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400plus
ZITAT(Schwabo Elite @ 20. Apr 2022, 14:36) *
Schöner, aber angekündigter Schachzug von Merz im Wahlkampf. Die SPD wollte die 1 Milliarde für ukrainische Waffen aus den 100 Milliarden nehmen. Wenn Merz das nun blockiert, steht die SPD blöd da, die Bundeswehr aber auch. Geiselnahme auf konservativ.


Eher die Verhinderung einer späteren Geiselnahme des Sondervermögens für andere Zwecke. Denn wenn sich in ein paarJahren niemand mehr für die Ukraine und damit auch (wieder) niemand für die Bundeswehr interessiert, wird das Sondervermögen sonst ganz schnell umgedeutet: "Entwicklungshilfe/Kulturprogramme/Ganztagsschulen/Brückenbauen/... stärkt auch die Landesverteidigung". Merz hat vollkommen Recht, dass diese Hintertür geschlossen werden muss.
Panzermaus
Das große Problem mit der Bundeswehr und ihrer Struktur ist, dass keiner wirklich eine Idee hat was die Armee leisten soll. Das jetzt einer Partei zuzuschieben halte ich für schwierig, da alle Regierungsparteien daran beteiligt sind, oder waren. Diejenigen die vielleicht eine Idee dazu hätten, also die Generäle, werden einen Teufel tun und sich dazu in irgendeiner Art äußern. Es geht ja schließlich um ihre Karriere. Später kann man ja immer noch für russlandnahe Think Tanks arbeiten, oder markige Ansagen im TV machen. Es wird auch keiner hergehen und mal hinterfragen wieso wir so viele Ämter, Stäbe, etc. haben und ob die wirklich notwendig sind. Man denke mal nur an das Kunstkonstrukt CIR.


SailorGN
Das fehlende Strategische Denken der großen Parteien ist in der Tat sehr auffällig und hinderlich... aber wenn man strategisch denkt und plant kann man nicht alle 4 Jahre der neuesten Sau des Wahlvolkes hinterherrennen. Die politische Zielbeschreibung gab es mit der CDU nicht und wird es mit der SPD auch nicht geben, dazu hängen diese "Volksparteien" zu sehr im Ungefähren fest und hoffen auf schnelle Siege durch schnelles Fahnedrehen.

Die SPD sollte jetzt nicht so tun, als ob es die Schuld der CDU ist, wenn das Sondervermögen nicht durchkommt. Die Steilvorlage hat die SPD gezaubert, den Ball hingelegt, den Torwart in die Kabine geschickt und Merz noch genau gesagt, wohin er treten muss (nicht dass sowas am Ende noch merzt, aber er musste diesmal ja nicht gegen eine Frau kandidieren^^). Auch wenn es wehtut, das zu sagen, die erste Reaktion von Scholz auf den russischen Überfall mit dem Sondervermögen war eine richtige Entscheidung, eine Führungsentscheidung. Jetzt kommt der allseits bekannte SPD-Mob und möchte die eigene Führung in die Shice reiten, weil... ja warum eigentlich? Weils sozialdemokratische Tradition ist? Wohl eher, weil man in der SPD wie in der CDU NICHT in der Lage ist, die Realität mit der eigenen Scheinwelt abzugleichen und einzusehen, dass die Scheinwelt eine Scheinwelt ist. Dabei hat so ein Ereignis wie der Krieg gerade den "Vorteil", dass es so gewaltig ist, dass man auch doktrinär aufwachen darf. Wann wenn nicht jetzt kann man ohne Schmach zugeben, dass man sich geirrt hat, dass die Kaka trotz aller Bemühungen (Wandel durch Handel) in den Ventilator geflogen ist? Dazu endlich ein Abschluss mit Gas-Gerd (der in diesem Fall ein echt billiges Bauernopfer wäre)... aber nein, man bietet ein Trauerspiel mit unfreiwilliger Komik.
v. Manstein
(Panzermaus @ 20. Apr 2022, 13:53) *
Das große Problem mit der Bundeswehr und ihrer Struktur ist, dass keiner wirklich eine Idee hat was die Armee leisten soll. Das jetzt einer Partei zuzuschieben halte ich für schwierig, da alle Regierungsparteien daran beteiligt sind, oder waren. (...)


Bitte was? Sorry aber das ist doch Humbug. Was die BW können soll ist bekannt und steht auch in diesem thread und wurde hier schon zig mal durchgekaut confused.gif

PzArt
Wenn die Regierung hierbei mit der Union keine gangbare Kompromisslinie findet, sowohl was das Sondervermögen wie auch den laufenden und künftigen Etat des Epl 14 angeht, wäre das ein ganz übles Zeichen. Ich gehe soweit, dass dann zumindest die liberalen dann durchaus die Koalition in Frage stellen könnten, durchaus aber auch realpolitische Kreise der Grünen und der SPD.

Es kann natürlich auch sein, dass Merz weiterhin versucht maximalen Druck aufzubauen um dann ggf. einem gangbaren Kompromiss doch noch zustimmen zu können, was auch verständlich wäre. Ich bin gespannt wie das ausgeht. Ein komplettes Aus der „Kehrtwende“ könnte Scholz imho kaum verkraften.
Salzgraf
Wenn das Sondervermögen nicht kommt, fallen viele in letzter Zeit als wichtig deklarierte Projekte weg:
- F35
- Iron Dome
- bewaffnete Drohnen
- ...

Entweder die Regierung preist das in den normalen Haushalt ein, dann hat sie jedes Jahr die Kämpfe oder sie sagt "ach, ist doch nicht wichtig" und präsentiert sich als "Schwätzer". Beides ist mühevoller/chädlicher als das Sondervermögen durchzuprügeln. Und wenn Scholz das analog zur Impfpflicht vergeigt, dann ist er endgültig als Leichtgewicht a la Laschet gebrandmarkt.
Merowinger
Richtig: Die 100 Mrd muß Scholz in der einen oder anderen Form durchbringen, sonst ist er als Kanzler ernsthaft in Frage gestellt.

Die FDP schätzt Du aber nicht richtig ein, die sind in ihrer Gesamtheit nicht der leuchtende Fahnenträger von "Ukraine unterstützen und bewaffnen, und zwar sofort und schon immer!".
PzArt
Die FDP hat imho gefühlt die wenigsten belegbaren Verstrickungen nach RU… Aber darum oder die Unterstützung von UF ging es mir hauptsächlich auch gar nicht.

Die FDP trat zuletzt immer für ein klar definiertes Fähigkeitsprofil bei entsprechender Finanzierung ein. Wenn auch lange nicht in Regierungsverantwortung. Andere haben sich da stets wachsweicher formuliert. Der alleinige Heilsbringer dürften sie natürlich aber auch kaum sein.

Nite
ZITAT(v. Manstein @ 20. Apr 2022, 16:43) *
ZITAT(Panzermaus @ 20. Apr 2022, 13:53) *
Das große Problem mit der Bundeswehr und ihrer Struktur ist, dass keiner wirklich eine Idee hat was die Armee leisten soll. Das jetzt einer Partei zuzuschieben halte ich für schwierig, da alle Regierungsparteien daran beteiligt sind, oder waren. (...)


Bitte was? Sorry aber das ist doch Humbug. Was die BW können soll ist bekannt und steht auch in diesem thread und wurde hier schon zig mal durchgekaut confused.gif

Was soll sie denn können?
Hier geistern seit Jahren nur Schlagworte durch den Raum. "Krisen- und Konfliktbewältigung", "LV/BV", "KatS", allerdings ist nichts davon quantifiziert.

ZITAT(PzArt @ 20. Apr 2022, 17:17) *
Die FDP hat imho gefühlt die wenigsten belegbaren Verstrickungen nach RU… Aber darum oder die Unterstützung von UF ging es mir hauptsächlich auch gar nicht.

Puh, Kubicki? Lindners "egal, Hauptsache der Rubel rollt?
400plus
ZITAT(Nite @ 20. Apr 2022, 19:23) *
Was soll sie denn können?
Hier geistern seit Jahren nur Schlagworte durch den Raum. "Krisen- und Konfliktbewältigung", "LV/BV", "KatS", allerdings ist nichts davon quantifiziert.


Stand 2011 jetzt soll sie eine Brigade mit zwei Infanterieverbänden (PzGrenBtl mitgezählt) durchhaltefähig durch Afghanistan einen Einsatz (oder zwei kleinere) rotieren können wink.gif

(und "nach Vorbereitung" eine Division mit zwei Brigaden für die Bündnisverteidigung)
Nite
ZITAT(400plus @ 20. Apr 2022, 20:12) *
ZITAT(Nite @ 20. Apr 2022, 19:23) *
Was soll sie denn können?
Hier geistern seit Jahren nur Schlagworte durch den Raum. "Krisen- und Konfliktbewältigung", "LV/BV", "KatS", allerdings ist nichts davon quantifiziert.


Stand 2011 jetzt soll sie eine Brigade mit zwei Infanterieverbänden (PzGrenBtl mitgezählt) durchhaltefähig durch Afghanistan einen Einsatz (oder zwei kleinere) rotieren können wink.gif

(und "nach Vorbereitung" eine Division mit zwei Brigaden für die Bündnisverteidigung)

Das ist allerdings wieder das berühmte "mit den vorhandenen Mitteln wird irgendwas gemacht", und nicht Bw die man bräuchte, wenn man denn wüsste was man braucht wink.gif
400plus
Klar, und ich glaube Einigkeit zumindest hier im Forum herrscht auch darin, dass das kein zweckmäßiger LoA und keine zweckmäßige Struktur ist/war. Ich gebe dir auch Recht dahingehend, dass wir die Frage "was soll die Bundeswehr können?" hier oft eher heuristisch beantworten ("X Divisionen", "mehr Panzer als jetzt").

Aber mehr als das ist vielleicht auch ein bisschen viel verlangt in einem Forum wie diesem? Zumindest in meiner naiven idealen Glücksbärchi-Vorstellungswelt ergäbe sich der LoA beispielsweise für LV/BV aus NATO-Bedrohungsszenarien, für die dann auf Ebene Allianz Truppen vorgehalten werden müssten, die dann wiederum auf die Mitgliedsstaaten und damit die Bundeswehr aufgeschlüsselt werden. So eine Herleitung quasi wirklich aus den Grundbegriffen ist da aber halt recht schwierig für Laien, die wir doch größtenteils hier sind (mir ist bewusst, dass es Ausnahmen gibt). Da behilft man sich halt dann mit Heuristiken und "Pi Mal Daumen" bezieungsweise "Ist plus gewünschte Richtung in realistischem Ausmaß".
kato
ZITAT(400plus @ 20. Apr 2022, 20:58) *
Zumindest in meiner naiven idealen Glücksbärchi-Vorstellungswelt ergäbe sich der LoA beispielsweise für LV/BV aus NATO-Bedrohungsszenarien, für die dann auf Ebene Allianz Truppen vorgehalten werden müssten, die dann wiederum auf die Mitgliedsstaaten und damit die Bundeswehr aufgeschlüsselt werden.

Der LoA ergibt sich aus der Abfolge Weißbuch (politischer LoA, öffentlich) -> Konzeption der Bundeswehr (Umsetzung in militärische Definitionen, öffentlich) -> Fähigkeitsprofil der Bundeswehr (Umsetzung in konkrete Fähigkeiten, nicht öffentlich).

Grundlegende Einsatzszenarien der LV/BV sind in der KdB ausgeführt, ebenso wie die Vorgabe die Streitkräfte "insbesondere" an der LV/BV auszurichten. Die aktuelle KdB sieht keine "Sonderverpflichtungen" für die NATO vor, mit Ausnahme der Rolle Host-Nation- und Transitland sowie als Vorgabe die Stellung von Maßnahmen zur Bündnissolidarität in NATO und EU ohne Bündnisfall.

"Bedrohungsszenarien" sind allenfalls für die Abschätzung nötiger Kräfteansätze in der Umsetzung von Schritt 2 auf Schritt 3 oben "hilfreich", selbstverständlich aber nicht alleinig bestimmend.
400plus
ZITAT(kato @ 20. Apr 2022, 21:46) *
Grundlegende Einsatzszenarien der LV/BV sind in der KdB ausgeführt


Ja, aber halt wachsweich:
ZITAT
Kern des Fähigkeitsprofils der Bundeswehr sind die
im Weißbuch 2016 hervorgehobenen Perspektiven,
den Schutz Deutschlands und seiner Verbündeten
zu gewährleisten sowie Gestaltungsanspruch und
Verantwortung Deutschlands in NATO, EU und VN
aktiv anzunehmen.


Oder
ZITAT
Kollektive Bündnisverteidigung kann von kleineren
Einsätzen bis hin zur anspruchsvollen, sehr großen
Operation im gesamten Eskalationsspektrum
innerhalb und am Rande des Bündnisgebietes
reichen. Die Bundeswehr muss daher in der Lage
sein, mit kurzem Vorlauf umfassende Fähigkeiten
bis hin zu kampfkräftigen Großverbänden innerhalb
und am Rande des Bündnisgebietes einzusetzen.
Sie muss über Kräfte und Mittel verfügen, die zum
Führen von Operationen mit hoher Intensität über
eine begrenzte Dauer sowie in schneller Reaktion
befähigt sind und die als Folgekräfte in einer sehr
großen Operation eingesetzt werden können. Die
Bundeswehr übernimmt dabei auf allen Führungse
benen Verantwortung als Rahmennation.


ZITAT
Zum Heimatschutz zählen Aufgaben im Rahmen
gesamtstaatlicher Sicherheitsvorsorge, die außer
halb des Spannungs und Verteidigungsfalls dem
Schutz Deutschlands und seiner sich auf deutschem
Hoheitsgebiet befindenden Bürgerinnen und Bür
ger dienen (z. B. Überwachen und Gewährleisten
der Sicherheit im deutschen Luft und Seeraum;
territoriale Flugkörperabwehr; Sicherstellen der
Verfügbarkeit kritischer Weltrauminfrastrukturen;
Durchführen Such und Rettungsdienst im Inland;
subsidiäre Unterstützung bei Naturkatastrophen,
besonders schweren Unglücksfällen und im Falle
des Inneren Notstands).


Das fällt doch im Endeffekt auch größtenteils unter

ZITAT(Nite @ 20. Apr 2022, 19:23) *
Hier geistern seit Jahren nur Schlagworte durch den Raum. "Krisen- und Konfliktbewältigung", "LV/BV", "KatS", allerdings ist nichts davon quantifiziert.


Und klar, konkreter wird's dann nichtöffentlich im Fähigkeitsprofil, aber genau das meine ich ja: Ohne das zu kennen (und das dürfte für die meisten, mich eingeschlossen, der Fall sein) ist es schwer, das hier ohne grobe Heuristiken zu diskutieren bzw. sich zu einem sinnvollen LoA eine fundierte Meinung zu bilden.
Madner Kami
Uns zu fragen, wie genau eine "neue" Bundeswehr im Detail aussehen muss, ist auch irgendwie die falsche Adresse. Die Politik (das wären in diesem Fall wir) gibt vor was gemacht werden muss und dann ist es Job der Generäle einen Plan vorzulegen, wie diese grob definierten Ziele erfült werden können und was dazu gebraucht wird. Es liegt in der Natur der Sache, dass die politischen Vorgaben, also unsere, etwas nebulös sind. Wir können zwar im begrenzten Rahmen auch den zweiten militärplanerischen Teil angehen, aber auch dies wird etwas nebulös enden, denn weder sind wir an den Stellen die dies entscheiden im Detail beurteilen können, noch sind diejenigen die es vielleicht doch könnten in der Lage es detailreich öffentlich zu tun. Es bleibt also bei groben Schätzungen und allgemeinplätzlichen Aussagen.

Was sind die Vorgaben die ich, als Politiker, einer deutschen Armee machen würde:

1) Ausreichend Bodenkräfte um eine Verteidigung des Staatsgebiets und unserer Bündnispartner im Rahmen der bestehenden Verteidigungsbündnisse zu gewährleisten.
2) Eine Luftwaffe die unseren Luftraum kontrollieren und verteidigen kann, sowie die Bodentruppen und die Marine in adäquatem Maßstab bei ihrer Aufgabe unterstützen kann..
3) Eine Marine die unsere Küsten und unsere Handelsrouten im Verbund mit unseren Bündispartnern sicher kann. Die Sicherung der Handelsrouten muss zumindest punktuell auch ohne Bündnispartner sicher gestellt sein.
4) Alle drei Teilstreitkräfte müssen in der Lage sein, Bündnispartner adäquat im Bündnisfall zu unterstützen und zwar logistisch und kämpfend.
5) Als Teil der EU ist es denkbar, dass Teile unserer Streitkräfte permanent einem gesamteuropäischen Militär unterstellt werden. Es müssen entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, dass entweder die bestehenden Kräfte in dieses Militär eingebunden werden können (unter Abgabe von Mann und Material) oder gar neu aufzustellenden Verbänden, ohne, dass die Punkte 1 bis 3 dauerhauft kompromitiert werden.
6) Als Teil der internationalen Staatengemeinschaft im Rahmen der UN müssen wir Vorkehrungen treffen, internationale Sicherungs- und Kampfaufgaben wahrzunehmen, ohne die Punkte 1 bis 3 zu unterminieren.

Jetzt würde ich von Admiralen und Generälen (warum gibt es eigentlich kein eigenständiges Wort für den äquivalenten Rang bei den Luftstreitkräften?) erwarten, dass diese mir sagen:

A) Wieviele Soldaten brauchen wir?
B) Welches Material wird dafür benötigt?
C) Gibt es Möglichkeiten für "Dual Use" oder "Komprimierung der Aufgaben", zwecks Material- und Manpowereinsparungen, um die Kosten niedrig zu halten?
Schwabo Elite
ZITAT(400plus @ 20. Apr 2022, 14:52) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 20. Apr 2022, 14:36) *
Schöner, aber angekündigter Schachzug von Merz im Wahlkampf. Die SPD wollte die 1 Milliarde für ukrainische Waffen aus den 100 Milliarden nehmen. Wenn Merz das nun blockiert, steht die SPD blöd da, die Bundeswehr aber auch. Geiselnahme auf konservativ.


Eher die Verhinderung einer späteren Geiselnahme des Sondervermögens für andere Zwecke. Denn wenn sich in ein paarJahren niemand mehr für die Ukraine und damit auch (wieder) niemand für die Bundeswehr interessiert, wird das Sondervermögen sonst ganz schnell umgedeutet: "Entwicklungshilfe/Kulturprogramme/Ganztagsschulen/Brückenbauen/... stärkt auch die Landesverteidigung". Merz hat vollkommen Recht, dass diese Hintertür geschlossen werden muss.


Das löst man im Gesetzestext und nicht, indem man es grundsätzlich kippt. hmpf.gif Denn wenn das ein Sondertopf wird, der für die Sicherheitslage von Deutschland und den Bündnispartnern dienen soll, kommt man da über Anträge an Geld. Das heißt, wer auch immer eine Ganztagsschule damit bauen will, müsste einen Antrag beim Verteidigungsausschuss oder ggf. beim BMVg stellen und begründen, wie das passen soll. Wenn das dann 2030 die Ganztagsschule "Gustav Heinemann" in der neuen "Helmut-Schmidt-Kaserne" der dauerhaft in Polen dislozierten PzBrig 12 ist, mag das sogar passen.
Aber wenn die Ukraine auf die 1 Milliarde nun warten darf, bis Herr Merz den Sondertopf gut findet, wird's halt nix mit Waffenkäufen. Und irgendwoher miss die 1 Milliarde kommen, denn die Ministerien haben ihr Geld verplant, noch ein Nachtragshaushalt wird wohl eng, denn die Merz-Union fand den letzten schon blöd und umplanen ist halt schwer: Welche 5-10 Autobahnbrücken sollen denn nicht gebaut werden, damit die Ukraine ihr Geld kriegt.

Ich sag's nur ungern, aber Merz verhindert hier gerade die Unterstützung der Ukraine in dem Moment, wo man sich in der Bundesregierung endlich geeinigt hat, wie es gehen soll. wink.gif
Freestyler
Die SPD könnte sich auch einfach an die ursprüngliche Aussage ihres Bundeskanzlers halten, für die sie die Zustimmung der CDU hatte, anstatt im Nachhinein davon abzuweichen und der Union Widerstand vorzuwerfen wink.gif

Es gibt genau eine Partei, die in den letzten Tagen und Wochen versagt, und das ist die SPD. Und daran sind weder widerspenstige Koalitionspartner noch die Opposition Schuld, sondern ausschließlich die SPD selbst.

Edit: Es ist ein Sondertopf für die Ausrüstung der Bundeswehr, Infrastruktur usw. sollten ausdrücklich ausgeschlossen sein. Insofern ist dein Beispiel abwegig, es wäre so oder so nicht aus dem Topf gezahlt worden.
goschi
ZITAT(Schwabo Elite @ 20. Apr 2022, 23:32) *
Ich sag's nur ungern, aber Merz verhindert hier gerade die Unterstützung der Ukraine in dem Moment, wo man sich in der Bundesregierung endlich geeinigt hat, wie es gehen soll. wink.gif

das kann sein, aber die Schuld kann man da schlussendlich trotzdem nicht der CDU zuschieben, die haben da durchaus ehrlich die bedingungen früh abgesteckt.
Die Kröte muss sich im Falle des Scheiterns die Regierung (und darunter ganz, ganz, GANZ stark die SPD um Mützenich herum) selbst zuschieben.
Denn das hat man sich selbst zuzuschreiben, eben mit Manövern wie Mützenich [€dit SE] wischiwaschie-Formulierung die möglichst nicht-deutlich sein soll.

Vor allem muss man da Mützenich und co eher unterstellen, das Gesetz sehr bewusst verwässert zu haben, im Wissen, dass die Union dann ihre Zustimmung (wie angekündigt) versagt, um dann die Schuld abzuschieben. es wurde also böswillig eine Giftpille kreiert.


/edit: Mützenich versentlich den falschen Namen unterstellt, zuviele namen im Kopf gehabt heute hmpf.gif /edit SE: Hab mal den zweiten Meuthen auch getilgt. biggrin.gif
General Gauder
Meuthen? Was hat der ex Cheff der AFD damit zu tun confused.gif
goschi
Mützenich natürlich hmpf.gif

Gerade vorher was nachgelesen zur AfD und da Meuthen gelesen und eben falsch im Kopf jongliert, habs korrigiert
400plus
ZITAT(Schwabo Elite @ 20. Apr 2022, 23:32) *
Das löst man im Gesetzestext und nicht, indem man es grundsätzlich kippt.


Das ist doch genau der Punkt der CDU- die SPD soll einen Text für die Grundgesetzänderung vorlegen, der klar macht, dass das Sondervermögen klipp und klar der Bundeswehr dient. Wie Freestyler und goschi schon gesagt haben: Die SPD kann diese Blockade jederzeit lösen, indem sie sich daran erinnert, was ihr Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung versprochen hat.

ZITAT(Schwabo Elite @ 20. Apr 2022, 23:32) *
Aber wenn die Ukraine auf die 1 Milliarde nun warten darf, bis Herr Merz den Sondertopf gut findet, wird's halt nix mit Waffenkäufen. Und irgendwoher miss die 1 Milliarde kommen, denn die Ministerien haben ihr Geld verplant, noch ein Nachtragshaushalt wird wohl eng, denn die Merz-Union fand den letzten schon blöd und umplanen ist halt schwer: Welche 5-10 Autobahnbrücken sollen denn nicht gebaut werden, damit die Ukraine ihr Geld kriegt.

Ich sag's nur ungern, aber Merz verhindert hier gerade die Unterstützung der Ukraine in dem Moment, wo man sich in der Bundesregierung endlich geeinigt hat, wie es gehen soll. wink.gif


Sorry, aber das ist in mehrer Hinsicht schlichtweg falsch. Zum ersten stimmt es nicht, dass die Milliarde für die Ukraine aus dem Sondervermögen kommen soll:
"Die deutliche Erhöhung der Mittel für Militärhilfen im Nachtragshaushalt ist nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters in der Regierung bereits abgestimmt. Die zwei Milliarden Euro sind demnach nicht Teil des Sondervermögens Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro infolge des Krieges in der Ukraine, sondern sind zusätzliche Ausgaben."
https://www.tagesschau.de/inland/scholz-ukr...rhilfe-101.html
Zum anderen ist es schlichtweg egal, was die Merz-Union von einem Nachtragshaushalt hält, weil dieser einfach mit den Stimmen der Koalition beschlossen werden kann. Die Diskussion um das Sondervermögen ist also komplett unabhängig von der Militärhilfe für die Ukraine.
Salzgraf
ZITAT(400plus @ 20. Apr 2022, 20:58) *
Zumindest in meiner naiven idealen Glücksbärchi-Vorstellungswelt ergäbe sich der LoA beispielsweise für LV/BV aus NATO-Bedrohungsszenarien, für die dann auf Ebene Allianz Truppen vorgehalten werden müssten, die dann wiederum auf die Mitgliedsstaaten und damit die Bundeswehr aufgeschlüsselt werden. So eine Herleitung quasi wirklich aus den Grundbegriffen ist da aber halt recht schwierig für Laien, die wir doch größtenteils hier sind (mir ist bewusst, dass es Ausnahmen gibt). Da behilft man sich halt dann mit Heuristiken und "Pi Mal Daumen" bezieungsweise "Ist plus gewünschte Richtung in realistischem Ausmaß".

M.W. gibt es diese NATO- Anforderungen ja, wie z.B. die EloKa- Flugzeuge (Growler/Eloka-Eurofighter)
Wraith187
ZITAT(400plus @ 21. Apr 2022, 06:55) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 20. Apr 2022, 23:32) *
Das löst man im Gesetzestext und nicht, indem man es grundsätzlich kippt.


Das ist doch genau der Punkt der CDU- die SPD soll einen Text für die Grundgesetzänderung vorlegen, der klar macht, dass das Sondervermögen klipp und klar der Bundeswehr dient. Wie Freestyler und goschi schon gesagt haben: Die SPD kann diese Blockade jederzeit lösen, indem sie sich daran erinnert, was ihr Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung versprochen hat.
...

Aber, aber. Jeder kann sich mal versprechen.
Tauglichkeit5
Dann war das auf absehbare Zeit der letzte Kanzler den doe SPD gestellt hat. Bei den Ferengi gibt es genug Machiavellisten die keine Problem mit der Demntage von Scholz hätten.
speedy100
ZITAT(Tauglichkeit5 @ 21. Apr 2022, 22:18) *
Dann war das auf absehbare Zeit der letzte Kanzler den doe SPD gestellt hat. Bei den Ferengi gibt es genug Machiavellisten die keine Problem mit der Demntage von Scholz hätten.


Ich frage mich , was ist , wenn der Scholz recht hätte ? Wenn wirklich nichts mehr herzugeben währe ? Und wenn das einfach nur tölpelhafte Kommunikation währe ?
Irgendwo glaube ich langsam dran.
Almeran
ZITAT(speedy100 @ 22. Apr 2022, 15:27) *
ZITAT(Tauglichkeit5 @ 21. Apr 2022, 22:18) *
Dann war das auf absehbare Zeit der letzte Kanzler den doe SPD gestellt hat. Bei den Ferengi gibt es genug Machiavellisten die keine Problem mit der Demntage von Scholz hätten.


Ich frage mich , was ist , wenn der Scholz recht hätte ? Wenn wirklich nichts mehr herzugeben währe ? Und wenn das einfach nur tölpelhafte Kommunikation währe ?
Irgendwo glaube ich langsam dran.

Dass die Bundeswehr keine Ausrüstung zu verschenken hat, sollte wirklich jedem klar sein und ist auch unstrittig. Fraglich war immer nur der Umgang mit dem Gerät der Industrie. Das läuft ja nun über Ringtausch nach Slowenien.
xena
Naja, tölpelhafte Kommunikation hat der Scholz sowieso drauf.

Aber viel haben wir ja auch wirklich nicht, also im Vergleich zur Größe des Landes. Aber Jahrzehnte lang hatte jeder angst vor der Militarisierung Deutschlands. Jetzt hat Deutschland mal so richtig abgerüstet, dass es keiner Fliege mehr was zuleide tun kann und trotzdem regt man sich jetzt darüber auf. Man kann es niemandem recht machen...
Schwabo Elite
ZITAT(400plus @ 21. Apr 2022, 06:55) *
"Die deutliche Erhöhung der Mittel für Militärhilfen im Nachtragshaushalt ist nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters in der Regierung bereits abgestimmt. Die zwei Milliarden Euro sind demnach nicht Teil des Sondervermögens Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro infolge des Krieges in der Ukraine, sondern sind zusätzliche Ausgaben."
Täglich ändernde Feindlage. Das hieß es vor ein paar Tagen noch anders. wink.gif
Broensen
ZITAT(xena @ 22. Apr 2022, 15:32) *
Tja, tölpelhafte Kommunikation hat der Scholz sowieso drauf.

Ich glaube ja, da steckt ein Plan dahinter. Ich sag' Bescheid, wenn ich ihn durchschaut habe. biggrin.gif
Merowinger
Unsicherheit in die EU schüren damit Finnland und Schweden der NATO beitreten. wink.gif
DSO
Deutschland wählt Boeings „Chinook“ als neuen Transporthubschrauber


ZITAT
Ursprünglich sollte für die Bundeswehr ein neuer Transporthubschrauber entwickelt werden. Das wurde wegen zu hohe Kosten aufgegeben. Nun ist offenbar die Entscheidung gefallen, welches Modell die CH-53 ablösen soll, die 2030 ausgemustert wird.



https://www.welt.de/politik/deutschland/art...2HUlhqnknGK25aw

Warum bedarf es dieses Mal keiner Ausschreibung ? Kennt da jemand die Verfahren ?
400plus
Die letzte Ausschreibung wurde ja abgebrochen, stattdessen kauft man als 'Foreign Military Sale" quasi bei der US-Regierung.
Wraith187
ZITAT(400plus @ 24. Apr 2022, 14:44) *
Die letzte Ausschreibung wurde ja abgebrochen, stattdessen kauft man als 'Foreign Military Sale" quasi bei der US-Regierung.

Kurze Nachfrage: Heißt das, dass wenn die Bundeswehr Militärgüter direkt von ausländischen Streitkräften und nicht direkt von der Industrie beschafft muss man keine Ausschreibung etc. veranstalten?
Tauglichkeit5
ZITAT(Wraith187 @ 24. Apr 2022, 14:49) *
Kurze Nachfrage: Heißt das, dass wenn die Bundeswehr Militärgüter direkt von ausländischen Streitkräften und nicht direkt von der Industrie beschafft muss man keine Ausschreibung etc. veranstalten?
Nein, Sicherheitssensible und Rüstungsgüter müssen ganz generell nicht ausgeschrieben, sonden können immer freihändig vergeben werden wenn den Regierungen danach ist. Das man es trotzdem macht liegt daran dass das Angebot dann finanziell und rechtlich besser ist und man sich nicht entsprechenden Vorwürfen zu Verschwendung und Bestechlichkeit ausgesetzt sieht.
Broensen
ZITAT(DSO @ 24. Apr 2022, 13:48) *
Deutschland wählt Boeings „Chinook“ als neuen Transporthubschrauber
ZITAT
Ursprünglich sollte für die Bundeswehr ein neuer Transporthubschrauber entwickelt werden. Das wurde wegen zu hohe Kosten aufgegeben. Nun ist offenbar die Entscheidung gefallen, welches Modell die CH-53 ablösen soll, die 2030 ausgemustert wird.

https://www.welt.de/politik/deutschland/art...2HUlhqnknGK25aw

Auch wenn sich die Hinweise weiter verdichten, ist das immer noch nur Springer-Spekulation:

ZITAT
Die Bundesregierung hat sich einer Zeitung zufolge für den „Chinook“ CH-47F von Boeing als neuen Transporthubschrauber entschieden. Das Verteidigungsministerium wolle 60 Maschinen kaufen, berichtete die „Bild am Sonntag“ vorab unter Berufung auf Regierungskreise...
Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte der Nachrichtenagentur Reuters auf Anfrage, es sei noch keine Entscheidung getroffen worden.
400plus
Naja, wenn sich der Hauptberichterstatter für den Verteidigungsetat im Haushaltsausschuss mit den Worten "Grundsätzlich ist die Entscheidung zu begrüßen" zitieren lässt, ist das schon recht dicht wink.gif

Ebenjener MdB hat auch gleich schön klar gemacht, dass die "Zeitenwende" halt auch noch nicht so wirklich angekommen ist: "Der Chinook ist auch bei zivilen Katastrophen wie einer Flut einsetzbar."

Das ist nicht nur eine im konkreten Fall merkwürdige Aussage, denn das wäre der CH-53K natürlich auch gewesen, aber es zeigt halt auch mal wieder, dass die Bundeswehr im Zweifel vor allem als Flecktarn-THW gesehen wird.
Tauglichkeit5
ZITAT(400plus @ 24. Apr 2022, 20:33) *
Ebenjener MdB hat auch gleich schön klar gemacht, dass die "Zeitenwende" halt auch noch nicht so wirklich angekommen ist: "Der Chinook ist auch bei zivilen Katastrophen wie einer Flut einsetzbar."Das ist nicht nur eine im konkreten Fall merkwürdige Aussage, denn das wäre der CH-53K natürlich auch gewesen, aber es zeigt halt auch mal wieder, dass die Bundeswehr im Zweifel vor allem als Flecktarn-THW gesehen wird.
Jetzt übertreibst du aber, es ist doch wohl absolut normal und sinnvoll dass bei den Preisen für Beschaffung und Flugstunden an das Militär ausgelagert werden. Zudem haben andere Länder von vorne herein gar keine solche Organisation, sondern organiseren den Zivilschutz von vorne herein mit regulären Soldaten die dann woanders abgezogen werden.
400plus
Klar ist es sinnvoll, aber solche Einsatzbestimmungen sollten bei Beschaffungsmaßnahmen keine wichtige Rolle spielen. Hier wird rhetorisch das Pferd einfach von hinten aufgezäumt und der angenehme Nebeneffekt zum Hauptzweck.
Sensei
ZITAT(DSO @ 24. Apr 2022, 11:48) *
Deutschland wählt Boeings „Chinook“ als neuen Transporthubschrauber


Disclaimer:
Kenne mich hier im technischen Aspekt gar nicht aus.
Und möchte auch mit Sicherheit keiner Goldrandlösung und technischen Einhörnern das Wort reden.

Aber....
... Ich finde es schon etwas Verwunderlich, dass ein Helikopterdesign von 1961 technisch noch so gut ist, dass es als NEUER Transporthubschrauber der BW bedacht wird.
Fand in diesem Bereich wirklich so wenig grundlegender technischer Fortschritt statt? [Klar, Bordelektronik etc. ist auf dem Stand der Dinge.]

Die ersten sinnvollen Hubschraubereinsätze gab es ~1944.
Chinook ist von ~1961 (<20 Jahre später)
Wir schreiben jetzt das Jahr 2022 (> 60 Jahre später).
Broensen
Es gibt halt afaik nur drei Modelle in dieser Leistungsklasse:

Mil Mi-26 (Erstflug 1977, Modernisierungen bis in die 90er Jahre)
CH-47 (Erstflug 1961)
CH-53 (Erstflug 1964)

Die beiden letzteren wurden seitdem konsequent weiterentwickelt und haben mit den ursprünglichen Versionen eigentlich nur noch Form und Namen gemeinsam.
Den VW Golf gibt's seit 1974, da würde auch niemand behaupten, aktuelle Versionen sein veraltet.
General Gauder
ZITAT(Broensen @ 25. Apr 2022, 03:00) *
Es gibt halt afaik nur drei Modelle in dieser Leistungsklasse:

Mil Mi-26 (Erstflug 1977, Modernisierungen bis in die 90er Jahre)
CH-47 (Erstflug 1961)
CH-53 (Erstflug 1964)

Die beiden letzteren wurden seitdem konsequent weiterentwickelt und haben mit den ursprünglichen Versionen eigentlich nur noch Form und Namen gemeinsam.
Den VW Golf gibt's seit 1974, da würde auch niemand behaupten, aktuelle Versionen sein veraltet.

Der Golf ist da aber eher ein schlechtes Beispiel, besser wäre der Vergleich zwischen einem Ur 911 und einem Singer 911

https://de.wikipedia.org/wiki/Porsche_911_(1963)

https://en.wikipedia.org/wiki/Singer_Vehicle_Design
400plus
Sommerloch kommt früh dieses Jahr: Der Präsident des Reservistenverbandes wünscht sich 340.000 Aktive und 100.000 Reservisten für die "Landesverteidigung". Aha. Oder um es mit Kevin Costner in "Draft Day" zu sagen: "Stay with me on Planet Earth here, all right?"
kato
Warum nur 100.000 Reservisten?

Ich mein, warum nur 340.000 Aktive ist schon klar.
400plus
ZITAT(kato @ 28. Apr 2022, 16:09) *
Ich mein, warum nur 340.000 Aktive ist schon klar.


Waren das nicht 370.000, bzw. 345.000 bei Luftwaffe und Heer?
kato
ZITAT(400plus @ 28. Apr 2022, 16:22) *
Waren das nicht 370.000, bzw. 345.000 bei Luftwaffe und Heer?

Der Rest sind die mitzählenden wehrübenden Reservisten.
speciman
Es wäre wünschenswert, in Deutschland wieder eine echte Territorialverteidigung aufzubauen. Wie die Ukraine zeit, sollte diese aus Infanterie mit einem guten Mix aus Panzerabwehrwaffen, Pionieren und Flab mit MANPADS bestehen.
Ich stelle mir etwas nach Art der alten Heimatschutzregimenter vor, zwei bis drei Jägerbataillone, eine PiKp und ein Versorgungselement.

Und davon dann regional aufgestellt vll. 18 solcher Regimenter.

In dem Zug wäre auch ein Aufleben der Wehrpflicht oder allgemeinen Dienstpflicht begrüßenswert.

Mann und Frau, sechs Monate Dienst mit Schwerpunkt Ausbildung im Objektschutz und Verteidigung. Danach regelmäßige Inübunghaltung in der Reserve. Dadurch wüchse auch schnell ein Pool an ausgebildeten Reservisten an.
400plus
Die Idee der Landesregimenter Heimatschutzregimenter, die bestehenden RSUKp Heimatschutzkompanien zu bündeln, ist in der Hinsicht ja so schlecht nicht. Aus den 30 bestehenden könnte man grob fünf Heimatschutzregimenter bilden, die man dann in einem zweiten Schritt mit einer schwere(re)n Kompanie (Mörser, Fliegerabwehr, Panzerabwehr) und einer Unterstützungskompanie mit Pio- und San-Elementen (und ggfs. einem kleinen Inst-Element) verstärkt.

Aber irgendwie sehe ich nicht ganz den Punkt, warum man das dann mit einer Wehrpflicht aufblähen sollte. Deutschland ist ja derzeit kein Fronstaat, da kommt es eher darauf an, im Zweifel Verbände an Verbündete schicken zu können.

Freestyler
Bevor man die Wehrpflicht wieder aktiviert, sollte man erst alle anderen Maßnahmen und Möglichkeiten voll ausgeschöpft haben, und da ist noch sehr viel Luft nach oben, insbesondere im Heimatschutz bzw. in der Territorialverteidigung: Die Ausbildung für Ungediente muss institutionalisiert, viel stärker beworben und massiv ausgeweitet werden, selbiges gilt für den freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz, der bisher primär dazu dient, über eine anfänglich kurze Verpflichtungszeit mehr Zeitsoldaten zu gewinnen. Relevante Ausbildungen (DPA/SGA, Führungs- und Verwendungslehrgänge) müssen für Reservisten modularisiert und regelmäßig angeboten werden usw. usf. Alle nichtaktiven Verbände müssen aktives Kaderpersonal haben, das die Ausbildungen vorbereitet und unterstützt und nicht nur, wie zur Zeit, das Personal bewirtschaftet und ansonsten vom Coleurtruppenteil in Beschlag genommen wird.

Die Ausbildung für Ungediente hat, wie sie derzeit stattfindet, zwar jede Menge Probleme, z.B. das niedrige Ausbildungsniveau, und die Heimatschutzregimenter und -kompanien ebenfalls, aber sie sind erstmal besser als nichts.
Merowinger
ZITAT(speciman @ 28. Apr 2022, 20:11) *
In dem Zug wäre auch ein Aufleben der Wehrpflicht oder allgemeinen Dienstpflicht begrüßenswert.

Das müßten wir mal genauer diskutieren *hust* wink.gif
kato
ZITAT(400plus @ 28. Apr 2022, 20:34) *
Aus den 30 bestehenden könnte man grob fünf Heimatschutzregimenter bilden

Derzeit vorgesehen ist die Aufstockung auf 42 Kompanien in 5 Regimentern bis 2025 (oder 2027, je nachdem wen man fragt...). Das zweite Heimatschutzregiment (nach Bayern) wird derzeit in Nordrhein-Westfalen aufgestellt.

ZITAT(400plus @ 28. Apr 2022, 20:34) *
die man dann in einem zweiten Schritt mit einer schwere(re)n Kompanie (Mörser, Fliegerabwehr, Panzerabwehr) und einer Unterstützungskompanie mit Pio- und San-Elementen (und ggfs. einem kleinen Inst-Element) verstärkt.

Beim Heimatschutzregiment 1 (ehemals Landesregiment Bayern) wurden eine Stabs- und Versorgungskompanie sowie eine "Unterstützungskompanie" aufgestellt. Die Unterstützungskompanie übernimmt den Part einer Schweren Kompanie und besteht aus je einem Aufklärungs-, Pionier- und Schweren Infantriezug (was so eine Art MG-Zug zu sein scheint).
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