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Sensei
Als Terrorwaffen ist das okay. Aber wenn nur jede 3. Rakete ihr militärisches Ziel findet, dann leidet auch die militärische Wirkung.
ramke
Der Volksverpetzer hat hier zu einen sehr guten Beitrag verfasst:

https://www.volksverpetzer.de/analyse/krementschuk/
"Pro-Russische Desinformations-Accounts versuchen dennoch verzweifelt, so viele Fakes und Verwirrung zu verbreiten, um die russische Schuld am Angriff zu leugnen, wie möglich ist. Es ist eine klassische Strategie: Die oft bezahlten Pro-Kreml-Accounts suchen irgendwelche Details, die sie in Frage stellen können oder behaupten ohne Belege irgendetwas, um Zweifel an der Darstellung der Gegenseite zu erzeugen. Ziel ist nicht, die Wahrheit zu verbreiten, sondern nur Unsicherheit zu erzeugen. Zweifeln reicht. Hier erstmal ein vorläufiger Faktencheck:"
NeWToN
ZITAT(ramke @ 29. Jun 2022, 10:50) *
Der Volksverpetzer hat hier zu einen sehr guten Beitrag verfasst:

https://www.volksverpetzer.de/analyse/krementschuk/
"Pro-Russische Desinformations-Accounts versuchen dennoch verzweifelt, so viele Fakes und Verwirrung zu verbreiten, um die russische Schuld am Angriff zu leugnen, wie möglich ist. Es ist eine klassische Strategie: Die oft bezahlten Pro-Kreml-Accounts suchen irgendwelche Details, die sie in Frage stellen können oder behaupten ohne Belege irgendetwas, um Zweifel an der Darstellung der Gegenseite zu erzeugen. Ziel ist nicht, die Wahrheit zu verbreiten, sondern nur Unsicherheit zu erzeugen. Zweifeln reicht. Hier erstmal ein vorläufiger Faktencheck:"


Allgemein ist der Volksverpetzer ein sehr empfehlenswertes Medium wen es zum Thema Desinformation, Fakenews und Faktencheck geht. Der Name täuscht etwas am Anfang.
Phade
Das mitunter etwas hoch kochende Thema "Wahrheit in der Mitte", das wir hier nur anhand von Beispielen betrachtet hatten, wurde etwas systematischer anhand von 196 Statements des russischen Verteidigungsministeriums analysiert.

https://meduza.io/en/feature/2022/06/30/acc...kraine-ever-had

Den kompletten Report kann man gleichfalls runterladen, er ist allerdings auf Russisch. Vielleicht für den ein oder anderen interessant.
Oknos
^
ZITAT
Thus, Proekt concluded, each €œarea of accumulated Ukrainian manpower and equipment€ and €œUkrainian stronghold€ that Russian destroyed consisted, on average, of one soldier and one quarter of a military vehicle.

biggrin.gif
Irgendwie denke ich gerade an Mr. Bean mit seinem Lenkrad unterm Arm.

Danke für den Link!
PeterPetersen
ZITAT(Phade @ 28. Jun 2022, 15:28) *
Aufnahmen vom Raketeneinschlag gestern im Einkaufszentrum in Kremenchuk:
https://twitter.com/ralee85/status/1541751559381569536?s=21

Russland hat nun übrigens nach zwischenzeitlichem (1) Leugnen, zu (2) Eigenbeschuss durch Ukrainer hin gewechselt zu (3) es wurde eine Lagerhalle mit westlichen Waffensystemen getroffen und deren Trümmer haben das Einkaufszentrum getroffen.


Dann kommt bald (4)
Ist doch egal, die haben es eh nicht anders verdient.
Phade
Fast, mittlerweile ist der Twist (4) das Einkaufszentrum war leer. Jedenfalls habe ich ab da aufgehört zu zählen. wink.gif
Thomas
Nanu? Ich dachte Russland veröffentlicht keine Zahlen mehr? Kennst du die Quelle dazu? Bzw. Kannst die einordnen? Mir sagt das Klingonisch nicht das geringste.
Stormcrow
ZITAT(Thomas @ 1. Jul 2022, 17:52) *
Nanu? Ich dachte Russland veröffentlicht keine Zahlen mehr? Kennst du die Quelle dazu? Bzw. Kannst die einordnen? Mir sagt das Klingonisch nicht das geringste.

Der Tweet-Autor ist mWn sehr vertrauenswürdig und beruft sich auf offizielle Daten von Rosstat, also der russischen Regierung. In einigen Kategorien ging die Produktion wohl auch rauf, aber das sind schon gewaltige Einbrüche in wichtige Kategorien (Transportwesen, Bauwesen, Konsumindustrie).

Interessant, dass man das rausgibt.
Madner Kami
Ich packe es mal hier rein. Russland hat vor kurzem eine neue 100 Rubelbanknote eingeführt. Allerdings kommt sie nicht so recht in Zirkulation. Warum? Weil niemand die Kassensysteme und Bankautomaten updaten kann, denn die ganzen Systeme hängen am westlichen Tropf. lol.gif
Panzerchris
ZITAT
Die Zentralbank plant, nächstes Jahr 1.000- und 5.000-Rubel-Scheine einzuführen.

Die Russen brauchen wohl mehr Geld, um den Krieg zu finanzieren?
Thomas
ZITAT(Stormcrow @ 1. Jul 2022, 21:24) *
ZITAT(Thomas @ 1. Jul 2022, 17:52) *
Nanu? Ich dachte Russland veröffentlicht keine Zahlen mehr? Kennst du die Quelle dazu? Bzw. Kannst die einordnen? Mir sagt das Klingonisch nicht das geringste.

Der Tweet-Autor ist mWn sehr vertrauenswürdig und beruft sich auf offizielle Daten von Rosstat, also der russischen Regierung. In einigen Kategorien ging die Produktion wohl auch rauf, aber das sind schon gewaltige Einbrüche in wichtige Kategorien (Transportwesen, Bauwesen, Konsumindustrie).

Interessant, dass man das rausgibt.

Danke für die Einordnung.
SailorGN
Ehrlich gesagt hab ich das auch nur von twitter geklaut, nachdem ich über Umwege bei Google die Layouts der Diagramme als vertrauenswürdig einordnen konnte... Klingonisch kann ich leider nicht, war "damals" nicht mehr nötig...
Phade
Edit, sehe gerade, dass Sensei das schon im Krieg in der Ukraine Thread gepostet hatte, kann daher hier gelöscht werden.

//

Interessante Datenanalysen zur Fake News Kampagne Russlands gegen die Ukraine vor und nach dem Angriff Russlands:

https://www.nytimes.com/interactive/2022/07...ssia-media.html
Sparta
In Moskau brennt ein Hochhaus. Moscow City Towers.
ramke
Kann nicht sein, lt Google ist das geschlossen thefinger.gif

Ich mag mich an keinen Spekulationen beteiligen, hoffe aber das die feuerwehrleute ihren Job unbeschadet überstehen.
Kuna
Es wird berichtet, dass das Feuer auf dem Dach der unvollendeten Capital Towers in der Nähe von Moskau City ausbrach. Rauch war aus allen Richtungen zu sehen.

Das Feuer wurde später gelöscht und es wurden keine Verletzten gemeldet. Nach vorläufigen Angaben geschah dies infolge eines Gerüstbrandes.

https://apostrophe.ua/news/world/ex-ussr/20...y-moment/273430
Madner Kami


Völlig normal in Russland, das ist so eingeplant.
Sparta
Bilder vom Abzug von Snake Island. Gut zu sehen, wie man zumindest äußerlich funktionsfähiges Pantsir-System zurücklässt. Eventuell galt dem die Bombardierung am Folgetag.


Reddit
Thomas
Deutsche Übersetzung des russischsprachigen Kanals "Fake News" der Falschmeldungen im Russischen Fernsehen erklärt:
Klick mich - Ich bin ein Link

In der Videobeschreibung ist der Link zur Playlist.


Mir war klar dass die Müll verbreiten. Das Ausmaß hatte ich jedoch unterschätzt.
Sensei
ZITAT(Sparta @ 4. Jul 2022, 07:27) *
Bilder vom Abzug von Snake Island. Gut zu sehen, wie man zumindest äußerlich funktionsfähiges Pantsir-System zurücklässt. Eventuell galt dem die Bombardierung am Folgetag.


Reddit


Warum Macht man so etwas? hmpf.gif

Beim Rückzug die Fahrzeuge zumindest unbrauchbar zu machen sollte jetzt eine Selbstverständlichkeit - und nicht so schwer umzusetzen - sein.
Zur Not eben über die Klippe schieben o.ä.

Oder war der Abzug so überstürzt, dass nicht einmal so etwas möglich war?
goschi
ZITAT(Sparta @ 4. Jul 2022, 09:27) *
Bilder vom Abzug von Snake Island. Gut zu sehen, wie man zumindest äußerlich funktionsfähiges Pantsir-System zurücklässt. Eventuell galt dem die Bombardierung am Folgetag.


Reddit

Das bestätigt mMn ziemlich die these, eines nicht geplanten, sondern lokal initiierten Rückzugs, also des lokalen Kommandeurs, der jetzt final seine Truppen abzog.
Dafür spricht auch die Evakuierung mittels Hubschrauber und nicht per Schiff, es sollte schnell gehen.
(das Gerät kann ja durchaus gezielt ausser Betrieb genommen werden, wie wir es schon zu Anfang dieses kriegs diskutierten, gerade luftabwehrgerät hat idR klare und simple Vorschriften zur Unbrauchbarmachung)

Ich gehe von dem, was man sah und las davon aus, dass die Ukrainische Armee den Beschuss kurz davor wirklich intensivierte und auch beständig machte, eben nicht mehr nur per TB-2 und Kampfjets, sondern Artilleriegeschütze, was das Besetzen der Insel untragbar machte für die lokalen Kräfte und die daher diese sehr plötzlich den Abzug bestimmt haben.
Luzertof
Eventuell deshalb auch der russische Phosphorangriff mit Su-30?

Edit:
Okay, Russland scheint ungelenkte Bomben abgeworfen zu haben, die vor allem die Fische im Wasser erschreckten. Video hier: https://www.aljazeera.com/news/2022/7/1/ukr...on-snake-island
Sensei
Russland scheint eine sehr gute Feindbeobachtung durchzuführen - und kann die bösen ausländischen Söldner bis auf dem letzten Soldaten zählen.
Gut 25% wurden schon eliminiert. Weitere 20% haben das Land schon wieder verlassen.

Das Leben als Ukr. Söldner ist wohl wirklich bitter.

[/Sarkasmus]

Augen-Geradeaus berichtet über die Veröffentlichung direkt aus dem Russ Verteidigungsministerium:
https://augengeradeaus.net/wp-content/uploa...hter_dataA.jpeg
Phade
Zumindest für Deutschland entspricht das aber den mir bekannten (und daher auf die ein oder andere Weise veröffentlichten) Zahlen. (edit: Quatsch, war in der Zeile versprungen. Danke für den Hinweis)

Für andere Länder, Polen bspw., halte ich diese Zahlen allerdings auch für Quark. Weder wird man die genaue Zahl der Gefallenen kennen noch die Zahlen der Rückkehrer. Geschweige denn der Rück-Rückkehrer und der neuen Freiwilligen nach der ersten Welle. Wie immer also: Bestenfalls Halbwahrheiten.
Sensei
Auch für die dt. Freiwillige habe ich noch keine Berichte über 37 Tote gesehen.

Aus Korea sollen 13 Freiwillige eingereist sein. Davon dann 4 getötet und 8 zurückgefahren. Also kämpft noch ein einsamer Recke in der Ukraine. tounge.gif

[Propaganda funktioniert nur gut mit einem Wahrheitskern. ... Oder wenn man die Bevölkerung eh schon in totaler Informationsdominanz hat.]
Madner Kami
25% sind tot und 20% geflohen? Bleiben 55%. Russlands Verluste an eigenen Staatsbürgern liegen wo nochmal? 50% Plus? Läuft.
Phade
Angeblich Reportage über eine russische Familie in Sibirien und ihren Kummer, nachdem einer der ihren in der Ukraine gefallen ist. Problem: Auf dem Kühlschrank ist eine ukrainische Plakette mit zweijähriger Garantie zu erkennen.

https://twitter.com/myroslavapetsa/status/1...2444384256?s=21
Panzermeyer
ZITAT
Problem: Auf dem Kühlschrank ist eine ukrainische Plakette mit zweijähriger Garantie zu erkennen.


Evtl. kam der statt des Sohnes aus der Ukraine?
Phade
So lassen es jedenfalls die mit google übersetzten Kommentare vermuten.

Ähnliches Thema: Propaganda demonstriert, dass Sterbegeld von den Hinterbliebenen in einen brandneuen Lada investiert werden kann.
https://twitter.com/pravda_eng/status/15490...2753677313?s=21
Glorfindel
Genozid-Rhetorik im russischen Staatsfernsehen: Moderatoren und Experten behaupten immer wieder, dass die Ukraine nicht mehr existiert, Ukrainier, die sich weigern, sich als Russen zu sehen, werden als Nazis bezeichnet und mit Insekten (Käfer, Würmer) verglichen. Hier ein Beispiel:
Margarita Simonyan meint, die Russen sollten eine Zukunft mit Kultur, mit Heizung und ohne die Ukraine aufbauen. Die bisherige Ukraine dürfte nicht weiter existieren. Es werde keine Ukraine in der Zukunft mehr geben.
Der Moderator Vladimir Solovyov fragt, wieso es keine Ukraine mehr geben könne und beantwortet dies gleich selber:
Wenn ein Tierarzt eine Katze entwurme, so sei dies für den Tierarzt eine "Spezialoperation", für den Wurm "Krieg" und für die Katze eine "Reinigung"
https://twitter.com/JuliaDavisNews/status/1...381189336711169

Ich finde es wichtig, dass man diese Rhetorik zur Kenntnis nimmt.
Glorfindel
Ich setze hier eine Diskussion aus dem allgemeinen Kriegs-Thread fort, aber hier passt es fast besser rein:
ZITAT(SailorGN @ 20. Jul 2022, 09:50) *
(...) Da passen auch die martialischen Talkshows ideal rein; allerdings fällt mir der inheränte Widerspruch zwischen "Entmenschlichung/Marignalisierung des Gegners" und "Notwendigkeit zur Steigerung der Opferbereitschaft" auf. Wenn der Gegner derart unterlegen ist, warum müssen dann so viele russen sterben?

Widersprüche treten doch zu Haufen auf: Wieso kämpfen die Ukrainer so verbissen, wenn sie doch gar keine Ukrainer sind? Ah, nur weil der Nazi-Propaganda? Aber das passt dann nicht mehr in die Darstellung, dass die meisten Bewohner der Ukrainer eigentlich von den Nazis unterdrückt würden und befreit werden wollten. Und die Ukrainer sollen böse Nazis sein, werden aber von einem (aus russischer Sicht drogensüchtigen) Juden mit russischer Muttersprache geführt und haben sogar ein LGBTQ-Bataillon mit Einhorn-Badge. Nazis schalten doch alles gleich! Da haben weder Anderssprachige, noch Juden und erst Recht keine LGBTQ-Leute-Platz. Und dann noch in der Armee bzw. bei der territorialen Verteidigung. Eine schwul-jüdische Nazi-Armee kann noch gegen die reinen Russen, welche noch Werte haben, keine Chance haben. Ja, man versucht es dann damit herzuleiten, dass die Ukrainer Zombies der USA seien und von dieser aufgerüstet und radikalisiert würden.

Genau das Selbe mit dem Westen: Ist der Westen jetzt dekadent verweichlicht oder verschlagen, böse? Von wo kommt die technische und gesellschaftliche Überlegenheit des Westens? Meiner Meinung nach ganz ähnlich wie mit den Islamisten: Die Logik geht nicht auf, dass sich der Westen zugrunde richtet. Es sind die Russen, die einen Minderwertigkeitskomplex haben. Hier will kein vernünftiger Mensch Zustände wie in Russland, sei es im Staat oder in der Gesellschaft.

Die Russen sollten sich wirklich einmal einen Spiegel vorhalten und etwas Selbstreflexion betreiben: Wenn wird die Situation z.B. mit 1941 vergleichen, wer wäre denn da die Nazis?

Die Russen sind in einer ähnlichen Argumentationsschwierigkeit wie die Nazis: Auch diese konnten nur schwer begründen, weshalb die eigentlich überlegenen Deutschen, in Wirklichkeit nicht überlegen waren und die Dekadenten und Minderwertigen so gefährlich.

Und wenn wir schon bei Werten sind: Die Russen behaupten ja, sie würden noch Werte vertreten, welche vom Westen verraten worden sein. Welche Werte sollen denn das sein? Wenn ich sehe, wie deren Armee mit den eigenen Leuten umgeht (ganz zu schweigen vom Gegner und von den Zivilisten), sehe ich keine Werte, insbesondere sehe ich weder Humanismus noch Ehre oder Stolz.
mr.trigger
Am Anfang des Krieges wurde hier im Forum erklärt, dass für die Russen Nazi eine andere Bedeutung hat als bei uns. Nazi wird quasi jeder genannt, der gegen Russland ist. Ob dessen Ideologie irgendwas mit der NSDAP oder deren Ziele zu tun hat, spielt offenbar dabei keine Rolle.
SailorGN
Genau. Das spiegelte sich auch in der Geschichtsschreibung zu den Naziverbrechen in der DDR wider. Der Holocaust und die Vernichtung anderer Minderheiten musste da gegenüber der Verfolgung von Kommunisten zurücktreten. Aus diesem Grund hat das KZ Buchenwald eine herausragende Stellung in der DDR-Erinnerung gespielt: Dort waren viele Kommunisten, auch aus anderen europäischen Landern, welche eine eigene Orga aufgebaut haben, Ernst Thälmann wurde dort ermordet...

Nazi ist jeder, der gegen mich ist; das war die Linie der SU und auch der DDR ggü. der BRD. Für die USA hat das Label nicht gepasst und passt auch heute nicht. Die Ukraine hat das Pech, dass sie in ihrer Geschichte die OUN hat. Damit kann die russische Propaganda so ziemlich alles dicht kleistern. Der Verrat der Moskaukommunisten an Machno und seiner Anarchistenbewegung wird dagegen fein unter den Tisch gekehrt^^

Glorfindel
Ich sage trotzdem:
ein Blick in die Geschichtsbücher und dien Spiegel wäre gescheiter:
Sparta
Beim Meeting heute hat Erdogan, Putin warten lassen. Nein nicht, weil beschäftigt war, er stand im Nebenzimmer und hat dort einfach gewartet.

Putin wartet....

Erdogang kommt und ja ähh wartet auch....
Stormcrow
ZITAT(Glorfindel @ 20. Jul 2022, 11:26) *
Ich setze hier eine Diskussion aus dem allgemeinen Kriegs-Thread fort, aber hier passt es fast besser rein:
ZITAT(SailorGN @ 20. Jul 2022, 09:50) *
(...) Da passen auch die martialischen Talkshows ideal rein; allerdings fällt mir der inheränte Widerspruch zwischen "Entmenschlichung/Marignalisierung des Gegners" und "Notwendigkeit zur Steigerung der Opferbereitschaft" auf. Wenn der Gegner derart unterlegen ist, warum müssen dann so viele russen sterben?

Widersprüche treten doch zu Haufen auf: Wieso kämpfen die Ukrainer so verbissen, wenn sie doch gar keine Ukrainer sind? Ah, nur weil der Nazi-Propaganda? Aber das passt dann nicht mehr in die Darstellung, dass die meisten Bewohner der Ukrainer eigentlich von den Nazis unterdrückt würden und befreit werden wollten. Und die Ukrainer sollen böse Nazis sein, werden aber von einem (aus russischer Sicht drogensüchtigen) Juden mit russischer Muttersprache geführt und haben sogar ein LGBTQ-Bataillon mit Einhorn-Badge. Nazis schalten doch alles gleich! Da haben weder Anderssprachige, noch Juden und erst Recht keine LGBTQ-Leute-Platz. Und dann noch in der Armee bzw. bei der territorialen Verteidigung. Eine schwul-jüdische Nazi-Armee kann noch gegen die reinen Russen, welche noch Werte haben, keine Chance haben. Ja, man versucht es dann damit herzuleiten, dass die Ukrainer Zombies der USA seien und von dieser aufgerüstet und radikalisiert würden.

Genau das Selbe mit dem Westen: Ist der Westen jetzt dekadent verweichlicht oder verschlagen, böse? Von wo kommt die technische und gesellschaftliche Überlegenheit des Westens? Meiner Meinung nach ganz ähnlich wie mit den Islamisten: Die Logik geht nicht auf, dass sich der Westen zugrunde richtet. Es sind die Russen, die einen Minderwertigkeitskomplex haben. Hier will kein vernünftiger Mensch Zustände wie in Russland, sei es im Staat oder in der Gesellschaft.

Das ist einer der Gründe, warum ich Russland durchaus als faschistoid oder protofaschistisch sehen würde. Genau dieser Punkt ist einer, der in Umberto Ecos "Urfaschismus" definiert wird. Das ist nur eine Definition unter vielen, aber mMn durchaus valide.

Wir haben es im Dritten Reich ebenso gesehen - "der Jude" ist schwach, hinterhältig und feige, gleichzeitig ist die Jüdische Weltverschwörung[TM] aber unglaublich mächtig gegenüber den armen Deutschen.
Holzkopp
ZITAT(Stormcrow @ 20. Jul 2022, 19:09) *
Wir haben es im Dritten Reich ebenso gesehen - "der Jude" ist schwach, hinterhältig und feige, gleichzeitig ist die Jüdische Weltverschwörung[TM] aber unglaublich mächtig gegenüber den armen Deutschen.


Diesem Narrativ begenet ein jüdischer Witz aus der Zeit des Dritten Reiches ganz gut, wie ich finde:

Ein exilierter Jude fährt in der Metro in New York und trifft dort auf einen ebenfalls jüdischen Bekannten. Dieser liest den "Stürmer", Julius Streichers antisemitisches Hetzblatt.

Der Exilant empört sich: "wie kannst du dieses üble Blatt lesen, voll mit Propaganda der Nazis?"

Der Lesende antwortet:

"Schau, was steht in deiner Zeitung? Die Juden werden verfolgt, die Juden werden erschlagen, beraubt, ihnen wird die Ehre genommen". Nur Katastrophen, Leid und Trübsal.

In meiner Zeitung steht "Die Juden beherrschen die Welt, besitzen alles Geld, becircen alle Frauen". Das ist doch eine Welt, wie man sie sich wünscht.

In welcher Welt würdest du lieber sein?


Dieser Witz ist natürlich vergiftet, aber er macht genau das: er entlarvt dieses völlig bescheuerte Narrativ vom "Volk des Bösen", den ganzen kruden Unterstellungen und Verschwörungen.

Auf Russland gemünzt: überall Nazis, aber deren Autos wollen wir gerne fahren, deren Lebensstandard hätten wir gerne, wir wären auch gerne so beliebt wie die.

Und dabei fehlt der Blick in den Spiegel.
Broensen
ZITAT(Fremder Fink @ 20. Jul 2022, 21:29) *
Höcke, der ja als Faschist bezeichnet werden darf obwohl er wahrscheinlich keiner ist, ...

Ich trau' mich gar nicht, zu fragen.... hmpf.gif
Fitsch
ZITAT(Sparta @ 20. Jul 2022, 17:55) *
Beim Meeting heute hat Erdogan, Putin warten lassen. Nein nicht, weil beschäftigt war, er stand im Nebenzimmer und hat dort einfach gewartet.

Putin wartet....

Erdogang kommt und ja ähh wartet auch....


hihihi - ich glaub das könnte ein running Gag zwischen den beiden werden :-)
Luzertof
Vielleicht haben wir ja Glück und die zwei vergiften sich nächstes Mal wechselseitig. biggrin.gif
SailorGN
Nöö, Diktatoren machen keine Scherze. Wenn Putin das bei Erdogan in der derzeitigen Lage versucht geht die Erdogans einfach. Das sind ganz unsubtile Machtspielchen, an denen man sieht: Die beiden haben vieleicht gleichlautende Interessen, sind aber keine Freunde^^
Forodir
Das heißt die AFD taugt also noch nicht mal als Faschisten? Das ist natürlich eine traurige Sache rofl.gif

Aber ja vermutlich ist es die Klientel was, in der SA gelandet wäre und wir wissen was beim Aufstieg der Nazis mit denen geschah.
Elbroewer
Also was die Patente und Entwicklungen in der DDR angehen, da sehe ich das etwas anders. Die Entwicklungsingenieure und Designer in der DDR lebten ja nicht hinter dem Mond. Sie hatten halt mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Bestimmte Produkte durften in der DDR aufgrund von Abmachungen innerhalb des RGW nicht entwickelt und produziert werden. Dazu gab es noch den unguten Einfluss der Sowjets auf die Wirtschaft. Es gab da einen DDR-Wirtschaftsminister, der hat sich, nachdem in Moskau ein Abkommen unterschrieben wurde, vor dem er gewarnt hat, weil er wusste, was das für die Wirtschaft der DDR bedeutet, erschossen. Und eine Menge Entscheidungen, die wirtschaftlicher Unsinn waren, waren politischer Natur. Ich denke da nur an die große Enteignungswelle 1972, in der jede Menge Mittelständler und Kleinbetriebe verstaatlicht wurden. Ab da ging laut Aussagen meiner Eltern so richtig bergab. Oder an Preise, die über Jahrzehnte stabil waren und die Herstellungskosten nicht gedeckt haben. Da wurde massiv vom Staat gestützt. Die Bürger wurden mit Sozialleistungen ruhiggestellt. Und das dafür aufgewendete Geld fehlte dann für Innovationen. Ein gutes Beispiel ist der PKW-Bau. Da gab es gute Ideen. Wenn man sich die Entwürfe für einen neuen Trabant anschaut dann sieht man den Golf. Aber es war kein Geld für die neuen Produktionsanlagen da. Und es gibt da so Gerüchte. Die Multispektralkamera von Carl-Zeiss-Jena hätte der Westen auch gerne in die Hand bekommen. Und der Common-Rail-Diesel wurde in der DDR erfunden. Es gab in der DDR Trinkgläser, die nannten sich "superfest". Das war eine Glasmischung, die nicht so schnell kaputt ging. Nach der Wende war das Geschichte. Langlebige Sachen? Um Gottes Willen. Dann doch lieber geplante Schwachstellen. Es gibt da ein Rührgerät aus DDR-Zeiten, das ist unverwüstlich. Heute gar nicht mehr denkbar oder elend teuer. Es gibt da ein paar Reportagen vom MDR. In denen wird sehr schön beschrieben, was hätte sein können, wenn die oberen 10000 ein paar andere Entscheidungen getroffen hätten und die Sowjets nicht immer zwischengefunkt hätten. Aber das ist vergossene Milch.
Thomas
Der Common rail Diesel wurde 1937 von prosper l'orange erdacht und damit erfunden. SKL Motoren haben dann mit als erste einen funktionierenden Motor gebaut. Ungefähr zeitgleich mit der ETH Zürich. Das ist etwas anderes als "wurde in der DDR erfunden".
Madner Kami
Worauf der Poster hinaus will ist aber dennoch zutreffend. Innovationswille und Innovationsfähigkeit waren in der DDR (und eigentlich überall im Ostblock) gegeben. Der unüberwindliche Stolperstein war aber die Wirtschaftspolitik und die ostblockinterne "Außenpolitik" (und im Nachgang 80-90er die "angelernte" Lethargie der Bevölkerung, sowie die bis heute andauernde Schiefstellung in der Bevölkerungsstruktur aka wenig Nachwuchs und geschrumpfte Ortschaften die einfach nicht in der Lage sind die "Manpower" für größere Betriebe vorzuhalten - meine Heimatstadt schrumpfte im Zuge der Wende von nahezu 25.000 Einwohnern in der Stadt alleine auf derzeit 16.000 Einwohner, wobei bei den 16.0000 schon die Einwohner der eingemeindeten Ortschaften mitgezählt werden; der mittlerweile etwa deckungsgleiche Kreis in der DDR hatte zuletzt nahezu 50.000 Einwohner...). In dem Motorenwerk meiner Heimatstadt entwickelte man zum Beispiel einen Viertaktottomotor, weil man es konnte (und irgendwas war besonders an dem, aber ich komme gerade nicht mehr drauf was es war, nebst mehr Leistungsfähigkeit und so weiter), aber wurde er gebaut? Natürlich nicht, denn man hätte die Werkzeuge umbauen müssen und diese Investition wollte man nicht machen weil dieses Motorenwerk laut Plan eben genau einen Typ Zweitaktmotor für Trabanten usw. herstellen sollte. So endete der Prototyp schlussendlich als Schnittmodel und Austellungsstück in meinem Gymnasium, wo er heute noch im Physikunterricht als Anschauungsbeispiel genutzt wird. Außerdem hatten wir in der selben Stadt sowohl eine Teppichfabrik, als auch einen Leuchtenhersteller, deren Produkte nie in der DDR verkauft wurden, sondern ausschließlich Westdevisen ins Land gespült haben (gut, der Leuchtenhersteller versorgte auch Museen und Baudenkmäler wie die Dresdner Semperoper). Insgesamt konnte meine Heimatstadt mit einer Einwohneranzahl von gerade mal 25.000 Menschen 20 VEBs vorweisen, die nahezu alle zumindest in Teilen für den Außenhandel produziert haben. Die DDR war in vielerlei Hinsicht das, was China für uns in den letzten 30 Jahren war und viele dieser Firmen (die Ausnahmen sind die "Teppsche" und zum Teil das Motorenwerk; auf dem Gelände des letzteren findet sich heute unter anderem noch ein kleiner Elektromotorhersteller) haben alle die Wende überlebt, wenn auch zum Teil sehr stark geschrumpft. Wäre da nichts zu holen gewesen, würde es diese heute nicht mehr geben.
SailorGN
Vorsicht, nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Auf dem Gebiet der Wirtschaft war die DDR von den Ausgangsbedingungen mit der BRD vergleichbar, die Menschen hatten ja zuvor die gleiche Bildung erhalten und die Industriegebiete in der Zone hatten durch Demontage gelitten, nicht so sehr durch Bombardements. Die wirtschaftliche Innovationsfähigkeit hinkte der westdeutschen nur leicht hinterher, hauptsächlich weil Ings und Facharbeiter aus naheliegenden Gründen lieber im Westen leben wollten. Im Laufe der Zeit, vor allem in den 70igern kippte die Lage, weil Innovation und Veränderung auch Investment erfordert. Hier war das elementare Problem der DDR: Sie konsumierte zu viel (nicht unbedingt in Bevölkerung und Sozialleistungen, sondern auch im Bereich Militär und Staatssicherheit. Die Besatzungskosten waren auch nicht ohne). Gleichzeitig durfte sie im RGW nicht frei neue Wege gehen, die Aufgaben (Monopole) waren klar verteilt (Ich sage nur Ikarus-Busse aus Ungarn). Die DDR konnte (und wollte von der Führung her) die eigene Innovationskraft nicht ausnutzen und das hatte auch sozialpolitische Gründe. Und hier sind wir an der Kreuzung mit fremder Finks Argumentation: Die Sozialpolitik war nach den Erfahrungen des 17. Juni für Honnecker das wichtigste Gebiet, dem "Frieden" im Lande wurde alles andere untergeordnet. Dies geschah einerseits über klassische soziale Maßnahmen, andererseits über Repression. Und am Fokus der Repression sah man das auch: Es wurden Bürgerrechtler und andere sozial bewegte Gruppen in den Fokus genommen, genauso wie Umwelt- und Friedensaktivisten. Alles Akteure einer weitgefassten sozialen Bewegung. Die Hools, Skins und Neonazis dagegen waren keine Gefahr für die Sozialpolitik des Staates, die dort vorherrschenden totalitären und aggressiven Tendenzen waren deutlich leichter ins Regime zu integrieren als die "Gammler". Dazu kam, dass die "Entnazifizierung" in der DDR ein von oben gesteuerter Prozess gewesen ist, der immer auch der Staatslegitimation diente. Somit konnten "nützliche " Menschen nach Belieben entlastet werden (oder erpresst), aber eine flächige Auseinandersetzung mit lokalen Nationalsozialisten gab es nicht... im Gegenteil, der ganze untere und mittlere Parteiapparat der SED und die Sicherheitskräfte waren durchsetzt mit Altnazis, die keine angst haben mussten, solange sie "systemkonform" handelten. Externe Aufdeckung durch Bürgerinitiativen oder Geschichtsinteressierte war nicht zu erwarten.
Elbroewer
@ Thomas Danke für die Info! Das hatte ich anders in Erinnerung.
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