ZITAT(SailorGN @ 14. Jan 2024, 16:41)
Die F125 war ein reines "Politik-Schiff". Für richtige Krieger hätte man seinerzeit GAR KEINE Genehmigung/Haushaltsmittel erhalten und die F122 waren eh schon auf. Dazu kam, dass eigentlich keine Kampfaufträge in Sicht waren, die auch nur annähernd eine neue Fregatte gerechtfertigt haben... dafür ganz viel "Stabilisierung", Evak-Ops, Interdiction und Polizei in Feegrau. Die F125 war der (erfolgreiche) Versuch, möglichst fette Plattformen für einen sehr schmalen Auftrag zu bekommen... dazu die Doppelbesatzungen, was bedeutete, dass man seegehendes Personal behalten und halbwegs sinnvoll einsetzen kann. Man darf nicht vergessen, dass die Vorlaufzeit der F125 deutlich größer war als der gesamte Zeithorizont der russisch-chinesischen Bedrohung. In der Konzeptionsphase der F125 hat man gerade die F122/F123 vor Djibouti zerrockt, in ner Region und mit nem Auftrag für den diese Nordatlantikgeleiter niemals gedacht waren.
Dass die F125 marinedoktrinär völlig daneben ist und derzeit nicht in Stückzahl gebraucht wird, darüber müssen wir nicht reden. Es ist aber leider so, dass die Marine seit den 90igern (und als erste TSK) politisch massive Kompromisse für ihre Anliegen eingehen musste: Die F123 wurde nie zu dem Ujäger "fertiggebaut" die sie mal werden sollte/Konnte (LFTAS lässt grüßen), die Minenstreitkräfte haben ihr (Regel-)Upgrade Minenjagd2000 nie bekommen, die S-Boote sind weg, bei den Ubooten musste man auf Ersatzteilpakete verzichten, um 4 Hüllen zu bekommen... Und dann war da noch die völlig idiotische politische Diskussion um die F124... warum man diese Einheiten NICHT Zerstörer nennen darf^^ Die Marine hat versucht, das Beste rauszuholen, aber 1) denken Politiker eben auch anders (2. Los Korvetten^^) und 2) hat dieser Kampf und der Versuch der Vorwegnahme politischer Interessen (um beim Aufkommen einer politischen Frage gleich eine adäquate Antwort parat zu haben) zur absoluten "Fahrt auf Sicht" geführt. Damit muss man jetzt eigentlich von FüM (Ministerium) über Marinekommando, die Schulen bis zum BAAINBw(Anteil Marinerüstung) und die Werften alles über Bord werfen, was die Planungen bisher bestimmt hat.
Das Einzige, was Politiker interessiert ist wie viel soll es kosten und wie viele Arbeitsplätze in meinem Wahlkreis kann ich damit generieren. Zu sagen das man einen Type 45 anstelle der F-125 nie bekommen hätte halte ich für unwahrscheinlich. Außerdem war die Marine ganz bestimmt nicht die erste Teilstreitkraft die Federn lassen musste, wenn ich mir so anschaue wie viele Heeresdivisionen und Luftwaffen Geschwader im selben Zeitraum aufgelöst wurden dann hält die Aussage einfach nicht stand. Gleichzeitig hat die Marine bei den größeren Einheiten ihre Flottenstärke aber annähernd gehalten, nur halt zum Preis das diese Nutzlos sind.
Und im Zweifel muss sich eine Marineführung auch einfach mal auf die Hinterbeine stellen und öffentlich ansprechen das diese Beschaffung unsinnig ist, ich will den Politiker sehen der das dann verteidigt, die Opposition würde ihn in der Luft zerreißen, natürlich würde das vermutlich mit einer Versetzung in den Ruhestand gleich kommen aber dafür ist man nun mal Admiral geworden, man ist nicht nur ein blinder Ja-Sager.
€ Zumal wenn man kein Geld für brauchbare Schiffe hat, sondern nur für unnütze Kolonialkreuzer, dann wäre das investierte Geld in den anderen Teilstreitkräften besser aufgehoben gewesen um z.B. die Heeresflugabwehr beizubehalten oder Jagdbombergeschwader 32 nicht aufzulösen.
ZITAT(goschi @ 14. Jan 2024, 18:07)
das halte ich für eine faule Ausrede, man hgätte sicher mehr Schiff gekriegt, wenn nicht eingebaut, so wenigstens dafür vorbereitet, aber nichts davon geschah.
Natürlich macht man jetzt die Politik verantwortlich, was in der ganzen Bundeswehr immer Nummer Eins Aktion ist, vor allem anderen, wird zuerst der Politik die Schuld gegeben...
Aber man hat einfach auch keinerlei Mühe gezeigt, man gab sich sofort mit dem zahnlosen Kolonialkreuzer zufrieden...
Ebenso wie mit den F126...
Das zeigt für mich, dass die Marine kein Konzept hat, keinen Plan und keinen Willen, die Politik ist da dann halt die bequeme Ausrede, wie eigentlich immer für die ganze Bundeswehr.
Oh doch die Marine hat einen Plan, es geht darum möglichst viel Schiffe zu haben die einen Posten als Kapitän zur See rechtfertigen.