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kato
ZITAT(muckensen @ 10. Aug 2022, 09:11) *
Das wäre der Status Quo, aber muss nicht der Zielhorizont sein. Pionierfahrzeuge auf Boxer-Basis werden gerade massiv gepusht.


Bergefahrzeug != Pionierfahrzeug.

ZITAT(muckensen @ 10. Aug 2022, 09:11) *
Außerdem, zumindest "zur guten alten Zeit" hatte ein Jägerbataillon nur zwei Bergepanzer, wenn ich mich nicht täusche. Das kann man durchaus noch auf Tieflader verlegen, oder?

Bergefahrzeuge : Man hätte auch noch 12 Bison und die 33 G-BKF vorhanden (sowie 17 G-LTM "schwer" und 21 G-LTM "überschwer"), großteils erst die letzten zwei Jahre ausgeliefert. Die können alle von der Mobilität her durchaus mit einem Boxer mithalten.
Panzerpionier
Arme Jägerbrigade 21! Der Stab in Augustdorf während sämtliche Bataillone der Brigade in alle Himmelsrichtungen verstreut sind. Ich finde wenn man schon die PzBrig 21 (was ich persönlich nicht gemacht hätte) in eine Jägerbrigade umgliedert, sollte man dies auch konsequent machen.
Deshalb:
PzBtl 203 von Augustdorf nach Munster, dafür das Divisions-Artilleriebataillon von Munster nach Osterheide, dafür das Pionierlehrbataillon 90 von Osterheide nach Rotenburg, dafür das Jägerbataillon 91 von Rotenburg nach Augustdorf.
Das PzGrenBtl 212 in Augustdorf sollte auch in ein Jägerbataillon umgegliedert und der JägBrig 21 zugeordnet werden, während das Jägerbataillon 1 in Schwarzenborn zum PzGrenBtl 372 umgerüstet und der PzGrenBrig 37 unterstellt werden sollte.

Die Bataillone 401 Hagenow, 411 Viereck und 413 Torgelow sollten alle als Jägerbataillone bei der Jägerbrigade 41 bleiben.

So währen alle Bataillone der Brigaden räumlich zusammen disloziert, was viel besser für die Ausbildung und das Wirken im Verbund ist.

Was haltet ihr davon? Wäre dieser Vorschlag rein theoretisch umsetzbar oder ist er total unrealistisch?
400plus
ZITAT(muckensen @ 10. Aug 2022, 09:11) *
ZITAT(400plus @ 10. Aug 2022, 08:01) *
Ja, wobei GB da auch schon einen Sondereffekt hat, weil man halt irgendwie aus Ajax, Boxer und Challenger sich eine Struktur basteln muss wink.gif
Ich hätte jetzt eher eine Anspielung auf die Insellage erwartet. Ich meine, DEU hat Puma, Boxer und Leopard 2, ist das kein "Sondereffekt"?


Sondereffekt, weil man das Warrior-Upgrade aufgegeben hat und damit (m.W. bestellen die Briten ja keine IFV-Version des Boxer) über keine dezidierten Schützenpanzer verfügt. Der Challenger ist auch immer mal wieder kurz vor dem Aus, sodass man da schon eher auf die Idee kommen kann, mittlere statt schwere Brigaden aufzustellen.
Panzerchris
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum die Bw die geplanten mittleren Bataillone nicht in Brandenburg und Meckpom stationiert. Von dort aus hat man einen viel kürzeren Weg ins Baltikum, schließlich ist Zeit auf dem Gefechtsfeld ein entscheidender Faktor. Stattdessen müssen sie durch halb Deutschland fahren und verlieren somit wertvolle Zeit. Liegt es an den Kosten für neue/modernisierte Kasernen?
400plus
401, 411, 413 sind doch bereits in MeckPomm, Letzlingen/Gardelegen ist auch nicht so weit davon entfernt. Bei den anderen Bataillonen hat man sich halt an den bestehenden Standorten der Jägerbataillone orientiert (Schwarzenborn, Rotenburg, Ilkirch, Donaueschingen). Dadurch muss man recht wenig Verbände wirklich umgliedern (vor allem PzGrenBtl->JgBtl) oder versetzen. Das ergibt halt auch immer Reibungsverluste, z.B. wenn erfahrene Leute den Umzug nicht mitmachen wollen. Und dann ist es halt auch immer so, dass die Rekrutierung eine stark lokale Komponente hat. Aus zwei bevölkerungsmäßig eher kleinen Bundesländern Personal für zwei Brigaden zu gewinnen, dürfte schwer werden, zumal wenn in einem noch die Marine wildert wink.gif
Panzerpionier
@Panzerchris
Da stimme ich Ihnen zu. Das kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Ich bin sowieso der Meinung, dass zwei Jägerbrigaden, die JägBrig 41 und die D/F Brig, mit jeweils drei Jägerbataillonen (Mittlere Kräfte) ausgestattet, ausreichen würden.

Die PzBrig 21 sollte man nicht in alle Himmelsrichtungen auseinanderreißen. Man könnte das Jägerbataillon 1 in Schwarzenborn in PzGrenBtl 213 umgliedern. So hätte auch die PzBrig 21 drei Kampftruppenbataillone.
Das Jägerbataillon 91 in Rotenburg/Wü könnte man nach Stetten a.k.M. verlegen. So hätte auch die D/F Brigade drei Jägerbataillone. Und in Rotenburg/Wü könnte man stattdessen das neu aufzustellende Panzerpionierlehrbataillon 90 stationieren.

Mit dieser Gliederung hätte man statt 7, 8 PzGrenBtl und statt 7, 6 JägBtl. Würde finde ich auch keinen großen Unterschied machen. Aber man müsste nicht die Brigaden in alle Himmelsrichtungen zerreißen.

Zudem hätte es auch den Vorteil, dass man statt 3, 4 PzArtBtl hätte, da eine PzBrig(21) mehr. Wie der Ukraine-Krieg gerade zeigt, sind von allen bereit gestellten Artilleriesystemen die PzH 2000 mit am Besten. Die Ukrainer loben die PzH 2000 in den höchsten Tönen und sind ganz begeistert. Es hat seinen Grund warum die Ukrainer jetzt ausgerechnet 100 PzH 2000 bestellt haben und keine PzH Krab oder Caesar.

Überraschend und wenig sinnvoll an der neuen, geplanten Struktur finde ich auch, dass man in Zukunft auf Divisionsebene neu zu schaffende Kampfunterstützungseinheiten wie PzPiBtl und AufklBtl aufstellen will. Da PzPiBtl und AufklBtl schon auf Brigadeebene vorhanden sind, ist dies schlicht unnötig, da doppelt gemoppelt und eine Verschwendung von Ressourcen. Mit dieser neuen Struktur hätte man zukünftig mehr PzPiBtl und AufklBtl als PzBtl oder PzGrenBtl!!!??? pillepalle.gif

Das neue Artilleriebataillone aufgestellt werden sollen, ist natürlich sehr sinnvoll, mehr als notwendig und zu begrüßen. xyxthumbs.gif

Allerdings frage ich mich wo das ganze zusätzliche Personal für die Vielzahl an neuen Bataillonen herkommen soll!?
feather
ZITAT(Panzerpionier @ 10. Aug 2022, 12:16) *
Arme Jägerbrigade 21! Der Stab in Augustdorf während sämtliche Bataillone der Brigade in alle Himmelsrichtungen verstreut sind. Ich finde wenn man schon die PzBrig 21 (was ich persönlich nicht gemacht hätte) in eine Jägerbrigade umgliedert, sollte man dies auch konsequent machen.
Deshalb:
PzBtl 203 von Augustdorf nach Munster, dafür das Divisions-Artilleriebataillon von Munster nach Osterheide, dafür das Pionierlehrbataillon 90 von Osterheide nach Rotenburg, dafür das Jägerbataillon 91 von Rotenburg nach Augustdorf.
Das PzGrenBtl 212 in Augustdorf sollte auch in ein Jägerbataillon umgegliedert und der JägBrig 21 zugeordnet werden, während das Jägerbataillon 1 in Schwarzenborn zum PzGrenBtl 372 umgerüstet und der PzGrenBrig 37 unterstellt werden sollte.

Die Bataillone 401 Hagenow, 411 Viereck und 413 Torgelow sollten alle als Jägerbataillone bei der Jägerbrigade 41 bleiben.

So währen alle Bataillone der Brigaden räumlich zusammen disloziert, was viel besser für die Ausbildung und das Wirken im Verbund ist.

Was haltet ihr davon? Wäre dieser Vorschlag rein theoretisch umsetzbar oder ist er total unrealistisch?


Ein PzGrenBtl in ein Btl der mittleren Kräfte umgliedern, quasi alle MKF, Richtschützen, Kdt, TrpFhr komplett umschulen und ein JgBtl in ein PzGrenBtl auf SPz PUMA umgliedern, also ebenfalls komplett umschulen. Naja, halte ich jetzt nicht für so zielführend. Das würde Jahre dauern, diese Kapazitäten können die Schulen gar nicht leisten. Es gibt PzGrenBtl mit SPz PUMA, die bis jetzt noch nicht zu 100% umgeschult sind. Bestes Beispiel MKF Ausbildung PUMA. Das einzige was hier greift, wäre dann der regionale Aspekt.

Den regionalen Aspekt finde ich, mal abgesehen von der Tatsache das z.B. X21 ohne unterstellte Vbd am Standort wäre, erstmal zweitrangig. Das diese ganzen Umgliederungen tatsächlich stattfinden werden ist wahrscheinlich, heißt für mich aber nicht automatisch Umzug. Gibt eh keinen Standort, außer MUNSTER und Umgebung, wo eine Brigade komplett zusammen üben könnte. Daher ist es erstmal egal, wo die einzelnen Vbd der Brigaden tatsächlich stationiert sind. Wenn man mal in ein paar Jahren dann als Großverband üben will, dann wird das höchst wahrscheinlich nicht in Deutschland sein.
Dann muss die Dienstaufsicht ab Btl-Ebene aufwärts halt mal mehr durchs Land reisen. Ist heute ja auch schon so, nur nicht soweit weg von Mutti wie bisher. Und ganz ehrlich, wer von den hier aktiven, hat den wie oft in der Vergangenheit seinen Brigade-Kdr zur Dienstaufsicht gewesen, ich sag DIENSTAUFSICHT! Meistens sieht man sie zur Abnahme einer Station für die nächste öffentlichkeitswirksame Veranstaltung, DIENSTAUFSICHT macht doch keiner mehr.
Panzerpionier
@feather

Klar wäre es eine kleine Herausforderung. Aber sicherlich würde auch ein Teil der Panzergrenadiere freiwillig mit nach Schwarzenborn folgen, da die meisten Soldaten sich auch einer Truppengattung zugehörig fühlen.
Und umgekehrt würde auch ein Teil der Jäger aus Schwarzenborn freiwillig nach Augustdorf gehen. Wenn man bedenkt, dass diese Umstrukturierung hin zu Mittleren Kräften, sehr sehr lange Bestand haben wird, würde sich diese räumlich nähere Dislozierung schon lohnen.

Und die Umgliederung vom PzBtl 33 zum PzGrenBtl 33 (was ein großer Fehler war, da dieses PzBtl jetzt der PzLBrig 9 fehlt), hat auch funktioniert. Ebenso hat auch funktioniert, die Umstrukturierung vom PzBtl 413 zum JgBtl 413.
Aurel
Für mich sieht das nach einem Konzept aus, an dem die letzten 6 Monate vorbei gegangen sind. Sprich eine Idee von vor der Zeitenwende.
Ist diese teilweise Umstrukturierung in Strikerbrigaden nicht ein Rückschritt an Durchschlagskraft in Vergleich zu voll mechanisierten Verbänden ?
Klar, mehr Artillerie aber das wollte man ja schon seit dem Weckruf von 2014.
v. Manstein
Diese Kästchenspielereien sollen Aktionismus und Entscheidungsstärke der verantwortlichen Personen vortäuschen. Die Kriegstauglichkeit der Bundeswehr als Streitmacht entscheidet sich aber nicht an der Frage, wo welches PzBtl disloziert ist. Die Bundeswehr als Organisation ist dysfunktional weil überbürokratisiert, verkopft und unterfinanziert. Solange man sich den Schwachsinn von 6 Org-Bereichen und über 200 DP im Generalsrang leistet, wird das nichts. Eine Strukturreform der Organisation ist unumgänglich und zwingend notwendig. Die von AKK angestoßen reform wurde gestoppt, weil die Ibuk und die SPD nicht ins Risiko gehen wollen. Lieber den Missstand verwalten, dann kann man auch nichts falsch machen. Wenn aber die aktuelle Ibuk nicht liefert - und zwar schnell - wird das nichts mit der tollsten und schlagkräftigsten Armee Europas. Das wird ein Desaster.
Die 100 Mrd werden in einem schwarzen Loch versumpfen... Wenn das Mindset nicht passt, nützt die beste Power nichts.
Panzerpionier
@Aurel
Für mich sieht diese neue Struktur auch aus wie ein Konzept von vor der Zeitenwende. Und klar, ist die Umstrukturierung von mechanisierten Verbänden zu Strikerbrigaden ein Rückschritt an Durchschlagskraft und Durchsetzungsvermögen.
Mit Strikerverbänden schreckt man keinen potentiellen Angreifer im Baltikum ab. Könnte vielleicht eher wie eine Einladung wirken.
Deshalb bin ich auch der Meinung, dass man die PzBrig 21 weiterhin als PzBrig mit PzBtl 203, PzGrenBtl 212 und PzGrenBtl (evtl. 213) in Schwarzenborn führen sollte. Zur Schwerpunktbildung im Orts- und Häuserkampf würde bei der 1. PzDiv die Jägerbrigade 41 ausreichen. Und die 10. PzDiv hat ja für diesen Zweck die D/F Brigade.
Die Bundeswehr will bei den Jägerbrigaden (Mittlere Kräfte), so habe ich den Eindruck, leider die Franzosen und Amerikaner kopieren. Die machen den ganzen Mist ja vor. So wie man vor über zehn Jahren mit dem luftbeweglichen Jägerregiment 1, die Luchtmobiele Brigade der Niederlande nachmachen wollte.

@v. Manstein
Sie haben absolut Recht! Ich bin auch der Meinung, dass die Bundeswehr und besonders das Heer, unheimlich ineffizient ist. Wenn man weiß, dass z.B. das polnische Heer um ca. 15 000 DP kleiner ist, aber trotzdem vier vollausgestattete mechanisierte Divisionen mit jeder Menge an PzBtl, PzGrenBtl und Art ins Feld führen kann, dann merkt man sofort, dass da etwas nicht stimmen kann.
DSO
Für mich ist die neuschaffung des Standortes bautzen immer noch nicht rational zu erklären . Vor allem ein luftlandeverband bedarf auch spezieller übungsmöglichkeiten . Man muss nicht nur das Gelände für eine kaserne kaufen und diese erst mal bauen , einen standortübungsplatz Brauch man auch . Zu mal man eine modernisierte kaserne mit allen Trainingsmöglichkeiten für Fallschirmjäger hat in Brandenburg die leer steht und zum Verkauf ausgeschrieben ist.

Das ganze zeigt nur wieder einmal mehr wie weit sich das Ministerium von der Realität entfernt hat .
Die Bundeswehr hat einen Bestand an offenen dienstposten an Führungspersonal von fast 2 Divisonen , wie kann man da wenn man glaubwürdig bleiben will von neuaustellungen schwadronieren .
400plus
Um welchen Luftlandeverband in Bautzen geht es? confused.gif
DSO
Die neu aufzustellenden Artillerie Komponente der dsk (mit Anteil Flugabwehr )
400plus
Ich dachte das wäre ein "normales" Divisionartilleriebataillon. In der zukünftigen DSK sind ja dann nicht nur Luftlandetruppen.
Panzerpionier
Ist jetzt reine Spekulation. Aber vielleicht ist mit dem neuen Standort Bautzen das Lager Heide des TrÜbPl Oberlausitz gemeint. Dort gibt es eine moderne Kaserne. Der TrÜbPl Oberlausitz liegt nur wenige Kilometer nördlich von Bautzen.
Bei diesem großen TrÜbPl Artillerie aufzustellen, wäre mit diesen ausgezeichneten Übungsmöglichkeiten, extrem clever. Allerdings bin ich der Meinung, dass man dort das PzArtBtl der PzGrenBrig 37 aufstellen sollte und das ArtBtl der JgBrig 41 in Neubrandenburg.
kato
ZITAT(Panzerpionier @ 11. Aug 2022, 22:10) *
Ist jetzt reine Spekulation. Aber vielleicht ist mit dem neuen Standort Bautzen das Lager Heide des TrÜbPl Oberlausitz gemeint.

Mit Standort Bautzen ist der neu zu schaffende Standort in der Lausitz gemeint, der letztes Jahr vereinbart wurde und bis 2031 (!) gebaut werden soll. Kompensationsgeschäft für Ausstieg Braunkohletagebau.
Panzerpionier
@kato
Vielen Dank für die Aufklärung! xyxthumbs.gif
Black Hawk
Bin mal gespannt, wie das neue FschJgRgt 31 gegliedert sein wird.
Dass der Verband über 4 EGB Kompanien verfügen wird, ist ja relativ klar.
Ob jedoch alle 4 aktive Kompanien den Staus Combat Ready haben werden, bleibt fraglich.

Was wird aus den 2 EGB-Zügen der Luftlandepioniere? Gleiches gilt für die aktuellen San-Kräfte.
Nach der Etablierung der Fernspähkompanie 1, wer übernimmt den Bereich Aufklärung?

Wird es eine schwere Kompanie geben? Welche Kräfte benötigt man noch? (FN/EloKA/Hunde)

Das sind alles Fragen, die aktuell noch offen sind.
kato
ZITAT(Black Hawk @ 12. Aug 2022, 08:21) *
Was wird aus den 2 EGB-Zügen der Luftlandepioniere? Gleiches gilt für die aktuellen San-Kräfte.

Da die Luftlandebrigade 1 ja nur noch von beidem eine Kompanie hat würde ich vermuten da wird entsprechend ausgegliedert...
Forodir
ZITAT(DSO @ 11. Aug 2022, 20:14) *
Die neu aufzustellenden Artillerie Komponente der dsk (mit Anteil Flugabwehr )


Das wird ein ganz normaler mechanisierter Ari-Verband. Da ist null komm null Luftlandefähigkeit drin. Die DSK bekommt deswegen ja auch nur die Divisions Artillerie Gruppe. Weil für die Brigaden hat man weder Personal noch das entsprechende (spezial) Material.
DSO
@ Black Hawk

Warum sollte das Regiment 4 egb kp haben ? Das System ist bis jetzt nicht aufgegangen und wird eher noch schlechter da ein Teil des Personals nicht mit nach Seedorf verlegen würde . Außerdem der Auftrag egb kp ist nicht MilEvakOp.


Noch mal zurück zur Artillerie DSK , die komponente rohrartillerie wird in der Bundeswehr ja durch die pzh2000 dargestellt . Diese ist für DSK ja völlig ungeeignet , eine radhaubitze ist zwar in Planung aber wenn man wie in dem Artikel zu entnehmen ist bis 2027 die Artillerieteile aufstellen will wären das sehr sportliche Vorhaben. Da diese für die mittleren Kräfte gedacht ist wird es sich wohl um eine Lösung auf Boxer handeln . Wäre ja für die DSK genau so wenig geeignet , warum lässt man es nicht einfach ? Für so ein paar hanseln einen neuen Standort zu schaffen Der dazu noch völlig abgeschnitten ist von eigenen divisionsteilen oder überhaupt irgendwelchen Truppenteilen ist lächerlich . Selbst ich als Sachse wenn ich die Wahl hab Seedorf oder Bautzen fällt mir das nicht schwer
muckensen
ZITAT(DSO @ 13. Aug 2022, 00:43) *
Warum sollte das Regiment 4 egb kp haben ?
Ich will nicht behaupten, dass Du das propagiert hast, aber dieser Einwand erinnert mich doch sehr an die Forderungen in den Kommentaren auf Augengeradeaus, die Bundeswehr möge doch endlich den demographischen Wandel und die pazifistische Grundhaltung der Gesellschaft anerkennen und sich auf ihre Möglichkeiten gesundschrumpfen; dann würde es bei den verbliebenen Einheiten auch besser mit der Verfügbarkeit des Großgeräts hinhauen.
Madner Kami
ZITAT(muckensen @ 13. Aug 2022, 00:52) *
ZITAT(DSO @ 13. Aug 2022, 00:43) *
Warum sollte das Regiment 4 egb kp haben ?
Ich will nicht behaupten, dass Du das propagiert hast, aber dieser Einwand erinnert mich doch sehr an die Forderungen in den Kommentaren auf Augengeradeaus, die Bundeswehr möge doch endlich den demographischen Wandel und die pazifistische Grundhaltung der Gesellschaft anerkennen und sich auf ihre Möglichkeiten gesundschrumpfen; dann würde es bei den verbliebenen Einheiten auch besser mit der Verfügbarkeit des Großgeräts hinhauen.


Unter der Prämisse könnte man dann die Armee auch komplett abschaffen und das THW mit mehr Großgerät ausstatten...
Broensen
ZITAT(DSO @ 13. Aug 2022, 00:43) *
Noch mal zurück zur Artillerie DSK , die komponente rohrartillerie wird in der Bundeswehr ja durch die pzh2000 dargestellt . Diese ist für DSK ja völlig ungeeignet , eine radhaubitze ist zwar in Planung aber wenn man wie in dem Artikel zu entnehmen ist bis 2027 die Artillerieteile aufstellen will wären das sehr sportliche Vorhaben. Da diese für die mittleren Kräfte gedacht ist wird es sich wohl um eine Lösung auf Boxer handeln . Wäre ja für die DSK genau so wenig geeignet , warum lässt man es nicht einfach ?

Dann sieh es halt einfach als bei der DSK geparkte Korpsartillerie.
400plus
ZITAT(DSO @ 13. Aug 2022, 00:43) *
Noch mal zurück zur Artillerie DSK , die komponente rohrartillerie wird in der Bundeswehr ja durch die pzh2000 dargestellt . Diese ist für DSK ja völlig ungeeignet , eine radhaubitze ist zwar in Planung aber wenn man wie in dem Artikel zu entnehmen ist bis 2027 die Artillerieteile aufstellen will wären das sehr sportliche Vorhaben. Da diese für die mittleren Kräfte gedacht ist wird es sich wohl um eine Lösung auf Boxer handeln . Wäre ja für die DSK genau so wenig geeignet , warum lässt man es nicht einfach ?


Warum ist eine Batterie Artillerie auf Boxer für die zukünftige DSK ungeeignet? Für die derzeitige Struktur sehe ich das noch, aber neben den Spezial- und spezialisierten Kräften führt sie zukünftig ja auch zwei (drei, wenn man die NL mitzählt) ganz klassische Infanteriebrigaden. Eine davon ist luftbeweglich und eine ist gebirgstauglich, aber das heißt ja nicht, dass die nur in diesem Auftrag eingesetzt werden. Gerade das Beispiel der Ukraine zeigt das ja ganz gut, die ukrainischen Gebirgs- und Luftlandebrigaden sind ganz normal am Boden im Einsatz, fernab von den Karpaten oder dem Sprungeinsatz im Rücken des Feindes.
muckensen
Zumindest getrennt müssten RCH-Modul und Boxer auch per A400M luftverladbar sein, oder?
Glorfindel
Kaum. Zu schwer und vermutlich auch zu hoch.
400plus
Die Höhe müsste denke ich passen bei getrenntem Transport, aber das Gewicht dürfte das Problem sein. Man könnte aber vielleicht mit 3 Flügen 2 Haubitzen verlegen?
Freestyler
ZITAT(DSO @ 13. Aug 2022, 00:43) *
Noch mal zurück zur Artillerie DSK , die komponente rohrartillerie wird in der Bundeswehr ja durch die pzh2000 dargestellt . Diese ist für DSK ja völlig ungeeignet , eine radhaubitze ist zwar in Planung aber wenn man wie in dem Artikel zu entnehmen ist bis 2027 die Artillerieteile aufstellen will wären das sehr sportliche Vorhaben. Da diese für die mittleren Kräfte gedacht ist wird es sich wohl um eine Lösung auf Boxer handeln . Wäre ja für die DSK genau so wenig geeignet , warum lässt man es nicht einfach ? Für so ein paar hanseln einen neuen Standort zu schaffen Der dazu noch völlig abgeschnitten ist von eigenen divisionsteilen oder überhaupt irgendwelchen Truppenteilen ist lächerlich . Selbst ich als Sachse wenn ich die Wahl hab Seedorf oder Bautzen fällt mir das nicht schwer

Weil die DSK als leichte Division zumindest ein bisschen zum Kampf in einem konventionellen Konflikt hoher Intensität wie in der Ukraine befähigt sein soll, was die Luftlandebrigade 1 aufgrund schwachsinniger Struktur und mangels Kampfunterstützungstruppenteilen, insbesondere Artillerie, jetzt gar nicht ist. In einem konventionellen Konflikt kämpfen Luftlandetruppen und andere spezialisierte Infanterie nicht gemäß ihrer Spezialisierung, sondern primär wie normale motorisierte Infanterie und brauchen dazu die entsprechende Struktur und Ausrüstung. Die ukrainischen und die russischen Luftlandetruppen kämpfen als motorisierte bzw. mechanisierte Elite-Infanterie. Die britische 16th Airborne Brigade, die französische 11e Brigade Parachutiste, die spanische Brigada VI de Paracaidistas und die US-amerikanischen Luftlandetruppen sind alles vollwertige leichte Infanteriebrigaden mit einem Artilleriebataillon, teilweise mit gepanzerten Mannschaftstransportern und teilweise mit leichten Panzern, z.B. ein Bataillon mit AMC-10RC und ERC-90F2 bei den französischen Luftlandetruppen und zukünftig MPF für die US-amerikanischen Luftlandetruppen.

Wie stellt sich das die DSK-Führung vor? Leben die in einer verdammten Traumwelt? Das würde mich echt mal interessieren.

Edit: meiner Einschätzung nach sind Dienstposten hier wieder die Ursache - wenn man eine "normale" Luftlandebrigade mit Artillerie usw. hat, gibt es keinen Grund für eine exklusive DSK mit jeder Menge DPs für Stabsoffiziere der Fallschirmjägertruppe und des KSK und dem damit einhergehenden massiven Einfluss im Heer. Dann wäre die DSK wieder die 4. Jägerdivision mit einer Luftlandebrigade, einer Gebirgsjägerbrigade und der D/F.
DSO
Boxer rch würde laut Soldat und technik in zwei Teilen in a400 verladen werden können . Wenn ich denn Boxer bei den gebirgsjägern absteuere weil zu schwer, sollte dann die Teile kampfunterstützung nicht auch befähigt sein den Kampftruppen im Gefecht zu folgen ? Mal davon abgesehen das sie nach dem lufttransport nicht einsatzbereit ist sondern erst wieder zusammen gebaut werden muss. Bis Mitte der 90er gab es auch bei uns noch LLArt als AMF Anteil und auch mehrere verbündete haben noch Haubitzen in Luftlandeverbänden . Die Aufgabe hat Belgien dann übernommen von uns ( jedenfalls bis 2002 ) Mit Einführung der ch 47 würde das für Gebirgs und Fallschirmjäger auch gut passen. Man hat doch mit den beiden Brigaden kampftruppenteile geschaffen dessen stärken einmalig sind in der Bundeswehr durch die luftbewglichkeit - schneller Aufmarsch, rasche Schwerpunktverlagerung und Schwerpunktbildung, Unabhängigkeit vom Gelände, große Flexibilität in Krisenlagen, als operative Reserve einsetzbar und Auffangen durchgebrochener operativer Feindkräfte . Warum wurde das Ganze nicht zuende gedacht ?

@ muckensen
Die Frage ergibt sich einzig aus dem Grund das das Regiment Auftrag hat MilEvakOp . Die Aufgaben der EGB-Kräfte umfassen die Aufnahme von isolierten Soldaten sowie den Einsatz gegen hochwertige Ziele. Sie dienen als Vorauskräfte gegen selbige. Weitere Aufgaben sind die Schnelle Eingreiftruppe Quick Reaction Force (QRF) bis hin zum Einsatz als Kernkräfte/Assault-Element. ( Erklärung aus standortbroschüre ) . Das die kp an extremen Personalmangel leiden ist bekannt. Natürlich werden die egb Kräfte mit im Regiment aufgehen aber bei 4 kp wer soll dann die eigentliche Aufgabe übernehmen ? Ich vermute das auch die Aufklärungskp und Pioniere ins rgt eingegliedert werden .
Der Hundezug von fschjgrgt26 wäre ja dann ebenfalls überflüssig .
Panzerchris
Personalengpässe? Ich hörte im Juli, daß es bei den Fallis ein Überangebot von Interessenten gibt und daher ein Auswahlverfahren, auch mit praktischem Anteil, stattfindet. Wer dies besteht kommt auf eine Warteliste.
DSO
Das mag vielleicht für zuversetzungen für fschjgkp gelten obwohl mir das auch neu wäre . Aber egb ist grundsätzlich ein Auswahlverfahren notwendig . Dieses findet normalerweise 2 mal im Jahr statt ( Seedorf im Sept) . Das bestehen ist Voraussetzung für Beginn der Ausbildung . Selbst wenn man die bestanden hat muss man jährlich seine BSF ablegen
Drehkreuz
Es besteht durchaus Interesse am EGB. Afaik hatte das letzte AV in Zweibrücken eine sehr hohe Teilnehmerzahl, wobei ich nicht weiß wie viele davon letztlich bestanden haben. Desweiteren werben die nicht nur in der Truppe, sondern sind auch in den sozialen Medien sehr aktiv.
Nite
ZITAT(Panzerchris @ 10. Aug 2022, 15:51) *
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum die Bw die geplanten mittleren Bataillone nicht in Brandenburg und Meckpom stationiert. Von dort aus hat man einen viel kürzeren Weg ins Baltikum, schließlich ist Zeit auf dem Gefechtsfeld ein entscheidender Faktor. Stattdessen müssen sie durch halb Deutschland fahren und verlieren somit wertvolle Zeit. Liegt es an den Kosten für neue/modernisierte Kasernen?

Das letzte mal das militärische Überlegungen bei Standortentscheidungen eine Rolle gespielt haben war gefühlt als man entschieden hat Schneeberg dicht zu machen und keins der drei bayerischen GebJgBtl
Forodir
Das Thema Bundeswehr scheint tatsächlich etwas mehr in die Öffentlichkeit zu kommen, kann mich nicht erinnern, wann das letzte mal im ARD über so etwas (relativ kleines) berichtet wurde.

Sommercamp in TrpÜbPl Baumholder


Teile von uns waren an dem Sommercamp beteiligt, liegt ja auch nahe das ArtBtl 345 und die ArtS da zu involvieren.

Panzerchris
Es ist ja schön, daß sie alle die Offz-Laufbahn einschlagen wollen, aber Personen, die auch die körperliche Arbeit machen braucht es auch noch. Häuptlinge gibt es schon zu viele.
muckensen
Absolut.

Das ist übrigens ein unterschätzter Aspekt des demographischen Wandels in diesem Zusammenhang: die Abiturientenquote. Mittlerweile sind mehr als 50% der Schüler eines Jahrgangs studienberechtigt, ein Prozess, der mit der zunehmenden Entwertung anderer Schulabschlüsse einhergeht (durch gestiegene Anforderungen einerseits, durch gesunkenes Ansehen andererseits). Die Studienberechtigten kommen zum überwiegenden Teil aus der Mittelschicht, außerdem wird ihnen ein bestimmtes Bild dessen eingetrichtert, was ein Abiturient zu sein hat, und das hat mit händischer Arbeit nichts zu tun.

Natürlich sind da auch Leute dabei, die vor dem Berufseinstieg noch etwas anderes machen wollen oder vielleicht sogar Zeit totzuschlagen haben, bis ein Studienplatz oder Wunscharbeitsplatz frei wird.

Aber ohne Wehrpflicht wird dieses demographische Segment keine Mannschaften in nennenswertem Umfang hervorbringen.

Ich denke, wir werden nicht darum herumkommen, den Weg zu beschreiten, den andere Länder bereits gewählt haben: Verpflichtungsprämien und saftige Gehaltserhöhungen selbst bei den Mannschaften.
Thomas
Ich finde es immer wieder toll wie hier in bester Stammtischmanier so getan wird als wären Offiziere und / oder Studierte zu keiner schweren körperlichen Arbeit fähig.

Es lebe das Stereotype!!!
Stefan Kotsch
Das "Können" wird ja nicht abgestritten.
Aber Offizier sind nun mal nicht die körperlich Arbeitenden. Weil das nicht ihre Aufgabe ist.
muckensen
Darum geht es nicht, Du hast das "händisch" zu wörtlich genommen.
(wink.gif Übrigens wäre die von Dir ignorierte Kehrseite der Medaille, dass Nicht-Offiziere zu geistigen Aufgaben nicht zu gebrauchen wären, auch nicht sehr nett.)

Zeige mir einen Abiturienten, der ins Handwerk gehen will oder eine kaufmännische Ausbildung anfängt. Solche Leute sind die Ausnahme. Die Abiturienten bekommen gesagt, dass ihr Schulabschluss sie zu Höherem prädestiniert, in die Selbständigkeit oder eine Führungsposition führt. Entsprechend ist die Erwartungshaltung.

Ebendarum stören sich ja die linken Parteien am mehrgleisigen Schulsystem in Deutschland und erodieren es, indem sie nach Möglichkeit Schulformen zusammenlegen und die Abiturientenquote in die Höhe drücken: Weil nun mal mit dem Abitur das Stereotyp des zukünftigen Rechtsanwalts, Geschäftsführers, Arztes, Piloten verbunden ist, und damit tatsächlich eine gewisse Segregation in den Köpfen stattfindet.

Was heißt das nun für eine Armee?

In historischen Berufsarmeen rekrutierten sich Mannschaftsdienstgrade ausschließlich aus der wenig gebildeten Unterschicht, dem größten Segment der Gesellschaft, dem es oft an beruflichen Alternativen fehlte.

Heute stellt jedoch die gut gebildete Mittelschicht das größte Segment, die alle Möglichkeiten hat.

Diese jungen Männer und Frauen schlagen – wenn überhaupt – zumeist mit dem Anspruch bei der Bundeswehr auf, nach obigem Muster verwendet zu werden: als Entscheider, als Spezialisten. Hin und wieder findet sich jemand, der noch ein bisschen Zeit hat vor seinem Einstieg in den eigentlich angestrebten Beruf, und auch für ein bisschen "Abenteuer" in der Mannschaftslaubahn zu haben ist. Aber in einer alternden Industriegesellschaft mit einem Überangebot an Arbeitsstellen werden diese Leute immer weniger.

Man nehme die o.g. Erwartungshaltung, die Situation auf dem Arbeitsmarkt und den Umstand zusammen, dass in den Mannschaften keine langjährige Karriere zu machen ist; schon hat man eine Situation, in welcher der durchschnittliche junge Mann, die durchschnittliche junge Frau allenfalls Offizier werden will. Und das sind nun 50% eines jeden Jahrgangs.

Eine Armee, die nicht nur Häuptlinge, sondern auch Indianer braucht, wird dadurch vor ein echtes Problem gestellt. Der Staat könnte hier eingreifen, wenn er wollte, und Anreize bieten, z.B. Anrechnung auf Wartesemester, auf Rentenpunkte etc. pp. Aber bislang sehe ich absolut keine Bereitschaft dazu. Einerseits fehlt es an Verständnis für das Problem, andererseits tut sich der Staat ohnehin mit dem Gedanken schwer, junge Menschen in Krieg und Tod zu locken, wie es Kritiker der Bundeswehr dieser vorhalten.
Stefan Kotsch
Das ist mir zu plakativ. Wenn Eltern zunehmend ihre Kinder aufs Gymnasium schicken, ist das eine Sache.
Die Anzahl zu besetzender Offizierdienstposten ist jedoch begrenzt und nicht von den frommen Wünschen junger Männer abhängig.

@
Ok, wenn sich zu wenige für die Unteroffizierlaufbahn melden, sollte man nicht die gefühlt zu vielen Offizierbewerber als Ursache ausmachen.
Thomas
Unsere Eltern waren / sind beide Ärzte mit Doktortitel. Meine Schwester (mit Abitur) ist ReNo Assistentin. Mein kleiner Bruder (mit Abitur) ist Schreiner.

Das sind schon zwei. Meine Frau hat ABitur und ist Kauffrau für Bürokommunikation. Okay. Sie studiert gerade.

Ein Freund ist von Haus aus Schlosser und arbeitet als Sachverständiger.

Ein anderer ist von Haus aus Maschinenführer und hat sich zum Geschäftsführer einer nicht kleinen Baufirma hochgearbeitet.


Braucht es noch mehr Beispiele, um diesen vormals abgesonderten Schwachsinn als eben solchen zu entlarven?
muckensen
@Stefan Kotsch
Ich kann Dir nicht folgen. Was hat die Zahl der verfügbaren Offiziers-DP damit zu tun? Der Bewerber, der Offizier werden will, für den aber in der angestrebten Verwendung kein Platz ist, sucht sich halt meist in der Wirtschaft etwas Passendes.
Madner Kami
ZITAT(Stefan Kotsch @ 19. Aug 2022, 23:46) *
Das ist mir zu plakativ. Wenn Eltern zunehmend ihre Kinder aufs Gymnasium schicken, ist das eine Sache.
Die Anzahl zu besetzender Offizierdienstposten ist jedoch begrenzt und nicht von den frommen Wünschen junger Männer abhängig.

@
Ok, wenn sich zu wenige für die Unteroffizierlaufbahn melden, sollte man nicht die gefühlt zu vielen Offizierbewerber als Ursache ausmachen.


Muckensen sagt ja nicht, dass das die Ursache wäre, sondern benennt es als Folge des Problems. Die Leute haben alle Perspektiven und alle Voraussetzungen (was ja an und für sich gut ist), logisch wählen die sich die Berufe raus, wo sie nicht durch den Schlamm robben, Granaten stemmen und Gräben ausheben müssen. Würde ja keiner von uns so richtig gerne machen. Gut, ich konnte mir auch nie vorstellen harte körperlich Arbeit zu machen und hab daran trotzdem meinen Spaß gefunden, aber wenn ich dafür nicht gut bezahlt werden würde und durch die Studienfinanzierung nicht rein "gerutscht" wäre, wäre ich da heute nicht und das ist das Problem. Der Job des Fußsoldaten bietet wenig Perspektiven in einem Feld mit vielen Alternativen und lockt nicht mit guter Bezahlung oder Chancenaufbau. Bei der BW bekommst du ja auch nur als Offizier einen Studiengang bezahlt. Als Gefreiter aber? Was sind da deine Perspektiven?
Stefan Kotsch
Solange die Bundeswehr Stiefkind bleibt, wird sich wenig ändern.
Und wenn ich mir, beispielsweise, das Militärhistorische Museum in Dresden anschaue wird mir nicht besser.
Thomas
@muckensen
Diesen vormals abgesonderten Schwachsinn. Stereotype. Bleibt Stereotype. Und Stammtischgeschwurberl belibt Stammtischgeschwurbel.

ZITAT(muckensen @ 19. Aug 2022, 21:13) *
Darum geht es nicht, Du hast das "händisch" zu wörtlich genommen.
(wink.gif Übrigens wäre die von Dir ignorierte Kehrseite der Medaille, dass Nicht-Offiziere zu geistigen Aufgaben nicht zu gebrauchen wären, auch nicht sehr nett.)

Zeige mir einen Abiturienten, der ins Handwerk gehen will oder eine kaufmännische Ausbildung anfängt. Solche Leute sind die Ausnahme. Die Abiturienten bekommen gesagt, dass ihr Schulabschluss sie zu Höherem prädestiniert, in die Selbständigkeit oder eine Führungsposition führt. Entsprechend ist die Erwartungshaltung.

Ebendarum stören sich ja die linken Parteien am mehrgleisigen Schulsystem in Deutschland und erodieren es, indem sie nach Möglichkeit Schulformen zusammenlegen und die Abiturientenquote in die Höhe drücken: Weil nun mal mit dem Abitur das Stereotyp des zukünftigen Rechtsanwalts, Geschäftsführers, Arztes, Piloten verbunden ist, und damit tatsächlich eine gewisse Segregation in den Köpfen stattfindet.

Was heißt das nun für eine Armee?

In historischen Berufsarmeen rekrutierten sich Mannschaftsdienstgrade ausschließlich aus der wenig gebildeten Unterschicht, dem größten Segment der Gesellschaft, dem es oft an beruflichen Alternativen fehlte.

Heute stellt jedoch die gut gebildete Mittelschicht das größte Segment, die alle Möglichkeiten hat.

Diese jungen Männer und Frauen schlagen – wenn überhaupt – zumeist mit dem Anspruch bei der Bundeswehr auf, nach obigem Muster verwendet zu werden: als Entscheider, als Spezialisten. Hin und wieder findet sich jemand, der noch ein bisschen Zeit hat vor seinem Einstieg in den eigentlich angestrebten Beruf, und auch für ein bisschen "Abenteuer" in der Mannschaftslaubahn zu haben ist. Aber in einer alternden Industriegesellschaft mit einem Überangebot an Arbeitsstellen werden diese Leute immer weniger.

Man nehme die o.g. Erwartungshaltung, die Situation auf dem Arbeitsmarkt und den Umstand zusammen, dass in den Mannschaften keine langjährige Karriere zu machen ist; schon hat man eine Situation, in welcher der durchschnittliche junge Mann, die durchschnittliche junge Frau allenfalls Offizier werden will. Und das sind nun 50% eines jeden Jahrgangs.

Eine Armee, die nicht nur Häuptlinge, sondern auch Indianer braucht, wird dadurch vor ein echtes Problem gestellt. Der Staat könnte hier eingreifen, wenn er wollte, und Anreize bieten, z.B. Anrechnung auf Wartesemester, auf Rentenpunkte etc. pp. Aber bislang sehe ich absolut keine Bereitschaft dazu. Einerseits fehlt es an Verständnis für das Problem, andererseits tut sich der Staat ohnehin mit dem Gedanken schwer, junge Menschen in Krieg und Tod zu locken, wie es Kritiker der Bundeswehr dieser vorhalten.

muckensen
ZITAT(Thomas @ 20. Aug 2022, 00:04) *
Unsere Eltern waren / sind beide Ärzte mit Doktortitel. Meine Schwester (mit Abitur) ist ReNo Assistentin. Mein kleiner Bruder (mit Abitur) ist Schreiner.

Das sind schon zwei. Meine Frau hat ABitur und ist Kauffrau für Bürokommunikation. Okay. Sie studiert gerade.

Ein Freund ist von Haus aus Schlosser und arbeitet als Sachverständiger.

Ein anderer ist von Haus aus Maschinenführer und hat sich zum Geschäftsführer einer nicht kleinen Baufirma hochgearbeitet.


Braucht es noch mehr Beispiele, um diesen vormals abgesonderten Schwachsinn als eben solchen zu entlarven?
Wenn das "Schwachsinn" und "Stammtischgeschwurbel" ist, warum quellen dann die Social Media-Kanäle der Bundeswehr, die Foren, Reddit über von Rückmeldungen von Leuten, die Offizier oder gar nichts (bei der Bundeswehr) werden wollten und sich lustig machen oder verärgert zeigen über die ihnen angebotenen Alternativen?

Warum haben wir in Deutschland überhaupt einen Fachkräftemangel und sind auf Einwanderung angewiesen, obwohl selbst 2,5% der Akademiker erwerbslos sind? Warum beklagt der Arbeitgeberverband, dass die Generation Z mit unrealistischen Gehalts-, Arbeitszeits- und Aufstiegsforderungen bei ihnen aufschlägt, und sich kaum jemand mehr für "unglamouröse" Aufgaben findet? Warum vermelden die Industrie- und Handelskammern 233.000 offene Lehrstellen, trotz Rekordeinwanderung und obwohl viele Firmen mittlerweile dazu übergegangen sind, Auszubildende mit Prämien und sogar Dienstwagen zu ködern?

Zieh mal von den Schilderungen der Arbeitgeber fünfzig Prozent Übertreibung ab, trotzdem bleibt es eine Tatsache, dass sich die Einstellungen zur Arbeitswelt gewandelt haben und sogar die freie Wirtschaft sich schwer damit tut, die Erwartungshaltung der Berufsanfänger zu befriedigen. Umso mehr muss dies für die Bundeswehr gelten, die in ihren Möglichkeiten zur Attraktivitätssteigerung per se begrenzt ist.

Deswegen taugt auch Dein kleiner Bruder und Dein Freundeskreis nicht als Beleg des Gegenteils, es sei denn, Ihr seid alle gerade von der Schule abgegangen. Du hast vielleicht überlesen, dass ich von Abiturienten sprach, nicht von Personen, die irgendwann das Abitur abgelegt haben.

Vielleicht habe ich zu sehr verallgemeinert, aber ich sehe nicht, was am Kern meiner Aussage so kontrovers sein soll. Es ist allgemeiner Konsens, dass die Gesellschaft und ihr Bildungssystem nicht genügend derjenigen Arbeitskräfte hervorbringt, welche die freie Wirtschaft und auch der Staatsapparat brauchen. Es studieren zu viele Menschen, es studieren zu viele Menschen das Falsche, und sowohl im öffentlichen Dienst als auch in der Privatwirtschaft leiden essenzielle Berufe trotz eines Überangebots von Ausbildungsberechtigten an Unterbesetzung.
ZITAT(Thomas @ 20. Aug 2022, 00:23) *
@muckensen
Diesen vormals abgesonderten Schwachsinn. Stereotype. Bleibt Stereotype. Und Stammtischgeschwurberl belibt Stammtischgeschwurbel.
Die Frage bezog sich auf eine Aussage von Stefan Kotsch, Du hattest Deinen Kommentar kurz vor mir abgeschickt, ohne dass ich ihn gesehen hatte.

Er hatte geschrieben:
ZITAT(Stefan Kotsch @ 19. Aug 2022, 23:46) *
Die Anzahl zu besetzender Offizierdienstposten ist jedoch begrenzt und nicht von den frommen Wünschen junger Männer abhängig.
Darauf meine Frage:
ZITAT(muckensen @ 20. Aug 2022, 00:05) *
@Stefan Kotsch
Ich kann Dir nicht folgen. Was hat die Zahl der verfügbaren Offiziers-DP damit zu tun? Der Bewerber, der Offizier werden will, für den aber in der angestrebten Verwendung kein Platz ist, sucht sich halt meist in der Wirtschaft etwas Passendes.
-Trennung-
ZITAT(Stefan Kotsch @ 20. Aug 2022, 00:18) *
Solange die Bundeswehr Stiefkind bleibt, wird sich wenig ändern.Solange die Bundeswehr Stiefkind bleibt, wird sich wenig ändern. Und wenn ich mir, beispielsweise, das Militärhistorische Museum in Dresden anschaue wird mir nicht besser.
Woran genau lässt sich das im MHM festmachen? War ewig nicht mehr da.
ZITAT(Madner Kami @ 20. Aug 2022, 00:06) *
Die Leute haben alle Perspektiven und alle Voraussetzungen (was ja an und für sich gut ist), logisch wählen die sich die Berufe raus, wo sie nicht durch den Schlamm robben, Granaten stemmen und Gräben ausheben müssen. Würde ja keiner von uns so richtig gerne machen. […] Der Job des Fußsoldaten bietet wenig Perspektiven in einem Feld mit vielen Alternativen und lockt nicht mit guter Bezahlung oder Chancenaufbau. Bei der BW bekommst du ja auch nur als Offizier einen Studiengang bezahlt. Als Gefreiter aber? Was sind da deine Perspektiven?
Exakt.
Thomas
Die Nachwuchsprobleme der Bundeswehr begründen sich darin, daß man immernoch nicht verstanden hat, daß man bei dem Bedarf entsprechend werben muß. Und zwar an die Zielgruppe angepaßt. Und diese Zielgruppe findet man nicht an der Bushaltestelle. Sondern mit "KrachbummSchießundsolaut" auf entsprechenden Kanälen Plus einer dicken Lage Pathos. Damit bekommst du Leute begeistert.
Holzkopp
Mir scheint das auch so.

Geworben wird irgendwie als ob man Teilnehmer für eine Expedition sucht. Das ist zwar alles recht interessant aber man schreibt halt nicht, was man wirklich sucht: Soldatinnen und Soldaten. Leute, die bereit sind zu kämpfen und sich darauf vorzubereiten. "Werde Panzerkommandant und bereite dich darauf vor, dein Land und unsere Verbündeten wirksam zu verteidigen! Wir geben dir dazu das Beste was wir haben: Material, Ausbildung und Kameradschaft. Du gibst das Beste was du hast: Willen, Einsatz und Loyalität!"

Irgendwie sowas.

Wer am Schreibtisch sitzen will geht eh nicht zur Bundeswehr. (Oder ist da nicht zu gebrauchen). Aber wenn man man sich immer noch rechtfertigen muss und als doof gilt wenn jemand "zum Bund" geht dann kommt halt auch keiner.

Ich habe Kollegen an der Arbeit, die relativ einfache Tätigkeiten ausführen, das aber mit der richtigen Führung zuverlässig und durchhaltefähig. Die könnten auch als Mannschaftsdienstgrade dienen. Aber die kommen gar nicht auf die Idee. OK, weil sie auch einen recht sicheren Job "ohne Krieg" haben.

Aber man muss mal dazu kommen zu sagen was man will und braucht: Soldaten, die sich zum Kampf befähigen. Nein, keine Söldner mit Gewaltfantasien. Aber eben doch Leute, die bereit sind, soldatisch zu handeln und das auch wollen.

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