Ja zur Wehrpflicht, Umfrage zum Start für eine Petition |
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Ja zur Wehrpflicht, Umfrage zum Start für eine Petition |
24. Jan 2022, 17:55 | Beitrag
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Oberleutnant Beiträge: 2.167 Gruppe: Members Mitglied seit: 28.12.2020 |
Diese Umfrage soll das Ziel haben ein Meinungsbild zu schaffen und bei einer positiven Befragung eine Petition beim deutschen Bundestag einzureichen.
Das aggressive Verhalten und die Androhung militärischer Gewalt durch Russland in der Ukrainekrise, der Wunsch nach Wiederherstellung der Grenzen der Sowjetunion oder gar darüber hinaus sowie die Schaffung einer russischen Einflußsphäre in Osteuropa bedroht den Frieden in Europa. Russland verfügt über die größte Armee auf dem Kontinent und kann im Kriegsfall bis zu 20 Millionen Reservisten aufbieten. Die Bundeswehr und andere europäische Streitkräfte sind dieser Bedrohung ohne US-Unterstützung nicht gewachsen. Generalarzt Bruno Most (stv. Kdr Kdo Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung Weißenfels) hat in der Loyal-Ausgabe #12/2019 gesagt, daß man bei einem Krieg im Osten mit 4% Ausfallrate pro Tag bei der Bw ausgehen muß. Wenn die Hälfte der deutschen Brigaden eingesetzt werde (22.500 Mann), wären dies 900 Tote und Verwundete - am Tag! Nach 2 Monaten wäre vom deutschen Heer nichts mehr übrig! Wo also soll der Ersatz herkommen? Derzeit gehen viel zu wenige Soldaten ab, die als Reserve verfügbar sind. Reservisten bilden aber den Grundstock an verfügbaren Soldaten im Spannungsfall, um einen schnellen Aufwuchs zu gewährleisten. Auch wurden die meisten Reserveverbände (FErsKp-/Btl) aufgelöst, das Territorialheer existiert gar nicht mehr. Mühsam und eher halbherzig versucht man stückchenweise wieder kleine Reserveeinheiten aufzubauen. Putin mag vielleicht keine militärische Auseinandersetzung mit der NATO führen wollen. Aber wie sieht es mit seinem Nachfolger aus, wenn Putin irgendwann einmal das Zeitliche segnet? Niemand weiß, wer ihm nachfolgen wird. In Autokratien ist das immer so eine Sache. Auch steht nicht fest, wer dem aktuellen US-Präsidenten Biden nachfolgen wird. 2024 sind die nächsten Wahlen. D. Trump hat noch nicht gesagt, ob er ein weiteres Mal antreten wird, damit wartet er sicher bis Dezember 2022. Sollte Trump wiedergewählt werden, lautet sein Programm "Rache". Nur mit Mühe konnten ihn seine Berater schon einmal davon abhalten, den Austritt der USA aus der NATO zu verkünden. Was, wenn er wieder an die Macht kommt? Europa müsste dann alleine klarkommen und dazu braucht es auch eine starke militärische Komponente. Ansonsten sind wir ein gefundenes Fressen für die Revisionisten im Kreml. Sollte die Wehrpflicht wieder kommen, muß man sich auch über den Zivildienst Gedanken machen. Ich persönlich spreche mich für einem allgemeinen Dienst aus, in dem Frauen und Männer einen Teil dessen, was die Gesellschaft für sie als Kinder getan hat, zurückgeben. Frauen sollten vorrangig Zivildienst in sozialen Einrichtungen leisten und so die Fachkräfte entlasten, damit Diese sich um die schwereren Fälle besser kümmern können. Soweit mir bekannt ist soll eine einzige Division im Osten eingesetzt werden. Das ist definitiv zu wenig. Sollte Russland die ganze Ukraine einnehmen wollen, dann stünde die NATO/EU an rund 3000km Grenze russischen Truppen gegenüber. Norwegen und Finnland sind da gar nicht mit eingerechnet. Und Russland wird seine Armee weiter ausbauen und neue Divisionen aufstellen, um die alten, neuen Gebiete zu halten. Deshalb spreche ich mich dafür aus, daß Deutschland weitere Divisionen aufstellt und dies ginge letzlich nur mit Wehrpflichtigen. Dies hätte immense Anstrengungen zur Folge: Zuerst müssten die KWEAs nach und nach wieder besetzt werden. Alte Kasernen müssten remilitarisiert , manche vielleicht sogar neu gebaut werden. Auch braucht es de komplette Ausstattung von den Uniformen bis hin zu den Fahrzeugen aller Art. Die Kosten wären sehr hoch. Auch über die Stärkung der Lw und Marine sollte nachgedacht werden, z.B. über die Neuaufstellung von Flugabwehrregimentern. Aber dies sollte uns unsere Sicherheit wert sein. Deutschland sagt immer vollmundig, es wolle mehr Verantwortung in der Welt übernehmen. Hier hat es die Chance dazu! Deutschland hat es sich sehr bequem gemacht und lässt gerne andere die Kartoffeln aus dem Feuer holen. Damit gefährdet es aber unser aller Sicherheit. Von alleine wird sich die Regierung nicht bewegen, sie braucht Druck von innen und außen. Nun habe ich schon einige Argumente geliefert und freue mich auf eine rege Beteiligung. Sollte es hier eine Mehrheit für die Wehrpflicht geben bräuchte ich noch einige Mitpetenten, die bei der Aufsetzung des Textes mithelfen oder gar selber verfassen. Ich danke für die Aufmerksamkeit und eure Meinungen. |
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30. Jan 2022, 19:06 | Beitrag
#2
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Generalmajor d.R. Beiträge: 19.666 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 05.06.2002 |
Eingebettet in der Gesellschaft, eben nicht nur das man mal was davon gehört hat oder ein eingängiger Jingle, sondern das die Gesellschaft teil der Streitkräfte und die Streitkräfte Teil dieser. Alles, was in beeindruckender Geschwindigkeit verloren ging, man muss sich nicht um die Bw kümmern, eben weil sie die meisten Bürger nicht berührt. Klingt nach gehöriger Nostalgie (auch das ein fester Part jeder Wehrpflicht-Debatte). Um das auf die Wehrpflicht-Debatte zu beziehen sind die Streitkräfte also Teil der Gesellschaft, und umgekehrt, wenn an jedem Stammtisch einer hockt der von Gammeldienst, saufen und Zivilversagern schwadroniert? Zum Rest hat Sailor eigentlich schon alles geschrieben. Das Problem der Wehrpflicht-Debatte ist dass man nicht ein Problem lösen will, sondern dass man sich in eine mögliche Lösung verliebt hat und dabei das Problem so aus den Augen verloren hat dass man gar nicht weiss welches Problem man eigentlich lösen will. Weil die Lösung aber so sexy ist betreibt man "solution in search of a problem". Der grundlegende Strategieprozess lautet: - Definition der Ziele - Bestimmung der zur Zielerreichung notwendigen Mittel - Bereitstellung dieser Mittel - Umsetzung der Ziele mit den Mitteln Und jede Wehrpflicht-Debatte ist bereits Schritt 3 ("Bereitstellung der Mittel") Ein massiver Grundrechtseingriff ist hier allerdings eine ganz andere Hausnummer als die Debatte ob die Royal Navy ein Schiff mehr bekommt oder ob das Heer mal wieder Regimenter zusammenlegen muss Klar, aber sailorGN bezog sich ja nicht nur auf die Wehrpflichtdiskussion. Bis cirka Mitte August ist die ja auch nur hier im Forum akut Auch hier ist die Debatte eigentlich nie akut, sondern ploppt halt immer mal wieder auf. Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 30. Jan 2022, 20:27 -------------------- #flapjackmafia #GuaranaAntarctica #arrr #PyramidHoneyTruther
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6. Feb 2022, 12:09 | Beitrag
#3
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Hauptmann Beiträge: 4.796 Gruppe: VIP Mitglied seit: 14.11.2010 |
Das Problem der Wehrpflicht-Debatte ist dass man nicht ein Problem lösen will, sondern dass man sich in eine mögliche Lösung verliebt hat und dabei das Problem so aus den Augen verloren hat dass man gar nicht weiss welches Problem man eigentlich lösen will. Weil die Lösung aber so sexy ist betreibt man "solution in search of a problem". Der grundlegende Strategieprozess lautet: - Definition der Ziele - Bestimmung der zur Zielerreichung notwendigen Mittel - Bereitstellung dieser Mittel - Umsetzung der Ziele mit den Mitteln Und jede Wehrpflicht-Debatte ist bereits Schritt 3 ("Bereitstellung der Mittel") Die Frage lautet hier ja ob Wehrpflicht oder nicht, sie ist eine Lösung für bestimmte Probleme und hat einige Vorteile (natürlich nur für die Befürworter), sie ist natürlich EIN Schritt und eine Teillösung, das was im Zitat geschrieben wurde gehört natürlich dazu. Also ist es eben keine "solution in search of a problem" sondern wie oben geschrieben eine Möglichkeit. Das grundlegende Problem, was ich auch hier in der Debatte sehe, ist dieser Fetischismus wenn es um Einschränkung von Grundrechten geht. Diese Latte ist inzwischen so hoch gelegt worden das sie eben gar nicht mehr erreichbar ist auch bei guten Gründe dafür, siehe Impfpflicht oder eben Wehrpflicht. Alleine die Erwähnung das man für etwas in die Pflicht genommen werden kann führt zu Schnappatmung. Pflichten an sich sind inzwischen so unsexy geworden, dass die Politik die Erwähnung des Begriffes scheut wie der Teufel das Weihwasser und diverse Parteien direkt im Beißreflex sind. Natürlich ist die Hürde hoch und es wird immer Ausnahmen geben aber anstatt die Probleme anzugehen, die eine Umsetzung beinhaltet, wird es einfach kategorisch abgelehnt. Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 6. Feb 2022, 13:13 -------------------- Niemand hat gesagt das es Spaß machen muss!
“You have attributed conditions to villainy that simply result from stupidity.” |
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