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> Wasserversorgung im Feld
Jackace
Beitrag 17. Feb 2011, 09:40 | Beitrag #1
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Diese Tage las ich einen Artikel über britische Infanterieausrüstung in dem die Gewichtsreduzierung als ein Ziel beschrieben wurde.
Denn voll aufgerödelt liegt das Gewicht bisher bei rund 66kg die beispielsweise Kommandosoldaten hinter den feindlichen Linien mit sich herumschleppen müssen.
Bisher wurden nämlich bis zu 9 Liter Wasser für mehrtägige Einsätze mitgeführt, wenn ich es richtig verstanden habe sollen in Zukunft Feldflaschen mit Filtern das Wasserschöpfen vor Ort ermöglichen. Dadurch soll die Notwendigkeit Wasser mitzuführen reduziert werden. Interessant finde ich, dass das Wassermanagement ein fester Bestandteil des britischen IDZ Programms zu sein scheint.

Wie wird das in Deutschland, Schweiz und Österreich gehandhabt? Gibt es da Filterpumpen, Filterfeldflaschen oder Reinigungschemikalien? Wieviel Wasser führen die Soldaten im Feld mit, gibt es da Dienstvorschriften? Sind "Camelpaks" Bestandteil des IDZ Konzeptes oder reine Eigeninitiative?

Wie sieht es eigentlich in Feldlagern aus, gibt es dort mobile Wasseraufbereitungsanlagen und wie sehen sie aus?
 
 
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Glorfindel
Beitrag 17. Feb 2011, 11:01 | Beitrag #2
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In der Schweizer Armee verfügt der gewöhnliche Wehrmann über eine Feldflasche mit 0.8 Liter Inhalt. Gefüllt wird diese mit Tee oder Wasser (wobei imho Wasser zu bevorzugen ist). Im Winter und im Gebirge werden Thermosflaschen ausgegeben. Auf Stufe Gruppe oder Zug wird ausserdem in der Regel ein Bidon mit Tee (oder Zitronenwasser im Sommer) mitgeführt, welcher auch mittels Tragreff auf dem Rücken getragen werden kann. Im Einsatz werden auf den Fahrzeugen 20 Liter Wassersäcke mitgeführt. Ausserdem erhält jeder Wehrmann Chlortabletten sowie Entchlorungstabletten zur Herstellung von trinkbarem Wasser. Diese Tabletten werden jedoch in der Regel nur im Ernstfall ausgegeben. Camelbacks sind Bestandteil irgendeines Konzeptes und werden an wenige, ausgesuchte Truppen ausgegeben bzw. werden in anderen Truppen aus reiner Eigeninitiative getragen. Insgesamt ist das Level der Eigeninitiative in der Schweizer Armee jedoch tief und es beschränkt sich darauf ein Pet-Flasche mit Coca Cola oder Eistee mitzuführen oder allenfalsl (heute eher weniger, da Alkohol im Dienst verboten) einen Flachmann. Auf persönlicher Ebene wird deshalb in aller Regel nur die Feldflasche mit 0.8 Liter Tee oder Wasser mitgeführt.

IDZ-Konzepte halte ich für sinnlos. Weshalb etwas als System entwickeln, dass man gescheiter einzeln einführt. Was hat Wasser, Munition, Funk, persönlicher Bewaffnung, Optik etc. miteinander zu tun?

In Feldlagern gibt es z.T. eigene Wasseraufbereitungsanlagen. Diese sind in der Regel nicht mobil, sondern festinstalliert. Viele Armeen führen zirka ab Stufe Bataillon Wasser in Zisternenanhängern oder Zisternen auf Lkw's. Einige Armeen verfügen, meistens auf höherer Stufe, über Truppen, welche geeignet sind, Trinkwasser herzustellen bzw. Trinkwasseraufbereitungsanlagen aufzubauen und zu betreiben. Diese Anlagen sind jedoch vermutlich nur mässig mobil.

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 17. Feb 2011, 11:25


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