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Reitlehrer
ZITAT(kato @ 13. Dec 2022, 18:33) *
ZITAT(Glorfindel @ 13. Dec 2022, 17:06) *
Eigentlich selbstverständlich. Es ist doch bei Landstreitkräften selbstverständlich, dass grundsätzlich jeder ein Sturmgewehr (oder allenfalls auch eine Pistole) bekommt sowie eine Uniform, einen Helm, usw. Das ist absolute Grundvoraussetzung. Was will man eine Reserve mobilisieren, wenn diese nicht einmal über minimale Ausrüstung verfügt?

Wäre nicht das erste mal. Die ab 1982 aufgestellten WHNS-Kräfte (90.000 Mann, Geräteeinheiten der Bundeswehr) sollten nach Vereinbarung auf Kosten der USA aufgestellt und ausgestattet werden. Ich sag jetzt mal, das Geld floß nicht gerade schnell.

Dementsprechend war ein Teil dieser Truppe auch 1989 (also nach 7 Jahren) nur auf dem Papier vorhanden, Fahrzeuge und Mobilisierungsstützpunkte bzw. Depots für aufgestellte Einheiten existierten auch dann noch zum Teil nicht oder waren im Aufbau - und die ersten paar Jahre wurden als Grundstock-Aufbau für die Aufgabe schlicht vorhandene deutsche Zivil-Wach- und Versorgungseinheiten der US Army "umgelabelt" und mit ihren US-Handwaffen und Minimalstausstattung als WHNS-Kräfte der Bundeswehr deklariert.


BZgl. WHNS der Aufbau einer Organisation von über 90.000 Soldaten dauert halt seine Zeit.
Da war ganz schön viel Arbeit zu erledigen und es ging ja längst nicht nach Vertragschluss sofort los.
Auch wenn 1989 noch nich alles 100% stand, hat die WHNS Organisation bereits 1988 im Rahmen der Übung LV 88 und Reforger 88 umfangreich geübt.
Und 1990/91 wurde "Desert Shield" , dass heißt die Verlegung des hier deponierten Materials an den Golf unterstützt.

Die EIngliederung der Civilian Support Einheiten (CS) war keine Notlösung, sondern gehörte zum Konzept, um die zivilen Angestellten in den Status eines Soldaten zu überführen und die umfangreichen Fähigkeiten der CS Organisation auch im Verteidigungsfall zu erhalten. So wurde eine CS Transporteinheit dann ein deutsches WHNS Transportbatallion. Der Fuhrparkleiter entsprechend BTL- Kdr.
400plus
ESuT mit Berichten zur "Zeitenwende" und ihren Auswirkungen auf die SKB:

- Personeller Aufwuchs um 1.900 Mann in den Bereichen Log, Feldjäger und ABC-Abwehr
- Im Bereich Log soll damit das RSOM-Btl verstärkt und ein neues Log-Btl aufgestellt. Durch Umgliederungen will man außerdem DP für ein zusätzliches LogRgt und ein LogBtl generieren
- Die Feldjäger erhalten zwei zusätzliche Kompanien
- ABC-Abwehrtruppe zukünftig mit 3 Regimentern (statt bisher 2 Btl)
- Finanzieller Bedarf v.a. in den Bereichen Schwerlasttransport, Führungsfähigkeit, ABC-Abwehr und Schutz sowie Straßentransport und logistische Unterstützung
400plus
Heute ging einiges durch die Ausschüsse:

- 143 Nachrüstungen Puma
- 118.718 HK416A8
- 140 Hägglund CATV
- 476 IdZ- Führungsmittelausstattungen
- Rahmenvertrag Funkgeräte
- Rahmenfrachtvertrag mit der DB
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundeswehr...chaffen-5540930
Broensen
ZITAT(https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundeswehr-kann-g36-nachfolger-beschaffen-5540930)
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Sitzung am 14. Dezember die Mittel für zahlreiche Projekte freigegeben:...

140 Überschneefahrzeuge vom Typ Collaborative All-Terrain Vehicle (CATV) des Herstellers BAE Systems Hägglunds für rund 405 Millionen Euro beschaffen.... Die neuen CATV werden gemeinsam mit Großbritannien und Schweden beschafft. Das skandinavische Land übernimmt die Federführung im gemeinsamen Beschaffungsverfahren.

Worum geht es denn dabei konkret? Gibt es da schon eine Auswahl, die einfach gekauft wird, oder ist das die Freigabe der Mittel für das Entwicklungsvorhaben? Irgendwie durchschaue ich dieses Projekt nicht so ganz: Erst lässt man den HiMoLaP-Demonstrator bei FFG bauen und jetzt sieht es so aus, als liefe es einfach nur auf die neueste Version des BVS10 hinaus.
Merowinger
Logisch wäre, wenn Erkenntnisse aus dem Demonstrator in das schwedische Produkt eingeflossen wären, ggf. bei positiven Ergebnissen mit Zulieferung aus Deutschland.
muckensen
Die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' berichtet, dass Rheinmetall unter Verweis auf den erhöhten Munitionsbedarf Deutschlands und der Ukraine sowie das Veto der Schweiz gegen die Weitergabe von Bundeswehr-Munitionsbeständen "kräftig" Fertigungskapazitäten in Deutschland aufbaut. Bereits im Januar sollen die neuen Anlagen für die Produktion von Munition der Kaliber 20 bis 35 mm fertig sein; erteilt die Bundesregierung bis dahin einen entsprechenden Auftrag, könnten bis Juli 2023 300.000 Schuss für den FlakPz Gepard produziert und an die Ukraine ausgeliefert werden. (Quelle)

Bravo!
Wacher
... und jetzt Sie. Herr Klingbeil ...
Broensen
ZITAT(Wacher @ 15. Dec 2022, 08:24) *
... und jetzt Sie. Herr Klingbeil ...

Der kann jetzt stolz behaupten, seine Ansage hätte gefruchtet.

ZITAT(Whuffo @ 15. Dec 2022, 08:55) *

Das scheint eine kreative Mischbeschaffung zu sein: Man geht den üblichen Weg eines Entwicklungsvorhabens, um im Anschluss dann MOTS kaufen zu können. Da hat wahrscheinlich jemand die Checklisten vertauscht. tock.gif
400plus
ZITAT(Broensen @ 14. Dec 2022, 19:03)
Worum geht es denn dabei konkret? Gibt es da schon eine Auswahl, die einfach gekauft wird, oder ist das die Freigabe der Mittel für das Entwicklungsvorhaben? Irgendwie durchschaue ich dieses Projekt nicht so ganz: Erst lässt man den HiMoLaP-Demonstrator bei FFG bauen und jetzt sieht es so aus, als liefe es einfach nur auf die neueste Version des BVS10 hinaus.


Mehr Details in der ESuT:

https://esut.de/2022/12/meldungen/38718/bun...schneefahrzeug/

Weiß jemand, warum der Bedarf so groß ist (664 Fahrzeuge!)? Gibt die X23 ihre Boxer ab? Aber selbst dann wirkt das hoch.
PzArt
Der Boxer soll imho sinnvollerweise bei den dann leichten Gebirgsjägern raus. Aber das klingt schon noch hoch.

Sollen ggf. auch die Fallis teilweise das bekommen?
PeterPetersen
Deutschland holt die Munitionsproduntion zurück nach Deutschland aus der Schweiz
https://www.sueddeutsche.de/politik/rheinme...swehr-1.5715878
400plus
ZITAT(PzArt @ 15. Dec 2022, 10:08) *
Der Boxer soll imho sinnvollerweise bei den dann leichten Gebirgsjägern raus. Aber das klingt schon noch hoch.

Sollen ggf. auch die Fallis teilweise das bekommen?


Möglich, die Rede ist ja von "nationalen Krisenintervention, bei Spezialoperationen des KSK", also vielleicht beim zukünftigen EGB-Regiment? Aber selbst dann wirkt das noch hoch.
Merowinger
ZITAT(Broensen @ 15. Dec 2022, 09:21) *
Das scheint eine kreative Mischbeschaffung zu sein: Man geht den üblichen Weg eines Entwicklungsvorhabens, um im Anschluss dann MOTS kaufen zu können.
Der Wortklauber liest in der ESUT zum BVS10 Mk2b:
ZITAT
Im Rahmen einer Kooperation mit Schweden und Großbritannien haben die drei Länder ein hochmobiles Geländefahrzeug auf der Basis des BV206 MkII entwickelt.
[...]
Die für Deutschland vorgesehenen 140 Fahrzeuge sollen die in einer Stückzahl von 337 eingeführten BV206S und BV206D ersetzen. [...] Das BMVg hat einen Gesamtbedarf von 664 Fahrzeugen im Zeitraum bis 2031 benannt.
Broensen
ZITAT(400plus @ 15. Dec 2022, 09:38) *
Weiß jemand, warum der Bedarf so groß ist (664 Fahrzeuge!)?
ZITAT(PzArt @ 15. Dec 2022, 10:08) *
Sollen ggf. auch die Fallis teilweise das bekommen?

Wäre zumindest sinnvoll, vor allem bei den LL-Pionieren, den Führungsfahrzeugen, aber auch als WIESEL-Nachfolger beim LeFlaSys oder einem entsprechenden Nachfolgesystem (IRIS-T SLS + Skynex ???). Und da ja voraussichtlich das 262 in Merzig wieder aufgestellt werden wird: die waren früher schon mal mit Bandvagn ausgestattet, könnte man also wieder so machen. "Schwere Fallschirmjäger", der Chinook macht's möglich.
Aber auch ein paar FUCHS der regulären Pioniere könnte man - wegen der Schwimmfähigkeit - sinnvoll durch BV ersetzen. Außerdem böte sich der BV als Trägerfahrzeug für einen Skorpion-Nachfolger an.

Aktuell haben meines Wissens nach nicht nur die Gebirgsjäger Bandvagn, sondern auch beim Sanitätsdienst gibt es 79 Exemplare inkl. 4 BAT. (Und die haben absehbar auch noch ihre 33 Wiesel 2 SanTrp zu ersetzen.)
Wenn nun diese angeblich noch 337 Exemplare sowie alle BOXER und WIESEL bei den Gebirgsjägern auf mittlere Sicht ersetzt werden sollen, kommt da schon was zusammen. Zumal ein benannter "Bedarf" ja vielleicht auch eine Umlaufreserve beinhaltet. Dann hoffen wir doch auch mal auf eine Mörservariante, die noch hinzu käme. Aktuell ist man sich da ja anscheinend noch nicht ganz einig, wie das Steilfeuer bei der DSK organisiert werden soll. Vielleicht benötigt dann auch noch das DSK-Aufklärungsbataillon ein paar entsprechende Fahrzeuge, z.B. als Radarträger. Alles in allem sehe ich schon Potential für diese Anzahl an Fahrzeugen. Überraschend ist es aber trotzdem, dass die Bundeswehr das auch so sieht, zumal es ja auch noch einen recht hohen prognostizierten Bedarf bei der Luftlandeplattform gibt und der unsägliche LuWa weiterhin im Raum steht.

ZITAT(Merowinger @ 15. Dec 2022, 14:05) *
Der Wortklauber liest in der ESUT zum BVS10 Mk2b:
ZITAT
Im Rahmen einer Kooperation mit Schweden und Großbritannien haben die drei Länder ein hochmobiles Geländefahrzeug auf der Basis des BV206 MkII entwickelt.

Das stimmt natürlich. Aber schon fraglich, wieviel Erkenntnis da aus dem HiMoLaP-Demonstrator in dieses "b" mit einfließen konnte. Das könnte man mal den Bundesrechnungshof fragen. Wirkt doch sehr wie reine Industrieförderung, dass man sich von der FFG einen Demonstrator bauen lässt, der Techniken verwendet, die aufgrund des (vermutlich schon vorher bekannt gewesenen) Grundmusters gar nicht realisiert werden können.
Da hatte ich vom CATV-Projekt schon etwas mehr erwartet als nur eine neue Versionsnummer beim BVS10.
Merowinger
Die Bezeichnung BVS10 ist Konsistenzmarketing, ähnlich wie bei 212CD.
Broensen
ZITAT(PeterPetersen @ 15. Dec 2022, 10:38) *
Deutschland holt die Munitionsproduntion zurück nach Deutschland aus der Schweiz
https://www.sueddeutsche.de/politik/rheinme...swehr-1.5715878
ZITAT
Rheinmetall baut in Deutschland eine umfangreiche neue Munitionsfertigung mit dem Ziel einer unabhängigen Versorgung der Bundeswehr auf. Die Anlagen für sogenannte Mittelkalibermunition sollten im Januar fertig sein, bestätigte das Rüstungsunternehmen.
[...]
Man habe sich dazu entschlossen, in Deutschland eine neue Fertigungsanlage für die Kaliber 20 bis 35 Millimeter zu bauen. Die Produktion soll im Juni 2023 aufgenommen werden.
[...]
Wo genau die Fertigungsanlagen entstehen, ist noch nicht öffentlich bekannt.

Na, wann denn nun? Januar würde dafür sprechen, dass man das bei Rheinmetall schon nach der ersten Schweizer Export-Untersagung entschieden und nur jetzt erst veröffentlicht hat.
Und beide Daten dürften eigentlich nur innerhalb einer bestehenden Produktionsanlage erreichbar sein, sonst stünden dem Genehmigungsverfahren sowie Material- und Personalmangel im Wege. Gut denkbar, dass der Zukauf von Expal dafür genutzt wird, eigene Artillerieproduktion zu verlagern, um innerhalb einer vorhandenen deutschen Munitionsproduktion Kapazitäten für eine Mittelkaliberlinie frei zu bekommen.
Broensen
ZITAT(Merowinger @ 15. Dec 2022, 15:44) *
Die Bezeichnung BVS10 ist Konsistenzmarketing, ähnlich wie bei 212CD.
Das ist dann aber kein besonders konsistent umgesetztes Marketing. BV206S - BVS10 - BV410.... wink.gif

Bin gespannt, wie die deutsche Industrie beteiligt wird. Ob da Rheinmetall automatisch über RBSL für die Produktion den Fuß in der Tür hat, oder eher die FFG aufgrund der HiMoLaP-Vorarbeit im Boot sitzt.
Reitlehrer
Bzgl. HiMoLaP

Bei genauem Lesen findet sich der Hinweis, dass HiMoLaP ein Erprobungsmodel für Komponeten des CATV wie z.B. die Verbindungsachse ist.
Also durchaus möglich, dass die Erkenntnisse daraus in die Produktion des CATV einfließen.
Stefan Kotsch
ZITAT
... erteilt die Bundesregierung bis dahin einen entsprechenden Auftrag, könnten bis Juli 2023 ...

In etwa so wie bei den Ersatzteilen für die PzH? smokin.gif
muckensen
Blick über den Gartenzaun: Die neue dänische Regierung schafft einen Feiertag ab, um die Einnahmen der Staatskasse zu erhöhen und so die geplante Vergrößerung des Verteidigungsetats vorzuziehen. Premierministerin Frederiksen sagte, der Krieg in Europa erfordere eine stärkere Verteidigung, und dazu müsse jeder Däne beitragen. (Quelle)

Solche Kreativität wünsche ich mir für Deutschland.
Thomas
Da bin ich sofort dabei!

Wir schaffen zunächst einmal die überzäligen Katholischen Feiertage der südlichen Bundesländer ab. Laut Aussagen von diversen CSU Politikern sind die sowieso jeder einzelne mehr wert als "Evangelische" Feiertage.


Mit den bis zu sieben zusätzlichen Feiertagen, die mehr als 12 Protestantische wert sind, könnten wir den Verteidigungshaushalt locker verdoppeln.







Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten.





Wer jetzt noch Volkswirtschaftlichen Unterricht zum Thema "Wert" von Feiertagen benötigt.... Dem ist eh nicht zu helfen.
Wraith187
Man könnte auch einfach sämtliche, oder zumindest die religiösen, Feiertage streichen und stattdessen die gesetzlichen Mindesturlaubstage für Arbeitnehmer entsprechend erhöhen. Denn inzwischen ist Deutschland in dem Bereich Weltanschauung derart divers, das man eigentlich nicht mehr allen Bürgern christliche Feiertage irgendeiner Gesachmacksrichtung aufzwingen muss.

In Zahlen sieht die Bevölkerung Deutschlands doch etwa so aus:

- 26% Katholiken
- 23% Protestanten
- 3% sonstige Christen
- 6% Muslime
- < 1% sonstige Konfessionen
- 42% Konfessionslose
Merowinger
Tagesbefehl Sondervermögen - Mittlere Kräfte beschlossen
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/sonderverm...ufbruch-5542400
ZITAT
Wir haben die Umgliederung des Heeres in leichte, mittlere und schwere Kräfte beschlossen, um es strukturell auf die Landes- und Bündnisverteidigung auszurichten. Anfang April 2023 geht es damit los.
[...]
Jetzt heißt es für jede und jeden Einzelnen: Ärmel hochkrempeln, kräftig mit anpacken, Gutes bewahren, Mängel abstellen und den Mut, konservative Denk- und Handlungspfade zu verlassen.
Eine kleine Provokation zum Schluss - genau so macht man sich rechts der Mitte Freunde. tounge.gif
SailorGN
Jupp, die BW bekommt weder gute leichte noch gute schwere Kräfte einsatzfähig, deswegen macht man gleich nochmal ein richtiges Fass auf! #hossa
400plus
ZITAT(SailorGN @ 17. Dec 2022, 13:17) *
Jupp, die BW bekommt weder gute leichte noch gute schwere Kräfte einsatzfähig, deswegen macht man gleich nochmal ein richtiges Fass auf! #hossa


This time is different! Bestimmt!
muckensen
In Anbetracht dessen, was heute im Puma-Themenstrang geschrieben wurde, kommt mir immer mehr ein böser Gedanke: Vielleicht sind die "Mittleren Kräfte" ein Eingeständnis der Heeresführung, dass man dem neuen Arbeitstier der Panzergrenadiertruppe nicht trauen kann, und sich deswegen lieber an den Boxer hält, um zumindest irgendeinen Beitrag zur Bündnisverteidigung zu leisten.

Nach all den Investitionen ist der Puma wohl "too big to fail".
ironduke57
Aus dem NTV Ukraine Ticker:
ZITAT
+++ 21:42 US-Sicherheitsexperte fällt vernichtendes Urteil über deutsche Verteidigungspolitik +++
Ein US-Sicherheitsexperte fällt ein vernichtendes Urteil über die deutsche Verteidigungspolitik. Das Versprechen gegenüber der NATO, künftig mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes in die Verteidigung zu investieren, breche Deutschland, falle stattdessen "in alte Gewohnheiten zurück", schreibt Mike Watson, Mitglied der Denkfabrik Hudson Institute, in einem Gastbeitrag für das "Wall Street Journal". In der Analyse wird Deutschland als "Zauderer" beschrieben, da andere NATO-Mitgliedern die Ukraine wesentlich weitgehender unterstützten. Die USA müssten weiter den Schutz Europas vor möglichen russischen Angriffen garantieren, da Deutschland seine Führungsrolle auf dem Kontinent verweigere, um "ein Gegengewicht zu Russland" zu bilden.


Der Wall Street Journel Artikel ist leider hinter ner Paywall. Hat jemand zufällig einen Zugang und kann den Inhalt kurz zusammen fassen?
- https://www.wsj.com/articles/germany-shirks...ing-11671123354
kato
ZITAT(ironduke57 @ 19. Dec 2022, 22:50) *
Der Wall Street Journel Artikel ist leider hinter ner Paywall. Hat jemand zufällig einen Zugang und kann den Inhalt kurz zusammen fassen?

Der Name des Autors reicht doch schon, der ist ja sichtbar. Arbeitet fürs konservative Hudson Institute (nicht für das WSJ) und fasst auf seinem Twitter-Account den Artikel zusammen mit "The U.S. is a global power and has global interests. A pivot to Asia can work only if America’s allies tend to those interests in its absence". Und den Satz gleich mehrfach in verschiedenen Variationen, inklusive "Germany Shirks Its Defense Pledge, Imperiling the Asia ‘Pivot". Der Twitter-Feed von dem guten Mann strotzt dabei nur so von einem recht einseitigen Taiwan/China-Fokus, gesprenkelt mit seltsamen pro-Hindu-Nationalisten-Aussagen und abstrus wirkenden Endorsements Evangelikaler.
muckensen
Der Artikel sagt nicht allzu viel über Deutschland.
ZITAT
Advocates of a pivot have hoped to shift focus to the Indo-Pacific while U.S. allies pick up the slack in Europe. Over the past year, many European states have responded appropriately to Russia’s belligerence. Eight North Atlantic Treaty Organization allies are contributing a greater share of their gross domestic products to Ukraine than the U.S. is. The British and the Eastern Europeans have especially distinguished themselves.

There are laggards, however, the major one being Germany. There was a brief moment of hope in February, when Chancellor Olaf Scholz announced that Germany “will now—year after year—invest more than 2% of our gross domestic product in our defence.” But since then Germany has fallen back into old habits. Mr. Scholz’s spokesman offered only a “cautious expectation” last week that Germany will hit its defense spending target by 2025. The buildup is kaput.

This announcement undermined any chance of a safe U.S. pivot away from Europe. For the moment, the Kremlin’s relative power is declining as the Ukrainians slog it out with the Russian military. But Russia still has formidable capabilities, and its ability to rebound from catastrophe is legendary. Without German leadership, other European nations would have a much harder time acting as a counterbalance to Russia. For now, the U.S. needs to keep a foot in Europe.

Germany’s renege could not come at a worse time. The security situation in the Indo-Pacific is dire and growing more so. […]
Das NTV-Zitat ist irreführend. Watsons Kritik an Deutschland bezieht sich auf das verfehlte 2%-Ziel, nicht auf die Hilfeleistungen für die Ukraine, wo Deutschland im Übrigen gar nicht so schlecht dasteht. @kato's Verweis auf den politischen Hintergrund Watsons ist hier insofern wichtig, als die amerikanischen Konservativen China, nicht Russland als Amerikas großen Rivalen wahrnehmen. Das hat vor allem wirtschaftliche, vielleicht aber auch politische Gründe. Putins Russland eignet sich nicht so gut zur ideologischen Selbstvergewisserung wie das unter Xi wieder kommunistischer werdende China.

Während Watson mit seiner Kritik an Deutschland völlig Recht hat, halte ich seine Begründung jedoch für abwegig.

Ich glaube nicht, dass die USA ihren Fokus komplett auf China verlagern würden und könnten, selbst wenn Deutschland €100 Milliarden im Jahr für Verteidigung ausgeben würde. Natürlich ist Russland eine Bedrohung gerade für die USA, und dabei geht es keineswegs nur um Europa. Und ganz unbeschadet der Tatsache, dass Deutschland wirklich keinen fairen Beitrag leistet: Wenn Europas Verteidigungsfähigkeit mit Deutschland steht und fällt, dann ist aber im europäischen Teil der NATO noch weit mehr im Argen, und Deutschland gewiss nur ein Teil des Problems, nicht der Hauptschuldige.
Forodir
Europa an sich ist zum Problem geworden bzw. alte Probleme tauchen wieder verstärkt auf, als Beispiel die Türkei und Griechenland. Der Rest der europäischen Streitkräfte, die in ähnlich schlechtem Zustand sind wie die Deutschen oder geradezu zur Nichtexistenz verkleinert wurden. Die UK, die sich politisch und wirtschaftlich ins Aus geschossen haben und jetzt als zuverlässiger Bündnispartner wegfallen, da sie ihr Militär auch weiter verkleinern müssen.
Die NATO besteht bei den handlungsfähigen Teilen eigentlich nur aus den US-Streitkräften, Europa ist da mehr die Rolle der Host-Nation.

Wenn man sich bald nicht wenigstens Rüstungstechnisch in Europa einigt, sehe ich da auch keinen Weg wie das besser werden sollte, Streitkräfte sind einfach zu teuer als das man sich das Leisten kann, das hier jeder seine eigene Suppe kocht, am Ende ist da nämlich außer Wasser kaum was drin!
400plus
FAZ: Lambrechts miserable Bilanz

ZITAT
Die anfängliche Hoffnung der Armee auf bessere Ausrüstung und damit Überlebenschancen im Kriegsfall weichen großer Enttäuschung, wovon Lambrecht freilich nichts hö­ren will. Während die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) und andere tag­täglich die Nöte beschreiben und eine beherzte Kursänderung fordern, spricht Lambrecht von glücklichen Soldaten, die ihr bei Truppenbesuchen vorgestellt würden.

[...]
Ihre Parlamentarischen Staats­­sekretäre hat sie im Verteidigungsministerium zu kleinen Rädchen degradiert. Zum Genossenzirkel in der Hausleitung gehört Staatssekre­tärin Margaretha Sudhof, Lambrechts Weggefährtin aus früheren Ämtern. Ihr ist es in zwölf Monaten nicht ge­lungen, eine Bestandsaufnahme von 30, 40 Seiten abzuliefern.
[...]

Es war ein vergeudetes Jahr für die Bundeswehr, ein schlechtes Jahr für die Sicherheit Deutschlands.
Madner Kami
ZITAT(400plus @ 21. Dec 2022, 13:59) *
FAZ: Lambrechts miserable Bilanz

ZITAT
Die anfängliche Hoffnung der Armee auf bessere Ausrüstung und damit Überlebenschancen im Kriegsfall weichen großer Enttäuschung, wovon Lambrecht freilich nichts hö­ren will. Während die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) und andere tag­täglich die Nöte beschreiben und eine beherzte Kursänderung fordern, spricht Lambrecht von glücklichen Soldaten, die ihr bei Truppenbesuchen vorgestellt würden.

[...]
Ihre Parlamentarischen Staats­­sekretäre hat sie im Verteidigungsministerium zu kleinen Rädchen degradiert. Zum Genossenzirkel in der Hausleitung gehört Staatssekre­tärin Margaretha Sudhof, Lambrechts Weggefährtin aus früheren Ämtern. Ihr ist es in zwölf Monaten nicht ge­lungen, eine Bestandsaufnahme von 30, 40 Seiten abzuliefern.
[...]

Es war ein vergeudetes Jahr für die Bundeswehr, ein schlechtes Jahr für die Sicherheit Deutschlands.



Was ich mich an der Stelle frage ist, was ist mit der parlamentarischen Kontrolle? Hat das Parlament, in dem ja anscheinend eine breite Mehrheit für eine verbesserte Sicherheitspolitik zu finden ist, der Ministerin nichts zu sagen? Seit wann steht ein Organ der Exekutive über dem Parlament? Das völlige Versagen hängt nicht nur an dieser Personalie...
Nite
ZITAT(400plus @ 21. Dec 2022, 13:59) *
FAZ: Lambrechts miserable Bilanz
ZITAT

spricht Lambrecht von glücklichen Soldaten, die ihr bei Truppenbesuchen vorgestellt würden.


Das dürfte durchaus der Wahrheit entsprechen wink.gif
400plus
Ja, aber mehr als 300 Jahre nach Potemkin darf man das auch hinterfragen wink.gif
400plus
ZITAT(Madner Kami @ 21. Dec 2022, 14:35) *
Was ich mich an der Stelle frage ist, was ist mit der parlamentarischen Kontrolle? Hat das Parlament, in dem es ja anscheinend eine breite Mehrheit für eine verbesserte Sicherheitspolitik zu finden ist, der Ministerin nichts zu sagen? Seit wann steht ein Organ der Exekutive über dem Parlament? Das völlige Versagen hängt nicht nur an dieser Personalie...


Der typische Koalitionsfrieden halt, kennt man ja schon von früheren Streitigkeiten (Kampfdrohnen?) Soooo wichtig, dass jemand eine Koalition deswegen platzen lassen würde, ist die SiPol halt immer noch nicht.
Almeran
ZITAT(Madner Kami @ 21. Dec 2022, 14:35) *
ZITAT(400plus @ 21. Dec 2022, 13:59) *
FAZ: Lambrechts miserable Bilanz

ZITAT
Die anfängliche Hoffnung der Armee auf bessere Ausrüstung und damit Überlebenschancen im Kriegsfall weichen großer Enttäuschung, wovon Lambrecht freilich nichts hö­ren will. Während die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) und andere tag­täglich die Nöte beschreiben und eine beherzte Kursänderung fordern, spricht Lambrecht von glücklichen Soldaten, die ihr bei Truppenbesuchen vorgestellt würden.

[...]
Ihre Parlamentarischen Staats­­sekretäre hat sie im Verteidigungsministerium zu kleinen Rädchen degradiert. Zum Genossenzirkel in der Hausleitung gehört Staatssekre­tärin Margaretha Sudhof, Lambrechts Weggefährtin aus früheren Ämtern. Ihr ist es in zwölf Monaten nicht ge­lungen, eine Bestandsaufnahme von 30, 40 Seiten abzuliefern.
[...]

Es war ein vergeudetes Jahr für die Bundeswehr, ein schlechtes Jahr für die Sicherheit Deutschlands.



Was ich mich an der Stelle frage ist, was ist mit der parlamentarischen Kontrolle? Hat das Parlament, in dem es ja anscheinend eine breite Mehrheit für eine verbesserte Sicherheitspolitik zu finden ist, der Ministerin nichts zu sagen? Seit wann steht ein Organ der Exekutive über dem Parlament? Das völlige Versagen hängt nicht nur an dieser Personalie...

Legislative, Exekutive und Judikative sind gleichberechtigt. Weisungsbefugt gegenüber Ministern ist nur der Bundeskanzler, der wiederum vom Bundestag durch ein konstruktives Misstrauensvotum ausgetauscht werden. Mir fallen als andere parlamentarische Mittel nur Kleine und Große Anfragen mit entsprechend medialer Ausschlachtung oder ein Untersuchungsausschuss ein. Das könnte hier auch der Verteidigungsausschuss sein.

Scheinbar findet sich aktuell kein Viertel der Abgeordneten, um einen Untersuchungsausschuss einzuberufen. Mal schauen, ob sich mit dem Puma-Skandal etwas ändert.
Delta
Ein Untersuchungsausschuss wäre das falscheste, was man derzeit machen könnte.

1. Mit dem Untersuchungsausschuss ist das Problem für die Dauer vom Tisch, weil ist ja schon im Untersuchungsausschuss.
2. Kommt ja nix produktives dabei raus, außer blame-gaming und einige unverbindliche Appelle.
Almeran
ZITAT(Delta @ 21. Dec 2022, 15:13) *
Ein Untersuchungsausschuss wäre das falscheste, was man derzeit machen könnte.

1. Mit dem Untersuchungsausschuss ist das Problem für die Dauer vom Tisch, weil ist ja schon im Untersuchungsausschuss.
2. Kommt ja nix produktives dabei raus, außer blame-gaming und einige unverbindliche Appelle.

Ich halte das auch nicht unbedingt für ein probates Mittel, aber es ist die schärfste Waffe des Bundestags. Vielleicht tut sich was, wenn Nancy Faeser nach Hessen geht und Lambrecht ins Innenministerium wechselt.
Salzgraf
ZITAT(Madner Kami @ 21. Dec 2022, 14:35) *
ZITAT(400plus @ 21. Dec 2022, 13:59) *
FAZ: Lambrechts miserable Bilanz

ZITAT
Die anfängliche Hoffnung der Armee auf bessere Ausrüstung und damit Überlebenschancen im Kriegsfall weichen großer Enttäuschung, wovon Lambrecht freilich nichts hö­ren will. Während die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) und andere tag­täglich die Nöte beschreiben und eine beherzte Kursänderung fordern, spricht Lambrecht von glücklichen Soldaten, die ihr bei Truppenbesuchen vorgestellt würden.

[...]
Ihre Parlamentarischen Staats­­sekretäre hat sie im Verteidigungsministerium zu kleinen Rädchen degradiert. Zum Genossenzirkel in der Hausleitung gehört Staatssekre­tärin Margaretha Sudhof, Lambrechts Weggefährtin aus früheren Ämtern. Ihr ist es in zwölf Monaten nicht ge­lungen, eine Bestandsaufnahme von 30, 40 Seiten abzuliefern.
[...]

Es war ein vergeudetes Jahr für die Bundeswehr, ein schlechtes Jahr für die Sicherheit Deutschlands.



Was ich mich an der Stelle frage ist, was ist mit der parlamentarischen Kontrolle? Hat das Parlament, in dem es ja anscheinend eine breite Mehrheit für eine verbesserte Sicherheitspolitik zu finden ist, der Ministerin nichts zu sagen? Seit wann steht ein Organ der Exekutive über dem Parlament? Das völlige Versagen hängt nicht nur an dieser Personalie...

Wenn man einen Minister(in) anschiesst, kommt die ganze Lawine ins Rollen: Parteien, Flügel, Bundesländer, Parteien: alles ist austariert.
Merowinger
Ich würde einen Schritt zurückgehen und mit etwas mehr Abstand bewerten: Welches EU Land hat nach dem Februar 2022 seine Armee konsequent auf Links tounge.gif gedreht? Nur einige der ganz kleinen Staaten im Baltikum mit ganz anderen Rahmenbedingungen, plus Schweden in einem gewissen Rahmen. Was Polen veranstaltet ist extrem unausgegoren: Waffenstarrender Irrsinn der nicht finanziert werden kann und die Balance durch Unterstützer (enabler) in krasser Art und Weise ausser Acht läßt.

Es ist nicht möglich, die Bw in 9 Monaten umzubauen, so ehrlich sollte man schon sein und den Impuls, irgendjemanden für die Lage kreuzigen zu wollen stecken lassen. Es fängt schon damit an, dass die CDU/CSU nicht unschuldig ist an den Verzögerungen beim Sondervermögen - aber die 3 Monate machen den Kohl auch nicht fett. Der GI jedenfalls ist ein kluger Kopf und hat weiterhin mein Vertrauen, selbst wenn er die Vergangenheit und ihre Konsequenzen nicht ändern kann. Die sicherheitspolitischen Diskussionen haben neue Gesichter und Vermittler nach oben gespült und ziemlich schnell Spreu vom Weizen getrennt - das ist die richtige Richtung. Und die SPD verändert sich spürbar, wie auch andere Parteien (Grüne, Linke; bei der FDP bin ich mir nicht sicher mit ihren vielen Richtungen).
400plus
ZITAT(Merowinger @ 21. Dec 2022, 15:35) *
Es ist nicht möglich, die Bw in 9 Monaten umzubauen, so ehrlich sollte man schon sein.


Man könnte aber mal anfangen. Und das sehe ich auch nicht. Das Sondervermögen wurde genutzt, um den Beschaffungsrückstau (teilweise) aufzulösen, aber weitere Reformansätze sehe ich nicht.
Merowinger
Reformansätze sind da, siehe zuallererst Mittlere Kräfte (kann man mögen oder nicht, aber es ist eine Reform) und der große Klops F-35. Mit den Zuweisungen von Projekten zum SV (und dem Ausschluss anderer) kann der Knoten jetzt endlich von unten nach oben aufgedröselt werden. Meine ehemalige TSK hat dabei mindestens zwei schwere Magentreffer abbekommen, aber das nur am Rande.

Dazu gilt diese Ansage:
ZITAT
Zudem müssen wir den Kurs des Supertankers Bundeswehr bei voller Fahrt korrigieren. Wir können uns nicht bei einer handstreichartigen Generalüberholung über lange Zeit nur mit uns selbst beschäftigen oder auch nur kurz handlungsunfähig sein. Daher wird es auch nicht die eine „große Strukturreform“ geben. Alle Organisationsbereiche und Standorte bleiben erhalten.
[...]
Wir haben unmittelbar nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 rund dreißig Sofortmaßnahmen ermittelt und ergriffen, mit denen wir unsere Bundeswehr möglichst schnell einsatzbereiter machen.
[...]
Mit der kritischen Bestandsaufnahme, die wir in Kürze vorstellen werden, leiten wir rund 200 Maßnahmen (!) ein, die unsere Strukturen in allen Bereichen effektiver und effizienter machen. Wir packen an, Neues und lange Überfälliges. Im Großen und im Kleinen
[...]
Bei allen Maßnahmen, die wir nun ergreifen, müssen und werden wir auch neue und unkonventionelle Wege gehen - so wie beispielsweise beim Marine-Arsenal.
400plus
Die F-35 ist kein Reformansatz, sondern einfach dringed benötigte Tornado-Nachfolge, für die man jetzt das Geld hat. Mittlere Kräfte sind schon länger geplant, schon im letzten Dezember waren die Planungen da recht fortgeschritten. Ein großer Teil der angesprochenen "Sofortmaßnahmen" sind ebenfalls Dinge, die schon länger geplant waren.
- Territoriales Führungskommando? Stammt aus dem AKK-Zorn-Positionspapier
- Division 2025? Wie lange gab's nochmal das Bühlerpapier schon? Okay, da war es glaube ich noch 2027, aber trotzdem
- ABC-Abwehr? Da war auch schon seit mindestens 2020 ein personeller Aufwuchs geplant

Und dass man im Dezember "in Kürze" eine kritische Bestandsaufnahme vorstellen will, die schon seit mindestens Juli läuft, ist ja gerade ein Teil der Kritik der FAZ.
Forodir
Zudem man ja einfach die Reform anstoßen hätte können, die der GI unter AKK erarbeitete, dann wäre nicht über ein Jahr verloren gegangen. Aber eine Reform des Vorgängers umsetzten, geht ja anscheinend gar nicht.
Glorfindel
Die Missstände sind bei Deutschland angesichts der Grösse und der Bedeutung des Landes besonders gravierend.

Ich kann dem FAZ-Text nur zustimmen.
ZITAT
Lambrecht ist es bisher nicht ge­lungen, die miserable Materiallage zu verbessern. Das Beschaffungswesen und ihr Ministerium zu reorganisieren, hat sie gar nicht erst versucht. (...) Für die größte sicherheitspolitische Aufgabe seit Jahr­zehnten mangelt es der SPD-Politikerin an Kompetenz und Engagement. (...)

Die Bundeswehr bekam 100 Milliarden Euro für die sofortige Besserstellung. Lambrecht hätte beherzt zugreifen müssen und ihre angebliche Vorliebe für schwierige Aufgaben mit Taten be­weisen können. Doch ihre Jahres­bilanz ist schlecht: Das Zwei-Prozent-Ziel wird dieses und nächstes Jahr verfehlt, von den 100 Milliarden wurde bisher fast nichts ausgegeben, abge­sehen von einer riskanten Flugzeug-Order.

Statt Munition für mindestens 30 Tage zu beschaffen, reichen die Vorräte für zwei bis drei Kampftage, Tendenz schrumpfend. Die Ministerin ignorierte erst den Bedarf, schrieb dann einen Bettelbrief an Finanz­minister Christian Lindner. Der ließ eine Absage ausrichten, bot aber Hilfe bei der Reorganisation des Verteidigungsministeriums an – noch eine Blamage für Lambrecht. Ein Jahr nach ihrem Amtsantritt, zehn Monate nach Ausbruch des Krieges lautet das Fazit: Es war ein vergeudetes Jahr für die Bundeswehr, ein schlechtes Jahr für die Sicherheit Deutschlands.


Meines Erachtens macht auch Bundeskanzler Scholz eine sehr schlechte Figur in der ganzen Sache. Offenbar glaubt er er, es sei nicht nötig den Wiederaufbau der Bundeswehr voranzutreiben. Wo es hapert ist relativ klar. Was zu kaufen ist und wie die Bundeswehr umzugestalten ist, ist auch mehr oder weniger klar.

Was ich in Deutschland nicht begreife, ist, dass Investitionen in die Bundeswehr 1. auf den Gesamthaushalt gar nicht soviel ausmachen und 2. zu einem guten Teil ja wieder in den Staatshaushalt zurückgeführt wird.
Merowinger
@glorfindel: Das SV ging massgeblich von Scholz aus. Es gibt gerade akut ein schwer zu kalkulierendes Energieproblem, welches noch wichtiger ist als die Bundeswehr, Stichwort Wirtschaftskrieg, und viel stärker zu Buche schlägt. Damit erkläre ich mir die Nichterreichung der 2% für 2023.

@400plus & @Forodir: Was jetzt, zählt das Umsetzen von Reformen von Vorgängern oder gildet das nich? Einigt euch. biggrin.gif
400plus
Doch: Das Wenige, was man gemacht hat, war schon vorher geplant und einiges dessen, was schon geplant hat, hat man gestoppt, ohne bisher eine Alternative vorzulegen wink.gif
Merowinger
ZITAT(400plus @ 21. Dec 2022, 16:56) *
Das Wenige, was man gemacht hat, war schon vorher geplant
Nochmal, wieso ist das falsch? Zitat: "Wir haben ein Umsetzungsproblem, kein Erkenntnisproblem."

Das Umsteuern zur F-35 hat für mich die Qualität einer Reform, schon alleine wegen der Größenordnung, aber mehr noch wegen der bündnis- und rüstungspolitischen Konsequenzen. Arrow 3 und ESSI sind mindestens markant. Relevant ist ebenso: "Gegenüber dem Haushalt 2021 der vergangenen Legislatur verdoppeln sich unsere Rüstungsinvestitionen im kommenden Jahr auf insgesamt über 16 Milliarden Euro."
Glorfindel
ZITAT(Merowinger @ 21. Dec 2022, 16:19) *
(...) Es gibt gerade akut ein schwer zu kalkulierendes Energieproblem, welches noch wichtiger ist als die Bundeswehr, Stichwort Wirtschaftskrieg, und viel stärker zu Buche schlägt.

Das ist ja auch so eine Fehlmeinung, welche viele Leute (und wohl auch Politiker) haben. Es gibt nicht nur eine Hauptgefahr ("wieso haben wir überhaupt eine Armee*, wir brauchen Krankenhäuser*!") und nicht nur ein Problem zu lösen, sondern eben viele gleichzeitig.
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