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> China: Nachrichten und Veränderungen, Jetzt mit ohne kulturelle Stereotypen
400plus
Beitrag 20. Jul 2023, 22:29 | Beitrag #661
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ZITAT(Thomas @ 20. Jul 2023, 21:38) *
mit dem was unsere Leute im Chinabüro sagen


Was erzählen die denn so?
 
Thomas
Beitrag 21. Jul 2023, 07:01 | Beitrag #662
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Normal sind die mit 20-30 Jobs im Monat gut ausgelastet. Aktuell sind es eher 10. In dem Bürogebäude das vor Corona mich aus allen Nähten geplatzt ist, stehen derzeit Zweidrittel leer. Vormittags sieht man junge Leute auf Bänken sitzen und auf ihre Handys starren. Bis mittags die geheimen kommen und sie vertreiben.


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03.03.1980 - 03.02.2024 RIP
verstorben in der Charite Berlin
 
Panzerchris
Beitrag 4. Aug 2023, 17:43 | Beitrag #663
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Auch wenn der Vorfall in den USA stattfand stelle ich es mal hier rein:

In den USA wurde ein chinesisches Biolabor durchsucht. Sämtliche Sicherheitsmaßnahmen waren ignoriert worden. Der Umgang mit gefährlichen Viren und die Nähe zu einer wichtigen US-Marinebasis erregen dabei besondere Aufmerksamkeit.

https://www.t-online.de/nachrichten/panoram...erte-hier-.html
 
Madner Kami
Beitrag 4. Aug 2023, 18:09 | Beitrag #664
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ZITAT(Panzerchris @ 4. Aug 2023, 18:43) *
Auch wenn der Vorfall in den USA stattfand stelle ich es mal hier rein:

In den USA wurde ein chinesisches Biolabor durchsucht. Sämtliche Sicherheitsmaßnahmen waren ignoriert worden. Der Umgang mit gefährlichen Viren und die Nähe zu einer wichtigen US-Marinebasis erregen dabei besondere Aufmerksamkeit.

https://www.t-online.de/nachrichten/panoram...erte-hier-.html


Eine andere Quelle:

CDC detects coronavirus, HIV, hepatitis and herpes at unlicensed California lab - NBC News

ZITAT
[...]

According to court documents, city officials inspected the location at 850 I St. on March 3 for building violations and found various chemicals being stored. On March 16, an inspection by county public health officials allegedly turned up medical devices thought to have been developed on-site, such as Covid and pregnancy tests.

"Certain rooms of the warehouse were found to contain several vessels of liquid and various apparatus," court documents said. "Fresno County Public Health staff also observed blood, tissue and other bodily fluid samples and serums; and thousands of vials of unlabeled fluids and suspected biological material."

[...]

An investigation found the tenant was Prestige BioTech, a company registered in Nevada and unlicensed for business in California. City officials spoke with Xiuquin Yao, who was identified as the company president, through emails included in the court documents. Yao told officials that Prestige BioTech moved assets belonging to a defunct company, Universal Meditech Inc., to the Reedley warehouse from Fresno after UMI went under. Prestige Biotech was a creditor to UMI and identified as its successor, according to court documents. Officials were unable to get any California-based address for either company except for the previous Fresno location from which UMI had been evicted. "The other addresses provided for identified authorized agents were either empty offices or addresses in China that could not be verified," court documents said.

[...]


Man ist wohl auf das Lagerhaus aufmerksam geworden, weil im November oder Dezember letzten Jahres durch Polizisten bzw. das Ordnungsamtäquivalent beobachet wurde, dass jemand einen Garten- bzw. Wasserschlauch auf dem Grundstück verlegt hatte, der ins Gebäude führte, dass zu diesem Zeitpunkt aber eigentlich unbenutzt hätte sein sollen. Im März hat man sich der Sache dann wohl angenommen, auch weil es wiederholt unerklärliche nächtliche Aktivitäten auf dem Grundstück gab. Das ist schon eine ganz schön wilde Geschichte hmpf.gif


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Glorfindel
Beitrag 8. Aug 2023, 10:54 | Beitrag #665
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Im Moment häufen sich die Nachrichten, welche auf wirtschaftliche Probleme des bis vor Corona wirtschaftliche verwöhnten China. Nach Berichten über eine hohe Arbeitslosigkeit bei jüngeren Leuten, der Angst vor einer Deflation und Problemen im Immobilienmarkt, wird nun ein Einbruch des Aussenhandels vermeldet.
ZITAT
(...) Nach bereits starken Rückgängen in den Vormonaten sanken die Exporte im Juli im Jahresvergleich um 14,5 Prozent, wie die Zollbehörde in Peking mitteilte. Die Importe der zweitgrößten Volkswirtschaft sanken demnach um 12,4 Prozent.

Grund für den Rückgang bei den Exporten ist vor allem die schwache Nachfrage aus den USA und Europa. So stark gesunken waren die Exporte der Volksrepublik zuletzt im Zweimonatszeitraum Januar und Februar 2020, als die Wirtschaft zu Beginn der Corona-Pandemie fast zum Stillstand kam. (...)

Die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt sinken - mit einer kleinen Ausnahme im März und April - seit Oktober 2022. Im vergangenen Jahr hatten die strikten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie die chinesische Wirtschaft ausgebremst. Peking hob die Einschränkungen im Dezember auf, doch der erhoffte Aufschwung blieb verhalten. (...)

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Chinas-Ausse...le24311825.html

ZITAT
(...) Damit beschleunigte sich der Abwärtstrend der letzten Monate. Zwar sind die Handelszahlen von einem hohen Niveau aus rückläufig. (...) Doch einen Einbruch in diesem Ausmass hatten die meisten Analysten nicht auf dem Schirm.

Chinas Exporte schwächeln vor allem wegen der derzeit schwachen globalen Nachfrage. Hohe Inflation, gestiegene Zinsen und hohe Energiepreise infolge des Krieges in der Ukraine belasten zudem die Nachfrage nach Produkten "Made in China". Dass gleichzeitig die Importe einbrechen, deutet auf hausgemachte Probleme und eine zu geringe Binnennachfrage hin.

https://www.cash.ch/news/chinas-aussenhande...iter-ein-626490


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Madner Kami
Beitrag 8. Aug 2023, 11:11 | Beitrag #666
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ZITAT(Glorfindel @ 8. Aug 2023, 11:54) *
Im Moment häufen sich die Nachrichten, welche auf wirtschaftliche Probleme des bis vor Corona wirtschaftliche verwöhnten China. Nach Berichten über eine hohe Arbeitslosigkeit bei jüngeren Leuten, der Angst vor einer Deflation und Problemen im Immobilienmarkt, wird nun ein Einbruch des Aussenhandels vermeldet.


Ich möchte an dieser Stelle auf den YouTube-Kanal "China Insights" verweisen, der sich des Themas Chinaanalyse verschrieben hat. Dass China wirtschaftlich und, davon abhängig, massive innenpolitische Probleme hat, ist dort quasi Dauerthema. Ich folge dem Kanal seit dem Coronaausbruch und oft bringt er Nachrichten und Analysen lange bevor andere Medien die Themen aufgreifen und das auch regelmäßig tiefgründer, als man das sonst so vorfindet.

Edit Glorfindel: Link repariert

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 8. Aug 2023, 11:32


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hanuta
Beitrag 8. Aug 2023, 21:08 | Beitrag #667
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Ich bemerke beruflich auch immer mehr Anfragen bezüglich Reparaturen direkt in China statt im Ausland. Desweiteren einen massiven Einkauf von Geräten über den üblichen Bedarf hinaus... Hauptsache kein Made in USA im Bereich Halbleiterindustrie
 
Glorfindel
Beitrag 13. Aug 2023, 17:36 | Beitrag #668
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Ich habe die Diskussion zur möglichen Invasion Taiwans und deren Ablauf ausgelagert in einen eigenen Thread.


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Glorfindel
Beitrag 14. Aug 2023, 12:33 | Beitrag #669
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Eine weitere schlechte Nachricht von Chinas Wirtschaft, Een Déjà-Vu: ein grosses chinesisches Immobilienunternehmen kann die Gläubiger nicht mehr bedienen.
ZITAT
In China schwächelt der Bausektor – nun könnte eines der wichtigsten Immobilienunternehmen des Landes pleitegehen. Country Garden konnte zuletzt Kreditzinsen nicht bedienen, der Aktienkurs stürzt deutlich ab. (...) Das Magazin »Forbes« führt den Konzern unter den 500 größten Unternehmen weltweit. Country-Garden-Chefin Yang Huiyan war bis vor Kurzem die reichste Frau Asiens. Die Krise in Chinas Bausektor erfasst nun jedoch auch das lange Zeit als finanziell stabil geltende Unternehmen. (...) Der Bausektor in China hatte seit Ende der Neunzigerjahre einen Boom verzeichnet, doch viele Unternehmer verschuldeten sich immer mehr. 2020 erließen die Behörden Maßnahmen, um die Überschuldung zu stoppen. Seitdem schaffen es große Bauträger immer wieder nicht, Projekte fertigzustellen, allen voran der größte Baukonzern des Landes, Evergrande. Dieser hat mittlerweile Schulden in Höhe von umgerechnet mehr als 300 Milliarden Euro Schulden angehäuft.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/china-bed...ef=re-so-app-sh


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ramke
Beitrag 14. Aug 2023, 12:42 | Beitrag #670
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Da klingelt es doch glatt bei mir direkt:

http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...p;#entry1463987
"... Durch die Evergrandepleite und dem sich daraus ableitenden Blasenplatzer in der Baubranche, entwerten sich gerade die Sparguthaben aller Chinesen (wie weiter oben schon geschrieben, sind etwa 70% des Haushaltsvermögens in Immobilien angelegt, die keiner mehr kaufen kann oder will) und bedeutende Wirtschaftsteile brechen Stück für Stück zusammen (von 24 chinesischen stahlproduzierenden Firmen, sind gerade eben 6 in den Bankrott gegangen und etliche weitere haben zum Teil die Arbeit stillgelegt). Wie sich das auf den Rest der Wirtschaft auswirkt, kann man sich denken."

http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...p;#entry1462252
"...70 Prozent des Haushaltsvermögens sind in Immobilien angelegt. Das ist weit mehr als in westlichen Volkswirtschaften."

http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...p;#entry1462024
"...Die Immobilienblase ist seit mindestens zehn Jahren ein Problem für China, weil z. T. Neubausiedlungen in der Steppe gebaut werden, die keiner bewohnt, nur, um Immobilien absetzen zu können."


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Scipio32
Beitrag 14. Aug 2023, 12:49 | Beitrag #671
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Sollten einem solche Nachrichten nicht auch hier in Europa Sorgen bereiten?
 
Glorfindel
Beitrag 14. Aug 2023, 13:20 | Beitrag #672
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Wirklich Sorge glaube ich nicht. Für mich ist ziemlich offensichtlich, dass die Chinesen eine Immobilienblase haben. Um Chinesinnen und Chinesen zum Wohnungskauf zu animieren, haben die Banken die Hypothekenzinsen gesenkt. Über Jahre trug der Bausektor stark zu Wachstum bei. China hat Bauträger animiert, zu viel zu bauen. Auch private Anleger haben Wohnungen als Spekulationsobjekte auf Kredit gekauft. Entsprechend hoch ist der Leerstand. Grosse Baufirmen geraten ins Wanken.

Der Immobiliensektor macht etwa ein Fünftel der chinesischen Wirtschaft aus. Ein beträchtlicher Teil des Vermögens der Menschen ist in Immobilien gebunden. Wenn nun die Preise runter gehen, wird der Effekt noch dadurch verstärkt, dass die Leute beschliessen, zu sparen und weniger Geld auszugeben.

Im Endeffekt wurde mit Kredite, welche nun nicht mehr bedient werden können, Wohnungen gebaut, die nicht benötigt werden.

Wir haben das Platzen Anfangs der 1990er Jahre bereits einmal in Japan erlebt. Vorher hiess es, Japan würde alle anderen Ländern, inklusive USA, wirtschaftlich abhängen (ich erinnere hier an den Roman "Rising Sun von Michael Crichton" , verfilmt mit Sean Conney und Wesley Snipes.) Damals sagte man, der Kaiserpalast in Tokyo hätte soviel Wert wie ganz Kalifornien. Dann ist die Blase in Japan geplatzt und Japan brauchte Jahre um sich davon zu erholen.

In der Schweiz hatten wir auch Immobilienblasen, zuletzt in den 1990er Jahren. Der Boom in den 1980er Jahren, das beschränkte Bauland und die Bevölkerungsentwicklung führten zu einem starken Anstieg der Immobilienpreise, auch weil man auf höhere Preise in der Zukunft spekulierte. Man meinte, aufgrund der Knappheit des Bodens wären Immobilien immer gefragt. Als dann die Nationalbank rasch die Zinsenerhöhen musste (etwas was wir im Moment auch beobachten), wurde die Zinsen immer höher, viele Konten die Hypothekarzinsen nicht mehr bedienen und waren zu einem Verkauf ihrer Wohnungen gezwungen, was zu einem Überangebot von Wohnungen führte und zu einem raschen Preiszerfall.




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Salzgraf
Beitrag 14. Aug 2023, 15:24 | Beitrag #673
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ZITAT(Scipio32 @ 14. Aug 2023, 13:49) *
Sollten einem solche Nachrichten nicht auch hier in Europa Sorgen bereiten?

welche Optionen hat die KPCh?
1. Pleite gehen lassen und viele Menschen aus der Mittelschicht verärgern: eher unwahrscheinlich
2. Evergrande und/oder Banken verstaatlichen, sich damit einen Klotz an das Bein binden, was langfristig die Handlungsfähigkeit des Staates verringert (wie stark?)
3. ein paar Sündenböcke präsentieren (lokale Kader), einen Teil der Schadenssumme direkt entschädigen
4. Ablenkungsmanöver Kireg.

Ich halte 2. oder 3. für die realistischsten Optionen. Dies würde uns im Westen wenig direkt betreffen. Maximal könnte China stärker an Handel mit dem Westen interessiert sein um Geld reinzubekommen.
 
400plus
Beitrag 14. Aug 2023, 15:28 | Beitrag #674
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ZITAT(Salzgraf @ 14. Aug 2023, 16:24) *
Ich halte 2. oder 3. für die realistischsten Optionen. Dies würde uns im Westen wenig direkt betreffen. Maximal könnte China stärker an Handel mit dem Westen interessiert sein um Geld reinzubekommen.


Es sei denn, die Deutsche Bank hätte mal wieder anlagemäßig in die Scheiße gelangt. Die Credit Suisse ist ja dieses Mal unverdächtig biggrin.gif
 
K-JAG
Beitrag 14. Aug 2023, 16:49 | Beitrag #675
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Es hat schon in einzeln Branchen auswirkungen auf Europa, derTextilmaschienenbau hat momentan extrem zu kämpfen, indem die schwachen Inlandsnachfrage in China das Tal des Schweinezykluses verstärkt, was zurfolgen hat das mein Arbeitgeber Personal abbaut und meinen Vertrag nicht verlängert.

K-Jag
 
nobody
Beitrag 14. Aug 2023, 19:46 | Beitrag #676
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Sagen wir mal so, Japan hat sich bis heute nicht davon erholt!

https://www.statista.com/statistics/263578/...t-gdp-of-japan/
 
Glorfindel
Beitrag 15. Aug 2023, 06:51 | Beitrag #677
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ZITAT
Nachdem die Jugendarbeitslosigkeit in China in den vergangenen Monaten stark gestiegen ist und national wie international für große Bedenken sorgte, will die Regierung in Peking die Daten vorerst nicht mehr veröffentlichen. Das teilte das Nationale Statistikamt am Dienstag mit. (...) Die Jugendarbeitslosigkeit im Alter von 16 bis 24 Jahren war im Juni in den Städten auf 21 Prozent gestiegen, für Dienstag waren eigentlich die Daten für den Juli erwartet worden. Im Sommer dürfte der Wert weiter gestiegen sein, weil Absolventen von den Universitäten den Arbeitsmarkt fluten. In China sorgten zuletzt Schätzungen einer Ökonomin, die eine Jugendarbeitslosigkeit von 46 Prozent errechnete, für Aufsehen.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/chin...t-19103816.html


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Glorfindel
Beitrag 15. Aug 2023, 20:29 | Beitrag #678
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Auch die NZZ berichter über die schlechten Wirtschaftsdaten:

ZITAT
Angesichts der sich rapide verschlechternden Konjunkturaussichten wächst bei Chinas Machthabern offenbar die Nervosität. Kurz vor der Veröffentlichung neuer – abermals enttäuschender – Konjunkturdaten für den Juli senkte die chinesische Zentralbank, anders als von den meisten Analysten erwartet, am Dienstag einen wichtigen Leitzins. (...)

Die Wirtschaftsdaten, die Chinas Nationale Statistikbehörde am Dienstag vorlegte, enttäuschten auf der ganzen Linie. So wuchsen die Umsätze im Detailhandel im Juli im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um schwache 2,5 Prozent. (...)

Die Industrieproduktion wuchs im Juli mit 3,7 Prozent ebenfalls deutlich schwächer als von den meisten Experten erwartet. Grund dafür ist die Exportschwäche. (...) Besonders hart traf es den Immobiliensektor. Dort schrumpften die Investitionen im Jahresvergleich um kräftige 8,5 Prozent. (...)

Doch vor allem die Entwicklung am Arbeitsmarkt treibt Chinas Machthabern derzeit die Sorgenfalten auf die Stirn. Das erkennt man daran, dass sie ab sofort keine Zahlen zur Jugendarbeitslosigkeit mehr veröffentlichen wollen. (...) Im Juni hatte die Arbeitslosenquote unter den 16- bis 24-Jährigen bei 21,3 Prozent gelegen. Inoffiziellen Schätzungen gemäss könnte die Quote sogar 50 Prozent betragen. (...)

Doch der Grund für die Misere ist nicht nur die gegenwärtige Konjunkturschwäche. Vielmehr produziert Chinas Bildungswesen schon seit langem am Markt vorbei. Statt Akademiker suchen die Unternehmen vermehrt Facharbeiter. (...)

Chinas junge Leute reagieren auf die Ankündigung der Regierung, keine Zahlen zur Jugendarbeitslosigkeit mehr zu veröffentlichen, mit Sarkasmus. «Wir haben die Corona-Masken abgelegt und tragen stattdessen nun Augenklappen» (...)

Es sind auch und gerade die sich verschärfenden Turbulenzen am Immobilienmarkt, die für massiven Abwärtsdruck auf die chinesische Wirtschaft sorgen. Der Sektor macht gemäss Schätzungen inklusive nachgelagerter Branchen bis zu einem Viertel der chinesischen Wirtschaft aus. (...)

(...) Die Verkäufe von Wohnungen und Häusern sinken Monat für Monat und verschärfen so die Liquiditätsprobleme der Unternehmen. Gleichzeitig haben die meisten privaten Immobilienentwickler so gut wie keinen Zugang mehr zu in- und ausländischen Kapitalmärkten und können daher ihre Schulden nicht refinanzieren. (...)

Viele Unternehmen näherten sich der Insolvenz, auch weil sie in ihren Bilanzen immer neue Wertberichtigungen vornehmen müssten. Mit der Zeit überstiegen die Verbindlichkeiten die Vermögenswerte. Was sich derzeit am chinesischen Immobilienmarkt abspielt, könnten Vorboten eines gewaltigen Bebens sein. (...)

Ausserdem gibt es erste Anzeichen, dass die Krise auf den Finanzsektor übergreift. Anfang der Woche wurde bekannt, dass ein zu einem grossen Finanzkonzern gehörender Vermögensverwalter Zahlungen auf ein Investmentprodukt nicht leisten kann. Der Vermögensverwalter hat vor allem im Immobiliensektor investiert. (...)


Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 15. Aug 2023, 20:31


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Beitrag 16. Aug 2023, 15:05 | Beitrag #679
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Frank Stocker hat in der Berner Zeitung die aus seiner Sicht wichtigsten wirtschaftlichen Probleme von China kurz zusammen gefasst. Ich gebe diese hier in eigenen Worten wieder:


ZITAT(Probleme für Chinas Wirtschaft)
Immobilienblase: Es gibt unverkäufliche Wohnungen und unvollendete Infrastrukturprojekte im ganzen Land. Der Bausektor macht etwa 25 bis 30 Prozent der Wirtschaftsleistung aus, weshalb eine Immobilienkrise zu einer ernsten Wirtschaftskrise führen könnte.

Schuldenberg: Der Bauboom wurde größtenteils durch Schulden finanziert. Die meisten Schulden entfallen auf den Unternehmenssektor. Dies, zusammen mit Problemen im Immobiliensektor, wird das Wachstum erheblich beeinträchtigen, selbst wenn die Zentralregierung und Notenbank eingreift.

Deflation: Die Inflationsrate ist negativ, die Preise sinken und die Schulden gewinnen an Wert.

Demografie: Die Einwohnerzahl und die erwerbsfähige Bevölkerung werden drastisch abnehmen (bis 2065 ein Rückgang von 300 Millionen Einwohner, bis 2100 wird sich die Krise noch weiter verstärken), was die Wirtschaftsleistung belastet.

US-Sanktionen: Die USA unternehmen Schritte, um Chinas Zugang zu zukünftigen Technologien zu begrenzen, was sich insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz bemerkbar macht.

Investorenflucht: Investitionen sind drastisch zurückgegangen, teilweise aufgrund geopolitischer Unsicherheiten wie dem Russland-Ukraine-Konflikt und der Furcht vor einer möglichen Eskalation in der Taiwan-Frage.

Notenbank: Die Notenbank in China ist nicht unabhängig. Kurzfristige Massnahmen der Notenbank unter Druck der Politik könnten langfristige Stabilität gefährden.

Regierung: Die Entscheidungen des autoritären Regimes sind unkalkulierbar, insbesondere auch, weil die Regierung sich nach einer einzigen Person ausrichtet, Präsident Xi. Nicht nur bei der Wirtschaft fällt die Politik von einem Extrem ins Andere, ohne die genauen Folgen zu bedenken (siehe auch Corona-Politik). Anordnungen von Präsident Xi werden nicht hinterfragt und nicht diskutiert.

Vertrauensverlust: Das Hin und Her der Politik, der fehlende Rechtstaat und die Willkürherrschaft verunsichern Unternehmen, Investoren und Konsumenten, und das Vertrauen schwindet.

Arbeitslosigkeit: Die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch und der stillschweigende soziale Vertrag zwischen der Partei und der Bevölkerung, welcher Wohlstand gegen Verzicht auf demokratische Rechte beinhaltet, gerät ins Wanken.

Angesichts dieser Faktoren wird eine langwierige wirtschaftliche Malaise in China als wahrscheinlich angesehen. Die gegenwärtige Situation stellt die Dominanz der Kommunistischen Partei und von Präsident Xi Jinping in Frage.


Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 16. Aug 2023, 16:35


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Beitrag 18. Aug 2023, 07:17 | Beitrag #680
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https://www.spiegel.de/wirtschaft/china-imm...6873198#ref=rss

Chinesischer Immobilienriese Evergrande erklärt sich für zahlungsunfähig. Der hoch verschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande kann in den USA seine Schulden nicht mehr bezahlen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg und andere US-Medien unter Berufung auf Gerichtsunterlagen berichten, beantragte das Unternehmen am Donnerstag in Manhattan Gläubigerschutz nach Kapitel 15.

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Man darf gespannt wie ein Maschinengewehr sein wie es dort weitergeht.


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Beitrag 18. Aug 2023, 08:15 | Beitrag #681
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Ja, es wird spannend. Da ziehen dunkle Wolken an Chinas Wirtschaftshimmel auf und es fragt sich, ob es zum grossen Gewitter kommt, zum Platzregen oder ob sich die Wolken wieder verziehen. Aber eines ist klar: die Wirtschaft hat sich noch nie von einer Regierung einschüchtern lassen, sei es eine demokratische oder eine autoritäre. Auszüge aus dem heutigen Bericht der NZZ:


ZITAT
(...) Evergrandes Insolvenzantrag kommt zu einem Zeitpunkt, da sich die Immobilienkrise in China rasch ausweitet und droht, auf den Finanzsektor überzugreifen. Inzwischen ist auch der bis vor kurzem als gesund geltende Entwickler Country Garden in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Experten gehen davon aus, dass bald weitere Konzerne folgen werden. (...)

Eine erfolgreiche Restrukturierung der Evergrande-Schulden ist kritisch für Chinas Finanzsystem. Ein Scheitern hätte vermutlich gravierende Folgen für chinesische Banken, aber auch für Chinesinnen und Chinesen, die bei Evergrande eine Wohnung gekauft haben. (...)

Die Immobilienkrise birgt deshalb enormen sozialen Sprengstoff. Die meisten Chinesinnen und Chinesen haben das Vertrauen in den Markt inzwischen restlos verloren. (...)

Chinas Regierung ist alarmiert. Am Donnerstagabend erklärte die Zentralbank, sie werde eine spezielle Kreditlinie für Immobilienentwickler bis Mai 2024 verlängern. (...) Die Banken können damit zinsfreie Kredite an Immobilienentwickler vergeben. Mit dem Geld sollen diese bereits verkaufte Wohnungen fertigstellen. (...)

Ein Ende des Abwärtstrends ist nicht in Sicht, denn die Chinesen, die in der Vergangenheit zum Grossteil Wohnungen als Geldanlage gekauft haben, haben den Glauben an stetig steigende Preise verloren. (...)


In meinem letzten Beitrag habe ich einige der Probleme Chinas Wirtschaft angesprochen. Die Probleme von Evergrand und Country Garden sind einerseits auf die Immobilienkrise zurück zu führen und der Umstand, dass mehr Wohnungen gebaut wurden als benötigt und diese noch auf Kredit. Das Fertigbauen von unfertigen Wohnungen wird allerdings an dieser Situation auch nichts ändern. Dies wiederum, zusammen mit der Tatsache, dass die Wohnungseigentümer verschuldet sind und Geld benötigen, könnte dazu führen, dass sich der (bisher moderate) Preiszerfall der Immobilienpreise beschleunigt. Jahrelang gingen die meisten chinesischen Investoren wohl davon aus, dass die Immobilienpreise immer weiter wachsen. Dieses Vertrauen ist nun zerstört, was dazu führt, dass die Investitionen abnehmen. Es bleibt abzuwarten, wie die chinesische Regierung auf diese Herausforderungen reagiert. Die bisherigen Erfahrungen in der Ära Xi mit Krisenbewältigung lassen nichts Gutes erahnen, da weder flexibles noch moderates Verhalten zu den Stärken der jetzigen chinesischen Führung gehört. Zahlungsfälle von so grossen chinesischen Unternehmen betreffen auch ausländische Gläubiger. Wenn diese nicht mehr zahlen, wird auch das Vertrauen der ausländischen Gläubiger in die chinesische Wirtschaft erschüttert.


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Madner Kami
Beitrag 18. Aug 2023, 09:13 | Beitrag #682
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Mit dem Kollaps der Bauriesen geht auch ein weiterer Faktor einher: Die bisher gebauten Sachen sind flächendeckend nicht viel wert und zerfallen schnell, benötigen viel Wartung oder Ersatz. Sind die Immobilienriesen weg, fehlt die laufende Restaurierung und Reparatur und vieles wird sich binnen eines oder zwei Dutzend Jahre in Trümmer auflösen und dabei geht es nicht nur um leerstehende Wohnhäuser, sondern auch Infrastruktur, Brücken, Dämme. Der Berg der sich da auftut ist sehr viel größer als irgendwer ahnen oder gar beherrschen kann. Es bleibt abzuwarten, ob die alten Weisheiten Bestand haben und da jemand gerade das Mandat des Himmels verliert.

話說天下大勢,分久必合,合久必分。

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 18. Aug 2023, 09:15


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Beitrag 18. Aug 2023, 10:41 | Beitrag #683
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Wir haben doch alleine in den letzten fünfzehn Jahren immer wieder in verschiedenen Ländern Immobilienblasen gesehen. Ich erinnere da an die USA mit der Subprimekriese von 2007/2008, welche mitunter zur Weltwirtschaftskrise führte oder die Immobilienkrise in Spanien 2007. Auch die Chinesen kochen nur mit Wasser.


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Beitrag 18. Aug 2023, 13:52 | Beitrag #684
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ZITAT(Glorfindel @ 18. Aug 2023, 11:41) *
Wir haben doch alleine in den letzten fünfzehn Jahren immer wieder in verschiedenen Ländern Immobilienblasen gesehen. Ich erinnere da an die USA mit der Subprimekriese von 2007/2008, welche mitunter zur Weltwirtschaftskrise führte oder die Immobilienkrise in Spanien 2007. Auch die Chinesen kochen nur mit Wasser.

Wenn von "Klappe halten und reichwerden" nur noch der erste Teil gilt, kann gesellschaftlich was ins Rutschen kommen.
Und forumsspezifisch kann die Notwendigkeit von Stützungsoperationen (für Banken, als Sozialausgaben, als Gutstellen mit dem "Westen" als Kunden etc.) die Kriegsgefahr gen Taiwan reduzieren.
 
400plus
Beitrag 18. Aug 2023, 13:57 | Beitrag #685
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ZITAT(Salzgraf @ 18. Aug 2023, 14:52) *
Und forumsspezifisch kann die Notwendigkeit von Stützungsoperationen (für Banken, als Sozialausgaben, als Gutstellen mit dem "Westen" als Kunden etc.) die Kriegsgefahr gen Taiwan reduzieren.


Ich sehe da zwei gegenseitige Effekte: Einerseits die Möglichkeit sozialer Unruhen in China (sodass man mehr mit sich selbst beschäfitgt ist) und wirtschaftsbedingt weniger Geld für die Aufrüstung, andererseits die Gefahr, dass Xi die Wogen mit einem außenpolitischen Erfolg glätten will.
 
Glorfindel
Beitrag 18. Aug 2023, 14:07 | Beitrag #686
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Schwierig zu sagen, wie die Abläufe innerhalb der chinesischen Führung aussehen. Es ist zwar ein beliebte Mittel von Autokraten, bei innenpolitischen Schwierigkeiten aussenpolitisch zu eskalieren, aber es stellt sich dann schon die Frage, ob man sich bei innenpolitischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten wirklich einen potentiellen Weltkrieg anzetteln will, der die auf Export getrimmte Wirtschaft noch zusätzlich belasten würde.

Man geht davon aus bzw. muss davon ausgehen, dass der aggressive und repressive Kurs von Xi innerhalb der KP durchaus Gegner hat, nur schweigen die zur Zeit oder wurden zum schweigen gebracht. Wirtschaftliche Probleme werden aber Xi nicht stärken. Gerade auch die Repression und Willkür schadet der Wirtschaft.

Überhaupt stellt sich die Frage, wenn es da wirklich zu einem Knall käme, inwieweit auch sozialer Sprengstoff vorhanden ist.


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Glorfindel
Beitrag 18. Aug 2023, 15:31 | Beitrag #687
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Interview im SPIEGEL mit Edgar Walk . Chefvolkswirt Asset Management der Metzler Privatbank ist er für die volkswirtschaftlichen Prognosen verantwortlich.

ZITAT
Chinas Unternehmen haben jahrzehntelang von niedrigen Zinsen und Löhnen profitiert und stark auf Exporte gesetzt, im Inland hat die Regierung in den Immobilienmarkt und Infrastruktur investiert. Jetzt fallen die Wohnungspreise, es lässt sich kein Geld mehr mit dem An- und Verkauf von Immobilien verdienen. Deshalb bricht der Konsum ein, die Wirtschaft ist gelähmt. (...)


Als Wachstumslokomotive fällt China auf Sicht aus. Das Land fragt weniger westliche Güter nach, was vor allem deutsche Exporteure trifft. Zum anderen wird Peking versuchen, selbst mehr zu exportieren, auch dank der schwachen heimischen Währung. Dadurch werden deutsche Unternehmen auf dem Weltmarkt einem höheren Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Das ist dann also doppelt schlecht. (...)

Eigentlich müsste die Staatsführung die Löhne und Sozialsysteme und damit die Kaufkraft stärken, um den Konsum anzuregen. Aber dann würden höhere Lohnkosten Chinas Exporte verteuern. (...)

Im Übrigen erinnert mich China zunehmend an Japan: viele Schulden, wenig Wachstum. Das geht in Japan seit 30 Jahren so, und wenn China nicht zügig reformiert, droht dem Land das gleiche Schicksal. (...)

China wird dieses Rennen gegen Amerika (die grösste Volkswirtschsft dercWelt zu seinwohl verlieren.


Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 18. Aug 2023, 16:05


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xena
Beitrag 18. Aug 2023, 16:46 | Beitrag #688
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Wirtschaft geht doch immer auf und ab. Dann kommen Reformen es geht wieder auf und dann gibts wieder eine Blase und es geht bergab... usw... Ist bei uns doch auch nicht anders. Daraus jetzt etwas absolutes zu stricken ist sehr verwegen. Weder sind die Chinesen die großen Gewinner, wie auch nicht die Verlierer. Sie durchlaufen Phasen die jeder durchläuft. Dumm für die Deutsche Automobilwirtschaft, die China als den großen Wurf hingestellt haben und erst vor kurzem noch groß investiert haben, oder angekündigt haben zu wollen. Das könnte noch Probleme bei uns verursachen.


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Glorfindel
Beitrag 18. Aug 2023, 16:53 | Beitrag #689
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Natürlich geht meistens hoch, gerade aus oder auch mal bergab mit der Wirtschaft und die chinesische Wirtschaft hat Stärken und Schwächen. Bezüglich Immobilien deutet einiges auf eine Blase hin, die am Platzen ist. Die chinesischen Unternehmen habe lange von tiefen Löhnen profitiert, was ihnen grosse Gewinne bescherte, mit welchen sie dann im Ausland auf Einkaufstour gingen. Nun könnte sich das auch etwas als Nachteil entpuppen, da die Binnennachfrage schwächelt - etwas mit dem die konsumfreudigen Amis z.B. meistens weniger ein Problem haben.

Ich bin kein Ökonom, aber einiges erinnert mich an die Immobilienkrise in Japan und die Zeit davor. Damals wurde Japan gehypt und einige malten ein Schreckgespenst von einer japanisch dominierten Weltwirtschaft. Es ist dann anders gekommen und die Japaner konnten die Weltwirtschaft nicht übernehmen.


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xena
Beitrag 19. Aug 2023, 02:16 | Beitrag #690
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Niemand kann die Weltwirtschaft übernehmen, auch nicht die Chinesen. Bei jedem der Höhenflüge macht, kommt der Fall. Ging bei der Immobilienblase in den USA auch nicht anders. Auch die haben schwer daran geschluckt. In Spanien gab es auch eine Immobilienblase. Auch bei uns hat man Probleme befürchtet, allerdings anderer Art und nun hat die Bauwirtschaft tatsächlich Probleme. Nun ist China dran. Mal schauen wie die das machen. Dumm, dass es auch uns trifft, da China ein extrem wichtiger Importeur für unsere Waren ist, das so schnell nicht von anderen ersetzt werden kann. Geht China in die Knie, reißt es uns mit runter.


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