ZITAT(General Gauder @ 5. Jun 2021, 16:39)
Bezeichnungen sind nur Schall und Rauch, man sollte sich da nicht dran aufhängen
Ja, stimmt: wichtig ist das nicht, und real könnte es sogar schaden, wenn man eine Umbenennung nicht als Aufwertung verkauft bekommt.
ZITAT(400plus @ 6. Jun 2021, 10:42)
Ja, die Verschlankung würde ich auch begrüßen- pro Brigade standardmäßig drei Kampftruppenbataillone statt vier, ein Logistikbataillon, eine vom Divisionsartillerieregiment vorgehaltene Artilleriegruppe und ansonsten Brigadetruppen in Kompaniestärke, dafür dann entsprechende Bataillone (Pioniere, Aufklärer, weitere Logistik, Sanitäter) bei der Division darüber.
Ja. Und weil ich diesen Effekt bei der leichten Infanterie noch stärker forcieren würde als bei den mechanisierten Verbänden, kam ich halt auf den Begriff Regiment zur Abgrenzung. Aber da war ja gerade noch was mit Schall und Rauch...
ZITAT(400plus @ 6. Jun 2021, 10:42)
Bei der D/F-Brigade würde es bei meinem Vorschlag de facto auf eine Auflösung bzw. auf einen Aufwuchs dahingehend hinauslaufen, dass sie auch als eingeständige deutsche Brigade operieren könnte, ja.
Das halte ich wiederum für unrealistisch. Die D/F wird entweder in etwa so bestehen bleiben oder mit z.B. zusätzlichen BeNeLux-Einheiten weiterentwickelt werden. Und in der deutschen Struktur ein ganzes Bataillon für den theoretischen Aufwuchs der dtA vorzuhalten wäre Verschwendung der knappen Dienstposten. Dann besser von vornherein einplanen, dass man im Ausnahmefall noch eine Halbbrigade hinzu bekommt, die nicht ganz den sonstigen Strukturen entspricht.
ZITAT(400plus @ 6. Jun 2021, 10:42)
Das mit dem JgBtl 91 war ein Missverständnis: Das würde in dem Szenario kein JgBtl bleiben, sondern zum FschJgBtl in der neuen LLBrig 31. Das JgBtl 413 würde zum PzGrenBtl umgegliedert, und dann müsste man zwischen den Brigaden 21, 37 und 41 ein wenig rochieren, sodass am Ende alle eine 1-2-Gliederung haben. Aber zugegebenermaßen: Das ist vielleicht ein wenig unrealistischer, weil man da keine DP für die aufzustellenden Artillerieverbände spart.
Klingt soweit stimmig, wobei der Verlust von gleich zwei Bataillonen mittlerer Kräfte zu viel sein dürfte. Die hat man schließlich gerade erst aufgebaut. Und vor die Entscheidung gestellt, würde ich aktuell die zusätzlichen Panzergrenadiere realistischer und strukturell wichtiger sehen.
ZITAT(400plus @ 6. Jun 2021, 10:42)
In der Hinsicht realistischer wäre: Beibehaltung der LLBrig 1 wie jetzt, Aufstellung der JgBrig 29 mit dem JgBtl 1 wie geschildert, Umgliederung des JgBtl 91 in ein PzGrenBtl und Verschiebung eines PzGrenBtl von der PzLehrBrig zur PzBrig 21, Auflösung des JgBtl 413 und Heranziehung dieser DP für die Artillerietruppe. Dann müsste nur noch ein Panzerbataillon von der 37 zur 41 und man hätte fünf gleich gegliederte mechanisierte Brigaden, zwei gleich gegliederte Infanteriebrigaden und die LLBrig.
Ich halte nichts von Infanteriegroßverbänden, die nicht LEICHTE Infanterie sind. Dementsprechend wären sogar die herkömmlichen Jäger aus 291/292 in der DSK ein Sonderfall. Hier hatte ich ja auch schon erwähnt, dass man diese ggf. noch leichter aufstellen sollte als bisher, sprich wieder als echte Jäger, was anhand der eh vorhandenen Bandbreite in der D/F-Brigade kein Problem sein sollte. Zudem könnten sie dann bei Bedarf tatsächlich einfach als zusätzliche Bataillone der LL-Brigade unterstellt werden.
Eine ganze Jägerbrigade bei aktueller Ausrüstung wäre ein Großverband mittlerer Kräfte, was eher Expeditions- als LV/BV-Kräften entspricht.
Allgemein zu den aktuellen Jägern:
ZITAT(W.-Brandt @ 6. Jun 2021, 11:10)
"Um die derzeitige Fähigkeitslücke des Heeres im Bereich der Mittleren Kräfte zu schließen, werden zusätzliche Waffensysteme – ein schwerer Waffenträger und ein JFST-Fahrzeug – auf Basis des Boxer benötigt. Nach Aussagen von Generalmajor Bernhard Liechtenauer, ... sind die mittleren Kräfte derzeit „strukturell noch nicht abgebildet“.
Das ist schon eine seltsame Geschichte: Man hat leichte Kräfte, schickt diese in Einsätze für leichte Kräfte, gibt ihnen dann aber aus Angst vor Verlusten derart schweres Gerät mit, dass sie zu mittleren Kräften mutieren. Da man in den letzten 20 Jahren eigentlich nur diese Kräfte im größeren Umfang eingesetzt hat, wurde hier verständlicherweise entsprechend aufgebaut.
Aber jetzt stehen wir da mit de facto mittleren Kräften, die jedoch nicht konsequent als solche ausgelegt und ausgerüstet sind.
Dass man ausgerechnet jetzt auf einmal einen Bedarf an mittleren Kräften erkennt, halte ich für fragwürdig. Sie sind ja schon da, nur halt weder optimal aufgestellt, noch sinnvoll eingeplant hinsichtlich der Rückbesinnung auf LV/BV.
ZITAT(W.-Brandt @ 6. Jun 2021, 11:10)
"Zusammen mit den leichten, luftbeweglichen Kräften (Anteile der Infanterie) sowie den schweren, durchsetzungsfähigen Kräften (Panzergrenadier- und Panzertruppe) sollen die mittleren, selbstverlegefähigen Kräfte das zukünftige Fähigkeitsspektrum des Heeres bilden."
Wozu und in welcher Ausgestaltung? Die aktuellen Jäger (sic) sind für Stabilisierungseinsätze geeignet, aber das hat man in der bisherigen Form ja nicht mehr vor.
Also müsste man erstmal festlegen, wofür man diese Kräftekategorie in Zukunft überhaupt einsetzen möchte, anstatt dass man einen Bedarf erklärt, weil man die Kräfte ja schon hat.
ZITAT(W.-Brandt @ 6. Jun 2021, 11:10)
"Die Wiesel eignen sich nicht für das Konzept der mittleren Kräfte, weil diese einerseits kein ausreichendes Schutzniveau für die Teilnahme an Stabilisierungsoperationen haben und andererseits aufgrund des Kettenantriebs nicht über weitere Strecken selbstständig verlegefähig sind – zwei Kernforderungen an die zukünftigen mittleren Kräfte."
Aha, die Anforderungen an mittlere Kräfte sind also anders als die an LL-Einheiten. Wer hätte das gedacht...
ZITAT(W.-Brandt @ 6. Jun 2021, 11:10)
"Die Panzergrenadierbrigaden setzen sich aus je zwei Panzergrenadierbataillonen sowie einem Panzer- und einem Jägerbataillon zusammen. Die Panzerbrigade wird dagegen aus zwei Panzerbataillonen sowie je einem Panzergrenadier- und Jägerbataillon gebildet."
Das ist der Versuch, die vor allem für Afghanistan erforderlichen großen Mengen Infanterie in eine Struktur für LV/BV zu pressen, ohne dass sie dort wirklich sinnvoll wären. Mechanisierte Brigaden werden durch organische Infanteriebataillone nur zu groß ohne nennenswerten Mehrwert, von der Einsatzrotation mal abgesehen.
Um das klarzustellen: ich bin nicht gegen mittlere Kräfte für die BW, im Gegenteil. Nur halt nicht so wie momentan. Der Boxer, gerade wenn demnächst noch der mit MK dazu kommt, wäre eine hervorragende Basis für einen Einsatz dieser Einheiten als berittene Infanterie zur schnellen Schwerpunktbildung und für Plänklergefechte bzw. leichte Kavallerie im Späh- und Jagdkampf.
Daher wäre es mein Ansatz, die Jägerbataillone der mechanisierten Brigaden in dieser Richtung zu entwickeln und bei den Panzerdivisionen direkt aufzuhängen.
Für das zuvor von mir entwickelte Szenario bedeutet das also ein KavBtl 413 bei der 1.PzDiv und ein KavBtl 1 bei der 10.PzDiv. Eventuell sogar als Regiment, verstärkt durch Teile der Aufklärer.