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Stefan Kotsch
@kameratt

Ich hatte noch garkeine Beweisführung geliefert. Das Beispiel mit dem Obersten war nur reine Illustration.

Zur Untermauerung liefere ich hier eine Suchanfrage frei Haus: Suche: Russland Antisemitismus
Das sollte reichen.

___

ZITAT(Kameratt @ 11. Feb 2018, 09:31) *
ZITAT(Stefan Kotsch @ 11. Feb 2018, 21:27) *
Rein aus dem Text erkennt ein Outsider freilich nichts bedenkliches. Immerhin, der Sprachgebrauch ist zu 120% der, den ich aus den DDR-Zeiten noch in Erinnerung habe. Das ist KPdSU-Stalin-Sprech vom allerfeinsten. Ist auch kein Wunder, wenn das Komitee für Staatssicherheit dort wieder das Rückrat des Staates bildet.

Schön wenn die Welt so einfach ist.

Ja, so einfach ist das für mich. Also ich kenne diese Sprache noch in und auswendig.
EK 89/2
ZITAT(Crazy Butcher @ 12. Feb 2018, 12:25) *
ZITAT(EK 89/2 @ 12. Feb 2018, 12:17) *
Ich mache mich immer über die Typen lustig, die am Auto die Trikolore und/oder das Georgsband haben und dann im Magnit Danone, Milka und Head and Shoulders kaufen ( so sie sich das leisten können).

Was spricht denn dagegen als Patriot auch Produkte aus Drittländern zu benutzen? Gibt es eine Regel die das verbietet? Oder muss man zwangsläufig alles fremde hassen? Mir scheint, dein Weltbild ist sehr simpel schwarz/weiß-gestrickt. Der restliche Beitrag bestätigt das nur noch. Persönliche Anekdoten sind schon und gut, aber nicht wirklich aussagekräftig und auf allgemeingültigen Fakten beruhend.


Ich habe geschrieben: "Ich mache mich über die Typen lustig..." Wer sagt denn das das Verboten ist /werden sollte. Ist halt nur wie "ein bisschen Schwanger"
Es ist für mich nur die gleiche Baustelle wie die Döner-Skins: Noch schnell bei Murat einen Döner essen und dann frisch gestärtkt dem nächsten Jussuf eine reinhauen, nur weil er ein Jussuf ist.

xena
Ich mache mich auch über die Deutschen lustig, die mit Deutschlandfähnchen am Auto Anglizismen noch und nöcher verwenden und ein ausländisches Auto fahren und vom Einkauf wollen wir erst gar nicht reden... Gilt analog auf für Italien, Schweiz, Österreich usw... rofl.gif
Meine Güte, was sind denn das für Argumente?
MeckieMesser
ZITAT(Kameratt @ 11. Feb 2018, 10:55) *
ZITAT(Slavomir @ 10. Feb 2018, 23:27) *
Man muss auch bedenken, dass der (ohne Zweifel) heldenhafte Tod des Piloten in Russland große Wellen geschlagen hat und die sachliche Auseinandersetzung im Moment nicht wirklich möglich ist. In USA wäre die Reaktion vermutlich ähnlich. Sie reagieren da anders als die Deutschen.

Auch in Deutschland würden solch provokante und angesichts des Anlasses auch pietätlose Äußerungen hohe Wellen schlagen, wenn jemand z.B. behaupten würde, deutsche Soldaten würden in Afghanistan oder Mali für Exportüberschüsse und Gewinne des Finanzkapitals sterben. Man erinnere sich nur an die wesentlich harmloseren Aussagen von Horst Köhler.


Nur das das Herr nicht das Staatsoberhaut von Russland ist.
Man stelle sich vor, unser Außenministerium würde Kommentare von Todenhöfer auf diese Art kommentieren. Das käme dem ganzen wohl näher.

Einfach nur peinlich.
Crazy Butcher
Peinlich ist, dass du der Ansicht bist, die ganze Welt müsse sich nach deutschen Maßstäben richten. Die offiziellen Meldungen in der deutschen Politik sind sowas von weichgespült und glattgebügelt, da könnte man glatt komplett drauf verzichten. Ich habe mich immer gewundert, warum man sich in der hiesigen Presse so an den Aussagen einzelner Politiker im Ausland aufhängt, dann habe ich sie mit denen deutscher Politiker verglichen. Die Merkelschen Jahre des Durchwurschtelns scheinen ihre Spuren hinterlassen zu haben.
ZITAT(MeckieMesser @ 12. Feb 2018, 15:40) *
Man stelle sich vor, unser Außenministerium würde Kommentare von Todenhöfer auf diese Art kommentieren.

Das ist aber nicht unser Außenministerium. In Russland (und vielen anderen Ländern) wird auch nicht von 'Mitbürgerinnen und Mitbürgern' oder 'Wählerinnen und Wählern' gesprochen. Skandal! rofl.gif
Kameratt
ZITAT(Stefan Kotsch @ 12. Feb 2018, 13:37) *
@kameratt

Ich hatte noch garkeine Beweisführung geliefert. Das Beispiel mit dem Obersten war nur reine Illustration.

Zur Untermauerung liefere ich hier eine Suchanfrage frei Haus: Suche: Russland Antisemitismus
Das sollte reichen.

Nein, das reicht leider nicht. Denn die Suchanfrage liefert auch andere Ergebnisse.

ZITAT
[...]
A new global poll by the U.S.-based Anti-Defamation League has shed a little more light on attitudes to Jews in both countries. And, according to the survey, Ukraine is a more anti-Semitic place than Russia.

The poll surveyed 53,100 adults in 102 countries and territories worldwide, with a higher score indicating higher levels of anti-Semitism.
The overall ADL Global 100 Index score represents the percentage of respondents who answered “probably true" to six or more of 11 negative stereotypes about Jews. An 11-question index has been used by ADL as a key metric in measuring anti-Semitic attitudes in the United States for the last 50 years.

The questions are "based on age-old stereotypes about Jews, including classical stereotypes about Jewish power, loyalty, money, and behavior."

Overall, in Ukraine, 38 percent of those polled could be considered anti-Semitic and in Russia 30 percent.

In Eastern Europe, the survey notes that the most widely held anti-Semitic stereotype is that "Jews have too much power in the business world." In Ukraine, 56 percent agreed with that statement and 49 percent of Russians.

At 38 percent, Ukraine was more anti-Semitic than the regional average of 34 percent for Eastern Europe. Poland was the most anti-Semitic country in Eastern Europe with an index score of 45 percent.

By comparison, Greece is the most anti-Semitic country in Western Europe with 69 percent. Sweden is the most tolerant with 4 percent.

The worst performing region in the world is the Middle East and North Africa where 74 percent of people held anti-Semitic views.

Interestingly, Iran emerged as the region's least anti-Semitic country, with 56 percent of those surveyed expressing such views.
[...]
https://www.rferl.org/a/ukraine-more-anti-s...a/25384493.html

Demnach wären antisemitische Einstellungen in Russland weniger verbreitet als im osteuropäischen Durchschnitt.

ZITAT
Report 2017: Ukraine had more antisemitic cases than all former USSR countries combined

MOSCOW — In its main annual report on antisemitism, Israel’s government singled out Ukraine as unusual in Eastern Europe for the alleged increase in attacks there, triggering protest by Kiev.

The allegation appeared in the antisemitism report for 2017 that the Ministry for Diaspora Affairs under Education Minister Naftali Bennett published last week, ahead of the January 27 International Day of Holocaust Remembrance.

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“A striking exception in the trend of decrease in antisemitic incidents in Eastern Europe was Ukraine, where the number of recorded antisemitic attacks was doubled from last year and surpassed the tally for all the incidents reported throughout the entire region combined,” the report said.
[...]
http://www.jpost.com/Diaspora/Antisemitism...combined-540096

ZITAT(Stefan Kotsch @ 12. Feb 2018, 13:37) *
Ja, so einfach ist das für mich. Also ich kenne diese Sprache noch in und auswendig.

Erklang diese Sprache denn auch, um die Würde gefallener Soldaten zu verteidigen? Oder ist es in deinem Wertekosmos völlig in Ordnung sie zu verunglimpfen?
Einfache Weltbilder haben den Vorteil verständlich zu sein, nur mit der Abbildung der Realität haben sie ihre Schwierigkeiten. Reaktionäre Stalin-Stasi-KPDSU-Genossen, die als ominöse "Insider" dem Antisemitismus huldigen, vertragen sich nun mal nicht besonders gut mit der teilweise jüdischen Abstammung des Präsidenten des Landes oder der Zusammensetzung großer Teile seines Kabinetts.


ZITAT(EK 89/2 @ 12. Feb 2018, 12:17) *
Kameratt, Du solltest es doch eigendlich besser wissen.
Sehr viele Russen sind teilweise extrem rassistisch, homophob und was ihren Patriotimus angeht haben sie auch eine rosarote Brille auf. Ich mache mich immer über die Typen lustig, die am Auto die Trikolore und/oder das Georgsband haben und dann im Magnit Danone, Milka und Head and Shoulders kaufen ( so sie sich das leisten können).

Die Russen unterscheiden auch stark in gute und schlechte Moslems. Gute Moslems sind zB die Usbeken und teilweise die Tadschiken. Währen Araber und Afrikaner schlechte Moslems sind.
Von den "Kaukasiern" ganz zu schweigen. Das ist ja schon eine Beleidigung.

Also zB als schwarzer Homosexueller hast Du dort voll den Zonk. Umgangssprachlich werden Schwule ja auch nur "Päderasti" genannt.

Zum Antisemitismus
Mein Schwiegervater (Russe und alle anderen in Sauna ausser mir auch) hat mir in der Sauna erzählt, dass sich die Wehrmacht doch immer korrekt verhalten hat. Also wenn einer beim Klauen erwischt wurde oder nach einer Vergewaltigung dann wären die Schuldigen schwer bestraft worden. Das fand ich damals schon erstaunlich, weil ich das doch etwas anders gelernt hatte, aber auch die anderen, die die Zeit zum Teil noch miterlebt haben, haben dazu nur beifällig genickt.
Auf meinen Einwand, was denn mit den Deportationen und Erschiesungen an den ganzen Juden wäre, kam nur lakonisch "Ach ja die Juden" damit war für die Russen das Thema erledigt.

Das ist allerdings kein rein Russisches Problem. Ähnliches habe ich auch mit Polen, Ukrainern (Da kommen dann noch vor allem Polen und teilweise Russen als "Untermenschen" dazu) und in den baltischen Staaten erlebt.

Ja was soll ich dazu sagen? Gerade weil ich Umgang mit Russen habe, weiß ich, dass es nicht DEN Russen gibt. Daher auch mein Unverständnis ggü. solchen persönlichen Erfahrungen als vermeintlich allgemein gültiges Argument.
Inwiefern sollen die Prolos mit den Fahnen hierzulande überhaupt repräsentativ für die russische Gesellschaft sein? Wer ist das überhaupt? Meines Wissens sind von den 4 oder 5 Mio. Menschen in Deutschland mit "sowjetischem" Migrationshintergrund lediglich um die 600.000 ethnische Russen und vergleichbar viele russische Staatsangehörige, wobei die beiden Teilmengen nicht identisch sind. Ein Großteil sind Russlanddeutsche, daneben gibt es aber auch zahlreiche Ukrainer, Kasachen, Letten oder ebenjene Kaukasier wie Armenier, Georgier, Tschetschenen, Dagestaner usw. Ich sehe da einfach keine direkte Verbindung für pauschale Aussagen und repräsentative Rückschlüsse. Und selbst wenn wir das perfekte Abbild hätten, hat das immer noch nicht das Geringste mit einem Facebook-Post des russischen Verteidigungsministeriums zu tun, um daraus weitreichende Schlussfolgerungen über den institutionellen Antisemitismus in Russland zu tätigen.

Wo ich aber zustimmen kann, ist, dass es gerade in der "patriotischen Ecke" sehr viele Russen gibt, die homophob, rassistisch und auch teilweise offen antisemitisch sind. Aber selbst dort sind solche Meinungen nicht unumstritten. Russland ist nun mal ein Vielvölkerstaat und viele, wenn nicht die meisten Russen haben einen multiethnischen Hintergrund und Mischehen sind keine Seltenheit.

Das Deutschlandbild vieler Russen ist dabei verklärt und vom Glauben an einen europäischen Sonderweg geprägt, wobei dies allerdings in den letzten Jahren eher abgenommen hat.

Dein Schwiegervater hätte wohl besser im Geschichtsunterricht aufpassen sollen. Dann wüsste er, dass der Nationalsozialismus neben dem Völkermord an den für ihn unbedeutenden Juden auch den Tod von Millionen anderer seiner Landsleute zu verantworten hat. Und die Wehrmacht hat sich dabei auch nicht gerade als Träger der Rechtsstaatlichkeit und wirtschaftlicher Prosperität ausgezeichnet. Stichworte: Hungerplan und Kriegsgerichtsbarkeitserlass.
Nite
ZITAT(Kameratt @ 12. Feb 2018, 16:52) *
Erklang diese Sprache denn auch, um die Würde gefallener Soldaten zu verteidigen? Oder ist es in deinem Wertekosmos völlig in Ordnung sie zu verunglimpfen?

Mit offiziellen Statements in denen man in absolut kleinkarierter Art und Weise die man eher von Drittweltdespoten kennt Kritiker persönlich angreift verteidigt man gewiss nicht die "Würde gefallener Soldaten".
"Der hat mich geärgert, jetzt beleidige ich zurück" erinnert halt eher an einen Kindergarten als an das Verhalten dass man von staatlichen Institutionen erwartet.
SailorGN
Das Vorbringen der Ukraine ist mal wieder whataboutism in Reinform... fehlt nur noch: Aber die Fritzens waren viel größere Antisemiten^^

Was immer wieder erstaunlich ist: Der Aufwand, den offizielle russische Stellen bei Kritik betreiben. Wenn es in D (und ich wähle dieses Beispiel absichtlich) jedesmal um ein Statement aus einem Ministerium geht, wenn irgenddwo im Ausland eine Aussage gegen die offizielle dt. Linie gemacht wird könnten wir uns dafür ein eigenes Ministerium leisten. Was aber wirklich erschreckend ist: Anscheinend MUSS in Ru ja jede Widerrede aufs Kleinlichste beantwortet werden, es könnte ja sein, dass die offizielle Linie daraufhin hinterfragt wird. Und gerade bei "Helden" ist der Kreml ganz empfindlich, ich sag nur Panfilowsky... könnte ja sein, jemand findet raus, was erstunken und erlogen ist wink.gif

Zum Fall selbst: Man kann zu dem Vorfall stehen wie man will, aber ich wüsste gern, warum ein abgeschossener Pilot, der bei Widerstand gegen die Gefangennahme fällt (ob nun durch Eigen- oder Gegnerwirkung ist erstmal zweitrangig) so "heldenhaft" ist. Ich kann sehr wohl verstehen, warum er sich nicht widerstandslos gefangennehmen lässt, aber "heldenhaft" ist was anderes. Oder anders gefragt, was macht ihn mehr zum Helden als die Piloten der Su, die von den Türken abgeschossen wurde oder mehr zum Helden als irgendeinen Wagner-Söldner, Kontrakniki oder "Freiwilligen" in den sog. "Volksrepubliken" auf dem Staatsgebiet der Ukraine?
Hummingbird
Ich halte es grundsätzlich für fragwürdig derartige Selbstmordaktionen zu verherrlichen. Jemanden zum Helden zu erklären bedeutet ihn zur Vorbildfigur zu machen. Ich kann schwerlich etwas vorbildliches daran erkennen wenn jemand sich bei seiner Festnahme - durch wen auch immer - mit einer Granate hochjagt und dabei noch versucht jemanden mitzunehmen. Derartiges sollte man Fanatikern überlassen. Das ist einer modernen und aufgeklärten Gesellschaft unwürdig.
Stefan Kotsch
ZITAT(Kameratt @ 11. Feb 2018, 17:52) *
ZITAT(Stefan Kotsch @ 12. Feb 2018, 13:37) *
Ja, so einfach ist das für mich. Also ich kenne diese Sprache noch in und auswendig.

Erklang diese Sprache denn auch, um die Würde gefallener Soldaten zu verteidigen? Oder ist es in deinem Wertekosmos völlig in Ordnung sie zu verunglimpfen?
Einfache Weltbilder haben den Vorteil verständlich zu sein, nur mit der Abbildung der Realität haben sie ihre Schwierigkeiten. Reaktionäre Stalin-Stasi-KPDSU-Genossen, die als ominöse "Insider" dem Antisemitismus huldigen, vertragen sich nun mal nicht besonders gut mit der teilweise jüdischen Abstammung des Präsidenten des Landes oder der Zusammensetzung großer Teile seines Kabinetts.


Der Verweis auf die Würde der Gefallenen geht hier völlig fehl. Im Übrigen sind in Russland die Diskussionen über die Art und Weise wie derzeit das Gedenken organisiert wird schon im vollen Gange. Da müssen wir uns hier in Deutschland nichts neu ausdenken.

Nur ein Beispiel:
Tatiana Krasnova "Wir haben nicht akzeptiert", SNOB.RU am 12.02.18
ZITAT
"Die Lehre zur patriotischen Erziehung in russischen Schulen nimmt immer erschreckendere Formen an.
...
Es ist unmöglich, Liebe für das Vaterland auf dem Massensterben von Menschen zu bauen, egal wie heroisch das auf unserer Seite war.
...
Schauen Sie sich die Bedingungen an, unter denen die russischen Veteranen leben und sterben und vergleichen Sie das damit mit, wie die Veteranen der besiegten Deutschen ihr Alter erreichen. Bei genauem Hinsehen werden Sie einschätzen können, was der Große Siege seine Erben hinterlassen hat.
...
Ich denke, das ist eine ausgezeichnete Gelegenheit für konstruktives (ich betone - konstruktiv!) Schämen.
"


Ich denke, wenn man zusammenfasst was in Russland neben den Staatsmedien zu lesen ist, dass die jüngern Russen allmählich die Schnauze voll haben von der staatlichen Überflutung mit Patriotismus der sich seit über 70 Jahren fast ausschließlich über den Sieg von 1945 definiert.
Quelle -->


Da kursieren in Russland Memes wie dieses:

Wo ist meine Sowok?
Die Sowok zurück, verdammt!

(Sowok ist eine Allegorie auf Sowjetunion, auf den Sowjetmenschen - der Sowok; wörtlich ist Sowok die Kehrschaufel.)

Oder etwas derber:

Sowkodrotscher (Drotscher ist der Wichser) im Sinne von Sowjet-Wichser. Es geht um die Alten und alle diejenigen die derart "geil" auf die "gute" alte Zeit sind, dass ihnen glatt einer abgeht. Der russische Humor kann bekanntlich sehr deftig sein. Ich mag ihn übrigens.
Kameratt
ZITAT(SailorGN @ 12. Feb 2018, 20:38) *
Das Vorbringen der Ukraine ist mal wieder whataboutism in Reinform... fehlt nur noch: Aber die Fritzens waren viel größere Antisemiten^^

Die Ukraine habe ich mit keinem Wort erwähnt, sondern nur geschrieben, dass das Niveau antisemitischer Einstellungen in Russland unter dem Durchschnitt osteuropäischen Staaten liegt und mich dabei auf die Untersuchung in dem Artikel bezogen. Auch in absoluten Werten ist die Zahl judenfeindlicher Handlungen in Russland nicht am höchsten, obwohl Russland das mit Abstand größte osteuropäische Land ist. Das kann man der zweiten Quelle entnehmen.
Aber ist es tatsächlich bezeichnend, dass Antisemitismusvorwürfe gegen Russland erhoben werden, während solche Einstellungen in anderen Staaten der Region, auch unter den EU- und NATO-Staaten, weitgehend ignoriert werden. Somoza, unsere Hurensöhnetm und so^^ Oder man könnte auch "den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen" sagen.
ZITAT(SailorGN @ 12. Feb 2018, 20:38) *
Was immer wieder erstaunlich ist: Der Aufwand, den offizielle russische Stellen bei Kritik betreiben. Wenn es in D (und ich wähle dieses Beispiel absichtlich) jedesmal um ein Statement aus einem Ministerium geht, wenn irgenddwo im Ausland eine Aussage gegen die offizielle dt. Linie gemacht wird könnten wir uns dafür ein eigenes Ministerium leisten. Was aber wirklich erschreckend ist: Anscheinend MUSS in Ru ja jede Widerrede aufs Kleinlichste beantwortet werden, es könnte ja sein, dass die offizielle Linie daraufhin hinterfragt wird. Und gerade bei "Helden" ist der Kreml ganz empfindlich, ich sag nur Panfilowsky... könnte ja sein, jemand findet raus, was erstunken und erlogen ist wink.gif

Auch die Geschichte von Jebediah Springfield ist erstunken und erlogen. So what? Manche sind Heldenmythos, andere wiederum tatsächlich geschehen.

ZITAT(Hummingbird @ 12. Feb 2018, 21:10) *
Ich halte es grundsätzlich für fragwürdig derartige Selbstmordaktionen zu verherrlichen. Jemanden zum Helden zu erklären bedeutet ihn zur Vorbildfigur zu machen. Ich kann schwerlich etwas vorbildliches daran erkennen wenn jemand sich bei seiner Festnahme - durch wen auch immer - mit einer Granate hochjagt und dabei noch versucht jemanden mitzunehmen. Derartiges sollte man Fanatikern überlassen. Das ist einer modernen und aufgeklärten Gesellschaft unwürdig.

Versuche das im Kopf zu behalten, wenn du von Typen gefangen genommen wirst, die andere Piloten in Käfigen anzünden oder mit einem Messer Kinder enthaupten. xyxthumbs.gif

@Stefan Kotsch
Nun kann ich dir gänzlich nicht mehr folgen. Möchtest du auf dem Niveau von Memes arguementieren? Dass es viele unterschiedliche Meinungen gibt, ist wohl keine neue Erkenntnis. Nur was sollen sie belegen? Ich kann hier auch hunderte Memes über die EU, NATO, Ukraine, die zionistische Weltverschwörung usw. bringen, aber das ersetzt doch nun wirklich keine soziologische Untersuchung.
Stefan Kotsch
ZITAT(Kameratt @ 12. Feb 2018, 09:25) *
@Stefan Kotsch
Nun kann ich dir gänzlich nicht mehr folgen. Möchtest du auf dem Niveau von Memes arguementieren? Dass es viele unterschiedliche Meinungen gibt, ist wohl keine neue Erkenntnis. Nur was sollen sie belegen? Ich kann hier auch hunderte Memes über die EU, NATO, Ukraine, die zionistische Weltverschwörung usw. bringen, aber das ersetzt doch nun wirklich keine soziologische Untersuchung.


Ich will den Rahmen des Themas nicht zu sehr aufweiten. Das russische Internet bietet allerdings Fakten zu Hauf zur im Moment diskutierten Frage. Ich bin somit nicht genötigt mir etwas aus den Fingern zu saugen. Die Russen selbst bieten Informationen aus erster Hand. Wenn man sie zur Kenntnis nehmen möchte.

Was die angesprochenen Memes betrifft, da empfehle ich ein neues Thema aufzumachen? "USA today - Nachrichten aus den USA" zum Beispiel, da kann man solche Mmes posten. Denn hier gehts ja speziell um Russland und seine Medienpolitik.
Kameratt
ZITAT(Stefan Kotsch @ 13. Feb 2018, 10:42) *
ZITAT(Kameratt @ 12. Feb 2018, 09:25) *
@Stefan Kotsch
Nun kann ich dir gänzlich nicht mehr folgen. Möchtest du auf dem Niveau von Memes arguementieren? Dass es viele unterschiedliche Meinungen gibt, ist wohl keine neue Erkenntnis. Nur was sollen sie belegen? Ich kann hier auch hunderte Memes über die EU, NATO, Ukraine, die zionistische Weltverschwörung usw. bringen, aber das ersetzt doch nun wirklich keine soziologische Untersuchung.


Ich will den Rahmen des Themas nicht zu sehr aufweiten. Das russische Internet bietet allerdings Fakten zu Hauf zur im Moment diskutierten Frage. Ich bin somit nicht genötigt mir etwas aus den Fingern zu saugen. Die Russen selbst bieten Informationen aus erster Hand. Wenn man sie zur Kenntnis nehmen möchte.

Was die angesprochenen Memes betrifft, da empfehle ich ein neues Thema aufzumachen? "USA today - Nachrichten aus den USA" zum Beispiel, da kann man solche Mmes posten. Denn hier gehts ja speziell um Russland und seine Medienpolitik.

Es gibt derzeit keine Anhaltspunkte , um anzunehmen, dass eine Mehrheit ein Problem damit hätte, wie das Gedenken an den getöteten Piloten organisiert ist.

Ich meinte schon russische Memes zu anderen Themen und/oder aus einem anderen Teil des politischen Spektrum. Da gibt es dann auch einige, deren Humor Du eventuell doch nicht so sehr wertschätzen kannst.
SailorGN
Antisemitismus in anderen, insb. europäischen Ländern wird eben nicht ignoriert, siehe bspw Polen^^ Es ist aber kein Argument, bzw. keine Widerlegung der hier genannten Beobachtung, dass sich die derzeitige offizielle russische Sprache vermehrt und strukturell stalinistischer Muster bedient, eben auch jener der versteckt antisemitischen Kamapgnen gegen Juden/jüdische Intelligenz.

Was die Heldensagen angeht: Es geht nicht darum, ob sie erstunken und erlogen sind oder nicht (im Falle Panfilowsky ist die sache sehr sehr eindeutig). Es geht darum, das trotz offizieller Kenntnis (und vormaligen Eingeständnisses) der Lüge diese Lüge vehement und mit sehr niveaulosen und persönlichen Mitteln verteidigt wird. Genau das Gleiche kann man beim "Bekämpfen" jeglicher Kritik an offiziellen Darstellungen sehen, wie in diesem Fall. Offensichtlich geht es nicht darum, in der Sache einen Diskusrs zu führen, sondern jede Art der kritischen Auseinandersetzung mit offiziellen Positionen des Kremls insb. durch Russen mit aller Macht und Niveaulosigkeit zu unterdrücken und den Betreffenden persönlich, moralisch und in seiner Glaubwürdigkeit zu zerstören.
MeckieMesser
ZITAT(Crazy Butcher @ 12. Feb 2018, 16:22) *
Peinlich ist, dass du der Ansicht bist, die ganze Welt müsse sich nach deutschen Maßstäben richten. Die offiziellen Meldungen in der deutschen Politik sind sowas von weichgespült und glattgebügelt, da könnte man glatt komplett drauf verzichten. Ich habe mich immer gewundert, warum man sich in der hiesigen Presse so an den Aussagen einzelner Politiker im Ausland aufhängt, dann habe ich sie mit denen deutscher Politiker verglichen. Die Merkelschen Jahre des Durchwurschtelns scheinen ihre Spuren hinterlassen zu haben.

Das hat glaube ich nichts mit DE zu tun. Es gibt international diplomatische Gepflogenheiten, die man aus gutem Grund nicht untergraben sollte.

ZITAT(Crazy Butcher @ 12. Feb 2018, 16:22) *
ZITAT(MeckieMesser @ 12. Feb 2018, 15:40) *
Man stelle sich vor, unser Außenministerium würde Kommentare von Todenhöfer auf diese Art kommentieren.

Das ist aber nicht unser Außenministerium. In Russland (und vielen anderen Ländern) wird auch nicht von 'Mitbürgerinnen und Mitbürgern' oder 'Wählerinnen und Wählern' gesprochen. Skandal! rofl.gif

Ich glaube da sind wir auch froh drüber, dass hier der Damm noch nicht gebrochen ist.

Gibt ja auch "viele andere Länder" in denen es nicht ganz so toll zum Leben ist.
Hummingbird
ZITAT(Kameratt @ 13. Feb 2018, 09:25) *
Versuche das im Kopf zu behalten, wenn du von Typen gefangen genommen wirst, die andere Piloten in Käfigen anzünden oder mit einem Messer Kinder enthaupten. xyxthumbs.gif
Ich stelle nicht in Frage wie der Pilot mit der Situation umgegangen ist. Der wird besser als jeder andere gewusst haben, was er von den Leuten die er bombardiert zu erwarten hat. Mein Punkt war vielmehr, dass ich es ablehne, das derartiges von staatlicher Stelle verherrlicht wird.
Merowinger
Ich kann da Kameratt zum Thema Antisemitismus schon in der Tendenz folgen. Mit der Heldenkultur und Verehrung allerdings habe ich ein Problem, nicht nur in Russland.

P.S. am Rande: Ich wusste bis kürzlich nicht, das "Hurra!" von den Mongolen/Tartaren geprägt wurde.
Schwabo Elite
ZITAT(Merowinger @ 13. Feb 2018, 20:34) *
P.S. am Rande: Ich wusste bis kürzlich nicht, das "Hurra!" von den Mongolen/Tartaren geprägt wurde.

Das ist, soweit ich weiß, auch recht fraglich. Die Tendenz scheint eher zu sein es von mittelhochdeutsch "hurren" (wie engl. to hurry) abzuleiten, im Sinne von "schnell bewegen", "sich eilen"; dann als Imperativ davon.
Seneca
Russlands Athleten dürfen in Südkorea bekanntlich nicht unter russischer Flagge starten. Verantwortlich dafür sind laut des russischen Außenministers Lawrow nicht die russischen staatlichen Doper sondern - die USA.
ZITAT
Russlands Außenminister Sergej Lawrow sieht die USA als Drahtzieher des Staatsdopingskandals. Angesprochen auf das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS, der Russland „staatlich gefördertes Doping“ attestierte, sagte Lawrow, die Vorwürfe seien von den USA inszeniert worden, weil „sie uns nicht fair schlagen können“.
Er denke, es sei „eine Art von Wettbewerb ohne Skrupel, weil das US-Team offensichtlich nicht in der Lage ist, uns im Sport zu schlagen“, sagte Lawrow in einem Interview mit Russia-1 TV , das auch auf der Website des russischen Außenministeriums veröffentlicht wurde.
Das Verbannung Russlands von den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang, sagte Lawrow, sei ein Mittel, um „ihren Platz als unbestrittener Weltmarktführer im Sport zu finden und zu behalten. Alle Rivalen müssen zur Seite gedrängt werden.“ Es sei „eine gute Kampagne, die antirussisch ist“.

https://www.focus.de/sport/olympia-2018/law...id_8452164.html
Lawrows Behauptung zeigt exemplarisch zwei Kernpunkte der Kreml-Weltsicht:
-Für den Kreml sind die USA die Verantwortlichen für praktisch jedes Unrecht auf der Welt , insbesondere gegenüber Russland ("antirussisch") .
-Wahrheit und Lüge (oder gar Selbstkritik) sind für den Kreml keine Kategorien , es geht allein um die eigene, subjektive ideologische Sicht.( Erstmals wurde dies für die europäische Öffentlichkeit sichtbar bei den diversen offensichtlichen Lügen im Zuge des Krieges gegen die Ukraine.)
Karl mags
Es hat so ein Geschmäckle an sich, wenn der "Hauptbelastungszeuge" gerade in die USA geflohen ist und dort unter höchstem Schutz steht. Die Entscheidungen zu Olympia und den sportlichen Wettbewerben wurden ja nicht aufgrund von Bluttests gefällt, sondern aufgrund von Indizien die von Rodchenkov geliefert wurden. Und er ist nicht nach Norwegen, die Schweiz oder irgendwo anders in die freie westliche Welt geflohen, sondern direkt zum Erzfeind. Das lässt so einige Theorien in Russland dazu entstehen. Klar muss er um sein Leben bangen, gar nicht mal von staatlicher Stelle, sondern wahrscheinlich wird jeder Nationalist in Russland ihn gerne baumeln sehen.

Ein bisschen ist es schon eine antirussiche Kampagne, weil ja NUR Russland angeblich dopt. Es wird ja nicht mal im Ansatz überlegt das Kontrollsystem zu reformieren. Ich glaube nicht das in Ländern wie China, etliche afrikanische Länder und Länder des ehemaligen Ostblocks keine von oben gedeckten Programme zur Leistungssteigung existieren. Also insoweit ist die Empörung ein wenig geheuchelt!

Übrigens nochwas zur Russophobie...
Gerade das "Staatsdoping" wird in Foren, Medien und Diskussionen gerne aufgegriffen, um Russland als Falschspieler, aggressiv und absolut unvertrauenswürdig darzustellen. Klar ist da was dran und Kritik muss sein, für mich erscheint es aber eher wie das ganz laute Schlagen von Kriegstrommeln! Ich kann mich nicht erinnern das zu Zeiten des Kalten Krieges in den 80ern verbal so gegen die UdSSR ausgeteilt wurde, da gab es rote Linien und einen gewissen Respekt voreinander, auch wenn man verfeindet war.
Stefan Kotsch
Es ist nicht "weil nur Russland dopt", sondern weil Russland in einem solchen Maße dabei übertrieben hat, dass die Korumpel vom IOC garnicht mehr wegschauen können ohne vollends das Gesicht zu verlieren. Wenn Privatiers dopen ist es schon übel, aber wenn das staatlich organisiert wird, dann ist wohl das Ende der Fahnenstangr erreicht. Nicht von ungefähr ist Russland eine "gelenkte" Demokratie.

ZITAT(Karl mags @ 16. Feb 2018, 16:57) *
Ich kann mich nicht erinnern das zu Zeiten des Kalten Krieges in den 80ern verbal so gegen die UdSSR ausgeteilt wurde, da gab es rote Linien und einen gewissen Respekt voreinander, auch wenn man verfeindet war.

Soll das der Wertemaßstab der Gegenwart und Zukunft sein? Das man gegenseitig wegschaut. Dann ist Jalta 2.0 nicht mehr weit, wo die Welt wieder in Unseres und Eures mit roten Strichen auf der Landkarte eingezeichnet wird. Also, ohne mich.
Karl mags
ZITAT(Stefan Kotsch @ 17. Feb 2018, 17:06) *
Soll das der Wertemaßstab der Gegenwart und Zukunft sein? Das man gegenseitig wegschaut. Dann ist Jalta 2.0 nicht mehr weit, wo die Welt wieder in Unseres und Eures mit roten Strichen auf der Landkarte eingezeichnet wird. Also, ohne mich.

Respektvoller Umgang schließt Kritik überhaupt nicht aus, heutezutage ist es aber eine Massenhysterie getragen von Geisteskranken und "eiskalten Kriegern" die ihren eignen Profit daraus schlagen. Der Ton macht die Musik und wenn verbal aufgerüstet wird, also Hass in die Herzen der Menschen gesät wird dann ist der kriegerische Konflikt nicht fern. Es gibt heute eine nicht gerade geringe Zahl an Menschen im Westen die einen Krieg gegen Russland begrüßen würden ("denen müssen wir es mal zeigen" usw.), was zu Zeiten des Kalten Krieges für das einfache Volk undenkbar war, weil die eigene Existenz auf dem Spiel stand, aber heute fühlen sich einige im Westen so überlegen (Raketenschild, beste Armee der Welt etc.), dass sie meinen alles tun zu können und zu müssen.

Aus einem Artikel von heute...Sicherheitskonferenz - tagesschau.de
ZITAT
Joe Biden auf der Sicherheitskonferenz
"Heutzutage tun der Kreml und Putin alles, um die liberale Weltordnung zu zerstören, die NATO zu schwächen, die westlichen Demokratien auszuhöhlen und die transatlantische Partnerschaft zu zerstören."

LOL! Die Megasupermacht Russland bedroht also die freie Welt, waren die Russen vor ein paar Jahren aus unserer Sicht nicht ein zurückgebliebenes Dritte-Welt-Land? lol.gif biggrin.gif tock.gif

ZITAT
Aus dem Artikel, oben verlinkt.
Nun kann man einwenden, dass Biden als Politiker außer Dienst nicht mehr für die offizielle Regierungslinie der USA spricht, doch auch der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Trump, General Herbert Raymond McMaster, schlägt ähnliche Töne an. Er spricht von "revisionistischen Mächten" und zielt dabei ganz klar auf Moskau. Ohne Russland explizit zu erwähnen, warnt McMaster vor Desinformationskampagnen und Spionage. Erst als ein russischer Abgeordneter den Amerikaner nach vermeintlichen US-Cyberangrifffen auf Russland anspricht - angeblich belegt durch Erkenntnisse russischer Cyber-Experten - wird McMaster deutlicher. Er sei überrascht, dass in Russland Cyber-Fachleute für solche Untersuchungen überhaupt verfügbar seien, denn eigentlich seien die doch alle mit Angriffen auf westliche Demokratien beschäftigt.

Die besten Cyberfachleute der Welt mit Abstand kommen eben aus Russland, da stecken zwei dutzend Russen mit einem einstelligen Millionenbudget hunderttausende Informatiker des Silicon Valleys und des NSA mit Milliarden über Millliarden ganz locker in die Tasche. lol.gif

ZITAT(Stefan Kotsch @ 17. Feb 2018, 17:06) *
Es ist nicht "weil nur Russland dopt", sondern weil Russland in einem solchen Maße dabei übertrieben hat, dass die Korumpel vom IOC garnicht mehr wegschauen können ohne vollends das Gesicht zu verlieren. Wenn Privatiers dopen ist es schon übel, aber wenn das staatlich organisiert wird, dann ist wohl das Ende der Fahnenstangr erreicht. Nicht von ungefähr ist Russland eine "gelenkte" Demokratie.

Ja es stimmt, da wurde gedopt, aber leider wird im gesamten Spitzensport gedopt, den "sauberen Sportler" an sich nicht. Unterschied zum Westen ist...hier schaut man nur weg, während dort ein Schutzmantel aktiv drüber gelegt wurde. Im Spitzensport gibt es ganz viel Schmutz, schockiert hat mich der Missbrauchsfall in den USA, der Typ hat ja hunderte von Mädchen missbraucht und keiner soll damals was gesehen und gemerkt haben?!

Es gibt Länder in denen viel aktiver gedopt wird, von staatlicher Stelle unterstützt und organisiert, zB. die ostafrikanischen Langstreckenläufer, die ja fast alle einem Dopingprogramm gesteckt haben, oder die karibischen Sprintstars, von den Chinesen ganz zu schweigen.

Gerade das Thema China ist lustig! Denn noch bis vor 10 Jahren wurden den Chinesen immer wieder und wieder staatliches Doping unterstellt, übrigens auch immer wieder mit Tests nachgewiesen. Und nun 2018 ist der Sport in China sauber? Nie und nimmer! Das ganze Kontrollsystem muss reformiert werden und von den nationalen Ebenen entkoppelt werden, den Sport ist leider viel zu oft Prestige und im Fall kleiner Dritte-Welt Länder auch eine lukrative Einnahmequelle.
400plus
ZITAT(Karl mags @ 17. Feb 2018, 17:32) *
Ja es stimmt, da wurde gedopt, aber leider wird im gesamten Spitzensport gedopt, den "sauberen Sportler" an sich nicht. Unterschied zum Westen ist...hier schaut man nur weg, während dort ein Schutzmantel aktiv drüber gelegt wurde.


Sag das mit dem Wegschauen mal Marion Jones, die wegen eidlicher Falschaussage bezüglich Dopings 6 Monate im Gefängnis saß. Oder sag das mal all denen Athleten in Deutschland, die der NADA ständig ihren Aufenthaltsort etc. melden müssen, weil sie sonst sofort gesperrt werden.

ZITAT(Karl mags @ 17. Feb 2018, 17:32) *
Im Spitzensport gibt es ganz viel Schmutz, schockiert hat mich der Missbrauchsfall in den USA, der Typ hat ja hunderte von Mädchen missbraucht und keiner soll damals was gesehen und gemerkt haben?!


Das hat doch mit Doping null zu tun hmpf.gif

ZITAT(Karl mags @ 17. Feb 2018, 17:32) *
Es gibt Länder in denen viel aktiver gedopt wird, von staatlicher Stelle unterstützt und organisiert


Zum Beispiel durch die Manipulation positiver Dopingproben im Anti-Doping-Labor von Sotschi und Moskau, unter Mithilfe u.a. des russischen Sportministeriums?

ZITAT(Karl mags @ 17. Feb 2018, 17:32) *
zB. die ostafrikanischen Langstreckenläufer, die ja fast alle einem Dopingprogramm gesteckt haben, oder die karibischen Sprintstars, von den Chinesen ganz zu schweigen.

Gerade das Thema China ist lustig! Denn noch bis vor 10 Jahren wurden den Chinesen immer wieder und wieder staatliches Doping unterstellt, übrigens auch immer wieder mit Tests nachgewiesen. Und nun 2018 ist der Sport in China sauber? Nie und nimmer! Das ganze Kontrollsystem muss reformiert werden und von den nationalen Ebenen entkoppelt werden, den Sport ist leider viel zu oft Prestige und im Fall kleiner Dritte-Welt Länder auch eine lukrative Einnahmequelle.


Und weil andere möglicherweise auch dopen, sollen wir jetzt bei einem Land, dem systematisches Staats-Doping nachgewiesen wurde, wegschauen? Eine internationale Kontrollstelle wäre gut, aber ich hätte meinen Verdacht, wer da dagegen wäre- bzw. wer dafür sorgen würde, dass die Standards sich dann eher nach unten bewegen als nach oben...
Seneca
ZITAT(Karl mags @ 17. Feb 2018, 16:57) *
Es gibt heute eine nicht gerade geringe Zahl an Menschen im Westen die einen Krieg gegen Russland begrüßen würden ("denen müssen wir es mal zeigen" usw.)antirussiche Kampagne....Übrigens nochwas zur Russophobie...
Gerade das "Staatsdoping" wird in Foren, Medien und Diskussionen gerne aufgegriffen, um Russland als Falschspieler, aggressiv und absolut unvertrauenswürdig darzustellen. Klar ist da was dran und Kritik muss sein, für mich erscheint es aber eher wie das ganz laute Schlagen von Kriegstrommeln! Ich kann mich nicht erinnern das zu Zeiten des Kalten Krieges in den 80ern verbal so gegen die UdSSR ausgeteilt wurde, da gab es rote Linien und einen gewissen Respekt voreinander, auch wenn man verfeindet war.

@Karl mags:
Deine Unterstellungen entsprechen genau der von mir kritisierten simplen und seit Jahren bestehenden Kreml-Propagandaweltsicht:
Der Westen führe eine Kampagne gegen das unschuldige Russland und der Westen wolle Krieg gegen Russland führen.

Stefan Kotsch
ZITAT(Karl mags @ 16. Feb 2018, 17:32) *
ZITAT(Stefan Kotsch @ 17. Feb 2018, 17:06) *
Es ist nicht "weil nur Russland dopt", sondern weil Russland in einem solchen Maße dabei übertrieben hat, dass die Korumpel vom IOC garnicht mehr wegschauen können ohne vollends das Gesicht zu verlieren. Wenn Privatiers dopen ist es schon übel, aber wenn das staatlich organisiert wird, dann ist wohl das Ende der Fahnenstangr erreicht. Nicht von ungefähr ist Russland eine "gelenkte" Demokratie.

Es gibt Länder in denen viel aktiver gedopt wird, von staatlicher Stelle unterstützt und organisiert, zB. die ostafrikanischen Langstreckenläufer, die ja fast alle einem Dopingprogramm gesteckt haben, oder die karibischen Sprintstars, von den Chinesen ganz zu schweigen.

Gerade das Thema China ist lustig! Denn noch bis vor 10 Jahren wurden den Chinesen immer wieder und wieder staatliches Doping unterstellt, übrigens auch immer wieder mit Tests nachgewiesen. Und nun 2018 ist der Sport in China sauber? Nie und nimmer! Das ganze Kontrollsystem muss reformiert werden und von den nationalen Ebenen entkoppelt werden, den Sport ist leider viel zu oft Prestige und im Fall kleiner Dritte-Welt Länder auch eine lukrative Einnahmequelle.


Du möchtest so eine Art Agreement unter Ganoven? Ich tu euch nichts, wenn ihr bei mir die Augen zudrückt? Eine Art Weltkonferenz der Mafia mit Marktaufteilung und allem was dazugehört?


Nite
ZITAT(Karl mags @ 17. Feb 2018, 17:32) *
Es gibt heute eine nicht gerade geringe Zahl an Menschen im Westen die einen Krieg gegen Russland begrüßen würden

Wo?
Schwabo Elite
ZITAT(Karl mags @ 17. Feb 2018, 16:57) *
Ich kann mich nicht erinnern das zu Zeiten des Kalten Krieges in den 80ern verbal so gegen die UdSSR ausgeteilt wurde, da gab es rote Linien und einen gewissen Respekt voreinander, auch wenn man verfeindet war.

Dann solltest Du Dir mal Zeitungsartikel aus der Reagan-Ära durchlesen. Erinnerungen trügen ja durchaus. Man vergisst in 30-40 Jahren viel. Oder verdrängt glatt mal was.
400plus
ZITAT(Schwabo Elite @ 17. Feb 2018, 20:47) *
Dann solltest Du Dir mal Zeitungsartikel aus der Reagan-Ära durchlesen. Erinnerungen trügen ja durchaus. Man vergisst in 30-40 Jahren viel. Oder verdrängt glatt mal was.


https://www.youtube.com/watch?v=8mwAntNGz9k wink.gif biggrin.gif
Karl mags
Es geht um den Grundton in Politik und Medien und dieser Grundton entspricht aktuell eher nicht der Reagan Ära, sondern eher der Mc Carthy Ära. Verschwörungstheorien und Paranoia! Als Reagan begonnen hatte wurde der damals eher abgekühlte Kalte Krieg wieder heißer, dass darf man nicht vergessen. Reagan war ein verbaler Haudrauf, aber was man auch nicht vergessen darf, das gerade Reagan eine Annäherung an die UdSSR wagte und eine Phase der Entspannung einleitete. Vielleicht ist der Zerfall der UdSSR auch der Entspannung in der Ära Reagan geschuldet, denn der äußere Feind schien gar nicht mehr sooo bedrohlich und innere Probleme bewegten die Menschen eher. I

In den 80ern gab es viel mehr kritische Stimmen und Gegenbewegungen zu der Kriegstrommelei im Westen als heute. Im Endeffekt führte die Annäherung ja auch zu was Gutem, ich bezweifel nämlich dass die UdSSR kaputt gerüstet wurde, es war die freie Entscheidung der UdSSR...es gab da eher andere Probleme im System! Die Lehren der Vergangenheit hat man leider komplett vergessen und meint heute mit Waffengewalt das politische Bild der Erde zu prägen.

Aber im Moment sehe ich persönlich eher Parallelen zur McCarthy Ära, das war eine sehr heiße Phase des Kalten Krieges, verbunden mit einigen Umbrüchen, viel Misstrauen und einer öffentlich sehr präsenten Kriegsgefahr.
General Gauder
ZITAT(Karl mags @ 17. Feb 2018, 22:04) *
Es geht um den Grundton in Politik und Medien und dieser Grundton entspricht aktuell eher nicht der Reagan Ära, sondern eher der Mc Carthy Ära. Verschwörungstheorien und Paranoia! Als Reagan begonnen hatte wurde der damals eher abgekühlte Kalte Krieg wieder heißer, dass darf man nicht vergessen. Reagan war ein verbaler Haudrauf, aber was man auch nicht vergessen darf, das gerade Reagan eine Annäherung an die UdSSR wagte und eine Phase der Entspannung einleitete. Vielleicht ist der Zerfall der UdSSR auch der Entspannung in der Ära Reagan geschuldet, denn der äußere Feind schien gar nicht mehr sooo bedrohlich und innere Probleme bewegten die Menschen eher. I

In den 80ern gab es viel mehr kritische Stimmen und Gegenbewegungen zu der Kriegstrommelei im Westen als heute. Im Endeffekt führte die Annäherung ja auch zu was Gutem, ich bezweifel nämlich dass die UdSSR kaputt gerüstet wurde, es war die freie Entscheidung der UdSSR...es gab da eher andere Probleme im System! Die Lehren der Vergangenheit hat man leider komplett vergessen und meint heute mit Waffengewalt das politische Bild der Erde zu prägen.

Aber im Moment sehe ich persönlich eher Parallelen zur McCarthy Ära, das war eine sehr heiße Phase des Kalten Krieges, verbunden mit einigen Umbrüchen, viel Misstrauen und einer öffentlich sehr präsenten Kriegsgefahr.

Ich sage nur Evil Empire

https://www.youtube.com/watch?v=do0x-Egc6oA
Merowinger
Oh Mann, rein sprachlich liegen da Welten zwischen Reagan und Trump. Politik ist Schauspiel, and then some.
SailorGN
Joup, "Oh Mann!" trifft es richtig.

Zumal es überhaupt keine tiefere Reflexion von McCarthy und vor allem der damaligen Gegenseite gibt. Gerade auf beiden Führungsebenen ist der Wille zur ideologischen Untermauerung der eigenen Ansprüche so gering wie selten zuvor, weder Putin noch Trump haben eine konsistente, strategische Doktrin. Auf beiden Seiten wird nur taktiert, kurzfristige Gewinne vor langfristigen Vorteilen eingestrichen. Da gibt es gar keinen Ansatzpunkt für "Glaubenskriege" und Hexenjäger. Zumal die Angriffe Trumps nicht gegen "Commies" oder "Russenfreunde" gehen, sondern vielmehr gegen Kritiker seiner Politik. Dass dies vor allem Kunst, Kultur, Sport und andere "Avantgarde" trifft ist die einzige Parallele zu McCarthy, wobei man diese Sympthome auch in Russland findet.

Was den Zusammenbruch der UdSSR angeht: Sie hat sich kaputtgerüstet, da seit den ersten 5-Jahresplänen IMMER die Rüstungsindustrie und "Dual-Use" Prioritäten hatten. Darüber hinaus hat das Plan-System niemals offengelegt, welche gesellschaftlichen Kosten der Rüstungssektor verursachte und in welchem Maße er ökonomische Ressourcen fraß. Neben der reinen Produktion, welche an sich schon deutlich über allem lag, was der "Westen" sich leistete waren da noch die Forschungsprogramme und vor allem die Abschottung von "kritischen" Produktions- und Forschungsanlagen. Letztere genossen sowohl in der materiellen Versorgung wie auch in der Abordnung der besten Köpfe Priorität, welche dann in der Konsumgüter- und Leichtindustrie fehlten. Gleichzeitig ermöglichten Geheimhaltung+unbedingte Priorisierung des Militärischen enorme Abzweigungsverbrechen. Nicht erst unter Gorbatschow gab es einen florierenden grauen/schwarzen Markt für die Versorgung der Zivilbevölkerung... und tlw. sogar schwarzen Aussenhandel. Ohne das Primat des Militärs und unter Realisierung der eigenen Propaganda vom "Arbeiter- und Bauernstaat" hätte die SU allein aufgrund ihres eigenen Binnenmarktes noch lange existieren können.
General Gauder
ZITAT(Merowinger @ 18. Feb 2018, 00:50) *
Oh Mann, rein sprachlich liegen da Welten zwischen Reagan und Trump. Politik ist Schauspiel, and then some.

Da hast du recht, Trump labert jeden Tag irgendwelchen neuen Bockmist und schert sich einen Dreck darum was er am Tag zuvor gesagt hat, Reagan hat immer exakt das gemeint was er gesagt hat.
Von daher ist ein Evil Empire von Reagan eine wesentlich größere Nummer als all der Blödsind den der jetzige Clown so raus posaunt

Ach ja der hier war auch nicht schlecht

https://www.youtube.com/watch?v=9VA4W1wDMAk
Seneca
Die Meinungsfreiheit in Russland wird stetig geringer, das gilt selbst für die Veröffentlichung von Wahlunfragen:
ZITAT
In vier Wochen findet in Russland die Präsidentenwahl statt, aber das angesehenste Meinungsforschungsinstitut des Landes veröffentlicht keine Umfragen. Warum? Das Justizministerium hat das Lewada-Zentrum, das von Lew Gudkow geleitet wird, im September 2016 in die Liste der "ausländischen Agenten" eingetragen. Die Veröffentlichung von Umfragen wird als Einflussnahme auf die Politik gewertet, das ist "ausländischen Agenten" verboten.

(Das anschließende Interview mit Lew Gudkow ist lesenswert)
http://www.sueddeutsche.de/politik/russlan...wirkt-1.3873653
Seneca
Die Militarisierung der russischen Gesellschaft schreitet fort-auch im Kindergarten.
ZITAT
In Russland nehmen immer mehr Kinder an militärischen Früherziehungsprogrammen teil. Sogar in Kindergärten wird bereits das Marschieren fürs Vaterland geübt - sehr zur Freude der russischen Führung....Ein gutes Dutzend Jungen und Mädchen haben sich in einer Reihe aufgestellt: alle in Tarnuniform, ein Barett auf dem Kopf, die Brust durchgedrückt. „"Stets bereit, euch zu dienen", brüllen sie auf Kommando. Hinter ihnen hängt eine russische Flagge, darüber prangt der Wahlspruch der Gruppe: "Verteidiger des Vaterlandes".
Die Verteidiger des Vaterlands sind zwischen fünf und sieben Jahren alt und besuchen einen Kindergarten in Cherepowets, einer 300.000-Einwohner-Stadt 500 Kilometer nördlich von Moskau. Mit ihrer Militärgruppe, die offiziell "Reserve" heißt, sollen sie nun Veteranen und Militärmuseen besuchen, Vorführungen organisieren und das Marschieren üben.

https://www.mdr.de/heute-im-osten/russland-...kinder-100.html

Bei Kindern im Schulalter:
ZITAT
Sie marschieren im Gleichschritt, schwören dem Vaterland die Treue - fast 200.000 Kinder und Jugendliche sind Mitglied bei Russlands Militärnachwuchs, der Jugendarmee "Junarmija". Ein Besuch.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/russ...-a-1195248.html
Merowinger
Das ist allerdings schon länger so oder so ähnlich.
Karl mags
ZITAT(Merowinger @ 25. Feb 2018, 22:36) *
Das ist allerdings schon länger so oder so ähnlich.

Exakt! Militärische bzw. paramilitärische Ausbildung während der Schulzeit hatte in der UdSSR eigentlich Tradition. Für uns West- und Mitteleuropäer mag es sonderbar erscheinen, jedoch ein Blick über den großen Teich...et viola https://militaryschoolusa.com/ Damit legt man schon einmal einen guten Grundstein für eine spätere militärische oder politische Karriere, hüben wie drüben.
Slavomir
ZITAT(Karl mags @ 26. Feb 2018, 15:36) *
ZITAT(Merowinger @ 25. Feb 2018, 22:36) *
Das ist allerdings schon länger so oder so ähnlich.

Exakt! Militärische bzw. paramilitärische Ausbildung während der Schulzeit hatte in der UdSSR eigentlich Tradition. Für uns West- und Mitteleuropäer mag es sonderbar erscheinen, jedoch ein Blick über den großen Teich...et viola https://militaryschoolusa.com/ Damit legt man schon einmal einen guten Grundstein für eine spätere militärische oder politische Karriere, hüben wie drüben.

Die Russen übertreiben es aber mit der Loyalität gegenüber einzelner Personen.
Karl mags
ZITAT(Slavomir @ 26. Feb 2018, 15:42) *
ZITAT(Karl mags @ 26. Feb 2018, 15:36) *
ZITAT(Merowinger @ 25. Feb 2018, 22:36) *
Das ist allerdings schon länger so oder so ähnlich.

Exakt! Militärische bzw. paramilitärische Ausbildung während der Schulzeit hatte in der UdSSR eigentlich Tradition. Für uns West- und Mitteleuropäer mag es sonderbar erscheinen, jedoch ein Blick über den großen Teich...et viola https://militaryschoolusa.com/ Damit legt man schon einmal einen guten Grundstein für eine spätere militärische oder politische Karriere, hüben wie drüben.

Die Russen übertreiben es aber mit der Loyalität gegenüber einzelner Personen.

Kann ich nicht beurteilen! Ich habe mal eine Doku über so eine russische Militärschule letztens gesehen und ich verstehe die Eltern und die Lehrer, die den Kindern Disziplin eintrichtern wollen, für den späteren Werdegang. Wo sich mir der Magen ein bisschen gedreht hat war die religiöse Komponente die da auch eine Rolle gespielt hat, das wird man in den USA sicher nicht haben oder wenn dann auf rein freiwilliger Ebene. Für mich hatte das eher was zaristisches als sowjetisches...war jetzt aber auch nur eine Militärschule, kann von der einen Doku nicht auf alle schließen.

Ich kann den Stand der Dinge dort leider nicht beurteilen. Für einen außenstehenden Mitteleuropäer wird das natürlich alles ziemlich "weird" erscheinen, ist aber auf der Welt an sich nicht unüblich. Wird bestimmt interessant sein in nächster Zeit über das Thema noch einmal zu lesen und wie sich Russland in der Hinsicht entwickelt, aber klar die Gesellschaft dort wird "patriotischer", ob positiv oder negativ lasse ich mal dahingestellt.
EK 89/2
Ganz ehrlich, ein bisschen vormiltärische Ausbildung á "Dummfick light" schadet nicht.
Ich würde einiges dafür geben, wenn mein Sohn noch wie ich zur Armee müsste. So ein gepflegter Stubendurchgang oder ein "kanadischer Winter" kann schon eine heilsame Erfahrung für ein Kind/Jugendlichen von heute sein.
Rückblikend muß ich sagen, dass man dabei durchaus auch etwas für das Leben lernt, obwohl ich das während meines Grundwerhdienstes auch anders gesehen habe.
Man kann es natürlich auch übertreiben.

Kameratt
ZITAT(Karl mags @ 26. Feb 2018, 15:36) *
ZITAT(Merowinger @ 25. Feb 2018, 22:36) *
Das ist allerdings schon länger so oder so ähnlich.

Exakt! Militärische bzw. paramilitärische Ausbildung während der Schulzeit hatte in der UdSSR eigentlich Tradition. Für uns West- und Mitteleuropäer mag es sonderbar erscheinen, jedoch ein Blick über den großen Teich...et viola https://militaryschoolusa.com/ Damit legt man schon einmal einen guten Grundstein für eine spätere militärische oder politische Karriere, hüben wie drüben.

Na ja. Die Mitgliedschaft in den Jugendorganisationen der KPdSU war meines Wissens mehr oder weniger Pflicht und wahrscheinlich um die 90% eines Jahrgangs haben sich da beteiligt. Wenn jetzt 200.000 Kinder und Jugendliche in einer ähnlichen Einrichtung untergebracht sind, dann macht das bei 15-20 Millionen nur etwa 1% aus. Ein Wiederaufleben des Sowjetreichs sieht anders aus.
SailorGN
Naja, sind eben viele kleine Baustellen, die am Ende militärbasierte Autokratie bis Diktatur ergeben:

- vormilitärische Ausbildung
- Militärische "Vergügungsparks" (Sturm auf den Reichstag täglich 12 Uhr)
- Militärparaden unter Vorführung von "Veteranen" (Inkl. Laiendarstellern)
- Benennung von Militäreinheiten nach Städten, die gar nicht zum eigenen Land gehören
Kameratt
Ist wohl ein langer Weg und die Punkte

- Reduzierung der Wehrpflicht auf 12 Monate
- Reduzierung der Streikräfte um 200.000 Soldaten und der Nationalgarde um 50.000

passen nicht so recht ins Bild.
SailorGN
Wieso nicht? Es geht um militarisierte Gesellschaft, bzw. die "geistige" Aufrüstung. Sowohl die quantitative Reduzierung als auch der Verzicht auf Wehrpflichtige ist ein Resultat der Bemühungen um mehr Professionalität der real existierenden Truppen. Also ein taktisch-operatives Ziel. Das Forcieren militärkonformer und gewaltaffiner gesellschaftlicher Verhaltensweisen hat damit insofern zu tun, als das man den Rekrutierungspool vergrößert und bestimmte Ausbildungsinhalte "outsourct". Darüber hinaus ist es für Autokratien/Diktaturen immer toll, wenn die Bevölkerung das Konzept von Befehl+Gehorsam verinnerlicht.
Schwabo Elite
ZITAT(EK 89/2 @ 26. Feb 2018, 16:12) *
Ganz ehrlich, ein bisschen vormiltärische Ausbildung á "Dummfick light" schadet nicht.
Ich würde einiges dafür geben, wenn mein Sohn noch wie ich zur Armee müsste. So ein gepflegter Stubendurchgang oder ein "kanadischer Winter" kann schon eine heilsame Erfahrung für ein Kind/Jugendlichen von heute sein.
Rückblikend muß ich sagen, dass man dabei durchaus auch etwas für das Leben lernt, obwohl ich das während meines Grundwerhdienstes auch anders gesehen habe.
Man kann es natürlich auch übertreiben.

Ich bin ein großer Verfechter der Wehrpflicht, auch aus diesen Gründen. Aber militärische Sekundarschulen sind eine völlig andere Nummer. Wer Militärinternate mit Wehrpflicht gleichsetzt hat den wesentlichen Punkt verpasst: Kinder und Jugendliche lernen und verinnerlichen ganz anders, aus biologischen wie sozialen Gründen. Natürlich ist man mit 18-19 noch näher dran am Schulkind als am Erwachsenen, die Grenze ist willkürlich. Aber eben auch nötig.
Kameratt
ZITAT(SailorGN @ 26. Feb 2018, 17:27) *
Wieso nicht? Es geht um militarisierte Gesellschaft, bzw. die "geistige" Aufrüstung. Sowohl die quantitative Reduzierung als auch der Verzicht auf Wehrpflichtige ist ein Resultat der Bemühungen um mehr Professionalität der real existierenden Truppen. Also ein taktisch-operatives Ziel. Das Forcieren militärkonformer und gewaltaffiner gesellschaftlicher Verhaltensweisen hat damit insofern zu tun, als das man den Rekrutierungspool vergrößert und bestimmte Ausbildungsinhalte "outsourct". Darüber hinaus ist es für Autokratien/Diktaturen immer toll, wenn die Bevölkerung das Konzept von Befehl+Gehorsam verinnerlicht.

Wie will man das erreichen, wenn man nur 1% der Jugendlichen erreicht (entspricht übrigens in etwa der Zahl Minderjähriger Rekruten bei der Bundeswehr) und der allgemeine Militarisierungsgrad der Gesellschaft nur einen Bruchteil im Vergleich zu früheren Zeiten beträgt? Eine Professionalisierung der Armee steht dem Ziel, das militärische Denken in breiten Schichten der Bevölkerung zu verankern, diametral entgegen und begünstigt die Entkopplung der Truppe von der Gesellschaft. Sieht man ja auch in anderen Ländern. smile.gif
Totalitäre Systeme bedingen Massenheere. Mit einer Differenzierung in Krieger und Bauern kommen wir eher ins Mittelalter.
Karl mags
ZITAT(EK 89/2 @ 26. Feb 2018, 16:12) *
Ganz ehrlich, ein bisschen vormiltärische Ausbildung á "Dummfick light" schadet nicht.
Ich würde einiges dafür geben, wenn mein Sohn noch wie ich zur Armee müsste. So ein gepflegter Stubendurchgang oder ein "kanadischer Winter" kann schon eine heilsame Erfahrung für ein Kind/Jugendlichen von heute sein.
Rückblikend muß ich sagen, dass man dabei durchaus auch etwas für das Leben lernt, obwohl ich das während meines Grundwerhdienstes auch anders gesehen habe.
Man kann es natürlich auch übertreiben.

Ich gebe dir recht, jedoch kommt es auf das Alter an wink.gif Für Kinder halte ich militärischen Drill wo auch immer (USA, Russland, China etc) für kontraproduktiv und sogar schädlich, weil Freiheit und Unbeschwertheit ein großen Teil des Kindseins und der Entwicklung ausmacht. Für Jugendliche ist es genau richtig! Im Hormonrausch mit dem Gefühl "der Geilste zu sein" ist so ein wenig "Dummfick" gerade richtig, da werden sie wieder geerdet wink.gif
Seneca
Ein Einblick in Putins Jugendarmee: Völkerverständigend klingt das nicht::
ZITAT
Ilja Drobyschew ist besonders engagiert. „Pot ekonomit krow“, steht schwarz auf weiß auf seinem T-Shirt. „Schweiß erspart Blut“ auf Deutsch. „Wenn der Kriegsfall eintritt, stehen wir in der ersten Reihe und wehren den Schlag ab“, sagt er. Sein Gesicht verhärtet sich. Was meint er damit? „Krieg gegen die Ukraine! Ich bin bereit, dort zu kämpfen“, sagt er, während er sich für einen Lauf im Freien in Montur wirft: schusssichere Weste, Stahlhelm und Kalaschnikow.

Im Parcours muss eine Rauchwand überwunden werden, Verletzte sollen abtransportiert werden. „Wie viele unserer Soldaten sind in der Ukraine schon gefallen“, sagt Dobryschew aufgebracht. Vielleicht haben die Ausbilder ihnen doch etwas mehr erzählt.

Bürgermeister Alexei Woitjuk nimmt kein Blatt vor den Mund: „Wir wissen, wo die Feinde sitzen, warum sollen wir sie nicht beim Namen nennen?“ Die USA, der Westen und die Ukraine sind gemeint. Auch Sweta ist überzeugt, Kiew hätte den Donbass überfallen und bedrohe jetzt Russland. Und für den 17-jährigen Agwan steht fest: „Wir müssen auf alles vorbereitet sein, Russland darf dies aber nicht nach außen zeigen.“ Agwan wird nach dem Abitur im Sommer an einer Militärhochschule studieren.

http://www.taz.de/!5388310/

"Wir haben keine und können keine andere einigende Idee haben, außer Patriotismus" - Wladimir Putin.
Ich denke Putin meint Nationalismus. Mehr ist da dann tatsächlich nicht.
Stefan Kotsch
ZITAT(EK 89/2 @ 25. Feb 2018, 17:12) *
Ganz ehrlich, ein bisschen vormiltärische Ausbildung á "Dummfick light" schadet nicht.
Ich würde einiges dafür geben, wenn mein Sohn noch wie ich zur Armee müsste. So ein gepflegter Stubendurchgang oder ein "kanadischer Winter" kann schon eine heilsame Erfahrung für ein Kind/Jugendlichen von heute sein.
Rückblikend muß ich sagen, dass man dabei durchaus auch etwas für das Leben lernt, obwohl ich das während meines Grundwerhdienstes auch anders gesehen habe.
Man kann es natürlich auch übertreiben.

Ich halte es für sehr sehr überflüssig im Rahmen zeitgemäßer Pädagogik und Psychologie für Kinder und Jugendliche "auf gepflegter Stubendurchgang oder ein "kanadischer Winter" zu setzen. Schwarze Pädagogik der 60-er Jahre.
Merowinger
Ich denke der Punkt ist ein anderer, hier das relevante Zitat aus dem Spiegel mit Hervorhebungen von mir:
ZITAT
Minister Schoigu hat die "Junarmija" im Mai 2016 ins Leben gerufen. Grundlage war ein Erlass von Präsident Wladimir Putin vom 29. Oktober 2015. Der sieht vor, eine nationale, patriotische Jugendorganisation zu bilden, angelehnt an die Pionierorganisation und den Jugendverband der kommunistischen Partei, die Komsomol. Tausende bereits bestehende patriotische Gruppen sollen so zu einem landesweiten "Junarmija"-Verband zusammengeschlossen werden. Das dient zum einen der Kontrolle der nationalen Bewegung, zum anderen aber auch der Staatspropaganda.

Wenn man nun noch die Ansicht von Lew Gudkow (Lewada Zentrum) hinzunimmt, dass sich Russland mittlerweile zum Totalitarismus hin wandelt dann wird vielleicht eher ein Bild daraus. Ich will auch an den Putschversuch gegen Gorbatschow erinnern (Kontrolle von Wehrsportgruppen). Es wurden in der jüngeren Vergangenheit auch einige Militärschulen geschlossen bzw. in ihrer Bedeutung "degradiert"; die militärische Führung hält übrigens nicht sonderlich viel von diesen Schulen.

EDIT: Wenn man sich das Bild im Spiegel anschaut, dann wurden den Vorläuferorganisationen die Tarnfleck- und Gardeuniformen faktisch weggenommen und durch mehr oder weniger zivile Pionierkleidung in beiger Farbe ersetzt. Narrativ und Werte werden nun zentral gesteuert, mit dem renommierten Vorbild Schoigu an der Spitze. Weiterhin vorhanden bleibt die militaristische Prägung und die Vermittlung der Werte von "Stärke" und "Macht" inkl. der "Vertikale der Macht" (US Analogon: "Chain of Command"). Neu hinzu kommt vermutlich noch ein Schuss sozialistische Pionierideologie.
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