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Praetorian
ZITAT(Merowinger @ 1. Aug 2011, 23:25) *
Ja, wenn man den bisher üblichen Sprachgebrauch zu Grunde legt (Eigenschutz, eingeschränkter Verbandsschutz, Verbandsflugabwehr).

Die deutsche Marine verfolgt bei der Flug(körper)abwehr einen Zwiebelschalen-Ansatz, der mehrere Effektoren mit gestaffelten Wirkreichweiten übereinanderlegt.
Bei den F125 ist lediglich eine Minimalausstattung vorgesehen, die weder dem taktischen Wert der Plattform gerecht wird, noch dem internationalen Stand der Technik bei Kampfeinheiten dieser Größe entspricht.

ZITAT(Merowinger @ 1. Aug 2011, 23:25) *
Da lehne ich mich einfach mal mutig aus dem Fenster: Weil die K130 für die (obsolete Definition der) Eingreifkräfte vorgesehen und konzipiert ist
Das ist Unfug. Die K130 hätten weder ausreichende personelle noch Gewichts-/Volumenreserven, um in der ASW-Rolle eingesetzt und entsprechend mit ASW-Sensorik priorisiert vor den F125 ausgestattet zu werden. Bei den F125 sieht das komplett anders aus, zudem verfügen sie ohnehin über die dann notwendigen BHS. Darüber hinaus stellen sie prinzipiell (wenn auch offiziell gerne dementiert) die Nachfolge der F122 mit ASW-Schwerpunkt dar.

ZITAT(Merowinger @ 1. Aug 2011, 23:25) *
Frage: Inwieweit wäre ein per Bugsonar gewonnenes Lagebild (von Praetorian oben erwähnt) trotzdem sinnvoll/nützlich?

Wie sailorGN schon anmerkte bezog ich mich auf die Ausstattung mit Schleppsonar als Indikator für einen ASW-Schwerpunkt. Auch wenn schiffsgebundene Such- und Angriffssonare in der unmittelbaren U-Jagd etwas an Bedeutung verloren haben, tragen sie zur Erstellung des Uw-Lagebildes im unmittelbaren Schiffsumfeld bei, kompensieren die Schwachpunkte von Sonaren großer Reichweite und bieten Torpedowarn- und Minenmeidefunktionalitäten. Außerdem stellen sie bei Einheiten ohne Schleppsonar den einzige schiffsgebundenen ASW-Sensor dar. Lagebilderstellung komplett auf BHS abstützen ist eine schlechte Idee.
kato
ZITAT(Havoc @ 1. Aug 2011, 19:28) *
ein größerer OPV- Typ wie die niederländische Holland Klasse.

Die sich auch die Niederlande inzwischen nicht mehr leisten können. Hälfte gestrichen. xyxthumbs.gif

ZITAT(Havoc @ 1. Aug 2011, 19:28) *
Die kann man sich dann anteilig noch aus dem Etat von Bundespolizei, Zoll und Fischereischutz bezahlen lassen, da Piratenjagd eh zum Aufgabenfeld der Bundespolizei gehört.

Schwachsinn. Die Küstenwache (als jenes Konglomerat) hat nicht die legale Befähigung außerhalb der EEZ tätig zu werden. Und innerhalb der deutschen - oder auch der EU-EEZ - gibts auf absehbare Zeit keine Piraten.

ZITAT(Havoc @ 1. Aug 2011, 19:28) *
Die Landzielbekämpfung beschränkt sich bei der F 125 auf die OtoMelara 127/64, das Geschütz sollte sich sich auch auf die F124 und F123 einrüsten lassen, wenn die wesentlich kleinere türkische Meko200 mit dem Vorgänger ausgerüstet ist.

Sollte ja, theoretisch. Nur wozu? Damit die F124 neben Verbandsflugabwehr, Taskforce Command und eingeschränkter U-Boot-Abwehr noch was anderes zu tun hat?

ZITAT(EL-AL-AMIN @ 1. Aug 2011, 20:39) *
bsp. Horizon Klasse knapp 800 Millionen.
bsp. Absolon Klasse zwischen 300 und 400 Millionen
bsp. Nansen Klasse Knapp 500 Millionen
bsp. Fremm Klasse 400 Millionen

Dies sind nur ein paar Beisspiele von modernen kampfschiffen die sich vom Preis und von der Verdrängung in etwa mit der F-125 vergleichen lassen was die Fähigkeiten jedoch betrifft übertreffen alle von mir genannten Einheiten die F-125.

Horizon : Kann ausser AAW nichts. Wirklich nichts. Solls auch nicht. Und bei 60% mehr Kosten...
Absalon : Weder Zerstörer noch Fregatte noch sonst was. Praktisch null Eigenschutz, minimale EW.
Nansen : Zu viel FFBNW. Und zuviel US-Billigtechnik. Wenns hochkommt für ASW halbwegs zu gebrauchen. Irgendwann mal. Wenn die Hubschrauber da sind. Und auch dann kann man immer noch nur einen auf jedes Deck stellen.
Fremm : 400 Millionen? Rechne mal mit dem doppelten.

ZITAT(Praetorian @ 2. Aug 2011, 00:06) *
Bei den F125 ist lediglich eine Minimalausstattung vorgesehen, die weder dem taktischen Wert der Plattform gerecht wird, noch dem internationalen Stand der Technik bei Kampfeinheiten dieser Größe entspricht.

Der Eigenschutz-Standard ist derselbe in den inneren Schalen wie bei jeder anderen deutschen Fregatte. Es fehlt halt ein Abstandsschutz.

Wobei man sich - vom Einsatzprofil her - auch fragen kann, ob und wann ein Abstandsschutz überhaupt einsetzbar ist. Es ist nämlich vom Profil her eher davon auszugehen, daß die Hauptbedrohung (im noch halbwegs symmetrischen Bereich) am ehesten bei leichten land- und schiffsgestützten Schiffsabwehrflugkörpern, Kampfhubschraubern und ähnlichem liegt. Wenn dabei dann das Hauptaugenmerk auf dem küstennahen Bereich liegt kann man im Regelfall eine Bekämpfung auf mehr als 15-20 km vergessen. Natürlich beschränkt das die F125 auf diesen Aufgabenbereich, aber das ist ja durchaus bewußt.

ZITAT(Praetorian @ 2. Aug 2011, 00:06) *
Bei den F125 sieht das komplett anders aus, zudem verfügen sie ohnehin über die dann notwendigen BHS. Darüber hinaus stellen sie prinzipiell (wenn auch offiziell gerne dementiert) die Nachfolge der F122 mit ASW-Schwerpunkt dar.

Weswegen zumindest zu Zeiten NH-90 NFH für die BHS an Bord der F125 auch ein "ASW-Modul" mit Dipping Sonar vorgesehen war.

ZITAT(Praetorian @ 2. Aug 2011, 00:06) *
Wie sailorGN schon anmerkte bezog ich mich auf die Ausstattung mit Schleppsonar als Indikator für einen ASW-Schwerpunkt. Auch wenn schiffsgebundene Such- und Angriffssonare in der unmittelbaren U-Jagd etwas an Bedeutung verloren haben, tragen sie zur Erstellung des Uw-Lagebildes im unmittelbaren Schiffsumfeld bei, kompensieren die Schwachpunkte von Sonaren großer Reichweite und bieten Torpedowarn- und Minenmeidefunktionalitäten.

Argumentativ: Drohneneinsatz. Die Frage ist was man auf so was wie nem Sea Wolf sinnvoll für den Bereich verlasten kann. "Torpedowarn- und Minenmeidefunktionalität" sollte mit einem Sidescan eher kein Problem sein. Nur hält der Sea Wolf halt bei 25 Knoten auch nicht mehr mit...
Havoc
ZITAT(kato @ 1. Aug 2011, 23:29) *
....
ZITAT(Havoc @ 1. Aug 2011, 19:28) *
Die kann man sich dann anteilig noch aus dem Etat von Bundespolizei, Zoll und Fischereischutz bezahlen lassen, da Piratenjagd eh zum Aufgabenfeld der Bundespolizei gehört.

Schwachsinn. Die Küstenwache (als jenes Konglomerat) hat nicht die legale Befähigung außerhalb der EEZ tätig zu werden. Und innerhalb der deutschen - oder auch der EU-EEZ - gibts auf absehbare Zeit keine Piraten.
.....




1. Ich habe bei Piratenjagd von der Bundespolizei und nicht von der Küstenwache gesprochen. Der Fischereischutz als Teil der Küstenwache wird kaum Piraten jagen.
2. Lehnst Du Dich sehr weit aus dem Fenster, dieses als Schwachsinn zu werten, wenn im Bundespolizeigesetz §12
ZITAT
Die Bundespolizei nimmt die polizeilichen Aufgaben auf dem Gebiet der Strafverfolgung (§§ 161, 163 der Strafprozeßordnung) wahr, soweit der Verdacht eines Vergehens (§ 12 Abs. 2 des Strafgesetzbuches) besteht, das.....
6.dem deutschen Strafrecht unterliegt und Strafverfolgungsmaßnahmen auf See außerhalb des deutschen Küstenmeers im Rahmen des § 6 erforderlich macht,


und § 6

ZITAT
§ 6 Aufgaben auf See
Unbeschadet der Zuständigkeit anderer Behörden oder der Streitkräfte hat die Bundespolizei auf See außerhalb des deutschen Küstenmeers die Maßnahmen zu treffen, zu denen die Bundesrepublik Deutschland nach dem Völkerrecht befugt ist. Dies gilt nicht für Maßnahmen, die durch Rechtsvorschriften des Bundes anderen Behörden oder Dienststellen zugewiesen oder die ausschließlich Kriegsschiffen vorbehalten sind.

steht und folgende Stellungsnahmen in der Presse zu finden sind:

ZITAT
Die deutsche Marine ist zwar in der Region präsent, kann aber nur in Notfällen gegen Piraten vorgehen. Bekämpfung von Seeräuberei ist laut Bundesregierung Polizei-Aufgabe, das Grundgesetz verbietet dem deutschen Militär als Polizei aufzutreten. Damit die Marine Piraten verfolgen könnte, müsste nach Ansicht der Regierung die Verfassung geändert werden. Die SPD ist dagegen, sie befürchtet, dass damit indirekt der Einsatz der Bundeswehr im Innern bejaht würde.

Süddeutsche 22.08.2008

ZITAT
Deutsche Reedereien fordern Polizeischutz gegen Seeräuber....
Der Verband Deutscher Reeder fordert einen besseren Schutz für Seeleute vor Piraterie. Dafür wollen die Unternehmer auch bezahlen. Doch verfassungsrechtlich ist ein solcher Einsatz der Bundeswehrstreitkräfte bedenklich......
Der VDR (Verband deutscher Reeder) fordert den Einsatz von bewaffneten hoheitlichen Kräften auf deutschen Handelsschiffen,...
Die Deutsche Polizeigewerkschaft steht einem Einsatz der Antiterroreinheit der Bundespolizei, GSG 9, gegen Piraten offen gegenüber. ....
Wendt sagte: „Angesichts der weltweiten Bedrohung wäre es notwendig und sinnvoll, in der Bundespolizei einen ständigen Führungsstab einzurichten und den Einsatz der GSG 9 zu koordinieren.“ Die Bundespolizei könne das leisten, wenn das Militär die Transportfrage löse und ein schlüssiges Konzept für den Einsatz unter dem Führungsstab der Bundespolizei erarbeitet werde....Die Entsendung von Soldaten an Bord der Schiffe ist aus verfassungsrechtlichen Gründen jedoch nicht möglich. Die Bundespolizei, die zwar solche Aufgaben wahrnehmen dürfe, sei aber dafür nicht ausgerüstet, sagte Behrendt.


Tagesspiegel 24.01.2011

Dass die Niederländer die Hälfte der Holland- Klasse gestrichen haben, sagt null aus. Die haben auch ihre Karel- Doormann- Fregatten von 8 auf 2 reduziert.

Die Taktische Feuerunterstützung von See und Land ist eine der Hauptaufgaben der F 125. Diese Fähigkeit sollte ursrpünglich mit 155mm Monarc und navalisierter GMLRS erlangt werden, um eine OtoMelara 127mm muss man keine neue Hülle herumbauen.

ZITAT(Merowinger @ 1. Aug 2011, 18:42) *
ZITAT(Havoc @ 1. Aug 2011, 19:28) *
und man ein vollwertiges Kriegsschiff politisch nicht durchgesetzt bekommt

Kannst Du das belegen?


Belegen kann ich das nicht, da nicht in den Kreisen verkehre, um aus mit Belegen aus erster Hand den Nachweis liefern zu können aber es wurde veröffentlich, dass 1997 mit den Planungen für einen Nachfolger für die F 122 begonnen wurde. Ursprünglich war bis 2005 als Ersatz eine "klassische" Mehrzweck- Fregatte geplant. 2005 wurde dann der Bedarf für ein Stabilisierungsschiff formuliert.

ZITAT
The German Navy started to plan a successor for the F122 Bremen Class frigates in 1997. The German Navy operates eight Bremen Class F122 frigates, which entered service between 1982 and 1990.

The concept of the replacement frigates was originally as a multi-role combatant but, by 2005 the requirement for the F125 was based on a capability to counter asymmetric threats and perform stabilisation operations with lethal and non-lethal intervention. The German Navy announced that the F125 would be armed with land attack systems and air warfare point-defence equipment but would not be equipped with sonar.

Naval-Technology

ZITAT
30. Januar 2004

Die im Bereich Verteidigungspolitik tätigen SPD-Bundestags-Abgeordneten (Arbeitsgruppe Sicherheitsfragen - AGS) haben auf ihrer diesjährigen Klausur-Tagung am 26. Jan. 04 in Berlin bereits einen Vorgeschmack dessen bekommen, was hinsichtlich der allgemeinen Rüstungsplanung in der 1. März-Woche dem Parlament eröffnet und in 2004 konkret dem Verteidigungs- und Haushalts-Ausschuss (als sog. 25 Mio.-Vorlage) zur Zustimmung vorgelegt werden soll.....


- weil die Marine sich ihren Traum von 15 Korvetten auf 5 des Typs K130 abschminken darf, wird sie mit einer Nutzungs-Dauer-Verlängerung (NDV) für die Fregatten des Typs F122 und F123 belohnt. Ausserdem beginnen die Forschungs- und Technologie-Arbeiten für die Fregatte 125 in 2005. Falls die Werften ein gutes (Vorfinanzierungs-)Angebot vorlegen, können ab 2010 von den vormals acht geplanten Unterwasser-Kriegs-Experten letztlich vier als Ersatz für die F122-Klasse auf Kiel gelegt werden;


geopowers

ZITAT
....F125 – den Stabilisierungskräften zugeordnet...
Eine Konsequenz der Neuausrichtung der Bundeswehr ist die Differenzierung der Streitkräfte in Eingreifkräfte, Stabilisierungskräfte und Unterstützungskräfte gemäß der Konzeption der Bundeswehr (KdB) vom 9. August 2004. Während Eingreifkräfte für militärische Auseinandersetzungen hoher Intensität und für friedenserzwingende Maßnahmen vorgesehen sind und die Voraussetzungen für friedensstabilisierende Maßnahmen schaffen sollen, sind Stabilisierungskräfte für multinationale, streitkräftegemeinsame militärische Operationen niedriger und mittlerer Intensität und längerer Dauer im breiten Spektrum friedensstabilisierender Maßnahmen vorgesehen. Stabilisierungsoperationen werden zukünftig ganz wesentlich die Einsatzrealität der Bundeswehr bestimmen.

Die heutigen Fregatten der Marine wurden konzipiert, um im Wirkverbund mit anderen Seekriegsmitteln in Auseinandersetzungen mit Seestreitkräften eingesetzt zu werden und sind in der Regel für einen Teilbereich der Seekriegsführung optimiert

Global Defence














EL-AL-AMIN
@El-AL-AMIN: Schonmal geschaut, warum diese Einheiten so "billig" sind? weill sie massive einsparung im schiffstechnischen und im Schiffsicherungsbereich machen. Da wird mit Handelsschiffstandart gearbeitet, was den Preis drückt, die Standkraft im Gefecht aber massiv reduziert. Dazu kommt, dass zumindest Absalom umd Nansen auch noch andere Aufgaben wie Seetransport wahrnehmen sollen.... und große offene Räume sind im inneren Gefecht ein Albtraum.

Also Sailor jetzt bin ich aber Platt!!! kannst du das irgendwie belegen?? Wenn das stimmt kann man das also so zusammenfassen dass Horizon fremm absolon etc. alle besser austeilen können als die f-125 aber nichts einstecken können
während eine f-125 etwas zahnlos ist aber dafür einiges an treffern verdauen kann. eek.gif


Horizon : Kann ausser AAW nichts. Wirklich nichts. Solls auch nicht. Und bei 60% mehr Kosten...
Absalon : Weder Zerstörer noch Fregatte noch sonst was. Praktisch null Eigenschutz, minimale EW.
Nansen : Zu viel FFBNW. Und zuviel US-Billigtechnik. Wenns hochkommt für ASW halbwegs zu gebrauchen. Irgendwann mal. Wenn die Hubschrauber da sind. Und auch dann kann man immer noch nur einen auf jedes Deck stellen.
Fremm : 400 Millionen? Rechne mal mit dem doppelten.


ok Kato du hast ziemlich alle Beispiele die ich angeführt habe in der Luft zerrissen Dennoch kann eine absolon oder nansen im bereich aaw und asw mehr als jede F-125
dennoch würde mich interessieren welches Schiff du als einen gelungenen Entwurf betrachtest der ein wirklich brauchbarer Mehrzweckzerstörer ist ?
SailorGN
Hah, dachte schon ich müsste das zurücknehmen, aber hier ist der Link: Fregatten Leider wird die Nansen nicht erwähnt...

Ja, übertrieben gesagt meine ich das. Ich denke, es hat zum einen mit den Kosten zu tun und zum anderen mit Schiffbauphilosopie+Bedrohungsanalyse. Standkraft war immer ein sehr wichtiger Faktor im Marineschiffbau Deutschlands. Andere Länder sehen das nicht so und die Bedrohung durch die FK-Lawinen des Ostblocks gibts ja auch nicht mehr.

Nun zur ASW-Fähigkeit: Der MU-90 ist schon etwas... allerdings braucht man für eine wirksame ASW immer noch das Lagebild. Dieses muss heutzutage (um halbwegs sicher zu sein) über 12.000 m gehen... also gut 7sm im Umkreis. Der MU-90 kann das abdecken, nur die meisten HMS nicht... und das Atlas ASO 94 Sonar erscheint mir nicht wie ein Mittelstreckengerät. Ausserdem machen mich die genannten Funktionen Minenmeide und Torpedodetektion stutzig. Dafür braucht man eine hochfrequente Anlage, für entfernung tiefere Frequenzen. Beides auf einem Gerät ist eher kompliziert.

Edit:
ZITAT
ok Kato du hast ziemlich alle Beispiele die ich angeführt habe in der Luft zerrissen
Passiert hier jedem mal biggrin.gif
spooky
ich finde es etwas amüsant wie undifferenziert hier auf einem halben dutzend schiffsklassen rumgetreten wird.

für mich stellt sich doch ehr die frage, welche anforderungen habe ich an eine f-125, wo kann man abstriche machen, wo was draufpacken und wieviel kostet das dann am ende. und da gibt es für mich nur einen einzigen punkt der die kosten der f-125 ggf. rechtfertigen könnte WENN er denn funktioniert. das sind die 2 jahre standzeit. und da habe ich eben meine zweifel, das es funktioniert oder das es eine volle kompensation gibt wenn es eben nicht funktioniert.
der ganze rest passt nicht so wirklich zusammen. braucht man wirklich ein teures neu entwickeltes fixed phase aesa wenn man sowieso keine effektoren einplant, wozu die hohe standkraft wenn das schiff sowieso in keinem umfeld mit signifikanter bedrohungslage eingesetzt werden kann, etc. pp.
bei einem 7000+ schiff halte ich zumindest ein ffbnw für zwinged um aus dem schiff später mit überschaubarem aufwand ein allzwecktaugliches schiff zu machen.
Jackace
ZITAT
aber hier ist der Link: Fregatten

Danke für den interessanten Link.
ZITAT
wozu die hohe standkraft wenn das schiff sowieso in keinem umfeld mit signifikanter bedrohungslage eingesetzt werden kann, etc. pp.

Ich finde ein derart grosses Schiff ist zu wertvoll um da Abstriche in der Standfestigkeit in Kauf zu nehmen. Auf der anderen Seite hätte vielleicht eine billige "Handelsfregatte" mit der Hälfte der Tonnage den Job vielleicht genauso gut erledigt, denn die 2 Jahre Standzeit stehen ja erstmal nur auf dem Papier.

In dem Zusammenhang frage ich mich wie hoch denn eigentlich die Wartungskosten für "konventionelle" Fregatten sind. Da muss ja schon einiges zusammenkommen damit sich die Mehrkosten bei Anschaffung rechnen.
kato
ZITAT(EL-AL-AMIN @ 2. Aug 2011, 13:24) *
dennoch würde mich interessieren welches Schiff du als einen gelungenen Entwurf betrachtest der ein wirklich brauchbarer Mehrzweckzerstörer ist ?

Die Wortteile "Mehrzweck" und "Zerstörer" passen nicht wirklich zusammen. Nach üblicher Lesart - heutzutage - sind Zerstörer in typischerweise zwei Ausrichtungen spezialisiert, oft nur einer. "Mehrzweck" wird üblicherweise verwendet um darzustellen, daß man das Schiff auch für andere Sachen toll verwenden kann, um damit zu begründen dass man ja kein Geld aus dem Fenster geworfen hat.

Die italienische GP-/ASW-Kombo der FREMM sieht brauchbar aus, vor dem Hintergrund:
  • Landangriffsausstattung mit Vulcano und 8 Otomat Block IV/A; ASW-Version rüstet in die Otomat-Starter alternativ Milas ASROC ein
  • Luftverteidigung mit anständigem Radar (Empar) und Wirkmitteln in mehreren Layern (Aster 30, Aster 15, 76mm Davide)
  • ASW-Ausstattung mit Hüllensonar (Thales 4110CL) und Minendetektionssonar (WASS SNA-2000-I); ASW-Version zusätzlich low-frequency towed array (Thales 4249)
  • Platz für zwei Hubschrauber (und wenn ein EH101 neben einen NH90 rein passt dann auch ein Sea King)
  • ffbnw für Ausstattung mit Marschflugkörpern oder mehr Flugabwehr entsprechend den französischen Modellen (Sylver A70)
  • Besatzung bewußt nicht aufs Minimum reduziert (40% höher als bei französischen FREMM!)


Nur: Wenn man das auf deutsche Systeme (schweineteure Elektronik!) überträgt und für zwei Jahre Standzeit auslegt, dann kommt dabei vermutlich ein 10.000-Tonnen-Kreuzer für über eine Milliarde pro Schiff raus.
Warhammer
Und da liegt doch der Hase im Pfeffer.
Warum ist das so? Ist deutsche Elektronik denn so ungeheuer großartig, dass das gerechtfertigt ist? Andere Staaten werden ja nun nicht unbedingt kompletten Schrott einbauen.

Und die zweite Frage ist, braucht man die ganze Elektronik wirklich, wenn man sowieso nicht die Effektoren hat um die Situation durchzukämpfen? (Von der Vernachlässigung von ASW-Sensorik mal ganz zu schweigen).

Das ist das selbe mit der Bauart nach militärischen Standards. Warum baue ich eine Fregatte die allerhand einstecken kann, wenn die überhaupt nicht für klassische Gefechtsaufgaben gedacht ist?
kato
ZITAT(Warhammer @ 3. Aug 2011, 07:53) *
Das ist das selbe mit der Bauart nach militärischen Standards. Warum baue ich eine Fregatte die allerhand einstecken kann, wenn die überhaupt nicht für klassische Gefechtsaufgaben gedacht ist?

Das mit den "militärischen Baustandards" trifft überwiegend nicht zu - bzw. nur bei einigen Ausnahmen, etwa der Absalon. Die ist aber halt auch nicht für "klassische Gefechtsaufgaben" gedacht, was auch u.a. darin bestätigt wird, dass die "Fregatte" als "Landungsschiff" klassifiziert ist.

Deutsche Fregatten sind teuer, weil die Bundeswehr - wie alle anderen Bundesbehörden! - 19% Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) zahlt. In den meisten Ländern sind Regierungsbehörden hiervon befreit oder - z.B. in den USA - es gibt eine solche Besteuerung auf dieser Ebene nicht. Von den 2624 Millionen Euro, die für die vier F125 ausgegeben werden, landen also knapp 419 Millionen gleich mal wieder im allgemeinen Säckel.

Der zweite Faktor sind die Entwicklungskosten. Kauft man wie Deutschland Kleinserien wirds halt teuer. Bei der FREMM lassen sich die Entwicklungskosten grob auf den Umfang zweier kompletter Einheiten beziffern (d.h. rund 800 Millionen), aufgeteilt zwischen Frankreich und Italien. Rechnen wir einen identischen Anteil bei der F125, gehen also 875 Millionen - inklusive 140 Millionen Umsatzsteuer - in die Entwicklung.

Hieraus ergibt sich ein Unit Cost auf dem internationalen Markt von 367 Millionen Euro vor Steuern und Zöllen. Für grob den Preis kann TKMS das Schiff in der Ausstattung im Export anbieten. Von diesen 367 Millionen Euro landen als Grobumfang ~254-259 Millionen bei TKMS fürs Schiff, ~35-40 Millionen bei diversen Firmen für die Bewaffnung und 73 Millionen bei Thales für den Großteil der eingekauften Elektronik.
spooky
unterm strich bringt die ganze rechnerei nicht viel, einzig die 19% mwst muss man sinnvollerweise abziehen (wobei auch die anderen ländern noch auf ähnliche regelungen hin zu prüfen wären) aber auch danach stehen die f-125 im vergleich und für die geplanten aufgaben als zu teuer da. wenn man das nicht alles wieder durch die intensivnutzung zurück bekommt ist das ganze ein schlechtes geschäft.
Parsifal
ZITAT(Warhammer @ 3. Aug 2011, 07:53) *
Und da liegt doch der Hase im Pfeffer.
Warum ist das so? Ist deutsche Elektronik denn so ungeheuer großartig, dass das gerechtfertigt ist? Andere Staaten werden ja nun nicht unbedingt kompletten Schrott einbauen.

Keine Ahnung auf dem Gebiet, ich kenn nur Heidenhain, Siemens, Indramat und teilweise Fanuc und NUM sowie einige andere Hersteller von Steuerungen. Allerdings spreche wir hier von NC-Maschinen und hier gehts um Schiffselektronik und davon hab ich ehrlich gesagt keinen Plan. Könnte mir aber Vorstellen dass es eben wie bei den genannten NC-Steuerungs-Herstellern eben auch unterschiedliche Bedienkonzepte gibt und die eine Steuerung das eine und die andere das andere besser kann (Achsverrechnung, Werkzeugverwaltung etc.). Der Maschinenhersteller verbaut standardmässig eine Steuerung, bietet aber meist auch andere Steuerungen für seine Anlagen an bzw. der Kunde will eben eine Siemens 840D in seiner Maschine haben weil alle anderen Maschinen in der Halle auch mit der Steuerung laufen und somit die Bediener nicht grundsätzlich umgeschult werden müssen. So ähnlich könnte ich mir das hier auch vorstellen, aber da sind andere Experten gefragt.

Und die zweite Frage ist, braucht man die ganze Elektronik wirklich, wenn man sowieso nicht die Effektoren hat um die Situation durchzukämpfen? (Von der Vernachlässigung von ASW-Sensorik mal ganz zu schweigen).

Was mal in der Steuerung drinne ist kann man als "nicht eingebaute Option" abwählen/deaktivieren und bei zukünfitgen Einbau der Option aktivieren. Das ist recht einfach. Wenn man allerdings eine abgespeckte Steuerung reinbaut die nur das kann was drinne ist, dann kann ich in Zukunft nichts mehr erweitern ausser ich tausche die Steuerung mit all ihren Komponenten komplett aus und dann wird der Einbau nur einer einzigen Zusatzfunktion nachträglich schon sehr sehr teuer.


Das ist das selbe mit der Bauart nach militärischen Standards. Warum baue ich eine Fregatte die allerhand einstecken kann, wenn die überhaupt nicht für klassische Gefechtsaufgaben gedacht ist?

2 Jahre Standzeit soll das Schiff doch haben. D.h. da kann man schonmal was springen lassen, damit sich nichts verformt. Das ist wie mit der Steuerung, wenn ich von vornherein die Grundlegenden Komponenten aufs aktuelle Anforderungprofil begrenze, dann kann ich zukünftig nicht erweitern. Sollte doch nochmal jemand auf die Idee kommen irgendwelche Rakentenstarter oder wasauchimmer einzubauen weil man es eben will, dann hat man ein Schiffsrumpf der das aushält und sich nicht gleich bei dem dann zu erwartenden zusätzlichen Gewicht unter den Lastwechseln bei miesem Wetter verformt. Der Rumpf ist ja doch immer in Bewegung und da sollte man nicht sparen wenn man lange daran Freude haben will.


Praetorian
ZITAT(Parsifal @ 5. Aug 2011, 11:20) *
Sollte doch nochmal jemand auf die Idee kommen irgendwelche Rakentenstarter oder wasauchimmer einzubauen weil man es eben will, dann hat man ein Schiffsrumpf der das aushält und sich nicht gleich bei dem dann zu erwartenden zusätzlichen Gewicht unter den Lastwechseln bei miesem Wetter verformt. Der Rumpf ist ja doch immer in Bewegung und da sollte man nicht sparen wenn man lange daran Freude haben will.

Standkraft != Gewichts-/Raumreserve
(auch wenn es sich in Teilbereichen überlappt)
SailorGN
Software ist generell ein Problem an Bord von Marineschiffen, da es hier für die Integration der verschiedenen Sensoren/Effektoren selten eine Plug&play-Variante gibt. Allerdings sind Reserven dort immer gut, sowohl bei der Hard/software als auch bei der Peripherie. Die ganzen Racks brauchen Strom, Netzwerkbandbreite und Kühlung, zu enge Räume und kleine Kabelschächte sind da hinderlich.

Der Rumpf ist bei langen Stehzeiten weniger das Problem, vielmehr sind die Wartungsintervalle der Geräte und Anlagen wichtig. Bei der Betriebsstundenberechnung für die 125 wurde die Zahl der Betriebstunden pro jahr/Betriebsperiode verdoppelt gegenüber der F124. und das gilt für alles an Bord. Was das für die Auslegung aller Anlagen bedeutet, nun, ich bin Maschinenbaulaie, aber hier gibts sicher leute, die von den Kalkulationen Ahnung haben und sagen können, was das finanziell und technisch bedeutet.

spooky
im zeitalter von commerical off the shelf, verteilten systemarchitekturen, hochgeschwindigkeitsvernetzunge etc. kaufe ich doch nur das was ich wirklich brauche. alles andere kaufe ich dann ein wenn ich es brauche. wozu heute technik einkaufen die dann 10 oder 15 jahre ungenutzt brach liegt. wenn es dann tatsächlich zu einem upgrade kommt bei dem man die funktionalitäten brauchen würde sind die vorhandenen systeme sowieso hoffnungslos veraltet. für ein späteres upgrade des füwes muss man nur platz/gewichtsreserven und versorgungsinfrastruktur vorhalten.
heute sollte eine füwes-software auch so modular und mit entsprechenden schnittstellen versehen sein, das man sie problemlos ergänzen oder an neue systeme anpassen kann. alles andere ist absolut nicht mehr zeitgemäß. das gilt um so mehr, da wir mit atlas ja nun augenscheinlich mal wieder das rad neu erfinden wollen.
SailorGN
Das Hauptproblem ist doch, dass die Einzelkomponenten an den Enden (Effektor/Sensor) von verschiedenen Herstellern und aus verschiedenen Technologieständen kommen. Da sind eben die Schnittstellen ein Problem und einfach die DOSBox laufen lassen hilft da nicht. vieleicht ist das Generationsproblem bei der F125 nicht so schlimm, da mir grad kein Gerät einfällt, das älter als 2000 ist. Zumindest im Bereich Ops.
Schwabo Elite
Aber 2000 ist dann auch schon wieder fast 15 Jahre her. Das Problem bleibt und wird nicht besser werden, wenn man mal überlegt, was vor 15 Jahren in der IT-Branche noch so "state-of-the-art" war...
MeckieMesser
Ich kann mir einen EADS Manager wie einen von Oracle vorstellen. "Läuft alles optimal zusammen, WENN Sie bei uns kaufen"
Die Branche hat mit Sicherheit keine echten Standards, wenn es um Komponentenlösungen geht.
So etwas müsste von den europäischen Militärs ausgehen. Die Industrie wird Ihre Margen nicht selbst kürzen.

Merowinger
Tim Becker @ Europäische Sicherheit (Programmleiter ARGE F125 bei Blohm + Voss Naval): F125 - eine erste Zwischenbilanz, zuerst erschienen 4/2011 im Marineforum.

Im Bild für das Einsatzsystem ist übrigens ein Harpoonstarter zu finden...
Radar: TRS-3D NR (Non-Rotator) ...
"Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Leistung der Gasturbine begrenzt wird, um deren Intensivnutzbarkeit zu erhöhen"
ZITAT
Die Fertigung der Fregatten F125 erfolgt bei Blohm + Voss in Hamburg (Bau Hinter­schiffe, Zusammenbau Vor- und Hinterschiffe, Endausrüstung, Funktionsnachweise, Abgaben) sowie bei der Friedrich Lürssen Werft in Bremen (Bau Vorschiffe mit Vorausrüstung). [...]
Um langwierige Auseinandersetzungen zu vermeiden und den termingerechten Fortgang der Arbeiten sicherzustellen, wird auf den Baustellen vor Ort eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit Experten der BVN, BVS und FLW eingesetzt, die alle auftretenden Abweichungen erfasst und gemeinsam Lösungen festlegt. Unabhängig von ei­ner weiteren formalen Bearbeitung der Differenzen wird sichergestellt, dass die Arbeiten beim Bau der Fregatten nicht ins Stocken geraten. [...]
Das Programm F125 ist nach einem teilweise stürmischen Beginn mittlerweile in ruhigeres Fahrwasser eingekehrt und liegt gut im Terminplan.
Praetorian
ZITAT(Merowinger @ 8. Aug 2011, 14:23) *
Im Bild für das Einsatzsystem ist übrigens ein Harpoonstarter zu finden...

Das ist nicht neu, schon seit Jahren ist vorgesehen, die F125 zunächst - wenn überhaupt und bei Verfügbarkeit - mit woanders ausgebauten Harpoon auszurüsten.
Merowinger
Bundeswehrplan 2008:
ZITAT
Der ab 2014 eingeplante Standard Lenkflugkörper See/Land verbessert zunächst für die Fregatten der Eingreifkräfte die Fähigkeit zur Seezielbekämpfung auf große Distanz und ersetzt die dann nicht mehr versorgbaren Seezielflugkörper MM 38 und Harpoon Block 1C.
Praetorian
ZITAT
Der MM 38 Exocet an Bord der Fregatte Kl. 123 und der Schnellboote Kl. 143A wird 2014 sein NDE erreicht haben. Der Harpoon Block 1C an Bord der Fregatten Kl. 122 (zukünftig
Kl. 125) und Kl.124 kann noch abhängig von der Beseitigung von Obsoleszenzen bis 2020 eingesetzt werden.
Marineforum 7/8-2011 (8-15)
Merowinger
Hm... das bedeutet Aufwand für die Beseitigung von Obsoleszenen für max. 3 Jahre Nutzung (erste F125 nach Indienststellung, Ausbildung und Tests, 2 Jahre für zweite F125, 1 Jahr für dritte F125, und 0 Jahre für vierte F125). Nicht wirklich sinnvoll, es sei denn es brennt dann gerade irgendwo auf der Welt.
kato
Solange man keine RBS-15 Mk 4 produktionsfertig hat ist es m.M. ganz sinnvoll eine "Übergangslösung" einzuplanen. Auch wenns nur für ein paar Jahre ist. Man hat sich ja bisher m.W. noch nicht mal auf ein bestimmtes Produkt für den Standard-LFK See/Land entschieden. So wie gespart wird kann das auch durchaus noch schlicht Harpoon Block II werden... kann zwar weniger, ist aber vermutlich billiger.
Merowinger
Wenn sich die Harpoon spürbar über 2020 verlängern lässt, z.B. durch aus-zwei-mach-eins sowie kleinere updates, dann kann ich den Gedanken nachvollziehen.

Am Rande: Auf den Bildern des Artikels sieht es so aus, als würden die Bootsnischen jetzt nicht mehr mit einem Vorhang sondern mit einer Art Hangartor verdeckt.

Frage: Schliessen sich Bugwulst und Bugsonar aus, und lässt sich ein Bugwulst ggf. entfernen ohne die verbleibende Rumpfform bzw. die Anordnung der Propeller signifikant zu verändern?
Praetorian
ZITAT(Merowinger @ 8. Aug 2011, 17:53) *
Frage: Schliessen sich Bugwulst und Bugsonar aus, und lässt sich ein Bugwulst ggf. entfernen ohne die verbleibende Rumpfform bzw. die Anordnung der Propeller signifikant zu verändern?

Bugwulst und Bugsonar schließen sich nicht zwangsläufig aus. Da die Formgebung des Bugwulstes der F125 und dessen interner Aufbau wohl nicht auf die Installation einer Bugsonaranlage ausgelegt sind, würde das entsprechende Umbauten erfordern. Man kann den Bugwulst natürlich auch weglassen, aber nicht ohne negative Auswirkungen auf die Gesamtstabilität (u.a. bugwärtiger Auftrieb) bzw. das hydrodynamische Gesamtkonzept.

Man kann sich das ganze Theater aber auch sparen und ein Rumpfsonar in einem Dom unter dem Vorschiff ergänzen. Wir fahren eh keine U-Jagdsonare mit Kugelbasis.
Sarhang Zad
Ist es wenigsten möglich bei intelligenter Modul bauweise im falle eines falles nächträglich ein VLS Nachzurüsten oder würde das den ganzen Entwurf nicht mehr Seetauglich machen.?
Merowinger
Das Vorschiff der F125 sieht noch immer so aus, also ob irgendeine Art von VLS als Option offen gehalten wird. Keine Ahnung ob es für ESSM reichen würde, für SM2 aber wohl kaum.
Merowinger
Das Datum der Außerdienststellung für die ersten beiden 122er steht fest:

- Köln (F 211): 31. Juli 2012 (im Oktober 1984 in Dienst gestellt)
- Rheinland-Pfalz (F 209): 31. März 2013 (im Mai 1983 in Dienst gestellt)
variable
Ich stieß heute darauf, dass der erste Stapellauf gar nicht so lange hin ist und drum dachte ich frage ich nochmal nach:

Merowinger hat es schon angesprochen: Zwischen Oto und Ram-Starter ist verdächtig viel Freiraum. Wofür, wenn nicht für ein VLS, ist der notwendig? Es wurde ja immer gesagt, dass die Bewaffnung sich in der Bauphase noch ändern kann bzw. angepasst wird.

Und @Merowinger, was meinst du damit, dass SM2 nicht passt? Länge der Flugkörper oder wie ist das zu verstehen?

Danke im Voraus.
Praetorian
ZITAT(variable @ 2. Sep 2012, 20:42) *
Zwischen Oto und Ram-Starter ist verdächtig viel Freiraum.

Der bleibt auch frei. In dem Vorbau ist vermutlich ein Funktionsraum plaziert, der auch nach Wegfall des navalisierten MLRS dort verblieben ist.

ZITAT(variable @ 2. Sep 2012, 20:42) *
Und @Merowinger, was meinst du damit, dass SM2 nicht passt? Länge der Flugkörper oder wie ist das zu verstehen?

Damit meint er (vermutlich) Mk41 mit gegenüber der "Tactical"-Ausführung nochmals kürzerer Zellenlänge (wurde mal angeboten, aber noch nie so gebaut) bzw. die Unterdeck-Version des Mk48.
Das sind aber reine Phantasieüberlegungen.
Black Hawk
Auch wenn ich mir die Antwort schon fast denken kann, aber der Einbau einer VLS Version des RBS oder des Taurus wurde nocht nicht angedacht?
kato
Weder das eine noch das andere würden bauartbedingt überhaupt in ein VLS normaler Außmaße passen. Nicht mal in die oversized Mk57.
variable
Wenn es heisst Starter für acht RBS, heisst das dann, dass nach acht verschossenen RBS auch wirklich schluss ist mit Feuerunterstützung von Seeseite? Oder sind dann noch irgendwo weitere RBS verstaut und es wird "nachgeladen"? Ich habe so das Szenario Kosovo-Konflikt oder "Iraqi Freedom" vor Augen, wo die Burkes und Ticonderogas am laufenden Band Tomahawks verschossen haben. Sowas wird mit acht LFKs schwerlich möglich sein.
Praetorian
Richtig. Ist so. Ist aber auch nicht unser Anspruch.
Wobei "Feuerunterstützung" zu relativieren ist, bekämpft würden einzelne Hochwertziele.
variable
Verstanden. Ich habe wenig Verständnis von den praktischen Abläufen, daher muss ich so im klein/klein nachfragen. Könnten denn neue RBS von einem EGV verladen werden um weiter arbeiten zu können oder muss man dafür nach Deutschland zurück?

Für mein Verständnis passen 2 Jahre Stehzeit und nur acht RBS für den Einsatzfall nicht so recht zusammen.
Praetorian
Richtig, natürlich kann vorzugsweise im Hafen oder ggf. in See (bei entsprechenden Bedingungen) nachversorgt werden.

Zwei Jahre Standzeit beziehen sich auf die zeitlichen Abstände zwischen großen Instandsetzungen, so daß die Einheit prinzipiell etwa zwei Jahre lang nicht in die Heimat zurückgeführt werden muss. Das heisst nicht, daß eine F125 am Stück zwei Jahre lang Krieg führt.
variable
Interessantes Projekt. Danke für die Aufklärung.

Da werde ich die Tage wohl mal eine Barkassenfahrt unternehmen und hoffen, dass ich mal ein Foto der Baden-Württemberg hinbekomme. Die Touren gehen ja regelmäßig bei Blohm+Voss vorbei.
Beebo
Die zweite F125 wurde am 24.10.12 auf Kiel gelegt:

ZITAT
Gestern fand auf der LÜRSSEN- Werft in Lemwerder die Kiellegung der Fregatte NORDRHEIN- WESTFALEN statt. So erfreulich die Meldung auch ist, so "kraftlos" ging diese nicht unwichtige Veranstaltung in feierlichem Rahmen über die Bühne. Sowohl die nordrhein- westfälische Landesmutter Hannelore Kraft ( SPD ) als auch ihre Stellvertreterin Sylvia Löhrmann ( Die Grünen ) glänzten durch Abwesenheit.

Seefahrer Blog

Irgendwelche Bilder oder Videos konnte ich nicht zu Kiellegung der Nordrhein Westfalen finden.
MeckieMesser
Überrascht von Kraft? NRW braucht in 3 Jahren wirklich ein Wunder.
MajorPayne
Soll das nun eine Protestaktion der drei Damen darstellen, oder haben die auf die Zeremonie wirklich kein Bock gehabt? Ich kann mir irgendwie schwer vorstellen, dass die alle durch andere Termine verhindert waren. Die ganze Geschichte ist zwar schon ein wenig schade, aber wahre Wunder erwarte ich sowieso nicht mehr von der Spezies Politiker mit Hinblick auf die Bw.
Beebo
Wenn man im Internet nach dieser Kiellegung der zweiten F125 sucht, findet man nur den Seefahrer Blog als Quelle. Von unseren 600+ Mio Bötchen hätten normal mindestens der NDR und ein paar Regional Medien berichtet. Das ganze lief wohl unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Da kann ich mir schon vorstellen, dass man Frau Kraft nicht unbeding dabei haben wollte. Das ist schon sehr sehr Merkwürdig. confused.gif
Merowinger
Kiellegung ist nicht Taufe.
kato
ZITAT(MajorPayne @ 24. Nov 2012, 14:25) *
Die ganze Geschichte ist zwar schon ein wenig schade

Bei der Kiellegung der Baden-Württemberg waren übrigens auch keine baden-württembergischen Politiker (auf Basis dieses Berufs) zugegen. Zugegen war MdB Grübel, in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Freundeskreises Fregatte Baden-Württemberg.

Ich bezweifele sehr, dass bei den noch anstehenden Kiellegungen der Sachsen-Anhalt und der Rheinland-Pfalz irgendwelche Landespolitiker zugegen sein werden. Übern Daumen gepeilt war das in den letzten 50 Jahren sowieso nie der Fall. Wie Merowinger sagt, Kiellegung ist nicht Taufe.
Camouflage
Wenn man die Teilnahme eines Mitglieds der Landesregierung, am besten noch der Ministerpräsidentin, an einer solch repräsentativen Veranstaltung wünscht, sollte schon mehr als ein einfacher Einladungsbrief drin sein. Vielleicht ging die Werft davon aus, dass sich die Ministerpräsidentin auf den Brief schon melden würde, ein Anruf im "Vorzimmer" kann aber sicher nicht schaden.

Ich kann die Tragweite der Kiellegung nicht einschätzen, würde das aber nicht zwingend als Affront der Landesregierung gegenüber der Bundeswehr verstehen. Nach meinem Verständnis wurde ja auch von der Werft und nicht von der Bundeswehr eingeladen.
muckensen
ZITAT(Beebo @ 24. Nov 2012, 10:45) *
Die zweite F125 wurde am 24.10.12 auf Kiel gelegt:

ZITAT
Gestern fand auf der LÜRSSEN- Werft in Lemwerder die Kiellegung der Fregatte NORDRHEIN- WESTFALEN statt. So erfreulich die Meldung auch ist, so "kraftlos" ging diese nicht unwichtige Veranstaltung in feierlichem Rahmen über die Bühne. Sowohl die nordrhein- westfälische Landesmutter Hannelore Kraft ( SPD ) als auch ihre Stellvertreterin Sylvia Löhrmann ( Die Grünen ) glänzten durch Abwesenheit.

Seefahrer Blog

Irgendwelche Bilder oder Videos konnte ich nicht zu Kiellegung der Nordrhein Westfalen finden.
Gott im Himmel, was für eine elende Bande. Da dürfen sich ja die Marinesoldaten, die in Zukunft auf der NRW Dienst tun, richtig gewertschätzt fühlen. mad.gif
Almeran
Gibt es denn Präzedenzfälle, bei denen die Ministerpräsidenten des entsprechenden Landes bei der Kiellegung anwesend waren? Bei der Taufe, okay, aber bei der Kiellegung?
muckensen
Das ist meines Wissens nach nicht selten - ein Fernbleiben ohne Rückmeldung oder Grußworte ist jedenfalls keinesfalls üblich. Und wenn's nur der Alibi-Besuch der "First Lady" ist oder dergleichen.
variable
http://nachrichten.rp-online.de/regional/a...falen-1.3063352

Die Einladung kam zu spät.
Malefiz
Die Landesregierung von NRW hat sicherlich großes Interesse daran, der Bundeswehr bzgl. eines Schiffes, für das das Land NRW offiziell die Patenschaft übernommen hat (bzw übernehmen wird) und das den Namen dieses Landes trägt vor den Kopf zu stoßen in dem sie willentlich trotz Einladung einer offiziellen Veranstaltung fernbleibt. Das ist ja größere Sozialistenangst als zu Bismarcks Zeiten hier lol.gif
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