ZITAT(KSK @ 24. Nov 2017, 21:37)
Da die kurz gehaltene Antwort offenbar nicht zielführend war noch einmal ausführlicher: Es gibt eine Reihe legitimer Gründe, das neuere Produkt zu kaufen. Spontan fallen mir Ergonomie, Wartungsfreundlichkeit, Ersatzteileverfügbarkeit, Produktionskosten, Adaptierbarkeit/Aufwuchspotenzial ein.
Nur steht ja gar nicht fest, ob das 433 gegenüber dem 416 all diese Vorteile bietet, eben weil es keine Erfahrungwerte gibt. Das stärkste Argument, keine unbewährte Waffe zu beschaffen, liefert ja das G36 selber: Vom Reißbrett beschafft, hatte es inhärente Mängel, die erst durch eine Neubeschaffung behoben werden können. Das 416 ist inzwischen bei "A7" angekommen, das Teil ist ausgereift und eine sehr risikoarme Beschaffung. Was die Ersatzteileverfügbarkeit betrifft, hat das 416 aktuell mit Sicherheit die Nase vorn, ist es doch bei der norwegischen und französischen Armee im Dienst und wird das noch auf viele Jahre bleiben. Das 433 würde "bei der Truppe reifen" und das lehne ich angesichts der Sturheit von HK ab.
ZITAT(KSK @ 24. Nov 2017, 21:37)
Wenn "bewährte Technik" jedoch als Killerargument gegen Innovation vorgebracht wird, dann wären wir jetzt noch bei eben angesprochenen Karabinern, oder Vorderladern, oder Pfeil und Bogen oder geschnitzen Speeren (beliebig fortsetzbar).
Ach komm, das ist doch Bullshit. Das würde nur ziehen, wenn das HK416 nicht dem Stand der Technik entsprechen würde, was es aber tut. Die Vorteile des 433 sind marginal: Besser (?) positionierter Spannhebel, durchgehende Picatinnyschiene und Klappschaft.
ZITAT(KSK @ 24. Nov 2017, 21:37)
Das von dir angesprochene MG5 ist das beste Beispiel. Was wäre denn die weniger "riskante" Alternative gewesen? Weitere 70 Jahre MG3? Ist doch schließlich ein bewährtes System.
Es gab durchaus vielversprechende Ansätze, das MG3 im Kampfwert zu steigern, mit geringerer Kadenz, Optiken und besserer Ergonomie. Das hat die Bundeswehr mit dem voreiligen Schreddern von einer hohen fünfstelligten Anzahl, teilweise nagelneuer, MG3 verhindert. Am Ende (also jetzt) muss man die letzten Reste zusammenkratzen, um die Truppe zu versorgen. Eine eklatante Fehlplanung, die bei gestiegenem Bedarf durchaus zu katastrophalen Konsequenzen hätte führen können.
M.M. nach wäre das L7A2, das durch HK kampfwert gesteigerte FN MAG, die bessere Alternative gewesen:
Das FN MAG wird von unseren größen Verbündeten genutzt, Frankreich, GB und USA. Nachteile kann ich da keine erkennen. HK hatte mit dem 221 eh eine MAG Kopie im Angebot:
Zu der ganzen Geschichte kann Dir SLAP aber bestimmt mehr sagen, außerdem gehört es nicht in diesen Thread.
Ach ja, die Bilder habe ich von hier:
http://www.sierra-313.de/community/thread.php?threadid=12872