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> G36-Nachfolger, Neues Stgw für die Bundeswehr!
Holzkopp
Beitrag 15. Sep 2020, 13:35 | Beitrag #511
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Gibts eigentlich auch ein anderes Argument außer "HK ist es nicht geworden, das ist doof"?

Gibts denn vielleicht sogar technisch-konstruktive Gründe, die für Haenel sprechen? Es hat ja keiner behauptet, dass HK Schrott angeboten hat, aber irgendwas muss ja den Ausschlag gegeben haben.

Wiegold zitiert wie folgt:

ZITAT
Das siegreiche Angebot hat alle Bewertungskriterien erfüllt und weist über die Lebensdauer die höchste Wirtschaftlichkeit aller Angebote auf.


Da steht nicht, dass HK technisch schlechtere Lösungen angeboten hat. (aber auch nicht, dass Haenel bessere hat)

Von daher sehe ich das erstmal entspannt: HK ist einem einheimischen Konkurrenten unterlegen, allerdings einem, der auch schon Lieferant der Bundeswehr ist.

Was die Fertigungskapazitäten angeht: ich weiß nicht was Haenel so schafft, aber die wissen doch ganz genau, dass sie sich da keine Performancemängel leisten können wenn sie den Auftrag an Land ziehen können. Und die miese Presse, die HK in der G36- Diskussion hatte (z.T. natürlich unverschuldet und unberechtigt) will Haenel bestimnmt nicht haben. Ich spekuliere mal, dass die ne Idee haben wie sie Menge an Gewehren in der geforderten Qualität und Stückzahl liefern können und auch den Support anbieten.

Auf die Gefahr hin das ich es überlesen habe: was hat HK eigentlich angeboten? HK416 oder HK433? Weil wenns um MK556 oder HK416 geht ist es ja auch keine Systemfrage.


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Carpe
Beitrag 15. Sep 2020, 13:46 | Beitrag #512
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HK hat beide angeboten, 416 und 433

Was ich so rauslese:
416 und MK556 haben beide alle Anforderungen erfüllt.
Das MK556 ist aber günstiger.


Un dann kommt ein normaler Vorgang zum tragen, das günstigste Angebot, was alles erfüllt, wird gekauft.
 
Forodir
Beitrag 15. Sep 2020, 13:56 | Beitrag #513
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Ich bin trotzdem gespannt und bei weitem nicht so optimistisch. Die Möglichkeit das Haenel sich da deutlich überhoben hat bzw. das die Beschaffer eben das einfach ausgeblendet haben ist durchaus vorhanden, wäre nicht das erste mal das bei einer Ausschreibung die zahlen eher zu optimistisch waren.

Zur Waffe selbst ist es eben schade das ein doch recht alter uninspirierter Entwurf gewonnen hat, aber gut wenn das HK433 eben nicht alle Anforderungen erfüllen konnte ist das so. Deswegen meinte ich ja das es schön wäre endlich mal interessant wäre die Kriterien zu sehen und welche Waffe wie abgeschnitten hat, das wäre mal echte Transparenz.


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Holzkopp
Beitrag 15. Sep 2020, 14:03 | Beitrag #514
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ZITAT(Forodir @ 15. Sep 2020, 14:56) *
Zur Waffe selbst ist es eben schade das ein doch recht alter uninspirierter Entwurf gewonnen hat, aber gut wenn das HK433 eben nicht alle Anforderungen erfüllen konnte ist das so. Deswegen meinte ich ja das es schön wäre endlich mal interessant wäre die Kriterien zu sehen und welche Waffe wie abgeschnitten hat, das wäre mal echte Transparenz.


Wenns nun das HK416 geworden wäre, für das sich Frankreich und Norwegen entschieden haben, dann ist es auch ein "alter uninspirierter Entwurf". Wenn man kein AR15-System haben will dann muss man es in der Ausschreibung ausschließen.

Aber du hast recht: man muss mal die Begründung in Gänze lesen können, dann kann man sich ein Bild machen was die Entscheider bewogen hat.


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Forodir
Beitrag 15. Sep 2020, 14:22 | Beitrag #515
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Bei Frankreich und Norwegen gab es aber kein HK433 das ich eben interessanter gefunden hätte und das meiner Meinung nach in Sachen Ergonomie dem AR überlegen ist. Aber es mag ja in Präzision vielleicht nicht mithalten können, das kann ich eben leider nicht beurteilen.


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Praetorian
Beitrag 15. Sep 2020, 14:39 | Beitrag #516
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Mich irritieren die Formulierungen in der HK-Presseerklärung:
ZITAT
Für die Bundeswehr-Ausschreibung hat Heckler&Koch das ohnehin technisch schon hoch entwickelte HK416 nochmals verbessert und nachweislich alle Ausschreibungsbedingungen erfüllt. Dieses Gewehr hat sich seit seiner Markteinführung zum europäischen Sturmgewehr gemausert. Es befindet sich in zahlreichen Nato-Ländern im Einsatz, zum einen als Standardwaffe in Norwegen, Frankreich und im US Marine Corps, sowie als Sturmgewehr neben vielen anderen bei den Spezialkräften der USA, Polens und Großbritanniens. Derzeit führen auch das Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr (KSK) sowie die Kampfschwimmer diese Waffe als G95k ein.

Das interpretiere ich so, dass das HK433 entweder gar nicht erst angeboten wurde oder im Verlaufe der Ausschreibung zugunsten des HK416 aus der Betrachtung gefallen ist.

Über die Gründe kann man jetzt spekulieren, das kann beim HK433 an einem simplen "marktverfügbar" gescheitert sein, weil es die letzten Jahre ja offensichtlich noch erheblich in Überarbeitung war. Andererseits gab es ja für beide verbleibenden Bieter die Aufforderung zur Überarbeitung ihrer angebotenen Waffen.


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400plus
Beitrag 15. Sep 2020, 14:47 | Beitrag #517
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Angeboten wurde das HK433 imho auf jeden Fall, die Pressemitteilung spricht von "beiden Angebote[n]" und sagt dann: "Vorbehaltlich einer ausgiebigen juristischen Überprüfung bedauern wir diese Entscheidung“, sagt der Vorstandsvorsitzende Jens Bodo Koch. „Gleichzeitig sind wir aber von der Qualität sowohl des HK416 als auch des HK433 absolut überzeugt. Diese Qualität ist uns auch im Rahmen dieser Ausschreibung von der Bundeswehr bestätigt worden."
 
Praetorian
Beitrag 15. Sep 2020, 14:50 | Beitrag #518
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Okay, den Teil hatte Wiegold weggeschnitten smile.gif


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Jolly Jack Ketch
Beitrag 15. Sep 2020, 15:15 | Beitrag #519
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Na ja, wenn Haenel und HK ein nahezu identisches Produkt angeboten haben (was Ergonomie, Handhabung und Wartung angeht), dann ist doch klar, dass die Kosten das Letzte Wort haben. Andersrum wär' es auch schwer vermittelbar … (& wir würden jetzt dem „Korruption! Bestechung! Vetternwirtschaft!“-Konzert lauschen.)

Apropos, mich würde es außerdem gar nicht wundern, wenn HK um des lieben Friedens willen doch noch ein Stückchen vom Auftrag für's 416 bekommt. So von wegen „zwei Anbieter sind Sicherer“. Da sich HK416 & MK556 nicht sonderlich unterscheiden (Ergonomie, Handhabung, Wartung) wäre es eigentlich auch kein Risiko.
Das selbe trifft natürlich auch zu, wenn Haenel sich mit dem Auftrag tatsächlich übernommen haben sollte …


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goschi
Beitrag 15. Sep 2020, 15:26 | Beitrag #520
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Herr der Dunkelheit
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Oder Hk wird Unterauftragnehmer von haenel, die dem Vernehmen nach, was ich jetzt in mehreren Analysen las, sowieso extrem viel auslagern und nicht selbst herstellen.
Da wäre ein Lieferant mit grosser Expertise bei genau den kritischen bauteilen doch sicher hilfreich wink.gif
(Und Hk hat immer auch als Zulieferer für andere gearbeitet, oder für Waffen anderer Hersteller im Zuge der Modernisierung oder Auffrischung Ersatzteile geliefert)


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
SLAP
Beitrag 15. Sep 2020, 15:51 | Beitrag #521
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ZITAT(Forodir @ 15. Sep 2020, 14:56) *
Ich bin trotzdem gespannt und bei weitem nicht so optimistisch. Die Möglichkeit das Haenel sich da deutlich überhoben hat bzw. das die Beschaffer eben das einfach ausgeblendet haben ist durchaus vorhanden, wäre nicht das erste mal das bei einer Ausschreibung die zahlen eher zu optimistisch waren.
[...]

HK hat in den letzten Jahren auch nicht mit Liefertreue oder konsistenter Qualität geglänzt. Von daher...


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Black Forest
Beitrag 15. Sep 2020, 16:01 | Beitrag #522
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Aktuell wissen wir nur das ein HK416A8 einem C. G. Haenel MK556 unterlegen ist. Je nach Zeitung wird berichtet HK sei besser gewesen, dann wieder C. G. Haenel. Sicher ist nur, C. G. Haenel war wirtschaftlicher. Und wenn Sie nur 1€ pro Gewehr billiger waren. Vielleicht hatte auch das MK556, praktisch irrelevante, aber bewertungstechnisch gesehen relevante Ausstattungsmerkmale, womit es nochmals ein paar Punkte eingeheimst hat.

Am Ende spielt es keine Rolle von wem das Gewehr kommt, es wird immer Problemchen geben und Personen denen eine AR Architektur nicht gefällt, genauso wie es die AK über alles Fans gibt. Ob ein Klappschaft so viel bringt ist fraglich. Toll wenn man ihn hat, wenn man ihn nicht hat geht's auch.

Warum sollte Haenel keine 20.000-25.000 Gewehre im Jahr produzieren können? Da wird zum einen ein bisschen investiert und zum anderen gibt es vielleicht ein paar weniger Zivilwaffen. Zulieferer gibt es ja jetzt schon bei HK und C. G. Haenel.

HK ist in Frankreich nur zweiter gewesen, aber aufgrund eines FN Ausschreibungsfehlers nachgerückt. Als Norwegen das 416 auswählte war es relativ neu 2 oder 3 Jahre erst in Serienproduktion.

In Polen Unterlag HK bei einer Ausschreibung zur Nachbeschaffung von HK416 dem MK556, da es baulich gleich genug war/ist. Pro Gewehr war C. G. Haenel 9€ billiger. Bei 546 Gewehren war C. G. Haenel um 4913, 25€ billiger als das HK Angebot.

Da C. G. Haenel der B&T Generalimporteur für Deutschland ist, wäre es interessant zu wissen ob HK und C. G. Haenel B&T Zubehörteile in ihrem Paket zum gleichen Preis Angeboten haben oder ob C. G. Haenel Sonderpreise bei B&T hatte.
 
Holzkopp
Beitrag 15. Sep 2020, 16:19 | Beitrag #523
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ZITAT(SLAP @ 15. Sep 2020, 16:51) *
ZITAT(Forodir @ 15. Sep 2020, 14:56) *
Ich bin trotzdem gespannt und bei weitem nicht so optimistisch. Die Möglichkeit das Haenel sich da deutlich überhoben hat bzw. das die Beschaffer eben das einfach ausgeblendet haben ist durchaus vorhanden, wäre nicht das erste mal das bei einer Ausschreibung die zahlen eher zu optimistisch waren.
[...]

HK hat in den letzten Jahren auch nicht mit Liefertreue oder konsistenter Qualität geglänzt. Von daher...


Zitat aus der HK Pressemitteilung:

ZITAT
Das zeigen auch die nach wie vor sehr gut gefüllten Auftragsbücher. „Die Zahl der Bestellungen aus aller Welt ist höher als wir derzeit abarbeiten können und die Nachfrage weiter hoch“, so Koch weiter.


Link HK Presseerklärung

Also jetzt hier zu spekulieren, dass Haenel nicht liefern kann und HK schreibt rein "wir sind eh ausgelastet" passt ja nun auch nicht ganz zusammen. Klar, die Botschaft von HK geht an die Aktionäre, aber wie dämlich liest sich das denn? "Wir wollen den Auftrag, aber eigentlich haben wir keine Ressourcen dafür".

Als Auftraggeber würde ich so nen Statement nicht so gerne lesen.


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Black Forest
Beitrag 15. Sep 2020, 17:17 | Beitrag #524
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HK hielt sich vermutlich die nötigen Kapazitäten frei, bzw. Will nächstes Jahr 25Mio € in Maschinen investieren, damit wäre die Zusatzbelastung sicherlich Ausgeglichen worden, wobei HK auch mehr 416 für Frankreich produzieren konnte als geplant und vermutlich auf die mindestmenge pro Jahr reduziert hätte sobsld die Bundeswehr ihre Gewehre bräuchte. Die Frage ist auch wieviele Gewehre überhaupt im 2 Jährigen Feldtest benötigt werden und welche Änderungen dann noch an der Waffe vorgenommen werden müssen.
 
Reitlehrer
Beitrag 15. Sep 2020, 17:29 | Beitrag #525
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Ein kleines Eigentor hat H&K in seine Pressemitteilung eingebaut:


"Das zeigen auch die nach wie vor sehr gut gefüllten Auftragsbücher. „Die Zahl der
Bestellungen aus aller Welt ist höher als wir derzeit abarbeiten können und die Nachfrage
weiter hoch“, so Koch weiter. „Heckler & Koch ist und bleibt wieder ein profitables
Unternehmen."


Das ließe sich auch so werten, dass H&K gar keine Kapazität hat den Bundeswehrauftrag zu erfüllen.


>Sehe gerade, war schon Holzkop aufgefallen

Der Beitrag wurde von Reitlehrer bearbeitet: 15. Sep 2020, 17:32
 
General Gauder
Beitrag 15. Sep 2020, 17:37 | Beitrag #526
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Also irgendwie sehe ich nicht so das Problem mit den Produktionskapazitäten, die kann man eigentlich ziemlich schnell steigern.
 
400plus
Beitrag 15. Sep 2020, 17:38 | Beitrag #527
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Klar, aber der Satz klingt trotzdem ein wenig nach Äsops Fabel vom Fuchs und den Trauben wink.gif
 
KSK
Beitrag 15. Sep 2020, 18:33 | Beitrag #528
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ZITAT(General Gauder @ 15. Sep 2020, 18:37) *
Also irgendwie sehe ich nicht so das Problem mit den Produktionskapazitäten, die kann man eigentlich ziemlich schnell steigern.

Ohne Qualitätsverlust ist das nicht so einfach wie man meinen mag wink.gif
 
goschi
Beitrag 15. Sep 2020, 18:53 | Beitrag #529
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ZITAT(General Gauder @ 15. Sep 2020, 18:37) *
Also irgendwie sehe ich nicht so das Problem mit den Produktionskapazitäten, die kann man eigentlich ziemlich schnell steigern.

gegen viel Geld, Bargeld wie Lehrgeld, ja, dann ist man aber meistens nicht mehr der wirtschaftlichere Anbieter (vor allem ohne garantie, die Produktionskapazitäten später noch verwenden zu können)
Und gerade die Probleme einer Qualitätskontrolle bei schnell gesteigerter Produktion erfahren praktisch alle, die eine Produktion massiv ausweiten (müssen) und nahezu alle unterschätzen sie.

Die Alternative ist das verlassen auf externe Zulieferer, gerade im Bereich Metallbearbeitung gibt es die durch die inflationäre Verbreitung moderner CNC-Maschinen tatsächlich wie Sand am Meer, aber in Gut sind die nicht so einfach zu finden (und dann vcor allem nicht billig) und generell hat man dann das Problem, dass man eine enorm aufwändige Eingangs-QS aufbauen muss (und Spoiler: QS-Spezialisten sind teuer) oder potentiell schlechte Qualität verarbeitet, man hat den Prozess schlicht nie derart unter Kontrolle, als wenn man ihn selbst durchführt.

Generell unterschätzt man enorm, was Produktionserfahrung so ausmachen kann, und dass man von kleinen Mengen eben nicht einfach durch eine verfielfachung der Arbeitskräfte auf grosse Mengen kommt. Jedenfalls nicht - um wieder zum zentralen Stichwort zu kommen - wenn man auch gute Qualität abliefern will und gerade dieser Auftrag wird mit enormen Argusaugen aus allen Richtungen betrachtet werden, was die gelieferte Qualität anbelangt.


Gerade Verkauf und Management unterschätzen den Bereich gerne extrem, weil das viel mit praktischer Erfahrung zu tun hat und wenig mit reinen theoretischen Zahlenspielen (das soll kein Management-Bashing sein, aber Produktion und Verwaltung sind einfach sehr verschiedene Welten), das erlebte ich selbst nun schon mehrmals in meinem Berufsleben.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
General Gauder
Beitrag 15. Sep 2020, 19:35 | Beitrag #530
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Nun bei uns in der Firma haben wir vor Corona die Stückzahlen inerhalb eines Jahres verdoppelt, mit nur unwesentlich mehr Personal, wir haben uns sicherlich strecken müssen Aber am Ende war as ganze kein Problem und in sachen Qualität sind wir sogar besser geworden. Das ist also durchaus möglich wenn man gutes Personal hat und die Arbeitsanweisungen sehr gut geschrieben sind.
 
Kampfhamster
Beitrag 15. Sep 2020, 19:39 | Beitrag #531
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ZITAT(goschi @ 15. Sep 2020, 16:26) *
Oder Hk wird Unterauftragnehmer von haenel, die dem Vernehmen nach, was ich jetzt in mehreren Analysen las, sowieso extrem viel auslagern und nicht selbst herstellen.
Da wäre ein Lieferant mit grosser Expertise bei genau den kritischen bauteilen doch sicher hilfreich wink.gif
(Und Hk hat immer auch als Zulieferer für andere gearbeitet, oder für Waffen anderer Hersteller im Zuge der Modernisierung oder Auffrischung Ersatzteile geliefert)


HK hat laut einer mir bekannten Quelle auch sehr viel ausgelagert. Diese Zulieferer können genauso gut auch Haenel beliefern.


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goschi
Beitrag 15. Sep 2020, 20:30 | Beitrag #532
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ZITAT(General Gauder @ 15. Sep 2020, 20:35) *
Nun bei uns in der Firma haben wir vor Corona die Stückzahlen inerhalb eines Jahres verdoppelt, mit nur unwesentlich mehr Personal, wir haben uns sicherlich strecken müssen Aber am Ende war as ganze kein Problem und in sachen Qualität sind wir sogar besser geworden. Das ist also durchaus möglich wenn man gutes Personal hat und die Arbeitsanweisungen sehr gut geschrieben sind.

es geht hier aber nicht um eine verdopplung, sondern Faktor X und gerade bei Waffen wären es nicht die erste, die sich daran verheben. wink.gif


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
brainwarrior
Beitrag 15. Sep 2020, 21:00 | Beitrag #533
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Bei der Angebotsabgabe sind auch -sofern vorhanden- Unterauftragnehmer anzugeben, wenn zulässig können auch Bietergemeinschaften gebildet werden. Weiter ist in Ausschreibungen durchaus gängig, auch Konzepte für die Leistungserfüllung zu fordern, die Ggfs auch einer Wertung unterliegen und Bestandteil der angebotenen Leistung sind.

Da Caracal ja schon rund 100.000 816er an Indien liefern soll, würde es Haenel mit Fertigung von Teilen über Caracal für die BW wohl auch noch schaffen...

Der Beitrag wurde von brainwarrior bearbeitet: 15. Sep 2020, 21:01
 
Merowinger
Beitrag 15. Sep 2020, 21:34 | Beitrag #534
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Was verändert und verbessert sich denn jetzt für Schütze Dosenkohl und Nachschieber Mayer im Vergleich zum G36?

Geht es für einige zurück zu Kimme und Korn, oder steigen Zahl und Auswahl von Anbauteilen? Ist jetzt jeder special da das HK416 nicht mehr auf KSx begrenzt ist? Kein Ärger mehr mit klemmenden/hakenden Magazinen? Braucht es neue Waffenhalterungen in Boxer, Puma, Dingo, Fennek ...?

Nachtrag SPON:
ZITAT
Es ist in etwa so wie ein Pokalsieg des TSV Vestenbergsgreuth gegen Bayern München. Die Branche ist verblüfft. Denn C.G. Haenel selbst erscheint viel zu klein, um so viele Sturmgewehre in Serie zu fertigen. Umso mächtiger ist dagegen der Konzern, der hinter dem Unternehmen steht: das arabische Staatskonglomerat Edge.
[...]
Laut einem Geschäftsbericht, der dem SPIEGEL vorliegt, beschäftigte die C.G. Haenel GmbH im Jahr 2018 gerade einmal neun Arbeitnehmer und erwirtschaftete lediglich 7,15 Millionen Euro Umsatz. Den Verlust von gut 485.000 Euro übernahm die Muttergesellschaft, die Merkel Jagd- und Sportwaffen GmbH. "Merkel führt die bis ins 15. Jahrhundert zurückreichende Tradition der Büchsenmacherei in Suhl fort", heißt es im Merkel-Geschäftsbericht. Die Firma hatte aber auch nur 133 Mitarbeiter und machte 14,3 Millionen Euro Umsatz.
[...]
C.G. Haenel und Merkel gehören zu Edge, dem neu geschaffenen staatlichen Rüstungskonzern der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Erst vergangenen November hat Abu Dhabis Regierung rund 25 Firmen aus den Bereichen Militär-, Satelliten- und Kommunikationstechnik vereint: zu einem Konglomerat mit nach eigenen Angaben 12.000 Beschäftigten und rund fünf Milliarden Dollar Jahresumsatz.


Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 15. Sep 2020, 22:42
 
Holzkopp
Beitrag 15. Sep 2020, 21:51 | Beitrag #535
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ZITAT(brainwarrior @ 15. Sep 2020, 22:00) *
Bei der Angebotsabgabe sind auch -sofern vorhanden- Unterauftragnehmer anzugeben, wenn zulässig können auch Bietergemeinschaften gebildet werden. Weiter ist in Ausschreibungen durchaus gängig, auch Konzepte für die Leistungserfüllung zu fordern, die Ggfs auch einer Wertung unterliegen und Bestandteil der angebotenen Leistung sind.

Da Caracal ja schon rund 100.000 816er an Indien liefern soll, würde es Haenel mit Fertigung von Teilen über Caracal für die BW wohl auch noch schaffen...


Ich hab den Text gerade nicht zur Hand, aber war in der Ausschreibung nicht eine Vorgabe, dass der Auftragnehmer eine Mindestzahl von produzierten Waffen nachweisen muss? Irgendwas in die Richtung "Kapazitätsnachweis" war da drin, ob das natürlich belastbar ist sei dahingestellt.
Wenn man Pech hat liefert der Auftragnehmer zwar die geforderte Menge, man nimmt die Ware wegen Mängeln aber nicht ab und wartet dann aufgrund von Nachbesserungen deutlich länger auf das einsatzfähige Produkt. Und einfach den Lieferanten wechseln nach einer Produktentscheidung wird ja auch schwierig.
Ist dann auch eine Frage der Vertragsgestaltung und eines offenen Umgangs mit diesen Dingen.

Und ob HK da bessere Karten als Haenel hat vermag ich nicht zu beurteilen.


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Holzkopp
Beitrag 15. Sep 2020, 23:13 | Beitrag #536
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ZITAT(Carpe @ 15. Sep 2020, 14:46) *
HK hat beide angeboten, 416 und 433

Was ich so rauslese:
416 und MK556 haben beide alle Anforderungen erfüllt.
Das MK556 ist aber günstiger.


Un dann kommt ein normaler Vorgang zum tragen, das günstigste Angebot, was alles erfüllt, wird gekauft.




Die Süddeutsche hat ein paar mehr Infos:

ZITAT
Was war nun ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten von Haenel? Am Ende, so die übereinstimmende Auskunft mehrerer Parlamentarier, die sich mit der Sturmgewehr-Frage befassten: der Preis. Über die angesetzte Lebensdauer der Gewehre von 30 Jahren betrachtet, soll nach Informationen der Süddeutschen Zeitung das Angebot von Haenel um 52 Millionen Euro günstiger ausfallen. Was die technischen Fähigkeiten der Waffe angeht, sollen die Bewerbermodelle "nahe beieinander" gelegen haben.


und

ZITAT
Aus Parlamentskreisen hieß es, Haenel sei mit einem Kampfpreis in den Wettbewerb gezogen, um in diesen Markt vorzudringen.


Schauen wir mal ob sich davon was bestätigt.

Der Beitrag wurde von Holzkopp bearbeitet: 15. Sep 2020, 23:14


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ramke
Beitrag 16. Sep 2020, 06:25 | Beitrag #537
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Falls das mit dem Kampfpreis stimmt, dann kann ich mir leider sehr gut vorstellen, dass der Konzern in dem Haenel eingegliedert ist, da noch kräftig drauflegt zwecks Kostenkompensierung. Eine bessere Möglichkeit, um jetzt ein Fuß in die Tür zu bekommen, ergibt sich nicht wieder so schnell.


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Nur echt mit "Edit"
 
Black Forest
Beitrag 16. Sep 2020, 10:49 | Beitrag #538
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Frühestens 2022 laufen Serienwaffen zu. Der Indien Deal ist für Caracal noch lange nicht durch. Vielleicht kommt er auch garnicht mehr Zustande. Jedenfalls kommen Caracals Upper und Lower von Dasan.
 
400plus
Beitrag 16. Sep 2020, 17:42 | Beitrag #539
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ZITAT
Bis Ende des Jahres soll der Bundestag der Entscheidung zustimmen. Dabei ist zu erwarten, dass die Eigentümerstruktur von Haenel noch für Diskussionen sorgen wird.
[...]
Bereits am Dienstag forderte daher der Sicherheitsexperte der Grünen, Tobias Lindner, in einem Interview mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, das Verteidigungsministerium müsse nachvollziehbar darlegen, wie es zu der Auswahl gekommen sei. Es müsse sichergestellt werden, dass es in der Firma ein Sicherheitsabkommen gebe, das verhindere, dass Technologie ins Ausland abfließt, sagte der Politiker mit Blick auf die Eigentümerschaft der Firma.


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Holzkopp
Beitrag 16. Sep 2020, 18:24 | Beitrag #540
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ZITAT(400plus @ 16. Sep 2020, 18:42) *
ZITAT
Bis Ende des Jahres soll der Bundestag der Entscheidung zustimmen. Dabei ist zu erwarten, dass die Eigentümerstruktur von Haenel noch für Diskussionen sorgen wird.
[...]
Bereits am Dienstag forderte daher der Sicherheitsexperte der Grünen, Tobias Lindner, in einem Interview mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, das Verteidigungsministerium müsse nachvollziehbar darlegen, wie es zu der Auswahl gekommen sei. Es müsse sichergestellt werden, dass es in der Firma ein Sicherheitsabkommen gebe, das verhindere, dass Technologie ins Ausland abfließt, sagte der Politiker mit Blick auf die Eigentümerschaft der Firma.


handelsblatt


Ach, und das ist jetzt erst Thema nachdem man das G29 da gekauft hat und auch die Länderpolizeien sich bei Haenel eindecken?

Erstmal ist es "nur" ein simples Sturmgewehr. Also waffentechnisch keine Hochtechnologie. Spannend ist ja eher das Fertigungsmanagement.

Und wenn man der Meinung ist, das nur rein deutsche Firmen beauftragt werden dürfen, dann muss man ein Staatsunternehmen gründen oder entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen. ITAR ist hier zwar verpönt, aber eigentlich will man doch genau das: Deutsche Technologie nur für Deutsche. Das kostet Geld weil man einen Markt abschneidet.
Man freut sich über die Segnungen des Vergaberechts auf der Kostenseite, hat dann aber keinen Bock auf die Konsequenzen was die Hintergründe angeht.

Sig Sauer verlässt Deutschland, HK ist genervt und Haenel ist plötzlich die Strohmannfirma der Scheichs? Irgendwer hat doch zugelassen, dass ein Waffenhersteller an einen arabischen Investor verkauft wird.

So eine ähnliche Diskussion gabs mal im Bereich behördlicher Digitalfunk. als die Chinesen Sepura übernommen haben. Da gabs in irgendeinem Bundesland erstmal Beschaffungsstopp, da man sich nicht sicher war ob man von denen noch was kaufen will.

Aber ich vermute auch, dass man die Diskussion jetzt nicht über das Produkt sondern über den Hersteller führt.

Der Spiegel -ok, war ja fast zu erwarten- titelt Das arabische Sturmgewehr


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Das staendige Nachgeben der Klugen begruendet die Diktatur der Dummen.
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 28. April 2024 - 19:32