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> Ja zur Wehrpflicht, Umfrage zum Start für eine Petition
Wehrpflicht ja oder nein
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Abstimmungen insgesamt: 127
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Almeran
Beitrag 26. Jun 2023, 10:20 | Beitrag #421
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ZITAT(Denny_Crane @ 26. Jun 2023, 10:46) *
ZITAT(Cuga @ 23. Jun 2023, 17:25) *
ZITAT(Denny_Crane @ 23. Jun 2023, 15:07) *
Wenn man dann die Leute auch anständig bezahlt und nicht als billige Lohnsklaven missbraucht,dann wird die Akzeptanz auch gut werden,wenn sie sich ein kleines Polster fürs Studium,Ausbildung aufbauen können.


Wenn man neue Hilfskräfte im Gesundheitssektor anständig bezahlen will, kann man auch einfach mehr Pfleger etc. einstellen. Dass ist deutlich effektiver und effizienter, als alle halbe Jahr oder Jahr neue Hilfskräfte notdürftig anzulernen.


Wieviel willst du denn beztahlen,damit die Bewerberzahlen massiv nach oben gehen??

Es will doch kaum einer in den Pflegebereich.

Und die die es hauptberuflich machen kannst du extrem die Arbeit erleichtern mit jugen Leuten,die ein Jahr lang Zivildienst/Allgemeindienst machen. Meistens arbeiten dort Frauen,die körperlich beim wenden, ins Bad helfen usw überfordert sind. Da würden paar Männer oder junge Frauen diesen die Arbeit extrem leichter machen.

Das ist aber auch ein Henne-Ei-Problem. Es gibt viele Menschen, die sozial veranlagt sind und sich das gut vorstellen können. Aber die sozialen Berufe sind eben wahnsinnig unattraktiv. Nicht aufgrund der Arbeit, sondern aufgrund der Bedingungen. Wenn man sich in der Pflege wieder Zeit für die Patienten nehmen kann, am Ende des Arbeitstages noch Kraft für Freizeit bleibt und man sich vom Lohn auch mal einen Urlaub leisten kann, kommen die Leute.


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Liberalmeran.

Der Grad unserer Erregung wächst in umgekehrtem Verhältnis zu unserer Kenntnis der Tatsachen - je weniger wir wissen, desto aufgeregter werden wir.
- Bertrand Russell, Eroberung des Glücks
 
Panzerchris
Beitrag 26. Jun 2023, 14:22 | Beitrag #422
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ZITAT(K-JAG @ 26. Jun 2023, 11:00) *
Gab es nicht berichte aus der Pflege die froh waren die Verweigerer weg waren da sie gerne zum Lohndrücken benutzt wurden.

Damals gab es keinen Mindestlohn. Das sollte theoretisch heute anders sein, solange die AG nicht betrügen.
 
400plus
Beitrag 26. Sep 2023, 09:20 | Beitrag #423
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Sönke Neitzel sieht wenig Zeitenwende, insbesondere beim Personal. Ein soziales Pflichtjahr ist für ihn aber nicht die einzige Alternative:

ZITAT
203.000 ist nicht zu erreichen. Und selbst das Halten von 180.000 ist völlig unrealistisch, wenn man mit Leuten aus dem Apparat redet. [...]
Wenn Deutschland nicht ein soziales Dienstjahr einführt, die Wehrpflicht, oder irgendeine andere grundlegende Änderung bei der Personalrekrutierung, dann wird die Bundeswehr in zehn Jahren vielleicht nur noch 150.000 Leute umfassen. Zumal man jetzt auch mit den 180.000 schummelt. [...]
Das Personalwesen der Bundeswehr ist zentralisiert und völlig mit Bürokratie überfrachtet. Ich sehe aber nicht, dass Pistorius und der Generalinspekteur sich hinstellen und sagen: "Zum Personal kommt hier unser Reformvorschlag: Erstens, zweitens, drittens." Und solange dieser Druck nicht aufgebaut wird, sieht das Kabinett auch keine Notwendigkeit, diese unangenehme Frage eines möglichen Pflichtjahres anzugehen. [...]
Es gibt auch die skandinavische Lösung zu sagen, wir mustern einfach wieder. Dank der Musterung wissen wir, wer überhaupt da ist, wer von diesen Leuten für uns interessant wäre, und wir sind bereits in Kontakt. Um diese Personen können wir uns dann gezielt bemühen: "Aufgrund der Musterung wärt Ihr geeignet. Könnt Ihr Euch das vorstellen?" So machen es die Skandinavier. Es gibt verschiedenste Modelle, man kann die Reservisten massiv verstärken, bis zum sozialen Jahr oder der Wiedereinsetzung der Wehrpflicht.


Interview mit ntv
 
goschi
Beitrag 26. Sep 2023, 10:47 | Beitrag #424
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Also weil die Bürokratie in Ministerium, Behörde und Armee völlig aus dem ufer gelaufen ist, die als Hindernis festgestellt wurde, ist die Lösung.... die Wehrpflicht wieder einzuführen...

irgendwie sehe ich die Logik dieses Schlusses nicht, das ist doch... aktiv Dumm?
Das ist wie "die Bundeswehr ist ineffizient mit ihrem Geld, lasst uns mehr drauf werfen!"


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Mackiavelli
Beitrag 26. Sep 2023, 11:39 | Beitrag #425
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und beides ist der Fall.

Die Bundeswehr ist sowas von aufgeblasen und ineffizient, dass ich sowohl die Forderungen nach einem höheren Etat, als auch nach Wehrpflicht für dreist halte.


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goschi
Beitrag 26. Sep 2023, 16:03 | Beitrag #426
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ZITAT(Mackiavelli @ 26. Sep 2023, 12:39) *
und beides ist der Fall.

Die Bundeswehr ist sowas von aufgeblasen und ineffizient, dass ich sowohl die Forderungen nach einem höheren Etat, als auch nach Wehrpflicht für dreist halte.

es ist halt die aktive Verweigerung Probleme zu lösen und die Forderung nach Placebos um etwas länger eine Problemlösung vor sich herschieben zu können.
aka: weiter so ohne jegliche Selbstkritik


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
xena
Beitrag 26. Sep 2023, 16:10 | Beitrag #427
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Auflösung der Bundeswehr und ein Neuanfang? Alles auf Start?

Es ist unmöglich in Deutschland einen eingefahrenen Beamtenapparat umzukrempeln. Das haben andere Minister und Regierungen davor schon probiert. Alle sind gescheitert.

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 26. Sep 2023, 16:11


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400plus
Beitrag 26. Sep 2023, 17:36 | Beitrag #428
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ZITAT(goschi @ 26. Sep 2023, 10:47) *
Also weil die Bürokratie in Ministerium, Behörde und Armee völlig aus dem ufer gelaufen ist, die als Hindernis festgestellt wurde, ist die Lösung.... die Wehrpflicht wieder einzuführen...

irgendwie sehe ich die Logik dieses Schlusses nicht


Das ist auch nicht Neitzels Schluss, er will eine groß angelegte Reform (siehe den Rest des Interviews) Die Wehrpflicht ist m.E. eher ein Beispiel dazu, wie man sich weiter öffentlich in die Tasche lügt und unrealistische Pläne schmiedet.
 
goschi
Beitrag 26. Sep 2023, 17:42 | Beitrag #429
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ZITAT(400plus @ 26. Sep 2023, 18:36) *
ZITAT(goschi @ 26. Sep 2023, 10:47) *
Also weil die Bürokratie in Ministerium, Behörde und Armee völlig aus dem ufer gelaufen ist, die als Hindernis festgestellt wurde, ist die Lösung.... die Wehrpflicht wieder einzuführen...

irgendwie sehe ich die Logik dieses Schlusses nicht


Das ist auch nicht Neitzels Schluss, er will eine groß angelegte Reform (siehe den Rest des Interviews) Die Wehrpflicht ist m.E. eher ein Beispiel dazu, wie man sich weiter öffentlich in die Tasche lügt und unrealistische Pläne schmiedet.

Naja, insofern, als dass er eben trotz selbst genannter probleme, doch die Wehrpflicht wieder als Notwendigkeit anbringt.
Das Fazit muss doch gerade umgekehrt sein, so lange diese Probleme bestehen, darf die Wehrpflicht kein Gedankengang sein, weil es im Zweifelsfall eben nur die Probleme verschärft.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
400plus
Beitrag 20. Dec 2023, 10:10 | Beitrag #430
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ZITAT(Tankman @ 20. Dec 2023, 01:14) *
Rechtlich gesehen wird das Thema auch spannend:
Die alte Wehrpflicht nicht mehr aussetzen wäre relativ einfach. Dann hat man aber das gesamte Programm am Hals. Mit Kreiswehrersatzämtern, Zivildienst u.v.m.
Nix mit "Wir suchen uns 10.000 aus jedem Jahrgang" sondern alle Tauglichen werden zu einem Dienst herangezogen, der dann meist Ersatz-, also Zivildienst wäre.
Für etwas neues müsste die Verfassung wesentlich geändert werden und dazu braucht man 2/3 Mehrheiten und muss danach auch noch am BVG bestehen.


Der wahrscheinlich einfachste und schonendste Weg wäre, die Wehrpflicht für Männer wieder "einzuführen", sie aber auf eine verpflichtende Musterung und Teilnahme an einer eintägigen Infoveranstaltung zu beschränken (für Frauen auf freiwilliger Basis). Erfordert nicht zu viel zusätzliches Personal, keine Verfassungsänderung, erzeugt keine Bedenken in Karlsruhe, ist aber vielleicht als niedrischwelliger "Nudge" ausreichend, um ein paar Leute zu interessieren. Bevor man irgendwelche anderen, sich lang hinziehenden Prozesse anstößt, sollte man so etwas vielleicht mal probieren.
 
maggus
Beitrag 26. Dec 2023, 03:43 | Beitrag #431
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Bitte verzeiht mir, wenn es chronologisch teilweise nicht geordnet ist. Den Kontext habe ich aber immer versucht herzustellen.


ZITAT(Freestyler @ 20. Dec 2023, 21:05) *
Und auch die immer längeren Verpflichtungszeiten machen die Bundeswehr nicht attraktiver: anstatt die Feldwebellaufbahn für 12 Jahre auszuplanen (12 Jahre sind eine sehr lange Zeit!) wäre eine Adaption der alten Unteroffizierslaufbahn wesentlich flexibler und auch attraktiver: zunächst zwei Jahre als Unteroffizier mit den entsprechenden Unteroffizierslehrgängen, bei beiderseitigem Interesse eine schrittweise Weiterverpflichtung, in der nach vier Jahren der Feldwebellehrgang und die Beförderung zum Feldwebel folgt. Mit der derzeitigen Lehrgangslandschaft (sehr lange, oft kombinierte/integrierte Lehrgänge) funktioniert sowas natürlich nicht bzw. alles unter einer 12jährigen Verpflichtung ist unwirtschaftlich.

Edit: Für die Bundeswehr sind längere Dienstzeiten natürlich besser, weil sie weniger Freiwillige anwerben muss.

Sehe ich zum Teil konträr. Ich finde es schlecht (und fahrlässig dem jungen Personal gegenüber), jemanden direkt für zwölf Jahre zu verpflichten. Da bin ich bei dir. Aber wenn jemand diesen Weg dennoch von Anfang an einschlagen möchte, dass muss/sollte er gute zwei Jahre als Mannschaftssoldat in seiner gewünschten Truppengattung und einer Folgeverwendung ähnlichen Verwendung eingesetzt werden. Sprich: er möchte z.B. PzKdt werden, dann kann er als Mannschaftssoldat natürlich nicht auf dem Dienstposten eingesetzt werden, aber auf (in?) einem Panzer. Danach dann Verlängerung für die Lehrgänge und auf die geplante Dienstzeit.
Nicht aber direkt in der Laufbahn bzw. Einplanung als (Unter)Führer. Da habe ich ehrlich gesagt auch schon zu viele gesehen, die damit überfordert waren. Weil die mit 18 zum Bund sind, direkt als UmP eingeplant, ohne Ahnung, wie der Laden arbeitet, und dann ziemlich früh ausgeschieden. Das hilft keiner Seite weiter und ist ja auch schade um die Personen und sicherlich keine gute Werbung.


ZITAT(Nite @ 21. Dec 2023, 18:35) *
ZITAT(Forodir @ 21. Dec 2023, 16:55) *
Und du glaubst, das interessiert wirklich den durchschnittlichen Bewerber? Die Politische, strategische Situation und die Sicherheitspolitik, die dahinter stehen? Sinn und Zweck wird von der Bundeswehr ganz klar definiert und das ist die Lande und Bündnisverteidigung und das internationale Krisenmanagement, da braucht man jetzt nicht irgendwas groß hineinzuinterpretieren.

Da ist wieder das nebulöse. "Internationales Krisenmanagement", was heißt das überhaupt? Und vor allem, warum?
"Bündnisverteidigung"? Warum? Wieso sterben für Kaunas?

Das ist, meiner Meinung nach, ein sozialpolitisches Problem. Während des Kalten Krieges ist bestimmt ein Großteil der deutschen Bevölkerung grundsätzlich davon ausgegangen, dass die NATO sie verteidigen wird.
Wieso? Weil Kommunismus und SU/WP und sowieso!
Dieses einfache Feindbild gibt es heute (zum Glück) nicht mehr so. Ein reales, aber komplexes gibt es aber dennoch. Das möchte nur niemand erkennen. Man muss Personen heute anders ködern. Man muss erklären, dass ein Konflikt konkrete Auswirkungen auf das eigene Leben hat. Und das ein ausweichen nach Madeira zu den Streamern, denen man folgt, im Zweifel nur temporär hilft, wenn man es mit den Personen im Kreml zu tun hat.



Davon ab:


Ich bin ein Fan der Wehrpflicht bzw. eher einer Dienstpflicht. Denn zum einen bin ich der Überzeugung, dass es niemandem geschadet hat (und niemandem schaden würde) und auch eine große Anzahl an Personen erst davon überzeugt, Dienst in den Streitkräften zu leisten. (So war es bei mir z.B. und ich kenne viele, bei denen W9 der Grund war, sich zu verpflichten.)

Aber bevor man die Wehrpflicht wieder einführt, gibt es unzählige Baustellen zu bearbeiten. Man muss Voraussetzungen schaffen.
Jetzt nur mal etwas Brainstorming von mir; aus der Truppe - für die Truppe.



- Infrastruktur 1: Ja, Unterkünfte sind ein großes Problem. Nein, das wird nicht damit beseitigt, indem man sagt, der Soldat solle an seinen Dienstort ziehen. Das ist mit der heutigen sozialen Situation nicht mehr vereinbar. Keine gut ausgebildete Partnerin gibt ihre Karriere auf und zieht in die Kampftruppen-Provinz. Was verständlich ist; ich würde das von meiner Partnerin auch niemals verlangen. Und das Problem haben auch Verbände, die nicht mal zu 50% aufgefüllt sind.
Dazu: Es gibt Verbände, die haben regelmäßig ntm-Zeiten die so gering sind, dass der Soldat nicht nach Hause darf, selbst als Tagespendler. Und dann hat er keine Bude/kein Bett. Und hier erneut die Frage: wie hat man sich eine 100%-Auslastung vorgestellt?! Das gesamte Konzept krankt einfach von vorne bis hinten.


- Infrastruktur 2: Schießbahnen. Selbst wenn jeder Soldat irgendwann mal wieder ein Bett in einer Liegenschaft hat, ist die Arbeit nicht getan. Es gibt zu wenige StOSa und Schießbahnen für die BW. Und wenn die Stärke nach oben geht, wird der Bedarf nicht sinken. Da muss nachgebessert werden. Und dabei geht es sowohl um die Quantität, als auch um die Qualität (Schießzeit, Schussbelastung). Fragt mal euren KTF - z.B. wieso bei Schießbahnkonferenzen teilweise OTL anwesend sind, um den Anforderungen Gewicht zu verleihen. Und mit Nachtschießen möchte ich gar nicht erst anfangen.


- Anreize: Was spricht denn gegen eine Art des US-Systems. Wer dient, der bekommt Unterstützung bei seiner folgenden Ausbildung. Entweder beim BAföG, oder unterstützend zur Ausbildungsvergütung. (Additiv, nicht komplementär; das würde ja nur die Betriebe entlasten.) Also ein BFD für Wehr-/Dienstpflichtige in brauchbar. Stapler- und Kettensägenschein klingen toll, bringen aber nichts.


- Material: Ich weiß, altes Thema. Aber für den interessierten und motivierten Soldaten hat das eine hohe Priorität. Sei es die PSA oder Munition, um regelmäßig die (nicht vorhandenen) Schießbahnen auszunutzen. Ohne diese Dinge sitzt er in der Liegenschaft rum. Und dann muss man oftmals reinigen. Und das gefällt niemandem.


Und am Ende des Tages ist es mit das Wichtigste, dass das Bestandspersonal mitgenommen wird. Denn dieses Personal bildet nicht nur aus, es generiert ebenfalls Nachwuchs. Aktiv und passiv. Und es verlängert ggf. seine Dienstzeit. Da sollte vielleicht auch mal jemand ein Auge drauf haben...


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ZITAT(Nite @ 21. Dec 2023, 20:12) *
q.e.d.
Das mag dir persönlich reichen, es ist aber im Endeffekt genau das was hier als nebulös bezeichnet wird. Konkret ist davon nichts, und das ist das Problem. Gerade Auslandseinsätze gehören nämlich zu den Fragen auf die potentielle Bewerber Antworten wollen, und die stellen sie an die Bw als ausführendes Organ und potentiellen Arbeitgeber, nicht an die Politik. "Für die Bundeswehr ist es egal" ist da eine ganz schlechte Antwort.


Es gibt aber auch genug, denen das reicht. Bzw. für die das jetzt wegfällt.
Viele Junge Menschen wollten auch zur Bundeswehr, weil sie etwas erleben wollten. Im Einsatz. Den gibt es jetzt nicht mehr mit Ausnahme des Balkans und der Marine. Und das ist kein Anreiz.

Etwas sehr ähnliches kann (/konnte) man übrigens auch bei der US Army Verwendungsübergreifend sehen. In der Infanterie mag man vielleicht eher weniger-gebildete Minderheiten gesehen haben. Aber es waren auch ab 2003 oftmals weiße mit Schulabschluss, die etwas erleben wollten. Ethnische Minderheiten sind eher in der Fachdienst gegangen, weil sie damit auch nach ihrer Militärzeit etwas anfangen konnten.
Diese Aussage stammt (sinngemäßg, nicht wortwörtlich) von einem LtCol US Army (ret) am VN-Ausbildungszentrum.
 
muckensen
Beitrag 26. Dec 2023, 04:00 | Beitrag #432
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SPD-Größen widersprechen Pistorius' Plänen, zitiert aus der 'F.A.Z.':

ZITAT
Der SPD-Fraktionschef im Bundestag, Rolf Mützenich, hält nicht viel von einer Rückkehr zur Wehrpflicht. „Zum jetzigen Zeitpunkt sollten wir in erster Linie daran arbeiten, die Bundeswehr attraktiver zu machen. Sie muss besser ausgerüstet werden, Kasernen müssen instand gesetzt werden. Darauf sollten wir uns konzentrieren“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
[…]
Auch SPD-Chefin Saskia Esken hatte die Überlegungen des Ministers zu einer reaktivierten Wehrpflicht zurückgewiesen. Der Deutschen Presse-Agentur sagte sie: „Ich glaube, dass die Bundeswehr so als Berufsarmee jetzt auch gut aufgestellt ist und weiterentwickelt werden muss.“
Bundeskanzler Scholz hatte schon im Februar Nein zur Wehrpflicht gesagt:
ZITAT
"Die Bundeswehr wurde zu einer Berufsarmee umgebaut. Daher gibt die Rückkehr zur Wehrpflicht keinen Sinn".
Ich konstatiere: Die Ablehnung der SPD stützt sich auf Gemeinplätze ("gut aufgestellt", muss "weiterentwickelt werden"), außerdem ist sie inkonsequent, wie z.B. die Aussage Mützenichts zeigt, der ja nicht die (finanziellen) Schlüsse aus seiner Haltung zu ziehen bereit ist. Außerdem sagt keiner der drei etwas dazu, wie man bspw. dem demographischen Wandel begegnen will.


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
Bald heisst es, Leopard Panzer werden nur geliefert wenn der Jadeaffe vor Vollmond zurück im Tempel ist.

 
Mackiavelli
Beitrag 26. Dec 2023, 09:29 | Beitrag #433
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Ich kann maggus nur zustimmen, danke für die Ausführungen.

Das Thema Infrastruktur kann nicht unterschätzt werden. Jeder aktive Soldate kennt die Probleme:
1. Es gibt nicht genug Buden für alle Soldaten, die gemeinsame einheitsweise Unterbringung entfällt. Glücklich sind die Spieße die wenigstens Ihre Mannschaftssoldaten noch unterbringen können. Das macht vieles unnötig kompliziert: Von der Lagerung der Ausrüstung, über das Umziehen für Sport oder Gefechtsdienst, bis hin zu Ruhemöglichkeiten nach der (kaum noch praktizierten) Nachtausbildung, oder Veranstaltungen geselliger Art. Nicht zu vergessen der organisatorische und materielle Mehraufwand für die Kameraden, die zivil eine Wohnung erhalten.
Es ist eine ständiges Mühsaal und Ärgerniss.
Uschis Attraktivitätsoffensive ging damit auch komplett in die falsche Richtung. Man stellt den Soldaten die Bude mit Kram zu, den sie sich bei Bedarf auch selber kaufen können: Glotze, Stehlampe und der obligatorische Kühlschrank und baut Ein- bis Zweimannbuden, hat so aber viel weniger Betten zur Verfügung als vorher. Ich habe lieber Viermann-Buden und jeder hat ein Bett, als halb so viele Buden und die Hälfte der Soldaten guckt in die Röhre.
2. Ergänzend zu den Schießbahnen das Thema Sporteinrichtungen: In fast jeder Kaserne sind die Sporteinrichtungen kaum vorhanden, in miserablen Zustand oder bereits geschlossen. Das war schon immer ein Skandal, aber zu Zeiten der Wehrpflicht nicht so wichtig. Aber gerade heute, wo die Bundeswehr um Bewerber kämpfen muss und eigentlich gerne sportlich aktive Soldaten in ihren Reihen hat, ist es für genau diese sportafinen Kameraden eine Frechheit, dass die Bundeswehr, die körperliche Fitness von ihnen verlangt, nicht einmal ein ordentliches Fitnesstudio und eine Turnhalle bieten kann. Von den besonderen Schildbürgerstreichen, wie den Kampfschwimmern ohne eigene Schwimmhallte, mal gar nicht zu sprechen.
Kostet im Vergleich zum Großgerät so gut wie kein Geld, aber die Bundeswehr bekommt es nicht hin.
3. Betreuungseinrichtungen und Truppenküchen fehlen oftmals einfach. Da kommt wieder irgendeine neue Hygienevorschrift und die nächste Betreuungseinrichtung, die 50 Jahre lang einwandfrei funktioniert hat, wird einfach geschlossen. Ohne Ersatz. Das ist gerade für Standorte außerhalb der Ballungsräume ein Trauerspiel. Wo sollen die Sodlaten nach Dienst hingehen? Die sitzen auf ihren Buden und spielen Computer sad.gif Truppenküche: Ich war gerade wieder in einer Kaserne: Die Truppenküche ist seit 5 Jahren geschlossen und wird frühestens 2027 wieder aufmachen. Für fast 10 Jahre (!!) haben die Soldaten keine Truppenküche und fressen 5-Minuten-Terrinen auf ihren Buden, oder müssen zum Verpflegen mit dem Kfz in die Nachbarkaserne verlegen. Das ist ein ausgewachsener Skandal und es passiert - nichts. Wie demotivierend ist das bitte?
Dann schaue ich 500 Meter die Straße runter und der Aldi wird komplett abgerissen und steht 6 Monate später komplett neugebaut und modern wieder da. Die Bundeswehr ist da so grottenschlecht, dafür kann es keine Ausrede geben. Ich kenne sie natürlich: "mimimi keine Planungskapazitäten bei den zuständigen Stellen usw." Damit darf man die Verantwortlichen nicht davonkommen lassen, das System muss reformiert werden. Zur Not sollte man den ganzen Infra-Bereich auflösen und von Aldi bewirtschaften lassen.
4. Die BImA ist Besitzerin der Liegenschaften und Gebäude und nicht mehr die Bundeswehr selber. Damit entzieht man den Soldaten, insbesondere den Spießen die Eigenverantwortung. Kleine Reperaturen dauern ewig, es ist nicht genügend Druck hinter den Sanierungsmaßnahmen, Umbauarbeiten werden nicht so geplant und durchgeführt, wie es die Truppe benötigt usw. Warum betreiben wir hier sozialistische Planwirtschaft, wo wir uns doch sonst für die Auftragstaktik rühmen? Ich verstehe es nicht.

Fazit: Das Thema Infrastuktur bei der Bundeswehr ist ein ausgewachsener Skandal. Eigentich müssten hierfür Jahr für Jahr Köfpe rollen und Generale und Zivilisten entlassen werden, bis dieser dysfunktionale Saustall aufgeräumt ist. Und solange diese völlig offensichtlichen Versäumnisse nicht aufgeholt sind, ist es eine Frechheit über die Reaktivierung der Wehrpflicht auch nur nachzudenken. Die Bundeswehr muss ihre Hausaufgaben machen und bei fast 50.000.000.000 € Budget und 80.000 Zivilangestellten, gibt es keinen Grund warum man das nicht hinkriegen sollte. Die Ressourcen sind da, sie werden nur an anderen Stelle mit beiden Händen zum Fenster hinausgeworfen, versickern in einer aufgeblähten Organisationsstruktur und die Mitarbeiter lähmen sich gegenseitig.

Der Beitrag wurde von Mackiavelli bearbeitet: 26. Dec 2023, 09:32


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goschi
Beitrag 26. Dec 2023, 10:45 | Beitrag #434
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ZITAT(muckensen @ 26. Dec 2023, 04:00) *
SPD-Größen widersprechen Pistorius' Plänen, zitiert aus der 'F.A.Z.':

nur: Pistorius hat gar keine Pläne zur Wehrpflicht, er sagte, man müsse das Thema offen diskutieren, nicht mehr, nicht weniger.

Insofern: wiedermal Sturm im Wasserglas, zudem haben Mützenich und Esken halt auch Recht, es gilt erst Probleme zu lösen.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Nite
Beitrag 26. Dec 2023, 12:41 | Beitrag #435
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ZITAT(maggus @ 26. Dec 2023, 03:43) *
Denn zum einen bin ich der Überzeugung, dass es niemandem geschadet hat (und niemandem schaden würde) und auch eine große Anzahl an Personen erst davon überzeugt, Dienst in den Streitkräften zu leisten. (So war es bei mir z.B. und ich kenne viele, bei denen W9 der Grund war, sich zu verpflichten.)

Dass der Wehrdients angeblich niemandem geschadet hätte ist von allen Argumenten das denkbar schlechteste, nur weil etwas subjektiv nicht schadet ist es noch lange keine Grund andere dazu zu zwingen.
Auch die Wehrpflicht als Werbemassnahme ist ein schwaches Argument. Zum einen ist der Aufwand für eine Wehrpflicht für eine Werbemassnahme unverhältnismässig, vom Eingriff in die Freiheit junger Menschen ganz zu schweigen. Und selbst wenn man diese Argumente beiseite wischt so wie es die Wehrpflicht-Fans in Deutschland gerne tun so greift der Werbeeffekt der Wehrpflicht nur wenn die Rahmenbedinungen stimmen und der Dienst entsprechend ausgestaltet ist, und dass die Bw das unter den derzeitigen Voraussetzungen hinbekommt bezweifle ich.

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 26. Dec 2023, 18:55


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goschi
Beitrag 26. Dec 2023, 12:52 | Beitrag #436
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was man doch von den meisten Menschen erfährt als Erfahrung aus dem Wehrdienst ist, wie viel sinnlose Arbeitsbeschaffung es gab, wie viel leere zeit, wie viel schlechte Behandlung, wie viel überforderte und dadurch gehässige Ausbilder:innen, usw. usf.
positiv konnotieren tun es doch vor allem die, die sich schon im Voraus dafür interessierten oder generell klar positiv eingestellt waren.

natürlich kann man viel positives aus dem Wehrdienst ziehen, tu ich auch, ich hatte auch Spass und manche Erfahrung ist unikat nur im Militär möglich. Aber ich habe eben auch viel negatives ausgeblendet, weil für mich nachrangig, für viele andere aber war es eben sinnlose zeit und nicht gerade positiv.
Wieso sollte das plötzlich anders werden?

Und als Begründung für die Wiedereinführung der Wehrpflicht taugt das alles doch sowieso wirklich nicht, man kann Menschen keine erzwungenen Erfahrungen mitgeben "damit sie was fürs Leben lernen" o.ä. und vor allem kann das niemals der grund für eine Wehrpflicht sein, deren Grund muss immer Sicherheitspolitisch sein.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
General Gauder
Beitrag 26. Dec 2023, 13:01 | Beitrag #437
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Und 10k offene Stellen sind kein Grund Hunderttausende junge Menschen aus ihrem Leben zu reißen.
Zumal es ja immer noch kein wirkliches Verteidigungskonzept sei es nun von NATO oder EU gibt anhand dessen man sagen kann die Streitkräfte haben den Auftrag so und so dafür brauche ich eine Sollstärke von X.
Wenn es diese Strategie irgendwann dann mal geben sollte und sich herausstellt das man die Sollstärke der Streitkräfte eine Wehrpflicht rechtfertigen, weil sagen wir mal 100k mehr Soldaten für 3-4 Divisionen gebraucht werden, dann kann man darüber reden aber doch nicht in der jetzigen Situation, in der man sich die Zahlen einfach aus dem Hut zieht.
 
Mackiavelli
Beitrag 26. Dec 2023, 13:19 | Beitrag #438
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Absolut korrekt:
1. Die Sollstärke in Form von Gefechtsverbänden aufs Papier zaubern.
2. Diese Struktur aus den vorhandenen Planstellen füttern und die ganze Organisation ausmisten und unnütze Dienststellen schließen.
3. Für Attraktivität sorgen (1. Sinnvoller Auftrag, 2. Vollausstattung an Material 3. Infrastruktur).
4. Das FWDL System noch attraktiver machen: z.B. Doppelte Anrechnung auf Wartesemester, bevorzugte Einstellung im öffentlichen Dienst, höherer Bafög-Satz

Wenn diese Hausaufgaben erledigt sind und die Bundeswehr immer noch nicht genug Personal hat, dann kann man über eine Auswahlwehrpflicht per Losverfahren und Ähnliches sinnieren.


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Broensen
Beitrag 26. Dec 2023, 13:48 | Beitrag #439
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ZITAT(muckensen @ 26. Dec 2023, 04:00) *
ZITAT
Rolf Mützenich, hält nicht viel von einer Rückkehr zur Wehrpflicht. „Zum jetzigen Zeitpunkt sollten wir in erster Linie daran arbeiten, die Bundeswehr attraktiver zu machen.

Er könnte damit anfangen, sich nicht mehr zu verteidigungspolititschen Themen zu äußern. Damit wäre der BW schon sehr geholfen.
 
Nite
Beitrag 26. Dec 2023, 13:57 | Beitrag #440
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ZITAT(Broensen @ 26. Dec 2023, 13:48) *
ZITAT(muckensen @ 26. Dec 2023, 04:00) *
ZITAT
Rolf Mützenich, hält nicht viel von einer Rückkehr zur Wehrpflicht. „Zum jetzigen Zeitpunkt sollten wir in erster Linie daran arbeiten, die Bundeswehr attraktiver zu machen.

Er könnte damit anfangen, sich nicht mehr zu verteidigungspolititschen Themen zu äußern. Damit wäre der BW schon sehr geholfen.

Mit seiner Aussage zur Wehrpflicht hat er vollkommen recht.


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Broensen
Beitrag 26. Dec 2023, 14:03 | Beitrag #441
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ZITAT(Nite @ 26. Dec 2023, 13:57) *
ZITAT(Broensen @ 26. Dec 2023, 13:48) *
ZITAT(muckensen @ 26. Dec 2023, 04:00) *
ZITAT
Rolf Mützenich, hält nicht viel von einer Rückkehr zur Wehrpflicht. „Zum jetzigen Zeitpunkt sollten wir in erster Linie daran arbeiten, die Bundeswehr attraktiver zu machen.
Er könnte damit anfangen, sich nicht mehr zu verteidigungspolititschen Themen zu äußern. Damit wäre der BW schon sehr geholfen.
Mit seiner Aussage zur Wehrpflicht hat er vollkommen recht.

Schon. Das hat bei ihm aber Seltenheitswert.
 
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Beitrag 26. Dec 2023, 14:18 | Beitrag #442
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muckensen
Beitrag 26. Dec 2023, 15:19 | Beitrag #443
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Und wo sind die mützenich'schen Vorschläge, um die Bundeswehr "attraktiver" zu machen, wo ist der Reformplan, das zusätzliche Geld? Liebe Leute, selbst wenn Ihr meint, dass er in diesem Punkt Recht hat – Ihr wollt mir doch hoffentlich nicht weismachen, dass er das ernst meint, was er da sagt, und dass seine Ablehnung der Wehrpflicht Ergebnis eines sachlichen Abwägungsprozesses ist?


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
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goschi
Beitrag 26. Dec 2023, 15:21 | Beitrag #444
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Ist nicht Mützenichs Aufgabe, aber sehr wohl als Fraktionschef sich zu die ganze Bevölkerung betreffende Einschnitte in die Gesellschaft zu äussern.

Die Bundeswehr muss schon erstmal sich selbst in den Griff kriegen, da hat Mützenich mal wirklich keinerlei Verantwortung und Schuld.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Nite
Beitrag 26. Dec 2023, 15:51 | Beitrag #445
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ZITAT(muckensen @ 26. Dec 2023, 15:19) *
Ihr wollt mir doch hoffentlich nicht weismachen, dass er das ernst meint, was er da sagt, und dass seine Ablehnung der Wehrpflicht Ergebnis eines sachlichen Abwägungsprozesses ist?

Mützenichs Aussage erweckt mehr den Anschein einer sachlichen Abwägung als das Geschrei nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht der üblichen Verdächtigen


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Forodir
Beitrag 26. Dec 2023, 19:14 | Beitrag #446
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ZITAT(Nite @ 26. Dec 2023, 13:57) *
ZITAT(Broensen @ 26. Dec 2023, 13:48) *
ZITAT(muckensen @ 26. Dec 2023, 04:00) *
ZITAT
Rolf Mützenich, hält nicht viel von einer Rückkehr zur Wehrpflicht. „Zum jetzigen Zeitpunkt sollten wir in erster Linie daran arbeiten, die Bundeswehr attraktiver zu machen.

Er könnte damit anfangen, sich nicht mehr zu verteidigungspolititschen Themen zu äußern. Damit wäre der BW schon sehr geholfen.

Mit seiner Aussage zur Wehrpflicht hat er vollkommen recht.


Aus deiner Sicht bestimmt, andere sehen in der Wehrpflicht halt auch den Dienst am Staat, das Wiederherstellen der Reserven für einen Aufwuchs im Kriegsfall und insgesamt eine Verbreiterung der Basis einer Armee, die in einem demokratischen Staat dient. Da Deutschland auch kein Problem hat, individuelle Rechte einzuschränken und die Wehrpflicht auch Jahrzehnte durchgeführt hat, mag es Probleme in der Umsetzung geben, aber eben nicht in der Rechtmäßigkeit, noch nicht mal die UNO sieht den Wehrdienst problematisch, auch wenn es ein Zwangsdienst ist.

Der Knackpunkt ist doch eben, dass die Gegner der Wehrpflicht diesen Dienst als unmöglichen Einschnitt in die Freiheitsrechte sehen, während andere wie ich dies eben als legitim ansehen.


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goschi
Beitrag 26. Dec 2023, 19:21 | Beitrag #447
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ich sehe den einschnitt als legitim an, WENN man begründen kann, dass es für den Staat nötig ist.

Und nicht nur "weil das Jungen gut tut, den Charakter formt und es ist noch (fast) keiner dran gestorben!"
Daher wiederholt: erst muss man die BW aufräumen, ein Konzept zeigen, was sie überhaupt sein will, die BW selber muss sich bewegen und man muss alle Mittel ausschöpfen, zB in dem man sich wenigstens anständig verkauft und repräsentiert und begründet wenn DANN die Notwendigkeit für einen Wehrdienst besteht?
Ja, dann kann man darüber diskutieren.

Ist irgendwas aktuell oder in absehbarer Zeit erfüllt?


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
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Beitrag 26. Dec 2023, 19:39 | Beitrag #448
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Die Wehrpflicht würde vermutlich an den dringensten Problemen der Bundeswehr wie die fehlende Ausrüstung und Munition, die defekten Abläufe, mangelhafte Organisation, die merkwürdige Beschaffungspolitik und die überbordende Bürokratie nichts ändern. Sie ist im Moment die falsche Antwort auf die Probleme.



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Beitrag 26. Dec 2023, 19:52 | Beitrag #449
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ZITAT(Forodir @ 26. Dec 2023, 19:14) *
ZITAT(Nite @ 26. Dec 2023, 13:57) *
ZITAT(Broensen @ 26. Dec 2023, 13:48) *
ZITAT(muckensen @ 26. Dec 2023, 04:00) *
ZITAT
Rolf Mützenich, hält nicht viel von einer Rückkehr zur Wehrpflicht. „Zum jetzigen Zeitpunkt sollten wir in erster Linie daran arbeiten, die Bundeswehr attraktiver zu machen.

Er könnte damit anfangen, sich nicht mehr zu verteidigungspolititschen Themen zu äußern. Damit wäre der BW schon sehr geholfen.

Mit seiner Aussage zur Wehrpflicht hat er vollkommen recht.


Aus deiner Sicht bestimmt, andere sehen in der Wehrpflicht halt auch den Dienst am Staat,

Ein "Dienst am Staat" ist kein Selbstzweck sondern schöpft seine Legitimation aus einer klaren Anforderung und Begründung.

ZITAT(Forodir @ 26. Dec 2023, 19:14) *
das Wiederherstellen der Reserven für einen Aufwuchs im Kriegsfall und insgesamt eine Verbreiterung der Basis einer Armee, die in einem demokratischen Staat dient.

"Verbreiterung der Basis" ist das Werbe-Argument, und daüfr ist die Wehrpflicht zu teuer und der Einschnitt in die Rechte junger Bürger bei weitem zu drastisch.
"Wiederherstellen der Reserven für einen Aufwuchs", ja, ein Konzept oder eine Idee wie das ganze aussehen soll, wo die Reise denn hingehen soll gibt es allerdings bis heute nicht, siehe dazu auch Gauders Beitrag. Will man nicht oder kann man nicht? Und solange diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind ist das Geschrei nach der Wehrpflicht halt solution in search of a problem, denn die Probleme der aktuellen Bw löst die Wehrpflicht nicht.

Der GI hat es treffend formuliert:
ZITAT
"Mit Blick auf eine Umstrukturierung der Bundeswehr wieder hin zu einer Streitkraft, die sich wesentlich auf eine Mobilmachung aus dem Volk heraus abstützt, muss es vorher eine gesamtgesellschaftliche Debatte geben, die deutlich über das Wehrressort hinausgeht"

SZ

Die Wehrpflicht-Diskussion ist unter den gegebenen Voraussetzungen, auch nach 10 Jahren, die falsche Debatte.

ZITAT(Forodir @ 26. Dec 2023, 19:14) *
Da Deutschland auch kein Problem hat, individuelle Rechte einzuschränken und die Wehrpflicht auch Jahrzehnte durchgeführt hat, mag es Probleme in der Umsetzung geben, aber eben nicht in der Rechtmäßigkeit, noch nicht mal die UNO sieht den Wehrdienst problematisch, auch wenn es ein Zwangsdienst ist.

Die Einschränkung individueller Rechte muss sauber begründet werden, und daran hapert es in dieser Debatte seit 10 Jahren.

ZITAT(Forodir @ 26. Dec 2023, 19:14) *
Der Knackpunkt ist doch eben, dass die Gegner der Wehrpflicht diesen Dienst als unmöglichen Einschnitt in die Freiheitsrechte sehen, während andere wie ich dies eben als legitim ansehen.

Der Knackpunkt ist dass die Wehrpflicht-Anhänger es bis heute nicht geschafft haben ihren Forderungen Legitimität zu verleihen.
Siehe dazu weiter oben: wie soll/muss die angedachte Bw denn aussehen? Heeresstruktur 4 reloaded?


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Forodir
Beitrag 26. Dec 2023, 20:18 | Beitrag #450
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ZITAT(Nite @ 26. Dec 2023, 19:52) *
ZITAT(Forodir @ 26. Dec 2023, 19:14) *
ZITAT(Nite @ 26. Dec 2023, 13:57) *
ZITAT(Broensen @ 26. Dec 2023, 13:48) *
ZITAT(muckensen @ 26. Dec 2023, 04:00) *
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Aus deiner Sicht bestimmt, andere sehen in der Wehrpflicht halt auch den Dienst am Staat,

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Der Dienst am Staat ist deswegen kein Selbstzweck da er zur Sicherung und Wahrung eben dieses Staates dient und seiner Einwohner die nämlcih der Staat sind! Ich diene nicht irgendeinem Gesichtslosem Konglomerat, sondern eben genau mir selbst und allen anderen, die an diesem Staat teilhaben. Das scheint schwierig zu verstehen zu sein.
ZITAT(Nite @ 26. Dec 2023, 19:52) *
ZITAT(Forodir @ 26. Dec 2023, 19:14) *
das Wiederherstellen der Reserven für einen Aufwuchs im Kriegsfall und insgesamt eine Verbreiterung der Basis einer Armee, die in einem demokratischen Staat dient.

"Verbreiterung der Basis" ist das Werbe-Argument, und daüfr ist die Wehrpflicht zu teuer und der Einschnitt in die Rechte junger Bürger bei weitem zu drastisch.

Das ist deine Einstellung, sehe ich anders.

ZITAT(Nite @ 26. Dec 2023, 19:52) *
"Wiederherstellen der Reserven für einen Aufwuchs", ja, ein Konzept oder eine Idee wie das ganze aussehen soll, wo die Reise denn hingehen soll gibt es allerdings bis heute nicht, siehe dazu auch Gauders Beitrag. Will man nicht oder kann man nicht? Und solange diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind ist das Geschrei nach der Wehrpflicht halt solution in search of a problem, denn die Probleme der aktuellen Bw löst die Wehrpflicht nicht.

Es adressiert nicht alle Problem, aber durchaus zwei sehr wichtige. Das eine ist ja kein Ausschlussgrund für das andere.



Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 26. Dec 2023, 20:19


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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 6. June 2024 - 14:25