Oktoberkrieg, Golanhöhen:

bzgl den hier gezeigten Bilder, täusche ich mich oder sind viele Fahrzeug von ihren Besatzungen einfach aufgegeben worden, weil viele erscheinen mir noch intakt zu sein..

Das ist aufgrund eine Fotos natürlich im Einzelfall schwer zu sagen, allerdings wurden eine Recht große Anzahl Fahrzeuge der Syrer im Golan tatsächlich einfach aufgegeben. So brach beispielsweise die 47. Panzerbrigade unter der israelischen Gegenoffensive am 9. Oktober vollständig auseinander, das Führungsbataillon der israelischen 146. (Reserve)Panzerdivision hatte der syrischen Brigade am Morgen immer wieder schwere Verluste zugefügt und diese musste sich zurückfallen lassen. Später im Verlauf dieses Tages konnte dann ein zweites Bataillon der 146. in die linke Flanke der 47. Panzerbrigade einbrechen, was dazu führte, dass die gesamte Brigade kollabierte und viele der T-55 Besatzungen ihre Panzer einfach aufgaben und zu Fuss flohen.
Insgesamt war allerdings der syrische Zusammenhalt der einzelnen Einheiten ziemlich gut und sie kämpften großteils selbst unter starken israelischen Angriffen und eigenen schweren Verusten oftmals verbissen weiter oder konnten sich recht geordnet zurückziehen.

Hinzu kommt das Problem einer jeden sich zurückziehenden Armee. Es reicht ja ein Treffer der die Kette, den Motor, das Laufwerk, etc. außer Gefecht setzt und schon hat man die Wahl zwischen heroischem Tod, Gefangenschaft oder Flucht zu Fuß. Wenn einem der Gegner im Nacken sitzt können Kleinigkeiten dafür sorgen, dass man seinen Bock aufgibt.

Schöne Bilder, insbesondere die Farbaufnahmen. Gibt's mehr von SU-100 und eventuell anderem Gerät aus den '40er Jahren, das eingesetzt wurde?

Im '73er-Krieg?

Ja, ganz genau. Ich habe dunkel Bilder von Panzer IV und StuG vor Augen, kann mich aber nicht daran erinnern, ob diese 1973 ebenfalls eingesetzt wurden.

Hab gleich mal gegoogelt zu diesem Thema.

hier mal syrische
http://waronline.org/fora/index.php?thread...%91%D0%92.1955/

https://forum.ioh.pl/viewtopic.php?t=7480


Und hier Fotos deutscher Panzer nach dem Krieg, im Dienst bei verschiedenen Ländern
http://al-datr.livejournal.com/1779.html?thread=755

Vor allem über Hummel und Jagdpanzer 4 im Dienste der syrischen Armee hab ich bisher nichts gewusst

So weit ich weiß, wurden die nach dem Sechs-Tage-Krieg nicht mehr im Kampf benutzt.

Nein, '73 nicht mehr, bestenfalls noch irgendwo als Pillbox. Aber neben den SU-100 kamen bei der SAA noch etwa 200 T-34/85 zum Einsatz, allerdings nur in statischen Verteidigungspositionen oder umfunktioniert zu Selbstfahrlafetten mit 120mm D-30 Geschütz. Die Ägypter verfügten noch über eine homöopathische Anzahl von IS-3. Auf israelischer Seite gab's auch noch WK-2-Material in Gestalt von M2/M3 Halbkettenfahrzeuge und eben die bekannten kampfwertgesteigerten 'Super-Sherman' M50 und 51.

Edit: Auch die Ägypter verfügten noch teilweise über T-34/85, anscheinend sogar in Fronteinheiten, außerdem noch über T-34/100 Jagdpanzer, sowie etwa 80-100 SU-100. Auch die Syrer hatten anscheinend noch einige IS-3 im Einsatz (ein Panzerbataillon).

Schade, aber hast du von den Fahrzeugen (Farb-)Bilder, die du gerade genannt hast? Egal ob Pillbox, Eigenumbau oder Kampfwertsteigerung, ich find das ziemlich interessant, gerade was das etwas betagtere Gerät angeht.

Also du beziehst dich jetzt immer noch auf Bilder aus dem Oktoberkrieg 1973, nehme ich mal an, und nicht auf Bilder, welche später enstanden sind, oder? Bilder von M50/51 'Super-Sherman', SU-100 und M3 habe ich ja schon gepostet, hier ein ägyptischer IS-3 während des Oktoberkrieges:



Ich schau mich noch ein wenig um, und guck mal was sich noch so findet.

Diese gehören alle zu dieser Fahrzeuggruppe:





Dies hier könnte einer der T-62 sein, die kurz davor standen das Hauptquartier auf dem Golan zu überrollen:



Eine Übersicht über das Großgerät auf beiden Seiten:

HAWK und T-72, Quelle im Bild, keine weiteren Infos.

Wenn du nach October War Panorama bzw. بانوراما حرب أكتوبر googlest findest du noch ein paar Farbbilder.

Die Israelis hatten ja '67 einiges erbeutet, unter anderem auch IS-3, ist davon vielleicht etwas in Bar-Lev-Linie eingegraben worden?

Высокозащищённое транспортное средство (ВТС) "Ладога" -> Hochsicheres Transportfahrzeug (u.a. für Regierungsmitglieder) "Ladoga" oder auch schweres Gefechtsstand- und Aufklärungsfahrzeug für Sonderaufträge, gebaut 1982 auf Basis des T-80. Kann bis zu 2 Tage autonom arbeiten.
Wurde vom 3. Mai bis 28. September 1986 in Tschernobyl eingesetzt und hat während des Einsatzes 4720 km hinter sich gebracht.










Quellen: http://chornobyl.in.ua/ladoga.html ; http://topwar.ru/24858-ot-peredvizhnoy-aes...ika-ladoga.html

Interessant! Danke fürs Zeigen!

Was passiert im Bild unten links? Dekon?

Im IDF Museum in Tel Aviv hat es einiges an erbeutetem Feindmaterial, leider wurden diese Fahrzeuge alle mit dem für für die Israelis typischen Sandbraun überpinselt

Ist irgendwas bekannt das erbeutete Fahrzeug, direkt wieder einsetzt wurden, um eigene Verluste auszugleichen?
bezogen auf den Oktoberkrieg 73

Korrektur: Es handelt sich tatsächlich um einen ursprünglich ägyptischen Stalin, welcher 1967 von der IDF erbeutet wurde und dann als statisches Geschütz in der Bar-Lew-Linie zum Einsatz kam. Das Foto zeigt den Panzer als Teil der Verteidigungsanlagen des Fort Lakekan, gegenüber Deversoir kurz nach der geglückten ägyptischen Überquerung des Sues.
Das Bild entstammt der Zeitschrift Born in Battle: The Yom Kippur War von 1978. Hier die Bildunterschrift:



Mir liegt die Zeitschrift als PDF vor, und ich werde mal sehen, dass ich interessante Bilder ausschneide und hochlade (leider ist die Qualität nicht die beste).

Wie gesagt, die Qualität ist nicht so berauschend, deswegen habe ich ein wenig nachgeholfen.

Schaut eher wie eine Messung aus, oder der IMR steht einfach so daneben

Oktoberkrieg 1973:

Da fällt mir ein, ich müsste noch ein paar Fotos von russischer Hardware in israelischen Diensten aus dem Armoured Corps Museum in Latrun haben. Werde das mal prüfen und ggf. hier hochladen.

Manöver des 61. Artilleriekorps der IRGC

Frage zu den letzten Bildern (Ari mit Flachschuß)

Wie hoch ist eigentlich das Risiko dass es bei solch flachem Winkel einen Klatscher (Abpraller) gibt ?

Mir fällt auf, dass einige moderne Kevlar-Helme haben. Rüstet die iranische Armee auch so langsam um?
Und es fällt auf, dass beim Schuss die Leute ganz schön weit weg von der Kanone gehen. Warum? Sind die Dinger so unsicher?

Sorry für die verspätete Antwort, aber ja, genau. Danke!


Danke für den Tipp!

Ja, schon länger, fällt aber wohl offenbar nur ins Auge, wenn sie keinen Überzug dran haben. Die alten Helme stammen übrigens zu nicht unerheblichem Anteil aus alten Bundeswehrbeständen.



Würde mich auch interessieren. Direktes Feuer bis zu derart flachen Winkeln scheint jedenfalls nicht unüblich zu sein.
Flacher wie hier bei den Amis geht es nicht mehr: http://youtu.be/POQHMUmPjL4
Werden dabei spezielle Aufschlagzünder verwendet?

Das nennt sich schlichtweg "direktes Richten." Das ist alles andere als unüblich.

Ich weiß jetzt nicht wie Aktuell noch Schrapnellgranaten sind, aber diese hat man früher fast immer nur Flach verschossen um den Bereich der Splitterwirkung zu vergrößern.

Bspw.: Killer Junior

Nebenbei gefragt, wie glaubt ihr denn, dass ein Artillerie-Zünder funktioniert?!

Vielleicht einfach nur der erste Schuss mit kaltem Rohr, der wird aus Sicherheitsgründen an der "langen Leine" gemacht, zumindest mal bei westlichen Armeen. Vielleicht halten die das dort genauso.

Wenn ich das Bild vom Schuß so sehe hätte ich mich bei dem Untergrund da auch verpisst, der aufgewirbelte Dreck mag ja egal sein aber was da an Steinen mitkommt das ist am Geschütz bestimmt net lustig.

Der Dreck der aufgewirbelt wird kommt von den umgeleiteten Gasen am Rückstossdämpfer, befindet sich also links und rechts vom Geschütz, dürfte natürlich auch nur in dieser niedrigen Winkelgruppe ein Problem sein. Insgesamt aber eigentlich kein Grund soweit weg vom Geschütz zu sein wie auf dem angesprochenen Bild. aber immer schwierig eine Aussage zu treffen was und warum die das so gemacht haben und vor allem Ausbildungsbetrieb dürfte sich auch bei denen von den Einsatzvorschriften unterscheiden.

Oktoberkrieg 1973:




Zerstörter ägyptischer T-62, Sinai


Zerstörter ägyptischer T-54, Sinai



Abgeschossener israelischer M60

Ob direkt gerichtet wurde können wir nicht erkennen. Das Ziel wird beim dir. Richten mit der Geschützoptik angerichtet, der Erhöhungswinkel des Rohres gibt darüber wenig Auskunft.

Das Schießen von Abprallern ist eine nicht einfache Aufgabe. Das hängt sehr stark vom Fallwinkel ab, vom Untergrund und natürlich vom Zünder. Sprenggranaten werden in der Regel mit Aufschlag ohne Verzögerung verschossen, das gibt es so gut wie nie Abpraller. Allerdings, bei Rohrartilleriezünder bin ich nicht 100% Sattelfest. Denn bei der 100 mm und 125 mm Sprenggranate erfüllte die Zünderkappe schon eine gewisse Verzögerungsfunktion. In weichem Sand haben wir da beim Panzerschießen ab und an schon mal Abpraller erlebt die in etwa 10 m Höhe detonierten.

In einiger WK2 Literatur ist immer wieder explizit von Abprallern die Rede. Also bewusst von der Artillerie geschossene Abpraller. Wo ist dabei das "komplizierte" ?

Sag ich doch. Die Bodenverhältnisse müssen passen, die Schussentfernung, Zünderart. Theoretisch eigentlich nicht so kompliziert, aber in der Praxis halt doch nicht ganz einfach.

Na, dann hat die Praxis aber doch trotz der Kompliziertheit gut funktioniert.

Die Frage ist auch ob das überhaupt heutzutage noch notwendig ist. eine Detonation kurz über dem Boden wird mit Annäherungszünder deutlich einfacher und genauer erreicht. diese Option hatte man im 2.WK erst gegen ende und da war diese Zünderart noch sehr teuer.

http://www.rk-instbtl7.de/2013/11/die-medi...neburger-heide/
Ganz unten sind Fotos

Trotz der Reduzierung der MLRS / Mars Systeme der Bundeswehr ist es mir gelungen einige Systeme in freier Wildbahn zu fotografieren.
Regiments-Übung des ArtLReg 345 aus Kusel.





und auch die Rohrartillerie war draussen........PzH2000





mehr Bilder und in hoher Auflösung :
Hier klicken

Was hat die Bundeswehr mit den ganzen MARS gemacht? Sind die meisten noch in Depots oder wurden die auch verkauft?

Ich habe im türkischen Teil von Zypern in der Nähe eines Museums diesen kleinen Militärgeräte Park gefunden, hier die Fotos davon :

Militärgerät auf Zypern

Vielleicht interessierts ja jemanden.

Centurion in Deutschland. Sieht aus wie eine Schießbahn in Bergen.

http://477768.livejournal.com/556909.html#cutid1

Sind Kanadier der Royal Canadian Dragoons, damals in Lahr stationiert. Bilder sind aus dem Zeitraum 71-73 und sind u.a. in Lahr, Bergen-Hohne und Grafenwöhr aufgenommen worden.

Das dürfte die "7B" sein.

7B - Ja richtig, ich erinnere mich. Die Waldecke links kam mir so bekannt vor.

Überraschender Besuch vor einer norwegischen Schule.