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Aiphadon21
ZITAT(SailorGN @ 22. Jul 2015, 10:40) *
@Aiphadon: Das "gewilderte" Personal ist in erster Linie Problem von SDBw und PersA. Denn wenn neue Einheiten ausgehoben werden bekommen die auch die Planstellen und Dienstposten. Dadurch entsteht eine Deckungslücke, die in erster Linie die Nachwuchsgewinnung und Ausbildungseinheiten betrifft. Das macht die Sache bei der BW einerseits "einfach" (weil lineare Abläufe/Karrierepfade) andererseits "schwierig" (weil es nur einen "Eintrittspunkt" für Personal gibt, nämlich Rekrut). Natürlich haben auch die anderen Einheiten dadurch Probleme, aber sie sind dafür nicht verantwortlich und idR gibt es fürs Wildern einen schriftlichen Befehl, auf den man sich berufen kann. Problematisch wirds nur dann, wenn SDBw und PersA die Stellen mit "Rekruten" besetzen, die ihre Ausbildung noch erhalten müssen. Formal sind die Dienstposten dann besetzt, die Einheit somit aufgestellt, ohne dass sie etwas von den Soldaten hat ausser Papierkrieg.


Mit dem Post wollte ich auch nicht die Einheiten zum Problem machen (oder gar für die Missstände verantwortlich). So wie ich das einschätze wird genau das passieren: Die anderen Stellen werden mit Rekruten/G besetzt und die betreffenden Einheiten ärgern sich, weil sie erst umständlich ausbilden müssen oder im extrem(wahrscheinlichen) Fall eben unterbesetzt bleiben. Soviele Freiwillige gibts es mMn im Moment einfach nicht, das man die Stellen zeitnah besetzen könnte.
SailorGN
@Aiphadon: Die Freiwilligen sind idR das geringste Problem... eher die Kapazitäten in den Ausbildungseinheiten. Die Praxis der Stellenbesetzung durch Rekruten und Abschieben der Ausbildungsverantwortung an die Verbände ist eine Sauerei, aber wie ich bei der dunkelblauen Fraktion (Marine) mitbekommen habe, beim Heer nicht unüblich. Bei uns haben sie es auch versucht, das ging nach hinten los, bzw. hat der SDBw mehr Papierkram gemacht als die Eigenregie. Lag wohl auch daran, dass die SDBw nun gemischte Bearbeiterteams hat, also aus allen TSK und diese natürlich "ihre" Methoden mitbringen. Merkt man auch bei Laufbahnwechseln etc, die Gewichtung der Merkmale hat sich vom fachlichen hin zu BFT und DSA verschoben mata.gif Insgesamt sollte es auch keine Kritik an deinem Post sein, sondern ein Hinweis darauf, dass man heutzutage nicht mehr alle 90 Tage eine neue Welle für Verdun oder die Somme zur Verfügung hat. Es sind vielmehr ziemlich komplizierte Ablauf- und Vorausplanungen nötig, um den Personalbestand zu halten. Früher™ an Bord haben wir auch ausgiebigst auf die Personäler aller Hierarchiestufen über uns geschimpft... dann hatte ich das Glück, mal tieferen Einblick in die Personalstrukturplanung einer TSK zu erhalten und da hat man einige riesige Aha-Erlebnisse. Allein die Tatsache, dass neues Personal idR als Rekrut reinkommt macht einen Riesenaufwand. Für jeden neuen Posten, bspw. einen Fw muss man drei bis fünf Jahre VOR der ersten Besetzung jemanden einstellen... Ansonsten bleibt nur Flickwerk und Rumimprovisieren, was sowohl die Besetzungsplanungen als auch die Karriereplanung der betroffenen Soldaten erheblich erschwert. Von solchen Lappalien wie Beurteilungszeiträume etc. will ich gar nicht anfangen...

@schiessmuskel: Es macht keinen Sinn, Unterstützungstruppen in gemischten Einheiten anzugliedern, das war ein Punkt von kato. Der zweite iist, dass heutzutage bestimmte logistische Unterstützer in Batt-Größe durchaus Sinn machen, bspw. ein komplettes Instbatt. Die Mechanisierung hat inzwischen alle TrG erreicht, gleichzeitig ist das Material in der Anzahl (und damit in der Austauschfähigkeit) begrenzt. Mehr "organische" Inst in der Brigade führt zu mehr Klarstand und Freistellung der Kampftruppen für Einsatzausbildung. So kann man den KampfBatt jeweils eine InstKp zuweisen und trotzdem würde die Gesamtzahl der Insteinheiten einen Batt-Stab in der Brigade rechtfertigen. Gleiches kann auch für Logistiker gelten, also Nachschub/Transport. Der Verbrauch an Versorgungsgütern aller Art ist gestiegen, gleichzeitig auch die "Reichweite" der Ops (Auslandseinsätze). Wenn man also eine Brigade als autarke Einheit auch für solche Einsätze sieht, dann brauch sie diese organischen Battallione, weil Einzelkompanien dies ohne eine Territorialorganisation nicht leisten können. Dazu kommt, dass auch die Unterstützer Kapazitäten zum Durchwechseln brauchen, wenn man fern der Territorialunterstützer 24/7 Dienst tut. Heute ist nicht mehr der KK, wo man reine Kampfeinheiten baute und der Support kam von Einheiten ausserhalb der KampfDiv.
Aiphadon21
ZITAT(SailorGN @ 22. Jul 2015, 13:37) *
@Aiphadon: Die Freiwilligen sind idR das geringste Problem... eher die Kapazitäten in den Ausbildungseinheiten. Die Praxis der Stellenbesetzung durch Rekruten und Abschieben der Ausbildungsverantwortung an die Verbände ist eine Sauerei, aber wie ich bei der dunkelblauen Fraktion (Marine) mitbekommen habe, beim Heer nicht unüblich. Bei uns haben sie es auch versucht, das ging nach hinten los, bzw. hat der SDBw mehr Papierkram gemacht als die Eigenregie. Lag wohl auch daran, dass die SDBw nun gemischte Bearbeiterteams hat, also aus allen TSK und diese natürlich "ihre" Methoden mitbringen. Merkt man auch bei Laufbahnwechseln etc, die Gewichtung der Merkmale hat sich vom fachlichen hin zu BFT und DSA verschoben mata.gif Insgesamt sollte es auch keine Kritik an deinem Post sein, sondern ein Hinweis darauf, dass man heutzutage nicht mehr alle 90 Tage eine neue Welle für Verdun oder die Somme zur Verfügung hat. Es sind vielmehr ziemlich komplizierte Ablauf- und Vorausplanungen nötig, um den Personalbestand zu halten. Früher™ an Bord haben wir auch ausgiebigst auf die Personäler aller Hierarchiestufen über uns geschimpft... dann hatte ich das Glück, mal tieferen Einblick in die Personalstrukturplanung einer TSK zu erhalten und da hat man einige riesige Aha-Erlebnisse. Allein die Tatsache, dass neues Personal idR als Rekrut reinkommt macht einen Riesenaufwand. Für jeden neuen Posten, bspw. einen Fw muss man drei bis fünf Jahre VOR der ersten Besetzung jemanden einstellen... Ansonsten bleibt nur Flickwerk und Rumimprovisieren, was sowohl die Besetzungsplanungen als auch die Karriereplanung der betroffenen Soldaten erheblich erschwert. Von solchen Lappalien wie Beurteilungszeiträume etc. will ich gar nicht anfangen...


Habe ich in meiner Dienstzeit auch bemerkt, viele die ihre ATN gemacht haben, waren bereits HG/ SG, weil einfach keine Kapazitäten da waren. Wartezeit auf einen Führerscheinlehrgang? Teilweise länger als 1/2 Jahr. Deswegen auch meine Befürchtung, das Personal und Material zwar öffentlichkeitswirksam zusammengestellt werden, aber im Endeffekt weniger bleibt, weil die Planungen zuviel Arbeit machen, Projekte zu viel Geld verschlingen etc. Was heute auf der politischen Ebene läuft sehe ich eher als Aktionismus. Man hat sich auf der Krim überraschen lassen und muss jetzt nachziehen, koste es was es wolle. Nur leider ist das in meinen Augen nicht nachhaltig, aber da hat jeder eine andere Definition.
Deinen Post hab ich als Anreiz gesehen, genauer auszuführen wink.gif In Menschenwellen denkt heute (glaube ich) niemand mehr.
schießmuskel
Das mit den gemischten Unterstützungsbataillonen habe ich verstanden. Deshalb sagte ich ja auch, dass es selbständige Kompanien sein können.

Selbstverständlich kann ein inst.bat. mehr Kapazitäten für die Fahrzeuge einer Brigade vorhalten als eine Inst.Kp. Gleiches gilt für Log, San, Fm, Fla,Pi etc. Nur was würde das bedeuten? Dann hat man Brigaden mit 3-4 Kampfbataillonen und fast doppelt soviel Unterstützungsbataillonen. Eine Brigade mit mehr als 10 Bataillonen ist ein bisschen viel.

Wenn man also keine organischen Ust. Teile auf Kompanie Ebene in den Brigaden will, aber dennoch Ust. Verbände in Bataillons/Regimentsstärke erhalten will, war der Ansatz mit der Heerestruppen eher sinnvoll. Dann haben die Brigaden keine organischen Ust. Teile sondern bedienen sich nach Einsatzszenario, Auftrag, und Gefahrenlage aus den Heerestruppen.
SailorGN
@Aiphadon: Du wärst überrascht, wie viele Laien noch glauben, man könne binnen 3 Monaten aus Zivilisten hochspezialisierte Kämpfer machen... Medien und vor allem Filme nehmen dafür ja gerne diese Zeitrafferszenen. Die Wartezeiten sind bei den Lehrgängen mittlerweile gesunken, weil es inzwischen ein Nachrückersystem gibt... zumindest bei der Marine. Da werden freiwerdende Plätze "last minute" ausgeschrieben, tlw. haben wir Leute "ohne alles" (also nur namentliche Meldung und mit Nachreichen der erforderlichen Unterlagen) freitags für Lehrgangsbeginn Montag gemeldet. Auch nicht das Wahre, aber schön, wenn man dadurch einen guten Soldaten endlich auf den Laufbahnlehrgang bekommt.

@schiessmuskel: Es geht nicht darum, alle Ust in Batt-Stärke aufzufahren, sondern eben jene, die man so auch einsetzen kann, sprich Inst, Log, FM und vieleicht noch Pio. San, Fla, FJ eher kleiner. Der Punkt an "Heerestruppen" ist, dass eine solche Modullösung dazu führt, dass es keine Bindung zwischen der Kampftruppe und den Ust gäbe... man also reiner Produzent/Konsument der Leistungen wäre. Damit wäre auch das gegenseitige Vertrauen nicht so stark wie in die "eigenen" Truppen. Schlussendlich liefe es auch darauf hinaus, dass die Heerestruppen zu klein wären, um im Ernstfall alle Brigaden gleich zu versorgen, wenn es nötig wäre... weil man ja eben dort aufgrund der Modularität am meisten sparen könnte. Wenn man nun aber die Truppen gleich mit in die Brigade packt, dann hätte jede die gleiche Struktur, die gleiche Leistungsfähigkeit und man könnte den Wasserkopf in der Heimat reduzieren... denn die Heerestruppen bräuchten ja eine komplett eigene Führungsstruktur mind. auf Brigadeebene wink.gif
goschi
@Sailor, wie lösen denn andere Armeen dieses Problem der Personalplanung und des Aufwuchses?
Mir kommt es mal wieder vor, als wenn die Bundeswehr hier eine präventiv abgesicherte platinierte Goldrandlösung anstrebt, in der jeder 100% glücklich und zufrieden und abgesichert ist.
Wie hat man denn früher neue Truppengattungen, Systeme und Einheiten aufgestellt? Andere schaffen das doch auch ohne kollektiv an einem herzkasper zu verrecken und dabei "ach das geht doch nicht" zu stöhnen.
SailorGN
Es ist kein Problem, sondern eine komplexe Aufgabe wink.gif Bisher wird diese Aufgabe auch erfüllt, im Großteil der bestehenden Truppenteilen sogar ziemlich gut. Es gibt "problematische" Verwendungen, keine Frage... Frühher™ hat man das genauso gemacht wie heute: Nämlich bereits vor Beschaffung des entsprechenden Gerätes die Leute zusammengesucht. Nur hatte man, je nach dem wie weit man zurückgeht, weniger Ausbildungs- und Trainingsaufwand... und dazu einen größeren Personal (Gesamttruppenstärke)- und Rekrutierungs (Wehrpflicht)pool. Beide Luxusfaktoren sind weg, die Grundlagen sind jedoch die gleichen. Der Punkt ist nun, dass sich die Entscheidungs- und Handlungszyklen verschoben haben. Wenn nun plötzlich (sprich binnen Monaten) ein Aufwuchs entschieden wird und gleichzeitig die Dauer für einen Aufwuchs größer wird entsteht zwangsläufig eine Diskrepanz. Es geht mir nicht um Herzkasper und "Geht nicht", sondern darum zu erklären warum es "jetzt gleich,sofort" nicht geht.
MeckieMesser
Bundeswehr hat sich um knapp 2 Mrd verschätzt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...-a-1045211.html

Wahrscheinlich wird jetzt nach potentiellen Rundungsfehlern in der Kalkulation gesucht biggrin.gif

Da fragt man sich schon, wie so eine Bude sich selbst reformieren will.
SailorGN
"Wenn du Vollbeschäftigung willst, dann beauftrage die Bürokratie damit sich selbst abzuschaffen." wink.gif

Aber ist schon krass, vor allem kann man bei Rüstung und Ministerium nicht alles darauf schieben, dass da "nur" Soldaten ohne ReWe-Erfahrung sitzen. Aber der Titel ist mal wieder Spiegeltypische Irreführung hinsichtlich Mil-Themen: Puma wird zwar teurer (dass wussten alle schon lange) aber eben nicht so teuer wie befürchtet. Auch wenns nur ein kleiner Trost ist, 1 Mrd. haben oder nicht haben würde privat schon einen kleinen Unterschied machen biggrin.gif
Ta152
ZITAT(General Gauder @ 24. Aug 2015, 19:38) *
< snip >
Es wurde doch schon in den Bundestag eingebracht, es ist nur noch eine Frage der Zeit bis dieser eine Neuentwicklung beschließt, gerade nach durch die Ukraine Krise dürfte der Politische Wille mehr als ausreichend vorhanden sein.
< snip >


Ob man sich an die Ukraine Krise noch erinnert wenn ernsthaft Geld in die Hand genommen werden muß?
Wenn man in der Politik wirklich angst vor einer Invasion der Russen hätte und man gegenrüsten wollte, dann hätte da schon mehr kommen müssen als die paar Leopard 2 die wieder in dienst gestellt werden. Wehrpflicht wieder einführen, mehr Eurofighter, mehr Tiger, Wiederanlauf der Leopard 2 Produktion... bis man wieder auf einen stand wie ende der 80er wäre bräuchte man mindestens 10 Jahre.
General Gauder
ZITAT(Ta152 @ 24. Aug 2015, 21:35) *
Ob man sich an die Ukraine Krise noch erinnert wenn ernsthaft Geld in die Hand genommen werden muß?
Wenn man in der Politik wirklich angst vor einer Invasion der Russen hätte und man gegenrüsten wollte, dann hätte da schon mehr kommen müssen als die paar Leopard 2 die wieder in dienst gestellt werden. Wehrpflicht wieder einführen, mehr Eurofighter, mehr Tiger, Wiederanlauf der Leopard 2 Produktion... bis man wieder auf einen stand wie ende der 80er wäre bräuchte man mindestens 10 Jahre.


Der Puma wurde auch Entwikelt zu einer Zeit als eigentlich noch viel weniger Politischer Wille vorhanden war, schlicht wegen der Tatsache das der Marder am Ende der Entwiklung einfach nicht mehr Zeitgemäß ist.
Und genau dieselbe Situation haben wir jetzt mit dem leopard, Momentan kann man sicherlich noch einiges AN KWS durchführen, man behält aber trotzdem im Kern immer einen fast 40 Jahre alten Panzer, in spätestens 15 Jahren brauchen wir etwas neues da die Kisten bis dahing einfach am Ende sind.

Wir brauchen kein 18 Divisionen Heer wie wir es 1989 hatten (12 Felddivisionen und 6 Wehrbereich Komandos was defakto auch Divisionen waren)
Russland ist bei weitem nicht so stark wie es die UDSSR Damals war, im Bündnisrahmen sind wir den Russen durchaus gewachsen wenn nicht in teilen sogar weit überlegen, das Problem ist nicht die Masse sondern die uns abhanden kommende Klasse.
Parsifal
Man bräuchte auch mehr Leute wenn man die Menge der Kpz aufstockt... Die hat man nicht und kann sich deren Sold auch nicht leisten. Es geht ja nicht nur darum teure Stahlkarren in die Garage zu stellen. Geil wäre natürlich ein Panzer, welcher in Friedenszeiten Geld verdient, ansonsten ist sowas ein geniales Programm um HR und Geld wegzuwerfen. Und bevor jemand auf komische Ideen kommt, HR aus Afrika ist günstig und willig, aber sicher keine Option.
wARLOCK
Es geht aber schonmal damit los von diesem unsäglichen "dynamischem Verfügbarkeitsmanagement" wegzukommen. Derzeit laufen die PzBtl ja scheinbar ehr mit 50% denn mit den kolportierten 75% Ausstattung. Das Personal ist in diesen Einheiten durchaus vorhanden, es fehlen lediglich die Böcke.

EDIT

Was das liebe Geld angeht, davon wäre genug vorhanden, nur setzt das auch wieder politischen Willen vorraus.
Schwabo Elite
ZITAT(General Gauder @ 24. Aug 2015, 21:41) *
Wir brauchen kein 18 Divisionen Heer wie wir es 1989 hatten (12 Felddivisionen und 6 Wehrbereich Komandos was defakto auch Divisionen waren)
Russland ist bei weitem nicht so stark wie es die UDSSR Damals war, im Bündnisrahmen sind wir den Russen durchaus gewachsen wenn nicht in teilen sogar weit überlegen, das Problem ist nicht die Masse sondern die uns abhanden kommende Klasse.


Zwischen 12+6 und 2 plus DSK liegt aber ein immenser Unterschied. Zumal die zwei Divisionen keinesfalls Felddivisionen sind und die Brigaden nicht einmal Artillerie haben und daher keinen selbstständigen Kampf führen könnten. Absolut erbärmlich. Selbst Polen kommt auf gut eine Division mehr. Kein Wunder, dass die östlichen NATO-Partner auf die USA setzen als Sicherheitsgarant. Dabei würde sich jedes Land in der NATO wünschen, dass Deutschland einen größeren Part übernimmt.
General Gauder
ZITAT(Schwabo Elite @ 24. Aug 2015, 22:31) *
ZITAT(General Gauder @ 24. Aug 2015, 21:41) *
Wir brauchen kein 18 Divisionen Heer wie wir es 1989 hatten (12 Felddivisionen und 6 Wehrbereich Komandos was defakto auch Divisionen waren)
Russland ist bei weitem nicht so stark wie es die UDSSR Damals war, im Bündnisrahmen sind wir den Russen durchaus gewachsen wenn nicht in teilen sogar weit überlegen, das Problem ist nicht die Masse sondern die uns abhanden kommende Klasse.


Zwischen 12+6 und 2 plus DSK liegt aber ein immenser Unterschied. Zumal die zwei Divisionen keinesfalls Felddivisionen sind und die Brigaden nicht einmal Artillerie haben und daher keinen selbstständigen Kampf führen könnten. Absolut erbärmlich. Selbst Polen kommt auf gut eine Division mehr. Kein Wunder, dass die östlichen NATO-Partner auf die USA setzen als Sicherheitsgarant. Dabei würde sich jedes Land in der NATO wünschen, dass Deutschland einen größeren Part übernimmt.

Ich wollte ursprünglich noch etwas dazu schreiben aber das wäre zu OT und Praetorian wird ja schon Böse wink.gif
Kameratt
https://www.youtube.com/watch?v=uQQm7bKJskM


Polen leistet sich auch so gut wie gar keine Marine und auch nur eine eher mittelmäßige Luftwaffe (die im Vergleich zu vielen kleineren Ländern aber immerhin vorhanden ist). Weiterhin sind auch die Landstreitkräfte noch teilweise mit erbärmlichen alten T-72 und BMP-1 ausgerüstet.
General Gauder
ZITAT(Schwabo Elite @ 24. Aug 2015, 22:31) *
ZITAT(General Gauder @ 24. Aug 2015, 21:41) *
Wir brauchen kein 18 Divisionen Heer wie wir es 1989 hatten (12 Felddivisionen und 6 Wehrbereich Komandos was defakto auch Divisionen waren)
Russland ist bei weitem nicht so stark wie es die UDSSR Damals war, im Bündnisrahmen sind wir den Russen durchaus gewachsen wenn nicht in teilen sogar weit überlegen, das Problem ist nicht die Masse sondern die uns abhanden kommende Klasse.


Zwischen 12+6 und 2 plus DSK liegt aber ein immenser Unterschied. Zumal die zwei Divisionen keinesfalls Felddivisionen sind und die Brigaden nicht einmal Artillerie haben und daher keinen selbstständigen Kampf führen könnten. Absolut erbärmlich. Selbst Polen kommt auf gut eine Division mehr. Kein Wunder, dass die östlichen NATO-Partner auf die USA setzen als Sicherheitsgarant. Dabei würde sich jedes Land in der NATO wünschen, dass Deutschland einen größeren Part übernimmt.

So die Beiträge wurden ja verschoben, von daher schreibe ich jetzt mal auf was ich ursprünglich noch dazu schreiben wollte es aber aufgrund dessen nicht getan habe da es eigentlich nichts mit dem Leo3 zu tun hat.

Ich bin ich kein Freund von festen Disisionen, in der Heutigen Zeit sind diese viel zu schwerfällig, das Deutsche Heer unterhält zur Zeit 7,5 Brigaden ich finde diesen Beitrag in der HeutigenZeit eigentlich angemessen, wir brauchen eigentlich nicht mehr unter Umständen halten wir viel leicht noch Material für 2 weitere Brigaden bereit mehr aber auch nicht in Zeiten einer Berufsarmee können wir uns schlicht nicht mehr leisten wenn wir gleichzeitig noch eine Marine auf dem jetzigen Stand + die Luftwaffe unterhalten wollen.
Ich finde übrigens das Konzept der USA mit den Baukasten Brigaden sehr gut, sprich schwere, mitlere und leichte Brigaden.
In der BW würe ich dies dann so sehen, 4 schwere, 2,5 mitlere und eine leichte (Fallschirmjäger)
Die derzeitigen Brigaden sind in meinen Augen aber eher ungeeignet, nicht nur wegen dr fehlenden Artillerie sondern auch wegen den unhomogen unterstellen verbänden, so gibt es Brigaden mit 5 Kampfbattalionen (L9) oder aber mit nur 3 (23) dazu dann das Panzer/Grenadier und Jäger Battalione gemischt werden was in meinen Augen nicht ziel führend ist, hier sollte man ansetzen und wieder zu einer vernünftigen Strucktur zurück finden.
Ich schätze mal das in den Punkten wohl weitestgehend einigkeit besteht.
Über dies hinaus würde ich es begrüßen wenn z.B. einzelne Deutsche Battalione Briganden anderer Länder unterstellt würden z.B. den Niederlanden oder Österreich um die einzelnen Brigaden in eine einheitliche Strucktur zu bekommen, Divisionen würde ich nur noch Multinational aufhängen in etwa wie die Deutsche 1. Panzer Division oder die DSO der eine Niederländische Brigade unterstellt sind.
Das alles könnte man umstezen ohne groß mehr Personal zu Beschäftigen, wie gesagt Russland ist bei weitem nicht die UDSSR von 1989 im Bündnisrahmen finde ich unseren Beitrag in Sachen Manpower angemessen in sachen Struktur sehe ich aber erhebliche defizite,was auch noch zu überlegen wäre ob man nicht ein oder zwei Heeresflieger Brigaden Multinational aufstellt und diese dann den Multinationalen Divisionen unterstellt ich stelle mir das so vor 4 Kampfbrigaden + eine Heeresflieger Brigade ähnlich wie die USA ihre Divisionen Gliedern.
Man könnte auch an bestimmten Stellen ohne Probleme sparen z.B. warum haben wir 10 verschiedene Musikkorps
Schwabo Elite
ZITAT(General Gauder @ 25. Aug 2015, 01:52) *
Ich bin ich kein Freund von festen Disisionen, in der Heutigen Zeit sind diese viel zu schwerfällig, das Deutsche Heer unterhält zur Zeit 7,5 Brigaden ich finde diesen Beitrag in der HeutigenZeit eigentlich angemessen, wir brauchen eigentlich nicht mehr unter Umständen halten wir viel leicht noch Material für 2 weitere Brigaden bereit mehr aber auch nicht in Zeiten einer Berufsarmee können wir uns schlicht nicht mehr leisten wenn wir gleichzeitig noch eine Marine auf dem jetzigen Stand + die Luftwaffe unterhalten wollen.
Ich finde übrigens das Konzept der USA mit den Baukasten Brigaden sehr gut, sprich schwere, mitlere und leichte Brigaden.
In der BW würe ich dies dann so sehen, 4 schwere, 2,5 mitlere und eine leichte (Fallschirmjäger)

[...]

Das alles könnte man umstezen ohne groß mehr Personal zu Beschäftigen, wie gesagt Russland ist bei weitem nicht die UDSSR von 1989 im Bündnisrahmen finde ich unseren Beitrag in Sachen Manpower angemessen in sachen Struktur sehe ich aber erhebliche defizite,was auch noch zu überlegen wäre ob man nicht ein oder zwei Heeresflieger Brigaden Multinational aufstellt und diese dann den Multinationalen Divisionen unterstellt ich stelle mir das so vor 4 Kampfbrigaden + eine Heeresflieger Brigade ähnlich wie die USA ihre Divisionen Gliedern.
Man könnte auch an bestimmten Stellen ohne Probleme sparen z.B. warum haben wir 10 verschiedene Musikkorps

Dem würde ich grundsätzlich auch zustimmen. Für mich ist eine Division auch mehr eine Rechnungsgröße zu drei Brigaden, wobei ich durchaus für die Landesverteidigung den Sinn noch sehe. Es ist unklug nur das Minimum zu planen, nämlich, dass ein Großeinsatz nie wieder vorkommt und wir alles mit Brigaden abfrühstücken können werden. Daher fände ich drei Divisionen für das klassische Feldheer sinnvoll, das erlaubt die nötigen Gewichtungen und Ruhephasen. Dabei eine leichte Division mit Fj-Brigade und leichter Infanderiebrigade (JgBtl 1) plus den Arnheimern wäre aber meiner Meinung nach sinnvoller als das KSK zu den leichten Kräften zu zählen.

Im Übrigen haben die Brigaden alle nur noch drei aktive Kampfbataillone, außer die Panzerbrigade 12 mit dem teilaktiven Gebirgspanzerbataillon 8. Wenn man hingegen die Brigaden wieder voll mit Brigadekräften ausrüsten würde und hier zur Not etwas aufbläst, könnte man sich übrigens auch gut eine Menge der Divisionskräfte sparen und dort kadern. Im absoluten Ernstfall würde dann nach oben durchgegeben. Auf Divisionsebene könnten auch die nicht aktiven Bataillone aufgehängt sein, die im Ernstfall Kampftruppenreserven sind. Das sind ja ohnehin nur drei oder vier, sprich bestenfalls eine Reservebrigade.

Die multinationalen Divisionen fände ich ebenfalls sinnvoll und würde hier auch auf "mehr ist mehr" setzen, allein schon, um Erfahrung für die EU zu schaffen und Kompetenzen in Europa aufzubauen. Eine gemischte Division mit den Dänen würde das Korps Nord-Ost ein wenig mehr internationalisieren, die Balten fehlen dabei leider bislang, obwohl die am ehesten (auch politisch) davon profitieren würden, wenn sie multinational direkt in die NATO-Strukturen eingebunden wärden. Eventuell würde ein gemischtes baltisches Bataillon leichte Infanterie in einer Brigade ja völlig reichen. Man könnte das mit den Franzosen, Belgiern und Niederländern auch noch verstärkt betreiben und auf nicht-NATO-Ebene aufhängen. Gewissermaßen in Fortführung des WEU-Gedankens (Italien wär noch zu nennen). Der EU würde so ein Projekt guttun, wenn sie dadurch eigene außenpolitische Handlungsfähigkeiten gewönne.
General Gauder
Mit der halben Brigade meinte ich eigentlich die Deutsch Französische und nicht das KSK.
Ich wäre auch dafür ähnlich wie die USA die ganzen Spezialkräfte unter ein einheitliches Komando zu stellen Sprich KSK und Kampfschwimmer.

Was die Anzahl der Divisionen angeht, klar mehr ist in der Beziehung immer besser keine Frage, aber wie willst du das umsetzen? 2 Brigaden pro Division sind in meinen Augen ein bisschen Wenig.
Und was die Nicht Aktiven Bataillone angeht das ist mir durchaus bewust aber warum unterstellt man diese dann den Brigaden, wäre es nicht besser eine Art Reserve Komando zu bilden und dann sind es ausschließlich Kampftruppen, wenn man wenigstens aus allen Waffengattungen ein nicht Aktives Bataillon hätte dann könnte man kurzfristig eine zusätzliche Brigade aufstellen, wie gesagt in meinen Augen ist nicht die Masse sondern die Klasse unser größtes Problem, die Struktur ist einfach schlecht und sollte Dringend überarbeitet werden.
Schwabo Elite
Das kann man wohl so stehenlassen.

Allerdings sehe ich die Masse eben schon als kritisch an. Europa muss aus rein strategischer Sicht meiner Meinung nach lernen mehr Verantwortung in der NATO zu übernehmen und auch für sich genommen in der EU. Man kann natürlich argumentieren, dass eine schwache europäische Verteidigungsbeteiligung langfristig sichert, dass die USA das finanzieren, was angenehm ist und das Bündnis zusammenhält. Soweit, so gut. Aber die politischen Kosten sind eben auch, dass wenig eigenen Handlungsraum gibt, in dem Europa unabhängig agieren kann.

Das ist eine Grundsatzfrage. Mehr eigene Handlungsspielräume oder wie bislang nur als Juniorpartner? Davon abhängig ist die Entscheidung, ob es eines stärkeren europäischen Verteidigungsbeitrags bedürfte, bei dem Deutschland die entsprechenden landgestützten Beiträge liefern würde.
General Gauder
Wir Europäer unterhalten doch in etwa genauso viele Boden Truppen wie die USA, also ich meine wenn man alles zusammen nimmt.
Schwabo Elite
Nun ja, da sind aber eben auch eine Menge Dopplungen dabei und letztlich geht die Rechnung doch auch nur auf, wenn man NATO und EU zusammezählt, oder?
General Gauder
Naja eigentlich sollte die NATO ausreichen, ich meine wir Reden hier von Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland, GB und Polen allein das dürfte was die Masse angeht in etwa genau so groß sein wie die USA
mr.trigger
ZITAT(General Gauder @ 25. Aug 2015, 14:47) *
Naja eigentlich sollte die NATO ausreichen, ich meine wir Reden hier von Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland, GB und Polen allein das dürfte was die Masse angeht in etwa genau so groß sein wie die USA

Mit oder ohne Guardia Civil, Carabinieri, etc. ?
General Gauder
ZITAT(mr.trigger @ 25. Aug 2015, 15:42) *
ZITAT(General Gauder @ 25. Aug 2015, 14:47) *
Naja eigentlich sollte die NATO ausreichen, ich meine wir Reden hier von Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland, GB und Polen allein das dürfte was die Masse angeht in etwa genau so groß sein wie die USA

Mit oder ohne Guardia Civil, Carabinieri, etc. ?

Ohne, wenn man wirklich alle Europäischen NATO Kampftruppen zusammen zählt kommt man in etwa auf die selbe stärke.
Wie gesagt nur die Struktur ist wesentlich schlechter, und da müsste man ansetzen.
Glorfindel
Eine sinnvolle Organisation der Bundeswehr vorzunehmen wäre meiner Ansicht nicht so schwierig:

- standardisierte, "vollständige" Brigaden, welche in der Lage sind, alleine Operationen durchzuführen
- Kontinuität der Organisation
- Systematische Materialbeschaffung, welche sich nach Organisation und Auftrag richtet

Bei Streitkräften kann immer rasch gespart werde, fast nirgendswo sonst bei den Staatsausgaben. Nur führen überhastete Sparübungen am Schluss zu viel höheren späteren Kosten. Die dauernden Umorganisationen und Sparübungen kosten am Schluss sehr viel Geld, weil damit viel Energie verloren geht.
General Gauder
ZITAT(Glorfindel @ 25. Aug 2015, 18:10) *
Eine sinnvolle Organisation der Bundeswehr vorzunehmen wäre meiner Ansicht nicht so schwierig:

- standardisierte, "vollständige" Brigaden, welche in der Lage sind, alleine Operationen durchzuführen
- Kontinuität der Organisation
- Systematische Materialbeschaffung, welche sich nach Organisation und Auftrag richtet

Bei Streitkräften kann immer rasch gespart werde, fast nirgendswo sonst bei den Staatsausgaben. Nur führen überhastete Sparübungen am Schluss zu viel höheren späteren Kosten. Die dauernden Umorganisationen und Sparübungen kosten am Schluss sehr viel Geld, weil damit viel Energie verloren geht.

Eben genau so sehe ich es auch, wobei es wie gesagt durchaus auch Dinge gibt die man kürzen kann, wie z.B. die angesprochenen Musikkorps 3-4 (für jede Teilstreitkraft eines sollte eigentlich vollkommen ausreichen 10 ist schlicht overkill.
kato
ZITAT(General Gauder @ 25. Aug 2015, 13:33) *
Was die Anzahl der Divisionen angeht, klar mehr ist in der Beziehung immer besser keine Frage, aber wie willst du das umsetzen? 2 Brigaden pro Division sind in meinen Augen ein bisschen Wenig.

Dadurch dass die deutschen Brigaden extrem groß sind (die britischen ähnlich), ist die Division dann wiederum aber genauso groß wie z.B. in den USA.

ZITAT(General Gauder @ 25. Aug 2015, 13:33) *
Und was die Nicht Aktiven Bataillone angeht das ist mir durchaus bewust aber warum unterstellt man diese dann den Brigaden, wäre es nicht besser eine Art Reserve Komando zu bilden

Reservisten, die diesen nA-Bataillonen zugewiesen sind, sind Verfügungsmasse für die Aktivierung wenn die Brigade zusätzliches auslandsverwendungsfähiges Personal braucht...
General Gauder
ZITAT(kato @ 25. Aug 2015, 19:52) *
ZITAT(General Gauder @ 25. Aug 2015, 13:33) *
Was die Anzahl der Divisionen angeht, klar mehr ist in der Beziehung immer besser keine Frage, aber wie willst du das umsetzen? 2 Brigaden pro Division sind in meinen Augen ein bisschen Wenig.

Dadurch dass die deutschen Brigaden extrem groß sind (die britischen ähnlich), ist die Division dann wiederum aber genauso groß wie z.B. in den USA.

ZITAT(General Gauder @ 25. Aug 2015, 13:33) *
Und was die Nicht Aktiven Bataillone angeht das ist mir durchaus bewust aber warum unterstellt man diese dann den Brigaden, wäre es nicht besser eine Art Reserve Komando zu bilden

Reservisten, die diesen nA-Bataillonen zugewiesen sind, sind Verfügungsmasse für die Aktivierung wenn die Brigade zusätzliches auslandsverwendungsfähiges Personal braucht...

Nö die 1. Panzerdivision hat eine stärke von 18000 Mann bei 3 Brigaden wobei ich nicht weis ob da die nicht aktiven Bataillone schon eingerechnet sind die 1st Cavalry Division hat 16700 Mann bei 4 Kampf und einer Heeresflieger Brigade, wenn man der Deutschen Division jetzt eine ihrer Brigaden weg nimmt hat sie nur noch gut 12000 Mann

was den zweiten Absatz angeht, ernsthaft? Auch in dem Fall wäre ein zentraler Pool besser als das jede Brigade ihr eigenes Süppchen Kocht.
Ta152
ZITAT(General Gauder @ 24. Aug 2015, 21:41) *
ZITAT(Ta152 @ 24. Aug 2015, 21:35) *
Ob man sich an die Ukraine Krise noch erinnert wenn ernsthaft Geld in die Hand genommen werden muß?
Wenn man in der Politik wirklich angst vor einer Invasion der Russen hätte und man gegenrüsten wollte, dann hätte da schon mehr kommen müssen als die paar Leopard 2 die wieder in dienst gestellt werden. Wehrpflicht wieder einführen, mehr Eurofighter, mehr Tiger, Wiederanlauf der Leopard 2 Produktion... bis man wieder auf einen stand wie ende der 80er wäre bräuchte man mindestens 10 Jahre.


Der Puma wurde auch Entwikelt zu einer Zeit als eigentlich noch viel weniger Politischer Wille vorhanden war, schlicht wegen der Tatsache das der Marder am Ende der Entwiklung einfach nicht mehr Zeitgemäß ist.
Und genau dieselbe Situation haben wir jetzt mit dem leopard, Momentan kann man sicherlich noch einiges AN KWS durchführen, man behält aber trotzdem im Kern immer einen fast 40 Jahre alten Panzer, in spätestens 15 Jahren brauchen wir etwas neues da die Kisten bis dahing einfach am Ende sind.

Das heist man wird in 14 Jahren den Entwicklungsauftrag vergeben...

ZITAT(General Gauder @ 24. Aug 2015, 21:41) *
Wir brauchen kein 18 Divisionen Heer wie wir es 1989 hatten (12 Felddivisionen und 6 Wehrbereich Komandos was defakto auch Divisionen waren)
Russland ist bei weitem nicht so stark wie es die UDSSR Damals war, im Bündnisrahmen sind wir den Russen durchaus gewachsen wenn nicht in teilen sogar weit überlegen, das Problem ist nicht die Masse sondern die uns abhanden kommende Klasse.

Ja es stimmt wir brauchen keine Personalstärke mehr wie 89, aber die jetzt 180000 Soldaten sind gegenüber den rund 650000 Soldaten von 89 ziemlich lächerlich. Vor allem da damals ja noch zusätzlich ein erhebliches Mobilisierungspotential bestand. Ich bezweifele auch einfach die angeblich so hohen Kosten. Natürlich kostest es geld, aber 100000 zusätzliche Soldaten würde mindestens 50000 weniger Hartz IV empfänger bedeuten, eher mehr.
General Gauder
ZITAT(Ta152 @ 25. Aug 2015, 20:06) *
ZITAT(General Gauder @ 24. Aug 2015, 21:41) *
ZITAT(Ta152 @ 24. Aug 2015, 21:35) *
Ob man sich an die Ukraine Krise noch erinnert wenn ernsthaft Geld in die Hand genommen werden muß?
Wenn man in der Politik wirklich angst vor einer Invasion der Russen hätte und man gegenrüsten wollte, dann hätte da schon mehr kommen müssen als die paar Leopard 2 die wieder in dienst gestellt werden. Wehrpflicht wieder einführen, mehr Eurofighter, mehr Tiger, Wiederanlauf der Leopard 2 Produktion... bis man wieder auf einen stand wie ende der 80er wäre bräuchte man mindestens 10 Jahre.


Der Puma wurde auch Entwikelt zu einer Zeit als eigentlich noch viel weniger Politischer Wille vorhanden war, schlicht wegen der Tatsache das der Marder am Ende der Entwiklung einfach nicht mehr Zeitgemäß ist.
Und genau dieselbe Situation haben wir jetzt mit dem leopard, Momentan kann man sicherlich noch einiges AN KWS durchführen, man behält aber trotzdem im Kern immer einen fast 40 Jahre alten Panzer, in spätestens 15 Jahren brauchen wir etwas neues da die Kisten bis dahing einfach am Ende sind.

Das heist man wird in 14 Jahren den Entwicklungsauftrag vergeben...

ZITAT(General Gauder @ 24. Aug 2015, 21:41) *
Wir brauchen kein 18 Divisionen Heer wie wir es 1989 hatten (12 Felddivisionen und 6 Wehrbereich Komandos was defakto auch Divisionen waren)
Russland ist bei weitem nicht so stark wie es die UDSSR Damals war, im Bündnisrahmen sind wir den Russen durchaus gewachsen wenn nicht in teilen sogar weit überlegen, das Problem ist nicht die Masse sondern die uns abhanden kommende Klasse.

Ja es stimmt wir brauchen keine Personalstärke mehr wie 89, aber die jetzt 180000 Soldaten sind gegenüber den rund 650000 Soldaten von 89 ziemlich lächerlich. Vor allem da damals ja noch zusätzlich ein erhebliches Mobilisierungspotential bestand. Ich bezweifele auch einfach die angeblich so hohen Kosten. Natürlich kostest es geld, aber 100000 zusätzliche Soldaten würde mindestens 50000 weniger Hartz IV empfänger bedeuten, eher mehr.

Das Personal ist das Teuerste überhaupt an einer Armee ein Hartz IV Empfenger kostet den Staat auch weniger als ein Soldat.

Und der Vergleich mit 1989 ist insofern schon weit her geholt als das die UDSSR Damals ca. 10 Millionen Mann unter Waffen + den Warschauer Packt hatte letzeres gibt es überhaupt nicht mehr (im Gegenteil die sind jetzt zum großen Teil auf unserer Seite) und zweitens hat Russland auch nur noch einen Bruchteil dieser Stärke.
Schaut euch mal die Truppenstärke im gesamten an und nicht nur immer auf Deutschland allein Bezogen auch 1989 war die BW im Verhältnis zur UDSSR Lächerlich im Bündnisrahmen aber auf Augenhöhe.
Genau so verhält es sich doch zur Zeit auch Mannpower haben wir genug wir vergeuden diese aber dadurch das wir sie nicht zielführend einsetzen.
Und wie kommst du auf 14 Jahre? der Hobel soll in 14 Jahren Fertig sein das bedeutet der Entwiklungsauftrag kommt in spätestens 4-5 Jahren wenn nicht früher.
MeckieMesser
ZITAT(General Gauder @ 25. Aug 2015, 18:30) *
Eben genau so sehe ich es auch, wobei es wie gesagt durchaus auch Dinge gibt die man kürzen kann, wie z.B. die angesprochenen Musikkorps 3-4 (für jede Teilstreitkraft eines sollte eigentlich vollkommen ausreichen 10 ist schlicht overkill.


Absolut.
Aber was doch einfach der overkill ist, sind die Standorte. Die am nächsten verwandte deutsche Organisation zur BW ist DB Schenker.
Ich schüttelte jedes mal den Kopf wenn ich die Popelkasene "Hindenburg" in Ulm sah. 4 Wohngebäude, eigene Kantine, eigener bewachter Eingang und seit gefühlten 10 Jahren Renovierungsarbeiten im Gange.
Inzwischen ist der Standort geschlossen und an die Stadt Ulm übergeben worden.
Der Standort hatte nichts außer einen AGSHP, den man wahrscheinlich als neuwertig bei Ebay hätte verkaufen können.
Über Jahre, Millionen verschwendet. Die Kasernengebäude sind komplett saniert und werden jetzt zu Sozialwohnungen oder einem Flüchtlingsheim.
Währenddessen ist der Bestand in der Wilhelmsburg fast verrottet.
Gleiches mit Münsingen damals. 2 Kasernen komplett saniert und 2004 dicht gemacht.

Oder Mercedes E-Klasse Offizierskolonnen die von der Wilhelmsburg jeden Tag ins Offiziersheim chauffiert wurden.
Große Empörung als man damals Skoda Suberb beschafft hatte!!!

Der Laden schwimmt in Geld. Nur muss man es einfach mal pragmatisch ausgeben und langfristig denken. BW Agenda 2050.




Father Christmas
Solche Renovierungen werden teilweise Jahre im voraus angesetzt und belasten idR vergangene Haushalte.

Auf der anderen Seite, werden aufzulösende Standorte bewusst saniert, um die Attraktivität zu steigern. Kann man ja keinem antun, dass man im Januar aufgrund maroder Leitungen, drei Wochen ohne Warmwasser oder fünf Wochen ohne Heizung auskommen muß wink.gif

Edit/
Das ist wie mit einem Gebrauchtwagen, der vor dem Verkauf nochmal gewaschen wird und eine HU bekommt. Verkauft sich halt besser.
SailorGN
Euch ist schon bewusst, dass da teilweise mehr dahinter steckt als nur für die BW "Alles für den Dackel, alles für den Club!" zu rufen. Gerade Standortentscheidungen sind sehr dünnes Eis und idR mindestens Staatssekretärssache, wenn nicht sogar Ministerebene. Bei den ganz großen Reformen wird das sogar noch höher genau ausgekaspert. Das sind reinrassig politische Entscheidungen... wie man die beim BW-Wert als lokaler Wirtschaftsfaktor auf eine reine Sachebene bringen kann, ich weiss es nicht... Das müsste bei den Gemeinden anfangen, einmal die ganze politische Leiter rauf und dann in den jeweiligen Ämtern wieder runter.

Infrastrukturentscheidungen sind zwar Sache der Bundeswehr, die Umsetzung dauert aber länger, weil die Landesbauämter mitarbeiten... der Sinn ist, dass die BW eben nicht die ganzen Architekten und andere "Baugewerke" vorhalten muss und dass es gegenseitige Kontrolle hinsichtlich Auftragsvergaben gibt. Dazu kommen noch so tolle Dinge wie die eu-weite Ausschreibung öffentlicher Aufträge etcpp. Dabei wird dort nicht gebummelt, nur machen viele Köche das Kochen nicht einfacher... Die Kameraden in den jeweiligen Referaten der Ämter wissen um die Problematiken, können aber das Prozedere nicht abkürzen, weil es "politisch"(verwaltungsrechtlich) vorgegeben ist.
Malefiz
ZITAT(MeckieMesser @ 26. Aug 2015, 21:01) *
Über Jahre, Millionen verschwendet. Die Kasernengebäude sind komplett saniert und werden jetzt zu Sozialwohnungen oder einem Flüchtlingsheim.


Klingt für mich jetzt nicht nach Millionenverschwendung. Eigentlich doch recht erfreulich, dass so viele alte Standorte einer neunen, sinnvollen Benutzung zugeführt werden, die auch stattgehabte Renovierungsmaßnahmen rechtfertigt.
MeckieMesser
Ich seh das kritischer und kann den Nutzen nicht wirklich erkennen.

Das ist aus der komplett sanierten Kaserne geworden:
https://www.google.de/maps/place/M%C3%BCnsi...#33;6m1!1e1
Komplett abgerissen.

Das Alte Lager wird mit massiven Subventionen (getarnt als GeoPark) am Leben erhalten.
https://www.google.de/maps/place/M%C3%BCnsi...#33;6m1!1e1
Einige Teile vergammeln. (Wassereinbruch, etc.)

Wenn ich mich recht erinnere war es zusammen eine Sanierung von 60 Mio Euro. Also durchaus ein Batzen für die BW.


Selbst wenn die Gebäude saniert sind, ist die Struktur darin für Wohnungen ungeeignet.
Die sanieren entweder nochmal oder reißen ab. Ohne Umbau nur als Flüchtlingsheim zu gebrauchen (wie die Hindenburgkaserne).
Etwas wie die alten Wiley Barracks in Neu-Ulm waren von den Amerikanern bereits als Wohnungen konzipiert,
was die spätere Nutzung deutlich erleichtert hat.

Am Ende ist das Problem die lokal-politische Einflussnahme und daraus resultierenden Kleckerreformen.
Man stelle sich vor, Politik und Militär hätten vor 15 Jahren schon die Standorte effizient auf 200 runtergeschraubt,
anstatt alle 5 Jahre neue Standorte dicht machen und damit Unscherheit zu erzeugen.
Ich glaube es sind immer noch zu viele aktive Standorte.

Das Märchen vom Wirtschaftsfaktor kann man nicht wirklich gelten lassen. Die Provinzstadt Münsingen auf der Schwäbischen Alb hat fast Vollbeschäftigung.
Für Ausnahmen wäre ein Strukturfond billger gewesen, wie diese Planwirtschaft auf Kosten der Steuerzahler und der Bundeswehr.

Sorry, ich könnt mich da tot ärgern.
SailorGN
Doch, die BW ist ein Wirtschaftsfaktor. Vieleicht nicht im Schwabenländle, aber in Norddeutschland auf alle Fälle. Da gibts im ländlichen Raum kaum vergleichbare "Großbetriebe" und vor allem selten die Personen der Zielgruppe "Unter 30, gutes Einkommen". Selbst in einer Großstadt wie Kiel machen sich 1000 Soldaten mehr oder weniger bemerkbar, andere Orte wie Kappeln (Marinestützpunkt dicht) können jetzt nur noch im Sommer Touristen schröpfen...

Mit der Planwirtschaft hast du natürlich recht, aber das Ganze ist das inherente Problem eines Bundesstaates: Gegen die Länder gehts nicht und die Länder wollen auch was vom (Bundes-)Kuchen. Das gilt nicht nur für die BW, sondern für quasi alles, wo es was zu holen gibt. Und solange die BW nur das wohlwollende Desinteresse geniesst, wird sich das auch nicht ändern. Selbst "pro-Army" Länder wie die USA haben diese Probleme, dort fast noch mehr als hier, weil Congress/Senat eben nicht wie in D über die Parteien "disziplinierbar" sind.
Malefiz
Jep. Es gibt Orte, die existieren nur, weil es dort Bundeswehr gibt. Zum Beispiel Augustdorf : Dieses Städtchen würde ohne BW völlig vor die Hunde gehen. Da ist sonst gar nichts, da Leben Soldaten und Leute die davon leben, dass da Soldaten leben (ca 5000 Soldaten auf 10000 Einwohner). Und das ist kein Einzelfall. Wenn du solchen Gemeinden die BW "wegnimmst" ist das so, als würde VW sich aus Wolfsburg verabschieden.
400plus
Passend zu dem Thema siehe auch das hier
wARLOCK
Ich geh mal davon aus dass das Thema schon diskutiert wurde, kanns aber auf die schnelle nicht finden. Deshalb eine Frage an die Experten:
In der neuen Struktur haben ja sowohl die PzLBrig9 als auch die PzBrig21 je ein JgBtl erhalten, wie sinnvoll lässt sich ein solcher Truppenteil in eine PzBrig einbauen? Ist das nur eine "Notlösung" weil die Btl halt irgendwem unterstellt sein müssen, oder steckt da eine Idee dahinter?
Seydlitz
Die Aufstellung der neuen Jägerbtls soll den Brigaden mehr Infanteriekräfte verschaffen. Das macht auch schon ein Stück weit Sinn, egal ob in der Stadt/Vorstadt, Dörfer oder Wälder, auch eine Panzerbrigade wird dort mehr Infanterie brauchen als sie durch die Panzergrenadiere zur Verfügung hat.
Warhammer
Eigentlich nur die logische Folge der Verkleinerung der BW und der Fokussierung auf die Brigadeebene.
Früher hätte die Division und/oder das Korps seine Jägerkräfte für Infanterielastige Aufgaben abgestellt und ggfs. mit schweren Kräften aus den Pz/PzGrenBrigaden verstärkt.

Das ist heute natürlich so nicht mehr möglich. Die Frage ist, ob der gemeinsame Einsatz auf Brigadeebene so überhaupt noch geübt wird, um die Jägereinheit auch wirklich ordentlich einzubinden.

Schön und gut, mehr Infanterie zu haben, nur muss man sie auch erstmal ordentlich einsetzen können.
schießmuskel
Kann man dafür nicht eine dedizierte Jägerbrigade wiederaufstellen in der die Jägerbataillone zusammengefasst sind? In der Einsatzrealität werden Brigaden als geschlossener Verband ja nicht eingesetzt und die aktuelle Heerestruktur hat die Brigaden auch so geschwächt, dass sie dies gar nicht könnten, zumindest nicht ohne weitere Kräfte zu unterstellen (Artillerie). Im Einsatz werden sowieso immer Kampfgruppen gebildet die sich nach dem Bedarf und dem Szenario richten. Da kann man im Frieden die Jäger ruhig ihre eigene Brigade gönnen. Wenn dann die IV Züge der Jägerkompanien noch Boxer mit Mk bekommen, dann haben die auch wesentlich mehr Durchsetzungsfähigkeit und müssten nicht auf Pumas der Grenadiere angewiesen sein.
Seydlitz
Die Bundeswehr hat doch z.B. das Jägerregiment 1 gerade erst wieder in die Tonne gestampft, oder nicht?
Da kann ich mir nicht vorstellen das man jetzt eine reine Jägerbrigade aufmacht. Und so ganz sehe ich auch nicht den Sinn dafür.
Ein Problem der Bundeswehr ist, dass kaum Truppengattungsübergreifend geübt wird, wie Warhammer ja auch schon anklingen lassen hat.
Das geht bei den Zügen und Kompanien schon los, dass unterschiedliche Bataillone unter Leitung der Brigade üben, ist dann schon sehr selten.
kato
In der gewünschten Einsatzrealität (nennen wir sie mal so) übernimmt eine Brigade das Kommando über eine Battlegroup im Einsatz (äh, einen dedizierten, geographisch abgesteckten Mandatsanteil, also bspw. ISAF RC N) und bestückt diese mit auslandsverwendungsfähigen, funktionsgeeigneten Soldaten aus ihrem Stammpersonal. Die Jägerbataillone dienen in diesem Kontext dem Auffüttern mit auslandsverwendungsfähigem Infanterie-Personal.
Glorfindel
ZITAT(wARLOCK @ 20. Oct 2015, 11:51) *
Ich geh mal davon aus dass das Thema schon diskutiert wurde, kanns aber auf die schnelle nicht finden. Deshalb eine Frage an die Experten:
In der neuen Struktur haben ja sowohl die PzLBrig9 als auch die PzBrig21 je ein JgBtl erhalten, wie sinnvoll lässt sich ein solcher Truppenteil in eine PzBrig einbauen? Ist das nur eine "Notlösung" weil die Btl halt irgendwem unterstellt sein müssen, oder steckt da eine Idee dahinter?

Das lässt sich gut einbauen, sofern das Jägerbataillon über gepanzerte Fahrzeuge verfügt, was ja der Fall ist. Gründe dafür gibt wohl verschiedene, u.a. sind mit gepanzerten Radfahrzeugen ausgestattete Infanterieeinheiten vielseitiger einsetzbar. Im Weiteren dürfte auch dazu kommen, dass man gar nicht über genügend Puma verfügt, um noch mehr Panzergrenadierbataillone auszurüsten. Mit Boxer und Puma ausgerüstete Bataillone haben ein überschneidendes Einsatzspektrum, zumindest abgesessen, wobei mit Boxer ausgestattete Verbände hauptsächlich im mechanisierten Kampf gewisse Nachteile aufweisen. Sie sind imho nicht in der Lage ein Verzögerungsgefecht zu führen und die Boxer sind nicht duelfähig mit gegnerischen Schützenpanzer. Ausserhalb der Bundeswehr ist es aber nicht aussergewöhnlich, dass mit Transportpanzer ausgerüstete Verbände mit Panzer gemischt werden, ich verweise hier zum Beispiel auf Russland/Sowjetunion oder Grossbritannien. Sehr viele Armeen führen das Gefecht heute mit Battalionskampfgruppen (Battalion Task Force (US Army) / Battle Group (British Army) / Groupement Tactique Interarmes (Armee de terre)), wobei in einem verstärkten ad hoc Verband auf Bataillonstuffe alles notwendige zugegeben wird (Infanterie, Panzer, Aufklärere, Nachrichten, Feuerunterstützung, Flab, Logistik, etc.), da ist es nichts aussergewöhnliches auch Jäger mit gepanzerten Fahrzeugen und Panzer zusammen zu mischen.
schießmuskel
Wie viele deutsche 4 Sterne Generäle kann es maximal gleichzeitig geben, gibt es da eine Obergrenze?
3 sind es ja in der Regel mindestens, Generalinspekteur, JFC Brunssum, und CoS SHAPE dann ggfs. Noch Vorsitzender des NATO Militärausschuss und DSACEUR. Noch eine Stellung vergessen?
Seydlitz
Bin kein Experte für das Thema, habe aber kürzlich folgendes dazu gelesen:
ZITAT
Dienstposten für Vier-Sterne-Generale hat die Bundeswehr recht wenig – genau genommen drei: den Generalinspekteur, den Chef des Stabes im NATO-Hauptquartier SHAPE und den Kommandeur des NATO Joint Forces Command in Brunssum.

Das passt also mit den bereits von dir genannten. Weitere kenne ich nicht, aber auch Thomas Wiegold anscheinend nicht, letzteres dürfte relevanter sein.
schießmuskel
Ja die drei sind sagen wir mal die gesetzten, dann gibt es aber noch die rotierenden wie den Vorsitzenden des Nato Militärausschuss und den DSACEUR da wechseln sich D und UK ab. Deshalb können theoretisch 5 Generäle gleichzeitig präsent sein. Es sei denn eine Regelung verbietet das.
HerrZorn
Kleine Chance auf Korrektur des dynamischen Verfügbarkeitsmanagements?
Beitrag Tagesspiegel
ZITAT
Debatte zur Zukunft der Bundeswehr
Militär-Einheiten kannibalisieren sich gegenseitig
03.11.2015 15:22 UhrVon Hans-Peter Bartels

Der Wehrbeauftragte des Bundestags fordert: Vollausstattung statt Mangelverwaltung. Denn diese behindert Ausbildung, Übung und Einsatz.

Mancher hat sich gewundert, dass ich als ersten Schwerpunkt meiner Arbeit nicht die schwerfällige Kasernensanierung oder die Reform des Zulagenwesens gewählt habe, sondern die militärische Ausrüstung. „Vollausstattung“ ist das Stichwort. Abschied von der Mangelverwaltung und vom sog. „dynamischen Verfügbarkeitsmanagement“ der letzten Bundeswehrreform. Nicht 70 Prozent als Soll-Ausstattung, sondern 100 Prozent.

Ich habe das Thema „Vollausstattung“ in diesem Jahr als Arbeitsschwerpunkt gewählt, weil sich erstens gerade die sicherheitspolitische Welt verändert und weil zweitens die Attraktivität des Soldatenberufs nicht allein von sozialen Faktoren wie der Höhe der Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenkasse abhängt, sondern gut zur Hälfte von der Beantwortung einer noch grundlegenderen Frage, nämlich: Findet der Dienst, den der Soldat oder die Soldatin leisten wollte, überhaupt statt? Noch einfacher gesagt: Kann er oder sie den Job machen, ja oder nein?

Ich habe ein Artilleriebataillon besucht, das von 24 planmäßigen Panzerhaubitzen 7 heil auf dem Hof stehen hatte. Davon waren 6 für die Nato-Response-Force gesperrt und die siebte diente als Reserve für die glorreichen sechs. Was macht man da? Politische Bildung? Technischen Dienst? Infanteristische Ausbildung?
Ausstattung einer Einheit ist nur durch die Kannibalisierung einer anderen möglich

Meinen ersten Besuch im neuen Amt habe ich aus guten Gründen beim Panzergrenadierbataillon 371 gemacht, dem Kern des deutschen Gefechtsverbandes für die neue „Speerspitze“ der NRF. Dort fehlten alles in allem 15.000 Dinge, um 1000 Soldaten voll auszurüsten. All das wurde dann tatsächlich doch beschafft, aber durch Kannibalisierung dutzender anderer Verbände des Heeres und der Bundeswehr. Darauf bin ich überall immer wieder angesprochen worden. Ich finde, diese 15.000-fache Fehlanzeige sollte den Wendepunkt markieren: von der Verwaltung des Mangels hin zur Organisation der Vollausstattung.

Man könnte auch einen anderen Wendepunkt definieren. Das war die Verteidigungsausschusssitzung vor einem Jahr, in der das Ministerium erstmals einen Bericht über den Klarstand der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr vorlegen musste. Wir als Ausschuss hatten diesen Bericht angefordert. Er war extrem ernüchternd. So ein Bericht soll jetzt jährlich kommen.

In den anschließenden Haushaltsberatungen vor einem Jahr gab es dann – von der Öffentlichkeit fast unbemerkt – einen parlamentarischen Paradigmenwechsel: Der Ausschuss forderte die Regierung mit den Stimmen der Großen Koalition auf, die 70-Prozent-Ausstattung zu überprüfen.

Inzwischen gehen, glaube ich, alle in die gleiche Richtung: Parlament, Regierung und Bundeswehr.

Die Ausrüstungslücken existieren objektiv. Sie behindern Ausbildung, Übung und Einsatz. Für die glaubwürdige Bereitschaft zur Teilnahme an der kollektiven Verteidigung in Europa genügt keine sog. „Erstausstattung“, „Anfangsausstattung“, kein 1. Los, keine routinierte Toleranz für Fehlanzeigen.
Die Bundeswehrreform muss nachgebessert werden

Deshalb muss die Bundeswehrreform 2011 nachgesteuert werden. Die Regierung sollte Lücken und Defizite identifizieren und benennen. Sie sollte dem Parlament vortragen, mit welchem finanziellen Aufwand in welchem Zeitraum die Lücken gefüllt und die Defizite behoben sein können.

Und dann wird man für die entsprechenden Haushaltsmittel werben müssen. Der vorliegende Haushaltsentwurf mit seiner mittelfristigen Finanzplanung trägt dem noch nicht Rechnung. Zwar steigt der Verteidigungskostenanteil an der gesamten Wirtschaftsleistung Deutschlands von 1,16 Prozent dieses Jahr auf 1,17 Prozent im nächsten Jahr. Ein Plus von einem hundertstel Prozentpunkt! Immerhin.

Aber bis 2019 sinkt die BIP-Quote wieder auf 1,07 Prozent, den niedrigsten Wert seit Gründung der Bundeswehr. Wir reden hier nicht vom Nato-Ziel der 2 Prozent oder von den 3,6 Prozent der USA oder den 1,8 Prozent Frankreichs. Wir reden von 1,17 Prozent. Schon wenn diese Quote stabil bliebe, wären erste Verbesserungen möglich. Mit dauerhaft 1,2 Prozent, glaube ich, wäre die Bundeswehr im grünen Bereich. Aber möglichst nicht erst in 15 Jahren, sondern besser in vier bis fünf Jahren.

Wohlgemerkt, es geht nicht um Aufrüstung, sondern um eine aufgaben- und strukturgerechte Ausrüstung unserer Armee von 185.000 Soldatinnen und Soldaten. Die Weltlage lässt das bequeme Prinzip „Bundeswehr nach Kassenlage“ nicht mehr zu.
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