ZITAT(Forodir @ 16. Jun 2018, 10:45)
Meine Güte, das solche Geräte nicht morgen bei Saturn stehen ist schon klar, der nutzen sollte aber schon offensichtlich sein. Lasttiere sind anfällig und haben nicht die Leistungsfähigkeit von Maschinen, wir benutzen auch keinen Pferde Tross mehr. Gerade das Beispiel bei den GebJg zeigt doch eben das man so etwas gebrauchen kann. Man nimmt Mulis weil nichts anderes da ist.
Das Ausrüstung verteilt wird ist auch ne Binse, stößt aber irgendwann an Grenzen, und mit sowas kann die Gruppe und der einzelne Soldat gut entlastet werden, zudem man wie oben bereits angedeutet Waffensysteme direkt einsatzbereit hat und nicht erst aufbauen muss. Zum Gelände, es gibt gerade im im Dichten Wald oder im Gebirge Situationen wo so etwas gut gebraucht werden kann vor allem eben abseits von Infrastruktur, auf längeren Märschen und zur schnellen Dislozierung in schwierigen Gelände. Das ganze wurde mal im anderen Thread über die Jägertruppe angeschnitten.
Was diesen UGV angeht sieht alleine schon die fehlende Bodenfreiheit für mich nicht sehr vertrauenerweckend aus, abseits von Wegen sehe ich ihn eher nicht.
Du kennst Dich also mit Nutztieren und in der Technik für Laufroboter aus. Oder ist das ein Ankucken, eine Meinung dazu haben und diese hat dann Fakt zu sein?
Du solltest Beträge richtig lesen. Erst recht wenn sie nicht Deiner Meinung entsprechen. Dann würdest Du nicht auf Behauptungen reagieren, die gar nicht gemacht wurden.
Hast Du das Trägerfahrzeug des Mission Master Cargo Unmanned Ground Vehicle (UGV) von Rheinmetall identifizieren können? Laut Rheinmetall handelt es s ich um ein bewährte Plattform. Rheinmetall ist Systemintegrator, das heißt nicht unbedingt, dass es das Fahrzeug selbst entwickelt hat:
ZITAT
MM UGV features a modular design. It essentially consists of three components: a tried-and-tested robotic multipurpose vehicle platform; either a subsystem integrated into this vehicle platform or a system of systems in line with user specifications;
Technische Angaben:
Fahrzeuggewicht: ca 750 kg
Nutzlast Land: ca 600 kg Wasser: ca 300 kg
Geschwindigkeit Land: 40 km/5 Wasser 5km/h
Rheinmetall spricht von einer Betriebsdauer im reinen Batteriebetrieb von 8 Stunden. Verstehe ich so, dass es zusätzlich einen Verbrennungsmotor gibt.
Betrachte ich jetzt das Trägerfahrzeug, dann vermute ich, dass das ARGO J8 Atlas XTR (Xtreme Terrain Robot) genutzt wird.
Argo gibt an:
Fahrzeuggewicht ca: 750kg
Breite: ca 150 cm
Länge: ca 300 cm
Nutzlast Land: ca 600 kg Wasser: ca 300 kg
Geschwindigkeit Land: 30 km/5 Wasser 5km/h
Antrieb über Li- Batterien (was die Differenz bei der Geschwindigkeit erklären würde).
Lenkung entweder über Fernsteuerung, via GPS oder einer "Follow me"- Funktion, bei der das UGV einer Führungsperson folgt.
Auf Basis eines Argo 8x8 dürfte der Bodendruck bei ca 14,5 kPa mit Reifen, 4,6 kPa mit Gleisketten liegen.
Geschlossene Bodenwanne. Das zusammen mit einem tiefen Schwerpunkt erlaubt das Überwinden von Hindernissen ohne hängen zu bleiben und das Fahrzeug hat eine geringe Kippneigung (Kippwinkel Argo 8x8: über 65°) und Steigfähigkeit jenseits der 100 % (Argo 8x8)
Auf Grund der Lenkung über das Abbremsen der Räder kann das Fahrzeug auf der Stelle drehen.
D.h., das Basisfahrzeug für Deine Expertise:
ZITAT(Forodir @ 15. Jun 2018, 00:31)
Da frage ich mich wo ich das einsetzten kann? Im schwierigen Gelände wo ich es bräuchte kommt es nicht weit, und im normalen Gelände und Straße oder Urban habe ich Fahrzeuge
ist ein für schwieriges Gelände ausgelegtes Amphibienfahrzeug, mit dem sich der Hürtgenwald erschließen lässt oder die Spanische Treppe in Rom hochgefahren werden kann. Und das von einem Hersteller, der mit solchen Fahrzeugen seit 1969 Erfahrung hat.
Zugegeben: mit dem Klettersteig wie der im 1. Weltkrieg gebaute Nachschubpfad "Strada degli alpini" ist das MM UGV überfordert.
Jetzt erkläre ich Dir nochmal meine Meinung:
Das ist ein Waldweg:
Für MAN, Unimog und Wolf etwas schmal. Im Fall eines feindlichen Feuerüberfalls hätte der Fahrer auch keine Möglichkeit auszuweichen.
Das ist eine schmale Straße in der Stadt:
Auch für Boxer, MAN, Unimog durch die parkenden Autos etwas schmal. Im Fall eines Hinterhaltes aus den Häusern, auch kaum Ausweichmöglichkeiten und in den parkenden Autos können IEDs versteckt sein. Ich kann doch nicht die Annahme machen, dass man sich im urbanen Umfeld nur auf breiten Hauptverkehrswegen bewegt.
Auf diesen Wegen braucht es aber keinen Laufroboter. Ein Rad- oder Kettenantrieb ist hier einem Laufroboter überlegen, weil Rad- oder Kette die Aufgabe erfüllt und für den Zweck die einfachere Lösung ist.
Das ist ein Berg- oder Saumweg:
Auch ein bisschen schmal. Auf Saumpfaden wurde früher die Ware auf Tragtrieren transportiert. Die Nutzlast liegt bei ca 100 kg. Auf solchen Wegen verwenden die Gebirgsjäger Saumtiere. Sind es schwere Lasten, werden diese auf mehrere Tiere verteilt. Und ja, militärisch sind Nutztiere nur noch in Nischen zu finden. Das ist die Nische, in der LKW, Hubschrauber, Feldseilbahn und Rad- und Ketten- UGV als Transportmittel ausscheiden. Das ist die Nische, in der auch der Laufroboter seine Berechtigung hätte, der irgendwann, wenn Skynet die Weltherrschaft übernommen hat, zuverlässig ist. Nur, ein Haflinger kostet in der Anschaffung 2000-3000€€. Wie viel Big Doc bekommt man für das Geld?
ZITAT(Forodir @ 16. Jun 2018, 19:34)
Lasttiere haben im militärischen keinen Stellenwert mehr,
Für diese Aussage hätte ich gerne eine Quelle.
Marine Corps Mountain Warfare Training Center (MCMWTC) seit 2008 einen Animal Packers Course.
Die Österreicher haben ein Tragtierzentrum.
Die Schweizer: 6 Train-Kolonnen (Tragtiere) im Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere
Die Bundeswehr: das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Gebirgstragtierwesen 230