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> Bw-Strukturreform, Sammelthread
Delta
Beitrag 18. Mar 2023, 10:09 | Beitrag #5581
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Freestyler
Beitrag 18. Mar 2023, 10:37 | Beitrag #5582
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Das militärische Nachrichtenwesen der Bundeswehr ist ein ganz spezieller Fall. Es gibt kein zentrales Steuerungselement und kein zentrales Auswerte-/Analyseamt, das Informationen systematisch sammelt und auswertet und dann verlässliche, belastbare Produkte bzw. Dokumente erstellt, die regelmäßig aktualisiert werden. Zumindest für das Verteilen von Dokumenten wird das Joint Intelligence Center (JIC) aufgebaut, denn im Heer war die gesamte Lagebearbeitung in den 2010ern dezentralisiert, d.h. die G2 Abteilungen der Brigaden und Divisionen hatten bestimmte Themen zu bearbeiten. Das erfolgte zusätzlich zu ihrem eigentlichen Auftrag, weshalb die G2 Abteilungen vergrößert wurden. Die Themen waren aber oft nicht das, was die Offiziere und Feldwebel im Einsatz zu bearbeiten hatten. Luftwaffe und Marine bearbeiten ihre Dimension selbst.

Diverse Kommandos und Abteilungen im BMVg geben täglich unkoordinierte, schlechte Zusammenfassungen von vermeintlich relevanten Presseartikelngroßartige OSINT-Analysen heraus, für deren Qualität man in jedem entsprechend spezialisierten Unternehmen zuerst ermahnt und dann entlassen würde.

Was die russischen Streitkräfte betrifft, existiert u.a. ein Battle Book, das erstmals 2017 (?) von der G2 Abteilung der PzLehrBrig 9 herausgegeben wurde und das seitdem im Heer als vermeintliches Grundlagendokument kursiert, was erhebliche Fehler aufweist und schlechter ist als das, was diverse wissenschaftliche Institute veröffentlichen. Dazu kommt das Kapitel zu "Kräften Rot" in der Unterrichtsmappe Taktik, wobei die Kräfte Rot die russischen Streitkräfte nicht eins zu eins abbilden - das wird aber trotzdem dafür genutzt. Manchmal veröffentlichen einzelne, motivierte und interessiert Soldaten Analysen zu Einzelaspekten - ich hab mal die Ausarbeitung eines EloKa-HptFw zur russischen EloKa gelesen.

Hauptproblem des MilNw ist seine Vernachlässigung und Geringschätzung innerhalb der Bundeswehr. Den eingesetzten Offizieren fehlt in der Regel das inhaltliche Fachwissen, teilweise aber auch das methodische Fachwissen (s. OSINT), zusätzlich wird das MilNw-Personal oft für Nebenaufträge herangezogen. Aufgrund der Geringschätzung des MilNw lohnt es sich für das MilNw-Personal nicht, sich thematisch tief einzuarbeiten, weil es nicht honoriert wird und das MilNw-Personal oft genug weder interessiert noch motiviert ist. Was die Ausbildung betrifft, liegt der Schwerpunkt auf Analysemethoden und Fokus der Vorgesetzten und der täglichen Arbeit dementsprechend auf Form und nicht auf dem Inhalt. Seiteneinsteiger und Wiedereinsteller mit dem entsprechenden Fachwissen werden dadurch schnell und nachhaltig verkrätzt

ZITAT(Forodir @ 18. Mar 2023, 08:47) *
Von der G2 Abteilung der PzGrenBrig 37 haben wir vor kurzem erst ein Battlebook bekommen für die Kräfte ROT, eine Zusammenfassung von OSINT und nachrichtendienstlicher Erkenntnisse.

Ist das das Battle Book, das ursprünglich von der PzLehrBrig 9 herausgegeben wurde?

Edit: Die Militärattaches sind auch ein hervorragendes Beispiel für die Vernachlässigung und Geringschätzung des MilNw: Bei den meisten Staaten sind das Offiziere des militärischen Nachrichtenwesens oder des Militärgeheimdienstes mit einem klaren Aufklärungs-/Beschaffungsauftrag. In Deutschland kann man sich mit den meisten Berichten der Militärattachees den Hintern abwischen und Wikipedia hat deutlich mehr relevante Informationen.

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 18. Mar 2023, 10:50
 
Forodir
Beitrag 18. Mar 2023, 11:18 | Beitrag #5583
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ZITAT(Freestyler @ 18. Mar 2023, 10:37) *
ZITAT(Forodir @ 18. Mar 2023, 08:47) *
Von der G2 Abteilung der PzGrenBrig 37 haben wir vor kurzem erst ein Battlebook bekommen für die Kräfte ROT, eine Zusammenfassung von OSINT und nachrichtendienstlicher Erkenntnisse.

Ist das das Battle Book, das ursprünglich von der PzLehrBrig 9 herausgegeben wurde?



Ich würde es mal vermuten, es ist die 4te Überarbeitung und man verweist auf Vorgänger-Verbände VJTF. Das meiste ist OSINT und sonstige offene Quellen, trotzdem ist es leider eingestuft hmpf.gif sonst hätte ich es hier zur Verfügung gestellt. Da hätte ich nämlich auch einiges an Fragen gehabt und bedauerlicherweise ist, wie du schon schreibst, ist MilNW nicht unbedingt eine Kernkompetenz, schon gar nicht in einem Btl.


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Freestyler
Beitrag 18. Mar 2023, 11:58 | Beitrag #5584
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Als Einstieg ist The Russian Way of War: Force Structure, Tactics, and Modernization of the Russian Ground Forces zu empfehlen. Die beiden Autoren haben auch noch einiges mehr publiziert: https://www.researchgate.net/profile/Charles-Bartles
 
Forodir
Beitrag 18. Mar 2023, 12:01 | Beitrag #5585
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Thx, da ich mich mal dransetzen.


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Beitrag 18. Mar 2023, 12:21 | Beitrag #5586
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Ich habe fast vermutet, dass es keinen zentralen militärischen Nachrichtendienst gibt. Einerseits ist keiner irgendwo aufgeführt und andererseits macht die Bundeswehr auch den Eindruck einer Armee ohne richtigen Nachrichtendienst. Sollte man auf jedenfall ändern.

Wenn man einen teilstreitkräfteübergreigmfendenden Generalstab hätte mit mindestens J1 bis J7 dann wäre das nämlich gelöst, dann wäre J2 = MNDBW.


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Beitrag 18. Mar 2023, 12:33 | Beitrag #5587
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An welchem der vielen Probleme machst du das fest? biggrin.gif

Die Aufgaben eines militärischen Nachrichtendienstes werden wie bereits erwähnt vom BND übernommen, das Problem ist, dass das militärische NachrichtenWESEN, d.h. die Bearbeitung in all ihren Aspekten, ein Schattendasein fristet.
 
Forodir
Beitrag 18. Mar 2023, 12:41 | Beitrag #5588
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Das ist aber glaube ich eines der Kernprobleme der Bundeswehr, das schon seit ihrer Aufstellung existiert. Ein Generalstab wurde ja explizit nicht eingesetzt aufgrund der Angst das man die politische Kontrolle verliert, selbst der Planungsstab ist ja dann letztendlich aufgelöst worden. Nachrichtendienste, die in Deutschland schon immer eher schwach waren, wurden noch mehr eingehegt.

Es ist jetzt nicht so das man gar keine Nachrichtendienstliche Erkenntnisse hat oder auch verarbeitet, es ist nur nicht besonders gut gelöst und meistens auf die Verarbeitung von dritt-Quellen beschränkt und innerhalb des Militärs vor allem auf die taktische maximal operative Informationsgewinnung beschränkt und dort ist die Bundeswehr auch gut und die Rohdaten werden auch gerne von Verbündeten genutzt. Das umsetzten und verarbeiten scheint mal besser gewesen zu sein, wenn ich da Freestyler richtig verstehe.


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Beitrag 18. Mar 2023, 13:17 | Beitrag #5589
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Das gehört aber auch zum Nachrichtendienst und spezifisch militärische Themen, wie z.B. Taktik, Ausrüstung etc. wären bei einem militärischen Nachrichtendienst besser aufgehoben. Im Übrigen gibt es auch eine ND-Gemeinschaft. Man kennt sich. Und der MND erledigt nicht nur die Na-Beschaffung, -Auswertung und -Verbreitung auf Stufe Armee, sondern erstellt auch Produkte, z.B. über fremde Ei-Verfahren oder Systeme, legt fest, welche ND-Prozesse es gibt und sagt, wie die Ausbildung auszusehen hat. Fachtechnisch sind alle ND-Organe wie S2 und G2 der Bat und Brigaden dem MND unterstellt.


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Beitrag 18. Mar 2023, 13:46 | Beitrag #5590
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Wie drückt sich denn deren Zugehörigkeit zum MND aus? Ist das deren Verwendungsreihe/Truppengattung?

Aus meiner Sicht muss man zwei Verwendungen unterscheiden: zum einen den Lagerarbeiter, der in der G/S2 Abteilung seines Bataillons, seiner Brigade oder seiner Division die feindliche Lage und Absicht identifiziert. Dazu bekommt er Aufklärungsergebnisse der eigenen Aufklärung, Informationen der übergeordneten Abteilung und Grundlagendokumente über die feindlichen Waffensysteme und Einsatzgrundsätze. Die Komplexität ist überschaubar und diese Aufgabe muss nicht durch spezialisiertes MilNw-Personal übernommen werden - ganz im Gegenteil: Ein ausgebildeter ZgFhrOffz der Panzertruppe, der nach einer Zusatzausbildung als S2-Offizier seines Panzerbataillons eingesetzt ist, kann die vermutliche Lage und Absicht einer feindlichen Panzerkompanie wesentlich besser identifizieren als ein MilNw-Offizier, der keinerlei praktische Erfahrung mit gepanzerten Kampftruppen hat.

Der andere Fall ist der Analyst, der über hochspezialisiertes Fachwissen verfügt und Grundlagendokumente zu feindlichen Einsatzgrundsätzen und Waffensystemen verfasst. Der muss sich jahrelang einarbeiten und dient als Spezialist in einem entsprechenden MilNw-Analysezentrum, wo alle Informationen, auch die eigener und fremder Geheimdienste, gesammelt und ausgewertet werden.

Den zweiten Fall hat die Bundeswehr nicht, den ersten macht sie sich grade kaputt. Originalton eines MilNw-OFw auf einer Übung: "Woher soll ich wissen, wo der feindliche Panzerzug in Stellung geht?" Erklärung: Der wurde aufgrund seiner kaufmännischen Ausbildung MilNw-Feldwebel und kannte Panzer nur vom Tag der offenen Tür. Das ist bei Portepees mittlerweile normal, für Offiziere gibt es auch schon entsprechende Ausschreibungen.

ZITAT(Forodir @ 18. Mar 2023, 12:41) *
Das umsetzten und verarbeiten scheint mal besser gewesen zu sein, wenn ich da Freestyler richtig verstehe.

Ob das früher besser war und vor allem wie es früher organisiert war, weiß ich nicht. Ein Oberstleutnant erzählte mir vor ein paar Jahren, dass er sich damalsTM als S2 eines Artilleriebataillons und später Artillerieregiments sehr intensiv mit Waffensystemen und Einsatzgrundsätzen der ihnen gegenüberstehenden sowjetischen Truppenteilen befasst und deren Bekämpfung mit den eigenen Wirkmitteln geplant habe. Irgendwo müssen die Informationen zu den sowjetischen Truppenteilen hergekommen sein - und genau solche Dokumente fehlen jetzt.

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 18. Mar 2023, 13:54
 
Forodir
Beitrag 18. Mar 2023, 14:19 | Beitrag #5591
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Selbst so simple Dinge wie Panzererkennung und Fliegererkennung gibt es ja nicht mehr, als Wehrpflichtiger kenne ich noch die Publikationen (Erkennungsblätter hießen die, wenn ich mich nicht irre), die da herausgegeben wurden bis in die unterste Ebene und es wurde als Ausbildungsmaterial genutzt. Das gibt es wohl noch irgendwo, aber anscheinend nicht mehr für alle. Selbst auf dem Fliegerabwehr-Feldwebel Lehrgang gab es das nicht mehr.

Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 18. Mar 2023, 14:21


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Beitrag 18. Mar 2023, 14:27 | Beitrag #5592
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Es ist schon so, dass im eigentlichen MND, eine Organisation auf Stufe Armee ist, wo auch die Auswerter, z.B. IMINT, angesiedelt sind (bei uns sind das eher Freaks, z.B. wenn es darum geht zu bestimmen, was in einer fotographierten Fabrik genau hergestellt wird). G2 und S2 auf Stufe Bat und Brigade besteht praktisch ausschliesslich aus Offizieren, selten höhere Unteroffiziere oder Fachoffiziere mit zusätzlicher Ausbildung als ND-Stabsoffizier Bat oder Bat und Brigade (Diese Leute tragen meistens den Nachrichtenstern am Kragen, genauso wie MND-Leute. Zum ND-Mann wird man nach Abschluss entsprechender Lehrgänge in Einteilung als Nachrichtenoffizier auf Stufe Bataillon.). Aber es gibt eine fachdienstliche Schiene über den MND zu diesen sog. ND-Organen, (ähnlich wie z.B. bei Ärzten im Brigadestab aus dem Sanitätsdienst). Und über diese Fachdienstschiene fliessen auch Infos von unten nach oben und umgekehrt. Auf Stufe Bat oder Brigade kann man dann direkt auch Leistungen abrufen, z.B. Satelitenbilder, Drohnen, Elektronische Kriegsführung usw. oder aber entsprechende Nachrichtenbegehren hochgeben. Wird bei Euch auch so sein. Ein Vorteil ist aber, dass man sich kennt. Der ganze 2er-Bereich hat eine eigene Vernetzung. So hat man Verbindung z.B. zu anderen Brigaden, zum KSK, zum MND und auch zum NDB (dessen Angehörige z.T. militärisch im MND eingeteilt sind und auch zu den Leuten, welche die ND-Doktrin schreiben.


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Glorfindel
Beitrag 18. Mar 2023, 14:42 | Beitrag #5593
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Viel funktioniert bei uns auf dem Level Freak. Entweder kann man z.B. einen T-72B2 von einen T-72B3 unterscheiden oder man kanns nicht. Ein gewisse freakmäsdigkeit wird von ND-Leuten erwartet. Das sind alles so Leute, die z.B. in solchen Foren mitlesen, wie wir jetzt, hobbymässig IMINIT betreiben oder in der Freizeit Panzer reparieren im Militärmuseum. Wir hatten bis in die 90er eine Schriftenreihe "Fremde Streitkräfte" in drei Bänden, welche Organisation, Einsatz und Mittel der früheren WAPA-Staaten vehandelt. Da war von der Pistole über die Minen und Handgranaten bis zu den Flugzeugen jedes Mittel beschrieben. Es gibt auch jetzt Leute im MND, die sich mit dem stark beschäftigen. Wenn es sein muss, bringt der MND eine neue ebtsprechende Schrift heraus.


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Elbroewer
Beitrag 18. Mar 2023, 16:42 | Beitrag #5594
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Was sagt denn Wikipedia zum AMK? Fliegererkennung und Panzererkennung ist ja auch seit der NATO-Osterweiterung schwierig geworden. Wie soll ich eine russische von einer polnischen MiG 29 unterscheiden? Doch wohl nur am Verhalten. Wenn die Panzer getarnt sind, wird es auch schwierig, unterschiedliche Ausführungen von T-Modellen zu unterscheiden. Und dann gibt es Armeen mit einem Mix aus russischer und Westtechnik. Friendly Fire ist da nicht ausgeschlossen. Da muss die Kommunikation hinhauen.
 
Forodir
Beitrag 18. Mar 2023, 18:07 | Beitrag #5595
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Trotzdem muss ich wissen, was überhaupt rumfliegt und fährt, die Erkennungsblätter waren ja auch verbündete Fahrzeuge. Die wenigsten Soldaten werden einen Ariete oder Leclerc erkennen, aber vielleicht wissen sie, dass es verbündete Fahrzeuge sind. Was die Restteile der Bewaffnung mit östlichem Material in der NATO angeht, phast das ja zum Glück langsam aus, aber ist natürlich eine Herausforderung.


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milhouse
Beitrag 18. Mar 2023, 19:59 | Beitrag #5596
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Zumindest bei taktischen Überprüfungen (durch die NATO, inzwischen zertifizieren wir uns ja selbst) kenn ich das noch. Da muss(te) man als fliegende Besatzung nicht nur Luftfahrzeuge aller Länder erkennen, da waren auch immer Schiffe und alle Arten von Landfahrzeugen dabei. Das ging teilweise ganz schön ins Detail, dafür das man aus einem schnell fliegenden Flugzeug sicherlich nicht den Unterschied zwischen einem T-72 und T-80 oder BTR-70 und BTR-80 Eerkennen würde. Oder besser noch die ganzen verschiedenen MANPADS von Ost und West tock.gif
 
Thomas
Beitrag 18. Mar 2023, 22:21 | Beitrag #5597
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Auf Kriegsblechen hat es Tradition, in Vorbereitung auf Übungen sämtliche Bongos (Toiletten) mit Informationen zu Bedrohungen zu tapezieren. Das waren dann immer I RadM und I EKM.


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sempertalis
Beitrag 18. Mar 2023, 23:16 | Beitrag #5598
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Bei uns wird IM (Fahrzeugerkennung) ausgebildet. Das fängt mit einem Niveautest an und endet mit einem Abschlusstest, alles geleitet durch die S2-Abt. Jede KP ist selber für die Ausbildung verantwortlich und hat eigene Ausbilder in der Kp. Es wird aber schon in Stufen ausgebildet, Scharfschützen und AVZ müssen das volle Programm durchlaufen und der Rest halt eine Stufe weniger. Falls die Kp das gesetzte Ausbildungsziel nicht erreicht, wird halt am Freitagnachmittag gebüffelt. Das ist meistens Motivation genug für die Truppen. wink.gif
Abschlusstest ist dieses Jahr im Dezember und die besten 6 dürfen dann nächstes Jahr auf die Eurosatory.


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Forodir
Beitrag 19. Mar 2023, 00:03 | Beitrag #5599
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Das hört sich aber nach initiative des Verbandes an oder Waffengattung. Das ist genau was ich meine. Früher wurde das überall ausgebildet, natürlich bestimmt auch zu der Zeit in manchen Verbänden intensiver. Aber gerade in den Kampf- und Führungsunterstützungseinheiten läuft so etwas inzwischen nur auf initative von Einzelpersonen.


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v. Manstein
Beitrag 23. Mar 2023, 22:33 | Beitrag #5600
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Der neue IBUK meldet sich zu Wort: Neues Mindset, mehr Verantwortung, schnellere Entscheidungen. Weg von out of area-Einsätzen. Hört sich sich zum Teil nach einem Revival des Zorn/AKK-Reformpapiers an
https://www.n-tv.de/politik/Breuer-In-der-B...le24008052.html

Der Beitrag wurde von v. Manstein bearbeitet: 23. Mar 2023, 22:37


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Merowinger
Beitrag 24. Mar 2023, 00:53 | Beitrag #5601
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Der fehlende Dank an Zorn ist ziemlich laut. What happened?
 
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Beitrag 24. Mar 2023, 06:44 | Beitrag #5602
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Nicht. Was hat Zorn denn in den letzten Jahren, also in der Amtszeit von Lambrecht, vorangebracht?
 
evil-twin
Beitrag 24. Mar 2023, 08:13 | Beitrag #5603
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ZITAT(Freestyler @ 24. Mar 2023, 06:44) *
Nicht. Was hat Zorn denn in den letzten Jahren, also in der Amtszeit von Lambrecht, vorangebracht?

Lambrechts Amtszeit waren auch nur Monate, nicht Jahre. Er hatte immerhin mit AKK eine größere Strukturreform vorangebracht die dann von Lambrecht gleich beerdigt wurde. GI Zorn kann man vielleicht vorwerfen dass er sich in solchen Fällen immer wie die Fahne im Wind mitgedreht hat statt auch mal offensiver zu hinterfragen.

Der Beitrag wurde von evil-twin bearbeitet: 24. Mar 2023, 08:14
 
400plus
Beitrag 24. Mar 2023, 09:36 | Beitrag #5604
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https://twitter.com/EinstEinAdler/status/1639181694887510016

Mir war tatsächlich nicht bewusst, dass es neben dem Einsatzführungskommando noch einen "Kommandeur Einsatz" beim Heer gibt mata.gif
 
PzArt
Beitrag 24. Mar 2023, 09:58 | Beitrag #5605
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War mir so jetzt auch nicht klar. Schon Wahnsinn, was man sich da so alles hat einfallen lassen, um die Anzahl der Generalsposten samt Stabsunterbau seit den frühen 90ern nahezu konstant zu halten, bei Schrumpfen der Truppe um mehr als die Hälfte...
 
Panzerpionier
Beitrag 24. Mar 2023, 10:21 | Beitrag #5606
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ZITAT(PzArt @ 24. Mar 2023, 09:58) *
War mir so jetzt auch nicht klar. Schon Wahnsinn, was man sich da so alles hat einfallen lassen, um die Anzahl der Generalsposten samt Stabsunterbau seit den frühen 90ern nahezu konstant zu halten, bei Schrumpfen der Truppe um mehr als die Hälfte...

Schon irgendwie witzig, dass das Heer um einiges mehr an Führungsstäben und Korps als Divisionen hat. rofl.gif Da wackelt der Schwanz mit dem Hund. Wenn das Ganze nicht so traurig wäre..... tock.gif mad.gif hmpf.gif

Der Beitrag wurde von Panzerpionier bearbeitet: 24. Mar 2023, 10:22
 
Delta
Beitrag 24. Mar 2023, 10:26 | Beitrag #5607
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Der Inspekteur des Heeres hat zwei 3*-Stellvertreter, die jeweils die Truppendienstlichen Vorgesetzten ihrer unterstellten Bereich im Heer sind.
Für das "Feldheer" (alle Divisionen) ist das Kdr Einsatz, für das Amt für Heeresentwicklung, Ausbildungskommando mit Schulen und die deutschen Anteile in den Multinationalen Korps ist das Kdr MGO/MNK (Militärische Grundorganisation/Multinationale Korps). InspH und die beiden Kdr bilden zusammen die Heeresführung, zusammen mit dem Chef des Stabes die Kommandoführung des KdoH.
Alle drei 3* greifen auf das KdoH als Stab zurück, wobei der Fokus (in der alten Struktur) von Kdr Eins mehr bei Abteilung I (Einsatz/Ausbildung/MilNW), der von Kdr MGO/MNK mehr bei Abteilung II (Planung, Multinationale Zusammenarbeit) lag. Die Abteilungen haben sich jetzt etwas neu geschüttelt (G-Struktur), aber im Großen und Ganzen sollte das immer noch so sein, weil sich oftmals nur die Türschilder, nicht aber die Leute und Aufgaben in den Büros geändert haben.
Kdr Einsatz führt das Heer nicht operativ-taktisch, sondern ist vor allem als Truppensteller für die Einsatzbereitschaft des Feldheers bis zur Verlegung in den Einsatz verantwortlich.

Oder um das in Prozesssprech zu sagen: Kdr Eins ist im Heer im SP dafür verantwortlich für den Leistungsprozess "Einsatzbereite Kräfte bereitstellen", Kdr MGO/MNK für "Integrierte Planung durchführen".
Das Einsatzführungskommando und das Territoriale Führungskommando sind dann für dein Leistungsprozess "Einsätze durchführen" verantwortlich.

Verwirrt? Willkommen in der wunderbaren Welt der Prozesstrukturen der Kommandobehörden.
Taugt das was für Landes/Bündnisverteidigung? Eher nicht.
Aber es ist qualitativ Ok-ish, um Auslandseinsätze administrativ durchhaltefähig zu verwalten, quantitativ völlig disproportional stabslastig und dabei herrlich ineffizient, v.a. im Anbetracht der mickrigen Zahlen an Verbänden, Soldaten und Großgerät im Einsatz.

Das hat sich übrigens nicht das Heer ausgedacht. Die TSK haben sich da lediglich den Strukturen und Prozessen im Ministerium angepasst. Da ist die Abteilung FüSK für Einsatzbereite Kräfte zuständig und Abt SE für Einsätze durchführen.


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PzArt
Beitrag 24. Mar 2023, 11:10 | Beitrag #5608
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Danke fürs Lichten des Nebels wink.gif
 
400plus
Beitrag 28. Mar 2023, 18:36 | Beitrag #5609
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Der Inspekteur der Marine im Interview mit der FAZ:

https://www.faz.net/-gpf-b6kj3?premium=0x78...2bec97b6a9b9887

Insgesamt recht interessant, aber bei "gute Fregatten werden durch bessere Fregatten abgelöst." musste ich schon lachen biggrin.gif
 
General Gauder
Beitrag 28. Mar 2023, 18:38 | Beitrag #5610
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Alles eine Frage wie man besser definiert wink.gif
 
 
 

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