Iran, Trends, Entwicklungen, Sicherheitspolitik |
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Iran, Trends, Entwicklungen, Sicherheitspolitik |
14. Aug 2005, 09:55 | Beitrag
#1
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Gefreiter Beiträge: 31 Gruppe: Members Mitglied seit: 07.08.2005 |
<font color='#000000'>im moment sieht es so aus als wollen die mullas ihr atomprogamm niemals aufgeben. der westen muss sie dann halt zwingen. die EU und die USA legen mit ihren bombern dort alles in schutt und asche. vielleicht �berlen die mullas es sich dann noch mal.
mfg</font> Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 24. Apr 2024, 17:05 |
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14. Aug 2005, 17:10 | Beitrag
#2
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Generalmajor d.R. Beiträge: 2.362 Gruppe: VIP Mitglied seit: 21.12.2002 |
Ein paar kleinere Erläuterungen meinerseites:
Rechnet nicht immer Iran der arabischen Welt zu. Nicht nur in religiöser Hinsicht (die schiitische Glaubensgemeinschaft besteht mehrheitlich aus Iranern), sondern auch kulturell und sprachlich. Das war und ist der Grund warum der Iran bzw. Persien in der neuzeitlichen Geschichte keinen Führungsanspruch hinsichtlich der arabischen Welt verwirklichen kann. Ein weiterer vermeidbarer Fehler in der Diskussion ist die Annahme, man hätte es mit verrückten Mullahs, welche durch Fanatismus bedingt jederzeit auf den roten Knopf drücken könnten. Man muss sich im klaren sein, dass man es mit durchaus religiös ideologisierten Handelnden zu tun hat, welche aber eine als rational machtpolitisch zu bezeichnende Verhaltensweise demonstrieren. Einige Poster haben durchaus korrekt darauf verwiesen was für eine Absicherung A-Waffen für sog. "Schurkenstaaten" darstellen. Dies ist ua. ein durch die US-Politik mitunter selbstverschuldetes Problem. Hier lohnt auch ein Blick in die Vergangenheit, besonders die Schah-Ära. Man darf nicht vergessen, dass der Iran bereits seit den 60er Jahre gewisse Atomwaffenambitionen besitzt, doch damals gefördert durch die USA (hier zeigt sich eine gewisse Ähnlichkeit zu den Vorgängen in Pakistan). Die iranische A-Waffe heute steht durchaus in einer Kontinuität persischer Regionalmachtansprüche. Kurrioserweise ergibt sich aus einer teilweise pragmatischen Politik Teherans von Zeit zu Zeit eine Interessenskongruenz mit Israel, insbesondere dann, wenn die arabischen Widersacher übereinstimmen. Dies ist z.B. bei Saudi-Arabien der Fall oder war es im Irak Saddam Husseins. Hier mag der noch der gute Kontakt zwischen Mossad und dem Geheimdienst des Schahs (dessen Mitglieder auch in der islam. Republik ihrer Tätigkeit nachgingen) eine Rolle gespielt haben. Trotzdem wird Israel mit allen Konsequenzen bereit sein die Ambitionen Irans zu stoppen, darauf kann man sich meiner Meinung nach darauf verlassen. Vorerst fraglich und für Aussenstehende schwer durchschaubar bleibt die innenpolitische Richtung des Irans. Selbst wenn die Konservativen, und danach sieht es derzeit aus, die politischen Zügel fest in der Hand behalten werden, werden die angehäuften Probleme ein Pulverfaß ohnegleichen bleiben. Hohe Arbeitslosigkeit, steigende Drogensucht und Aidserkrankungen und ein niedriges Durchschnittsalter der Bevölkerung werden es den Mullahs nicht einfach machen, auf lange Sicht den Führungsanspruch und die damit verbundene Gesellschaftsordnung zu halten. -------------------- "For £3 million you could give everyone in Scotland a shovel, and we could dig a hole so deep we could hand her over to Satan in person." (Frankie Boyle)
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