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Nite
ZITAT(muckensen @ 30. Jun 2023, 23:25) *
Deutschland ist rassistisch. Die Polizei ist rassistisch. Die CDU ist rassistisch.

So kann man es gut zusammen fassen, ja.

ZITAT(muckensen @ 30. Jun 2023, 23:25) *
Ganz im Ernst … in meinen Augen vertrittst Du hier die gleiche Orthodoxie wie die Klima-Aktivisten, denen es auch wurscht ist, dass sie mit ihren Aktionen dem Klimaschutz schaden, weil sie die Leute gegen sich aufbringen und ihren Gegnern reichlich Munition liefern.

Die Klima-Aktivisten sind die staatstragendste, systemtreuste "Protest"-Bewegung die Deutschland je gesehen hat. Selbst eine Gewerkschaftsdemo oder eine Lichterkette für den Frieden hat da mehr revolutionäres Potential, aber in der postfaktischen Gesellschaft ist das schon nahe am Terrorismus.
Nichtsdestotrotz sind die Aktionen von Last Generation natürlich eine Verzweiflungstat einer viel zu braven Bewegung, wobei die Klimabewegung eindrucksvoll zeigt dass nicht-disruptiver Protest allenfalls zu ein paar Talk Show-Einladungen und salbungsvollen Worten führt. Vielleicht sollte die Klimabewegung es einmal mit Reichskriegsflaggen und Fackelzügen vor den Anwesen von Politikern probieren, dann wären es "besorgte Bürger"" und die Politik würde ihre "berechtigten Sorgen" ernst nehmen wink.gif

ZITAT(muckensen @ 30. Jun 2023, 23:25) *
Wenn Du das so bereitwillig, so sehenden Auges tun willst, dann beschwere Dich auch bitte nicht über die Folgen.

Welche Folgen denn? Dass sich Dinge die sich sowieso nicht ändern nicht ändern? Okay.

ZITAT(muckensen @ 30. Jun 2023, 23:25) *
Und: Wie soll die Polizei Deiner Meinung nach illegale Grenzübertritte verhindern, wenn sie nicht Menschen deshalb kontrollieren darf, weil sie äußerlich für diese Straftat infrage kommen?

Wer kommt denn äusserlich für einen illegalen Grenzübertritt aus einem Schengen-Staat in Frage?
Wobei die weitaus wichtigere Frage ist warum eine verbotene Praxis trotzdem Alltag bei der deutschen Polizei ist, mit Rückendeckung der Politik.
Holzkopp
ZITAT(Nite @ 30. Jun 2023, 23:06) *
ZITAT(muckensen @ 30. Jun 2023, 23:01) *
ZITAT(Nite @ 30. Jun 2023, 22:53) *
Die CDU hat nur das Eis gebrochen (und damit die Thesen der AfD wieder ein Stück weiter salonfähig gemacht).
Darauf ist die AfD nicht angewiesen. Im Gegenteil, sie ist darauf angewiesen, dass ihre Thesen nicht salonfähig sind. Ich denke, dass @Madner Kami voll und ganz Recht hat. Es war eine der besseren Entscheidungen des Presserats, die Nennung der Nationalität von Straftätern wieder zu erlauben, das hat dem Geraune auf Facebook, dass etwas verheimlicht werden solle, gut den Stecker gezogen.

Die Nationalität der Beteiligten an den Silvester-Krawallen war deutsch, für die Mitte der Gesellschaft ist das allerdings nicht deutsch genug.


Wenn man auf die Nationalität abstellt, dann muss manb auch konsequent sein und Murat, Ali und Mohammed als Deutsche in der Statistik zählen wenn sie einen deutschen Pass haben, egal ob von Geburt oder durch Einbürgerung.

Und selbstverständlich muss und darf man innerhalb der Sozialstruktur dieses Landes danach Ausschau halten, ob es Bevölkerungsgruppen mit besonderen Problemen gibt: alleinerziehende Frauen, alleinstehende Männer mit Drogen- oder Alkoholproblemen, Rentner mit zu geringem Einkommen aber eben auch junge Menschen mit Migrationshintergrund (nicht Ausländer, das ist ein Unterschied) mit Integrationsproblemen.

Man muss dann aber sagen: es sind Deutsche, die ein Problem haben (und verursachen) und nicht "es sind die Ausländer".

Ich schreibe ja auch, dass wir in Teilen des Landes ein massives Problem mit miserabel sozialisierten Menschen haben, die der rechten Szene zuneigen. Und davon heißen einige bestimmt Ronny und Sandro, um wieder ein Vorurteil zu bedienen. Bei uns in der Gegend heißt der bekanteste Neonazi Stanley Röske. Der kommt ursprünglich aus Greifswald. Wer also einen englisch klingenden Vornamen hat, aus "der Zone" kommt und irgendwie ein bischen sozial auffällig ist muss ein Neonazi sein.
Der Schluß liegt ja nahe, da es wirklich prominente Beipiele für die Richtigkeit dieser These gibt.
Und schon sind alle Ronnys Nazis und eben alle Murats testoterongesteuerte Integrationsversager.

Das es unter beiden Gruppen tatsächlich nennenswerte Problembären gibt ist unbestritten. Die Gefahr besteht in der Annahme der widerlegbaren Vermutung: du giltst erstmal als Problemfall bis das Gegenteil zweifelsfrei bewiesen ist. Und deine soziale Gruppe mindert deinen sozialen Status.

Ich habe lange in einem Umfeld gearbeitet, wo man gut daran tat, erstmal unvoreingenommen auf jede Art von problematischen Menschen zuzugehen. Wenn die dann wirklich das Klischee erfüllt haben konnte man sich immer noch zurückziehen. Aber häufig kam man mit einer unvoreingenommenen Haltung sehr weit.
Erzählung dazu: es gibt hier ein Haus, das immer mal wieder in der Presse auftaucht weil die Bewohner Müll nicht wegräumen, Lärm machen, sich asozial verhalten etc. In dem Haus waren wir häufig. Es wird bewohnt vorwiegend von Menschen aus Südosteuropa, also Bulgaren, Rumänen, Sinti und Roma.
Und wenn wir da zu tu tun hatten klappte es ganz hervorragend, einen der Wortführer anzusprechen und zu sagen "könnt ihr uns bitte helfen euren Kumpel (euren Bruder, Mutter...) rauzubringen?"
Dann waren sofort zwanzig Leute organisiert, die Türen aufgehalten haben, beim Runtertragen geholfen haben, Licht gemacht haben etc.

Ich hatte in diesem Haus nie ein Problem. Obwohl ich gesehen habe, dass die Beschwerden nicht unberechtigt waren. Aber ich habe die Leute mit Respekt behandelt und sie nicht für ihre Identität kritisiert. Und dann lief das auch.

Soll heißen: ich kann Zustände kritisieren und Probleme benennen ohne Menschen ein Mindestmaß an persönlichem Respekt zu verweigern. Ich muss und will nicht alles dulden. Aber manchmal lässt sich das "dulden müssen" auch durch ein entsprechendes Auftreten verhindern.

Und nein, damit ist nicht gemeint, sich unangemessenen Forderungen oder gar Drohungen zu beugen.
goschi
ZITAT(muckensen @ 30. Jun 2023, 23:11) *
ZITAT(Nite @ 30. Jun 2023, 23:06) *
Die Nationalität der Beteiligten an den Silvester-Krawallen war deutsch, für die Mitte der Gesellschaft ist das allerdings nicht deutsch genug.
Darum geht es nicht. Das war ein anderes Beispiel. Es geht gerade darum, rassistischem Geraune den Wind aus den Segeln zu nehmen, und das schafft man am besten, indem man Integrationsprobleme offen anspricht.

Selbst die SPD hat mittlerweile eingesehen, dass sie mehr Schaden als Nutzen damit angerichtet hat, die Debatte über kriminelle Großfamilien mit Migrationshintergrund abzuwürgen.

Das meine ich, wenn ich mantraartig wiederhole: Besser effektiv sein als sich rechtschaffen fühlen.

und kaum tat man es, ging man eben einen Schritt weiter "hmmm, Deutsch, aber waren es denn ECHTE Deutsche?"
Genau das ist passiert, genau darauf zielt die Forderung von Wegener.

Man muss nicht jede Verschiebung des Diskurses zulöassen, nur weil man Angst vor Reaktionen der Reaktionären hat, die suchen immer etwas, genau dieses Getriebenwerden von ihnen, gibt ihnen ja erst Einfluss.
SpezPi(Ppl)301
@echte Deutsche....weiland an der Pionierschule, sprach der StFw. G. über die 'Entstehung' der Bayern: "Als die Römer die Alpen überquert hatten, liess man antreten. 'Fuß-&Geschlechtskranke' rechts raus, der marschiert nach Norden!". Der Mann musste es wissen, er kam aus Straubing.

Der Rest des echten Deutschtums ist Zufall.
Sensei
Das Problem ist ja gar nicht, dass man sich verschiedene Ursachen für Kriminalität anschaut.
Es ist wichtig und richtig zu schauen, welches Milieu welche Probleme hat.


Das Problem ist die Verkürzung von Problemen rein auf die unabänderbare Geschichte eines Menschen.
Die "Rasse" ist und kann gar nicht der Root-Cause sein.


Und die darauf folgende Verkürzung der Lösung auf die dümmstmögliche Variante (" Ausländer / Deutsche mit Migrationshintergrund RAUS!!! ; Unbegrenzte Zuwanderung stoppen!")
muckensen
ZITAT(Nite @ 1. Jul 2023, 00:08) *
ZITAT(muckensen @ 30. Jun 2023, 23:25) *
Deutschland ist rassistisch. Die Polizei ist rassistisch. Die CDU ist rassistisch.

So kann man es gut zusammen fassen, ja.
Du hast meine Frage nicht beantwortet: Ist auch die Schweizer rassistisch? lol.gif

Was soll's. Mit deinen Einzeilern und Strohmännern kann ich nichts anfangen.
Thomas
Die Schweiz hat ganz massive Probleme mit Strukturellem Rassismus.
muckensen
@Thomas

Das sollte eher ein Witz auf die Art sein, wie @Nite argumentiert. Seine Antwort auf meinen Einwand, dass die "demokratische Front" gegen die AfD in Sonneberg ungefähr so effektiv ist (gar nicht) wie die Klima-Kleber-Bewegung, hat zum Beispiel gar nichts mit meinem Argument zu tun. Aber okay, er scheint zu glauben, dass man die offenkundigen Folgen halt sowieso nicht abwenden kann. Mit der Einstellung kann man sogar Verfassungsschutz-Chef in Thüringen werden ("20 Prozent sind brauner Bodensatz").

Ich versteh's halt nicht. In Schweden und Finnland hat diese Haltung direkt zur Regierungsbeteiligung von Rechtspopulisten geführt. Aber man muss natürlich nicht über die eigene Strategie nachdenken, wenn man das Thema sowieso als selbsterfüllende Prophezeiung behandelt ... Nun, lassen wir das
goschi
ZITAT(muckensen @ 1. Jul 2023, 22:01) *
Du hast meine Frage nicht beantwortet: Ist auch die Schweizer rassistisch? lol.gif

ja, der strukturelle und latente Rassismus ist in der Schweiz in vielen Gesellschaftsschichten stark.
Wir haben 30% der Wähler, die eine Partei wählen, die genau dafür eintritt, für aktiven strukturellen Rassismus und auch beim Rest gibt es genug solche Leute.

Wir haben ja genug Deppen, die nicht verstehen, was ein Willensstaat ist und was Worte bedeuten, wenn sie Idiotien bringen wie "ich bin Eidgenosse, weil Schweizer kann ja jeder werden", gemeint ist, dass jeder den pass erhalten kann, aber Kreisrunde Stammbäume muss man sich erarbeiten...
Dabei sagt das Wort Eidgenosse ja eben schon, dass es nicht um Abstammung geht, sondern um Willen.

kurz: ja, die schweiz ist im Kern noch immer sehr rassistisch.
Thomas
sorry goschi.... der muss sein:
https://www.youtube.com/watch?v=48RdeV6fM1k

edit:
Knasterbart - Mein Staumbaum ist ein Kreis
(mit visueller Darstellung)
Nite
Eine "demokratische Front" existiert nicht
Madner Kami
ZITAT(Thomas @ 1. Jul 2023, 22:22) *
sorry goschi.... der muss sein:
https://www.youtube.com/watch?v=48RdeV6fM1k

edit:
Knasterbart - Mein Staumbaum ist ein Kreis
(mit visueller Darstellung)


Thomas
Dem DEMOKRATISCH gewählten Wahlsieger zu gratulieren, gehört sich in einer Demokratie. Auch wenn man seine Ansichten Scheisse finden und verabscheuen darf.

Und wie man im Nachhinein bereits festgestellt hat: Gerade die Aufforerung den AFD Mokel zu verhindern, hat besonders viele Menschen in eine "jetzt erst Recht" Haltung bewegt und war mitverantwortlich für seinen Sieg. Kubicki hatte also gar nicht mal so Unrecht. Leider....

@Madner
Kanntest du die nicht?
Nite
ZITAT(Thomas @ 1. Jul 2023, 22:32) *
Dem DEMOKRATISCH gewählten Wahlsieger zu gratulieren, gehört sich in einer Demokratie

Anstand sieht so aus
Madner Kami
ZITAT(Thomas @ 1. Jul 2023, 22:32) *
Dem DEMOKRATISCH gewählten Wahlsieger zu gratulieren, gehört sich in einer Demokratie. Auch wenn man seine Ansichten Scheisse finden und verabscheuen darf.

Und wie man im Nachhinein bereits festgestellt hat: Gerade die Aufforerung den AFD Mokel zu verhindern, hat besonders viele Menschen in eine "jetzt erst Recht" Haltung bewegt und war mitverantwortlich für seinen Sieg. Kubicki hatte also gar nicht mal so Unrecht. Leider....

@Madner
Kanntest du die nicht?


Bisher noch nicht. Ist eher nicht mein Musikstil, daher danke fürs Bekanntmachen.

ZITAT(Nite @ 1. Jul 2023, 22:27) *


Aus diesem Text:

ZITAT
Ramelow kritisiert, Höcke frohlockt

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zeigte sich enttäuscht über die Wahlbeteiligung von 49,1 Prozent. Das sei ein ernstes Problem, sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur. „Die Hälfte, die nicht hingegangen ist, trägt auch ein Stück Mitverantwortung dafür, dass der AfD-Kandidat beinah aus dem Stand 50 Prozent gekriegt hat“, sagte Ramelow.


Äh... "Aus dem Stand"? Momentchen mal. Ich zitiere mich mal selber:

ZITAT(Madner Kami @ 25. Jun 2023, 23:16) *
[...]

Bis 2018 war Christine Zitzmann (bis 2013 CDU, danach parteilos) die Landrätin und sie war maßgeblich daran beteiligt, den Landkreis Sonneberg in die Metropolregion Nürnberg zu bringen, als einzigen nichtbayerischen Landkreis. [...] 2018 trat sie nicht mehr zur Wahl an. Stattdessen einigten sich Linke und SPD auf einen parteilosen Kandidaten, um den CDU- und AfD-Kandidaten zu verhindern. Dieser Kandidat, Hans-Peter Schmitz, gewann mit knapp 37% der Stimmen gegen einen CDUler (32%) und jemanden namens Robert Sesselmann, der, wie man sicherlich jetzt weis, Teil der AfD war (beinahe 30% bei der Wahl 2018). Bereits diese Wahl wurde eine Stichwahl, bei der Schmitz mit nur 56% der Stimmen gewählt wurde.

[...]


Also unter "aus dem Stand" verstehe ich was anderes. Könnte man in politischen Kreisen bitte langsam mal wach werden und zeitgenössischen Geschehnissen ein wenig Beachtung schenken? Ich fühle mich langsam so, wie ich mich in den frühen 90ern in Sachsen gefühlt habe, nur, dass diese Zustände jetzt überall in Deutschland auftreten...

ZITAT(Nite @ 1. Jul 2023, 22:38) *
ZITAT(Thomas @ 1. Jul 2023, 22:32) *
Dem DEMOKRATISCH gewählten Wahlsieger zu gratulieren, gehört sich in einer Demokratie

Anstand sieht so aus


Sehe ich auch so. Ich bin zwar der Meinung, dass man den Protestwähler ernst nehmen und seine Probleme adressieren muss, aber man gratuliert Nazis nicht zu einem Wahlsieg, denn ein Wahlsieg derer, ist eine Niederlage für die Demokratie an sich.
Thomas
ZITAT(Nite @ 1. Jul 2023, 20:38) *
ZITAT(Thomas @ 1. Jul 2023, 22:32) *
Dem DEMOKRATISCH gewählten Wahlsieger zu gratulieren, gehört sich in einer Demokratie

Anstand sieht so aus


Frau Hennig-Wellsow die maßgeblich am Entstehen des Linken #metto Skandals beteiligt war und aktiv versucht hat die Aufklärung desselben zu verhindern, ist wahrlich KEIN Vorbild an Anstand. Und nein. Den Blumenstraus hinzuschmeissen war ein Armutszeugnis sondergleichen und beredter Beleg für ihren Kleingeist. Politische Größe wäre gewesen, zu gratulieren und DANN die Karre aus dem Dreck zu ziehen. Gemeinsam. Aber nein. Die Linke war gekränkt, weil sie es als ihr Stammrecht angesehen hat, Thüringen zu regieren.


@Madner
Jupp. Aus dem Stand sieht anders aus.
Sensei
ZITAT
Frau Hennig-Wellsow die maßgeblich am Entstehen des Linken #metto Skandals beteiligt war und aktiv versucht hat die Aufklärung desselben zu verhindern, ist wahrlich KEIN Vorbild an Anstand. Und nein. Den Blumenstraus hinzuschmeissen war ein Armutszeugnis sondergleichen und beredter Beleg für ihren Kleingeist. Politische Größe wäre gewesen, zu gratulieren und DANN die Karre aus dem Dreck zu ziehen. Gemeinsam. Aber nein. Die Linke war gekränkt, weil sie es als ihr Stammrecht angesehen hat, Thüringen zu regieren.



DASS darf man sehr wohl auch anders sehen.
ramke
Magst du erläutern warum?
Sensei
Warum sollte man einen Nazi Kemmerich damals zu einem Sieg, gratulieren? Gerade, wenn er wie dort erfolgt ist?

"Die Karre aus dem Dreck zu fahren" hieß damals primär, die Brandmauer gegen Rechts wiederherzustellen.
Das hieß, der FDP klarzumachen, was für eine Dummheit und Fahrlässigkeit sie hier begangen haben.
Das man durch solches Erschleichen der Macht um der Macht willens, selbst wenn man sich dafür mit dem Sprichwörtlichen Teufel ins Bett legt, den Gegenteil von Respekt erarbeitet.

Wer rücksichtslose Machtpolitik betreibt, beschädigt die Demokratie.
Und hat damit mit Sicherheit keinen Blumenstrauß und "Viel Glück" verdient.
Thomas
ZITAT(Sensei @ 1. Jul 2023, 21:15) *
Warum sollte man einen Nazi zu einem Sieg, gratulieren? Gerade, wenn er wie hier erfolgt ist?

"Die Karre aus dem Dreck zu fahren" hieß damals primär, die Brandmauer gegen Rechts wiederherzustellen.
Das hieß, der FDP klarzumachen, was für eine Dummheit und Fahrlässigkeit sie hier begangen haben.
Das man durch solches Erschleichen der Macht um der Macht willens, selbst wenn man sich dafür mit dem Sprichwörtlichen Teufel ins Bett legt, den Gegenteil von Respekt erarbeitet.

Wer rücksichtslose Machtpolitik betreibt, beschädigt die Demokratie.
Und hat damit mit Sicherheit keinen Blumenstrauß und "Viel Glück" verdient.


Seit wann ist Herr Kemmerich ein Nazi? Und das mit der Macht um der Macht Willen.... gilt jawohl für die Linke, die von der Wählerschaft ganz klar abgewählt worden war 2020. Und dies nicht einsehen wollte.
Sensei
"Ganz klar von der Wählerschaft abgewählt worden war" ist eine interpretationsbedürftige Phrase.

Warum man die Wahl Kemmerichs kritisieren und die verweigerte Gratulation durchaus auch loben kann, kann man hier kleinteilig nachlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Regierungskri..._2020#Rezeption
Madner Kami
ZITAT(Thomas @ 1. Jul 2023, 23:18) *
Seit wann ist Herr Kemmerich ein Nazi?


Dir ist aber schon aufgefallen, wer sich immer wieder in seinem Dunstkreis wiederfindet, oder?
muckensen
ZITAT(Nite @ 1. Jul 2023, 22:27) *
Eine "demokratische Front" existiert nicht
Den gemeinsamen Wahlaufruf aller Parteien, der beiden Kirchen und der Zentralräte der Juden wie der Muslime, die AfD nicht zu wählen, muss ich dann geträumt haben.
ZITAT(Nite @ 1. Jul 2023, 22:38) *
ZITAT(Thomas @ 1. Jul 2023, 22:32) *
Dem DEMOKRATISCH gewählten Wahlsieger zu gratulieren, gehört sich in einer Demokratie

Anstand sieht so aus
Warum fängst Du nicht einfach an zu schreiben: Ich entscheide, was anständig ist und was nicht? Das wäre ehrlicher. Du argumentierst nicht, sondern kommst nur mit Pauschalaussagen daher.
Nite
ZITAT(muckensen @ 1. Jul 2023, 23:50) *
ZITAT(Nite @ 1. Jul 2023, 22:27) *
Eine "demokratische Front" existiert nicht
Den gemeinsamen Wahlaufruf aller Parteien, der beiden Kirchen und der Zentralräte der Juden wie der Muslime, die AfD nicht zu wählen, muss ich dann geträumt haben.

Anscheinend, as zumindest eine Regierungspartei den nicht geteilt hat und die Union sich schon wieder an die AfD ranschleimt. Die sogenannte Brandmauer besteht halt aus Benzingetränktem Stroh, "Front" geht anders

ZITAT(muckensen @ 1. Jul 2023, 23:50) *
ZITAT(Nite @ 1. Jul 2023, 22:38) *
ZITAT(Thomas @ 1. Jul 2023, 22:32) *
Dem DEMOKRATISCH gewählten Wahlsieger zu gratulieren, gehört sich in einer Demokratie

Anstand sieht so aus
Warum fängst Du nicht einfach an zu schreiben: Ich entscheide, was anständig ist und was nicht? Das wäre ehrlicher. Du argumentierst nicht, sondern kommst nur mit Pauschalaussagen daher.

Nazis und deren Steigbügelhalter ausgrenzen ist anständig, ja.
Spricht nicht gerade für die deutsche Gesellschaft wenn das kein Konsens ist und ich das entscheiden muss wink.gif
muckensen
ZITAT(Nite @ 2. Jul 2023, 00:04) *
Anscheinend, as zumindest eine Regierungspartei den nicht geteilt hat und die Union sich schon wieder an die AfD ranschleimt. Die sogenannte Brandmauer besteht halt aus Benzingetränktem Stroh, "Front" geht anders
Du machst aus einem JU-Ortsverein mit ein paar Mitgliedern die ganze Union? Und aus Kubicki eine komplette Regierungspartei? Das ist kein Gegenargument, sondern ein Taschenspielertrick. In einer demokratischen Partei sind niemals alle Mitglieder derselben Meinung. Das heißt nicht, dass es keine "Brandmauer" gäbe. Oder dass man diese Brandmauer nicht auch mit guten Gründen als kontraproduktiv beurteilen kann.
ZITAT(Nite @ 1. Jul 2023, 22:38) *
Nazis und deren Steigbügelhalter ausgrenzen ist anständig, ja.
Spricht nicht gerade für die deutsche Gesellschaft wenn das kein Konsens ist und ich das entscheiden muss wink.gif
Ganz abgesehen davon, dass sich der Anstand einer Gesellschaft daran bemisst, ob sie sich auch gegenüber ihren Gegnern an die Spielregeln hält – so will es unser Grundgesetz, auch wenn Du es nicht möchtest –: Wie viel Kapital willst Du die AfD aus Deinem Anstand schlagen lassen? Wie viele Wählerstimmen darf sie absahnen, bevor Du zu der Einsicht gelangst, dass Deine Haltung kontraproduktiv sein könnte? 1.000 Stimmen? 10.000? Den Gegenwert eines kompletten Bundestagsmandats? Was sagt es über Dich aus, wenn Du nicht bereit bist, Dein Anliegen – ein Erstarken der AfD zu verhindern – über Deine Befindlichkeiten zu stellen? Du willst Dich lieber rechtschaffen fühlen, als effektiv zu sein.

Praktischerweise hast Du beschlossen, dass Dir die Kontraproduktivität Deiner Haltung egal sein kann, weil Deutschland ja sowieso ein Land von Rassisten ist und ausnahmslos jede Stimme für die AfD von Herzen kommt.

(Fragt sich nur, warum man die AfD dann überhaupt bekämpfen soll, wenn da sowieso kein Wähler ist, den man vom Gegenteil überzeugen könnte.)

Es geht dabei nicht um "Anstand", sondern um Ursache und Wirkung. Wenn Du im Verkehr absehen kannst, dass Dir jemand die Vorfahrt nehmen wird, dann drehst Du doch wohl am Lenkrad, um den absehbaren Crash zu verhindern. Denn es nützt Dir nichts, im Recht gewesen zu sein, wenn Deine Karre im Eimer ist.
Sensei
ZITAT(muckensen @ 2. Jul 2023, 02:53) *
ZITAT(Nite @ 2. Jul 2023, 00:04) *
Anscheinend, as zumindest eine Regierungspartei den nicht geteilt hat und die Union sich schon wieder an die AfD ranschleimt. Die sogenannte Brandmauer besteht halt aus Benzingetränktem Stroh, "Front" geht anders
Du machst aus einem JU-Ortsverein mit ein paar Mitgliedern die ganze Union? Und aus Kubicki eine komplette Regierungspartei? Das ist kein Gegenargument, sondern ein Taschenspielertrick. In einer demokratischen Partei sind niemals alle Mitglieder derselben Meinung. Das heißt nicht, dass es keine "Brandmauer" gäbe. Oder dass man diese Brandmauer nicht auch mit guten Gründen als kontraproduktiv beurteilen kann.


Wenn du meinst, dass eine Brandmauer/demokratische Front beim Wahlaufruf kontraproduktiv ist...

... dann sieht dein Aufruf zu eines produktiven Wahlaufrufs wie aus?

Extra noch einen 3. Kandidaten aufstellen - in der Hoffnung, dass potenzielle AFD Wähler dann denken "Oh es gibt ja noch eine Auswahl - dann wähle ich doch nicht den AFD Kandidaten. Sondern den Linken? Oder gehe zumindest, auf einmal, zumindest nicht zur Wahl."
(zumal das in einer Stichwahl eh Makulatur wird).

Oder rätst du dazu, in der Stichwahl sich weniger hinter den demokratischen Kandidaten zu stellen, die Wahlaufrufe zu knicken und als Kirchenvertreter/SPD/Grüne/Linke einfach still zu bleiben?


Ich sehe WIRKLICH nicht, was deine vorgebrachte Alternative zu dieser "kontraproduktiven" Brandmauer sein soll.
muckensen
@Sensei

Meine Alternative wäre, ganz im Sinne des verlinkten 'FAZ'-Kommentars (und wie ich bereits einmal schrieb), der AfD nicht länger den Gefallen zu tun, genau den Politikstil zu betreiben, den sie zum Wachsen braucht.

Die AfD lebt von der Legende, dass sie unfair und undemokratisch behandelt wird. Das ist die Message, die sie erfolgreich in den Köpfen platziert: Wenn die "Altparteien" den Mut hätten, sich offen dem Wettbewerb zu stellen, hätten wir sie längst überflügelt; das wissen sie, deswegen wollen sie uns ausgrenzen und verbieten.

Die AfD lebt außerdem davon, in der Opposition zu bleiben. Politik, das ist für die AfD Trump's "Swamp". Sie will nicht mit dem Sumpf in Verbindung gebracht werden, sie will nicht Verantwortung übernehmen müssen, denn dann könnte sie ja von ihren Anhängern dabei erwischt werden, wie sie Mist baut oder Politiker-Dinge tun muss (wie Kompromisse einzugehen).

Also würde ich Schluss machen mit den gemeinsamen Wahlaufrufen gegen die AfD, mit der Verbotsdiskussion, mit den doppelten Standards (z.B. keinen Bundestagsvizepräsidenten der AfD zu wählen). Ich würde die AfD nicht länger so behandeln, als hätte ich eine Riesenangst vor ihr, was sie viel größer wirken lässt, als sie ist.

Ich würde aufhören, für die AfD kostenlos Werbung zu machen, indem ich über jedes Stöckchen hüpfe, das sie mir hinhält, sondern tunlichst anfangen, sie wie eine stinknormale Partei zu behandeln, und mich in die inhaltliche Auseinandersetzung stürzen: Zeigen, was für Schnapsideen die AfD hat, sie vorführen, wie inkompetent sie ist, und vor allem, sie damit blamieren, wie faul ihre Abgeordneten sind.

Man soll einen Feind niemals daran hindern, Fehler zu machen. In Sonneberg gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder dieser Landrat baut Scheiße am laufenden Band, dann ist die AfD blamiert. Oder, er erledigt halbwegs geräuschlos seine Arbeit. Dann ist er auf einmal ein Politiker wie jeder andere, und schon ist die AfD nichts Besonderes mehr. Beides wäre ein Gewinn. Lasst die AfD sich einfach entzaubern. Bei der NPD hat es auch geklappt.

Jedenfalls wäre das in meinen Augen eher einen Versuch wert als eine Strategie, die in anderen Ländern krachend gescheitert ist und die die Rechtspopulisten dort stärker gemacht hat als je zuvor. Ich sehe einfach nicht, woher Ihr die Zuversicht nehmt, dass es in Deutschland nicht das gleiche Ende nehmen wird wie in Schweden, Finnland, Italien oder Spanien.
Sensei
Wenn man die "extrem Rechten und Populisten einfach mal machen lässt", und sie wie jede andere Partei behandelt, dann entzaubern sie sich selbst. Und alles ist gut?!

Ich weiß nicht, ob ich das unterschreiben würde.

Gerade nach den Erfahrungen, welche Paul von Hindenburg (u.a.) machen musste.
muckensen
Wir sind aber im Jahr 2023, nicht 1923. Unsere Demokratie hat sich als stark erwiesen, allmählich dürfen wir ihr auch mal vertrauen.
Sensei
'Mehr Rechtsextremismus wagen' und mit den Braunen in ein Bett zu legen hat weder in Österreich, noch in Schweden, noch in Frankreich oder Italien gut funktioniert.
Damit holt man diesen Extremismus nur in schneller in die Mitte der Gesellschaft.

muckensen
Ich habe weder für das eine noch das andere plädiert. rolleyes.gif

Davon abgesehen weiß ich nicht, wie Du z.B. im Falle Schwedens zu solchen Ansichten kommst. Im Riksdagen stand zehn Jahre lang eine Brandmauer gegen die sogenannten Schwedendemokraten, von der Du für Deutschland offenbar nur träumen könntest. Kein Koalieren mit ihnen, kein Abstimmen, keine Zusammenarbeit in den Ausschüssen, kein Applaudieren, kein Grüßen auf den Fluren ... Und was hat es gebracht? Die Partei wurde stärker und stärker. So stark, dass eine Regierungsbildung ohne sie nicht mehr möglich ist.

Hat ja toll geklappt.
goschi
ZITAT(muckensen @ 2. Jul 2023, 09:24) *
Ich habe weder für das eine noch das andere plädiert. rolleyes.gif

Doch, genau das ist die Quintessenz all deiner Forderungen, dass man Rechtsextreme doch bitte nicht als das benennen dürfe und auf keinen Fall Ausgrenzen dürfe.

Du öffnest den Rechtsextremen mit deinen Forderungen jede Tür, weil du sie nicht nur normalisierst, sondern gar hofierst.
Madner Kami
ZITAT(muckensen @ 2. Jul 2023, 08:54) *
Wir sind aber im Jahr 2023, nicht 1923. Unsere Demokratie hat sich als stark erwiesen, allmählich dürfen wir ihr auch mal vertrauen.


So sicher wäre ich mir angesichts der Wahlerfolge der AfD da nicht. Es gibt ganz offensichtlich ein großes Wählerpotential das gezielt eine Partei wählt, die gegen alles steht was die Politik in den letzten 30 Jahren gemacht hat. Fragt man diese Wähler, dann ist denen nur eines wichtig: Denen "da oben" mal zu zeigen wo der Hammer hängt. Dafür sind sie bereit mit einer zunehmend rechtsextremen Partei zu paktieren, anstatt sich eine andere Randpartei zu suchen und dort das jeweilige Wahlpotential zu akkumulieren. Dieses Wählerpotential eint im Moment genau eines: Die Sabotage des politischen Systems der Bundesrepublik. Diese Wähler bewegen sich, ob bewussst oder unbewusst, auf dem Level des Jokers in "The Dark Knight", die wollen die Politik brennen sehen und ich kann durchaus manchen Frust mit unserem Politzirkus verstehen und bin ähnlich desillusioniert mit der Politiklandschaft der Republik (und dem Wahlverhalten des Volkes im allgemeinen), aber deswegen kann und darf ich nicht das Haus anzünden in dem ich sitze und ich darf mich nicht daneben setzen und mal eben sagen: Lass sie mal machen, denn wenn der Bundestag einmal brennt, dann fällt das Kristall in der Nacht. Wir hatten schon einmal eine rechtsextreme Partei mit einem Wahlpotential von 20 bis 30 Prozent, das genau die gleiche Schiene gefahren hat, wie es die AfD heute tut. Auch damals gab es Personen die meinten:

ZITAT
Papens Plan war es, Hitler „einzurahmen“, ihn und seine Stimmen zu kaufen und in Wirklichkeit selbst die Macht auszuüben. Er soll dazu geäußert haben: „In zwei Monaten haben wir Hitler in die Ecke gedrückt, dass er quietscht!“


Es hat nicht funktioniert, sondern hat die Nazis überhaupt erst in die Lage gebracht, den Bundestag anzuzünden. Dazu sei gesagt, ich bin kein Freund von Querfronten. Wann immer sich eine Querfront auftut, gibt es ein Riesenübel und jedes mal geht die Querfront nach hinten los. Was aber auf der anderen Seite auch nicht passieren darf ist, dass man das Riesenübel ignoriert und einfach machen lässt. Persönlich denke ich, ist es zu spät die AfD und alles was durch dieses Wählerpotential passieren wird, noch aufzuhalten. Die einzige Hoffnung ist, dass man noch genug Teile dieses Wählerpotentials von dem Wahnsinn überzeugen kann, den sie da veranstalten. Dazu aber, braucht es eines massiven Umdenkens in der Politik und genau das sehe ich nicht geschehen. CDU, CSU, SPD, FDP, Die Linke und zum Teil auch die Grünen machen allesamt den gleichen Fehler: Man bekämpft keine Missstände, schaut weg und tut als wäre das was man tut oder (vielmehr) nicht tut folgenfrei. Und auch dies sehe ich nicht geschehen. Das kommt bestenfalls alles erst wieder in der Zeit nach dem großen Krach, der sich gerade anbahnt. Die Weichen für das was heute passiert, wurden in den 90ern gestellt. Seitdem rast der Zug auf den Abgrund zu und der Wähler wählte Personen dafür, dass sie die Hebel nur ja nicht anfassen und diejenigen die doch an den Hebeln spielten, brachten uns nur auf die kürzere Strecke zum Abgrund, indem sie rechts abbogen...
Panzerpionier
Das die AFD inzwischen soviel Zulauf hat, liegt meines Erachtens an der Inkompetenz und Führungsschwäche der (nicht mehr allzu großen) Volksparteien. Viele wichtige Themenfelder wurden in den vergangenen 25 Jahren, zuerst von der Schröder-Regierung und anschließend von der Merkel-Regierung völlig ignoriert oder einfach nicht wahrgenommen. Die Deutsche Bahn und die Bundeswehr wurden vollkommen kaputt gespart. In das Bildungssystem, die Digitalisierung und das digitale Netz wurde auch viel zu wenig investiert. Stattdessen wurden, besonders von A. Merkel, bei jeder Gelegenheit schöne Sonntagsreden gehalten. Auch wenn es in den letzten 15 Jahren wirtschaftlich gut lief, hat sich doch einiges in Deutschland, wie oben beschrieben, zum Negativen verändert oder nicht verbessert.
In Ostdeutschland kommt noch das Phänomen hinzu, dass für viele Bürger, die Sowjetunion als der große Bruder galt und viele bis heute an der "deutsch-sowjetischen Freundschaft" festhalten und auch deshalb Sympatien für die AFD haben.
Das Unrecht, das Russland aktuell in der Ukraine begeht, blenden sie völlig aus oder nehmen es in Kauf.

Es ist eigentlich die Aufgabe der Volksparteien, wie der CDU und SPD, eine gute Politik zu machen und die Probleme auch proaktiv und entschlossen anzugehen. Hätten die CDU und SPD in den vergangenen 25 Jahren ihre Hausaufgaben gemacht, wäre, hier in Deutschland, die AFD überhaupt kein Thema.
muckensen
@Madner Kami

Damit bewegst Du Dich freilich in Richtung Historizismus, denn Du schließt aus der Vergangenheit auf die Zukunft, ohne die veränderten Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.

Das starke GG ist aber nicht die schwache WRV. Deutschland blickt auf ein Dreivierteljahrhundert gelebte Demokratie, nicht auf ein paar Jahre ungeliebtes Weimarer Chaos zurück. Es gibt keine reaktionäre Beamtenschaft, keine parteiische Justiz, die deutschlandweit für die AfD das Recht beugen würde. Es gibt keine Wirtschaftsführer, keine Kulturschaffenden, keine Prominenten, die die AfD hofieren würden. Es gibt keine republikfeindliche Armee. Und vor allem: So widerlich sie auch ist, die AfD ist keine NSDAP.
ZITAT(goschi @ 2. Jul 2023, 09:29) *
ZITAT(muckensen @ 2. Jul 2023, 09:24) *
Ich habe weder für das eine noch das andere plädiert. rolleyes.gif

Doch, genau das ist die Quintessenz all deiner Forderungen, dass man Rechtsextreme doch bitte nicht als das benennen dürfe und auf keinen Fall Ausgrenzen dürfe.

Du öffnest den Rechtsextremen mit deinen Forderungen jede Tür, weil du sie nicht nur normalisierst, sondern gar hofierst.
Ich hofiere die AfD nicht, indem ich dafür plädiere, sie nicht zu überhöhen. Ich normalisieren sie nicht, indem ich dafür plädiere, sie inhaltlich zu bekämpfen anstatt die Auseinandersetzung zu verweigern. Ich rate lediglich dazu, ihr nicht mehr andauernd zu helfen, indem man ihr erlaubt, sich in einer Märtyrer-Rolle zu sonnen. Denn das ist es, was Ihr in meinen Augen tut. Erkläre mir bitte, wie Du mit einer Strategie, die in Schweden die Schwedendemokraten und in Finnland die Basisfinnen stark gemacht hat, verhindern willst, dass die AfD noch stärker wird?
muckensen
Die vormalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) in der Zeitung mit den vier Buchstaben:
ZITAT
„Packt die Nazi-Keule ein“

Die AfD feiert ein Umfragehoch nach dem nächsten. Je größer die Zustimmung, desto öfter wird die „Nazi-Keule“ ausgepackt. „Faschisten, Rechtsextremisten“, so schallt es der AfD von allen demokratischen Parteien entgegen. Für die AfD mag das zutreffen, auch für einen Teil ihrer Wähler. Nur trifft das wohl kaum auf rund zwanzig Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland zu.

Alleine schon der Blick in das Programm der AfD zeigt, dass Protest und Frust der unzufriedenen Wähler eingesammelt wird. Rentenkonzept: Fehlanzeige. Dabei wird die Gesellschaft immer älter. Deswegen hat die Regierung den Einstieg in eine kapitalgedeckte Rentenversicherung auf den Weg gebracht. Beispiel Gesundheitspolitik: Was macht der Rentner, wenn er einen Herzinfarkt bekommt – und kein Arzt, keine Versorgung in seinem Dorf besteht?

Für die wohnortnahe Versorgung seien die Kommunen verantwortlich, heißt es dann lapidar bei der AfD. Wirtschafts- und Finanzpolitik: außer leeren Worten auch hier kein Konzept. Dabei hatte die AfD eigentlich ihre Wurzeln in einem Milieu der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Heute geht es schlichter zu. Die Regierung ist schuld, wolle sie doch den Bürgern nur das Geld aus der Tasche ziehen. Der Euro, die Eliten sind irgendwie auch schuld. Und die Energiepolitik oder die Migrationspolitik.

Wenn es nicht so ernst wäre, dann müsste man spotten: Es fehlt nur noch das Wetter.

Die Masche, dass immer die anderen Schuld sind, funktioniert. Warum nur? Weil die demokratische Politik bei Problemlösungen schwächelt. Unser Land leidet auf allen Ebenen. Der Antrag für den Parkausweis in der Kleinstadt: kompliziert. Der Arztbesuch in der Großstadt: schwierig. Die Inflation für die alleinerziehende Mutter: ein riesiges Thema. Die Probleme häufen sich, die kleinen wie die großen. Dabei gibt es natürlich auch Licht: Die EU will erstmals die Einwanderung steuern, in einem Kraftakt seinesgleichen. Und die Bundesregierung legt die Weichen für eine rationale Energiewende. Die die Bürger nicht überfordert.

Wir haben eine stabile Demokratie, die wir jetzt verteidigen müssen. Jeder von uns, nicht nur der andere. Und dazu gehört auch der Streit zwischen den Parteien. Was helfen würde: Die eklatanten Defizite der AfD-Politik zu diskutieren. Wir haben viel Potenzial. Jetzt ist nicht die Zeit für kleinkariertes Gezänk. Lösungen für die Zukunft sind gefragt.

Bill Clinton gewann 1992 seinen Wahlkampf mit den Worten: „Auf die Wirtschaft kommt es an, Dummkopf.“ Heute lässt sich sagen: Es kommt auf die Ergebnisse an.
Das Ganze kommt etwas abgehackt daher, aber ich denke, dass sie Recht hat. Man kann die Protestwähler zurückgewinnen, indem man sie ernst nimmt und gleichzeitig darauf hinweist, dass die AfD keine Antworten, null, auf die Fragen der Zeit hat.
Sensei
GERADE Protestwähler ist es doch schnurzegal, ob die AFD bis in das hinterste Politikfeld gute Lösungen zu bieten hat.

Ganz im Gegenteil: Protestwähler definieren sich darüber, dass sie aus Protest/ aus dem Gefühl heraus wählen.
Und nicht nach längerem Abwägen der besseren Konzepte.
Thomas
Und gerade deswegen muss man sie abholen. Wer alle alle Protestwähler Nazis nennt und ihnen Demokratierverständnis abspricht, darf sich nicht wundern, wenn die eigentlichen Nazis noch mehr die Opferrolle für sich reklamieren und damit NOCH MEHR frustrierte Menschen abholen.

Wie war das noch gleich? Demokratie ist toll.... solange die Leute das wählen was ich will.


Und ein Landrat von der AFD muss sich immernoch mit einem Kreistag herumschlagen, in dem die AFD 10 von 40 Sitzen hält. Dann laßt sie doch mal zeigen, wie sie Mehrheiten beschaffen für Projekte. Sollen sie doch mal zeigen, was sie PRODUKTIV leisten können.

Ich denke das Ergebnis wird sehr ernüchternd für viele Menschen.
Madner Kami
ZITAT(muckensen @ 2. Jul 2023, 16:10) *
@Madner Kami

Damit bewegst Du Dich freilich in Richtung Historizismus, denn Du schließt aus der Vergangenheit auf die Zukunft, ohne die veränderten Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.


Nein, ich sage nicht, dass das Eins zu Eins alles wieder passieren wird. Ich nutze historische Begebenheiten um Warnungen für die Zukunft aufzustellen, indem ich Parallelen aufzeige.

ZITAT(muckensen @ 2. Jul 2023, 16:10) *
Das starke GG ist aber nicht die schwache WRV. Deutschland blickt au ein Dreivierteljahrhundert gelebte Demokratie, nicht auf ein paar Jahre ungeliebtes Weimarer Chaos zurück. Es gibt keine reaktionäre Beamtenschaft, keine parteiische Justiz, die deutschlandweit für die AfD das Recht beugen würde. Es gibt keine Wirtschaftsführer, keine Kulturschaffenden, keine Prominenten, die die AfD hofieren würden. Es gibt keine republikfeindliche Armee. Und vor allem: So widerlich sie auch ist, die AfD ist keine NSDAP.


Du und ich leben in sehr unterschiedlichen Welten. Hier ist die Demokratie 33 Jahre alt, voller Enttäuschungen, Herabwürdigungen, Ausgrenzungen, permanenter wirtschaftlicher Unsicherheiten und brachte den Zusammenbruch ganzer Ortschaften und sozialer Netze mit sich. Vieles ist seit 1990 besser geworden, vieles ist noch immer so wie es damals war (man braucht nur hier im Forum zu sehen, wie schnell und leicht alle Ossis in gutsherrlicher Weise zu Nazis erklärt werden) und manches wird gerade wieder schlimmer. Das Herunterzuspielen bewegt sich aus meiner Sicht auf dem Level der Nazileugnung der Neunziger, als alle linken, antifaschistischen Projekte gnadenlos niedergebügelt wurden und die CDU versuchte Nazis als Wähler zu angeln, die gerade noch am Tag zuvor Bomben gelegt und Asylantenheime angezündet haben. Und hier haben wir Merz, der die Grünen de fakto zu Volksfeinden erklärt. Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich und ich sehe sehr genau, wo diese wirklich schlechte Poesie gerade hinführt:



Immerhin. Wenn sich ~20% zur Afd bekennen, erkennt man vielleicht endlich an, dass nicht nur der Osten ein handfestes Naziproblem hat, denn wir stellen nur knapp 15% der Gesamtbevölkerung.

ZITAT(muckensen @ 2. Jul 2023, 16:10) *
Ich hofiere die AfD nicht, indem ich dafür plädiere, sie nicht zu überhöhen. Ich normalisieren sie nicht, indem ich dafür plädiere, sie inhaltlich zu bekämpfen anstatt die Auseinandersetzung zu verweigern. Ich rate lediglich dazu, ihr nicht mehr andauernd zu helfen, indem man ihr erlaubt, sich in einer Märtyrer-Rolle zu sonnen. Denn das ist es, was Ihr in meinen Augen tut. Erkläre mir bitte, wie Du mit einer Strategie, die in Schweden die Schwedendemokraten und in Finnland die Basisfinnen stark gemacht hat, verhindern willst, dass die AfD noch stärker wird?



ZITAT(Thomas @ 4. Jul 2023, 11:02) *
Und gerade deswegen muss man sie abholen. Wer alle alle Protestwähler Nazis nennt und ihnen Demokratierverständnis abspricht, darf sich nicht wundern, wenn die eigentlichen Nazis noch mehr die Opferrolle für sich reklamieren und damit NOCH MEHR frustrierte Menschen abholen.

Wie war das noch gleich? Demokratie ist toll.... solange die Leute das wählen was ich will.


Und ein Landrat von der AFD muss sich immernoch mit einem Kreistag herumschlagen, in dem die AFD 10 von 40 Sitzen hält. Dann laßt sie doch mal zeigen, wie sie Mehrheiten beschaffen für Projekte. Sollen sie doch mal zeigen, was sie PRODUKTIV leisten können.

Ich denke das Ergebnis wird sehr ernüchternd für viele Menschen.


Und ihr beiden glaubt ernsthaft, dass selbst bei einem Versagen der AfD die Wähler aufhöhren, rechte Positionen vertreten sehen zu wollen? Ich denke nicht, dass das so funktioniert. Davon abgesehen, die AfD wird sogar dann die Opferrolle spielen, wenn nur sie an den Hebeln der Macht sitzt. Dann werden die Beamten zu Saboteuren erklärt usw. usf. Hatten wir auch alles schon. Kennt man auch aus Russland: Alles was falsch läuft, läuft falsch weil der übermächtige Westen drin rumpfuscht. Diese Narrative kommt bei genau diesen Leuten an. Ja, man muss sie abholen und wieder in die Politik integrieren, aber himmels Willen nicht in Form einer Partei von Kryptofaschisten...
Thomas
Was ist ein kryptofaschist? Diese Bezeichnung ist mir nicht bekannt.


Wenn die Leute sehen was für einen Scheiss die AFD verzapft, dann muss man darauf Herumreiten und sie vor aller Augen argumentativ fertig machen. So lange bis auch der letzte Depp sie als das erkennt was sie ist: eine Ansammlung von Faschisten, die nur motzen können. Und sonst nix.
Madner Kami
ZITAT(Thomas @ 4. Jul 2023, 18:02) *
Was ist ein kryptofaschist? Diese Bezeichnung ist mir nicht bekannt.


Leute die Ideen des Nazismus oder, allgemeiner, Faschismus anhängen, aber so tun als würden sie es nicht bzw. behaupten sie täten dies nicht. Die AfD gehört aus meiner Sicht dazu, sowie Teile der CDU/CSU und FDP.
General Gauder
ZITAT(Madner Kami @ 4. Jul 2023, 18:19) *
ZITAT(Thomas @ 4. Jul 2023, 18:02) *
Was ist ein kryptofaschist? Diese Bezeichnung ist mir nicht bekannt.


Leute die Ideen des Nazismus oder, allgemeiner, Faschismus anhängen, aber so tun als würden sie es nicht bzw. behaupten sie täten dies nicht. Die AfD gehört aus meiner Sicht dazu, sowie Teile der CDU/CSU und FDP.

Na, dafür hätte ich dann doch gerne mal ein paar Beispiele.
Madner Kami
ZITAT(General Gauder @ 4. Jul 2023, 19:23) *
ZITAT(Madner Kami @ 4. Jul 2023, 18:19) *
ZITAT(Thomas @ 4. Jul 2023, 18:02) *
Was ist ein kryptofaschist? Diese Bezeichnung ist mir nicht bekannt.


Leute die Ideen des Nazismus oder, allgemeiner, Faschismus anhängen, aber so tun als würden sie es nicht bzw. behaupten sie täten dies nicht. Die AfD gehört aus meiner Sicht dazu, sowie Teile der CDU/CSU und FDP.

Na, dafür hätte ich dann doch gerne mal ein paar Beispiele.


Friedrich Merz:

Merz bejubelt rechten Großvater (TAZ, am 16. 1. 2004)

ZITAT
[...]

Friedrich Merz hat vor sauerländischen Parteifreunden ein Loblied auf seinen ultrarechten Großvater gesungen. Vergangene Woche forderte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion zur Abwahl des „roten Bürgermeisters“ in seiner Heimatstadt Brilon auf. Es erfülle ihn „mit tiefem Grausen“, so Merz, dass ein Sozialdemokrat im Rathaus sitze. „Das muss beendet werden“, weil sein Großvater früher Bürgermeister von Brilon gewesen sei. Deshalb sei er dabei, wenn „das rote Rathaus“ gestürmt werde. Josef Paul Sauvigny, der Opa von Merz, war ein Rechtsaußen, blieb nach der Machtübernahme der Nazis 1933 Briloner Bürgermeister und war ein Fan von Adolf Hitler.

[...]

Großvater Sauvigny ein Nazischerge? Und Friedrich Merz sein glühender Bewunderer? Nach Forschungen von Brilonern Lokalhistorikern waren die Nationalsozialisten zumindest sehr zufrieden mit Sauvigny. In einem Artikel der „Sauerländer Zeitung“ über das Dienstende Sauvignys heißt es am 2. Juli 1937: „Sein Amt verwaltete er stets im nationalsozialistischen Geiste“. In der gleichen Zeitung wird am 3. Mai 1933 eine Lobeshymne Josef Paul Sauvignys auf Adolf Hitler zitiert: „Während bisher sich deutsche Kraft zerspalten und verbluten am ewigem Führerwechsel, ist es heute eine Kraft, die uns leitet, ein Führer, der uns ruft. (...) Der ehrwürdige Reichspräsident und Kanzler Hitler, sie leben Hoch, Hoch, Hoch.“


Seine Aussagen bezüglich der Grünen sagen auch viel über ihn aus. Der Kerl liebäugelt nicht nur mit dem rechten Rand, er steht dort in der Mitte.

Über die Verbindungen und Sympathien mancher FDPler mit dem rechten Sektor, müssen wir nun wirklich nicht reden. Ansonsten verweise ich gern auf Möllemann und die gelbbraune thüringische Wurst, die sich von der AfD den Steigbügel hat halten lassen und, dass die CSU eine rechtere CDU ist, dürfte auch bekannt sein. Es gibt in diesen Vereinen nun wirklich genug braunes Gesocks, dass ich da nicht x Beispiele nennen muss.
General Gauder
ZITAT(Madner Kami @ 4. Jul 2023, 19:47) *
ZITAT(General Gauder @ 4. Jul 2023, 19:23) *
ZITAT(Madner Kami @ 4. Jul 2023, 18:19) *
ZITAT(Thomas @ 4. Jul 2023, 18:02) *
Was ist ein kryptofaschist? Diese Bezeichnung ist mir nicht bekannt.


Leute die Ideen des Nazismus oder, allgemeiner, Faschismus anhängen, aber so tun als würden sie es nicht bzw. behaupten sie täten dies nicht. Die AfD gehört aus meiner Sicht dazu, sowie Teile der CDU/CSU und FDP.

Na, dafür hätte ich dann doch gerne mal ein paar Beispiele.


Friedrich Merz:

Merz bejubelt rechten Großvater (TAZ, am 16. 1. 2004)

ZITAT
[...]

Friedrich Merz hat vor sauerländischen Parteifreunden ein Loblied auf seinen ultrarechten Großvater gesungen. Vergangene Woche forderte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion zur Abwahl des „roten Bürgermeisters“ in seiner Heimatstadt Brilon auf. Es erfülle ihn „mit tiefem Grausen“, so Merz, dass ein Sozialdemokrat im Rathaus sitze. „Das muss beendet werden“, weil sein Großvater früher Bürgermeister von Brilon gewesen sei. Deshalb sei er dabei, wenn „das rote Rathaus“ gestürmt werde. Josef Paul Sauvigny, der Opa von Merz, war ein Rechtsaußen, blieb nach der Machtübernahme der Nazis 1933 Briloner Bürgermeister und war ein Fan von Adolf Hitler.

[...]

Großvater Sauvigny ein Nazischerge? Und Friedrich Merz sein glühender Bewunderer? Nach Forschungen von Brilonern Lokalhistorikern waren die Nationalsozialisten zumindest sehr zufrieden mit Sauvigny. In einem Artikel der „Sauerländer Zeitung“ über das Dienstende Sauvignys heißt es am 2. Juli 1937: „Sein Amt verwaltete er stets im nationalsozialistischen Geiste“. In der gleichen Zeitung wird am 3. Mai 1933 eine Lobeshymne Josef Paul Sauvignys auf Adolf Hitler zitiert: „Während bisher sich deutsche Kraft zerspalten und verbluten am ewigem Führerwechsel, ist es heute eine Kraft, die uns leitet, ein Führer, der uns ruft. (...) Der ehrwürdige Reichspräsident und Kanzler Hitler, sie leben Hoch, Hoch, Hoch.“


Seine Aussagen bezüglich der Grünen sagen auch viel über ihn aus. Der Kerl liebäugelt nicht nur mit dem rechten Rand, er steht dort in der Mitte.

Über die Verbindungen und Sympathien mancher FDPler mit dem rechten Sektor, müssen wir nun wirklich nicht reden. Ansonsten verweise ich gern auf Möllemann und die gelbbraune thüringische Wurst, die sich von der AfD den Steigbügel hat halten lassen und, dass die CSU eine rechtere CDU ist, dürfte auch bekannt sein. Es gibt in diesen Vereinen nun wirklich genug braunes Gesocks, dass ich da nicht x Beispiele nennen muss.

Möllemann ist seit nunmehr 20 Jahre tot und er wäre, wenn er nicht von sich aus kurz vor seinem Tod ausgetreten wäre mit ziemlicher Sicherheit rausgeworfen worden. Der Knaller aus Thüringen mag ein Trottel sein das macht ihn aber nicht zum Faschisten, ich sehe das eher so das er die Tragweite seiner Entscheidung einfach nicht bedacht hat.

Der Großvater von Merz war wohl ein ziemlicher Arsch, das stimmt schon ihn als den Glühenden NAZI hinzustellen passt aber nicht, er war eben Mitläufer um seinen Posten als Bürgermeister zu behalten, dass die Rede dämlich war sehe ich auch so. Die Aussagen bezüglich der Grünen sind dämlich ja aber Populismus gerade gegen die Grünen zieht halt und Merz tut alles, um an die Macht zu kommen, das macht ihn aber nicht zum Faschisten, man kann es auch so sehen die Grünen werden von Merz offensichtlicher als die größere Gefahr als die SPD angesehen, das ist eine Adelung.

Alles in allem ist das eben kein Faschismus, alles und jeden der einem politisch nicht passt, als Faschisten abzustempeln ist genauso dumm wie das, was Merz bezüglich der Grünen rausposaunt.

In der gleichen Art und Weise könnte ich auch behaupten, dass die Grünen faschistische Probleme haben und dann auf Palmer verweisen oder bei der SPD auf Sarrazin oder bei der Linken Wagenknecht. Nur weil Einzelpersonen einer Partei faschistoide Ideen haben bedeutet das nicht, dass die Organisation als ganzes faschistisch ist.
400plus
ZITAT(General Gauder @ 4. Jul 2023, 20:21) *
Alles in allem ist das eben kein Faschismus, alles und jeden der einem politisch nicht passt, als Faschisten abzustempeln ist genauso dumm wie das, was Merz bezüglich der Grünen rausposaunt.


Zumal dann auch der Begriff Faschismus nicht mehr trennscharf verwendet wird. Möllemann hat(te) sich mehrfach antisemitisch geäußert, das macht(e) ihn aber nicht zum Faschisten, Antisemitismus gibt's in so einigen politischen Strömungen.
Malefiz
Den Begriff Faschismus kann man gar nicht trennscharf verwenden, da er nicht allgemeingültig und genau definiert ist.
goschi
ZITAT(Malefiz @ 4. Jul 2023, 21:07) *
Den Begriff Faschismus kann man gar nicht trennscharf verwenden, da er nicht allgemeingültig und genau definiert ist.

man sollte ihn trotzdem nicht inflationär verwenden, ffür alles rechts der eigenen Nase.
mnan kann Reaktionäre und Rechtskonservative einfach auch als das Bezeichnen, was sie sind, Rechtspopulisten, Rechtsoffen, usw.
mit Inflationärer benutzung von harten Bezeichnungen entwertet man nur die, egal ob Nazi, Faschist, usw.
400plus
Man kann es zumindest versuchen, wie die BPB:

ZITAT
Gemeinsam ist ihnen a) eine charismatische, autoritäre Führerfigur, b) die strikte Unterwerfung unter das Führerprinzip und c) der hierarchische Aufbau der politischen Organisation; weiterhin d) das rechtsextreme, offen rassistische und fremdenfeindliche Gedankengut und e) die (in Bezug auf andere politische Interner Link:Überzeugungen) negative Eigendefinition (als antidemokratisch, antiparlamentarisch, antiliberal, antihumanistisch etc.).


https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politi...480/faschismus/
Madner Kami
ZITAT(goschi @ 4. Jul 2023, 21:08) *
man sollte ihn trotzdem nicht inflationär verwenden, ffür alles rechts der eigenen Nase.
mnan kann Reaktionäre und Rechtskonservative einfach auch als das Bezeichnen, was sie sind, Rechtspopulisten, Rechtsoffen, usw.
mit Inflationärer benutzung von harten Bezeichnungen entwertet man nur die, egal ob Nazi, Faschist, usw.


Vielleicht schieße ich übers Ziel hinaus damit, den Begriff Kryptofaschisten in diesem Zusammenhang zu nutzen, aber man muss sich schon der Wahrheit stellen: Die Steigbügelhalter, die es nicht aus ideologischer Überzeugung sondern Machtgeilheit und dergleichen tun, sind nicht viel besser als diejenigen, die von ihnen in den Sattel gehoben werden. Und wenn mich nicht alles täuscht, ist das auch dein Blickwinkel.
Nite
ZITAT(Madner Kami @ 4. Jul 2023, 21:56) *
Die Steigbügelhalter, die es nicht aus ideologischer Überzeugung sondern Machtgeilheit und dergleichen tun, sind nicht viel besser als diejenigen, die von ihnen in den Sattel gehoben werden.

Im Gegenteil, sie sind schlimmer. Ohne Konservative und Liberale Steigbügelhalter wäre der Faschismus nirgends an die Macht gekommen
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