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General Gauder
ZITAT(Almeran @ 28. Oct 2021, 08:32) *
Unter Rot-Grün gab es die ersten Kampfeinsätze der Bundeswehr, das sollte man auch nicht vergessen.

Das ist aber mitlerweile 22 Jahre her, es gibt einige MdB die Damals noch nichtmal im Kindergarten waren. wink.gif
Almeran
Das stimmt natürlich, aber ich finde es etwas geschichtsvergessen, der Ampel vor irgendwelchen Ergebnissen nur aufgrund der zugehörigen Parteien eine mangelnde SiPo-Kompetenz und Pazifismus vorzuwerfen. Beide Parteien haben schon kontroverse Entscheidungen gegen die pazifistischen Grundeinstellungen der deutschen Gesellschaft getroffen und ich traue beiden Parteien ohne weiteres zu, das auch in Zukunft zu tun. Die Kompetenz dafür ist da, in allen drei Parteien. Und so wie alle anderen Parteien auch sind sie in der Lage, Entscheidungen gegen die Meinung der Basis zu treffen.


Man sollte auch nicht vergessen: im Gegensatz zu diesem special-interest-Forum ist die SiPo in der echten Welt halt nur ein Thema von vielen und sicher nicht das Wichtigste.
Forodir
Wenn das konsequent gemacht wird, der LoA heruntergeschraubt wird und man auch Marine und Luftwaffe betrachtet könnte das sogar eher heilsam für die Bundeswehr sein. Lieber eine funktionierende vollausgestattete Division mit Heeresflugabwehr und eine sinnvoll verkleinerte Marine und Luftwaffe als den Gurk den wir jetzt gerade durchmachen.
SailorGN
Welche "sinnvoll verkleinerte Marine und Luftwaffe" bitte? Welche Fähigkeiten möchte der Herr gern aufgeben, damit es an Land Bumms macht?
v. Manstein
(SailorGN @ 22. Nov 2021, 14:13) *
Welche "sinnvoll verkleinerte Marine und Luftwaffe" bitte? Welche Fähigkeiten möchte der Herr gern aufgeben, damit es an Land Bumms macht?

Richtig, das ist doch auch eine Lehre der letzten 25 Jahre. Immer wenn Personal gekürzt wurde, wurden auch im folgenden Jahr die Haushaltsmittel gekürzt, weil es ja weniger Soldaten gab. Wir haben jetzt schon die kleinste Marine und Luftwaffe der Geschichte der Bundeswehr, wo will man da "sinnvoll" kürzen? Wie gesagt, die nachwievor 4. Volkswirtschaft der Welt sollte SiPo-seitige andere LoA haben als Österreich oder Schweden, auch weil wir Anlehnungsnation für andere NATO Partner wie NL oder Polen sein möchten
PzArt
Das ist doch genau der Punkt, wenn man Forodirs Gedanken weiter spinnt. Eben nicht Personal/ Einheiten zum Etat proportional kürzen, sondern im besten Fall den Etat sogar gegenläufig erhöhen. Nur so kommt man in Sachen Qualität und Einsatzbereitschaft voran.

Forodir geht es imho auch nicht um die Aufgabe ganzer Fähigkeiten, sondern eher um sinnvolle Reduktion von purer Quantität zugunsten der Einsatzbereitschaft/ Einsatzfähigkeit des Gesamten. Das betrifft alle TSK.

Auch mir sind salopp gesagt 150 Panzer oder Flugzeuge, die Ad-hoc vom Hof rollen/ starten können, lieber als 300, von denen nur 20% einsatzbereit sind. Beim Heer könnte das z.B. der LoA hin zu einer kompletten Division, natürlich inklusive vollwertiger Divisionstruppen und ggf. noch Korpstruppen für die Nato sein. Das würde, wenn man z.B. die notwendige Luftabwehr einbezieht, ja sogar einen Fähigkeitszuwachs darstellen. Marine und LW könnten und müssten den LoA ähnlich anpassen, ohne natürlich zwingend benötigte ganze Fähigkeiten aufzugeben.

Hinzu kommt, dass die heutige Engstelle eh oftmals fähiges oder überhaupt vorhandenes Personal ist. Also muss man zwangsläufig versuchen, aus weniger Köpfen mehr Effektivität und Effizienz herauszuholen.
Forodir
ZITAT(SailorGN @ 22. Nov 2021, 14:13) *
Welche "sinnvoll verkleinerte Marine und Luftwaffe" bitte? Welche Fähigkeiten möchte der Herr gern aufgeben, damit es an Land Bumms macht?


Marine

Auflösung Seebataillon
Abgabe der Seeversorgung an Verbündete
eindampfen auf eine Flottille
Gorch Fock Abwracken
Deutliche Verkleinerung der Seegehenden Einheiten und nur noch für Nord und Ost-See

Schwerpunkt auf U-Boot, Minen-verlege und Minen-räum-Kapazitäten.

Luftwaffe

Auf zwei taktische Geschwader kürzen
Transport komplett auf europäische Ebene bündeln

Auch das Heer

Verkleinerung auf eine schwere Division
eine Brigade mittlere Kräfte
eine Brigade leichte und Spezial/spezialisierte Kräfte


Das wäre alles nicht toll, aber anscheinend geht uns nicht nur das Geld aus, sondern sogar die Leute. Also mehr Schwerpunktbildung und stärkere Abstützung auf Verbündete, aber eben nicht irgendwie wild gemischt in dysfunktionalen multinationalen Strukturen, sondern klare Schwerpunkte für jeden.

Edit: ach ja Anpassung der zivilen Verwaltungsstrukturen, ob der Artikel 87b noch wirklich so notwendig ist sollte überprüft werden. Eigenes Besoldungsgesetz, Verschlankung der Dienstpostenstruktur, Änderung des Beförderungswesen usw. usf.
Es gibt soviel was geändert werden müsste das man eigentlich komplett neu Anfangen müsste.
PzArt
Krasse Kürzungen. Aber wenn das dann dafür unmittelbar einsatzbereit und alles voll auf der Höhe ist, sicherlich besser als das was wir jetzt haben.
KSK
ZITAT(Forodir @ 22. Nov 2021, 17:42) *
ZITAT(SailorGN @ 22. Nov 2021, 14:13) *
Welche "sinnvoll verkleinerte Marine und Luftwaffe" bitte? Welche Fähigkeiten möchte der Herr gern aufgeben, damit es an Land Bumms macht?

Luftwaffe

Auf zwei taktische Geschwader kürzen
Transport komplett auf europäische Ebene bündeln

Das ist ein heftiger Einschnitt. Was wäre in deinen Augen dann noch Aufgabe der taktischen Geschwader? Mehr als nur Luftraumsicherung ist da ja kaum drin?
Merowinger
Forodir braucht entweder keine neuen Freunde mehr, oder hat bereits eine feste Stellenzusage bei Strack-Zimmermann. ;-)
Forodir
Exakt in Verbindung mit den Bodengestützten Anteilen zur Luftraumsicherung. Alles andere müssten dann entsprechend die Verbündeten übernehmen. Genauso wie wir Anteile der Aufgaben übernehmen, die sie sonst andere stellen würden. Heißt eben, die Niederlande (fiktives Beispiel) stellen keine Bodenkräfte mehr zur Verfügung, sondern konzentrieren sich auf ihre Luftstreitkräfte.

Da die Bundeswehr so klein würde muss natürlich dann auch ganz klar in der NATO kommuniziert werden, was wir nur noch können, was eben den Druck in der NATO erhöhen würde das die Streitkräfte sich mehr untereinander absprechen müssen und dann hat man auch eine echte Anlehnung eben nicht mit zusammengewürfelten multinationalen Brigaden, sondern feste Aufgabenteilungen.

Das ist natürlich der überoptimistische Ansatz.



@ Merowinger
tounge.gif hab leider noch 9 Jahre in dieser Bundeswehr
Merowinger
Ich habe rechtzeitig die Flucht ergriffen. ;-) Wobei Seefahrt an sich schon in Ordnung war.
Broensen
ZITAT(Forodir @ 22. Nov 2021, 19:42) *
Das ist natürlich der überoptimistische Ansatz.

Schön, wie du ein extrem fatalistisches Streichkonzert dann überoptimistisch kommunizieren willst. biggrin.gif

Ich folge deinem Grundgedanken absolut, auch wenn ich die konkrete Ausgestaltung so nicht ganz teilen würde und auch die Aufgabe von Fähigkeiten nicht in dem Umfang mitgehen würde. Somit bin ich dann eher bei PzArts Interpretation.
Aber ohne eine Reduzierung der zählbaren Beiträge, werden wir wohl nicht in die Position kommen, diese dann auch tatsächlich erbringen zu können. Also lieber bei gleichem Mitteleinsatz weniger Einheiten und Verbände, die dann aber auch wirklich einsatzfähig sind.
Panzerchris
Bei der Marine kann man gar nicht weiter einsparen. Vor einigen Jahren gab es die Situation, daß fast alle großen Einheiten auf See waren (Missionen Atalanta, Sophia, UNIFIL, diverse NATO-Übungen), sodaß nur noch ein Schiff als Reserve verfügbar war. Und die Luftwaffe kann froh sein, wenn ihre Vögel abheben.
Forodir
Klar kann man einsparen, wir können dann bei sowas halt nicht mitmachen ! Das die Luftwaffe probleme hat ihre Maschinen klar zu halten liegt nicht an der Menge sondern ( unter anderem) am Abbau eigener Kapazitäten der Luftwaffenwerften. Das ist eher ein Frage der Logistik.
Panzerchris
Vor einiger Zeit hat die Loyal einen Artikel über den Standort Faßberg (NH-90) geschrieben. Darin wurde berichtet, daß von 15 Dienstposten des Inst-Zuges gerade mal 6 (!) besetzt waren. Da ist es kein Wunder, daß nicht viele Maschinen einsatzbereit sind.

Aktuell: Hier mal die mögliche Besetzungsliste der Ampel-Regierung:

https://www.t-online.de/nachrichten/id_9119...raschungen.html
Nite
ZITAT(Panzerchris @ 22. Nov 2021, 23:22) *
Bei der Marine kann man gar nicht weiter einsparen.

Bei einer TSK die erst für Millionen von Euro ein militärisch wertloses Prestigeobjekt anschafft und sich jetzt mit neuen Dienstanzügen befasst scheint der Leidensdruck nicht besonders gross zu sein.
SailorGN
Die Gorch Fock ist bei der Marine längst aus dem Fokus, diese Entscheidungen (wie auch der Kletterbaum in Mürwik) sind Ergüsse anderer Ebenen... Statt Gorch Fuck sind seit Jahrzehnten eine kleine Anzahl an Mehrzweckbooten, vornehmlich als Schulboote aber auch anderweitig nutzbar, gewünscht. Nur sagt das dort niemand laut, weil die Kapitän Iglu Fraktion eher politisches Gehör findet und da ist Segeln so "romantisch"... Dass die Gorch Fuck weg kann ist common sense und die Uniformen... so what, wie oft redet das Heer vom Stehkragen und Säbel? tounge.gif

Seebatallion weg: Warum? Amphibik und die infanteristische Sicherung von Hafenanlagen, Offshore und Handel ist wichtiger denn je, der deutsche Aussenhandel läuft über See und spätestens Somalia hat gezeigt, wie schnell man da zwischenfunken kann. Ausserdem sehe ich beim Heer nicht die geringste Bereitschaft, hier einzuspringen, wie auch, man bekommt ja keine 2 einsatzklaren Divs hin tounge.gif

Abgabe Seeversorgung: Und wie soll man selbst in Nord- und Ostsee dann eine taktisch-operative Flexibilität behalten? Ohne Seeversorgung braucht man Stützpunkte, Stützpunkte sind ortsfest und damit sehr einfach angreifbar und müssten eventuell durch zu kürzende Marineinf. oder die nicht einsatzklaren Heeresdivs tounge.gif gesichert werden. Darüber hinaus hat keine andere Ostseemarine die Größe und den willen, Versorger für uns vorzuhalten.

Verkleinerung der Seegehenden Einheiten: Wieviele denn? Eine dauerhafte Präsenz auf See hält man auch auf Nord- und Ostsee nur mit 1:3 durch, je kleiner die Einheit, desdo geringer die Ausdauer. Bei einem Verzicht auf Fregatten wird die Marine reine NischenTSK, ein wirkungsvoller operativer Beitrag für die anderen TSK ist dann nicht möglich. Dazu zählt zum Beispiel AD von der See auch über Land (F124), effektiver Geleitschutz für Amphibik+Logistik über See.

Schwerpunkt auf U-Boot, Minen-verlege und Minen-räum-Kapazitäten: rein passiv. Aktive Kampfhandlungen auf See ind damit nicht möglich. Man sperrt nur. Uboote binden Kräfte und können strategisch schaden, aber keine eigenen offensiven Züge gegen das Seekriegspotential des Gegners führen, von Unterstützung für Land-/Luft-Ops mal ganz abgesehen. Letztendlich wäre es ein "Sitzkrieg" auf See, der dem Gegner jede Initiative lässt. Einer konzentrierten taktischen Initiative wie Zusammenführung aller Kräfte mit amphibischer Landung im Hinterland kann man da wenig entgegensetzen, vor allem, wenn die LW auch nur noch wegen der schönen himmelblauen Uniformen und schicken Offz-Kasinos existiert.

Ohne Marine offene (See-)Flanke und Wegfall operativ-strategischer Optionen, ohne Luftwaffe wird das Heer durch den Fleischwolf aus der Luft gedreht. So viel "Heeresflugabwehr" geht gar nicht, als das man aktive fliegende Komponenten einfach wegkürzen kann. Hat auch der letzte Weltkrieg bewiesen^^
v. Manstein
(SailorGN @ 23. Nov 2021, 12:30) *
Die Gorch Fock ist bei der Marine längst aus dem Fokus, diese Entscheidungen (wie auch der Kletterbaum in Mürwik) sind Ergüsse anderer Ebenen... Statt Gorch Fuck sind seit Jahrzehnten eine kleine Anzahl an Mehrzweckbooten, vornehmlich als Schulboote aber auch anderweitig nutzbar, gewünscht. Nur sagt das dort niemand laut, weil die Kapitän Iglu Fraktion eher politisches Gehör findet und da ist Segeln so "romantisch"... Dass die Gorch Fuck weg kann ist common sense und die Uniformen... so what, wie oft redet das Heer vom Stehkragen und Säbel? tounge.gif

Seebatallion weg: Warum? Amphibik und die infanteristische Sicherung von Hafenanlagen, Offshore und Handel ist wichtiger denn je, der deutsche Aussenhandel läuft über See und spätestens Somalia hat gezeigt, wie schnell man da zwischenfunken kann. Ausserdem sehe ich beim Heer nicht die geringste Bereitschaft, hier einzuspringen, wie auch, man bekommt ja keine 2 einsatzklaren Divs hin tounge.gif

Abgabe Seeversorgung: Und wie soll man selbst in Nord- und Ostsee dann eine taktisch-operative Flexibilität behalten? Ohne Seeversorgung braucht man Stützpunkte, Stützpunkte sind ortsfest und damit sehr einfach angreifbar und müssten eventuell durch zu kürzende Marineinf. oder die nicht einsatzklaren Heeresdivs tounge.gif gesichert werden. Darüber hinaus hat keine andere Ostseemarine die Größe und den willen, Versorger für uns vorzuhalten.

Verkleinerung der Seegehenden Einheiten: Wieviele denn? Eine dauerhafte Präsenz auf See hält man auch auf Nord- und Ostsee nur mit 1:3 durch, je kleiner die Einheit, desdo geringer die Ausdauer. Bei einem Verzicht auf Fregatten wird die Marine reine NischenTSK, ein wirkungsvoller operativer Beitrag für die anderen TSK ist dann nicht möglich. Dazu zählt zum Beispiel AD von der See auch über Land (F124), effektiver Geleitschutz für Amphibik+Logistik über See.

Schwerpunkt auf U-Boot, Minen-verlege und Minen-räum-Kapazitäten: rein passiv. Aktive Kampfhandlungen auf See ind damit nicht möglich. Man sperrt nur. Uboote binden Kräfte und können strategisch schaden, aber keine eigenen offensiven Züge gegen das Seekriegspotential des Gegners führen, von Unterstützung für Land-/Luft-Ops mal ganz abgesehen. Letztendlich wäre es ein "Sitzkrieg" auf See, der dem Gegner jede Initiative lässt. Einer konzentrierten taktischen Initiative wie Zusammenführung aller Kräfte mit amphibischer Landung im Hinterland kann man da wenig entgegensetzen, vor allem, wenn die LW auch nur noch wegen der schönen himmelblauen Uniformen und schicken Offz-Kasinos existiert.

Ohne Marine offene (See-)Flanke und Wegfall operativ-strategischer Optionen, ohne Luftwaffe wird das Heer durch den Fleischwolf aus der Luft gedreht. So viel "Heeresflugabwehr" geht gar nicht, als das man aktive fliegende Komponenten einfach wegkürzen kann. Hat auch der letzte Weltkrieg bewiesen^^


Iwo. Die großen Seegehenden Einheiten stellen dann die NL oder Dänemark, die NL kaufen aus ihrem 9 Mrd Euro Vtg.-Etat einfach die zukünftigen F126 und ein paar F127. Jetzt müsst ihr nur noch die Holländer überzeugen, dass deren Streitkräfte ab 2028 aus einem halben dutzend Fregatte bestehen werden... /Ironie off.
One big leap for mankind...
biggrin.gif
Forodir
Nochmal, eure Argumente drehen sich da im Kreis. Es ist nicht so, dass das natürlich wünschenswerte Fähigkeiten sind, aber wir können sie eben nicht mehr bedienen. Das muss jemand anderes im Bündnis stellen. Ja auch die anderen Anrainer Staaten haben Probleme mit dem Haushalt, aber das ist ja eben die Quintessenz, nicht jeder muss alles können. Im Gegensatz zu den bisherigen Ansätzen, in denen jeder Verbündete einen mini-Anteil zu einer Fähigkeit dazu steuert, übernimmt ein (mehrere) Verbündeter eben eine bestimmte Fähigkeit

Wir können das auch gerne anders herum, lass das Heer auf eine leichte Division zusammenschmelzen für Auslandseinsätze und Sicherungsaufgaben und steckt alles in die Marine oder Luftwaffe, das ist völlig unerheblich, Hauptsache man hat einen Schwerpunkt, was man machen will.

Die Zeiten, in denen Deutschland ein komplettes Militär aufstellen und unterhalten konnte in allen Domänen sind endgültig vorbei. Es ist eben nicht nur das Geld, es ist vor allem das Personal und der gesellschaftliche und politische Unwille.
Dieser Schritt als militärpolitischer und rüstungstechnischer Offenbarung-Eid würde auf jeden Fall insgesamt im Bündnis, vor allem natürlich für Europa, zu Verwerfungen führen, die vielleicht tatsächlich auch Änderungen ermöglichen.

Wir können weitermachen wie bisher und nicht substanzielles aufstellen und da sind wir in der Bw eben nicht allein, da sieht es in FRA und UK z.B: ähnlich aus wem man mal die Karten auf den Tisch legt, wenn es um LV/BV geht, oder es gibt endlich ein Umdenken in Europa und die vielen Mrd. (ca. 280 Mrd. € @2017) Rüstungsausgaben werden sinnvoller und gerichteter ausgegeben.
v. Manstein
(Forodir @ 23. Nov 2021, 13:48) *
Nochmal, eure Argumente drehen sich da im Kreis. Es ist nicht so, dass das natürlich wünschenswerte Fähigkeiten sind, aber wir können sie eben nicht mehr bedienen. Das muss jemand anderes im Bündnis stellen. Ja auch die anderen Anrainer Staaten haben Probleme mit dem Haushalt, aber das ist ja eben die Quintessenz, nicht jeder muss alles können. Im Gegensatz zu den bisherigen Ansätzen, in denen jeder Verbündete einen mini-Anteil zu einer Fähigkeit dazu steuert, übernimmt ein (mehrere) Verbündeter eben eine bestimmte Fähigkeit

Wir können das auch gerne anders herum, lass das Heer auf eine leichte Division zusammenschmelzen für Auslandseinsätze und Sicherungsaufgaben und steckt alles in die Marine oder Luftwaffe, das ist völlig unerheblich, Hauptsache man hat einen Schwerpunkt, was man machen will.

Die Zeiten, in denen Deutschland ein komplettes Militär aufstellen und unterhalten konnte in allen Domänen sind endgültig vorbei. Es ist eben nicht nur das Geld, es ist vor allem das Personal und der gesellschaftliche und politische Unwille.
Dieser Schritt als militärpolitischer und rüstungstechnischer Offenbarung-Eid würde auf jeden Fall insgesamt im Bündnis, vor allem natürlich für Europa, zu Verwerfungen führen, die vielleicht tatsächlich auch Änderungen ermöglichen.

Wir können weitermachen wie bisher und nicht substanzielles aufstellen und da sind wir in der Bw eben nicht allein, da sieht es in FRA und UK z.B: ähnlich aus wem man mal die Karten auf den Tisch legt, wenn es um LV/BV geht, oder es gibt endlich ein Umdenken in Europa und die vielen Mrd. (ca. 280 Mrd. € @2017) Rüstungsausgaben werden sinnvoller und gerichteter ausgegeben.

Ich verstehe deine Idee und ich befürworte das Ziel, was du damit erreichen willst: sog. Skaleneffekte generieren. Das ergibt Sinn. Nur dein Vorschlag zur Umsetzung ist nicht gut. So, wie von dir beschrieben, endet das in einer großen Katastrophe. Das ist der combined Ansatz im extrem, quasi die MP corona Konferenz mit 27 Teilnehmener, von denen 12 den "Söder" machen.
Das funktioniert nur, wenn einer den Hut auf hat.

Sinnvoller wäre es in der Tat, dass alle Staaten ihr Geld in einen Topf werfen, z.B. 1,5 % vom BIP, und die EU (oder wer auch immer) dann damit eine Armee aufbaut und finanziert.

Merowinger
Skaleneffekte haben ihre Grenzen. Der andere und realistischere Weg ist, Vereinheitlichungen bei Gerät, Ausbildung und Strukturen zu schaffen, die Fähigkeiten dabei jedoch über die Ländern verteilt zu behalten (im Sinne einer Matrixorganisation).
SailorGN
Dein Argument dreht sich im Kreis, bzw. läuft ins Leere: Selbst in Hochzeiten des KK war die bündnisinterne Spezialisierung marginal und damals war der politisch-gesellschaftliche Wille zur Verteidigung bei allen deutlich größer. Heute kostet die Spezialisierung deutlich mehr Kraft (politisch) als vor 30 Jahren und der Wille diese Kraft aufzubringen ist heute deutlich geringer... das passt nicht. Ein Land wie Polen wird versuchen, möglichst viele notwendige Fähigkeiten nach Osten zu haben, weil man sich (aus naheliegenden Gründen) nicht auf andere verlassen will. Das geht bei den Benelux-Staaten eher, da sie von Freunden umgeben sind und grundsätzlich auch nur deshalb, weil die Fähigkeitsverschiebungen nicht symmetrisch sind.

Ein wesentliches Problem ist, dass innerhalb der Bündnisse NATO und EU die Staaten LV/BV unterschiedlich definieren. Gehts um den Schild nach Osten, um heißen Krieg mechanisierter Armeen ist es relativ simpel, aber schon Frankreich mit den Interessen in Afrika will auch andere Fähigkeiten für sich allein. Eine Bündnisspezialisierung geht nur dort, wo der Bündniskonsens greift. Wo dieser Konsens durch nationale Partikularinteressen nicht greift ist auch keine Spezialisierung möglich.

Ein typisch deutsches Problem ist das Rumgeeiere hinsichtlich der Partikularinteressen. Anders als in Fra gibt es keine wirklich klaren deutschen Interessen, für deren Sicherung/Durchsetzung Militär als legitimes Mittel gesehen wird. Hinsichtlich der Bündnisverteidigung nach Osten gibt es keine deutliche Ansage, dass "Rotland"-Kräfte mit militärischen Mitteln abgeschreckt und ggf. zurückgeworfen werden müssen. Hinsichtlich maritimer Interessen gibt es kein Bekenntnis dazu, dass Deutschland "seine" Handelsschiffe mit 3 Konvois wöchentlich zwischen Hamburg und Shanghai eskortieren können will. Es gibt nur Worthülsen, denen keine Realpolitik folgt.

Die Mittel müssen aber der Strategie folgen, auch Fra und GB machen Strategie nach Haushaltslage, wobei die Franzosen noch am erfolgreichsten sind. GB hat sich mit dem Brexit ins Nirvana katapultiert, da man die RN JETZT braucht, sie aber die letzten Jahre zugunsten des Heeres hat verrotten lassen. Mon Dieu, sogar die Froggies sind auf See besser aufgestellt... Weil die Franzosen wissen, WOFÜR sie ein LoA aufstellen. In D ist LoA mittlerweile der einzige willkürliche Maßstab für Rüstung geworden, aber keiner wagt wirklich zu definieren, für welches Ziel der jeweilige LoA da sein soll. Wofür sollen 2 Heeresdivisionen da sein?
Forodir
ZITAT(v. Manstein @ 23. Nov 2021, 14:32) *
ZITAT(Forodir @ 23. Nov 2021, 13:48) *
Nochmal, eure Argumente drehen sich da im Kreis. Es ist nicht so, dass das natürlich wünschenswerte Fähigkeiten sind, aber wir können sie eben nicht mehr bedienen. Das muss jemand anderes im Bündnis stellen. Ja auch die anderen Anrainer Staaten haben Probleme mit dem Haushalt, aber das ist ja eben die Quintessenz, nicht jeder muss alles können. Im Gegensatz zu den bisherigen Ansätzen, in denen jeder Verbündete einen mini-Anteil zu einer Fähigkeit dazu steuert, übernimmt ein (mehrere) Verbündeter eben eine bestimmte Fähigkeit

Wir können das auch gerne anders herum, lass das Heer auf eine leichte Division zusammenschmelzen für Auslandseinsätze und Sicherungsaufgaben und steckt alles in die Marine oder Luftwaffe, das ist völlig unerheblich, Hauptsache man hat einen Schwerpunkt, was man machen will.

Die Zeiten, in denen Deutschland ein komplettes Militär aufstellen und unterhalten konnte in allen Domänen sind endgültig vorbei. Es ist eben nicht nur das Geld, es ist vor allem das Personal und der gesellschaftliche und politische Unwille.
Dieser Schritt als militärpolitischer und rüstungstechnischer Offenbarung-Eid würde auf jeden Fall insgesamt im Bündnis, vor allem natürlich für Europa, zu Verwerfungen führen, die vielleicht tatsächlich auch Änderungen ermöglichen.

Wir können weitermachen wie bisher und nicht substanzielles aufstellen und da sind wir in der Bw eben nicht allein, da sieht es in FRA und UK z.B: ähnlich aus wem man mal die Karten auf den Tisch legt, wenn es um LV/BV geht, oder es gibt endlich ein Umdenken in Europa und die vielen Mrd. (ca. 280 Mrd. € @2017) Rüstungsausgaben werden sinnvoller und gerichteter ausgegeben.

Ich verstehe deine Idee und ich befürworte das Ziel, was du damit erreichen willst: sog. Skaleneffekte generieren. Das ergibt Sinn. Nur dein Vorschlag zur Umsetzung ist nicht gut. So, wie von dir beschrieben, endet das in einer großen Katastrophe. Das ist der combined Ansatz im extrem, quasi die MP corona Konferenz mit 27 Teilnehmener, von denen 12 den "Söder" machen.
Das funktioniert nur, wenn einer den Hut auf hat.

Sinnvoller wäre es in der Tat, dass alle Staaten ihr Geld in einen Topf werfen, z.B. 1,5 % vom BIP, und die EU (oder wer auch immer) dann damit eine Armee aufbaut und finanziert.


Das wäre in der Tat der beste Weg, da sind wir in Europa aber noch weiter davon entfernt, auch dieser Vorschlag funktioniert nur wen "einer den Hut" aufhat. Das in einem Bündnis jemand den "Söder" macht ist leider als Gefahr immer vorhanden, daran lässt sich nur bedingt was ändern.

@Merrowinger: auch hier, das wäre prinzipiell zu begrüßen, scheitert aber offensichtlich schon seit ewig und drei tagen, den die Vereinheitlichung von Material hat man sich schon seit langem auf die Fahnen geschrieben, davon sind wir aber inzwischen weiter weg als in den 80ziger Jahren, scheint also auch nicht so dolle zu funktionieren.

SailorGN: In den Hochzeiten des KK konnten (oder wollten) sich aber auch die einzelnen Nationen diese Ausgaben und Bürden leisten, das ist eben bis auf wenige Ausnahmen vorbei und diese Ausnahmen (Polen) werden es letztendlich auch nicht können.

Den Punkt, den du mit Bündnis-Konsens ansprichst, ist aber auch der, um den es letztendlich geht. Dieser Konsens ist nämlich nicht sehr ausgeprägt, wie du ja feststellst. Das typische deutsche Rumgeeiere ist da natürlich nicht hilfreich, wobei es da durchaus Unterschiede, gibt, militärisch ist die Aussage Rotland abzuschrecken sehr wohl deutlich vorhanden, deshalb ja der LoA der 3 Divisionen Landstreitkräfte, die dem Bündnis zugesagt worden sind, politisch sieht das anders aus (was auch die Frage nach den 2 Heeresdivisionen beantwortet).

Wie wir es auch drehen und wenden, der derzeitige Status verbrennt nur Mittel in Mrd. höhe und bringt kaum etwas militärisch, und zwar in ganz Europa. Mein Vorschlag ist ganz klar in Richtung einer europäischen Armee (daher sieht das ja auch aus wie ein Joint Combined), aber der weg dahin ist noch sehr weit und man muss Langsam mal damit anfangen harte Maßnahmen durchzusetzen und die Defizite nicht nur Benennen, sondern auch umsetzten.
Wenn sich DEU mit ganzen Fähigkeiten komplett aus der NATO verabschiedet wird sich vielleicht was ändern, nur durch Druck wird es Veränderungen geben, sollte das nicht der Fall sein dann scheint es auch nicht notwendig zu sein und wir haben immerhin Mittel gespart und die vorhanden Kräfte vielleicht sogar einsatzfähiger gemacht.

Merowinger
Europäische Armee: Gerne, kommt aber nicht morgen. Wir sollten daraufhin arbeiten und die Voraussetzungen schaffen.Vereinheitlichung: Mit PESCO jetzt und auch dem Konzept der Rahmennationen davor ist einiges in Bewegung geraten.

UPDATE: Neue Ministerliste
Larsseehans
Europäisch Armee ist für die nächsten 20 Jahre tot. Ein nato Austritt von de wäre kontra produktiv besser wäre weiter ausbauen von biliterallen Projekten. Das hat mehr Erfolg
Forodir
Wer redet denn von NATO Austritt?
Larsseehans
Dann hab ich deine Aussage missverstanden
SailorGN
Eine europäische Armee ist fern, aber möglich. Um sie zu erhalten muss man Anreize schaffen, das meinte ich damit, dass die jetzigen Ansätze nicht symmetrisch sind. Die Niederländer machen bei den Panzern mit, weil die Deutschen die notwendige Infrastruktur haben. Man kann das weiterspinnen: Europäische "Battlegroups" oder Brigaden/Divisionen werden möglich, wenn irgendwer die teuren und zahlenmäßig kleinen Spezialtruppen auf Div oder Korps-Ebene stellt. Pz und InfBats sind bei allen ja in ein oder anderer Form vorhanden. ABC, Pio, schwere/Rak-Ari, Eloka etcpp hat nicht jeder und kann auch nicht jeder aufbauen.

Wichtig ist für die Ampel, dass ersichtlich wird, wo sie in der Aussen- und Sicherheitspolitik hin will. Dabei ist auch von hoher Bedeutung, wer das Verteidigungsressort bekommt. Gerüchteweise ja die FDP. Bei der Wahl im Gegensatz zum Aussenministerium (Grün) wirds schon intern interessant...

400plus
ZITAT(SailorGN @ 23. Nov 2021, 21:45) *
Man kann das weiterspinnen: Europäische "Battlegroups" oder Brigaden/Divisionen werden möglich, wenn irgendwer die teuren und zahlenmäßig kleinen Spezialtruppen auf Div oder Korps-Ebene stellt. Pz und InfBats sind bei allen ja in ein oder anderer Form vorhanden. ABC, Pio, schwere/Rak-Ari, Eloka etcpp hat nicht jeder und kann auch nicht jeder aufbauen.


Das war ja in etwa auch mal die Idee hinter dem Rahmmennationenkonzept, oder?
Broensen
ZITAT(400plus @ 23. Nov 2021, 21:54) *
Das war ja in etwa auch mal die Idee hinter dem Rahmmennationenkonzept, oder?

Das ja auch nicht falsch ist. Solange wir es nicht fertig bringen, eine echte GASP mit europäischen Streitkräften zustande zu bringen, bleibt uns nur dieses Konzept.

Für unser Heer heißt das mMn: Weniger Großverbände mit weniger eigenen Kampftruppen, aber allen Unterstützern, die man so braucht, um neben den eigenen Verbänden auch noch die von anderen zu führen und mit all dem zu versorgen, was diese sich nicht leisten können.
Und die Marine muss die Verantwortung für zwei wichtige, jedoch von den anderen Marinenationen vernachlässigte Einsatzfelder übernehmen und dort durch Führung, Logistik und gemeinsame Beschaffung, den jeweiligen Partnern ermöglichen, sich effektiv einzubringen. Und das sind die Sicherung der Nordmeerflanke mit Norwegern, Dänen, Briten und Holländern sowie die Beherrschung der Ostsee mit allen Anrainern. Alle anderen Aufgaben muss man nur mit den hierzu erforderlichen Mitteln erledigen können.
Und in der Luft müssen wir uns auf Fähigkeiten wie ECR/SEAD/DEAD etc. konzentrieren, da diese Dinge für kleinere Luftwaffen nicht zu leisten sind. Diese wiederum haben alle ein paar Mehrzweck-Flieger, von denen wir dann nicht ganz so viele vorhalten müssen.

Die entscheidende Verschiebung muss mMn sein, dass wir nicht mehr gleichzeitig alle Fähigkeiten vorhalten UND umfangreiche Einsatzkräfte aufzustellen versuchen, sondern bewusst ein Übergewicht bei den Spezialfähigkeiten zulassen. Dann haben wir halt nicht drei volle Heeresdivisionen, sondern nur zwei mit jeweils wiederum nur zwei Kampbrigaden. Aber diese sind dann tatsächlich (irgendwann mal) einsatzfähig und besitzen auf Divisionsebene auch alle erforderlichen Unterstützungskapazitäten, um noch zwei weitere Brigaden von Partnernationen zu integrieren und Korpstruppen beizusteuern.

Die Integration der Holländer ist ein Anfang zu Lande. Hier muss aber noch viel mehr, vor allem bei uns passieren.
Die U212CD und P8 sind eine gute Grundlage für einen gemeinsamen Nordmeerverband. Hoffentlich lässt sich das mit F126/127 fortsetzen und sich ähnliches z.B. mit den Schweden bei den Frankenthal-Nachfolgern auch in der Ostsee in Gang setzen.
PzArt
So ähnlich sehe ich das ja auch. Forodirs Vorschlag ist aller Ehren wert, wenn es denn wirklich zu solch einer Abstimmung in Europa käme. Da habe ich allerdings doch bis auf Weiteres meine Zweifel. Von daher kann man auf Sicht nicht gänzlich aus etlichen Fähigkeiten raus, wie er es vorschlägt. Wir sollten weiterhin in der Lage sein, auch maritim die Nordmeerflanke mit zu überwachen, genau wie in der Ostsee entsprechend wirken zu können. SEAD/ ECR sollte die LW auch keinesfalls aufgeben und nur hin zu Luftraumsicherung gehen.

Was anderes ist aber immer die Frage der Quantität, wenn wir eben hauptsächlich Anlehnungs- und Führungsnation für kleinere Streitkräfte/ Staaten sein wollen. Dann sind eben viel mehr weitreichende Unterstützungs- und Führungs- /Führungsunterstützungsverbände gefragt, als die eigene Masse an Kampftruppen. Was natürlich jetzt auch nicht heißen soll, diese vollkommen einzudampfen. Man muss dann eben entsprechende Schwerpunkte bilden.
SailorGN
Zunächst mal muss man die Führungen gemeinsam ausbilden und vor allem auf ein Sprachniveau bringen, egal obs nun ein deutscher Korpsstab oder ein polnisches Infbat ist. Im Bereich der Stabsoffizierausbildung sind wir ja auch schon Unterstützer. Das ist auch langfristig eine gute Investition, denn in der Regel schicken andere Nationen ihre Besten (und damit zukünftigen Generäle) auf die Auslandslehrgänge. Wenn da Verständnis füreinander da ist ist viel für die Führungsintegration getan. Ich hoffe, dass das auf der taktischen Ebene, bspw. in der DF Brigade auch endlich mal stattfindet...

Das Rahmennationskonzept habe ich spartenweise verstanden, weniger integrativ. Also einer macht nur Eloka, ein anderer nur Funk...
400plus
ZITAT(Broensen @ 23. Nov 2021, 23:32) *
Für unser Heer heißt das mMn: Weniger Großverbände mit weniger eigenen Kampftruppen, aber allen Unterstützern, die man so braucht, um neben den eigenen Verbänden auch noch die von anderen zu führen und mit all dem zu versorgen, was diese sich nicht leisten können.


ZITAT(PzArt @ 24. Nov 2021, 09:46) *
Was anderes ist aber immer die Frage der Quantität, wenn wir eben hauptsächlich Anlehnungs- und Führungsnation für kleinere Streitkräfte/ Staaten sein wollen. Dann sind eben viel mehr weitreichende Unterstützungs- und Führungs- /Führungsunterstützungsverbände gefragt, als die eigene Masse an Kampftruppen. Was natürlich jetzt auch nicht heißen soll, diese vollkommen einzudampfen. Man muss dann eben entsprechende Schwerpunkte bilden.


Absolut. Die derzeitige Struktur mit 5 mechanisierten und der Gebirgsjägerbrigade war ja m.W. auch dem Wunsch geschuldet, mit einer Führungskomponente und zwei Infanterieverbände (wobei hier die PzGren mitgezählt wurden) durch Stabilisierungseinsätze rotieren zu können. Wenn man den Schwerpunkt dann wieder verstärkt auf Divisionen und LV/BV legt, ist das ja auch nicht unbedingt in Stein gemeißelt, und man könnte vielleicht durch eine Reduzierung der Brigaden DP für Divisionstruppen freimachen.
400plus
Interview mit MASZ, noch (?) ohne Bezahlschranke:
Handelsblatt

Auf die Frage nach den "großen Baustellen" der nächsten Jahre sagt sie:

ZITAT
Die Bundeswehr gehört unbedingt einer kritischen Bestandsaufnahme unterzogen. Es bedarf schlichtweg weniger Häuptlinge als Indianer. Eine der großen Baustellen ist zudem das Beschaffungswesen. Die Beschaffungsprozesse müssen verkürzt und mehr auf dem Markt befindliche Produkte einkauft werden. Die Industrie sollte dabei mit im Boot sein, auch bezüglich der Wartung des Materials.
Thomas
ZITAT
Die Industrie sollte dabei mit im Boot sein, auch bezüglich der Wartung des Materials.


Weil eine Gewinnorientiert arbeitende Industrie das auch billiger kann als die Bundeswehr selbst.


Das hat in den letzten 30 Jahren auch hervorragend funktioniert.
SailorGN
@Thomas: Gegenargument Marinearsenal wink.gif
Havoc
ZITAT(Thomas @ 28. Nov 2021, 13:50) *
ZITAT
Die Industrie sollte dabei mit im Boot sein, auch bezüglich der Wartung des Materials.


Weil eine Gewinnorientiert arbeitende Industrie das auch billiger kann als die Bundeswehr selbst.


Das hat in den letzten 30 Jahren auch hervorragend funktioniert.


Diese Polemik impliziert, dass es vor 30 Jahren besser funktioniert hat. Ich war 96 beim Bund und habe einen schwerfälligen Verwaltungsapparat erlebt. Wir hatten trotz eigener Inst, eine Reihe von fahruntauglichen Fahrzeugen in unserem Fuhrparkt und ich rede jetzt von Golf, Unimog und Magirus und nicht vom M113. Die Jungs von der Inst waren aber nicht faul sondern dürften sich mit unglaublich viel Bürokratie, fehlenden Ersatzteilen und überaltertes Gerät rumschlagen. Wir hatten ein paar UNIMOG 404.114 mit Funkkabine im Bestand. Deren Baujahr weiß ich nicht aber sollte doch vor 1980 gelegen haben.
Aussagen wie "die Wirtschaft kann es besser" oder in Gegenrichtung "die Wirtschaft ist gewinnorientiert und es hat ja nicht geklappt" taugt für den billigen Applaus und für mehr nicht.

Es geht doch schon los, ob von Auftraggeber die zu erbringende Dienstleistung überhaupt korrekt eingekauft wurde. Wenn man einen Dienstleister für die Lagerwirtschaft einkauft und eine Chargentrennung bei Lagerungen nicht in das Lastenheft hineinschreibt obwohl diese Notwendig wäre den Dienstleister nicht regelmäßig auditiert, um zu prüfen, ob er die Leistungen vereinbart wurden auch erbringt, dann brauche ich mich nicht wundern, wenn des dann nicht richtig funktioniert.

Wenn man als Auftraggeber seinen Ersteilebestand herunterfahren möchte, dann ist des der Fehler des Auftraggebers, wenn er zwischen einen Golf, für den die Ersatzteile problemlos über ein weltweites Servicenetzwerk kurzfristig besorgt, einem über 15 Jahre alten Unimog 404, bei dem der Hersteller bis auf Altbestände die Ersatzteilversorgung eingestellt hat oder einem Leopard 2 mit einer Bezugsquelle nicht unterscheidet.

Warum solle es bitteschön schlecht sein, die Maschinen der Flugbereitschafft nicht durch die Lufthansa Technik AG warten zulassen oder militärische Triebwerke nicht durch MTU?
Alles zurück zur Bundeswehr? Wirklich? Dort zusätzliche Kapazitäten in ihrer Infrastruktur mit Geld und Personal (zum Teil hochspezialisiert), das sie nicht hat, aufbauen? Wenn für bestimmte Tätigkeiten die dafür notwendigen Dienststellen nicht ausreichend besetzt werden können, bleibt nur die Option bei einem gewinnorientierten Unternehmen zusätzlich Dienstleistungen einzukaufen.

Das Problem war bei der Bundeswehr, dass nach unter dem Aspekt der langfristigen Wirtschaftlichkeit sondern unter der dem Aspekt kurzfristig erreichbaren Einsparpotential an die Industrie vergeben wurde. Hinzu sind dann handwerkliche Fehler bei der Ausschreibung und Vergabe gekommen und Minderleistungen der Dienstleister. Nur die ganze Schuld beim Dienstleister abzuladen, das ist eine super Scheißhausparole aber da gebe ich das Versprechen ab, dass egal wie man es zukünftig macht, es nicht besser wird, weil man an die eigenen Fehler nicht herangeht.
SailorGN
Zumal der Aufbau einer eigenen Inst-Kapazität in vielen Fällen teure Redundanz ist, die wenig bringt. Wenn man eh schon hochspezialisierte Technik kauft, dann kann man gleich die Inst mitkaufen, anstatt erstmal eigene Kräfte teuer beim Hersteller auszubilden und dann weiter zu zahlen bei der Vorhaltung dieser Kräfte. Zumal meiner Wahrnehmung nach die Kräfte vom Hersteller deutlich versierter im Umgang mit der Technik waren als die Arsenalkräfte.

Zweitens stellt sich wie bei Havoc die Frage nach den eingekauften Ersatzteilpaketen. Hier wurde massiv gespart, ich sage nur U212. Nach 10 Jahren Betrieb hat man die Regale leergefegt... und dann nur noch in Einzelfertigung teuren und verspäteten Ersatz bekommen... und das trotz einer massiven Erfassung der Teile für SASPF durch die Besatzungen(!). Teilweise wurde noch nicht mal eine anständige Dokumentation mitbeschafft, da ist es dann egal, wer das (nicht passende) Ersatzteil verbaut.

Drittens: Gewinnorientierten Unternehmen kann man deutlich leichter Anreize und Sanktionen präsentieren als BW-Eigenbetrieben. Letztere "sind im TVÖD, da passiert nix, unkündbar mit festen Arbeitszeiten". Erstere reagieren erheblich auf finanzielle Stimuli und Geld haben wir in D immer.
Panzerchris
Da ist die LHBw Bekleidungs GmbH auch ein gutes Beispiel: Man hat nicht zwischen Bw-Eigentum und dem Bestand der privaten Dienstleister unterschieden. Keiner wusste wem was gehört. Am Ende haben die Privaten Unternehmer das Handtuch geworfen, um ihre eigenen Firmen nicht zu gefährden. Und das BMVg hat für 108 Mio € alles zurückgekauft.
xena
Früher und heute kann man nur noch schlecht vergleichen. Früher war es eine Wehrpflichtarmee und man hat alle Berufe rein bekommen, die auch instand halten konnten. Heute kann die Industrie bessere Löhne bieten und niemand mit technischen Kenntnissen wird zur BW gehen. Früher war die Technik einfach und die Wartung somit auch recht einfach. Heute haben wir es mit empfindlicher High-Tech zu tun, die nicht mehr durch angelernte Hilfskräfte repariert werden kann, sondern nur noch durch spezialisierte Fachkräfte. Es bleibt einem also nix anderes übrig als auszulagern, wenn man selbst die Fachkräfte nicht bekommt. Auslagern ja, aber im Konfliktfall muss die ausgelagerte Indstandsetzung verpflichtet oder in die BW integriert werden.
Schwabo Elite
ZITAT(Merowinger @ 22. Nov 2021, 19:35) *
Forodir braucht entweder keine neuen Freunde mehr, oder hat bereits eine feste Stellenzusage bei Strack-Zimmermann. ;-)


Eher im Kreml.
SailorGN
@xena: Auch hier Widerspruch. Die Bundeswehr bildet in vielen Bereichen Spezialisten aus, die auch nach ihrer Dienstzeit in der Wirtschaft heiß begehrt sind. Keiner der Techniker, die zeitgleich mit mir an Bord gedient haben sind nach dem Bund arbeitslos geworden, es gab gegenüber den Bootsleuten sogar aktive Abwerbeversuche, insbesondere bei den Elektronikern. Das ist schon immer so, der Rüstungsbereich ist personell mit der BW verschwippschwägert. Man könnte diese Leute über die Reserve "warmhalten", wenn man denn entsprechende Reservedienstposten schaffen würde... oder gar Reserve-Einheiten dezidiert für solche Spezialisten. Nur zu den Mob-PzGren mill man ab einem gewissen Alter und Körperumfang einfach nicht mehr, da ist Campen im Wald kein Abenteuer mehr.

Und das Einkaufen von Service im V-Fall war früher üblich, da gab es die neudeutsch Servicelevelagreements genannten (Rahmen-)Verträge zur Lieferung von Dienstleistungen und Produkten auch unter Kriegsbedingungen. Kostet nur ein Schweinegeld für bisher nix, deshalb verzichtet man mal dankend drauf.
Forodir
ZITAT(Schwabo Elite @ 29. Nov 2021, 14:56) *
ZITAT(Merowinger @ 22. Nov 2021, 19:35) *
Forodir braucht entweder keine neuen Freunde mehr, oder hat bereits eine feste Stellenzusage bei Strack-Zimmermann. ;-)


Eher im Kreml.


Aua, das war gemein.
Schwabo Elite
ZITAT(Forodir @ 29. Nov 2021, 17:04) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 29. Nov 2021, 14:56) *
ZITAT(Merowinger @ 22. Nov 2021, 19:35) *
Forodir braucht entweder keine neuen Freunde mehr, oder hat bereits eine feste Stellenzusage bei Strack-Zimmermann. ;-)


Eher im Kreml.


Aua, das war gemein.

Bei den Cuts freut sich MASZ sicher kein Stück. Aber die wird es ja auch nicht werden. wink.gif
Nite
ZITAT(SailorGN @ 23. Nov 2021, 12:30) *
so what, wie oft redet das Heer vom Stehkragen und Säbel? tounge.gif

Bei uns kommt das Gerede wenigstens von anscheinend nicht genügend ausgelasteten Jung-Offzen an der UniBw oder der OSH tounge.gif
Thomas
Du bist doch nur neidisch, weil junge Marine Offiziere es vor dem Heer durchgezogen haben wink.gif


@SailorGN
Das Marinearsenal war gemein.
Nite
Ich war mal mit weissen Sneakern auf einem Limp Bizki Konzert, insofern biggrin.gif
Phade
Großes Stühlerücken in der zweiten Reihe des Verteidigungsministeriums. AKK ist anscheinend not amused:

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/...m-17675076.html

Die CDU-Politikerin, die ihre politische Laufbahn beendet und auch ihr Bundestagsmandat zurückgegeben hat, blieb der Zeremonie dem Vernehmen auch deswegen fern, weil aus dem Umfeld der neuen Ministerin langjährigen Mitarbeitern des Ministeriums bereits vor ihrer Ernennung mitgeteilt worden war, dass sie bis spätestens Donnerstagmittag ihre Büros zu räumen hätten. Der Umgang betraf vor allem den langjährigen Staatssekretär Gerd Hoofe, der bereits unter Ministerin Ursula von der Leyen im Ministerium gearbeitet hatte. Seine Nachfolgerin als höchste zivile Beamtin im Ministerium wird die bisherige Staatssekretärin im Justizministerium Margaretha Sudhof. Die hessische Juristin war davor bis 2019 beim Berliner Finanzsenator gewesen. Lambrecht bringt zudem Vertraute aus ihrem vorigen Ministerium mit, darunter Mitarbeiter, deren rasche und unkonventionelle Beförderungen im Justizministerium für Unmut gesorgt hatten.
Nite
Völlig normaler Vorgang, die Reaktion spricht gegen AKK.
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