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Merowinger
Ui, das wäre die Multiplikation der "Abschaffung der Heeresflugabwehr" gewesen.
Aurel
Die schlechtesten strukturellen Entscheidungen haben CDU Minitster zu verantworten. De Maiziere und der zu Guttenberg haben dabei mehr zerstört als alle andere Minister. Und Flintenuschi war bemüht hat aber Armee nie verstanden. Die milliarden für externe Erklärbären habens auch nicht gebracht. Dazu so tolle Profililierungsprojekte wie G-36 Ersatz ...
Dafür fallen ein Großteil der Wollmilchsauprojekte unter die Verantwortung der SPD. MEADS, Eurohawk, Puma, Kolonialkreuzer usw., halt der ganze Schrott aus der deutschen Interpretation rumsfeldscher Transformation und nie wieder Krieg denke.
Malefiz
ZITAT(v. Manstein @ 11. May 2023, 10:35) *
ZITAT(Nite @ 11. May 2023, 08:18) *
ZITAT(Panzerpionier @ 11. May 2023, 09:56) *
Spannend wird die Frage sein, ob sich mit einer CDU geführten Regierung irgendwann, daran etwas zum Positiven verändern wird, oder ob hier jetzt einige Oppositionspolitiker nur dicke Backen machen. Und sobald sie dann selbst regieren, wieder kein Geld für die Bundeswehr da ist.

Was ist denn 16 Jahre lang unter der Union passiert?


Also der Union hier jetzt den schwarzen Peter zuschieben zu wollen, ist unfair. Die Union wollte schon, nur der Koalitionspartner ließ sie nicht.




Die CDU war 16 Jahre lang Majorpartner und hat den Verteilungsminister gestellt. Natürlich trägt sie die hauptsächliche Verantwortung. Hätte Merkels CDU auch nur einen halben Fick auf die BW gegeben wäre sie heute nicht an dem Punkt an dem sie ist. Der SPD die Verantwortung geben zu wollen ist wirklich lächerlich (nicht, dass sie es anders gemacht hätte, wäre sie in der Verantwortung gewesen)
Phade
Ich habe einen aktuelles Lieblingswort: "monokausal". Einer der beiden großen Volksparteien hier 100% der Schuld zuzuweisen, ist selbstverständlich kolossaler Unsinn. Neben dem Verteidigungsminister gibt es ja z.B. noch Finanzminister, Koalitionsverträge und Bundestagsabstimmungen.

Am Ende halte ich es wie Glorfindel und Alf: Was hilft es, über verschüttete Milch zu klagen? Die Chancen waren nie besser, die grundlegende Modernisierung anzugehen. Erste zarte Anzeichnen eines Willens zur Verbesserung gibt es ja zum Glück.
muckensen
@Malefiz

So funktionieren Koalitionsregierungen aber nicht. Und die SPD hat immer klargemacht, dass sie für "Aufrüstung" nicht zur Verfügung steht. Man sollte wohl von geteilter Schuld sprechen, aber es ist blanker Unsinn so zu tun, als hätte die Politik der SPD sich nicht prominent in der Haushaltsplanung der Großen Koalition niedergeschlagen. CDU/CSU haben nicht für die Bundeswehr gekämpft. Die SPD freilich hat gegen sie gekämpft, das zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Wahlprogramme und die Koalitionsverhandlungen.
Malefiz
Die Bundeswehr hat massive Probleme, auch außerhalb von Etatfragen. 5 verschiedene Verteilungsminister, allesamt von der Union haben es 16 Jahre lang nicht gebacken bekommen irgendwas in diesem traurigen Haufen auf den richtigen Weg zu bringen. Man hätte auch mit genau dem Etat den man die 16 Jahre lang hatte viel bewegen können - man wollte nur nicht.

Es ist absolut offensichtlich, dass die Union die primäre Verantwortung trägt. Sie haben es ja nicht einmal versucht. Hätte die Union jetzt wieder und wieder versucht der SPD Geld aus den Rippen zu leiern und hätte die SPD irgendwelchen Wehrreformen Steine in den Weg gelegt, dann könnte ich ja noch irgendwie mitgehen. Aber diese Sichtweise "Ja die SPD hat gesagt sie wollen nicht mehr Geld für Rüstung, daher mussten wir die BW mit 230km/h an die Wand fahren, es ging gar nicht anders" ist schlicht absurd.

Oder anders gesagt: Wer die Union wählt weil ihm die BW am Herzen liegt wählt auch die Grünen weil er gerne neue AKWs hätte - die wollen doch CO2 neutrale Energiegewinnung, oder nicht?
goschi
ZITAT(muckensen @ 11. May 2023, 17:02) *
aber es ist blanker Unsinn so zu tun, als hätte die Politik der SPD sich nicht prominent in der Haushaltsplanung der Großen Koalition niedergeschlagen.

Dass die SPD sicher keinen Finger für eine besser gestellte Bundeswehr tat ist klar, aber hier wird von einigen eine Dolchstosslegende aufgebaut, dass die Union ja immer wollte, und nur durch die SPD daran gehindert wurde.
Ich möchte daran erinnern, dass Guttenberg und deMaziere im Kabinett Merkel 2 sassen, also dem von Union und FDP, die schlimmste Phase des willkürlichen Zusammenstreichens genau in diese eine Phase ohne SPD fiel (und ich rede nicht vom Aussetzen der Wehrpflicht, mMn der einzig richtige Entscheid dieser Phase)

Klar hat die SPD ansonsten gerne blockiert, aber im Endeffekt war ihr die verteidigung auch eionfach egal und eine willige Regierung hätte da problemlos besser agieren können.
Denn geld war nie das Kernproblem der Bundeswehr, auch wenn gerne so dargestellt.
Das Kernproblem der Bundeswehr ist ein katastrophales Missmanagement im Ministerium, den Behörden UND der BW-Führung und mehr Geld hat diese probleme nicht gelöst, sondern eher verschärft. Und das alles ist in der Befugnis des/r Verteidigungsminister:in und diese Personalie ist seit 2005 von der CDU gestellt worden.

Das Problem auf EP14 zu schieben, und dass die SPD das blockierte ist also schlicht die Verklärung der Realität und ein bewusstes Auslassen zentraler Fakten.

Und nein, Andrea Nahles hat nicht persönlich die Macht gehabt, die ganzen Regierungen Merkel komplett zu blockieren und zu lenken und wenn, bin ich (so sehr ich sie nicht mag) sicher, dass sie dann ihr Gewicht für anderes genutzt hätte als die eh vor sich her sumpfende Bundeswehr zu demontieren.
Glorfindel
ZITAT
Denn geld war nie das Kernproblem der Bundeswehr, auch wenn gerne so dargestellt.
Das Kernproblem der Bundeswehr ist ein katastrophales Missmanagement im Ministerium, den Behörden UND der BW-Führung und mehr Geld hat diese probleme nicht gelöst, sondern eher verschärft. Und das alles ist in der Befugnis des/r Verteidigungsminister:in und diese Personalie ist seit 2005 von der CDU gestellt worden.

Sehe ich genauso.

Ich wollte einmal einen Vorschlag machen, die jetzige Bundeswehr zu verbessern. Ich bin, nachdem ich mich einigermassen intensiv damit befasst habe, zum Schluss gelangt, dass man nicht wüsste, wo anfangen. Klar, die kaputten Systeme wieder instandzusetzen und Mun zu bestelken, liegt auf der Hand. aber die kaputten Strukturen, unbrauchbare Orbat und nichtfunktionierende Abläufe kann man nicht so einfach korrigieren. Ich bin deshalb zum Schluss gelangt, dass ganz drastische Änderungen nötig sind, aber eben auch eine Chance wären.

Ein weiteres Problem ist, dass die Politik und Bevölkerung heute weitgehend das Verständnis und die Kenntnis über Sicherheits- und Verteidigungspolitik verloren haben. Da werden zum Teil hahnebüchene Falschaussagen und Unsinn verbreitet.
General Gauder
ZITAT(goschi @ 11. May 2023, 17:32) *
ZITAT(muckensen @ 11. May 2023, 17:02) *
aber es ist blanker Unsinn so zu tun, als hätte die Politik der SPD sich nicht prominent in der Haushaltsplanung der Großen Koalition niedergeschlagen.

Dass die SPD sicher keinen Finger für eine besser gestellte Bundeswehr tat ist klar, aber hier wird von einigen eine Dolchstosslegende aufgebaut, dass die Union ja immer wollte, und nur durch die SPD daran gehindert wurde.
Ich möchte daran erinnern, dass Guttenberg und deMaziere im Kabinett Merkel 2 sassen, also dem von Union und FDP, die schlimmste Phase des willkürlichen Zusammenstreichens genau in diese eine Phase ohne SPD fiel (und ich rede nicht vom Aussetzen der Wehrpflicht, mMn der einzig richtige Entscheid dieser Phase)

Klar hat die SPD ansonsten gerne blockiert, aber im Endeffekt war ihr die verteidigung auch eionfach egal und eine willige Regierung hätte da problemlos besser agieren können.
Denn geld war nie das Kernproblem der Bundeswehr, auch wenn gerne so dargestellt.
Das Kernproblem der Bundeswehr ist ein katastrophales Missmanagement im Ministerium, den Behörden UND der BW-Führung und mehr Geld hat diese probleme nicht gelöst, sondern eher verschärft. Und das alles ist in der Befugnis des/r Verteidigungsminister:in und diese Personalie ist seit 2005 von der CDU gestellt worden.

Das Problem auf EP14 zu schieben, und dass die SPD das blockierte ist also schlicht die Verklärung der Realität und ein bewusstes Auslassen zentraler Fakten.

Und nein, Andrea Nahles hat nicht persönlich die Macht gehabt, die ganzen Regierungen Merkel komplett zu blockieren und zu lenken und wenn, bin ich (so sehr ich sie nicht mag) sicher, dass sie dann ihr Gewicht für anderes genutzt hätte als die eh vor sich her sumpfende Bundeswehr zu demontieren.

Ergänzen kann man auch noch das vieles von dem was Unions Politiker in Sachen SIPO in den letzten 18 Jahren gesagt haben, oft auch nur deshalb gesagt haben, weil sie wussten das diese Dinge sowieso nicht umgesetzt werden bestes Beispiel dafür war wohl AKKs Flugzeugträger.
muckensen
ZITAT(Malefiz @ 11. May 2023, 17:30) *
Die Bundeswehr hat massive Probleme, auch außerhalb von Etatfragen. 5 verschiedene Verteilungsminister, allesamt von der Union haben es 16 Jahre lang nicht gebacken bekommen irgendwas in diesem traurigen Haufen auf den richtigen Weg zu bringen. Man hätte auch mit genau dem Etat den man die 16 Jahre lang hatte viel bewegen können - man wollte nur nicht.
Und die sieben Jahre Rot-Grün davor klammern wir warum aus? Aber das ist eine rhetorische Frage, denn nochmals, was vor 2014 geschehen ist, halte ich für unbeachtlich. Unsere Politik funktioniert nicht so, dass Milliarden ausgegeben werden, weil eines Tages die Eventualität eintreten könnte, dass … Hier muss man (leider, leider) realistisch bleiben und anerkennen, dass ohne konkreten "Verwendungszweck" ein parteipolitischer Konsens bestand, dass die Bundeswehr nichts zu kosten und nicht in den Schlagzeilen aufzutauchen hat. Die Annexion der Krim, und umso mehr der 24.02.22, das sind die Zäsuren, die mich interessieren, weil mit ihnen nicht nur ein Auftrag an die Politik auftauchte, sondern auch eine Begründung, die man dem zweifelnden Wahlvolk präsentieren konnte. Und was ist seit 2014 passiert? Der Wehretat wurde erhöht. Nicht so, wie er hätte erhöht werden müssen, freilich. Wer war dafür, ihn zu erhöhen? Wer war dagegen?
ZITAT(Malefiz @ 11. May 2023, 17:30) *
Hätte die Union jetzt wieder und wieder versucht der SPD Geld aus den Rippen zu leiern und hätte die SPD irgendwelchen Wehrreformen Steine in den Weg gelegt, dann könnte ich ja noch irgendwie mitgehen. Aber diese Sichtweise "Ja die SPD hat gesagt sie wollen nicht mehr Geld für Rüstung, daher mussten wir die BW mit 230km/h an die Wand fahren, es ging gar nicht anders" ist schlicht absurd.
Aber genau das ist doch im Endeffekt passiert. Vergleiche die Wahlprogramme. Vergleiche, womit die Parteien in die Koalitionsverhandlungen gegangen sind, und womit sie wieder hervorgekommen sind. Einerseits beklagt Ihr, und völlig mit Recht, dass in Deutschland kein sicherheitspolitisches Bewusstsein existiere, aber dann wundert Ihr Euch über das Einknicken einer CDU, die 2017 in den Koalitionsverhandlungen mit dem Angebot der SPD konfrontiert wird: Okay, ihr kriegt mehr Geld für eure Bundeswehr, wenn wir dafür unsere Vermögenssteuer kriegen? Ich verstehe das nicht.
Amorphium
ZITAT(muckensen @ 11. May 2023, 21:08) *
ZITAT(Malefiz @ 11. May 2023, 17:30) *
Die Bundeswehr hat massive Probleme, auch außerhalb von Etatfragen. 5 verschiedene Verteilungsminister, allesamt von der Union haben es 16 Jahre lang nicht gebacken bekommen irgendwas in diesem traurigen Haufen auf den richtigen Weg zu bringen. Man hätte auch mit genau dem Etat den man die 16 Jahre lang hatte viel bewegen können - man wollte nur nicht.
Und die sieben Jahre Rot-Grün davor klammern wir warum aus? Aber das ist eine rhetorische Frage, denn nochmals, was vor 2014 geschehen ist, halte ich für unbeachtlich. Unsere Politik funktioniert nicht so, dass Milliarden ausgegeben werden, weil eines Tages die Eventualität eintreten könnte, dass … Hier muss man (leider, leider) realistisch bleiben und anerkennen, dass ohne konkreten "Verwendungszweck" ein parteipolitischer Konsens bestand, dass die Bundeswehr nichts zu kosten und nicht in den Schlagzeilen aufzutauchen hat. Die Annexion der Krim, und umso mehr der 24.02.22, das sind die Zäsuren, die mich interessieren, weil mit ihnen nicht nur ein Auftrag an die Politik auftauchte, sondern auch eine Begründung, die man dem zweifelnden Wahlvolk präsentieren konnte. Und was ist seit 2014 passiert? Der Wehretat wurde erhöht. Nicht so, wie er hätte erhöht werden müssen, freilich. Wer war dafür, ihn zu erhöhen? Wer war dagegen?
ZITAT(Malefiz @ 11. May 2023, 17:30) *
Hätte die Union jetzt wieder und wieder versucht der SPD Geld aus den Rippen zu leiern und hätte die SPD irgendwelchen Wehrreformen Steine in den Weg gelegt, dann könnte ich ja noch irgendwie mitgehen. Aber diese Sichtweise "Ja die SPD hat gesagt sie wollen nicht mehr Geld für Rüstung, daher mussten wir die BW mit 230km/h an die Wand fahren, es ging gar nicht anders" ist schlicht absurd.
Aber genau das ist doch im Endeffekt passiert. Vergleiche die Wahlprogramme. Vergleiche, womit die Parteien in die Koalitionsverhandlungen gegangen sind, und womit sie wieder hervorgekommen sind. Einerseits beklagt Ihr, und völlig mit Recht, dass in Deutschland kein sicherheitspolitisches Bewusstsein existiere, aber dann wundert Ihr Euch über das Einknicken einer CDU, die 2017 in den Koalitionsverhandlungen mit dem Angebot der SPD konfrontiert wird: Okay, ihr kriegt mehr Geld für eure Bundeswehr, wenn wir dafür unsere Vermögenssteuer kriegen? Ich verstehe das nicht.

sorry, aber die CDU/CSU hat sowohl den Finanz- als auch den Verteidigungsminister von 2009-2017 gestellt, da hätte man genug machen können wenn man denn wirklich gewollt hätte. Die 7 Jahre Schröder werden vermutlich auch deshalb ausgeklammert weil vor Schröder nunmal bis 1982 die CDU an der Regierung war. Auch da hätte man sicher genug machen können.
General Gauder
ZITAT(muckensen @ 11. May 2023, 21:08) *
ZITAT(Malefiz @ 11. May 2023, 17:30) *
Die Bundeswehr hat massive Probleme, auch außerhalb von Etatfragen. 5 verschiedene Verteilungsminister, allesamt von der Union haben es 16 Jahre lang nicht gebacken bekommen irgendwas in diesem traurigen Haufen auf den richtigen Weg zu bringen. Man hätte auch mit genau dem Etat den man die 16 Jahre lang hatte viel bewegen können - man wollte nur nicht.
Und die sieben Jahre Rot-Grün davor klammern wir warum aus? Aber das ist eine rhetorische Frage, denn nochmals, was vor 2014 geschehen ist, halte ich für unbeachtlich. Unsere Politik funktioniert nicht so, dass Milliarden ausgegeben werden, weil eines Tages die Eventualität eintreten könnte, dass … Hier muss man (leider, leider) realistisch bleiben und anerkennen, dass ohne konkreten "Verwendungszweck" ein parteipolitischer Konsens bestand, dass die Bundeswehr nichts zu kosten und nicht in den Schlagzeilen aufzutauchen hat. Die Annexion der Krim, und umso mehr der 24.02.22, das sind die Zäsuren, die mich interessieren, weil mit ihnen nicht nur ein Auftrag an die Politik auftauchte, sondern auch eine Begründung, die man dem zweifelnden Wahlvolk präsentieren konnte. Und was ist seit 2014 passiert? Der Wehretat wurde erhöht. Nicht so, wie er hätte erhöht werden müssen, freilich. Wer war dafür, ihn zu erhöhen? Wer war dagegen?
ZITAT(Malefiz @ 11. May 2023, 17:30) *
Hätte die Union jetzt wieder und wieder versucht der SPD Geld aus den Rippen zu leiern und hätte die SPD irgendwelchen Wehrreformen Steine in den Weg gelegt, dann könnte ich ja noch irgendwie mitgehen. Aber diese Sichtweise "Ja die SPD hat gesagt sie wollen nicht mehr Geld für Rüstung, daher mussten wir die BW mit 230km/h an die Wand fahren, es ging gar nicht anders" ist schlicht absurd.
Aber genau das ist doch im Endeffekt passiert. Vergleiche die Wahlprogramme. Vergleiche, womit die Parteien in die Koalitionsverhandlungen gegangen sind, und womit sie wieder hervorgekommen sind. Einerseits beklagt Ihr, und völlig mit Recht, dass in Deutschland kein sicherheitspolitisches Bewusstsein existiere, aber dann wundert Ihr Euch über das Einknicken einer CDU, die 2017 in den Koalitionsverhandlungen mit dem Angebot der SPD konfrontiert wird: Okay, ihr kriegt mehr Geld für eure Bundeswehr, wenn wir dafür unsere Vermögenssteuer kriegen? Ich verstehe das nicht.

Nein

Die Union hatte nie vor die BW zu reformieren, alles diesbezüglich waren reine Sonntagsreden.
selbst wenn man alles vor 2014 ausklammert, es wurde rein gar nichts von der Union angegangen die Reform des Beschaffungs wesen als krasses Beispiel hätte kaum Geld gekostet, man hätte einfach die Strukturen angehen müssen getan hat man nichts im gegenteil die Regelungs Wut im Ministerium ist nach 2014 sogar noch schlimmer geworden.

Ich will die Rolle der SPD auf keinen Fall verteidigen, deren Haltung war ganz bestimmt nicht hilfreich aber die gesamte Schuld auf eben jene zu verfrachten und dann zu sagen, die Union hatte einfach keine Chance ist grober Unfug. Man hätte auch mit den vorhandenen Mittel Streitkräfte aufstellen können, die zumindest nicht vollkommen handlungsunfähig sind.
Die traurige Wahrheit ist, die das die Bundeswehr sämtlichen Parteien egal war, weil es der Bevölkerung auch egal war, für die Wählerinnen und Wähler waren andere Dinge wichtig mit allem was die BW betraf, konnte man allenfalls Negativpunkte sammeln, aber keine Pluspunkte.
Das beste Beispiel dafür ist die Tatsache das kein einziger höherer Politiker von egal welcher Partei die Soldatinnen und Soldaten des letzten Mandates aus Afghanistan wieder zu Hause begrüßte, ich meine nicht die anschließende chaotische Evakuierungsmission, da war AKK natürlich da, weil es vorher Lack von der Presse gab, bei der eigentlich geplanten Wiederkehr war niemand egal ob Bundespräsident, Kanzlerin oder Verteidigungsministerin anwesend. Soviel zum Thema der Union lag die BW am Herzen.

€hier noch mal eine Quelle aus der FAZ https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/...n-17417266.html
goschi
ZITAT(muckensen @ 11. May 2023, 21:08) *
Und die sieben Jahre Rot-Grün davor klammern wir warum aus? Aber das ist eine rhetorische Frage, denn nochmals, was vor 2014 geschehen ist, halte ich für unbeachtlich.

Wieso verschiebst du jetzt die Torpfosten?

Niemand hat die SPD gelobt, es geht aber um 16 Jahre Regierungen merkel und da hatte die CDU immer die Verantwortung fürs BMVG, aber du sprichst sie nonchalant von einer Hauptschuld frei, "weil die SPD"
so funktioniert das aber nicht, Malefiz, Gauder und ich brachten Argumente, auf keins gehst du ein, du hüpfst nur weiter.
Nightwish
Bei der parteipolitischen Debatte muss man auch die Wähler mitdenken, welche die entsprechenden Parteien gewählt haben. Ebenso, dass es gesellschaftlicher Konsens war, die "Friedensdividende" einzustreichen und die Bundeswehr einfach niemanden mehr interessiert hat. Das Ende der Wehrpflicht hat dazu ebenfalls seinen Teil beigetragen, da "die Truppe" nicht mehr zwangsverankert war und sich so auch aus den "Männergesprächen" ausgeschlichen hat.

ZITAT(General Gauder @ 11. May 2023, 21:26) *
Das beste Beispiel dafür ist die Tatsache das kein einziger höherer Politiker von egal welcher Partei die Soldatinnen und Soldaten des letzten Mandates aus Afghanistan wieder zu Hause begrüßte, ich meine nicht die anschließende chaotische Evakuierungsmission, da war AKK natürlich da, weil es vorher Lack von der Presse gab, bei der eigentlich geplanten Wiederkehr war niemand egal ob Bundespräsident, Kanzlerin oder Verteidigungsministerin anwesend. Soviel zum Thema der Union lag die BW am Herzen.

€hier noch mal eine Quelle aus der FAZ https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/...n-17417266.html



Ich erinnere mich an Stimmen aus diesem Forum, dass es "die Truppe" ohnehin nicht interessiert, was Politiker bei solchen Anlässen vom Stapel lassen und das die Soldatinnen und Soldaten so wenigstens nicht aufgehalten wurden.
Malefiz
ZITAT(muckensen @ 11. May 2023, 21:08) *
Und die sieben Jahre Rot-Grün davor klammern wir warum aus? Aber das ist eine rhetorische Frage, denn nochmals, was vor 2014 geschehen ist, halte ich für unbeachtlich. Unsere Politik funktioniert nicht so, dass Milliarden ausgegeben werden, weil eines Tages die Eventualität eintreten könnte, dass … Hier muss man (leider, leider) realistisch bleiben und anerkennen, dass ohne konkreten "Verwendungszweck" ein parteipolitischer Konsens bestand, dass die Bundeswehr nichts zu kosten und nicht in den Schlagzeilen aufzutauchen hat. Die Annexion der Krim, und umso mehr der 24.02.22, das sind die Zäsuren, die mich interessieren, weil mit ihnen nicht nur ein Auftrag an die Politik auftauchte, sondern auch eine Begründung, die man dem zweifelnden Wahlvolk präsentieren konnte. Und was ist seit 2014 passiert? Der Wehretat wurde erhöht. Nicht so, wie er hätte erhöht werden müssen, freilich. Wer war dafür, ihn zu erhöhen? Wer war dagegen?


Das ist ja schön und gut, dass der Etat erhöht wurde. Fakt bleibt, dass das Ministerium 16 Jahre lang durchgehend unionsgeführt war und zum aktuellen Zeitpunkt als de facto handlungsunfähig gelten muss. 16 Jahre lang hat die CDU die Verantwortung für die Verteidigungspolitik gehabt, 16 Jahre lang ist nichts besser und fast alles schlechter geworden. Dieses "Aber die bösen Sozen wollten uns kein Geld geben" ist billigster Populismus. Die Union führt seit Beginn von Merkels Kanzlerschaft das Prinzip "Alles was gut ist vereinnahmen wir für uns, alles was schlecht läuft schieben wir auf die anderen". Das ist so billig und dermaßen durchsichtig, offen gesagt verwundert es mich sehr, dass du einer solchen Masche auf den Leim gehst.



ZITAT
e, aber dann wundert Ihr Euch über das Einknicken einer CDU, die 2017 in den Koalitionsverhandlungen mit dem Angebot der SPD konfrontiert wird: Okay, ihr kriegt mehr Geld für eure Bundeswehr, wenn wir dafür unsere Vermögenssteuer kriegen? Ich verstehe das nicht.


Bei der Union wundert mich gar nichts. Diese Partei besteht in den oberen Kadern offensichtlich zu gewichtigen Teil aus Menschen, deren einziger Antrieb es ist für sich selbst Profit zu schlagen. Die Maskenaffäre und die jämmerliche "Ehrenerklärung" sind da Beweis genug.

Und nochmal: Es geht nicht nur um Geld. Mag sein, dass eine Erhöhung des Wehretats mit der SPD nicht zu machen war, aber es hätte genügend Geld gegeben um die Bundeswehr voran zu bringen. Man hätte es nur wollen müssen. Es wollte aber keiner.

Die CDU hat nach dem Verteidigungsministerium gegriffen und dann nichts damit angestellt. Das kann man nur (!) Der Union anlasten. Niemandem sonst.

Solltest du bisher dein Kreuz bei den Christdemokraten gemacht haben und ein Grund dafür ihre Sicherheitspolitik sein, dann würde ich meine Wahlentscheidung fürs nächste Mal gründlich überdenken, anstatt irgendwie zu versuchen "Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!" zu spielen.
General Gauder
ZITAT(Nightwish @ 11. May 2023, 21:49) *
Bei der parteipolitischen Debatte muss man auch die Wähler mitdenken, welche die entsprechenden Parteien gewählt haben. Ebenso, dass es gesellschaftlicher Konsens war, die "Friedensdividende" einzustreichen und die Bundeswehr einfach niemanden mehr interessiert hat. Das Ende der Wehrpflicht hat dazu ebenfalls seinen Teil beigetragen, da "die Truppe" nicht mehr zwangsverankert war und sich so auch aus den "Männergesprächen" ausgeschlichen hat.

ZITAT(General Gauder @ 11. May 2023, 21:26) *
Das beste Beispiel dafür ist die Tatsache das kein einziger höherer Politiker von egal welcher Partei die Soldatinnen und Soldaten des letzten Mandates aus Afghanistan wieder zu Hause begrüßte, ich meine nicht die anschließende chaotische Evakuierungsmission, da war AKK natürlich da, weil es vorher Lack von der Presse gab, bei der eigentlich geplanten Wiederkehr war niemand egal ob Bundespräsident, Kanzlerin oder Verteidigungsministerin anwesend. Soviel zum Thema der Union lag die BW am Herzen.

€hier noch mal eine Quelle aus der FAZ https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/...n-17417266.html



Ich erinnere mich an Stimmen aus diesem Forum, dass es "die Truppe" ohnehin nicht interessiert, was Politiker bei solchen Anlässen vom Stapel lassen und das die Soldatinnen und Soldaten so wenigstens nicht aufgehalten wurden.

Es geht in der Politik um Symbole und hier fehlte das Symbol vollkommen und was waren es 5-6 Wochen später nach der Rettungsmission ging das plötzlich, dass ich nicht lache. Jetzt bei der Mission im Sudan waren auch Baerbock, Pistorius MASZ anwesend, das zeigt dieser Fauxpas passiert den Politikern so schnell nicht wieder.
Seneca
Verantwortung für die Verteidigungspolitik hat die gesamte Regierung. Seit 2014 fand bei der CDU ein Umdenken statt, von der Leyen erhöhte die Plan-Zahl der Soldaten, die Zahl der Kampfpanzer wurde mäßig erhöht. Wichtige Vorhaben wie Bewaffnung von Drohnen oder Nachfolger Tornado/ nukleare Teilhabe wurden leider aktiv von der SPD blockiert. Gerade der Fraktionvorsitzende Mützenich ließ keine Gelegenheit aus, Erhöhungen des Verteidigungsetats aktiv zu bekämpfen . Fähige Verteidigungsleute aus den eigenen Reihen wurden von der SPD abserviert.
Mützenich noch NACH dem Angriff Russlands:
ZITAT
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat sich auch trotz des russischen Einmarsches in die Ukraine gegen höhere Militärausgaben in Deutschland ausgesprochen.

https://rp-online.de/politik/deutschland/bu...us_aid-66641713
Und Olaf Scholz sagte nicht, dass er als Kanzler eine Zeitenwende einleite oder gestalte. Er sagte nur, wir erleben eine Zeitenwende. Passiv.
Madner Kami
ZITAT(Nightwish @ 11. May 2023, 21:49) *
Ich erinnere mich an Stimmen aus diesem Forum, dass es "die Truppe" ohnehin nicht interessiert, was Politiker bei solchen Anlässen vom Stapel lassen und das die Soldatinnen und Soldaten so wenigstens nicht aufgehalten wurden.


Keiner verlangt, dass eine lange Rede gehalten werden muss, bei der alle in Paradeuniform stundenlang stramm stehen müssen. Der Verteidigungsminister kann auch einfach neben der Gangway des Flugzeugs stehen und salutieren, während die Heimkehrer aussteigen und in sich in den Bus setzen. Respekt den Streitkräften eines Landes gegenüber zu zeigen, die aus einem Einsatz zurückkehren, ist das mindesteste was man als Politiker machen kann. Die Leute standen mit ihrem Leben für eine politische Idee und Weisung ein...
Nightwish
ZITAT(General Gauder @ 11. May 2023, 22:10) *
ZITAT(Nightwish @ 11. May 2023, 21:49) *
Bei der parteipolitischen Debatte muss man auch die Wähler mitdenken, welche die entsprechenden Parteien gewählt haben. Ebenso, dass es gesellschaftlicher Konsens war, die "Friedensdividende" einzustreichen und die Bundeswehr einfach niemanden mehr interessiert hat. Das Ende der Wehrpflicht hat dazu ebenfalls seinen Teil beigetragen, da "die Truppe" nicht mehr zwangsverankert war und sich so auch aus den "Männergesprächen" ausgeschlichen hat.

ZITAT(General Gauder @ 11. May 2023, 21:26) *
Das beste Beispiel dafür ist die Tatsache das kein einziger höherer Politiker von egal welcher Partei die Soldatinnen und Soldaten des letzten Mandates aus Afghanistan wieder zu Hause begrüßte, ich meine nicht die anschließende chaotische Evakuierungsmission, da war AKK natürlich da, weil es vorher Lack von der Presse gab, bei der eigentlich geplanten Wiederkehr war niemand egal ob Bundespräsident, Kanzlerin oder Verteidigungsministerin anwesend. Soviel zum Thema der Union lag die BW am Herzen.

€hier noch mal eine Quelle aus der FAZ https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/...n-17417266.html



Ich erinnere mich an Stimmen aus diesem Forum, dass es "die Truppe" ohnehin nicht interessiert, was Politiker bei solchen Anlässen vom Stapel lassen und das die Soldatinnen und Soldaten so wenigstens nicht aufgehalten wurden.

Es geht in der Politik um Symbole und hier fehlte das Symbol vollkommen und was waren es 5-6 Wochen später nach der Rettungsmission ging das plötzlich, dass ich nicht lache. Jetzt bei der Mission im Sudan waren auch Baerbock, Pistorius MASZ anwesend, das zeigt dieser Fauxpas passiert den Politikern so schnell nicht wieder.


Das musst du nicht an mich adressieren, ich sehe das ähnlich. Außer dass es in der Politik eben nicht ausschließlich um Symbole geht. Ich wundere mich nur amüsiert über wechselnde Schwarm-Reflexe hier im Forum (zumindest "gefühlt").

ZITAT(Madner Kami @ 11. May 2023, 23:41) *
ZITAT(Nightwish @ 11. May 2023, 21:49) *
Ich erinnere mich an Stimmen aus diesem Forum, dass es "die Truppe" ohnehin nicht interessiert, was Politiker bei solchen Anlässen vom Stapel lassen und das die Soldatinnen und Soldaten so wenigstens nicht aufgehalten wurden.


Keiner verlangt, dass eine lange Rede gehalten werden muss, bei der alle in Paradeuniform stundenlang stramm stehen müssen. Der Verteidigungsminister kann auch einfach neben der Gangway des Flugzeugs stehen und salutieren, während die Heimkehrer aussteigen und in sich in den Bus setzen. Respekt den Streitkräften eines Landes gegenüber zu zeigen, die aus einem Einsatz zurückkehren, ist das mindesteste was man als Politiker machen kann. Die Leute standen mit ihrem Leben für eine politische Idee und Weisung ein...


Genau. Das ist in etwas das, was ich damals geschrieben hatte. Wenn ich mich recht erinnere.
Panzerpionier
Es ist natürlich vollkommen richtig, dass auch während der Zeit, als die Bundeswehr von CDU-Verteidigungsministern geführt wurde, es keine nennenswerte Reformen gab. Im Gegenteil. Es gab auch Reförmchen zum Negativen. So wurden in dieser Zeit bspw. viele Logistik- Ersatzteil- und Munitionsdepots aufgelöst. Dies hatte zur Folge, dass nur wenige U-Boote verfügbar waren und die Meisten wegen Ersatzteilmangel im Hafen lagen. Auch bei den Eurofighter Typhoon machte sich der Ersatzteilmangel äußerst negativ bemerkbar. Auch dort sank die Verfügbarkeit immer weiter ab. Zum Teil wurden Eurofighter ausgeschlachtet, um andere wieder flott zu bekommen. Es gab auch Panzerbataillone wo man nur noch Panzer für eine Kompanie zusammenkratzen konnte.
Es war vollkommener humbug zu glauben, das Ersatzteillager könne sich auf dem LKW, auf der Straße befinden.
Oder die völlig schwachsinnige Auflösung der Heeresflugabwehr 2011. Damals hatte die Bw nur noch zwei FlakRgt und sechs PzBtl. Wenn man schon aus Sparzwängen Einheiten auflösen muss, wäre es vernünftiger gewesen, man hätte von den sechs PzBtl zwei aufgelöst und hätte die zwei Flakregimenter behalten. Die zwei PzBtl wurden dann 2014 sowieso auch aufgelöst bzw. umgerüstet. Es ist schon sehr merkwürdig, dass sich so ein reiches Land wie Deutschland keine zwei Flakregimenter mehr leisten kann/will und die ausgemusterten Flakpanzer Gepard, anschließend in ärmeren Ländern wie Rumänien und Brasilien in Dienst gestellt werden. Also, man muss schon sagen, auch die CDU-Verteidigungsminister haben in der Vergangenheit großen Bockmist gebaut.

Mit Beginn des russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24.02.2022 findet jetzt auch in Deutschland ein umdenken in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik statt. Allerdings findet dieses umdenken nicht konsequent genug statt.
Es stimmt natürlich, dass der Bundeswehr mit mehr Geld alleine nicht geholfen ist. Tiefgreifende Reformen zum Besseren wie u.a. die Rückabwicklung der Streitkräftebasis und des Zentralen Sanitätsdienstes halte auch ich für zwingend notwendig.
Mit dem 100 Mrd Sondervermögen (Sonderschulden) kann sich die Bundeswehr die notwendigen Waffensysteme beschaffen (F-35, CH-47 Chinook, 2. Los SPz Puma, usw.), die in den letzten 15 Jahren wegen Geldmangel auf die lange Bank geschoben wurden.

Bei der Bundeswehr gibt es neben dem Investitionsstau bei den Waffensystemen aber auch noch einen enormen Investitionsstau bei der Infrastruktur. Unzählige Kasernen sollten in den nächsten Jahren modernisiert oder saniert werden. Zudem sollten auch neue Munitionsdebots, entweder wieder in Betrieb genommen oder neu gebaut werden. Das auch ausreichend Munition beschafft werden muss, ist hinlänglich bekannt. Mit den Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst werden auch für die Bundeswehr die Personalkosten um über eine Milliarde Euro jährlich steigen. Hinzu kommen neue unverzichtbare Vorhaben wie die Neuaufstellung zusätzlicher Artilleriebataillone und der Heeresflugabwehr. Auch die Fähigkeiten der Marine sollen erweitert werden.
Deshalb zeichnet sich jetzt schon ab, dass die 1,4% des BIP oder 50,1 Mrd Euro jährlich, hinten und vorne nicht ausreichen werden. Es ist natürlich zu hoffen, dass Herr Pistorius jetzt teilweise die notwendigen Reformen in Angriff nimmt und dann auch in den nächsten Jahren der Verteidigungsetat pö a pö erhöht wird.

Insgesamt gesehen, müsste für die Bundeswehr eine Gesamtstrategie erarbeitet werden, wo für Heer, Luftwaffe und Marine genau definiert ist, bis wann sie voll einsatzbereit zu sein haben. Samt Munition. Und dies dann auch verbindlich, ohne wischi waschi.
Bei Heer (neue Struktur), Luftwaffe und Marine ist im Großen und Ganzen bekannt, wie das Fähigkeitsprofil zukünftig aussehen soll. In den nächsten Jahren muss dies dann auch finanziell hinterlegt werden, egal ob der Verteitigungsminister von der SPD oder CDU gestellt wird. Für ausreichend finanzielle Mittel im Verteidigungsetat hat der jeweilige Kanzler zu sorgen.
Broensen
ZITAT(Seneca @ 11. May 2023, 23:17) *
Wichtige Vorhaben wie Bewaffnung von Drohnen oder Nachfolger Tornado/ nukleare Teilhabe wurden leider aktiv von der SPD blockiert.

Danke für diese Beispiele. Das sind die markantesten Punkte, die man der SPD zurecht immer wieder vorwirft. Das Verhalten diesbezüglich war ziemlich albern und sicher nicht im Sinne der der Bundeswehr und ihres Auftrags.

ABER: Jetzt stellen wir uns doch einfach mal vor, die SPD hätte in diesen Punkten anders gehandelt. Was wäre dann heute besser? Wir hätten dann ein paar LFK für unsere 5 geleasten Heron und würden demnächst irgendwann 30 F18 statt F35 bekommen. Gigantisch!! hmpf.gif

Und sonst so? Wir hätten trotzdem weder eine Heeresflugabwehr, noch Ersatzteile, noch sonst wie eine funktionierende Truppe. Und daran tragen vor allem die Schuld, die sie in den letzten 17 Jahre geleitet haben. Insofern steht es da wohl 16 zu 1, auch wenn man leicht versucht sein kann, der lieben Christine eine Bonuspunkt zu verleihen für den größten Schaden durch Nichtstun. Ihre Unionsvorgänger haben wenigstens noch aktiv die Wehrfähigkeit unterminiert. wink.gif
Merowinger
ZITAT(Broensen @ 12. May 2023, 23:37) *
Insofern steht es da wohl 16 zu 1, auch wenn man leicht versucht sein kann, der lieben Christine eine Bonuspunkt zu verleihen für den größten Schaden durch Nichtstun.
biggrin.gif
Nite
Das Thema bewaffnete Drohnen wurde von der CDU mindestens 10 Jahre lang verschleppt bevor AKK in ihrem letzten Jahr im Amt hektisch aktiv geworden ist (nebenbei die Öffentlichkeit belogen hat), und die Ampel hat es in den Koalitionsvertrag aufgenommen.
Das Beispiel taugt also nicht wirklich als Beleg für die These die Union habe gewollt aber nicht gekonnt.
v. Manstein
Das stimmt einfach nicht. Sind das alternative Fakten?

Es gab nie eine parlamentarische Mehrheit in der Regierung dafür, weil die SPD dies nicht wollte. Ergo wurde das Thema auch nicht ernsthaft verfolgt. Das hat sich erst in der letzten Amtsperiode von Angela Merkel geändert, nachdem die Union bzw. das BMVg die Auflagen zum Einsatz von bewaffneten UAV so eingeschränkt hatte, dass diese faktisch sowieso nie zum Einsatz kommen.

Beispiel aus dem Dezember 2020
Die SPD will die Beschaffung bewaffneter Drohnen für die Bundeswehr einem Medienbericht zufolge für diese Legislaturperiode ganz auf Eis legen. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich habe sich öffentlich geäußerten Bedenken von Parteichef Norbert Walter-Borjans angeschlossen, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe


Edit: Und in das Regierungsprogramm der Ampel wurde es aufgenommen, weil die FDP darauf bestand, dass die BW mit bewaffneten Drohnen ausgestattet wird.
400plus
ZITAT(Nite @ 12. May 2023, 23:44) *
Das Thema bewaffnete Drohnen wurde von der CDU mindestens 10 Jahre lang verschleppt bevor AKK in ihrem letzten Jahr im Amt hektisch aktiv geworden ist


Aha.

https://www.deutschlandfunk.de/kampfdrohnen...leyens-100.html
https://www.dw.com/de/von-der-leyens-drohne...oran/a-43985887
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/...-a-1026373.html
https://www.rnd.de/politik/bewaffnete-drohn...3YMUGB3LFE.html
Nite
@400plus:
Während diesem gesamten Zeitraum waren Kanzleramt und BMVg unionsgeführt. Hätte man also ernsthaft gewollt hätte man das ganze 2014 schon durchdrücken können.

======

ZITAT(v. Manstein @ 13. May 2023, 10:08) *
Ergo wurde das Thema auch nicht ernsthaft verfolgt.

"verschleppen" und nicht ernsthaft verfolgen kann man hier synonym benutzen.

ZITAT(v. Manstein @ 13. May 2023, 10:08) *
Edit: Und in das Regierungsprogramm der Ampel wurde es aufgenommen, weil die FDP darauf bestand, dass die BW mit bewaffneten Drohnen ausgestattet wird.

Kaum ist die Union raus aus der Regierung klappt es auf einmal mit den Drohnen thefinger.gif *scnr*
400plus
ZITAT(Nite @ 13. May 2023, 14:16) *
@400plus:
Während diesem gesamten Zeitraum waren Kanzleramt und BMVg unionsgeführt. Hätte man also ernsthaft gewollt hätte man das ganze 2014 schon durchdrücken können.


Nicht gegen den Widerstand des Koalitionspartners im Parlament, nein.
Nite
ZITAT(400plus @ 13. May 2023, 14:45) *
ZITAT(Nite @ 13. May 2023, 14:16) *
@400plus:
Während diesem gesamten Zeitraum waren Kanzleramt und BMVg unionsgeführt. Hätte man also ernsthaft gewollt hätte man das ganze 2014 schon durchdrücken können.


Nicht gegen den Widerstand des Koalitionspartners im Parlament, nein.

Glaubt ernsthaft irgendjemand dass die SPD wegen ein paar Drohnen die GroKo hätte platzen lassen?
400plus
Brauchte sie ja gar nicht, es reichte ja, nicht zuzustimmen und immer wieder eine "breite gesellschaftliche Debatte" zu fordern. Was hätte Merkel tun sollen, die Drohnen mit der Vertrauensfrage vernknüpfen?
muckensen
Eben.
General Gauder
Mal abgesehen davon das diese Diskussion über bewaffnete Drohnen total egal bezüglich der generellen Einsatzbereitschaft der Streitkräfte ist.
Wenn die Union das wirklich hätte, haben wollen dann hätte man im Hinterzimmer der SPD die bewaffneten Drohnen abgekauft, man wollte den Preis aber schlicht nicht zahlen.
Wir haben also ein Leuchtturm Projekt, was man vonseiten der Union immer wieder wie die Sau durchs Dorf getrieben hat und vonseiten der SPD immer nein gesagt hat, am Ende würde die BW keinen Deut besser da stehen als jetzt, wenn die SPD ja gesagt hätte, den es würde auch für diese Drohnen nicht genug Ersatzteile und Munition geben.

Man kann sich also gerne weiter auf solchen Nebenkriegsschauplätzen abarbeiten, am Kern des Problems, dass die Streitkräfte in Gänze nicht einsatzbereit sind, ändert das nichts.
Bleibt das Versagen von 16 Jahren Union im BMVG, die dazu führten das wir keine funktionierenden Großverbände mehr haben, ganze Truppengattungen aufgelöst worden sind, alle Strukturen die nötig sind um ggf. die Wehrpflicht wieder einzuführen zerstört sind, es kaum noch Lager und Depots gibt, die Streitkräfte ihren Kernauftrag nicht wirklich ausüben können, weil ihnen die Möglichkeit zum Üben fehlen.

Aber klar die SPD hat das alles so gewollt, es führte quasi kein Weg daran vorbei die Union ist vollkommen Schuldlos.

Um das noch einmal klarzustellen, natürlich wäre es nicht besser gewesen, wenn die SPD anstelle der Union am Ruder gewesen wäre, darum geht es auch nicht es geht darum, dass eben nicht eine einzige Partei an allem schuld ist und die anderen quasi keine Wahl hatten.
Panzerpionier
Alle Parteien in Regierungsverantwortung, in den vergangenen 30 Jahren, CDU und SPD, haben am Niedergang der Bundeswehr mitgearbeitet. Auch den Grünen ging die Abrüstung der Bundeswehr nie weit genug.
Es sollte jetzt bei der Bundeswehr aber nicht um die Vergangenheit, sondern um die Zukunft gehen. Und da sehe ich fundamental gesehen, zum jetzigen Zeitpunkt, keine Besserung in Sicht. Klar, der neue Verteidigungsminister Herr Pistorius ist natürlich um Klassen besser als Frau Lamprecht. Aber solange Herr Pistorius nicht die nötige Rückendeckung des Bundeskanzlers und des Finanzministers bekommt, kann auch er keinen Masterplan für die nächsten zehn Jahre erarbeiten.
Eigentlich ist doch vollkommen klar, was die Bundeswehr benötigt und welche finanziellen Mittel dafür erforderlich sind. Viele Politiker in der SPD wie Herr Kühnert, Mützenich oder Stegner sträuben sich nach wie vor, vor einer "Aufrüstung" der Bundeswehr.
Auch der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen Herr Nouripour betont in jeder Talkshow, dass mehr Geld für die Bundeswehr nicht nötig sei.

In den 1960er, 70er und 80er-Jahren richtete sich der Verteidigungshaushalt am Bedarf der Bundeswehr. Als die Bundeswehr neu aufgestellt wurde und in den 1960er-Jahren neue Kasernen gebaut werden mussten, lag das Verteidigungsbudget bei über 4%.
Als die Bundeswehr die benötigte Infrastruktur in den 70er-Jahren dann hatte, konnte auch der Verteidigungsetat wieder auf über 3% zurückgefahren werden. Am Bedarf der Bundeswehr sollte sich die Politik auch heute orientieren.

Seit dem 24.02.2022 gibt es auch in der Bevölkerung eine Mehrheit für die Wiedererlangung der Verteidigungsfähigkeit. Eigentlich wäre jetzt für die SPD die Gelegenheit die Bundeswehr wieder aufzubauen und sich selbst auch als "Partei der Bundeswehr" zu profilieren, so wie es die CDU in den 80er-Jahren auch gemacht hat. Aber leider fehlt Herr Pistorius dazu die Rückendeckung der eigenen Partei und des Kanzlers.
Broensen
ZITAT(General Gauder @ 13. May 2023, 15:57) *
natürlich wäre es nicht besser gewesen, wenn die SPD anstelle der Union am Ruder gewesen wäre

Da wäre ich mir gar nicht so sicher. Die verteidigungspolitischen Probleme mit der SPD waren eigentlich schon immer:
- der Wettbewerb der Ressorts um die Finanzmittel (Kitas statt Waffen)
- der damit einhergehende Populär-Pazifismus von Wählerschaft und Parteibasis
- die "Atomfrage", verbunden mit etwas gepflegten Antiamerikanismus

Wenn man aber vergleicht, wie sich die beiden alten Volksparteien davon mal abgesehen gegenüber der Bundeswehr an sich verhalten haben, wenn sie denn mal in Verantwortung standen, dann stehen da seitens der SPD in den letzten 20 Jahren (neben dem einen Totalausfall) mit Struck und Pistorius zwei sehr Truppen-orientierte IBUK auf dem Zettel, während sich die Union rühmen darf, dass die Reihe Jung - KTzG - TdM - UvdL am Ende durch AKK noch einen halbwegs versöhnlichen Abschluss erhalten hat, was aber nur an ihr persönlich lag und paradoxerweise sogar nur aufgrund ihres politischen Scheiterns überhaupt erst möglich geworden war.

Die SPD redet immer gegen Verteidigung, handelt aber in direkter Verantwortung meist deutlich produktiver, während umgekehrt die Union immer laut davon redet, aber in der Umsetzung katastrophal versagt.
Panzerpionier
ZITAT(Broensen @ 13. May 2023, 17:13) *
ZITAT(General Gauder @ 13. May 2023, 15:57) *
natürlich wäre es nicht besser gewesen, wenn die SPD anstelle der Union am Ruder gewesen wäre

Da wäre ich mir gar nicht so sicher. Die verteidigungspolitischen Probleme mit der SPD waren eigentlich schon immer:
- der Wettbewerb der Ressorts um die Finanzmittel (Kitas statt Waffen)
- der damit einhergehende Populär-Pazifismus von Wählerschaft und Parteibasis
- die "Atomfrage", verbunden mit etwas gepflegten Antiamerikanismus

Wenn man aber vergleicht, wie sich die beiden alten Volksparteien davon mal abgesehen gegenüber der Bundeswehr an sich verhalten haben, wenn sie denn mal in Verantwortung standen, dann stehen da seitens der SPD in den letzten 20 Jahren (neben dem einen Totalausfall) mit Struck und Pistorius zwei sehr Truppen-orientierte IBUK auf dem Zettel, während sich die Union rühmen darf, dass die Reihe Jung - KTzG - TdM - UvdL am Ende durch AKK noch einen halbwegs versöhnlichen Abschluss erhalten hat, was aber nur an ihr persönlich lag und paradoxerweise sogar nur aufgrund ihres politischen Scheiterns überhaupt erst möglich geworden war.

Die SPD redet immer gegen Verteidigung, handelt aber in direkter Verantwortung meist deutlich produktiver, während umgekehrt die Union immer laut davon redet, aber in der Umsetzung katastrophal versagt.

Das sehe ich komplett anderst. Auch wenn Herr Struck ein Truppen-orientierter IBUK war, lag der rot-grüne Fokus ganz klar auf Truppenreduzierung und dem Zusammenstreichen der Verteidigungsausgaben. Im Jahr 1998, bei Schröders Amtsübernahme, lag der Verteidigungsetat noch bei 1,39% des BIP. Die Verteidigungsausgaben wurden dann, in den darauffolgenden Jahren, unter SPD-Führung, immer weiter abgesenkt und erreichten 2005 mit 1,07% des BIP ihren historischen Tiefpunkt, ever.
Und das in einer Zeit wo immer mehr Gelder, auch des Verteidigungsetats, für die Auslandseinsätze in Afghanistan und dem Kosovo benötigt wurden. Die SPD hat genauso verantwortungslos gehandelt wie die CDU danach auch.
Broensen
ZITAT(Panzerpionier @ 13. May 2023, 17:43) *
Auch wenn Herr Struck ein Truppen-orientierter IBUK war, lag der rot-grüne Fokus ganz klar auf Truppenreduzierung und dem Zusammenstreichen der Verteidigungsausgaben.

Das bestreite ich gar nicht. Es geht mir darum, dass unabhängig von der Frage der Finanzmittel die SPD-Verteidigungsminister einen verantwortungsvolleren Job gemacht haben als die der Union. Bei der Finanzierungsfrage haben sich beide nichts getan, aber wie man im Detail damit umgegangen ist, da gab es deutliche Unterschiede. Die Transformation war sicher kein Glanzstück, aber lange nicht so katastrophal wie die Neuausrichtung.
Thomas
So ein bullshit!

Sowohl Scharping als auch Struck haben die Truppe gnadenlos ausgeweidet, um ihren "sichtbaren Beitrag zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus" umzusetzen.

Von wegen verantwortungsvoll. Das einzig verantwortungsvolle in der Zeit war, dass in SPD Hochburgen die Kasernen nochmal schön teuer saniert wurden, bevor man sie geschlossen hat.
goschi
ZITAT(Panzerpionier @ 13. May 2023, 16:53) *
Auch den Grünen ging die Abrüstung der Bundeswehr nie weit genug.

Welchen Grünen?
Die unter Joschka Fischer haben explizit einen bewaffneten aktiven Pazifismus befürwortet und die Verantwortung Deutschlands gesehen, Kriege in anderen Ländern auch mit Waffengewalt zu verhindern und/oder zu beenden.
Entsprechend gab es auch keine zweifel daran, dass eine Bundeswehr dafür ausgestattet sein muss. Ebenso haben die Grünen einen Einsatz der Bundeswehr im Rahmen von ISAF klar befürwortet und auch bei Endouring Freedom war man klar auf der Befürworterseite, der eigene Mitteleinsatz war aber auf Logistik und KSK begrenzt.

Wohlgemerkt, das war kein "leidend mittragen", Joschka Fischer setzte sich selber sehr aktiv dafür ein!


Und die Grünen unter Baerbock/Habek haben sowohl eine aktivere, direkte und robuste Unterstützung der Ukraine öffentlich gefordert wie auch gefordert, dass die Bundeswehr wieder einsatzfähig ist.

Also... welche Grünen genau?
Die der 1980er?
Panzermeyer
ZITAT
Also... welche Grünen genau?


Die Grünen waren in der Zeit sehr heterogen was die Haltung zu aktiven Einsätzen der BW anbelangte.
Es gab da ziemlich Lack aus der Parteibasis, vor allem der "Fundis" inklusiver Austritten. Allerdings war das auch ein Teil der Wandlung der Grünen hin zu einer realistischeren Politik.
goschi
ZITAT(Panzermeyer @ 13. May 2023, 23:10) *
ZITAT
Also... welche Grünen genau?


Die Grünen waren in der Zeit sehr heterogen was die Haltung zu aktiven Einsätzen der BW anbelangte.
Es gab da ziemlich Lack aus der Parteibasis, vor allem der "Fundis" inklusiver Austritten. Allerdings war das auch ein Teil der Wandlung der Grünen hin zu einer realistischeren Politik.

klar, aber eben spätestens mit dem eindeutigen ja von Joschka Fischers Realo-Fraktion zum Kriegseinsatz im Kosovo waren die Fundis eigentlich raus und haben sich später dann auch grösstenteils bei WASG und Linke gefunden, oder anderen nischen.
Spätestens unter Fischer waren die Grünen eine realpolitische Partei und kein Vorstand seitdem hat mehr daran gerüttelt.


klar vereinzelte Fundis gab es immer wieder und wird es heute noch geben, aber "die grünen" sind vom Realo-Flügel dominiert und die geben auch den Ton an.

"dIe gRüNeN!!!" als Feindbild der Bundeswehr und Radikalpazifistische Zerstörerpartei aller irgendwie Verteidigungspolitischer Ansinnen ist, wenn es denn überhaupt jemals bestand, komplett veraltet und das seit mindestens 25 Jahren. Wer das Heute noch Argument nutzt, will einfach nur ein stumpfes Feindbild und ein simples Weltbild.
Seneca
Katja Keul, MdB Grüne, Mitglied des Verteidigungsauschusses, im Dezember 2020 vor dem Bundestag:
ZITAT
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ja, auch wir Grüne haben uns nach zehnjähriger Debatte eine Meinung gebildet und sind gegen die Bewaffnung der Drohnen.

https://www.gruene-bundestag.de/parlament/b...fnete-drohnen-2
Ja, die Grünen haben sich gewandelt, aber nach Joschka Fischer gab es in Verteidigungsfragen erst mal kaum neue Fortschritte . Spürbar wurden neue Fortschritte erst 2021, wenn auch 2021 noch nicht durchgehend:
ZITAT
Die Kanzlerkandidatin der Grünen hat die ablehnende Haltung der Partei gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete bekräftigt. Zuvor hatte ihr Kollege Robert Habeck für Aufsehen gesorgt, als er Waffenlieferungen in die Ukraine forderte. Die Parteilinie sei aber eine andere, so Annalena Baerbock. „Das steht auch in unserem Programm, und das sehen wir als Parteivorsitzende beide so“, sagte sie am Mittwochabend in der ARD-Sendung „Maischberger. Die Woche“.

https://www.fr.de/politik/baerbock-habeck-g...e-90672011.html
goschi
ZITAT(Seneca @ 13. May 2023, 23:44) *
Katja Keul, MdB Grüne, Mitglied des Verteidigungsauschusses, im Dezember 2020 vor dem Bundestag:
ZITAT
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ja, auch wir Grüne haben uns nach zehnjähriger Debatte eine Meinung gebildet und sind gegen die Bewaffnung der Drohnen.

https://www.gruene-bundestag.de/parlament/b...fnete-drohnen-2

keine Ahnung, wieso sich die Debatte so auf die bewaffneten Drohnen versteift, das ist ein klitzekleines thema innerhalb der Debatten rund um die Bundeswehr und eigentlich ein ziemlich irrelevantes und halt auch emotional aufgeladenes, da bewaffnete Drohnen zu den Zeiten primär dadurch in der öffentlichkeit wahrnehmbar waren, dass damit vor allem die USA zT Attentate auf feindliche Personen ausführte, die durchaus auch Völkerrechtlich sehr umstritten sind.
Klar, für uns Kenner der Materie ist klar, dass dies nur eine Nutzung aber nicht der einzige Zweck von bewaffneten Drohnen ist, aber man muss schon ehrlich sein, dass sich das Thema nicht ausblenden lässt bei politischen Debatten!


ZITAT
Ja, die Grünen haben sich gewandelt, aber spürbar wurde dies erst 2021, wenn auch 2021 noch nicht durchgehend:
ZITAT
Die Kanzlerkandidatin der Grünen hat die ablehnende Haltung der Partei gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete bekräftigt. Zuvor hatte ihr Kollege Robert Habeck für Aufsehen gesorgt, als er Waffenlieferungen in die Ukraine forderte. Die Parteilinie sei aber eine andere, so Annalena Baerbock. „Das steht auch in unserem Programm, und das sehen wir als Parteivorsitzende beide so“, sagte sie am Mittwochabend in der ARD-Sendung „Maischberger. Die Woche“.

https://www.fr.de/politik/baerbock-habeck-g...e-90672011.html

das war halt auch die Phase, als man gezielt keinerlei Konflikt in der Koalition suchte und sich der Haltung von Kanzler Scholz unterordnete, es aber eben durchaus klare Äusserungen eben zB von Habeck gab.


Der punkt ist, "die grünen" wollten nicht die Bundeswehr tothungern.
Thomas
Die "Grünen" wollten die Bundeswehr vielleicht nicht komplett todhungern, jedoch hielt sich lange Zeit bei vielen Mitgliedern die irrige Vorstellung, daß man mit 20.000 "nützlichen Idioten" alle gegenwärteigen und zukünftigen Auslandseinsätze bestreiten könnte, und das die Ausrüstungstechnisch "dem Gegner" so überlegen wären, im Verbund mit Partnern, daß man keine neue Ausrüstung bräuchte.
Panzerpionier
ZITAT(Thomas @ 14. May 2023, 00:07) *
Die "Grünen" wollten die Bundeswehr vielleicht nicht komplett todhungern, jedoch hielt sich lange Zeit bei vielen Mitgliedern die irrige Vorstellung, daß man mit 20.000 "nützlichen Idioten" alle gegenwärteigen und zukünftigen Auslandseinsätze bestreiten könnte, und das die Ausrüstungstechnisch "dem Gegner" so überlegen wären, im Verbund mit Partnern, daß man keine neue Ausrüstung bräuchte.

Richtig! Eine kleine Korrektur: Die Grünen redeten immer von 100.000 Soldaten, was natürlich auch eine Vollkatastophe für die Bundeswehr geworden wäre.

In Stuttgart, wo ich wohne und in meinem persönlichen Umfeld, kenne ich viele Grünen-Wähler. Meine Schwester und ihr Mann sind seit eh und je Stammwähler der Grünen. Diese haben alle ein sehr negatives Bild von der Bundeswehr.
Für die ist jeder Euro für Verteidigung, einer zuviel. Als ich einer Bekannten in Stuttgart erzählte, dass ich als FWDL für 23 Monate bei der Bundeswehr war, kam sofort reflexartig die dumme Frage, ob ich den auch am Kasernentor das Gehirn abgeben musste.
goschi
ZITAT(Panzerpionier @ 14. May 2023, 14:13) *
In Stuttgart, wo ich wohne und in meinem persönlichen Umfeld, kenne ich viele Grünen-Wähler. Meine Schwester und ihr Mann sind seit eh und je Stammwähler der Grünen. Diese haben alle ein sehr negatives Bild von der Bundeswehr.

anekdotische, selektive Evidenz, jederzeit bestes Beispiel lol.gif
Madner Kami
ZITAT(goschi @ 14. May 2023, 14:20) *
ZITAT(Panzerpionier @ 14. May 2023, 14:13) *
In Stuttgart, wo ich wohne und in meinem persönlichen Umfeld, kenne ich viele Grünen-Wähler. Meine Schwester und ihr Mann sind seit eh und je Stammwähler der Grünen. Diese haben alle ein sehr negatives Bild von der Bundeswehr.

anekdotische, selektive Evidenz, jederzeit bestes Beispiel lol.gif


Yup. Wenn das der tatsächliche Standard wäre und nicht nur die lautesten und (zumeist) dümmsten Stimmen, dann würden die Wahlergebnisse der Grünen anders aussehen als sie aussehen.
Panzerpionier
ZITAT(goschi @ 14. May 2023, 14:20) *
ZITAT(Panzerpionier @ 14. May 2023, 14:13) *
In Stuttgart, wo ich wohne und in meinem persönlichen Umfeld, kenne ich viele Grünen-Wähler. Meine Schwester und ihr Mann sind seit eh und je Stammwähler der Grünen. Diese haben alle ein sehr negatives Bild von der Bundeswehr.

anekdotische, selektive Evidenz, jederzeit bestes Beispiel lol.gif

Dieses nagative Bild von der Bundeswehr der grünen Wählerschaft, zieht sich leider wie ein roter Faden, bis zu den gewählten Abgeordneten. Auch wenn Baerbock und Hofreiter, richtigerweise, ständig mehr Waffen und Unterstützung für die Ukraine fordern, trifft das Selbige für die Bundeswehr nicht zu. Die Grünen, wie die Mehrheit der SPD auch, wollen keine ausreichende Befähigung der Bundeswehr zur Bündnis- und Landesverteidigung, weil dies mit einem höheren Verteidigungsetat verbunden wäre und das lehnt bspw. der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen Herr Nouripour in jeder Talkshow strikt ab. Zum Einen weil es seine Überzeugung ist und zum Anderen, weil er genau weiß, dass es in seiner Partei, den Grünen, einen lauten Aufschrei geben würde und die große Mehrheit an der Parteibasis dies kategorisch ablehnt.

Die von Dir angeprangerte anekdotische, selektive Evidenz ist leider sinnbildlich für die große Mehrheit der Grünen. Bis jetzt hatte ich noch keinen Grünen-Wähler kennen gelernt, der sich für eine starke Bundeswehr und höhere Verteidigungsausgaben eingesetzt hätte. Das geht auch nicht, weil es nicht in ihr Selbstverständnis und ihr grünes, linksliberales Weltbild passt. Das Gegenteil ist der Fall. Die Grünen die ich kenne, träumen weiterhin vom Weltfrieden und von der Auflösung der Bundeswehr. Das mögen zwar hehre Ziele sein, nur ist die aktuelle Realität eben eine andere.
Madner Kami
ZITAT(Panzerpionier @ 14. May 2023, 15:08) *
Die von Dir angeprangerte anekdotische, selektive Evidenz ist leider sinnbildlich für die große Mehrheit der Grünen. Bis jetzt hatte ich noch keinen Grünen-Wähler kennen gelernt, der sich für eine starke Bundeswehr und höhere Verteidigungsausgaben eingesetzt hätte. Das geht auch nicht, weil es nicht in ihr Selbstverständnis und ihr grünes, linksliberales Weltbild passt. Das Gegenteil ist der Fall. Die Grünen die ich kenne, träumen weiterhin vom Weltfrieden und von der Auflösung der Bundeswehr. Das mögen zwar hehre Ziele sein, nur ist die aktuelle Realität eben eine andere.


Hallo. Ich bin bekennender Grünenwähler. Du liegst falsch.
Panzerpionier
ZITAT(Madner Kami @ 14. May 2023, 14:30) *
ZITAT(goschi @ 14. May 2023, 14:20) *
ZITAT(Panzerpionier @ 14. May 2023, 14:13) *
In Stuttgart, wo ich wohne und in meinem persönlichen Umfeld, kenne ich viele Grünen-Wähler. Meine Schwester und ihr Mann sind seit eh und je Stammwähler der Grünen. Diese haben alle ein sehr negatives Bild von der Bundeswehr.

anekdotische, selektive Evidenz, jederzeit bestes Beispiel lol.gif


Yup. Wenn das der tatsächliche Standard wäre und nicht nur die lautesten und (zumeist) dümmsten Stimmen, dann würden die Wahlergebnisse der Grünen anders aussehen als sie aussehen.

Wenn die Grünen wirklich eine vernünftige Politik machen würden, wäre ihr Wahlergebnis wesentlich besser ausgefallen wie 15% bei der letzten Bundestagswahl. Die große Mehrheit von 85% Nicht-Grünen-Wähler können nicht irren.
Panzerpionier
ZITAT(Madner Kami @ 14. May 2023, 15:24) *
ZITAT(Panzerpionier @ 14. May 2023, 15:08) *
Die von Dir angeprangerte anekdotische, selektive Evidenz ist leider sinnbildlich für die große Mehrheit der Grünen. Bis jetzt hatte ich noch keinen Grünen-Wähler kennen gelernt, der sich für eine starke Bundeswehr und höhere Verteidigungsausgaben eingesetzt hätte. Das geht auch nicht, weil es nicht in ihr Selbstverständnis und ihr grünes, linksliberales Weltbild passt. Das Gegenteil ist der Fall. Die Grünen die ich kenne, träumen weiterhin vom Weltfrieden und von der Auflösung der Bundeswehr. Das mögen zwar hehre Ziele sein, nur ist die aktuelle Realität eben eine andere.


Hallo. Ich bin bekennender Grünenwähler. Du liegst falsch.

Das Thema Politik ist ziemlich mühselig zu diskutieren. Das ist in Deutschland wie in den 90er-Jahren in Ex-Jugoslawien während des Bürgerkriegs. Acht unterschiedliche Personen = acht unterschiedliche Meinungen.
Also, lassen wir das Thema Politik besser. Wir sind alle alt genug und wissen selbst am besten, wo wir unser Kreuzchen machen.
Sensei
ZITAT(Panzerpionier @ 14. May 2023, 15:26) *
ZITAT(Madner Kami @ 14. May 2023, 14:30) *
ZITAT(goschi @ 14. May 2023, 14:20) *
ZITAT(Panzerpionier @ 14. May 2023, 14:13) *
In Stuttgart, wo ich wohne und in meinem persönlichen Umfeld, kenne ich viele Grünen-Wähler. Meine Schwester und ihr Mann sind seit eh und je Stammwähler der Grünen. Diese haben alle ein sehr negatives Bild von der Bundeswehr.

anekdotische, selektive Evidenz, jederzeit bestes Beispiel lol.gif


Yup. Wenn das der tatsächliche Standard wäre und nicht nur die lautesten und (zumeist) dümmsten Stimmen, dann würden die Wahlergebnisse der Grünen anders aussehen als sie aussehen.

Wenn die Grünen wirklich eine vernünftige Politik machen würden, wäre ihr Wahlergebnis wesentlich besser ausgefallen wie 15% bei der letzten Bundestagswahl. Die große Mehrheit von 85% Nicht-Grünen-Wähler können nicht irren.


O.o

Satire?
Sarkasmus?

Sag mir bitte, dass du diesen Post nicht ernst meinst...

Edit:
Du hast doch extrem generalisiert.
Hier hast du gleich den nächsten grünen-Wähler, der für eine Auffrischung der Bundeswehr eintritt
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