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Andreas BWFlyer
Ergänzen sollte man, dass u.a. Grüne wieder mal fordern, das SV auch für andere Investitionen zu nutzen. Aktuell, nach dem Anschlag auf GSM-R, bspw. um die Infrastruktur besser zu schützen.
Ob von den 100 Mrd. also auch wirklich 100 Mrd. bei der BW landen, ist also weiterhin fraglich.

SailorGN
Ist ja auch egal, das BAAINBW schafft es eh nicht, die Kohle unters Volk zu bringen... Vieleicht ist MdI da besser? Und wenns die kritische Infra schützt, umso besser.
Forodir
ZITAT(Sparta @ 9. Oct 2022, 18:07) *
Wird das tatsächlich getan? Hab seit dem Verkündung der 100 Mrd nicht gehört das größere Mengen Munition bestellt wurde. Oder vermutest du, dass das passieren wird?


Die Mittel kommen aus dem nächsten EP14, da kann noch gar nichts bestellt werden. Es wird im gegensatz zu früheren Jahren mehr Munition eingeplant, zumindest für die Artillerie sehen wir die Zahlen, das ist aber nur die Planung der Bw, was letztendlich durch den Haushalt geht ist da was ganz anderes.
SpezPi(Ppl)301
Es ist zweifelhaft, ob die BW die notwendigen Munitionsmengen überhaupt einlagern kann....es sind ja die meisten Mun-Lager konvertiert worden....ggfs. kann die Industrie im Auftrag ja einlagern....kostet aber mutmaßlich....
Stormcrow
Forodir (meine ich) erwähnte auch, dass Depots und andere Liegenschaften jetzt wohl teuer wiederaufgebaut werden. Sollen. wink.gif
xena
Wo soll das Problem sein Mun-Depots zu bauen?
SpezPi(Ppl)301
Bundesimmissionsschutzgesetz und z.B. 4., 9. und 12 BImSchV...gerichtsfestes Genehmigungsverfahren, StörfallV, SprengG und SprengV. Dauert mutmaßlich EWIG, ggfs. sogar auf Grund zu erwartender Einsprüche unmöglich.
Grüße Sachbearbeiter Störfallrecht einer Bezirksregierung in NRW
SailorGN
Und das ist nur der Bundes-/Landesteil... dazu kommt noch der kommunale Haufen an Planungsrecht.

am Ende hat man die Teile dann am AdW und die Kosten für die Infra-Anschlüsse sind höher als fürs Depot selbst.
SpezPi(Ppl)301
BImSchG hat Konzentrationswirkung, d.h. die meisten parallel benötigten Entscheidungen werden einkonzentriert, wie z.B. BetrSichV etc. Das Problem sind die notwendigen Gutachten UND EIN KOMPETENTES (!!!!!!) Planungsteam.
Forodir
ZITAT(Stormcrow @ 10. Oct 2022, 11:27) *
Forodir (meine ich) erwähnte auch, dass Depots und andere Liegenschaften jetzt wohl teuer wiederaufgebaut werden. Sollen. wink.gif


Das ist sogar schon vor einer ganzen weile beschlossen worden, sowohl Material als auch Munitions Depots

Mitteilung BMVg
Holzkopp
ZITAT(SpezPi(Ppl)301 @ 10. Oct 2022, 14:58) *
Bundesimmissionsschutzgesetz und z.B. 4., 9. und 12 BImSchV...gerichtsfestes Genehmigungsverfahren, StörfallV, SprengG und SprengV. Dauert mutmaßlich EWIG, ggfs. sogar auf Grund zu erwartender Einsprüche unmöglich.
Grüße Sachbearbeiter Störfallrecht einer Bezirksregierung in NRW



...und deshalb ist die beste Strategie Deutschland zu besiegen seine Verwaltung zu infiltrieren. "Wir können uns nicht verteidigen, weil es zu lange gedauert hat, die Munitionslager zu genehmigen und zu bauen, deshalb konnten wir keine Munition bestellen und einlagern"

Ja, das ist Polemik. Aber wenn wir sowas nicht in den Griff bekommen dann ist unser Staatswesen ineffektiv und ineffizient.

Wir schaffen es hier auch noch, den Bau von Munitionslagerstätten international auszuschreiben und am Ende einen russischen Konzern mit dem Bau zu beauftragen.

Ich verweise nochmal auf das Projekt Beschaffung Nachfolger G36.

SailorGN
Nein. Die beste Strategie ist es, die Politik zu infiltrieren/kaufen, weil dort die Vorschriften für die Verwaltung erlassen werden... und von dort auch das meiste Störfeuer in die Verwaltung hinein kommt.

Gleichzeitig sind wir ein Rechtsstaat. Wir haben uns die Selbstverpflichtung auferlegt, dass staatliche Maßnahmen (bspw. der Bau von staatlicher Infrastruktur) nach Regeln zu erfolgen hat. An diese hält sich die Verwaltung (meistens). Das kann ein Schmerz im Rektum sein, ist aber deutlich besser als entschädigungslos enteignete und von ihrem Grund vertriebene Bürger. Manches ist übertrieben und mitunter kommen die abstrusesten Einzelinteressen auch von Betroffenenseite zum Tragen (wie die GRÜNEN jetzt merken müssen, wo die hart erkämpften Beteiligungen in Planverfahren auf einmal GEGEN grüne Projekte eingesetzt werden, Karma is a bitch biggrin.gif ), aber grundsätzlich ist das GUT, weil es für alle Seiten (Rechts-)Sicherheit und Interessenausgleich bringt.
Holzkopp
Jas, ich stimme dir zu, das hätte ich präziser schreiben müssen.

Ich kritisiere nicht, das diese Vorschriften angewendet werden, ich kritisiere, das sie in einer Form erlassen werden, die die Zielerreichung konterkarieren. Der Ausgleich von Interessen ist auch ein Prinzip im Verwaltungshandeln, das mitunter irrational überzeichnet wird.

Ich will nicht die Bindung der Verwaltung an Gesetz und Recht abschaffen sondern eine kritische Prüfung, ob wir mit Vorschriften noch die Ziele erreichen.

Wenn Regelungen dazu führen, das Projekte schlicht nicht mehr verwirklichungsfähig sind, dann läuft was schief. Und es macht auch einen Unterschied, ob ich ein Kulturzentrum baue oder das Problem löse, das unsere Streitkräfte nur Munition für zwei Tage haben.

Man darf natürlich zu Recht anmerken, das die Situation mit der Munition bewusst und gewollt herbeigeführt wurde und kein schicksalhaftes Ereignis war.

xena
ZITAT(SailorGN @ 10. Oct 2022, 16:39) *
Nein. Die beste Strategie ist es, die Politik zu infiltrieren/kaufen, weil dort die Vorschriften für die Verwaltung erlassen werden... und von dort auch das meiste Störfeuer in die Verwaltung hinein kommt.

Verwaltungsvorschriften macht sich die Verwaltung selbst. Dagegen ist bisher noch kein Kraut gewachsen. Schon viele Regierungen wollten den Jungel lichten. Bisher hat es noch keiner geschafft und wird es auch nicht, denn die Verwaltung ist ein Selbstläufer, quasi so was wie ein Virus.
Castiel
ZITAT(xena @ 10. Oct 2022, 20:23) *
ZITAT(SailorGN @ 10. Oct 2022, 16:39) *
Nein. Die beste Strategie ist es, die Politik zu infiltrieren/kaufen, weil dort die Vorschriften für die Verwaltung erlassen werden... und von dort auch das meiste Störfeuer in die Verwaltung hinein kommt.

Verwaltungsvorschriften macht sich die Verwaltung selbst. Dagegen ist bisher noch kein Kraut gewachsen. Schon viele Regierungen wollten den Jungel lichten. Bisher hat es noch keiner geschafft und wird es auch nicht, denn die Verwaltung ist ein Selbstläufer, quasi so was wie ein Virus.


Richtig. Immer schön im Defaitismus verhaftet bleiben. Wo kämen wir denn hin, wenn Fortschritt gelänge, weil daran geglaubt würde!

Im Geiste beginnt es. Weg mit Verwaltungsgedanken, hin zur Gestaltung. Leider gebe ich dir recht, dass es jedoch frustrierend ist, weil eben viele den Gedanken tragen, wie du ihn formulierst: "Es ist nicht änderbar."
Broensen
ZITAT(SpezPi(Ppl)301 @ 10. Oct 2022, 14:58) *
Grüße Sachbearbeiter Störfallrecht einer Bezirksregierung in NRW
ZITAT(SpezPi(Ppl)301 @ 10. Oct 2022, 16:07) *
Das Problem sind die notwendigen Gutachten UND EIN KOMPETENTES (!!!!!!) Planungsteam.

Dann sollten wir mal ein solches bilden. Also du kannst hier bei uns Störfallbetriebe genehmigen, ich darf zumindest schonmal den Bauantrag dafür stellen. Was bzw. wen brauchen wir noch, außer Forodir als Abnehmer? biggrin.gif
SailorGN
@xena: Nein. Auch Verordnungen basieren auf Gesetzen... und auf Anweisungen der politischen Leitung. Verwaltungsvorschriften konkretisieren Gesetze und bestimmen deren Umsetzung... und kommen meist aus den gleichen Federn wie die Gesetze selbst... Den Dschungel lichten kann man, wenn man wirklich gewillt ist, nicht einfach politisch motivierte Umsetzungsanordnungen durch politisch motivierte neue Umsetzungsanordnungen zu ersetzen. Und wenn Politik mal auf die Zuarbeit der Verwaltung hört, wenn die sagt "Das wird grad richtig großer Bullenkot!"^^

@Castiel: Verwaltung gestaltet sehr viel, in den Grenzen die sie hat. Das Problem ist nicht das Verwalten (das früher geschaffene verwaltet sich auch nicht von allein wink.gif ), sondern das Gestalten im Mittel- und Langfristbereich. Kein Politiker denkt weiter als die nächste Legislatur und nix ist wackeliger als die Entscheidungen der vergangenen Periode; neue Besen kehren gut, alles zurück auf Anfang.

kato
ZITAT(SailorGN @ 10. Oct 2022, 23:55) *
Das Problem ist nicht das Verwalten (das früher geschaffene verwaltet sich auch nicht von allein wink.gif ), sondern das Gestalten im Mittel- und Langfristbereich. Kein Politiker denkt weiter als die nächste Legislatur und nix ist wackeliger als die Entscheidungen der vergangenen Periode; neue Besen kehren gut, alles zurück auf Anfang.

Ich würde es eher so formulieren: Das Problem ist der Mangel an Willen, für eine mittel- bis langfristige Perspektive einer Verwaltung den entsprechenden Spielraum (Stellen, Mittel, Entscheidungskompetenzen) zu schaffen - da das a) unerwünschte Kontinuitäten erzeugt, b) Geld kostet, und c) die eigenen Kompetenzen beschneidet.

Und das in diesem Dreiklang nicht nur von "oben" (Politik als Dienstherr), sondern genauso auch von "unten" (dem verwalteten Personenkreis), von "innen" (in der Verwaltung selbst) und von "der Seite" (jenen, die nicht zu diesen drei Gruppen gehören).
SailorGN
"von unten" kann man noch am ehesten mitnehmen, normalerweise passiert das in Teilen bereits dann, wenn der verwaltete Bereich sieht/erkennt, dass die Mittel-/Langfristplanung FÜR sie ist... und ein gescheiter Mensch dort bindet diesen Bereich auch so in die Planung ein, dass mindestens die Illusion der Mitsprache entsteht. Das "Flankenfeuer" kann man durch klare Kompetenzzuweisung und Kompetenzverteidigung durch Vorgesetzte unterbinden/reduzieren, aber da greifen wieder die ersten Punkte von kato.

Auf die BW/Wehrverwaltung bezogen bedeutet das alles, dass sich Beschaffungs-, Stationerungs- und Strukturdenken von der Politik abwärts weg von "Wirtschaftsförderung" hin zur wieder dezidierten Sicherheitspolitik bewegen muss... mit dem Wissen, dass Verteidigungsausgaben eben nicht rein investiv sind, sondern einen hohen konsumtiven Anteil aufweisen. Dabei muss man in Politik und BAAINBW die "Bevorzugung" nationaler Unternehmen/Bieter überdenken. Ich persönlich habe mit deutscher Rüstungstechnik gute Erfahrungen gemacht, vor allem auch im Vergleich mit anderen Nationen... was ich so gesehen habe. Dieses "GUT" ist aber nicht immer den Preis wert (Geld, Aufwand, Personaleinsatz, Zeit), den man für die Beschaffung zahlt. Gleichzeitig gibts immer wieder Vorgänge, die einen schaudern lassen, ich sag nur Tanker für die Marine. Seit Jahren warte ich (auch für mein jetziges berufliches Umfeld) auf eine wirksame Zentralkartei für unlautere Unternehmen, welches mir ermöglicht, Bieter mit schmutzigen Händen rechtssicher von Vergaben auszuschließen. Das ist derzeit nicht wirklich möglich, selbst wenn ich weiss, dass ein Unternehmen Lohndumping auf Baustellen betrieben und Leistungsverzeichnisse nicht ordnetlich abgearbeitet hat... Da müsste es die Möglichkeit geben, die Unternehmen für 3-5 Jahre, je nach Schwere, von öffentlichen Aufträgen auszuschließen. Dann würde sich sicher auch bei den Rüstern was ändern... weil sie sich qualitativ eigentlich nicht verstecken müssen und die BW diese Qualität eigentlich will.

Achja, man sollte für die Leute aus dem BAAINBW, welche für spezifische Projekte und Rüstungsgüter zuständig sind Zwangspraktika bei den Endnutzern VOR Beginn der Beschaffung einführen... Die Blaupause ist nicht das Boot, die Leistungsbeschreibung nicht das Verhalten in See^^
Thomas
Jetzt warten wir erstmal ab wie viel schlechter Damen tatsächlich baut, bevor wir die alle Schiffe bauen lassen.
Salzgraf
ZITAT(SailorGN @ 11. Oct 2022, 11:49) *
Ich persönlich habe mit deutscher Rüstungstechnik gute Erfahrungen gemacht, vor allem auch im Vergleich mit anderen Nationen... was ich so gesehen habe. Dieses "GUT" ist aber nicht immer den Preis wert (Geld, Aufwand, Personaleinsatz, Zeit),

Es gibt bei der Wehrtechnik weltweit einen großen Umbruch. Heutzutage werden Waffen (ausser Gewehr o.ä.) in Kleinserien gebaut. Man denke an die Zahlen für Boxer, PzH2000... Auch in anderen Ländern (ausser USA) ist das so.Kleinserien revolutionärer Projekte neigen dazu Fehlermagneten zu sein.Für mich ein krasses Beispiel für die im Kalten Krieg beschaffte Anzahl der Waffen ist die https://de.wikipedia.org/wiki/Boeing_B-47#Produktion. In 6 Jahren wurden 2.000 Maschinen gebaut, welche ca. 8 Jahre im Einsatz waren.
Als Folge der hohen Produktions- und Einsatzzahlen war die Qualität und Zuverlässigkeit der hergestellten Waffen im Durchschnitt sicher höher. Aus diesem Erfahrungshintergrund ist die Mängelliste revolutionärer Projekte F-35... natürlich ernüchternd. Nun muss man Instrumente finden, wie man Kleinserien qualitativ gut hinbekommt, sonst gibt es in Zukunft auch nur eine CH-53U und eine CH-47V.
Forodir
ZITAT(Salzgraf @ 11. Oct 2022, 14:48) *
ZITAT(SailorGN @ 11. Oct 2022, 11:49) *
Ich persönlich habe mit deutscher Rüstungstechnik gute Erfahrungen gemacht, vor allem auch im Vergleich mit anderen Nationen... was ich so gesehen habe. Dieses "GUT" ist aber nicht immer den Preis wert (Geld, Aufwand, Personaleinsatz, Zeit),

Es gibt bei der Wehrtechnik weltweit einen großen Umbruch. Heutzutage werden Waffen (ausser Gewehr o.ä.) in Kleinserien gebaut. Man denke an die Zahlen für Boxer, PzH2000... Auch in anderen Ländern (ausser USA) ist das so.Kleinserien revolutionärer Projekte neigen dazu Fehlermagneten zu sein.Für mich ein krasses Beispiel für die im Kalten Krieg beschaffte Anzahl der Waffen ist die https://de.wikipedia.org/wiki/Boeing_B-47#Produktion. In 6 Jahren wurden 2.000 Maschinen gebaut, welche ca. 8 Jahre im Einsatz waren.
Als Folge der hohen Produktions- und Einsatzzahlen war die Qualität und Zuverlässigkeit der hergestellten Waffen im Durchschnitt sicher höher. Aus diesem Erfahrungshintergrund ist die Mängelliste revolutionärer Projekte F-35... natürlich ernüchternd. Nun muss man Instrumente finden, wie man Kleinserien qualitativ gut hinbekommt, sonst gibt es in Zukunft auch nur eine CH-53U und eine CH-47V.


Das würde ich jetzt so nicht unterschreiben. Die Technik war deutlich einfacher und robuster und nicht so sehr auf das Limit geschnitten, das ist soweit richtig, aber andererseits waren die Qualitätsansprüche und Sicherheitsmargen deutlich niedriger. Ebenso hatten auch diese Projekte oft und häufig Probleme, die im Laufe der Dienstzeit behoben wurden, oder eben nicht, da schon das Folgemodell in Planung war.
Unfälle und Verluste wurden auch einfacher hingenommen, gerade die B-47 ist da ein gutes Beispiel dafür.
400plus
Da wir es hier gerade von Munition haben:

BusinessInsider berichtet von Plänen, in den nächsten Jahren 30 Mrd für Munition auszugeben. Für SMArt sind dabei in den nächsten Jahren mehr als 900 Mio vorgesehen, der Großteil allerdings erst ab 2027.
Merowinger
Interessante Rede von Josep Borell seinen EU Botschaftern gegenüber. Ein paar Kostproben aus dem hinteren Teil:
ZITAT
You - the United States - take care of our security. You - China and Russia - provided the basis of our prosperity. This is a world that is no longer there.
[...]
This is a perfect storm. First, the prices increasing. Second, the reaction of the Central Banks raising interest rates in the United States. Everybody has to follow, because otherwise their currency will be devaluated. Everybody is running to raise interest rates. This will bring us to a world recession. The world following the Fed [the Federal Reserve], the world implementing the same monetary policy - because there is no other way, otherwise the capital will flow - reminds me of what was happening in Europe before the euro when everybody had to follow the monetary policy dictated by Germany. [...]
The fight between democracies and authoritarians is there. But it is much more than that. The world is not purely bipolar. We have multiple players and poles, each one looking for their interest and values. Look at Turkey, India, Brazil, South Africa, Mexico, Indonesia. They are middle powers. They are swing states - they vote on one side or the other according to their interests, not only their theoretical values. But these people - I mention them again: Turkey, India, Brazil, South Africa, Mexico, Indonesia - are players and poles. This creates this messy multipolarity.
[...]
Remember this sentence: “it is the identity, stupid”. It is no longer the economy, it is the identity. More and more, some identities are raising and willing to be recognised and accepted and not to be fused inside the “West” approach. [...]
I want you to be more reactive, 24 hours a day. We are living in a crisis, you have to be in the crisis mode. Explain what is happening - quickly, immediately. Even if you do not have the full information on the first hours, show that you are there. I should be the best-informed guy in the world. Having all of you around the world, I should be the best informed person in the world - at least as much as any Foreign Affairs Minister. I am “Foreign Affairs Minister of Europe”.
[...]
We had been discussing about the Ukrainian Training Mission before the war for months. “Do we have to send a training mission to Ukraine?”, “No, come on, Ukraine, training mission, military in Ukraine...”. And then, boom, the war comes and people said: “we should have done it.” Yes, we should have done it. And now we are doing it quickly - well, quickly for European standards. Quickly for European standards means a couple of months.
[...]
Communication is our battlefield: we fight in communication. We do not fight with arms in [this] battlefield - thank, God - but we have to fight on communication. [...] And I am still surprised that, in some delegations, it seems that they do not take enough consideration of our communication, and they do not tweet and re-tweet the messages that we are delivering from the centre. You have to be a network that is repeating, transmitting, insisting.
[...]
Our fight is to try to explain that democracy, freedom, political freedom is not something that can be exchanged by economic prosperity or social cohesion. Both things have to go together. Otherwise, our model will perish, will not be able to survive in this world.

https://www.eeas.europa.eu/eeas/eu-ambassad...osep-borrell_en
Forodir
Schön wie man da drauf hinweist das es VS-nfD ist. Von den 9000 Schuss SMArt dürfte so einiges noch nicht mal mehr einsatzfähig sein da die Batterien leer sind. Viel schlimmer finde ich das die 0815 Munition auch nicht mehr vorhanden ist, das beeinträchtigt inzwischen sogar den Übungsbetrieb.
Stormcrow
Hui.

In die Ukraine gingen bisher laut Liste der BuReg einmal 3.000 Schuss (Leucht- und Nebelgeschosse) und einmal 10.500 (nicht aufgeschlüsselt, sollte SmArt beinhalten). Das ist gar nicht mal viel gewesen.
Forodir
Es wurde in den letzten Jahren nie viel Munition beschafft, nur soviel wie man im Übungsbetrieb braucht. Bevorratung gab es keine.
SpezPi(Ppl)301
Das nennt sich marktwirtschaftliche Munitionsbevorratung. Jeder Knflikt habe 2 Jahre Vorlauf, da brauche es keine Munitionslager mehr, man könne alles auf dem "freien" Markt bzw. der Industrie ordern.

Weise Einsicht......
wARLOCK
Gibt's in Deutschland überhaupt noch eine Produktion für 155mm Granaten?
xena
Ich denke schon. Es muss nicht jedes Jahr durchgehend produziert werden um eine Produktion im Land zu haben. Gerade in der Munitionsbranche wird nach Bestellung hergestellt und da sind Unterbrechungen normal. Hersteller währen, wen wunderts, Rheinmetall und Diehl. Früher war auch Buck in der Herstellung von 155mm involviert, aber ob die immer noch...
Forodir
Munition wird am Stück hergestellt, nur die entsprechende Menge war relativ niedrig. Wie bei den meisten Massenprodukten lohnt sich eine Herstellung nur kontinuierlich, ein Abschalten der Herstellungsstraßen kostet nur unnötig und mach man nicht sehr gerne.
SailorGN
Die Frage ist dabei wohl eher, wo bei 155mm Granaten das kritische Teil ist. Die Mäntel sind es sicher nicht, die kann man aus Rohrstahl ziehen/formen, einmal nachdrehen, fertig. Ich frage mich eher, ob man in D für größere Mengen den MILSPEC Sprengstoff schnell genug bekommt... und die Zünder.
Forodir
Der Sprengstoff ist in Deutschland nicht so das Problem dank unserer hervorragenden Chemieindustrie. Die Lagerung ist aufwendig und teuer, und insgesamt sind die Rohstoffe teuer geworden.
Zünder ist nochmal ein anderes Thema, aber auch hier scheinen schon noch Kapazitäten vorhanden zu sein, Junghans ist durchaus noch eine Weltmarke, was das angeht.
Seneca
Kanzleramtsminister Schmid, ein enger Vertrauter von Olaf Scholz, äußert sich zur Frage der Panzerlieferungen in die Ukraine polemisch und unsachlich:
ZITAT
Schmidt hatte beim „Progressive Governance Summit“ am Donnerstag in Berlin auf Englisch gesagt: „Wenn Kampfpanzer mit dem deutschen Eisernen Kreuz erbeutet würden, wäre es der perfekte Anlass für die Propaganda der Russen, um zu sagen, schaut, das ist die Nato, die uns angreift.“

Zudem verglich er den Ruf nach deutschen Panzern mit der Hoffnung auf eine Kriegswende durch die V2-Waffen in der Nazizeit. „Ich bin versucht, es das V2-Syndrom der Deutschen zu nennen“, so Schmidt weiter, zu glauben, dass es eine Wunderwaffe gebe, die wie mit Magie dafür sorge, dass Dinge einfach weggehen. Der Leopard 2 sei jetzt für manche die Wunderwaffe, die den Krieg beenden könne, „aber so geht das halt nicht“, hatte Schmidt betont.

https://www.welt.de/politik/deutschland/art...tsminister.html

Herr Schmid sollte wissen, dass in der russischen Propaganda Russland schon längst gegen "die NATO" und den "globalen Westen" kämpft. In russischen Beiträgen wird dauernd behauptet, man kämpfe gegen Ausländer, man höre nur englisch und polnisch an der Front, man kämpfe gegen "NATO-Truppen".
Diese Schutzbehauptung, dass Panzer mit dem "Eisernen Kreuz " als Beute von der russischen Propaganda missbraucht würden, ist nicht stichhaltig. Die Propaganda läuft doch schon längst, da ändert ein Leopard, der natürlich dort kein "Eisernes Kreuz" trägt , nichts.
Der rhetorisch unsaubere Trick den Lieferbefürwortern zu unterstellen, sie glaubten an eine Wunderwaffe, disqualifiziert den Kanzleramtsminister.
Salzgraf
gehört fast schon in den Precht-Thread.

Das erklärt etwas die Scholz'schen Äusserungen.
Panzermeyer
Das Argument habe ich letztens von einem russischen Oppositionellen bei "Lanz" gehört. Was aber schon durch die Lieferung der PzH2000 erledigt sein sollte. Auch da hat man die Tatzenkreuze abgeschliffen.
400plus
Faszinierende Geschichte in der FAZ: Jemand hat einen rumänischen Tagungsband gefälscht, um einem Rechtsmediziner nachträglich ein Plagiat in seiner Dissertation in die Schuhe zu schieben, wahrscheinlich aus Rache:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/plag...e76dbc0282262f8
Salzgraf
das ist ein echter Krimi. Wenn man das weiterverfolgt, scheint es dem Angreifer mehrere Tausend - Hunderttausend Eur wert gewesen zu sein.

hier die Entwicklung durch den "Plagiatsjäger" dargestellt:
https://plagiatsgutachten.com/blog/colchicin-coup/
Panzerchris
Finnland will an der Grenze zu Russland einen 130-260 km langen Zaun errichten. Kosten: mehrere 100 Mio Euro.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/polit...ccfe07ca2ad98e0
kato
ZITAT(Panzerchris @ 19. Oct 2022, 17:08) *
Finnland will an der Grenze zu Russland einen 130-260 km langen Zaun errichten. Kosten: mehrere 100 Mio Euro.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/polit...ccfe07ca2ad98e0

Zur finanziellen Verortung: Der im Aufbau befindliche polnische Zaun an der Grenze zu Belarus kostet 366 Millionen Euro für 186 km.

Bezahlt wird das natürlich durch kein Grenzland selbst. Das sogenannte "Border Management and Visa Instrument" der EU, aus dem diese Grenzschutzmaßnahmen bezahlt werden, umfasst 6,4 Milliarden für den Zeitraum 2021-2027.
400plus
And another one gone and another one gone

Liz Truss ist zurückgetreten
Merowinger
Es hilft nix: Die Briten brauchen ein neues Wahlsystem.
Sensei
Hat der Kohlkopf doch gewonnen. biggrin.gif

https://www.youtube.com/watch?v=Sm-RE95lKJ0
Madner Kami
ZITAT(Merowinger @ 20. Oct 2022, 15:01) *
Es hilft nix: Die Briten brauchen ein neues Wahlsystem.


Ohne, dass die Wahlschafe aufwachen, wird es eh nichts. Ist bei uns ja auch nicht anders. Wie CDU und SPD immernoch die größten Parteien sein können, wird sich mir nie erschließen, außer durch Gewohnheitswählen ohne Selbstkritik.
Luzertof
Ich wähle CDU/FDP weil ich keine ernsthafte Alternative sehe, es mir sehr gut geht und ich nichts Eigenes aufbauen will.
Thomas
Tatsächlich habe ich bei der letzten Landtagswahl (Niedersachsen) Das erste mal in knapp drei Jahrzehnten nicht Liberal gewählt.
Merowinger
ZITAT(Merowinger @ 12. Oct 2022, 16:46) *
Interessante Rede von Josep Borell
Seine z.T. recht drastische Wortwohl lies mich aufhorchen. Andere grundsätzlich auch:
ZITAT
Nach dem Rücktritt des irischen Handelskommissars Phil Hogan wegen Verstoßes gegen Corona-Regeln ist ausgerechnet der Chefdiplomat zum Problemfall im Team von der Leyen geworden. Er ist derjenige, der immer wieder mit unbedachten Äußerungen aneckt. In seinem Umfeld sind sie jedes Mal alarmiert, wenn Borrell von dem vorbereiteten Redetext abweicht.
[...]
In den vergangenen Wochen ist ihm das besonders häufig passiert, zuletzt in einer Rede vor Nachwuchsdiplomatinnen und -diplomaten in Brüssel, in der er eine etwas krude Botanik-Metapher gewählt hatte. Borrell zeichnete das Bild von Europa, das ein idyllischer Garten sei, und dem Rest der Welt, der einem Dschungel gleiche. Er forderte die nächste Generation von Diplomaten auf, missionarisch tätig zu werden. "Die Gärtner müssen in den Dschungel gehen", waren seine Worte. "Die Europäer müssen sich viel stärker für den Rest der Welt engagieren." Andernfalls, so die apokalyptische Warnung, werde die Welt "bei uns" eindringen.
Quelle: ZON
muckensen
ZITAT(400plus @ 19. Oct 2022, 09:58) *
Faszinierende Geschichte in der FAZ: Jemand hat einen rumänischen Tagungsband gefälscht, um einem Rechtsmediziner nachträglich ein Plagiat in seiner Dissertation in die Schuhe zu schieben, wahrscheinlich aus Rache:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/plag...e76dbc0282262f8
ZITAT(Salzgraf @ 19. Oct 2022, 10:14) *
das ist ein echter Krimi. Wenn man das weiterverfolgt, scheint es dem Angreifer mehrere Tausend - Hunderttausend Eur wert gewesen zu sein.

hier die Entwicklung durch den "Plagiatsjäger" dargestellt:
https://plagiatsgutachten.com/blog/colchicin-coup/
Die Antworten Heidingsfelders auf die Kritik der Universität an seiner Beweisführung sind auch überaus lesenswert, sie strotzen vor Arroganz und einem gestörten Verhältnis zum Tatsachenbegriff, und sollten endlich einmal die Aufmerksamkeit auf die kommerziellen Interessen und die Fehlerquote dieses Menschen lenken. Er geriert sich mit solchem Selbstbewusstsein als Gralshüter wissenschaftlicher Integrität, dass es mich nicht wundern würde, wenn irgendwann herauskäme, dass auch er in seiner akademischen Laufbahn abgekupfert hätte. Ganz nach dem Vorbild dieser rechten Evangelisten in den USA, die tagsüber gegen Schwule wettern und nachts in einschlägigen Etablissements fotografiert werden.
ZITAT(Madner Kami @ 20. Oct 2022, 15:25) *
ZITAT(Merowinger @ 20. Oct 2022, 15:01) *
Es hilft nix: Die Briten brauchen ein neues Wahlsystem.


Ohne, dass die Wahlschafe aufwachen, wird es eh nichts. Ist bei uns ja auch nicht anders. Wie CDU und SPD immernoch die größten Parteien sein können, wird sich mir nie erschließen, außer durch Gewohnheitswählen ohne Selbstkritik.
Nichts für ungut, aber das ist schon etwas herablassend, andere für ihre politischen Entscheidungen als Schafe zu bezeichnen und ihnen die Fähigkeit zur Selbstkritik abzusprechen.

Obendrein geht diese Aussage an der Realität vorbei, denn obwohl die Zeit der Volksparteien vorbei ist, können die Klientelparteien B90/Grüne, FDP, AfD und Linke doch ihrer Auslegung entsprechend niemals zur größten politischen Partei avancieren. Selbst die Grünen, die Umweltschutzinteressierte ideologieübergreifend ansprechen und sich aufgrund dieses Standbeins kompromissbereiter als die anderen Klientelparteien zeigen können, werden niemals deutlich über ein Viertel der Wählerschaft kommen, dazu ist selbst ihr Produkt noch zu sehr ein Nischenprodukt.
Sensei
Die Nische der Grünen ist schon lange nicht mehr der reine Naturschutz.
muckensen
Das sagte ich nicht. Ich sagte, dass die Grünen Naturschutzinteressierte aller Couleur ansprechen können, denen ihre "Heimatparteien" nicht genug für den Umweltschutz tun, was sie geringfügig mehrheitsfähiger macht als z.B. die FDP. Dennoch ist der Umweltschutz ihr Markenkern. Jenseits dessen offenbart sich die Programmatik der Grünen an ihrer Wählerschaft. Der durchschnittliche Grünenwähler ist weiblich, um die Dreißig, akademisch gebildet, verdient überdurchschnittlich gut und wohnt im Speckgürtel der Großstädte (vornehmlich in Nordwest- und Südwestdeutschland). Solche (und sinnverwandte) Merkmale treffen eben nur auf einen Teil der Bevölkerung zu. Ihre politische Ausrichtung setzt ihrem Wachstum natürliche Grenzen.
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