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kato
Bzgl. EW: Wäre dafür nicht sinnvoller, sich schlicht finanziell an die Entwicklung des Next Generation Jammer -Pods dranzuhängen und den auf hiesige Plattformen zu integrieren?

(oder alternativ halt eher off-the-shelf, die USAF migriert ja grad das Compass-Call-Equipment als EC-X auf ne Gulfstream...)
kato
ZITAT(Dave76 @ 9. Nov 2017, 14:24) *
ZITAT(400plus @ 9. Nov 2017, 13:07) *
Zur D/F-Kooperation: "Muellner was asked whether the GAF’s plan was contrary to last year’s announcement by the leaders of France and Germany that they would jointly develop a new combat aircraft. He said that this would be a longer-term project, to replace the Eurofighter from 2045 with a “Fifth Generation-Plus” solution."

Danke, da haben wir es ja doch eindeutig und schwarz auf weiß.

Das ist keine Aussage gegen Rafale als Tornado-Ersatz - das ist eine Aussage zu dem letzten Jahr geschlossenen Entwicklungsprogramm, das ja Rafale und Eurofighter mit einem gemeinsamen Nachfolger nach deren NDE ersetzen soll.

ZITAT(Praetorian @ 9. Nov 2017, 14:17) *
Weiterhin hat Müllner die Timeline für die Tornadonachfolge selber künstlich gestrafft, da bis dato ein Betrieb bis 2035 vorgesehen war.

Und selbst die 2035 sind disputabel. Die Bundeswehr hat überwiegend Tornados mit um die 5000 Flugstunden, wobei drüber liegende ältere Exemplare die letzten Jahre aussortiert wurden. Pro Jahr kommen nach dem aktuellen Flugstundenkontingent der Geschwader querschnittlich etwa 100-120 Flugstunden im Geschwaderbetrieb und dazu maximal 50-60 im Einsatzbetrieb (... wenn nur Tornados in Einsätze gehen) hinzu. Bei einer Lebensdauer von 8000 Flugstunden sind wir je nach "Belastung" dann grob bei 2034 bis 2047.
Praetorian
ZITAT(kato @ 9. Nov 2017, 17:57) *
ZITAT(Praetorian @ 9. Nov 2017, 14:17) *
Weiterhin hat Müllner die Timeline für die Tornadonachfolge selber künstlich gestrafft, da bis dato ein Betrieb bis 2035 vorgesehen war.

Und selbst die 2035 sind disputabel. Die Bundeswehr hat überwiegend Tornados mit um die 5000 Flugstunden, wobei drüber liegende ältere Exemplare die letzten Jahre aussortiert wurden. Pro Jahr kommen nach dem aktuellen Flugstundenkontingent der Geschwader querschnittlich etwa 100-120 Flugstunden im Geschwaderbetrieb und dazu maximal 50-60 im Einsatzbetrieb (... wenn nur Tornados in Einsätze gehen) hinzu. Bei einer Lebensdauer von 8000 Flugstunden sind wir je nach "Belastung" dann grob bei 2034 bis 2047.

Ich gehe davon aus, man bei der Luftwaffe dem Tornado in wahrscheinlicher werdenden symmetrischen Szenarien gegen Gegner auf Augenhöhe schlicht keine ausreichende Relevanz mehr zugesteht und - entsprechend verständlich - lieber früher als später einen brauchbaren Ersatz auf dem Hof stehen haben möchte. Da ist die Flugstundenreserve der Zellen dann gar nicht mehr so relevant, wenn weder Avionik, Sensorik, Selbstschutz, Waffenoptionen noch Signaturmanagement noch zeitgemäß sind, trotz diverser ASSTA-Vorhaben.
In dem Zusammenhang ist nutzerseitig die Bevorzugung von Kauflösungen und gestauchter Zeitachsen absolut nachvollziehbar, und auch, dass man dann mit dem JSF gerne die Quasi-Referenz im Bündnis im Bereich Strike hätte.
Kameratt
Außerdem mag das vielleicht von den Stundenzahlen aufgehen, aber ein Alter der Zellen von 50 oder mehr Jahren ist bei einem taktischen Flugzeug schon grenzwertig. Da müsste man die Maschinen regelmäßig auseinanderbauen und inspizieren und ggf. Teile ersetzen, die nicht mehr hergestellt werden. Irgendwann lohnt sich der Aufwand nicht mehr und man sollte auf ein neues Muster umsteigen.
kato
Ist schon klar, die Flugstundenzahl der Zellen ist aber wo die 2035 als Grobjahreszahl in derZeitachse halt herkommt. Und diese wäre entsprechend obigem prinzipiell dann auch streckbar.
brainwarrior
Wenn man ab 2025 Electronic Attack und Strike auf der Agenda hat und die Typenanzahl klein halten möchte,
bietet sich dann wohl am ehesten die F-18 an.

Von den anderen Kandidaten gibt es bisher gar keine Electronic Attack Variante.

Australien wird neben der F-35 ebenso die F18 G einsetzen, wie die US Navy dies auch macht.

Damit kann man dann 20 Jahre leben und im Rahmen der F/D-Neuentwicklung entsprechende Dinge mit einplanen, so dass durch de Neuentwicklung 2045ff nach und nach diese Rollen übernommen werden, sofern man keine anderen Wege in der Zeit beschritten hat.
xena
.
brainwarrior
Von defensenews.com:

ZITAT
But officials at the Federal Ministry of Defence stressed that Muellner was speaking strictly from an operational point of view, leaving out financial, industrial and political considerations that would factor into a new acquisition.

“We are currently in the market survey phase,” a ministry spokesman told Defense News on Thursday, adding that the Air Force will not be the lone decider on which plane to pick. At the same time, Muellner’s opinion would be heard, according to the spokesman.

The ministry expects responses early next year to formal requests for information about all four aircraft types in play, the spokesman said. Based on that, officials in mid-2018 will extend invitations to bid to those vendors that make the cut.

“JSF is not a done deal,” said Christian Moelling, an analyst at the Berlin-based think tank German Council on Foreign Relations, using shorthand for the F-35′s other name, Joint Strike Fighter. Moelling argued one big obstacle to an off-the-shelf aircraft from the Americans is that Germany’s industry would see little benefit in such a scenario.
Edding321
Soll die Super Hornet perspektivisch auch die B61-12 tragen können ? (sicherlich)

Davon abgesehen wäre es auch eine Insellösung in Europa, davon wollte man eigentlich weg. Wäre dann wieder schwer zu vermitteln, wenn man in naher Zukunft auf Partnersuche für das neue Fighter Programm (oder auch andere Großprojekte wie nen neuer MBT) gehen würde und eben mit diesem Argument einer einheitlichen Beschaffung in Europa überzeugen wollte.

Gleiches trifft auf die F-15 zu. Rafale F4 hat wiederum keine B61-12 an Board. Mal unabhängig davon dass sämtliche Infrastruktur/Prozesse/Training usw. in der NATO auf die B 61 abgestimmt ist (Frankreich ist kein Mitglied der nuklearen Planungsgruppe NPG innerhalb der NATO) bleibt dann noch die Frage offen ob Frankreich ihre Nukes auch und zu welchen Bedingungen zur Verfügung stellen würden. Damit würde man schwere Diskussionen in Deutschland, Frankreich und auch in der NATO eröffnen, sich ggf. den Zorn der USA auf sich ziehen (da war die seinerzeit Bezeichnung des „alten Europa“ sicherlich Kindergarten dagegen) die im Moment nun wirklich niemand braucht und ein solcher Schritt insgesamt mehr Spaltung und Zwietracht verursachen würde als damit vermeintlich das Problem der Tornado Nachfolge gelöst zu haben.

In diesem Kontext fällt die Gripen völlig raus (nicht atomwaffenfähig) und auch ein EF Tranche X als vollständiger Ersatz für den Tornado und damit die Entscheidung zur Betreibung einer Eintypen Flotte in Deutschland bzw. Müsste man den EF atomwaffenfähig machen und dafür die Hosen vor den USA bezüglich der Technik/Software/Codes des Eurofighter runterlassen (absolut unwahrscheinlich).

Insoweit kommt man wohl um ein US Produkt nicht drum herum. Von daher stehen die größten Chancen für die F-35 und die F-18 Super Hornet (ggf. werden Synergieeffekte mit Growler und insgesamt Kostenvorteile zu Lasten der 5. Gen Features und auch einer EU Anpassung an einheitliche Systeme höher bewertet). Betrachtet man die Beschaffung also nicht nur aus rein militärischen und finanziellen Aspekten (was Politiker machen) dann kommt man um die F-35 eigentlich kaum herum.

Mit Hinblick auf das New Fighter Programm auch eine elegante Lösung, da man sich dafür die Diskussion zur Integration von US Atomwaffen vom Leibe hält und damit auch hier zukünftig nicht die Technik der USA offenbaren muss.
Dave76
Ich versuche es noch mal:

Auch die F-35 "kann" EW, sie ist dabei 10-mal effektiver als ein Legacy-Jet ( BAE Systems Inches Out In Public On Electronic Warfare ) und braucht keinen Pod. Das macht sie sicherlich nicht zu einem dezidierten EW-Flieger, oder heißt, dass sie diese ersetzen könnte. Aber es stärkt die EW-Fähigkeiten der gesamten Flotte doch erheblich und schafft so auch Entlastung für die dezidierten EW-Assets, welche sich dann auf stärkere Bedrohungen fokusieren können oder schwächere Assets begleiten. Es ist halt ein "nice to have"-Feature, wenn man eine begrenzte EW-Fähigkeit immer dabei hat, somit selbst für seine eigene EW sorgen kann und damit auch auf ungeplante Situationen reagieren kann.

Das sollte man mal im Hinterkopf behalten. Ich hoffe das wird jetzt nicht wieder als 'nervige JSF-Werbeveranstaltung' interpretiert.
400plus
Legacy-Jet würde hier aber nicht die F-18 in der Growler-Version umfassen, nehme ich an?
Dave76
ZITAT(400plus @ 10. Nov 2017, 11:49) *
Legacy-Jet würde hier aber nicht die F-18 in der Growler-Version umfassen, nehme ich an?

Richtig, die Growler ist ein dezidiertes EloKa-Asset.
Eismarder
Ein kleine Frage meinerseits, ich weiß allerdings nicht ob das Thema hier schon angesprochen wurde, da ich aus zeitlichen Gründen nur die letzten beiden Seiten durchforstet habe. Hat die Luftwaffe nach der Starfighter-Krise als eine Konsequenz nicht auch beschlossen, nur noch zweistrahlige Kampfflugzeuge zu beschaffen?
Phantom II
ZITAT(Eismarder @ 10. Nov 2017, 12:07) *
Ein kleine Frage meinerseits, ich weiß allerdings nicht ob das Thema hier schon angesprochen wurde, da ich aus zeitlichen Gründen nur die letzten beiden Seiten durchforstet habe. Hat die Luftwaffe nach der Starfighter-Krise als eine Konsequenz nicht auch beschlossen, nur noch zweistrahlige Kampfflugzeuge zu beschaffen?

Zeiten und Technologien ändern sich, die Starfighterkrise ist rund 50 Jahre her........ In der Zivilluftfahrt ist man inzwischen auch schon vom Slogan "4 Engines 4 Longhaul" abgekommen und fliegt mit zwei Triebwerken über den Atlantik bzw. über den Pazifik....
Ta152
zur B61 bzw. Atomaren Teilhabe. Unabhängig vom Militärtischen Sinn (den man auch hinterfragen kann) kann ich mir gerade bei einer Regierung mit Grüner Beteilung gut vorstellen das man da gerne drauf verzichtet.
kato
ZITAT(Edding321 @ 10. Nov 2017, 07:44) *
Soll die Super Hornet perspektivisch auch die B61-12 tragen können ? (sicherlich)

Nicht vorgesehen. Als künftiger Nuklearträger für die USN ist die F-35 gesetzt.
Malefiz
Gibt es eigentlich irgendwelche Verlautbarungen oder Überlegungen wie die Luftbetankung bei einer Beschaffung der F-35A aussehen soll? Wenn ich mich nicht täusche ist die A ja nicht für das in Deutschland verwendete System mit Fangtrichter ausgelegt. Ist es möglich das umzurüsten (B und C sind ja dafür vorbereitet) oder muss die Luftwaffe ggf. neue Tanker anschaffen? Fehlende Befähigung zur Luftbetankung wäre ja ein recht frecher Pferdefuß.
xena
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Praetorian
ZITAT(Malefiz @ 10. Nov 2017, 14:57) *
Gibt es eigentlich irgendwelche Verlautbarungen oder Überlegungen wie die Luftbetankung bei einer Beschaffung der F-35A aussehen soll? Wenn ich mich nicht täusche ist die A ja nicht für das in Deutschland verwendete System mit Fangtrichter ausgelegt. Ist es möglich das umzurüsten (B und C sind ja dafür vorbereitet) oder muss die Luftwaffe ggf. neue Tanker anschaffen? Fehlende Befähigung zur Luftbetankung wäre ja ein recht frecher Pferdefuß.

Die F-35A ist prinzipiell auf die Installation einer Betankungssonde vorbereitet, bestellt hat diese Konfiguration bisher jedoch niemand entsprechend wurden dort noch keine Ressourcen investiert. Da die Installation u.a. den Schwerpunkt des Lfz verschieben würde, müssten Anpassentwicklungen durchgeführt und Teile der Zertifizierung neu erflogen werden. Die Kanadier stehen vor dem gleichen Problem (was ggf. eine Chance auf eine finanzielle Kooperation darstellt), wissen aber selbst nicht, was das im Endeffekt kosten würde.

ZITAT(Dave76 @ 10. Nov 2017, 09:49) *
Auch die F-35 "kann" EW, sie ist dabei 10-mal effektiver als ein Legacy-Jet

Spanned. Wenn der Russe irgendwas von "die neue Flanker B ist 2,3 mal effektiver als Flanker A" faselt, wird das sofort seziert und kritisiert, dass es keine verbindlichen Kriterien für Effektivität gibt und die Aussage damit haltlos ist. Trotzdem wird hier ein flapsiges "an order of magnitude better than anything we've had in the past" eines Generals im Interview mit "10-mal effektiver" gleichgesetzt und das erst genommen. Verzeihung, wenn ich an dem Punkt an der Objektivität der Darstellungen zweifle.
Die EW-Fähigkeiten des JSF sind zweifellos stärker ausgeprägt als bei älteren Kampfflugzeugen. Der Kern dieser Fähigkeit ist allerdings das AESA-Radar und dessen starke Vernetzung mit der EloKa-Anlage und damit keine JSF-exklusive Fähigkeit, da solche Kombinationen auch in anderen Mustern zu finden sind respektive nachgerüstet werden können. Die Rafale mit dem hochintegrierten Spectra ist da ein hervorragendes existierendes Beispiel, was mit dem RBE2-AA noch erweitert wird. Der Eurofighter hätte mit einem erweiterten DASS in Kombination mit dem CAPTOR-E ähnliches Potential, das hat bislang nur keiner bezahlen wollen.

Gleichwohl handelt es sich bei diesen Fähigkeiten eher um erweiterten Selbstschutz als einen echten Ersatz für dedizierte Plattformen für Electronic Attack. Beispielsweise sind EloGM auf Frequenzband und Sendeleistung des AESA limitiert, genauso wie EloUM auf Frequenzbänder der Selbstschutzanlage. Ein Stören von Daten- und Sprachkommunikation ist damit im Grunde nicht möglich. Dediziertes Electronic Attack will man jedoch bei der Luftwaffe als Fähigkeit aufbauen und hat diese Fähigkeit bereits der NATO für die Zukunft zugesagt. Da der JSF diese Kapazität offensichtlich nicht stellen kann, wie du selbst anmerkst, war der Spin von "Die Luftwaffe möchte Electronic Attack aufbauen" unmittelbar zu "Der JSF kann das auch ein bisschen" unnötig.
xena
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Warhammer
Ich ahne eher, dass man da eine Lösung an einem Business Jet beschafft. Günstiger in Betrieb und wahrscheinlich auch nicht teurer in der Beschaffung.

Dazu die Möglichkeit mehr Personal und Fähigkeiten in dem größeren Muster unterzubringen.

Klar, damit kann man keine Strike Packages direkt nah begleiten. Aber das macht seit Ende der EF-111 nicht mal mehr die USAF.
xena
.
Warhammer
Grundsätzlich kann man natürlich auch die Frage stellen, ob eine F-35 mit den neuen Pods + der ihr inhärenten Fähigkeiten nicht auch ausreicht.

Allerdings habe ich keine Ahnung ob man dafür nicht besser doch einen zweiten Mann an Bord hat.
Praetorian
ZITAT(Warhammer @ 10. Nov 2017, 22:13) *
Grundsätzlich kann man natürlich auch die Frage stellen, ob eine F-35 mit den neuen Pods + der ihr inhärenten Fähigkeiten nicht auch ausreicht.

Der Next Generation Jammer ist nicht für die F-35 vorgesehen. Da wäre noch einiges an Anpassentwicklungen notwendig, um eine spezialisierte EloKa-Variante daraus zu basteln - und dann fehlt ihr, wie du schon erwähntest, noch immer der zweite Mann als Bediener. Automatisierung lässt sich da nicht mal groß als Potential anführen, bei der Umstellung hat man die Missionscrew von den drei Mann der Prowler bereits auf einen in der Growler eingedampft.

Nebenbemerkung:
Ich würde das gerne auslagern, aber die Beitragsstruktur macht das etwas schwierig und Bedarf etwas Nachdenkens.
Bitte in dem Zusammenhang Beiträge zu Nachfolge Tornado und EloKa nicht kombinieren, wir können auslagern aber nicht teilen.
xena
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hawk66
ZITAT(Ta152 @ 10. Nov 2017, 13:13) *
zur B61 bzw. Atomaren Teilhabe. Unabhängig vom Militärtischen Sinn (den man auch hinterfragen kann) kann ich mir gerade bei einer Regierung mit Grüner Beteilung gut vorstellen das man da gerne drauf verzichtet.


Das kann die Bundesregierung defacto nicht selber entscheiden, der Druck in der NATO wird zu gross sein.

Ausserdem sind CDU+FDP dafür und für die Grünen ist das nicht ein nogo (siehe Regierungsbeteilung vorher mit der SPD)

Ich persönlich halte diese Minimalbeteiligung für mehr als notwendig.
Edding321
Eben drum würde man hier mit der Beschaffung der F-35 ziemlich geräuschlos in der Politik um das Thema herumkommen und auch auf Jahrzehnte auf Abstand halten.
Havoc
ZITAT(hawk66 @ 11. Nov 2017, 07:54) *
ZITAT(Ta152 @ 10. Nov 2017, 13:13) *
zur B61 bzw. Atomaren Teilhabe. Unabhängig vom Militärtischen Sinn (den man auch hinterfragen kann) kann ich mir gerade bei einer Regierung mit Grüner Beteilung gut vorstellen das man da gerne drauf verzichtet.


Das kann die Bundesregierung defacto nicht selber entscheiden, der Druck in der NATO wird zu gross sein.

Ausserdem sind CDU+FDP dafür und für die Grünen ist das nicht ein nogo (siehe Regierungsbeteilung vorher mit der SPD)

Ich persönlich halte diese Minimalbeteiligung für mehr als notwendig.


Das kann die Bundesregierung entscheiden. 2008 wollte die FDP unter Westerwelle den Ausstieg aus der nuklearen Teilhabe. 2017 unter Lindner hat sie sich gegen den Abzug der A-Waffen ausgesprochen. Ich glaube aber nicht, dass es in absehbarer Zukunft eine Entscheidung zur Aufgabe der nuklearen Teilhabe geben wird.
Das wiederum bedeutet, dass bei den 6 marktverfügbaren Mustern in der westlichen Welt die Luftwaffe als Tornadonachfolger sich vermutlich für ein US- Muster entscheiden wird. Europäische Muster dürften wegen dem Technologieoffenlegung für die Amerikaner und Mehrkosten für die Härtung gegen EMP eher ausscheiden.

Ich habe die möglichen Kandidaten in einer Rangliste der Beschaffungswahrscheinlichkeit (1: hohe Wahrscheinlichkeit bis 7: Unwahrscheinlich), wie ich sie sehe:

1. F-35
+ Modernstes Muster
+ höchste Tarnkappeneigenschaften
+ Bereits von anderen Nato- Partnern ausgewählt
+ nukleare Teilhabe
+ höchstes Modernisierungspotential
+ drei unterschiedliche Varianten
- Einsitzer
- Einmotorig
- Stealth nur bei ausschließlicher Nutzung interner Tanks und des internen Waffenschachtes
- Noch in der System Development and Demonstration (SDD)- Phase

2. F-15 E-"Advanced"
+ Muster mit der höchsten Reichweite
+ Muster mit der höchsten Waffenzuladung
+ Taurus in F-15 K bereits integriert
+ Zweisitzer
+ Zweimotorig
+ Ausgereift
+ nukleare Teilhabe
- keine Tarnkappeneigenschaften
- Überschaubares Entwicklungspotential
- Neben den USA einziger Nutzer innerhalb der NATO

3. F-18 E/F
+ Mit EA-18G Growler - Sonderversion für SEAD
+ Ein und Zweisitzer
+ Zweimotorig
+ Ausgereift
+ nukleare Teilhabe
- keine Tarnkappeneigenschaften
- Überschaubares Entwicklungspotential
- Neben den USA einziger Nutzer innerhalb der NATO

4. EF
+ Ein und Zweisitzer
+ Zweimotorig
+ Bereits bei anderen Nato- Partnern im Einsatz
+ Ausgereift
+ Flottenvereinheitlichung
+ Fördert Exportbemühungen EF
+ Stärkt eigene Position beim geplanten Nachfolgeprojekt mit Frankreich
- im Schwerpunkt auf die Luft-Luft- Rolle ausgelegt
- keine nukleare Teilhabe
- keine Tarnkappeneigenschaften
- Überschaubares Entwicklungspotential

5. Rafale
+ Ein und Zweisitzer
+ Zweimotorig
+ Ausgereift
+ als Mehrzweckkampfflugzeug ausgelegt
- schwächt Exportbemühungen EF
- schwächt eigene Position beim geplanten Nachfolgeprojekt mit Frankreich
- keine nukleare Teilhabe
- keine Tarnkappeneigenschaften
- Überschaubares Entwicklungspotential
- Neben Frankreich einziger Nutzer innerhalb der NATO

6. Gripen NG
+ Ein und Zweisitzer
+ Ausgereift
+ als Mehrzweckkampfflugzeug ausgelegt
+ Für Operationen von Behelfsflugplätzen ausgelegt.
- in der Leistung allen anderen Kandidaten unterlegen
- schwächt Exportbemühungen EF
- Einmotorig
- keine nukleare Teilhabe
- keine Tarnkappeneigenschaften
- Überschaubares Entwicklungspotential

7. Beteiligung an einer Neuentwicklung
derzeit Programme in Japan, S- Korea und Türkei
+ Förderprogramm für deutsche Industrie
+ eröffnet neue strategische Optionen in der Wirtschafts- und Sicherheitspolitik
- Hohes Entwicklungsrisiko
- Schnittmengen bei der Leistungsvorgabe für die Muster
- Folgen wenn das Programm scheitert
- Rechtzeitige Verfügbarkeit für die Ablösung des Tornados mehr als fraglich
- Nato - Kompatibilität fraglich


cons
Für viele Parteimitglieder der Grünen dürfte die Neubeschaffung von nuklearwaffenfähigen Kampfflugzeugen ein No-Go sein. Der Widerstand gegen nukleare Rüstung ist bei den Grünen identitätsstiftend, allein schon aus ihrer Geschichte (NATO-Doppelbeschluss). Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie Claudia Roth dem im Bundestag zustimmt. Und das Ganze dann auch noch in einem Umfang von 80 Flugzeugen.

Durch die sehr deutlichen Aussagen von Müllner zur nuklearen Teilhabe geht da jetzt auch nichts mehr geräuschlos. Er hat durch
diese Äußerung, zu diesem Zeitpunkt, die F-35 ein bisschen verbrannt.

In den Koalitionsverhandlungen zur Sicherheitspolitik stehen ja auch so noch genügend Punkte an, bei denen ein Kompromiss gefunden werden muss. Ich kann nicht verstehen, wie man zu diesem Zeitpunkt dann noch das hochpolitische Fass 'Nukleare Teilhabe' aufmachen muss. Die CSU wird von dem Vorpreschen des Inspekteurs sicher auch nicht begeistert sein. Da wird Airbus in den bayerischen Wahlkreisen schon ordentlich Druck machen.

Ich kann mir jetzt folgende Szenarien vorstellen:

1) Verschieben. Die Entscheidung wird sofort in die nächste Legislaturperiode vertagt.

1a) Verschieben durch endloses Prüfen.

2) Teillösung mit EF. Beschaffung von z.B. 40 weiterentwickelten EF. Über die nukleare Teilhabe kann keine Einigung erzielt werden. Die Entscheidung wird verschoben. Wenn die Lw sehr geschickt ist, kann sie eine Option auf die spätere Beschaffung der F-35 bekommen (in verringerter Anzahl).

EF mit logistischen Vorteilen als eingeführtes Muster. Mögliche Synergieeffekte mit Mid-Life Upgrade der vorhandenen EF.
Option auf F-35 mit nuklearer Teilhabe bleibt bestehen.

3) Man macht was mit Frankreich zusammen. Das hat ja im Moment deutlichen Rückenwind. Die Nukleare Teilhabe bleibt dabei bewusst unbestimmt. Mit Frankreich kann man sicher auch über Offsetgeschäfte reden. Das braucht man mit der Trump-Administration wahrscheinlich gar nicht erst versuchen.
MeckieMesser
Die Bestellung der F35 kann man ganz neutral gestalten, ohne die B61-12 zu erwähnen.
So wie ich das verstanden habe, sind alle F-35 ab 2020 fähig die B61 zu tragen.

Was mir viel mehr Sorgen macht ist Trump. Der würde den Kauf mit Sicherheit politisch aussschlachten.
Das wäre dür die Grünen wohl die schlimmeren Bilder.
400plus
ZITAT(Warhammer @ 10. Nov 2017, 18:13) *
Ich ahne eher, dass man da eine Lösung an einem Business Jet beschafft. Günstiger in Betrieb und wahrscheinlich auch nicht teurer in der Beschaffung.


Wäre in dieser Hinsicht ein Andocken an EC-X sinnvoll/möglich? Oder kommt das zu spät?
xena
.
Praetorian
ZITAT(xena @ 11. Nov 2017, 18:42) *
Die USA werden irgend wann auch vor dem Problem stehen, denn auch sie werden einen Begleitstörer brauchen und wenn die Flotte mit ausreichend F-35 bestückt ist, dann sind die auf F-18 und F-16 basierenden SEAD Lösungen auch nicht mehr optimal. Sie werden gezwungen sein den F-35 zu einem Zweisitzer weiter zu entwickeln.

Nachfolge Growler ist im Rahmen F/A-XX vorgesehen, dem Ersatz für die Super Hornet im Zeitraum 2030+.
Havoc
ZITAT(cons @ 11. Nov 2017, 16:43) *
Für viele Parteimitglieder der Grünen dürfte die Neubeschaffung von nuklearwaffenfähigen Kampfflugzeugen ein No-Go sein. Der Widerstand gegen nukleare Rüstung ist bei den Grünen identitätsstiftend, allein schon aus ihrer Geschichte (NATO-Doppelbeschluss). Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie Claudia Roth dem im Bundestag zustimmt. Und das Ganze dann auch noch in einem Umfang von 80 Flugzeugen.

Durch die sehr deutlichen Aussagen von Müllner zur nuklearen Teilhabe geht da jetzt auch nichts mehr geräuschlos. Er hat durch
diese Äußerung, zu diesem Zeitpunkt, die F-35 ein bisschen verbrannt.

In den Koalitionsverhandlungen zur Sicherheitspolitik stehen ja auch so noch genügend Punkte an, bei denen ein Kompromiss gefunden werden muss. Ich kann nicht verstehen, wie man zu diesem Zeitpunkt dann noch das hochpolitische Fass 'Nukleare Teilhabe' aufmachen muss. Die CSU wird von dem Vorpreschen des Inspekteurs sicher auch nicht begeistert sein. Da wird Airbus in den bayerischen Wahlkreisen schon ordentlich Druck machen.


Rot- Grün hatte mit der Teilhabe auch kein Problem. Die F-35 ist auch nicht ein bisschen verbrannt. Man beschafft das Standardmodell und entscheidet darüber, ob die in Deutschland stationierten A-Bomben in die USA zurückgesendet werden.
Das wird eine ganz andere Nummer, wenn man sich für die Rafale entscheiden würde und dann neu mit den Franzosen über eine nukleare Teilhabe verhandeln wollen würde.
Praetorian
Ich bitte darum, das Thema nukleare Teilhabe hier nur am Rande und mit unmittelbarem Bezug zu einzelnen Mustern zu diskutieren. Ich möchte den Thread nicht in noch einen dritten Teil fürs PuG auslagern müssen. Danke.

-Mod
Warhammer
SEAD/DEAD sollte man auch mit F-35 durchführen können. Die Sensoren der F-35 müssten mit den richtigen Waffen in der Lage sein das gleich mit zu übernehmen.

Der Begleitstörer ist etwas anderes. Allerdings muss man halt auch fragen, wie nötig der wirklich ist, wpenn man auf der einen Seite einen leistungsfähigen Abstandsstörer und Datensammler auf einem zivilen Muster und vorne moderne JaBos mit ordentlichen Selbstschutzfähigkeiten und mit AESAs auch noch begrenzten Störkapazitäten.

Wer hat überhaupt dedizierte Begleitstörer im Bestand? Klar, die USN, aber die muss ihre Störer ja auch auf den eigenen Flugdecks mitbringen...
Merowinger
Deutschland hat bekanntlich zu viele A400M, und wenn die Luftwaffe die 13 ungewünschten Lfz nicht jemandem andrehen kann, dann müssen sie eben andere Aufgaben übernehmen: Abstandsstörer und Tanker. Soweit so schlüssig.
Schwabo Elite
ZITAT(cons @ 11. Nov 2017, 16:43) *
Für viele Parteimitglieder der Grünen dürfte die Neubeschaffung von nuklearwaffenfähigen Kampfflugzeugen ein No-Go sein. Der Widerstand gegen nukleare Rüstung ist bei den Grünen identitätsstiftend, allein schon aus ihrer Geschichte (NATO-Doppelbeschluss). Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie Claudia Roth dem im Bundestag zustimmt. Und das Ganze dann auch noch in einem Umfang von 80 Flugzeugen.


Wieso nicht? Wenn das nicht im Koalitionsvertrag ausgeschlossen wird, ist das ein normaler Vorgang für den Verteidigungsausschuss. Und wenn dort die Beschaffung beschlossen wird, stimmt die Regierung das geschlossen per Fraktionsdisziplin abgestimmt. Claudia Roth könnte an dem Tag vielleicht im Plenum fehlen, das wäre aber auch das Maximum an Verweigerungshaltung. Bei Verteidigungsthemen mit langfristiger Bedeutung, ist es unwahrscheinlich, dass die Fraktionsführung die Abstimmungen freigibt.

Und alternativ müssten sich die Grünen dann Koalitionsbruch und Geldverschwendung - es müssten dann ggf. zwei Muster beschafft werden - vorwerfen lassen. Das wird man kaum riskieren.

Ich sehe die Grünen allerdings nicht mehr als das "pazifistische Schreckgespenst", als das man sie seitens der Konservativen und Rechten lange sah. Wir reden hier über die Grünen 20 Jahre nach KFOR und ISAF.
Havoc
ZITAT(Schwabo Elite @ 12. Nov 2017, 15:22) *
ZITAT(cons @ 11. Nov 2017, 16:43) *
Für viele Parteimitglieder der Grünen dürfte die Neubeschaffung von nuklearwaffenfähigen Kampfflugzeugen ein No-Go sein. Der Widerstand gegen nukleare Rüstung ist bei den Grünen identitätsstiftend, allein schon aus ihrer Geschichte (NATO-Doppelbeschluss). Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie Claudia Roth dem im Bundestag zustimmt. Und das Ganze dann auch noch in einem Umfang von 80 Flugzeugen.


Wieso nicht? Wenn das nicht im Koalitionsvertrag ausgeschlossen wird, ist das ein normaler Vorgang für den Verteidigungsausschuss. Und wenn dort die Beschaffung beschlossen wird, stimmt die Regierung das geschlossen per Fraktionsdisziplin abgestimmt. Claudia Roth könnte an dem Tag vielleicht im Plenum fehlen, das wäre aber auch das Maximum an Verweigerungshaltung. Bei Verteidigungsthemen mit langfristiger Bedeutung, ist es unwahrscheinlich, dass die Fraktionsführung die Abstimmungen freigibt.

Und alternativ müssten sich die Grünen dann Koalitionsbruch und Geldverschwendung - es müssten dann ggf. zwei Muster beschafft werden - vorwerfen lassen. Das wird man kaum riskieren.

Ich sehe die Grünen allerdings nicht mehr als das "pazifistische Schreckgespenst", als das man sie seitens der Konservativen und Rechten lange sah. Wir reden hier über die Grünen 20 Jahre nach KFOR und ISAF.


Ob über die Fortführung der nuklearen Teilhabe im Bundestag abgestimmt wird, ist für die Beschaffungsentscheidung beim Tornadonachfolger nachrangig. Eine Entscheidung dagegen würde amerikanische Muster aus dem Kandidatenkreis nicht ausschließen.
Wenn sich die Luftwaffe für ein europäisches Muster als Nachfolger entscheiden würde, würde sie unabhängig von der politischen Entscheidung diese Teilhabe aufgeben.
Die Beibehaltung der Teilhabe schränkt den Kandidatenkreis aber auf amerikanischen Modelle ein.
Nachdem hier mehrfach die Rafale angeführt wurde: Die Weiterführung der Teilhabe würde die Bereitschaft Frankreichs bedeuten, den Deutschen den Zugang zu CEA-AN-52-Nuklearbombe und /oder ASMP-Marschflugkörper zu gewähren. Bzw. die Bereitschaft der Franzosen und der Amerikaner, US- Atombomben einzurüsten. Da weder von Seiten der Politik, noch von der Luftwaffe eine Erklärung bekannt ist, dass man bereit ist, faktisch auf diese Teilhabe zu verzichten, dürften wir in diesem Thread nur US- Jet in der Diskussion berücksichtigen.
KSK
ZITAT(Havoc @ 12. Nov 2017, 18:02) *
Wenn sich die Luftwaffe für ein europäisches Muster als Nachfolger entscheiden würde, würde sie unabhängig von der politischen Entscheidung diese Teilhabe aufgeben.
Die Beibehaltung der Teilhabe schränkt den Kandidatenkreis aber auf amerikanischen Modelle ein.

Mal blöd gefragt: Warum funktioniert denn aktuell die Teilhabe mit einem europäischen Muster, nämlich dem Tornado? Was hat sich seit der Einführung Tornado geändert, dass die Amerikaner künftig ihre Bomben nicht mehr an europäischen Flugzeugen zulassen?
Praetorian
ZITAT(KSK @ 12. Nov 2017, 18:21) *
Mal blöd gefragt: Warum funktioniert denn aktuell die Teilhabe mit einem europäischen Muster, nämlich dem Tornado? Was hat sich seit der Einführung Tornado geändert, dass die Amerikaner künftig ihre Bomben nicht mehr an europäischen Flugzeugen zulassen?

Die Hersteller müssten den Amerikanern zwecks Zertifizierung der Waffen Zugang zu zahlreichen Detailinformationen zu ihren Mustern gewähren. Die Offenlegung entsprechender Geheiminformationen ist aus Geschäftsinteresse der Unternehmen und dem Interesse der nationalen Sicherheit der betroffenen Staaten nicht unbedingt erwünscht.
In Deutschland gibt es zusätzlich noch das Problem, dass der 4+2-Vertrag die Stationierung von Atomwaffenträgern auf dem Gebiet der ehemaligen DDR verbietet. Würde man den Eurofighter beispielsweise zum Einsatz von Atomwaffen befähigen, wäre das TaktLwG 73 in Laage ein potentielles Problem.
Havoc
Edit: Praetorian war schneller.
Merowinger
ZITAT(Praetorian @ 12. Nov 2017, 18:59) *
Die Hersteller müssten den Amerikanern zwecks Zertifizierung der Waffen Zugang zu zahlreichen Detailinformationen zu ihren Mustern gewähren.

Jetzt die Frage: Ist das nachweislich beim Tornado so passiert, oder galten damals andere Regeln?
Ralle83
ZITAT(Praetorian @ 12. Nov 2017, 19:59) *
In Deutschland gibt es zusätzlich noch das Problem, dass der 4+2-Vertrag die Stationierung von Atomwaffenträgern auf dem Gebiet der ehemaligen DDR verbietet. Würde man den Eurofighter beispielsweise zum Einsatz von Atomwaffen befähigen, wäre das TaktLwG 73 in Laage ein potentielles Problem.

Jein. 2+4 verbietet zwar Kernwaffenträger auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, macht aber eine Ausnahme für Systeme, die "neben konventionelle[n] andere Einsatzfähigkeiten haben können, die jedoch in diesem Teil Deutschlands für eine konventionelle Rolle ausgerüstet und nur dafür vorgesehen sind." Ich kann mir nicht vorstellen, dass man für die nukleare Teilhabe die ganze EF-Flotte um-/aufrüstet, sondern nur die mit dieser Aufgabe befassten Einheiten. So lang man also in Laage keine Eurofighter in der nuklearfähigen Konfiguration hinstellt, sollte das unkritisch im Sinne des Vertrags sein.
Praetorian
ZITAT(Ralle83 @ 12. Nov 2017, 22:03) *
Ausnahme für Systeme, die "neben konventionelle[n] andere Einsatzfähigkeiten haben können, die jedoch in diesem Teil Deutschlands für eine konventionelle Rolle ausgerüstet und nur dafür vorgesehen sind."

Deswegen schrieb ich "ein potentielles Problem", weil das dann vermutlich ein aufwendiges Kontrollregime nach sich ziehen würde, um den Vertragspartnern zu ermöglichen, die Einhaltung der Ausnahmeregelung zu überprüfen. Das führt aber deutlich zu weit in Richtung PuG-Diskussion, die ich hier eigentlich nicht führen wollte.
Praetorian
ZITAT(Praetorian @ 11. Nov 2017, 19:49) *
Ich bitte darum, das Thema nukleare Teilhabe hier nur am Rande und mit unmittelbarem Bezug zu einzelnen Mustern zu diskutieren. Ich möchte den Thread nicht in noch einen dritten Teil fürs PuG auslagern müssen. Danke.

-Mod


(Ich habe den vorigen Beitrag versteckt, um die Diskussion nicht noch mehr zu befeuern. Beim Auslagern wird der dann wieder freigeschaltet.)
xena
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Praetorian
ZITAT(xena @ 13. Nov 2017, 01:39) *
Jeder der das behauptet scheint den Tornado zu ignorieren.

Das MRCA war ein Entwicklungsvorhaben vor 50 Jahren und von Anfang an mit der Absicht entwickelt, es als Nuklearwaffenträger im Rahmen der nuklearen Teilhabe einzusetzen. Der Tornado ist in diesem Zusammenhang schlicht kein relevantes Gegenbeispiel. Weder Dassault noch das Eurofighter-Konsortium haben Interesse daran, während der Integration und Zertifizierung amerikanischer Nuklearwaffen Geschäftsgeheimnisse mit der US-Industrie und damit potentiell der Konkurrenz zu teilen.
xena
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Warhammer
Unabhängig von der Nuklearen Teilhabe müsste man das gleiche Problem doch bei jeder Außenlast haben, die von über dem Teich kommt.

Im Falle des EF fallen mir da AMRAAM, Sidewinder, GBU-24 und LJDAM ein. Und auch zukünftig dürfte man an potenzielle neue europäische Muster auch wieder ein paar nicht europäische Waffen dranhängen wollen.
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