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Vollansicht: China: Nachrichten und Veränderungen
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Panzerchris
@SailorGN: 3.685.000 km² aus der Luft und zu See zu überwachen, so groß ist das https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdchinesisches_Meer (11x Deutschland), ist trotzdem eine enorme Kraftanstrengung und weißt ausgrund dieser Größe entsprechende Lücken in der Überwachung auf. Da es auf Hainan unterirdische U-Bootbunker geben soll, kann man nicht einmal feststellen, wann U-Boote ein- und auslaufen. Man müsste schon die Zufahrten kennen und direkt überwachen lassen um eine größere Gefahr durch diese Bedrohung einzugrenzen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marinest%C3%BCtzpunkt_Sanya
SailorGN
Hat man im Kalten Krieg mit ner größeren Fläche auch geschafft... und zwischendurch auch gern wieder geübt. Es geht. Auch der Stützpunkt ist bekannt und liegt unter Argusaugen, potentielle Zufahrten werden Satelliten anziehen wie Fliegen... und so "gut" kann man die Zufahrten nicht multispektral tarnen, potentielle Stellen kann man sogar per google maps finden, genauso wie die landseitige "Hauptzufahrt". Viel wichtiger, von Hainan nach Vietnam sinds keine 300 km, wenn sich Vietnam für eine Bindung an die USA oder eine lokale Allianz entschliesst, ist der Stützpunkt bedroht. Da China seit Jahren auch Vietnam auf die Füße tritt und die Vietnamesen historisch kein gutes Verhältnis zu China haben ist die Gefahr groß. Vietnam ist damit ein wichtiger Partner, für die Chinesen zur Sicherung der Südflanke, für die USA zur Neutralisierung der chinesischen Südflotte.
Glorfindel
Wenn man die tatsächlichen und potentiellen Verbündeten anschaut, dann sieht es für die USA im asiatischen Raum nicht so schlecht aus. Japan und Südkorea verfügen und moderne und starke Streitkräfte und sind genauso wie Australien Verbündete der USA. Dazu kommt Vietnam und Indien, welche als potentielle Verbündete der USA gesehen werden müssen und ebenfalls über beachtliche militärische Fähigkeiten verfügen. Eher auf Seiten Chinas würde ich jetzt Pakistan und Malaysia sowie einige weniger starke Länder wie Kambodscha, Laos, Nepal usw. Von der geographisch-strategischen Lage sehe ich China im Nachteil, insbesondere auch, dass praktisch alle Rohstoffe und die Nahrungsmittel über den Seeweg herangeführt werden müssen. Und der lässt sich Blockieren und zwar weit weg von China. Klar, China kann über Zentralasien und Russland Waren beziehen, aber dies ist umständlich.
Panzerchris
Die zukünftige Außenministerin Annalena Baerbock (B90/Grüne) will eine härte Gangart gegenüber China an den Tag legen. Einen Boykott der olympischen Winterspiele schließt sie nicht kategorisch aus. Auch fordert sie die Freilassung von Menschenrechtlern und Journalisten.

https://www.t-online.de/nachrichten/deutsch...hoenreden-.html
Panzerchris
China plant offenbar eineb Flottenstützpunkt im zentralafrikanischen Äquatorialguinea zu errichten. In der Hauptstadt Balabo, die auf der Insel Bioko gelegen ist, hatte China bereits einen Handelshafen errichtet. In den USA sieht man diese Aktivitäten mit großer Sorge.

https://snanews.de/20211206/us-geheimdienst...te-4585823.html

Man muß aberdings anmerken, daß ein Militärstützpunkt soweit von China entfernt auch leicht blockiert werden kann, wenn die Versorgungsrouten angegriffen werden.
Merowinger
Bei der großen Menge an US Stützpunkten werden sich die Amerikaner (und wir uns) daran gewöhnen müssen, dass auch andere ferne Stützpunkte errichten und haben.
Salzgraf
deutsches Know-how für die chinesische Armee:
https://correctiv.org/aktuelles/wirtschaft/...t-aufzusteigen/
Tauglichkeit5
Chinas Militär muss in der Lage sein, das Satelliteninternet Starlink gegebenenfalls zerstören zu können, fordert ein Forscher in Diensten der Volksbefreiungsarmee. So jedenfalls zitiert die South China Morning Post eine vorübergehend öffentliche Studie aus dem Pekinger Institut für Tracking und Telekommunikation, das der Volksbefreiungsarmee untersteht. Starlink bringe Risiken und Gefahren für die Souveränität und die nationale Sicherheit Chinas mit sich, würden die Überlegungen begründet.

Heise
goschi
Sollen sie es probieren, 4000+ Antisattelliten-Waffen werden China in den Ruin treiben, während SpaceX die Dinger wochenweise im 120er Pack ersetzen kann.

Etwas besseres könnte dem Westen nicht passieren, als wenn China das probieren würde.
Und da die Dinger in sehr niedrigen Irbits kreisen, ist auch kaum Müllproblematik, schon wenige Monate später ist der Orbit wieder sauber.

Dagegen ist Reagans Strategie die Sowjetunion in den Bankrott zu wettrüsten noch ineffektiv gewesen.
xena
Dann müssten die Satelliten auch nicht lange oben bleiben. Der Müll bleibt ja mindestens genau so lange im Orbit wie die Satelliten selbst im Orbit bleiben würden. Wenn mit Gewalt zerstört wird, dann können viele Teile auch höher geschleudert werden und die bleiben dann länger oben. Egal wie, es wird danach keine vernünftige Raumfahrt zu betreiben sein, weil es zu gefährlich sein wird, zumindest für eine unbekannte Zeit.
goschi
ZITAT(xena @ 30. May 2022, 18:47) *
Dann müssten die Satelliten auch nicht lange oben bleiben.

1. haben die Bahnkorrektur-Triebwerke, die beständig arbeiten (sind kleine Ionentriebwerke)
2. haben die tatsächlich keine sehr hohe Lebensdauer
3. sind Trümmerwolken sehr viel instabiler und für kleine Gravitationsschwankungen und Sonnenstürme viel anfälliger, als intakte Satelliten
Sensei
ZITAT(goschi @ 30. May 2022, 17:17) *
ZITAT(xena @ 30. May 2022, 18:47) *
Dann müssten die Satelliten auch nicht lange oben bleiben.

1. haben die Bahnkorrektur-Triebwerke, die beständig arbeiten (sind kleine Ionentriebwerke)
2. haben die tatsächlich keine sehr hohe Lebensdauer
3. sind Trümmerwolken sehr viel instabiler und für kleine Gravitationsschwankungen und Sonnenstürme viel anfälliger, als intakte Satelliten


ZITAT
Egal wie, es wird danach keine vernünftige Raumfahrt zu betreiben sein, weil es zu gefährlich sein wird, zumindest für eine unbekannte Zeit.


4. Das Weltall ist, selbst im LEO VERDAMMT groß - und dazu noch dreidimensional.
5. Vernünftige Raumfahrt wird nicht nur zwischen 400 und 700 km betrieben. Gerade der sehr tiefe LEO wäre selbst nach einem katastrophalen Kessler-Syndrom nach Monaten wieder recht frei.

---

Ganz ehrlich: Als China wäre ich von allen guten Geistern verlassen, diese Möglichkeiten NICHT zumindest einmal in Planspielen durchzuplanen: Gerade auch um zu schauen, was umsetzbar ist. Und was nicht.

Reine vollständige Zerstörung von Starlink-Satelliten ist da auch weder die erste noch beste Option. Um nur ein paar weitere zu nennen:
Blenden mit Lasern. Zerstören mittels dm-Wellen. Stören durch Hacks in die Satelliten, Übertragungprotokolle, Endgeräte, Bodenstationen. Lokals Stören durch Störstrahlung Richtung Bodensegment vom Weltall oder von Flugzeugen aus ...
Tauglichkeit5
China erhebt Anspruch auf Taiwan – und fliegt seit Längerem nahe der Insel. Nun sind in einem großen Manöver gleich 30 chinesische Flugzeuge in den sogenannten Verteidigungsluftraum von Taiwan eingedrungen. Darunter seien mehr als 20 Kampfjets gewesen, teilte das Verteidigungsministerium in Taipeh am Montagabend mit. Die taiwanischen Streitkräfte mobilisierten den Angaben zufolge Flugzeuge und Flugabwehrsysteme, um die Aktivitäten der chinesischen Flugzeuge zu überwachen. Es handelte sich um die zweitgrößte Operation chinesischer Flugzeuge im Verteidigungsluftraum Taiwans in diesem Jahr. Am 23. Januar waren 39 Flugzeuge in diese Zone eingedrungen.

SpOn
revolution
Taiwan ist völkerrechtlich kein Staat, ist nicht mal Mitglied der Vereinten Nationen. Nur folgende "Länder" erkennen Taiwan als Staat an:

Heiliger Stuhl (1942)
Haiti (1956)
Paraguay (1957)
Guatemala (1960)
Honduras (1965)
Eswatini (1968)
Tuvalu (1979)
St. Vincent und die Grenadinen (1981)
St. Kitts und Nevis (1983)
Belize (1989)
Marshallinseln (1998)
Palau (1999)
Nauru (1980–2002, 2005)
St. Lucia (1984–1997, 2007)

Bis auf den Vatikan sind dies alles US-amerikanische Vasallen-Staaten, deren Stimmen nicht zum ersten Mal von den USA für neue Weltbank-Kredite gekauft wurden. Ergo..sind es faktisch 0 echte Regierungen, die Taiwan anerkennen.
Ohne Staat, kein nationaler Luftraum. Ohne nationalen Luftraum, keine Luftraumverletzung. Der Konflikt, sowie die Pressemeldungen zu einer vermeintlichen Luftraumverletzung, sind nichts als Zündelei und Propaganda gegen China.
400plus
ZITAT(revolution @ 31. May 2022, 14:40) *
Ergo..sind es faktisch 0 echte Regierungen, die Taiwan anerkennen.


Und darüber, was eine "echte Regierung" ist, befindet dann im Zweifel der iranische Revolutionsrat? mata.gif

ZITAT(revolution @ 31. May 2022, 14:40) *
Ohne Staat, kein nationaler Luftraum. Ohne nationalen Luftraum, keine Luftraumverletzung. Der Konflikt, sowie die Pressemeldungen zu einer vermeintlichen Luftraumverletzung, sind nichts als Zündelei und Propaganda gegen China.


Ohne Staat, kein nationales Territorium, also sollte China doch einfach mal in Taiwan einmarschieren?
xena
Ich glaube, da hat SPON wohl was falsch übersetzt. Dieser Verteidigungsraum ist kein Verteidigungsraum, sondern die Kontrollzone und die geht sogar bis über VR Chinesisches Territorium. Da fliegen die VR Chinesen immer wieder herum. Inzwischen nichts was noch einer Nachricht wert wäre.

Das hier ist diese Kontrollzone und man sieht auch, dass die Chinesen durchaus das recht haben dort durch zu fliegen und auch nicht anders können. Diese Kontrollzonen wurden irgend wann vor Äonen international festgelegt. Sie haben nichts mit Sicherheitszonen zu tun. Wird von der Taiwanesischen Presse gerne genommen um Stimmung zu machen.

Almeran
ZITAT(revolution @ 31. May 2022, 14:40) *
Taiwan ist völkerrechtlich kein Staat, ist nicht mal Mitglied der Vereinten Nationen. Nur folgende "Länder" erkennen Taiwan als Staat an:

Heiliger Stuhl (1942)
Haiti (1956)
Paraguay (1957)
Guatemala (1960)
Honduras (1965)
Eswatini (1968)
Tuvalu (1979)
St. Vincent und die Grenadinen (1981)
St. Kitts und Nevis (1983)
Belize (1989)
Marshallinseln (1998)
Palau (1999)
Nauru (1980–2002, 2005)
St. Lucia (1984–1997, 2007)

Bis auf den Vatikan sind dies alles US-amerikanische Vasallen-Staaten, deren Stimmen nicht zum ersten Mal von den USA für neue Weltbank-Kredite gekauft wurden. Ergo..sind es faktisch 0 echte Regierungen, die Taiwan anerkennen.
Ohne Staat, kein nationaler Luftraum. Ohne nationalen Luftraum, keine Luftraumverletzung. Der Konflikt, sowie die Pressemeldungen zu einer vermeintlichen Luftraumverletzung, sind nichts als Zündelei und Propaganda gegen China.

Das ist einfach Quatsch.

Staatlichkeit definiert sich im Völkerrecht nicht über die Anerkennung durch andere Staaten, sondern über Staatsgebiet (die Insel Taiwan), Staatsvolk (die Bewohner der Insel Taiwan, die sich offensichtlich nicht als Bürger der VR China verstehen) und Staatsgewalt (gibt es offensichtlich ebenfalls, sie wird nach innen und außen ausgeübt). Die VRC erfüllt diese Merkmale auf der Insel Taiwan seit 1949 nicht mehr hat diese Merkmale auf der Insel Taiwan noch nie erfüllt.
Ebenso kann man mit einem taiwanesischen Pass z.B. problemlos nach Deutschland reisen, als taiwanesische Firma in Deutschland Geschäfte machen und umgekehrt auch. Die Bundesrepublik Deutschland sowie viele andere Staaten unterhalten dort de facto diplomatische Vertretungen. Taiwaner unterliegen sogar weniger Visa-Beschränkungen als VRC-Bürger.

Die Nicht-Anerkennung Taiwans hat rein diplomatische Gründe in Richtung der VR China, das hat keine Auswirkungen auf die völkerrechtliche Staatlichkeit Taiwans und deren Hoheitsgebiete.

Wenn die Staatlichkeit sich ausschließlich über Anerkennung definieren würde, würde das dem Missbrauch Tür und Tor öffnen. Die Anerkennung ist ein wichtiger Indikator für Staatlichkeit, weil andere Staaten damit ausdrücken, dass die die drei oben genannten Kriterien für Staatlichkeit als erfüllt ansehen, aber es ist eben nicht die Definition von Staatlichkeit.

Das steht übrigens auch alles im Wikipedia-Artikel zum Thema "Staat". Mindestens den sollte man schon gelesen haben, bevor man Theorien über Staatlichkeit aufstellt.
SLAP
Kleine Korrektur, Taiwan war nie unter Kontrolle der VRC.
Almeran
Danke, ist korrigiert.
Panzerchris
Bei ARTE Reportage wurde am Wochenende ein Beitrag über die China vorgelagerten taiwanesischen Inseln Quemoy und/oder Matsu Tao gesendet. Aufgrund der zunehmenden Spannungen sollen diese Inseln wieder remilitarisiert werden. Die Bunkeranlagen, die zwischenzeitlich an Zivilisten verkauft wurden sollen beschlagnahmt werden. Die betreffenden Personen haben bereits Post erhalten, worin diese Maßnahme angekündigt wird.
Thomas
Ob dann auch die alten Propaganda Lautsprecher wieder aktiviert werden? biggrin.gif
Salzgraf
Heute im Nebensatz erfahren, dass China seit einiger Zeit "kein Magnesium mehr liefert". Da der Gesprächspartner nicht so im Detail drin steckt, kann MG auch MG-Salze bedeuten und keine=deutlich weniger etc.

Gibt es anderweitige Berichte, dass China in den letzten 6/12/24 Monaten die Lieferungen spezieller Metalle in den Westen substantiell reduziert?
Madner Kami
ZITAT(Salzgraf @ 26. Jun 2022, 23:16) *
Heute im Nebensatz erfahren, dass China seit einiger Zeit "kein Magnesium mehr liefert". Da der Gesprächspartner nicht so im Detail drin steckt, kann MG auch MG-Salze bedeuten und keine=deutlich weniger etc.

Gibt es anderweitige Berichte, dass China in den letzten 6/12/24 Monaten die Lieferungen spezieller Metalle in den Westen substantiell reduziert?


Da gibt es mindestens seit Oktober 2021 Probleme. (Link führt zum BR),

ZITAT
[...]

China kontrolliert mit einem Anteil von 87 Prozent den weltweiten Markt für Magnesiummetall. Mit der Begründung, den Energieverbrauch wegen Strommangels stärker zu kontrollieren, hat die Regierung in Peking beschlossen, Lieferungen von Magnesium ins Ausland weitgehend zu stoppen. Das sogenannte Magnesium-Dekret von Mitte September könnte die deutsche Industrie hart treffen. Die Vorräte hierzulande reichen nur für wenige Wochen, fast alles davon kam bisher aus China.

[...]


Das Energieverbrauchspalaver ist meiner Meinung nach eine Nebelkerze. Übrigens auch toll, dass man in der EU 2017/2020 erkannt hat, dass die Abhängigkeit von China eine doofe Idee ist, aber man nichts gemacht hat.
xena
Wenn man mal kurz googelt, kommt man zu einem Dokument der Deutschen Rohstoffagentur das besagt, dass wichtige Abbaugebiete Salzseen sind und alle haben das Problem, dass ihr Wasserpegel immer kleiner wird und Umweltkatastrophen im Gange sind. Auch das Abbaugebiet in China in der Quing-Hai Provinz sind Salzseen, die bedrohlich wenig Wasser haben und immer weniger wird und somit erschöpft sich die Quelle. Sowohl im Toten Meer, wie auch in der Quing-Hai Provinz sind die Magnesiumsalze ein Nebenprodukt der Düngemittelproduktion. Die Herstellung von Magnesium ist extrem umweltbelastend und energiehungrig. Darum haben die USA z.B. immer mehr Probleme und in China nimmt sich immer größere Anteile an der Produktion. Lagerstätten gäbe es einige weltweit, aber die Umweltsauerei will nicht jeder haben, vor allem wegen CO2 Reduktion und so. Das ist schon ein größeres Problem, wenn ein Produzent ausfällt als einfach nur was politisches.
Salzgraf
Immobilienblase in China:
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/...74-af3e582189b2

Das klingt mehr nach USA als nach Sozialismus.
Schwabo Elite
ZITAT(Salzgraf @ 12. Jul 2022, 10:58) *
Immobilienblase in China:
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/...74-af3e582189b2

Das klingt mehr nach USA als nach Sozialismus.

China hat schon seit 35 Jahren immer weniger mit Planwirtschaft zu tun. Die Immobilienblase ist seit mindestens zehn Jahren ein Problem für China, weil z. T. Neubausiedlungen in der Steppe gebaut werden, die keiner bewohnt, nur, um Immobilien absetzen zu können.
xena
Nicht nur in der Steppe, sondern auch mitten in den Ballungsräumen. Da stehen Städte wie eine Klein-Paris-Kopie für zehntausende Bewohner völlig leer. Völlig gaga. Das geht weit über der US-Blase hinaus. Immerhin trifft es aber eher Konzerne und Investoren als den kleinen Bausparer der sein Wohnhäusle abbezahlt und sein Kredit dann platzt, wie in den USA damals.
Madner Kami
ZITAT(xena @ 14. Jul 2022, 03:46) *
Nicht nur in der Steppe, sondern auch mitten in den Ballungsräumen. Da stehen Städte wie eine Klein-Paris-Kopie für zehntausende Bewohner völlig leer. Völlig gaga. Das geht weit über der US-Blase hinaus. Immerhin trifft es aber eher Konzerne und Investoren als den kleinen Bausparer der sein Wohnhäusle abbezahlt und sein Kredit dann platzt, wie in den USA damals.


Falsch. Nahezu jeder Chinese strebt danach, sein Geld in Wohnungen anzulegen. Das ist es ja, was diese Blase überhaupt erst ermöglicht: Die massive Nachfrage nach Wohnraum, der aber garnicht benötigt wird.
Salzgraf
Die das freie Unternehmertum hochhaltende USA spannt Schutzschirme für Freddie Mac auf (https://de.wikipedia.org/wiki/Freddie_Mac#Geschichte), während die Chinesen anscheinend keinen Finger krum machen, um Liquidität für Unternehmer oder Bürger sicherzustellen. Ich hätte erwarttet, dass eine chinesische Großbank für 1 Yen die Einlagen solcher regionalen Banken übernimmt und die Liquidität bis zur endgültigen Feststellung der jeweiligen Guthaben sicherstellt. Gerade weil sicher auch chinesische Unternehmen von den Lieferkettenschwierigkeiten betroffen sein werden (wenn z.B. Ware erst ab Hamburg Freihafen als geliefert gewertet wird)

Das dies wohl nicht passiert kann verschiedene Gründe haben:
1. negative Nachrichten werden unten so lang wie möglich verheimlicht (Stichwort: Gesicht wahren)
2. die mittlere Ebene verkennt den Ernst der Lage und meint, dass sie es aussitzen und mit kleinen Maßnahmen deckeln kann.
3.die wirtschaftliche Situation der Gesamtwirtschaft ist so eng gestrickt, dass man in Peking solche Regionalbankcrashs als Kollateralschaden einkalkuliert als knappe Mittel, die anderswo gebraucht werden, dafür einzusetzen.
xena
ZITAT(Madner Kami @ 14. Jul 2022, 04:09) *
Falsch. Nahezu jeder Chinese strebt danach, sein Geld in Wohnungen anzulegen. Das ist es ja, was diese Blase überhaupt erst ermöglicht: Die massive Nachfrage nach Wohnraum, der aber garnicht benötigt wird.

Die chinesischen Familien die Geld in Wohnungen investieren wohnen selbst in diesen. Diese Geisterstädte sind aber unbewohnt, da wohnt niemand. Die warten alle darauf, dass jemand Wohnungen kauft.
hanuta
ZITAT(xena @ 15. Jul 2022, 15:19) *
ZITAT(Madner Kami @ 14. Jul 2022, 04:09) *
Falsch. Nahezu jeder Chinese strebt danach, sein Geld in Wohnungen anzulegen. Das ist es ja, was diese Blase überhaupt erst ermöglicht: Die massive Nachfrage nach Wohnraum, der aber garnicht benötigt wird.

Die chinesischen Familien die Geld in Wohnungen investieren wohnen selbst in diesen. Diese Geisterstädte sind aber unbewohnt, da wohnt niemand. Die warten alle darauf, dass jemand Wohnungen kauft.

Das stimmt nicht, ich kenne einige Fälle da hat die Familie bereits Eigentum und es ist dann wirklich nochmal ein hart gesparter Invest in der Hoffnung auf Gewinn
Madner Kami
ZITAT(hanuta @ 15. Jul 2022, 18:20) *
ZITAT(xena @ 15. Jul 2022, 15:19) *
ZITAT(Madner Kami @ 14. Jul 2022, 04:09) *
Falsch. Nahezu jeder Chinese strebt danach, sein Geld in Wohnungen anzulegen. Das ist es ja, was diese Blase überhaupt erst ermöglicht: Die massive Nachfrage nach Wohnraum, der aber garnicht benötigt wird.

Die chinesischen Familien die Geld in Wohnungen investieren wohnen selbst in diesen. Diese Geisterstädte sind aber unbewohnt, da wohnt niemand. Die warten alle darauf, dass jemand Wohnungen kauft.

Das stimmt nicht, ich kenne einige Fälle da hat die Familie bereits Eigentum und es ist dann wirklich nochmal ein hart gesparter Invest in der Hoffnung auf Gewinn


Ganz genau das. Das ist Bausparen auf Chinesisch. Wer das Geld hat, kauft eine zweite, dritte, vierte Wohnung.
xena
Aber auch nur, die Geld haben. Die Masse der Chinesen hat das Geld nicht.
Madner Kami
ZITAT(xena @ 15. Jul 2022, 18:31) *
Aber auch nur, die Geld haben. Die Masse der Chinesen hat das Geld nicht.


2020 hatten 20% aller chinesischen Haushalte mehr als ein Wohneigentum. Das sind utopische Raten für jedes andere Land auf der Welt.

In China stehen 65 Millionen Wohnungen leer, genug, um die Bevölkerung Deutschlands unterzubringen — das sind die Gründe (Business Insider)

ZITAT
[...]

Die Wohneigentumsquote in China ist hoch. Mehr als 90 Prozent der Haushalte sind Eigenheimbesitzer, so ein Forschungsbericht des National Center for Biotechnology Information vom Januar über Eigenheimbesitz in China. Mehr als 20 Prozent der Hausbesitzer in China besitzen mehr als ein Haus. Zum Vergleich: In den USA liegt die Wohneigentumsquote bei 65 Prozent. Auch der Anteil des Immobilienbesitzes am Vermögen der Haushalte ist in China überdurchschnittlich hoch. 70 Prozent des Haushaltsvermögens sind in Immobilien angelegt. Das ist weit mehr als in westlichen Volkswirtschaften.

[...]


Zum Vergleich: Nicht mal 50% aller deutschen Haushalte besitzt das Wohneigentum in dem sie leben.
Salzgraf
hier bekannt von den Lageberichten zum Ukrainekrieg analysiert er hier die aktuelle Sitaution um Taiwan:
https://www.youtube.com/watch?v=nG90QVI1uYo...p;start_radio=1

Ergebnis: wahrrscheinlichstes Szenario: es bleibt beim Säbelrasseln, alternativ erobert VR China die Inseln, die gefühlt 3 km vor dem chinesischen Festland sind.
Sensei
ZITAT(Salzgraf @ 3. Aug 2022, 12:13) *
hier bekannt von den Lageberichten zum Ukrainekrieg analysiert er hier die aktuelle Sitaution um Taiwan:
https://www.youtube.com/watch?v=nG90QVI1uYo...p;start_radio=1

Ergebnis: wahrrscheinlichstes Szenario: es bleibt beim Säbelrasseln, alternativ erobert VR China die Inseln, die gefühlt 3 km vor dem chinesischen Festland sind.


Gefühlt 3 km. An der kürzesten Stelle tatsächlich nur 2 km.
Und auf diesen 'kleinen Inseln' / dem Kinmen-Archipel leben mal eben 140.000 Taiwanesen.

Am sonsten: Zustimmung. Wahrscheinlich bleibt es beim Säbel rasseln und symbolische kleinere (wirtschaftliche/politische) Sanktionen.
tommy1808
ZITAT(Sensei @ 3. Aug 2022, 13:16) *
ZITAT(Salzgraf @ 3. Aug 2022, 12:13) *
hier bekannt von den Lageberichten zum Ukrainekrieg analysiert er hier die aktuelle Sitaution um Taiwan:
https://www.youtube.com/watch?v=nG90QVI1uYo...p;start_radio=1

Ergebnis: wahrrscheinlichstes Szenario: es bleibt beim Säbelrasseln, alternativ erobert VR China die Inseln, die gefühlt 3 km vor dem chinesischen Festland sind.


Gefühlt 3 km. An der kürzesten Stelle tatsächlich nur 2 km.
Und auf diesen 'kleinen Inseln' / dem Kinmen-Archipel leben mal eben 140.000 Taiwanesen.

Am sonsten: Zustimmung. Wahrscheinlich bleibt es beim Säbel rasseln und symbolische kleinere (wirtschaftliche/politische) Sanktionen.


Allein schon weil Taiwan natürlich immer die Möglichkeit hat Probleme mit einer Turbine Reihe von Belichtungsmachinen zu entdecken, und dann bleiben halt ein paar Halbleiterlieferungen aus.

Gut, um das auszulösen braucht es wohl mehr als etwas Säbelrasseln und symbolische Sanktionen.

Gruß
Thomas
Thomas
Das ZK in Peking hat im Augenblick weitaus dringendere Probleme als Taiwan. Die Bevölkerung murrt jede Woche offener und aggressiver über die Zero COVID Politik. Das und die Aussicht am Ende des Jahres nicht mehr Wohlstand zu haben, als zu Beginn treibt die Menschen um. Für unsere Leute in Shanghai sind das ziemlich drängende Probleme. Und sie verlangen Antworten aus Peking während sie sehr offen die lokale Führung in Shanghai kritisieren.
Sensei
Aber GERADE bei internen Problemen kann eine "Außenpolitische" Ablenkung immer mal sehr gelegen kommen wink.gif
Salzgraf
@Thomas:
Kannst du das kurz ausführen?
Giubt es aktuell in Shanghai noch lockdowns?
Wo liegen die Probleme der Menschen?
Keine Arbeit=Kein Lohn(-ersatz)?
Oder eher im eingesperrt sein, nicht konsumieren zu können?
Madner Kami
ZITAT(Thomas @ 3. Aug 2022, 16:20) *
Das ZK in Peking hat im Augenblick weitaus dringendere Probleme als Taiwan. Die Bevölkerung murrt jede Woche offener und aggressiver über die Zero COVID Politik. Das und die Aussicht am Ende des Jahres nicht mehr Wohlstand zu haben, als zu Beginn treibt die Menschen um. Für unsere Leute in Shanghai sind das ziemlich drängende Probleme. Und sie verlangen Antworten aus Peking während sie sehr offen die lokale Führung in Shanghai kritisieren.


Nicht nur weniger Wohlstand, in China kracht es gerade ganz gewaltig. Was mit Evergrande angefangen hat, weitet sich gerade zu einem Flächenbrand aus. Die Stahlindustrie zum Beispiel, bricht gerade großflächig zusammen (schrumpft sich "gesund") und die Zero CoViD-Strategie führt dazu, dass derzeit 41 Städte in vollem oder teilweisen Lockdown sind. 250m Chinesen stehen dadurch ohne Einkommen da, während fast 20% der chinesischen Wirtschaft stillstehen, zusätzlich zu obigen Problemen. in China sind derzeit 10 CoViD-Stränge unterwegs, verglichen mit den gerade mal zwei Varianten im großen Rest der Welt und Besserung ist nicht in Sicht... Und nein, extraterritoriale Verlagerung wird nicht funktionieren. China hat den Fehler gemacht, die KP mit dem Staat in den Köpfen der Chinesen zu "vereinen", was dazu führt dass ein Versagen der KP, automatisch ein Staatsversagen ist. Obendrein dient die Armee nicht dem Staat, sondern der KP und wenn die Leute wie es derzeit passiert aufbegehren und sich das absehbar ausweitet, dann wird die Armee im Inland gebraucht.

ZITAT(Salzgraf @ 3. Aug 2022, 17:01) *
@Thomas:
Kannst du das kurz ausführen?
Giubt es aktuell in Shanghai noch lockdowns?
Wo liegen die Probleme der Menschen?
Keine Arbeit=Kein Lohn(-ersatz)?
Oder eher im eingesperrt sein, nicht konsumieren zu können?


"Nicht konsumieren können" ist gut. In Städten im vollen Lockdown bekommen die Menschen teilweise nicht mal mehr was zu essen zu kaufen. Und bezüglich keine Arbeit, kein Lohn: Durch Anhaltende Verlangsamung der Wirtschaft, finden viele Tagelöhner schlichtweg keine Arbeit mehr. Über 10% der Menschen sind arbeits- und damit einkommenslos. Die Luxuxbranche (Gucchi und Co), die in unseren Gefilden ein Nischendasein führt aber in China zum allgemeinen guten Ton gehören um den Wohlstand zu demonstrieren, hat zum ersten mal seit 30 Jahren Absatzprobleme und zwar nicht nur ein bisschen, sondern so richtig. Durch die Evergrandepleite und dem sich daraus ableitenden Blasenplatzer in der Baubranche, entwerten sich gerade die Sparguthaben aller Chinesen (wie weiter oben schon geschrieben, sind etwa 70% des Haushaltsvermögens in Immobilien angelegt, die keiner mehr kaufen kann oder will) und bedeutende Wirtschaftsteile brechen Stück für Stück zusammen (von 24 chinesischen stahlproduzierenden Firmen, sind gerade eben 6 in den Bankrott gegangen und etliche weitere haben zum Teil die Arbeit stillgelegt). Wie sich das auf den Rest der Wirtschaft auswirkt, kann man sich denken.
Thomas
Salzgraf
Ausgang ist begrenzt. Wohnkomplexe dürfen quasi reihum vor die Tür außerhalb der Arbeit. Es wird nach wie vor viel getestet. Ein positiver Fall und ganze Schulzentren und Industrie Gebiete werden geschlossen und Reihe getestet. Das sorgt alles für sehr viel Unfrieden.
Scipio32
Das klingt nicht so erfreulich, wenn die chinesische Wirtschaft „schlapp macht“ schlägt sich das doch über kurz oder lang bis zu uns durch oder nicht?
Madner Kami
ZITAT(Scipio32 @ 3. Aug 2022, 17:31) *
Das klingt nicht so erfreulich, wenn die chinesische Wirtschaft „schlapp macht“ schlägt sich das doch über kurz oder lang bis zu uns durch oder nicht?


Falls du des Englischen mächtig bist, lohnt sich ein Blick auf dieses Video und den dazugehörigen Kanal:

China Insights: Hurry up! When you can still take out cash/China's banks have the lowest capital levels in 30 years
Panzerchris
Mein Englisch ist nicht das Beste. Kannst du bitte eine Zusammenfassung erstellen?
Scipio32
ZITAT(Madner Kami @ 3. Aug 2022, 17:37) *
ZITAT(Scipio32 @ 3. Aug 2022, 17:31) *
Das klingt nicht so erfreulich, wenn die chinesische Wirtschaft „schlapp macht“ schlägt sich das doch über kurz oder lang bis zu uns durch oder nicht?


Falls du des Englischen mächtig bist, lohnt sich ein Blick auf dieses Video und den dazugehörigen Kanal:

China Insights: Hurry up! When you can still take out cash/China's banks have the lowest capital levels in 30 years


Ich sehe es mir heute Abend mal an, hab gerade keine Kopfhörer.
Seneca
Absurdes vom Vorsitzender einer Partei, die mit 10,3 % der Wählerstimmen im Bundestag sitzt:

ZITAT
Die Bundesregierung muss die legitimen Sicherheitsinteressen Chinas respektieren!

https://twitter.com/Tino_Chrupalla/status/1...rvS1O9lM3tES9FQ

Chinesische und russische Interessen werden von dieser Partei wirklich " streng nach Plan" vertreten.
kato
ZITAT(Seneca @ 3. Aug 2022, 18:05) *
Absurdes vom Vorsitzender einer Partei, die mit 10,3 % der Wählerstimmen im Bundestag sitzt:

Abseits von AfD-Geschwurbel muss man allerdings schon sagen:

Frau Baerbock hats ziemlich verbockt damit, dass sie in einer ahnungslosen Transatlantik-Hörigkeit, die genausogut von der CDU stammen könnte - ist natürlich auch kein Wunder bei ihrer Partei - prompt verbal die komplette Ein-China-Politik in die Tonne getreten hat, die Grundlage der Beziehungen zwischen Deutschland und China seit den 60ern sind.
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