ZITAT
Die Rarden Kanone wurde so gebaut, daß sie möglichst wenig Raum im innern eines Turmes verbraucht, deswegen verzichtet sie auf die Mechanik für eine automatische Kanone. Sie schießt normalerweise nur Einzelschüsse, kann aber auch einen Feuerstoß von 6 Schuss abgeben. Die Kanone kann intern zwei Drei-Schuss-Clips halten.
Bei der Entwicklung dieser Kanone ging man davon aus, dass man nicht so viele Schüsse für ein typisches Ziel braucht und, dass man somit mit mehreren Einzelschüssen ebenso gut auskommt. Das spart Munition und macht die Kanone kleiner und leichter als vergleichbare Kanonen, da die Kanone nicht längere Feuerstöße aushalten muss. Das Nachladen geht relativ schnell. Ich habe zwar keine Vergleichszahlen, aber für den Einsatzzweck und die Kadenz ist das Nachladen kein Problem. Die Briten sind mit dem Gerät immerhin recht lange ausgekommen und wirklich im Nachteil waren sie bisher kaum.
Nun, bei einigen Applikationen wo die Durchschlagsleistung unwichtig ist (z.B. bei der Benutzung einer MK als CIWS gegen Flugkörper und kleiner Boote) bewertet man unter anderem die Stärke einer MK mit dem pro Zeiteinheit verschossen Geschossgewicht. Ich denke, dass es durchaus möglich sein könnte, auf diese Art und Weise die Effektivität einer Maschinenkanone gegen leicht/ungepanzerte Ziele oder Flächenziele zu evaluieren. Die Bofors 40-mm-Kanone, die zwar theoretische eine hohe Feuerrate, hat aufgrund der Munitionszuführung und -lagerung eine geringere Leistung als manch andere MK eines kleineren Kalibers. Nun stellt sich mir die Frage, wie es denn mit der Rarden-Kanone aussieht. Eine Feuerrate vergleichbar mit der der Rh 202 oder der Bushmaster scheint unerreichbar - aber dafür hat man ja die größere Munition. Sind 100 Schuss/Minute machbar?
ZITAT
Du vermischst hier grob Strategie und technische Ausstattung.
Zu ersterem empfehle ich die Suchbegriff "massive retaliation" (frühe Phase des Kalten Krieges) und "flexible response" für spätere Zeiträume.
Wäre doch recht interessant anzusehen, wie die Amerikaner eine
massive Vergeltung einleiten, wenn ihr M1 Kampfpanzer ein halbes Jahrzehnt ohne ABC-Schutzsystem rumgurkt...
Ich würde die sowjetischen Panzeringeneure und ihre Entwicklungen nicht aufgrund irgendwelcher möglichen NATO-Strategien unterschätzen. Tatsache ist das leistungsmäßig die sowjetischen Panzer nur in punkto Feuerleitung
einigen NATO-KPz unterlegen waren. Die erste Munition, die über dem Leistungsmaximum der 125-mm-Kanone 2A6M (und Subversionen) in Kombination mit den üblichen Ladeautomaten liegt, ist die M829A2-Munition von 1992. Davor standen den Russen
Vant,
Mango,
Svinets und
Lekalo (Lekalo wurde erst nach dem Fall der Sowjetunion produziert) zur Verfügung, die den NATO-APFSDS
120 mm DM33,
120 mm DM43A1,
M829 und
M829A2 (Reihenfolge hier nicht nach Leistung geordnet) gleichwertig waren. Die Briten (mit dem L23 APFSDS für die L11-Kanone) und die Franzosen (immernoch mit der 105-mm-Kanone) haben es bis zum Ende des Kalten Krieges vergeigt moderne Munition einzuführen. und Panzerungstechnisch haben sowohl der T-80U und der T-72B Grundpanzerung gegen ältere 120 mm Munition und sogut wie jede 105 mm Munition, nach Aufpanzerung mit ERA wird dann partielle Immunität erreicht.