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Larsseehans
Bin gerad in Kiel in sehe bei tkms ein uboot stehen könnte dass das neue u212 schon sein? Oder ist es ein von unseren zur Wartung.
Broensen
ZITAT(v. Manstein @ 16. Sep 2021, 16:48) *
Interessant. Ich dachte die Idee hinter den U212CD sei die sozusagen pan-europäische Vereinheitlichung bei RÜ Projekten. Nun geht das Spiel anscheinend wohl wieder von vorne los. VLS ja / Nein etc. WTF? Hat man in Deutschland nix gelernt aus der Vergangenheit oder prescht die Marine aus PC wieder los, ohne dass das Thema " wir haben pöööse Raketenstartanlagen an Bord " je zur Diskusson stand. Deutschland, so wird das nix. Sorry

Eine Bewaffnungsoption zu verbauen oder eben nicht, spricht für mich noch nicht gegen den Vereinheitlichungsgedanken. Unabhängig davon wäre es natürlich generell wünschenswert, eine solche Option auch zu nutzen.

ZITAT(Larsseehans @ 16. Sep 2021, 17:26) *
Bin gerad in Kiel in sehe bei tkms ein uboot stehen könnte dass das neue u212 schon sein? Oder ist es ein von unseren zur Wartung.

Wenn du damit die 212CD meinst, dann eher nein. Baubeginn des ersten Schiffs ist mWn für 2025 geplant.
goschi
ZITAT(Merowinger @ 16. Sep 2021, 16:18) *
Grössenvergleich 212A zu 212CD (lässt sich leider nicht direkt einbetten):
https://www.navalnews.com/wp-content/upload...70x410.jpg.webp

na aber Holla
da wäre eine neue Nummer mal echt angebracht
Thomas
Ja bist du wahnsinnig?

Dann brauchst du auch eine neue Exportgenehmigung!

Nene. Lass das mal schön bei 212 bleiben. Alternativ wird das 214-2600 wink.gif
Larsseehans
Hab gerad einen Tweet der marine gelesen. Aus dem bin ich heraus lese das die neuen u-boote mit seeflugkörpern ausgerüstet werden für beide Seiten.
https://twitter.com/deutschemarine/status/1...3659646978?s=20
evil-twin
ZITAT(Larsseehans @ 25. Sep 2021, 21:43) *
Hab gerad einen Tweet der marine gelesen. Aus dem bin ich heraus lese das die neuen u-boote mit seeflugkörpern ausgerüstet werden für beide Seiten.
https://twitter.com/deutschemarine/status/1...3659646978?s=20

Nein. Es steht dort nur dass man gemeinsam entwickelt, nicht dass es auf die U-Boote kommt. Gemeinsam genannt werden nur beide Kooperationen weil NSM im Grunde ein Gegengeschäft für die U-Boote ist. Vorgesehen sind die Flugkörper weiterhin konkret nur für die neuen Überwasser-Einheiten. Kann sich in Zukunft ändern aber beschlossen ist da nix.
Merowinger
Zu 212CD aus dem aktuellen Rüstungsbericht:
ZITAT
Der vertraglich vereinbarte Prozess sieht den Abschluss der Grobkonstruktion bis zum "Preliminary Design Review" im Januar 2023 vor. Die Detailkonstruktion und weitere Feinausplanung der Fertigung und Abnahme werden vereinbarungsgemäß bis zum Meilenstein "Critical Design Review" im September 2024 fortgeführt.
Merowinger
100 Mrd Sondervermögen: Es sind 1-2 weitere U-Boote für die Deutsche Marine konkret in der Diskussion (Teil der CDU Wunschliste). Wie das Geld für Boot 7 & 8 allerdings innerhalb der nächsten 4 Jahre ausgegeben werden kann bleibt unerklärt.

Die Niederländer krempeln den politisch-organisatorisch verkorksten Prozeß der U-Boot Beschaffung jetzt um, in der Hoffnung diesen zu beschleunigen. Zwei der vier vorhandenen Walrus U-Boote werden stillgelegt um den Betrieb der verbliebenen zwei Boote materiell über die Zeit strecken zu können. Die Verträge für Kauf und Wartung werden getrennt, eine Aufforderung zum Angebot an die drei Anbieter soll es im vierten Quartal 2022 geben, eine Entscheidung bis Ende 2023. Die ersten beiden Boote sollen dann 2034-37 voll einsatzfähig sein. Geplant war einst 2028.
ZITAT
A striking passage in the Progress Report was about long-range missiles, cruise missiles that can hit targets at sea and on land. However, that choice is not yet clear. Van der Maat: "We already had provisions for. But we now indicate that in view of the developments, we can simply opt for long-range missiles. [...] However, the current security situation only underlines the importance of four new submarines, which, in addition to deploy special forces and launch torpedoes, also have a deterrent effect with long-range missiles."

https://marineschepen.nl/nieuws/Interview-s...ten-040422.html
Merowinger
Hartpunkt mit Details zu aktivem Sonar und Bodennavigation von 212CD:
ZITAT
Die deutschen und die norwegischen U-Boote des Typs 212CD erhalten aktive Sonarsysteme und Bodennavigations-Technologie von Kongsberg Maritime. Wie das Unternehmen mitgeteilt hat, wurde der Auftrag vom Generalunternehmer thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) und dem Joint Venture kta naval systems, in dem Kongsberg und tkMS/ATLAS Elektronik zusammenarbeiten, vergeben.

Nach Information von Kongsberg besteht das Technologiepaket aus Minenvermeidungs- und Navigationssonaren (MANS) SA9510S MKII sowie einem Bodennavigationsgerät (BNS) mit Fächerecholoten EM2040 MIL und einem Fächerecholotsystem EA640. Diese Sensoren sollen Informationen für das ORCCA-Navigationssystem von kta naval systems liefern, um einen autarken Betrieb der U-Boote unter Wasser zu ermöglichen.

Das Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWes) ORCCA ermögliche den Betreibern über eine multifunktionale Konsole eine integrierte Datenanalyse aus einer Vielzahl von Systemen an Bord - und damit schnelle, fundierte Entscheidungsprozesse, so Kongsberg. ORCCA sei das modernste FüWes für nicht-nukleare U-Boote auf dem Markt mit maximaler Anpassungsfähigkeit und einem Höchstmaß an IT-Sicherheit.

Und in Sachen Optronic gabs auch was:
ZITAT
Die sechs deutschen und norwegischen U-Boote des gemeinsamen U-Boot-Projekts U212 CD werden mit digitalen Sensorsuiten von Hensoldt Optronics ausgestattet. Hensoldt wurde von kta naval systems [...] mit der Lieferung von sechs optronischen Systemen im Wert von 50 Millionen Euro beauftragt [...].

Die zu liefernden Systeme bestehen nach Angaben von Hensoldt aus je einem Optronikmastsystem OMS 150, einem OMS 300 und einem Panorama-Überwachungssystem i360°OS. Mit der Twin-Optronikmast-Lösung hätten sich die Auftraggeber für den Technologiesprung von der herkömmlichen, traditionellen Direktsicht eines Periskopsystems zu komplett rumpfundurchdringenden digitalen Systemlösung entschieden, so Hensoldt weiter. Die Kombination aus OMS 150 und OMS 300 sei für die Klasse U212CD zum ersten Mal in Auftrag gegeben worden. Das OMS 150 werde in seiner multispektralen Ausführung als Such- und Überwachungs-Optronikmast eingesetzt.

Laut Datenblatt verfügt das OMS 150 im stabilisierten Kopf über eine hochauflösende Tag-/Nachtsichtkamera, eine IR-Kamera und einen Laser-Entfernungsmesser sowie ein Radargerät und Antennen, z.B. für GPS-Empfang. Der Stealth-Optronikmast OMS 300 übernehme die so genannte „Attack“-Funktion. Die Entwickler bei Hensoldt haben mit dem OMS 300 nach Angaben des Herstellers einen visuell und über Radar schwer detektierbaren Optronikmast geschaffen, was die Sicherheit der Besatzungen deutlich erhöhe. Diese multispektrale optronische Ausstattung ermögliche der Besatzung beste Sicht bei allen Licht- und Wetterverhältnissen, sowie ein sehr breites Einsatzspektrum.
Merowinger
marineschepen zu 212CD und 212CD(E)
ZITAT
Das CD ist viel größer, als sich die Norweger ursprünglich vorgestellt hatten
[...]
Eine Anpassung des 212CD-Designs für die Niederlande ist notwendig, aber laut tkMS kann ein großer Teil gleich bleiben. Holger Isbrecht: „Was wir mit der E-Version, das E steht für Expeditionary, erreichen wollen, ist einerseits die Treibstoffkapazität zu erhöhen und den Komfort für die Besatzung zu verbessern, sie flexibler zu machen und auf typisch niederländische Anforderungen einzugehen. Dies macht uns sehr flexibel in der Nutzung der vorhandenen Hauptkomponenten des U-Bootes, d.h. Antriebsstrang, Antrieb, Gefechtsführungssystem, Dieselmotor usw. [bleibt gleich] Das U-Boot hat bereits die Größe des bestehenden U-Bootes der Walross-Klasse und des E Version wird noch größer sein. geht auf rund 3.000 Tonnen zu.“ Für den 212CD E hat tkMS den gleichen Durchmesser wie der 212CD im Sinn, aber das Design muss länger sein, um die oben genannten Änderungen zu berücksichtigen.
[...]
Inwieweit der gigantische Raum zwischen Druckkörper und Außenhaut genutzt wird, ist noch nicht ganz sicher, bietet aber die Chance auf ein Boot mit echten Expeditionsreichweiten. Die Walross-Klasse und ihre Vorgänger haben eine sehr große Reichweite, teilweise dank Kraftstofftanks, die außerhalb der Druckhaut platziert sind.
[...]
Ein modernes U-Boot hat mehrere Echolote: Das zylindrische im Bug, Flankenarrays an der Seite und ein gezogenes Sonar sind die wichtigsten. Sie gehören zu den wichtigsten Systemen des Bootes. Der britische U-Boot-Dienst bevorzugt das britische Sonar 2076, dieses Sonar wird auch von der britischen Marine auf ihren Atom-U-Booten verwendet. Ob sie gewählt wird, ist jedoch nicht sicher. Ein hochrangiger Verteidigungsoffizier sagte gegenüber MarineShips.nl, dass er nicht mit den Sonaren "belastet" werden wolle, mit denen die schwedische, norwegische und deutsche Marine arbeite. „Der Kunde kann jedes verfügbare Sonar wählen“, sagt Budell. „Aber das 212CD wurde um die Sonarsysteme der deutschen und norwegischen Marine herum entwickelt. Wenn Sie ein anderes Sonar wollen, bedeutet dies eine große Designänderung.“
[...]
In der Vergangenheit kaufte die Marine ihre eigenen kritischen Systeme wie Sonar und überließ sie nicht der Werft. Die Marine war dann für die Integration dieses Systems in das Ganze verantwortlich. Das senkte auch die Kosten. Für U-Boote sagt das Verteidigungsministerium, dass es diese Verantwortung viel weniger oder gar nicht mehr tragen kann.
[...]
AIP: Der benötigte Wasserstoff muss über Container gereinigt werden, bevor er ins Boot gelangen kann. Das Fliegen eines Containers zum Persischen Golf ist auffällig. Alles in allem könnte der Raum des AIP besser für zusätzliche Lithium-Ionen-Batterien genutzt werden. [...] Der Austausch von AIP [mit 300t] gegen Lithium-Ionen könnte beim 212CD E möglich sein.

Dazu ein Kommentar von der gleichen Seite:
ZITAT
Der größte Nachteil von TKMS ist, dass die Deutschen für ihre starre Haltung gegenüber erforderlichen Änderungen an einem Entwurf bekannt sind. Sie waren in dieser Hinsicht schon immer äußerst schwierig. Jetzt, da Deutschland mehr kauft, sinkt die Notwendigkeit, den Niederlanden entgegenzukommen.
Merowinger
Frage: Was tat oder tut die Luftwaffe genau im SAV?
ZITAT
Die erstmals in den Jahren 2020 und 2021 erfolgte gleichzeitige Einbindung eines U-Boots und eines Flottendienstboots in einen Sensoraufklärungsverbund haben die Schlagkraft der eingebundenen Waffensysteme exponentiell vergrößert.
[...]
Die Ernte, die das 1. Ubootgeschwader mit den Ergebnissen des deutschen Sensor-Aufklärungsverbunds (DEU SAV) in den beiden letzten Jahren eingefahren hat, war vor allem deswegen möglich, weil seit über zehn Jahren alle Kommandeure konsequent ihre stets knappen Ressourcen in die Weiterentwicklung investiert haben. Genauso wichtig war die Unterstützung durch das Kommando Cyber- und Informationsraum (CIR), die Luftwaffe mit dem Taktischen Luftwaffengeschwader 51 Immelmann, die WTD 71 und durch diverse Dienststellen der Marine.
[...]
Oftmals bleibt der Eindruck im Raum stehen, dass die Deutsche Marine erst zu moderner U-Jagd befähigt sein wird, wenn die künftige Fregatte 126 mit ihrem Schleppsonar abgenommen ist. Doch bereits heute sind die Möglichketen deutlich größer als viele ahnen. Mit den derzeit zur Verfügung stehenden Bojen und ihrem breitem Einsatzspektrum kann die Marine aus fast jeder Einheit eine Plattform machen, die einen Beitrag zur ASW leisten kann.
https://marineforum.online/erntezeit-fuer-die-marine/
Thomas
Die RECCE Tornados liefern Bildmaterial von Einheiten. Man möchte ja sehen wo es neuen Rost gibt.

Die ECR Tornados liefern Aufzeichnungen von Radarsystemen zur Auswertung. Sie können auch dabei helfen auf große Distanz Schiffe zu orten.
Merowinger
Der SAV geht also über Unterwasser hinaus und nutzt (natürlich) weitere Daten um z.B. Identifizierungen bzw. ein matching durchführen zu können? Man würde ja MPAs in dieser Rolle erwarten - wenn sie denn verfügbar wären.
Merowinger
Es gibt ein neues Bild für 212CD von tkMS aus dem Juni 2022. Die Abdeckung der Torpedoladeluke weckt Interesse.
SailorGN
Argh, meine Augen! Zum Glück ist man auf nem Uboot ja Horchi und nicht Gucki^^

Mal ehrlich, WAS ist das? Das sieht aus wie ein OSCAR... Wenn es sich so fährt wies aussieht kann man gleich Supertanker fahren^^
goschi
ist das Bild verzerrt oder ist das Boot wirklich so ein Fettklopps?
Merowinger
Ist wirklich so - wird nach unten aber wieder schmaler. Hat definitiv etwas von einer Flunder. Es wird noch etwas lustiger als sonst diese Tauchdose an einen U-Boot Tender zu legen.
SailorGN
Diese "Rautenform" der Abdeckung sieht mir nach Stealth-Effekt aus, gegen Aktiv-Sonar. Damit wird nicht nur Tender ein Problem, sondern jeder Anleger. Die Abdeckung oder besser diese Muster sind reine show. Wenn die Torpedobeladung analog zu 212A erfolgt passt in den Ladegraben nicht mal IDAS senkrecht. "Schräge Musik" liesse sich vieleicht machen... aber nicht für richtige FK in der Stückzahl (10-12 Felder dort) Dannlieber einen großen, senkrechten Universalschacht (gabs vor Jahren schon als Entwurf, Nutzbar als Taucherschleuse, FK- und Minenmagazin. Dafür sind die Ringe auf dem Bild aber denkbar schlecht platziert, entweder trifft der Schacht dort unten auf die Torpedoladeeinrichtung oder weiter unten auf die Batterie.
St74
Form
goschi
das ist aber deutlich jenseits dessen, was wir hier auch schonmal hatten:
Merowinger
Ich denke das Bild passt dazu, nur die Perspektive verwirrt.
Broensen
ZITAT(St74 @ 17. Aug 2022, 22:20) *

Das ist das "Expeditionary"-Design U212CD-E, das man den Niederländern verkaufen möchte, nicht das deutsch-norwegische.
St74
ZITAT(Broensen @ 18. Aug 2022, 04:49) *
Das ist das "Expeditionary"-Design U212CD-E, das man den Niederländern verkaufen möchte, nicht das deutsch-norwegische.

Das E-Design weist den selben Querschnitt und Durchmesser auf, nur die Länge ändert sich.
oldcrow
Hier ein Video zum U212 CD von H I Sutton

https://www.youtube.com/watch?v=6h5CcknGMiE

und hier noch eins von Sub Brief

https://www.youtube.com/watch?v=p4Ld2Ei_wTQ&t=610s

xena
Sind die Druckkörperdurchmesser die gleichen?
oldcrow
ZITAT(xena @ 18. Aug 2022, 13:55) *
Sind die Druckkörperdurchmesser die gleichen?


Ich weiß nicht, die gewachsene Breite ließe sich ja auch mit der neuen Form der äußeren Hülle erklären, da aber auch die Ausmaße in der Höhe zunehmen sollen und die Holländer gerne einen zweiten Diesel hätten, könnte ich mit darunter auch einen breiteren Druckkörper vorstellen. Ein solches Boot hätte dann allerdings auch einen neuen Namen verdient, U219?
xena
Deswegen frage ich ja. Die äußere Hülle kann man ja verändern wie man will, aber wenn der Druckkörper ein anderer ist, wie will man noch den gleichen Typ rechtfertigen?
Broensen
ZITAT(St74 @ 18. Aug 2022, 09:29) *
ZITAT(Broensen @ 18. Aug 2022, 04:49) *
Das ist das "Expeditionary"-Design U212CD-E, das man den Niederländern verkaufen möchte, nicht das deutsch-norwegische.
Das E-Design weist den selben Querschnitt und Durchmesser auf, nur die Länge ändert sich.
ZITAT(xena @ 18. Aug 2022, 14:55) *
Sind die Druckkörperdurchmesser die gleichen?

IIRC haben 212CD und 212CD-E den gleichen Druckkörperdurchmesser bei unterschiedlicher Länge sowie unterschiedlicher Außenhülle. Die Niederländer benötigen aufgrund der höheren geplanten Einsatzreichweite zusätzlichen Raum, der allerdings außerhalb des Druckkörpers liegen kann.
St74
ZITAT(Broensen @ 18. Aug 2022, 17:26) *
ZITAT(St74 @ 18. Aug 2022, 09:29) *
ZITAT(Broensen @ 18. Aug 2022, 04:49) *
Das ist das "Expeditionary"-Design U212CD-E, das man den Niederländern verkaufen möchte, nicht das deutsch-norwegische.
Das E-Design weist den selben Querschnitt und Durchmesser auf, nur die Länge ändert sich.
ZITAT(xena @ 18. Aug 2022, 14:55) *
Sind die Druckkörperdurchmesser die gleichen?

IIRC haben 212CD und 212CD-E den gleichen Druckkörperdurchmesser bei unterschiedlicher Länge sowie unterschiedlicher Außenhülle. Die Niederländer benötigen aufgrund der höheren geplanten Einsatzreichweite zusätzlichen Raum, der allerdings außerhalb des Druckkörpers liegen kann.

Ja, allerdings gewinnt man durch die Verlängerung des Druckkörpers bereits zusätzlichen Raum zwischen Druckkörper und Außenhülle. Den Querschnitt des Druckkörpers (mit allem darin) hat man (laut Aussage TKMS) nicht geändert. Verlängern eines bestehenden Designs ist planerisch relativ einfach. Der Aufwand den Querschnitt zu skalieren geht Richtung Neuentwurf. Und selbst kleine Änderungen würden viel Arbeit (=Kosten) verursachen. Ob für das E-Design tatsächlich die Außenhülle signifikant überarbeitet wurde, weiß ich nicht. Die CD-Hülle wurde ja - unter Berücksichtigung des Platzbedarfs - besonders stealth entworfen. Dabei gibt es aber nicht die eine perfekte Lösung, das ist abhängig von Winkel/Richtung des Pings, Frequenz, Signalstärke, Druck/Tauchtiefe, Salzgehalt usw. Außerdem muss es trotz stealth effizient fahrbar bleiben, keinen zusätzlichen Lärm verursachen usw.
Broensen
Wiedergefunden: Marineschepen.nl
ZITAT
Für den 212CD E hat tkMS den gleichen Durchmesser wie der 212CD im Sinn, aber das Design muss länger sein, um die oben genannten Änderungen zu berücksichtigen....

Inwieweit der gigantische Raum zwischen Druckkörper und Außenhaut genutzt wird, ist noch nicht ganz sicher, bietet aber die Chance auf ein Boot mit echten Expeditionsreichweiten. Die Walross-Klasse und ihre Vorgänger haben eine sehr große Reichweite, teilweise dank Kraftstofftanks, die außerhalb der Druckhaut platziert sind. Das ist laut Isbrecht auch für den 212CD E eine Option, wenn auch nicht Standard: „Wenn der Kunde zusätzliche Treibstoffkapazität benötigt, analysieren wir die geeigneten Räume. Auch Räume außerhalb der Druckhaut.“
(Googleübersetzer)

Die Holländer würden vermutlich auf den AIP verzichten zugunsten von mehr Batterieleistung. Insgesamt sollen aber lt. TKMS 80-90% mit dem U212CD übereinstimmen.
muckensen
Ist AIP nicht so ziemlich der Selling Point dieser Boote?
Vor allem nach all den Geschichten, wie sich deutsche und italienische U-Boote ungesehen an amerikanische Träger heranmogeln und sie in Übungen "versenken" konnten?
SailorGN
Weiss man denn, ob die CD-Entwürfe immer noch den kleineren Heckbereich-Durchmesser haben? Bei den Abdeckungsdimensionierungen ist das ja nicht mehr nötig. 212A hatte den kleineren Heckkonus, damit die Metallhydridspeicher zwischen Druckkörper und Abdeckung passten. Mit diesen Vorbauten hat man genug Volumen dafür. Nachteil großer Druckkörperradien ist die Herstellung, bei HDW die Biegeplätze sind nicht beliebig skalierbar.

AIP vs. Batterie: Ist halt die Frage, ein 2. Diesel und ne moderne Batterie bringen Vorteile; man braucht nur einen Treibstoff, man braucht keine teure BZA, man spart sich gefährliche Medien (H2, O2 oder Methanol). Erleichtert die Logistik fernab der Heimat. Und ne riesige LiIonen-Batterie vervielfacht die Speicherkapa ggü. den alten Bleiteilen.
Broensen
ZITAT(muckensen @ 18. Aug 2022, 23:26) *
Ist AIP nicht so ziemlich der Selling Point dieser Boote?

Im vorliegenden Fall ist das wohl eher die gemeinsame technische Basis mit DEU+NOR.

ZITAT(SailorGN @ 18. Aug 2022, 23:40) *
Weiss man denn, ob die CD-Entwürfe immer noch den kleineren Heckbereich-Durchmesser haben? Bei den Abdeckungsdimensionierungen ist das ja nicht mehr nötig. 212A hatte den kleineren Heckkonus, damit die Metallhydridspeicher zwischen Druckkörper und Abdeckung passten.

Dieser Grafik nach wohl nicht:

Quelle: Globalsecurity.org
SailorGN
@Broensen Danke

Interessante Positionierungen der beiden CAS-Sonare, wobei eins vieleicht eher unter den TO-Rohren angemessener wäre (Abdeckung vorn tief für Ujagd auf kurze/sehr kurze Distanzen). Dazu lineare Flank-Arrays statt planare, eigentlich kein Fortschritt... und ich vermisse PRS, vieleicht deckt man das mit den Flank Arrays ab?
Merowinger
Die Bilder von globalsecurity sind screenshots aus einem tkMS Video von Ende 2020. Der Wettbewerb der drei Hersteller läuft noch, und vor allem haben die Niederlande noch nicht einmal ihre Forderungen finalisiert und den Anbietern übermittelt, was die Sonare explizit einschliesst (Typ und Hersteller - in NL steht man nicht so sehr auf Atlas Elektronik)! Also: Nicht zu viel in die Präsentationen hineinlesen was 212CD-E anbelangt.
xena
ZITAT(muckensen @ 18. Aug 2022, 21:26) *
Ist AIP nicht so ziemlich der Selling Point dieser Boote?
Vor allem nach all den Geschichten, wie sich deutsche und italienische U-Boote ungesehen an amerikanische Träger heranmogeln und sie in Übungen "versenken" konnten?

Im Laufe der Zeit habe ich Sehrohrbilder von allen möglichen Marinen vor einem Flugzeugträger gesehen. Bei Übungen scheint das regelmäßig zu passieren, es kommt nur nicht in unserer Presse an. Es ist auch naiv zu glauben, man könnte irgend eine Marineeinheit, egal ob mit Träger oder was anderem, komplett absichern könnte.
SailorGN
Danke für das Video... interessant ist ja auch das Schema zu Diesel, Batterien und AIP. Im Verhältnis zu früheren Entwürfen wirken die Batterieanteile "lächerlich" klein, sind aber der LiIonen-Tech geschuldet. Interessanterweise wird nix von den Bunkern (Diesel, Reaktanten) gezeigt.

Die allgemeine Formgebung ist wie gesagt, gewöhnungsbedürftig und bringt im seemännischen Bereich noch mehr Probleme (schon das Anlegen mit 212A war tricky). Jetzt bekommt man noch mehr "Unterwasserschiff" bei gleicher Antriebs- und Ruderkonfiguration und deutlich mehr Tonnage, das wird schwierig. Bugstrahlruder wäre toll und wird vieleicht sogar nötig sein bei so einem Klotz.

Bei den Bildern wird gern recycled... Fakt ist, dass bei dezidierten Ujagd-Übungen sowas nicht vorkommen soll und die Bootsfahrenden das immer restlos auskosten. In Tiefwasserszenarien ist das für SSK quasi unmöglich, da muss man schon das Glück haben, dass der Verband einen genau recht voraus nimmt... ansonsten kommt man da bei Lagen größer 20-30 Grad nicht mehr ran. Gleichzeitig sind die Sonare von Burke und Tico ja tiefwasseroptimiert, da haben die auch mal Glück...
Thomas
Sven Brune war mein Chef an der MSM im Führerlehrgang. Beim Bier hat er mal private Aufnahmen gezeigt. DAS war beeindruckend. Und ja. Das hat damals nur funktioniert, weil die Angströhre genau in der Bucht gewartet hat, in der der CV das Parkeisen in den Grund gehauen hat.
RayTracer
ZITAT(SailorGN @ 19. Aug 2022, 10:51) *
Dazu lineare Flank-Arrays statt planare, eigentlich kein Fortschritt... und ich vermisse PRS, vieleicht deckt man das mit den Flank Arrays ab?


Lineare Flank-Arrays würde mich wundern. Für U 212CD ohne E wird es größere flächehafte Arrays geben als beim 2. Los U 212A. Allerdings sieht man auf Bildern nicht so gut, da die Sonarfenster planar in die gekippte äußere Hülle eingefügt werden. Und das Flank-Array wid auch in der Höhe elektronisch schwenkbar sein.

Ich habe leider kein Bild hier, das ich zeigen könnte.

Und PRS üder Flank Array ist sehr gut denkbar, da gab es schon länger Überlegungen. Neben HW Einsparungen habe ich gehört, dass man die extrem hohe Genauigkeit beim Einbau der PRS Basen scheut.
SailorGN
Die Flank Arrays in die (Aussen-) Hülle integrieren, sind die bekloppt?! Da muss bei nem Anleger ne Böe blöd kommen, drückt den Zossen gegen die Reibhölzer und schon darf der STO ne Havariemeldung ausfüllen^^

Die "Schwenkbarkeit" muss sowieso her, damit die Tiefeninformation von Zielen in der Ujagd besser wird. Nicht umsonst haben die meisten Atomöfen eine sphärische Arrayinstallation.

Das Problem beim PSR ist ja einerseits die "Basis"-Länge, die mit Flank Array gegeben und verbessert wäre. Zweitens müsste durch eine durchgehende Messung über die Basislänge doch eine größere Datenmenge anfallen, die bei heutiger Rechentechnik schneller ein wahrscheinliches Ergebnis bringt. Und drittens kann mit durchgehender Antenne und Rechenleistung auch die Aspektabhängigkeit reduziert werden, also weg von "am besten querab nehmen".
Broensen
ZITAT(SailorGN @ 21. Aug 2022, 12:22) *
Die Flank Arrays in die (Aussen-) Hülle integrieren, sind die bekloppt?! Da muss bei nem Anleger ne Böe blöd kommen, drückt den Zossen gegen die Reibhölzer und schon darf der STO ne Havariemeldung ausfüllen^^

Wenn sie unterhalb des Druckkörpers montiert werden, wäre das kein Problem. Zudem kann man ja auch außerhalb der Röhre eine Struktur verbauen, die solchen Belastungen standhält.
SailorGN
Die jetzigen, linearen Arrays sind unterhalb der "größten Breite" am Druckkörper verbaut, also durch Druckkörper"übertand" und ein wenig Aussenhülle geschützt. Das Problem bei der Aussenhülle ist nicht die Struktur, sondern die Planarantennen als solche. Diese sind flächig und wenn die biegen oder brechen sind sie im schlimmsten Fall defekt und müssen getauscht werden... also muss gedockt werden. Es kann auch sein, dass sie plastisch in der Aufhängung verformt werden, dann hat man ein Problem mit der Peilgenauigkeit... könnte man vieleicht "rauskalibrieren", insbesondere bei rechnergestützter Auswertung... aber auch das erfordert Eich-/Kalibrierziele und Peildurchgänge... alles keine wirklich guten ideen.
RayTracer
Die Flank-arrays werden natürlich auch nicht an der breitesten Stelle verbaut, sondern unterhalb. Wegen der Schräge in der Außenverkleidung werden sie wohl ebenfalls etwas schräg montiert, aber nicht so sehr wie Hülle. An ein Durchbiegen glaube ich nicht, da die Staves an einer möglichst (schall)harten, schweren Backplate montiert werden, um den Druck zu maximieren. Bilder zum Beispiel von Atlas Elektronik ISUS 100.

Es gibt allerdings doch Probleme mit der Befestigung. Am Druckörper ist natürlich am Besten. Aber dann sitzen sie zu weit im Inneren hinter der Außenhülle, was den (insbes. tieffrequenten) Empfang behindert. Oder die Befestigungen sind zu lang, haben große Momente oder fangen an zu schwingen. Ich weiß nicht, welche Lösung jetzt gewählt wurde. Ich vermute, eine Kombination von Befestigung an Druckkörper und Trägerstruktur der Außenhülle.

Bezüglich PRS Funktion denke ich, dass die moderne Rechentechnik das inzwischen hergibt. Und einh vertikales beamforming war ebenfalls noch nicht möglich mit der IT im 2. Los. Alle Hydrofone im Stave sind dort in Reihe geschaltet und der Stave liefert nur einen Wert an den Datenbus.

(P.S.: Wie bindet man im Forum direkt Bilder ein?)

SailorGN
Ok, beim zweiten Los bin ich raus, mein Wissensstand ist über 10 Jahre alt^^

Das Problem mit der neuen Hülle ist ja, dass sie anscheinend den Druckkörper komplett umfasst. Das war bei den älteren Booten nie der Fall, unterhalb des Druckkörper"äquators" war immer der Druckkörper offen verfügbar. Da kann man vieleicht "unten" was mit ner anderen Materialart oder gar offenen "Schlitzen" tun, allerdings kommen damit Anströmgeräusche/Verwirbelungen und die Möglichkeit von Echofallen für Aktivsonare.... ist halt nicht leicht.

Die Frage ist halt, was man sich von einer umfassenden Aussenverkleidung verspricht... den oberen Teil kann ich in der Ausprägung ja noch nachvollziehen, aber nach unten?

RayTracer
ZITAT(SailorGN @ 21. Aug 2022, 17:17) *
Die Frage ist halt, was man sich von einer umfassenden Aussenverkleidung verspricht... den oberen Teil kann ich in der Ausprägung ja noch nachvollziehen, aber nach unten?


Verringerung des Zielmaßes des Boots im relevanten Bereich.Die Idee ist, das Boot mit einer möglichst reflektierenden Beschichtung zu verkleiden, die dafür sorgt, dass einfallender Schall in hohe Winkel abgeleitet wird. Es läßt sich mathematisch beweisen, dass bei Fernfeldausbreitung (d.h. hier, die Schallstrahlen berühren weder Meeresoberfäche oder Meeresboden = Schallkanal) aufgrund der vorherschenden Schallgeschwindigkeiten auf in den Weltmeeren maximal aus ca. +/- ca. 20° vertikal einfallen kann. Im Schallkanal kann es auch von unten sein.

Der in höhere Winkel reflektierte Schall wird über sukzessive Reflexionen an Boden und/oder Oberfläch stark eflektiert und dadurch gedämpft.

Das funktioniert in relativ flachen Wasser wohl recht gut. Es gilt natürlich nicht für Strahlen, die vom Meeresboden reflektiert werden nd noch stark genug sind, also Nahfeld. Dann hat das Boot aber sowieso ein Problem bei einem guten ASW Sonar. In tieferem Wasser ist das Konzept etwas problematischer. Aber über die meisten Entfernungsbereich verspricht man sich eine signifikante Reduktion der Entdeckungsreichweite.
SailorGN
Schon klar, aber der Fall "von unten" bei Boden bzw. Schallkanal am Layer ist doch weniger der Fall als "von oben"? Was dazu noch interessant wäre ist die Eigendämpfung des Materials ggü. Aktivsonar und Eigengeräuschen... gab bei letzterem so ein paar gemeine kleine Anlagen, an die man bei Schlechfahrt immer 2x denken musste...

Aber was weiss ich schon, war ja nur angebrüteter Endnutzer, der nach Meinung von Werft und BAAINBw eh nur 30% der Fähigkeiten erkennen und nutzen kann... hatte halt nur so unnützes Wissen wie: bei geringstmöglicher Fahrtstufe Hartruder zu legen vernichtet dynamischen Auftrieb; was das BAAINBw bei Drehversuchen nicht wirklich interessiert hat^^
RayTracer
Tja, zum Thema Materialeigenschaften wird dir wohl niemand etwas sagen ... Es gab zwar Materialmessungen und auch Messungen mit Platten in See und es werden viele Simulationen gemacht, aber wie gut es dann wirklich funtionert kann man erst am Ende sagen. Und auch das nur mit enormem Aufwand.

Bei schiffbaulichen Fragen und Manövriereigenschaften bin ich dagegen völlig raus biggrin.gif
Merowinger
Laagland gibt jetzt mal so richtig Gas:
ZITAT
Den Haag erwarte eine Vorlage bis Sommer 2023 für vier U-Boote als Nachfolger der gegenwärtig genutzten Walrus-Klasse, heißt es darin weiter. Eine in der Vergangenheit ins Spiel gebrachte Verringerung der Stückzahl wurde offenbar verworfen. [...] Darüber hinaus möchten wir, dass das Boot bewaffnet werden kann (Anmerkung: Gemeint ist die freie Wahl der Bewaffnung. Es soll keine Bindung zwischen Hersteller bzw. -land und der möglichen Waffenausstattung bestehen)
https://esut.de/2022/10/meldungen/37164/nie...kt-steht-bevor/

Horizontale Tomahawk auf französischen Booten? Sehr großes Hm. Mit einem FüWES von kta oder Saab? Vielleicht. SCALP auf 212CD? Hm. Mich deucht, daß der niederländische Wunsch enge Grenzen aufgezeigt bekommt.
Merowinger
Kommunikationsboje Callisto nach 19 Jahren ohne Funktionsnachweis aufgegeben
ZITAT
Der Bundesrechnungshof hatte aber schon bei Prüfungen in den Jahren 2017 bis 2018 vorgeschlagen, auch Alternativsysteme in Erwägung zu ziehen, was das Verteidigungsministerium auch zusagte. Denn Militärexperten hatten ohnehin mittlerweile zu einem kabellosen System geraten, weil die kabelgebundene Boje an der Oberfläche sonst Rückschlüsse auf die Position des U-Boots zulassen könnte.
https://www.handelsblatt.com/politik/deutsc...n/28850472.html
RayTracer
ZITAT(Merowinger @ 6. Dec 2022, 23:19) *
Kommunikationsboje Callisto nach 19 Jahren ohne Funktionsnachweis aufgegeben

Das hat ja lange gedauert, den Klötereimer zu töten, den weder auf Marine- oder Amtsseite irgendjemand haben wollte.
Hat ja auch nie richtig funtioniert, s.o.
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