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> Ukraine, Russland-Krise
Seneca
Beitrag 23. Oct 2017, 20:05 | Beitrag #10141
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Die Wandlung der Ukraine (auch) als Entkolonialisierung. Essay des ukrainischen Schriftstellers Serhij Zhadan, 1974 in Luhansk geboren, heute Bürger von Charkiw ,in der NZZ:
ZITAT
Der Begriff Entkommunisierung beschreibt nur unzureichend, was in unserem Land derzeit geschieht. Die Eliminierung des kommunistischen Erbes ist nur eine Facette des umfassenden Wertewandels, den die Ukrainer derzeit durchleben. Ich möchte lieber von Entkolonialisierung sprechen, vom Versuch, sich aus dem Einfluss des nördlichen Nachbarn zu lösen. Russland kontrollierte bis zum Herbst 2014 nicht nur die Aussenpolitik der souveränen Ukraine, sondern auch deren Medien- und Kulturlandschaft.Was ist hier gemeint? Gemeint ist unter anderem das Netz an Buchhandlungen, in denen fast ausschliesslich russländische Bücher auslagen, um den Gastspiel-Markt, der in den Händen russischer Manager war. Die ukrainische Kultur stand in der Ukraine immer nur an zweiter Stelle, und alle Welt hielt das für normal. Kirche, Geschichte, Sprache, Kultur – überall wurde von russischer Seite eingegriffen. Unter diesen Umständen konnte von Souveränität nicht die Rede sein. Die Weigerung, das Assoziierungsabkommen zu unterschreiben, war nur der Anstoss für die Veränderungen. Schon seit geraumer Zeit wollte die Ukraine aus dem Schatten des nördlichen Nachbarn treten, der auf merkwürdige und für die Ukrainer nicht immer nachvollziehbare Weise versuchte, das Sowjetimperium neu zum Leben zu erwecken. Es ging nicht um Lenin. Obwohl es ohne Lenin auch nicht ging..... Ich glaube, so denken viele tausend Ukrainer, intuitiv spüren sie, dass die Fundamente für die Zukunft der ukrainischen Gesellschaft heute gelegt werden. Und ob diese Gesellschaft oligarchisch, postkolonial und posttraumatisch oder offen und demokratisch sein wird – das bestimmen wir selbst. Nicht die Bürokraten in der Europäischen Union. Nicht die Senatoren in den USA. Aber auch nicht Putin, so viel ist klar. Wir bestimmen.

https://www.nzz.ch/meinung/land-ohne-lenin-...e-ab-ld.1323045
 
Karl mags
Beitrag 25. Oct 2017, 13:55 | Beitrag #10142
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Liest sich wie purer ungefilterter Nationalismus der negativen Art! Bei uns (Deutschland) wird man für ein Bruchteil dieser Einstellung gleich in die Nazisparte (Beispiel AfD) einsortiert.

Der Beitrag wurde von Karl mags bearbeitet: 25. Oct 2017, 13:56
 
Glorfindel
Beitrag 25. Oct 2017, 14:10 | Beitrag #10143
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Für Dich vielleicht. Der neutrale Leser wird hier, zumindest solange Du dies nicht weiter erklären kannst, keine Einordnung in die Nazisparte vornehmen. Das Russland gewisse Staaten der ehemalige Sowjetunion als Vor- oder Hinterzimmer bzw. als Satelliten betrachtet, ist auch nicht falsch.

Die meisten (gebildeten) Leuten in der Ukraine fühlen sich wohl zur russisch(-sprachigen) Kultur auch dazugehörige, aber eben nur und nicht zu Russland - genauso wie ein gebildeter Deutschschweizer sich zum deutschsprachigen Kulturkreis zählt, Goethe und Schiller kennt, ARD und ZDF sich gelegentlich ansieht, aber sich trotzdem nicht als Deutscher fühlt. Es wird im Übrigen in der Ukraine auch niemand Puschkin, Tolstoi oder Tschaikowsky verbieten. Man wird auch in einer emanzipierten Ukraine weiterhin klassische russische Literatur lesen, russische Musik hören, russische Filme ansehen.


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Kameratt
Beitrag 26. Oct 2017, 07:04 | Beitrag #10144
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Eine derzeit sehr gewagte These, wenn man bedenkt, dass die Ukraine momentan auf einem Kreuzzug gegen russische Literatur, Musik und Filme ist. Ich glaube, es wurde sogar ein Denkmal Peter dem Großen in dem Ort, an dem seine Armee die des schwedischen Königs Karl XII im Großen Nordischen Krieg geschlagen hatte, entfernt.
Dass der Otto-Normalukrainer, dann seine Wege findet, wie er Internetsperren, Quoten usw. umgehen kann, ist natürlich eine andere Sache...
 
Madner Kami
Beitrag 26. Oct 2017, 12:20 | Beitrag #10145
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Russland führt einen nicht erklärten Krieg gegen die Ukraine. Dass die Ukraine sich gegen russische Einflussnahme jedweder Art erwehren möchte, ist kein sonderlich interessantes, überraschends, bemerkenswertes und verdammenswertes Faktum. Hör auf auf so unterschwellige Art und Weise der Ukraine was unterschieben zu wollen.


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Karl mags
Beitrag 26. Oct 2017, 14:06 | Beitrag #10146
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ZITAT(Madner Kami @ 26. Oct 2017, 13:20) *
Russland führt einen nicht erklärten Krieg gegen die Ukraine. Dass die Ukraine sich gegen russische Einflussnahme jedweder Art erwehren möchte, ist kein sonderlich interessantes, überraschends, bemerkenswertes und verdammenswertes Faktum. Hör auf auf so unterschwellige Art und Weise der Ukraine was unterschieben zu wollen.

Dann aber bitte konsequent sein und den kompletten Handel mit Russland einstellen!!! Es kann doch nicht sein, dass 13 % der Exporte (Platz 1, doppelt so viel wie Platz 2 Türkei) zum Kriegsgegner gehen und 20 % der Importe von dort erfolgen (aktuelle Zahlen). Wer so viel Wert auf Nationalstolz legt und Verbrecher wie die der UPA in den Heiligenstatus erhebt, der kann auch ein wenig Verzicht üben. Richtige Nationalisten brauchen nichts zu beißen, die können von Luft und Ehre leben!

Vielleicht auch mal den Kriegszustand ausrufen? Ohne Kriegszustand, kann man Russland schwerlich OFFIZIELL vorwerfen einen Krieg gegen die Ukraine zu führen! So einfach ist das. Unterstützung von Rebellen ist ja ein anderer Vorwurf.

Der Beitrag wurde von Karl mags bearbeitet: 26. Oct 2017, 14:20
 
Madner Kami
Beitrag 26. Oct 2017, 15:15 | Beitrag #10147
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Merowinger
Beitrag 26. Oct 2017, 15:20 | Beitrag #10148
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Kriege sind heute halt auch nicht mehr das was sie früher mal waren. ;-)
 
Malefiz
Beitrag 26. Oct 2017, 17:24 | Beitrag #10149
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ZITAT(Karl mags @ 26. Oct 2017, 15:06) *
Dann aber bitte konsequent sein und den kompletten Handel mit Russland einstellen!!! Es kann doch nicht sein, dass 13 % der Exporte (Platz 1, doppelt so viel wie Platz 2 Türkei) zum Kriegsgegner gehen und 20 % der Importe von dort erfolgen (aktuelle Zahlen). Wer so viel Wert auf Nationalstolz legt und Verbrecher wie die der UPA in den Heiligenstatus erhebt, der kann auch ein wenig Verzicht üben. Richtige Nationalisten brauchen nichts zu beißen, die können von Luft und Ehre leben!


Meinst du das ernst?
ZITAT
Vielleicht auch mal den Kriegszustand ausrufen? Ohne Kriegszustand, kann man Russland schwerlich OFFIZIELL vorwerfen einen Krieg gegen die Ukraine zu führen! So einfach ist das. Unterstützung von Rebellen ist ja ein anderer Vorwurf.


Und Russland die Ausrede geben auf die sie warten?


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Kameratt
Beitrag 27. Oct 2017, 05:56 | Beitrag #10150
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ZITAT(Madner Kami @ 26. Oct 2017, 13:20) *
Russland führt einen nicht erklärten Krieg gegen die Ukraine. Dass die Ukraine sich gegen russische Einflussnahme jedweder Art erwehren möchte, ist kein sonderlich interessantes, überraschends, bemerkenswertes und verdammenswertes Faktum. Hör auf auf so unterschwellige Art und Weise der Ukraine was unterschieben zu wollen.

Ich muss nichts unterschwellig unterschieben, denn die Ukraine lässt ohnehin keine Gelegenheit entgehen sich bloßzustellen.
Das Verbot beliebtester sozialer Netzwerke, Suchmaschinen und Literatur des Landes ist sicherlich eine adäquate Maßnahme gegen die russische Einflussnahme und trifft gewiss die Richtigen. Ebenso wie die Drangsalierung von Sprachen nationaler Minderheiten, mit der man zufälligerweise gleich in den ersten Stunden nach der Machtübernahme, also noch vor der russischen Aggression, begonnen hat und die mittlerweile selbst bei westlichen Nachbarn für Unmut gesorgt hat.
Da fällt doch gleich noch ein Grund ein, warum der von Glorfindel beschriebene Ausgang unwahrscheinlich ist. Deutsch ist in der Schweiz eine offizielle Amtsprache und in großen Teilen des Landes gesetzlich fest verankert, während die Ukraine darum bestrebt ist, der russische Sprache selbst den Status als Regionalsprache, den sie auch erst seit 2012 hat, zu verwehren. Auch ein Vergleich mit Belgien oder Kanada erübrigt sich deshalb.
 
Phade
Beitrag 2. Nov 2017, 14:14 | Beitrag #10151
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Bericht über Interessenkonflikte innerhalb der ukrainischen Rüstungsindustrie. Es besteht der Verdacht, dass Poroschenko und Hladkowskij bei vielen Rüstungskäufen mehr oder weniger direkt profitieren.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland...k-15268127.html


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ZITAT(Holzkopp @ 21. Jan 2023, 00:23) *
Scholz erinnert mich an jemanden, der so lange auf den Fahrplan schaut bis der Bus ohne ihn abfährt. (...) Scholz ist eine personifizierte Form von geistiger Tetraplegie. Und ich dachte Merkel wäre schon der Inbegriff der Entschlußimmobilität und des strategischen Kreisverkehrs.
 
Seneca
Beitrag 2. Nov 2017, 17:50 | Beitrag #10152
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Umfragen in Russland und der Ukraine im September 2017:
32% der Russen haben grundsätzlich eine gute Meinung von der Ukraine, 53% eine schlechte Meinung.
37% der Ukrainer haben grundsätzlich eine gute Meinung von Russland, 46% eine schlechte Meinung.

11% der Russen befürworten eine Vereinigung von Russland und der Ukraine, aber nur 4% der Ukrainer.
(Historische Befragungsergebnisse dazu ab 2008 b.z.w. 2012 sind im link auch aufgeführt)
https://www.levada.ru/2017/10/30/rossijsko-...-otnosheniya-2/

 
Kameratt
Beitrag 11. Nov 2017, 13:23 | Beitrag #10153
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ZITAT
Hungary blocking effective development of further Ukraine-NATO meetings – Ukraine Vice PM
17:50, 08 November 2017

Vice Prime Minister of Ukraine for European and Euro-Atlantic Integration Ivanna Klympush-Tsintsadze says that the North Atlantic Alliance is concerned over Hungary’s position on blocking the meeting of the Ukraine-NATO Commission, an UNIAN correspondent in Brussels reports.

Speaking to the Ukrainian journalists at NATO Headquarters following a series of meetings with representatives of the Bloc, Klympush-Tsintsadze expressed hope that the Allies "will talk with Budapest using objective arguments."
[...]

https://www.unian.info/politics/2232509-hun...ne-vice-pm.html

Des Weiteren hat auch Polen eine nicht ausgesprochene Einreisesperre für den Vorsitzenden des Ukrainischen Instituts für Nationales Gedenken und weitere Personen mit "antipolnischen Ansichten" verhängt. Als Grund dient die Glorifizierung der UPA.
http://wiadomosci.dziennik.pl/polityka/art...-do-polski.html

ZITAT
Deutsche heuern bei rechtsextremem ukrainischen Bataillon an

Das ukrainische Regiment "Asow" wirbt mit Flyern auf Neonazi-Veranstaltungen um neue Mitglieder - offenbar erfolgreich: Immer mehr Söldner schließen sich an, um "Europa vor dem Aussterben" zu bewahren.
[...]

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/ukra...-a-1177400.html

Der Beitrag wurde von Kameratt bearbeitet: 11. Nov 2017, 13:25
 
Seneca
Beitrag 12. Nov 2017, 11:38 | Beitrag #10154
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Osteuropaforscher Andreas Umland vertieft den Artikel des Spiegels ( " Deutsche heuern bei rechtsextremem ukrainischen Bataillon an ") über das "Regiment Asow":
ZITAT
Die Fakten in diesem DER SPIEGEL-Artikel mögen für sich genommen richtig und von Interesse sein. Sie benötigen jedoch folgende Kontextualisierung.
1. Das Asow-Regiment ist ein Kind des russischen Krieges gegen die Ukraine. Die Asow-Gründer waren vor 2014 ein selbst vielen ukrainischen Politikexperten unbekanntes Grüppchen von ca. drei Dutzend ostukrainischen Neonazis mit Namen "Patriot der Ukraine" und Stützpunkt in Charkiw. Die Minitruppe war bis Mai 2014 lediglich den wenigen Rechtsextremismusforschern der Ukraine näher bekannt. Ein Asow-Kämpfer ist später als russischer Agent enttarnt worden. Kurioserweise unterhalten die Asow-Leute enge Beziehungen zu Teilen der russischen Neonaziszene. Siehe dazu eine jüngere Studie von Anya Hrytsenko.
2. Die deutschen rechtsextremen Verbindungen nach Russland - bis in die russische Staatsführung hinein - sind weit zahlreicher, vielfältiger, älter und bedeutsamer. Siehe mehr dazu in der wegweisenden Monographie von Anton Shekhovtsov "Russia and the Western Far Right" (Routledge 2017). Dass Rechtsextremisten von Kriegen angezogen werden, ist nicht neu oder ungewöhnlich und gilt auch für beide Seiten dieses Krieges. Die Rolle der russischen Rechtsextremisten beim Ausbruch und Fortgang dieses Krieges übersteigt die der ukrainischen bei weitem. Siehe dazu die einschlägigen, teils vergleichenden Arbeiten von Nikolay Mitrokhin und Vyacheslav Likhachev.
3. Der ukrainische Rechtsextremismus bleibt auch nach über drei Jahren Krieg vergleichsweise schwach, was seine nationale Wählerunterstützung, politische Organisiertheit und soziale Bedeutung angeht. Etliche andere europäischen Länder inner- und ausserhalb der EU haben weit ausgeprägtere rechtsextreme Szenen.
Ohne diese und ähnliche Einbettungen können Artikel, wie dieser von SPIEGEL ONLINE, eher verwirrend als erhellend wirken. Angesichts des niedrigen generellen deutschen Informationsstandes zur Ukraine laufen solche Texte häufig Gefahr, lediglich nationale Stereotypen und Kremlpropaganda zu bedienen, als über den sog. "Ukrainekonflikt" informativ aufzuklären.

https://www.facebook.com/andreas.umland.1?h...amp;pnref=story
 
Crazy Butcher
Beitrag 12. Nov 2017, 20:45 | Beitrag #10155
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Sieht arg nach Relativierung und Whataboutism aus.


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Kameratt
Beitrag 12. Nov 2017, 23:33 | Beitrag #10156
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Wenn es dazu umfangreich Werke gibt, die auch vergleichend sind, sollte es doch kein Problem sein, eine entsprechende Einheit wie das Regiment Asow auch auf Seiten der Separatisten zu finden. Dieses ist ja ein offizieller Bestandteil der ukrainischen Nationalgarde und sein Kommandeur und Gründer, der schon in der Vergangenheit durch Mitgliedschaft in sozial-nationalen Organisationen aufgefallen ist, entsprechend auch ein hochrangiger Beamter im Innenministerium. Mir würde da lediglich eine einschlägig bekannte Kompanie des Bataillons "Batman" einfallen, die aus bekennenden russischen Neonazis bestand und militärisch zwar höchst effektiv war, sich jedoch in der neuen politischen und militärischen Struktur der Ostukraine nicht etablieren konnte. Die meisten Mitglieder wurden noch 2015 aus den neuen Volksrepubliken vertrieben.
Ich würde noch weiter gehen und generell verallgemeinern, dass derjenige, der heute in den Donbass geht, um auf der Seite der Ukraine zu kämpfen, im politischen Spektrum rechts zu verorten ist, während die Freiwilligen der "Kommunistischen Internationale" sich den Separatisten anschließen.
 
Nite
Beitrag 13. Nov 2017, 00:41 | Beitrag #10157
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Zumindest Schlüsselpersonal der sogenannten "Volksrepubliken" kann mit einschlägigen Verbindungen in rechtsextreme Milieus aufwarten.
Soziale Medien fördern auch so einiges zu Tage.


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Kameratt
Beitrag 13. Nov 2017, 14:57 | Beitrag #10158
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Nicht gerade überzeugend.
https://en.wikipedia.org/wiki/Andrei_Purgin
https://en.wikipedia.org/wiki/Donetsk_Repub...olitical_party)
https://en.wikipedia.org/wiki/Eurasian_Youth_Union

Am Ende dreht sich das Ganze nur um die Mitgliedschaft des 19-jährigen Pavel Gubarev 2002 in einer Neonazi-Vereinigung sowie die militärische Einheit des St. Petersburger Neonazi Alexey Milchakov, der auch auf fast allen Fotos im zweiten Link auftaucht, als Teil des Bataillons "Batman". Gubarev hat sich seitdem ausschließlich an linken Bewegungen beteiligt und Milchakov musste mit seiner Einheit 2015 die Ostukraine verlassen. Ein Äquivalent des Regiments "Asow" sucht man vergeblich.
 
Nite
Beitrag 13. Nov 2017, 15:09 | Beitrag #10159
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Für die Beteiligung russischer Rechtsextremisten an der Ukraine-Invasion braucht es kein "Asow-Äquivalent". Im Gegenteil, ich halte das für eine unzulässige Verengung der Perspektive aus unlauteren Motiven.
Es reicht vollkommen wenn die diversen "Freiwilligen"-Verbände mit Rechtsextremisten durchsetzt sind.

Übrigens sagt sogar dein eigener Link dass die EYU eine faschistische und nationalbolschewistische Vereinigung ist.

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 13. Nov 2017, 15:41


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Kameratt
Beitrag 13. Nov 2017, 15:23 | Beitrag #10160
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Nein. Der Unterschied zwischen einer staatlich organisierten Einheit, die dem Innenministerium unterstellt ist, und vereinzelten Kameraden mit offenkundiger rechter Gesinnung, ist signifikant. Für Letzteres braucht man tatsächlich kein Asow-Regiment und ensprechende Bilder in sozialen Netzwerken lassen sich zu nahezu jedem Freiwilligen-Bataillon der ukrainischen Armee finden.
 
Nite
Beitrag 13. Nov 2017, 19:37 | Beitrag #10161
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Eben.
Wenn entsprechende Gesinnungsgenossen überall in Führungspositionen sitzen kann man sich den Außenseiter-Haufen sparen.

===

ZITAT
NOVEMBER 12, 2017
Why Putin Cannot Risk Peace in Ukraine
BY PETER DICKINSON

Imagine the scene: a patch of overgrown wasteland on the outskirts of an east Ukrainian rust belt town. Emergency services personnel are methodically excavating a large plot of earth while a huddle of journalists and aid workers look on. The date is October 2019. Another mass grave has just been uncovered.

This grim but all-too-conceivable scenario is perhaps the most compelling reason why Russian President Vladimir Putin’s recent UN peacekeeper posturing over Ukraine is hard to take seriously. The desire to keep evidence of war crimes from reaching international audiences is just one of many reasons why the prospect of peace is not only impractical but also unpalatable from Putin’s perspective. While the Russian leader may genuinely wish to extricate himself from the quagmire he has created, it is difficult to see how he could do so without courting disaster.

[...]

Beyond these immediate concerns looms the broader issue of war aims. A victor can expect to receive the benefit of the doubt, but any peace agreement that leaves Ukraine firmly entrenched in the Western camp would represent a catastrophic setback for Russian interests. In this respect, Putin’s war has been disastrously self-defeating, serving to alienate an entire generation of Ukrainians while accelerating Ukraine’s post-Soviet nation-building process at the expense of Russia’s imperial ambitions. As long as the war smolders on, Putin can postpone the inevitable domestic debate over the loss of Ukraine. Once peace is established, it will no longer be possible to ignore this awkward reality.

Any subsequent recriminations would be particularly dangerous for Putin, precisely because he has been so successful in exploiting the attack on Ukraine to mobilize nationalistic sentiment within Russian society. Since 2014, tens of thousands of Russians have flocked to eastern Ukraine. Many members of the Kremlin’s hybrid forces are mercenaries and “vacationing” soldiers from the regular Russian army, but a significant portion are fanatics and true believers inspired by Putin’s talk of defending the “Russian world” from Western encroachment. Millions more have bought into the revivalist narrative of a resurgent Russia, accepting material hardships and political passivity as a price worth paying for the nation’s return to great power status. They are unlikely to be pleased if the dust settles to reveal an increasingly European Ukraine in full control of the Russian-speaking Donbas, while Russia picks up the pieces of its shattered international standing. Putin has thus far ridden the patriotic tiger with great skill, but it might be an entirely different matter if he tries to dismount.

[...]

Atlantic Council


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Kameratt
Beitrag 15. Nov 2017, 18:42 | Beitrag #10162
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ZITAT(Nite @ 13. Nov 2017, 19:37) *
Eben.
Wenn entsprechende Gesinnungsgenossen überall in Führungspositionen sitzen kann man sich den Außenseiter-Haufen sparen.

Was eben nicht der Fall ist, weil sowohl in Führungspositionen als auch im "Außenseiter-Haufen" des Fußvolks die Unterschiede qualitativ und quantitativ erheblich sind.

=========

Btw. netter Spin des Artikels. Da wird also die Initiative Putins für internationale Blauhelme im Donbass umgedreht und als Beleg dafür aufgeführt, dass er keinen Frieden in der Region wollen kann.
Vielleicht ist es aber auch anders herum und es ist die Ukraine, die kein Interesse daran haben kann, weil dann möglicherweise im Oktober 2019, umgeben von Journalisten, ein anderes Massengrab ausgebuddelt wird und so die Kriegsverbrechen ukrainischer Freischärler ans Tageslicht kommen würden? Solange jedoch ein dauerhafter Frieden im Konfliktgebiet nicht möglich ist, kann die ukrainsche Politik mit dem Verweis auf russische Aggression auch weiterhin ihr eigenes Versagen in Bereichen Korruptionsbekämpfung und Lebensstandard der Bevölkerung verschleiern und einen Wandel von der oligarchischen Kleptokratie zu einer freien Gesellschaft unterminieren. Diese Punkte kommen etwas zu kurz... Dass Poroschenko z.B. von Rüstungsaufträgen massiv profitiert, wurde schon in so manch anderem Artikel festgehalten.
 
Nite
Beitrag 15. Nov 2017, 23:12 | Beitrag #10163
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Der springende Punkt ist dass Russland den Krieg in der Ostukraine beenden könnte, im Gegensatz zur Ukraine.


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Crazy Butcher
Beitrag 15. Nov 2017, 23:29 | Beitrag #10164
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Da hat aber auch die Ukraine kein Interesse dran. Sonst wäre man ja bei der Umsetzung des Minsker Abkommens schon ein Paar Schritte weiter.


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Luzertof
Beitrag 16. Nov 2017, 10:14 | Beitrag #10165
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Und wie soll die Ukraine das umsetzen, ohne, dass eine der mittlerweile größten Panzerarmeen Europas den Kampf gegen die Rest-Ukraine weiter führt?

Du möchtest von der erheblich schwächeren Partei, dass sie zuerst ihre Waffen weglegt, damit die Partei, die bereits bewiesen hat, dass sie unter falscher/ohne Flagge kämpft, ebenfalls ihre Waffen weglegt.
 
Crazy Butcher
Beitrag 16. Nov 2017, 11:39 | Beitrag #10166
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Ich möchte, dass beide Parteien das Abkommen umsetzen. Abseits der militärischen, sind es auch die politischen Maßnahmen, die nicht umgesetzt wurden.
Keiner spricht davon, dass man die Waffen komplett niederlegen und sich militärisch angreifbar machen soll.

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 16. Nov 2017, 11:39


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Kameratt
Beitrag 21. Nov 2017, 20:06 | Beitrag #10167
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ZITAT
Power struggle shakes breakaway republic in eastern Ukraine as armed men seize Luhansk

Alec Luhn, Moscow

21 November 2017 • 4:31pm

Armed men seized the capital of a Russia-backed separatist republic in eastern Ukraine amid a power struggle between two top officials.

The takeover of Luhansk on Tuesday followed a decision by Igor Plotnitsky, the head of the breakaway Luhansk People's Republic, to fire interior minister Igor Kornet the night before.

Luhansk state television showed masked men with assault rifles and heavy machine guns blocking the entrances of administrative buildings and streets in the centre of Luhansk on Tuesday, reportedly on the orders of the interior ministry. One of them wore the blue uniform the interior ministry's Berkut unit, a police force specialising in putting down riots.

The armed men had ignored Plotnitsky's command to leave, Russian independent newspaper Novaya Gazeta reported.
[...]

http://www.telegraph.co.uk/news/2017/11/21...-ukraine-armed/

ZITAT
Belarus KGB Says Ukrainian Journalist Set Up Spy Ring in Minsk
By Reuters
Nov. 20, 2017

MINSK — Belarus's KGB state security service said on Monday it had uncovered a spy ring working for the Ukrainian defence ministry that had been set up by a detained Ukrainian radio correspondent.

Minsk-based journalist Pavlo Sharoyko was arrested in October and charged with being an undercover intelligence officer, KGB spokesman Dmitry Pobyarzhin said in a briefing.

"In Belarus, Sharoyko built a network of agents made up of Belarussian citizens, who carried out his assignments for monetary compensation," Pobyarzhin said.

An adviser to the embassy in Minsk, Ukrainian Ihor Skvortsov, has been declared persona non grata - banned from the country - as he is believed to be Sharoyko's handler, Pobyarzhin said.
[...]

https://www.nytimes.com/reuters/2017/11/20/...ge-ukraine.html
 
Merowinger
Beitrag 21. Nov 2017, 20:24 | Beitrag #10168
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Russland baut auf der Krim einen Grenzzaun.
 
Seneca
Beitrag 21. Nov 2017, 22:01 | Beitrag #10169
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Putschgerüchte,Militärbewegungen und "Grüne Männchen" in der "Volksrepublik Luhansk":
ZITAT
Bereits am Montag verkündete der von Rebellen-Präsident Igor Plotnizki kontrollierte oberste Gerichtshof der „Volksrepublik Lugansk“ die Absetzung von Innenminister Igor Kornet. Das wollte dieser sich offensichtlich nicht gefallen lassen: In der Staatsnachrichtenagentur „LUG-News“, die den ganzen Tag nicht über die Ereignisse in Lugansk berichtet hatte.., erschien der abtrünnige Innenminister Kornet. Er wolle „Gerüchte über meinen Rücktritt zerstreuen“. In der Stadt trieben sich „ukrainische Saboteure“ herum, die versuchten „Terroranschläge“ zu begehen. Darum seien seine Truppen auf den Straßen, die „weiterhin ihren Dienst erfüllen“. Er leite die Aktion gegen die angeblichen Eindringlinge..Um 14 Uhr sprach der „Präsident“ Igor Plotnizky höchstpersönlich im Staatsfernsehen. Er machte unmissverständlich klar: „Ich versichere Ihnen, dass das Statement von Kornet unwahr ist. Seit gestern wurde Kornet legal von seinem Posten entfernt.“

http://www.bild.de/politik/ausland/ukraine...30832.bild.html

Inzwischen soll Igor Plotnizki möglicherweise nach Moskau geflohen (abberufen?) worden sein.
https://censor.net.ua/news/463575/glavar_lu...rtem_shevchenko

ZITAT
The little green men are back.
Soldiers in unmarked uniforms took over the center of Russian-occupied Luhansk on Nov. 21, blocking access to administrative buildings without saying who they were, or who had sent them.
While locals told local TV they were scared by the developments, the leaders of the Russian-installed authorities traded accusations of “treason.”
Igor Plotnistsky, the leader of the Russian-backed forces that have taken control of part of Ukraine’s Luhansk Oblast, said in a special video address those masked armed people were supporters of Igor Kornet, the leader of the occupation authorities’ police force until Plotnitsky dismissed him on Nov. 20.

https://www.kyivpost.com/ukraine-politics/a...fies-video.html
 
Seneca
Beitrag 24. Nov 2017, 23:11 | Beitrag #10170
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Der Marionettenwechsel in der "Volksrepublik Luhansk" ist vollzogen, der bisherige Führer Igor Plotnizki ist aus angeblichen "gesundheitlichen Gründen" "zurückgetreten" und wurde auf dem Flughafen Moskau gesehen .

ZITAT
Igor Plotnitsky, the Kremlin-installed leader of the Russian-occupied part of Ukraine’s Luhansk Oblast, resigned on Nov. 24 “due to health reasons”, the Luhansk separatists’ so-called State Security Minister Leonid Pasechnik said.
....Analysts and insiders say that Plotnitsky had crossed a red line by dismissing Kornet from his job of “interior minister” without consulting his Russian bosses.
Meanwhile, some separatist warlords and Russian politicians argued that the two Russian-occupied areas of Luhansk and Donetsk oblasts could soon be united due to Zakharchenko’s intervention.

https://www.kyivpost.com/ukraine-politics/l...een-moscow.html
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 26. April 2024 - 16:51