Ich setze hier eine Diskussion aus dem allgemeinen
Kriegs-Thread fort, aber hier passt es fast besser rein:
ZITAT(SailorGN @ 20. Jul 2022, 09:50)
(...) Da passen auch die martialischen Talkshows ideal rein; allerdings fällt mir der inheränte Widerspruch zwischen "Entmenschlichung/Marignalisierung des Gegners" und "Notwendigkeit zur Steigerung der Opferbereitschaft" auf. Wenn der Gegner derart unterlegen ist, warum müssen dann so viele russen sterben?
Widersprüche treten doch zu Haufen auf: Wieso kämpfen die Ukrainer so verbissen, wenn sie doch gar keine Ukrainer sind? Ah, nur weil der Nazi-Propaganda? Aber das passt dann nicht mehr in die Darstellung, dass die meisten Bewohner der Ukrainer eigentlich von den Nazis unterdrückt würden und befreit werden wollten. Und die Ukrainer sollen böse Nazis sein, werden aber von einem (aus russischer Sicht drogensüchtigen) Juden mit russischer Muttersprache geführt und haben sogar ein LGBTQ-Bataillon mit Einhorn-Badge. Nazis schalten doch alles gleich! Da haben weder Anderssprachige, noch Juden und erst Recht keine LGBTQ-Leute-Platz. Und dann noch in der Armee bzw. bei der territorialen Verteidigung. Eine schwul-jüdische Nazi-Armee kann noch gegen die reinen Russen, welche noch Werte haben, keine Chance haben. Ja, man versucht es dann damit herzuleiten, dass die Ukrainer Zombies der USA seien und von dieser aufgerüstet und radikalisiert würden.
Genau das Selbe mit dem Westen: Ist der Westen jetzt dekadent verweichlicht oder verschlagen, böse? Von wo kommt die technische und gesellschaftliche Überlegenheit des Westens? Meiner Meinung nach ganz ähnlich wie mit den Islamisten: Die Logik geht nicht auf, dass sich der Westen zugrunde richtet. Es sind die Russen, die einen Minderwertigkeitskomplex haben. Hier will kein vernünftiger Mensch Zustände wie in Russland, sei es im Staat oder in der Gesellschaft.
Die Russen sollten sich wirklich einmal einen Spiegel vorhalten und etwas Selbstreflexion betreiben: Wenn wird die Situation z.B. mit 1941 vergleichen, wer wäre denn da die Nazis?
Die Russen sind in einer ähnlichen Argumentationsschwierigkeit wie die Nazis: Auch diese konnten nur schwer begründen, weshalb die eigentlich überlegenen Deutschen, in Wirklichkeit nicht überlegen waren und die Dekadenten und Minderwertigen so gefährlich.
Und wenn wir schon bei Werten sind: Die Russen behaupten ja, sie würden noch Werte vertreten, welche vom Westen verraten worden sein. Welche Werte sollen denn das sein? Wenn ich sehe, wie deren Armee mit den eigenen Leuten umgeht (ganz zu schweigen vom Gegner und von den Zivilisten), sehe ich keine Werte, insbesondere sehe ich weder Humanismus noch Ehre oder Stolz.