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Scipio32
Ich packe folgendes mal hier rein:

ZITAT
Nach Putins Überfall auf die Ukraine versprach Deutschland, mehr Bundeswehrsoldaten nach Litauen zu entsenden. Dort sichert ein Nato-Verband die Ostflanke. Doch bisher sind weder Truppen angekommen, noch hat Berlin einen Zeitplan vorgelegt. Die Irritation in Vilnius ist groß.


Quelle (Welt+): https://www.welt.de/politik/ausland/plus242...sto-besser.html

Das mit der Zeitenwende können wir wohl endgültig abhaken. Vor dem Hintergrund dieser und ähnlicher Meldungen frage ich mich immer noch, warum Leute glauben, dass Deutschland ernsthaft die Bundeswehr aufrüsten wird.

Beispiel:

ZITAT
Er (Herfried Münkler) sagt, wie ein Waffenstillstand aussehen müsste – und sieht ein großes Risiko für die EU. Für ihn steht fest: Die Bundeswehr wird zur „größten Streitmacht“ in Europa.


Einfügung durch mich.

Quelle (Welt+): https://www.welt.de/politik/deutschland/plu...appen-will.html

Madner Kami
ZITAT(Scipio32 @ 20. Nov 2022, 17:16) *
Ich packe folgendes mal hier rein:

ZITAT
Nach Putins Überfall auf die Ukraine versprach Deutschland, mehr Bundeswehrsoldaten nach Litauen zu entsenden. Dort sichert ein Nato-Verband die Ostflanke. Doch bisher sind weder Truppen angekommen, noch hat Berlin einen Zeitplan vorgelegt. Die Irritation in Vilnius ist groß.




Wird eine Begründung für die Verzögerung bzw. das Nichtstattfinden genannt? Das Rumgescholze wird ja immer absurder.
Broensen
Was ist das denn schon wieder für ein wenig konstruktiver Beitrag der WELT? Oder verbirgt sich hinter dem Plus noch irgendeine neue Information?

Es ist doch jetzt schon ewig klar, dass es nur ein vorgeschobenes Führungselement des Brigadestabes geben wird und darüber hinaus keine zusätzlichen Truppenstationierungen. Das wurde doch bereits Tage nach der vollmundigen Ankündigung des Kanzlers relativiert. Und dieses Führungselement ist inzwischen seit 6 Wochen vor Ort aktiv:
ZITAT
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat bei einem Besuch in Litauen den Führungsstab der deutschen Brigade zum verstärkten Schutz an der Nato-Ostflanke in Dienst gestellt.

„Die Sicherheit Litauens ist die Sicherheit Deutschlands. Es ist dieses Versprechen der gemeinsamen Sicherheit, zu dem wir uns heute erneut bekennen“, sagte sie bei einer Zeremonie auf dem litauischen Militärstützpunkt Rukla. Deutschland soll eine Kampftruppen-Brigade mit 3000 bis 5000 Soldaten für Litauen führen.

Gemeinsam mit ihrem litauischen Amtskollegen Arvydas Anusauskas enthüllte sie das Wappen des Brigadestabes. Das Führungselement sei bereits „vollständig integriert und voll einsatzfähig“, sagte der Verteidigungsminister des baltischen EU- und Nato-Landes.

Man kann ja ruhig alles kritisieren, ist ja auch in diesem Fall nicht ungerechtfertigt. Aber warum muss man ständig Dinge künstlich skandalisieren, die lägst bekannt waren? Das macht die WELT immer wieder so.
Thomas
Naja. Seit Welt zum Axel Springer Haus gehört ist deren Qualität nicht gerade senkrecht nach oben gegangen....


edit: Siehe Beitrag unten. Die Welt und Welt sind halt nicht das gleiche wink.gif
400plus
Seit 1953? biggrin.gif
Thomas
SOrry. Im Kopf gerade das Blatt "Die Welt" und den Fernsehsender "Welt" verwechselt gehabt.....
Broensen
ZITAT(400plus @ 20. Nov 2022, 20:21) *
Seit 1953? biggrin.gif
Ja. thefinger.gif
Salzgraf
wir hatten die Diskussion im anderen Thread.
Orban weist wieder auf ein vor-Trianon Groß-Ungarn hin:
https://www.spiegel.de/ausland/viktor-orban...0e-08ec73f1dc0a
muckensen
Thomas Wiegold berichtet, dass sich die Bundesregierung auf einen Abzug der Bundeswehr aus Mali erst im Jahr 2024 geeinigt hat. (Quelle)

Wer findet den Fehler?
ZITAT
[…]
Aufgrund der zunehmenden Konfrontation zwischen der Übergangsregierung Malis und westlichen Nationen hatte vor allem das Verteidigungsministerium für einen Ausstieg geworben, während das Auswärtige Amt ein weiteres Engagement im Interesse der Sahel-Region befürwortete.
[…]
Die Bundesregierung hat heute entschieden, dem Bundestag vorzuschlagen, das Mandat für den Bundeswehr-Einsatz in Mali (im Rahmen der VN-Mission MINUSMA) im Mai 2023 letztmalig um ein Jahr zu verlängern, um diesen Einsatz nach zehn Jahren strukturiert auslaufen zu lassen. Dabei soll insbesondere den Wahlen in Mali, die für Februar 2024 vorgesehen sind, Rechnung getragen werden.
[…]
Faktisch dürfte das auf ein Ende der Arbeit der Bundeswehr in der UN-Mission ab Mitte nächsten Jahres bedeuten [sic], da für den Abzug des Geräts fast ein Jahr eingeplant werden muss. Allerdings dürfen die derzeit gut 1.100 deutschen Soldatinnen und Soldaten in Gao im Norden Malis bereits jetzt nicht alle für ihren Auftrag nötigen Tätigkeiten wahrnehmen: So wurde nach Ministeriumsangaben schon seit Mitte Oktober keine Fluggenehmigung für die Heron-Aufklärungsdrohne der Bundeswehr erteilt.
[…]
Was soll bei den Wahlen denn herauskommen, das abgewartet werden müsste? Wäre die Junta an einer Demokratisierung interessiert, hätte sie sofort Wahlen ausgeschrieben und nicht erst Jahre nach ihrem Putsch, was ihr Zeit gibt, ihre Machtposition besser zu festigen. Und warum kommt es ausgerechnet auf Deutschland an, während Frankreich und Großbritannien längst abgezogen sind? Es ist absurd: Berlin wollte diesen Einsatz nicht, hat überhaupt nur auf Bitten Paris' der Teilnahme zugestimmt und dennoch nie Verantwortung in dem erbetenen Maß übernommen; und trotzdem verlängert man ein aussichtsloses "Engagement", das weder von den örtlichen Machthabern erwünscht ist, noch mangels Durchsetzungskraft und Personal eine positive Veränderung erbringen kann, über sein natürliches Lebensende hinaus.

Und im Zuge dessen bindet man Gelder, Personal, Zeit und persönliches Engagement, das im Rahmen der Rückbesinnung auf LV/BV besser investiert wäre.
Holzkopp
Ich bin mir ein bischen unschlüssig, wo ich das hinpacke, finde die Idee aber gut:

DHL versendet Hilfspakete bis 20 kg kostenlos in die Ukraine

Man packt Dinge in sein Paket, klebt den speziellen Aufkleber drauf und sendet das Paket ab. Es wird dann nach Bedarf in der Ukraine verteilt.

Klar kann man auch Geld spenden und vor Ort was kaufen, das ist sicher die professionellere Version, aber trotzdem finde ich das Signal gut.
muckensen
Danke für den Link, das werde ich machen.
Nite
ZITAT(muckensen @ 23. Nov 2022, 05:20) *
Es ist absurd: Berlin wollte diesen Einsatz nicht, hat überhaupt nur auf Bitten Paris' der Teilnahme zugestimmt [...]

Das stimmt so nicht.
ZITAT
Tatsächlich hatte sich das deutsche MINUSMA-Engagement aus einer Suche nach Möglichkeiten er­geben, den neuen Willen zur Verantwortung mit einer substantiellen Beteiligung an einer VN-Mission unter Beweis zu stellen, zumal Deutschland sich damals anschickte, für einen nichtständigen Sitz im VN-Sicherheitsrat zu kandidieren. Verteidigungs­ministerin von der Leyen wies ihr Ministerium an, nach einer geeigneten Mission zu suchen, die mög­lichst ein ganzes Kontingent von mindestens 400 bis 500 Soldaten absorbieren könne. Zeitweise stand auch die Darfur-Mission (United Nations-African Union Mission in Darfur, UNAMID) zur Debatte. Laut Auskunft zweier Personen, die am damaligen Prozess der Entscheidungsfindung beteiligt waren, spielten französische Anfragen keine entscheidende Rolle, geschweige denn strategische Überlegungen zu Terro­rismus oder Migration. Vielmehr ging es darum, eine Möglichkeit zu einem Engagement zu identifizieren, das den erklärten Ambitionen in der Dimension und der Präsentierbarkeit gerecht würde.

SWP

Der gesamte Artikel ist übrigens sehr lesenswert.
muckensen
Der Artikel ist wirklich sehr interessant, denn die Medienberichterstattung aus der Zeit der Fokusverschiebung von Afghanistan nach Afrika liegt mir heute noch in den Ohren. Noch als Deutschland 2020 die Teilnahme an der Task Force Takuba verweigerte, lautete der mediale Konsens, dass man sich von Paris zu einer Mission habe beschwatzen lassen, die man eigentlich gar nicht wollte, und jetzt nicht mehr herauskomme; so erkläre es sich auch, dass man den vielen Bitten Frankreichs nach mehr Engagement nicht nachkomme.
Nite
ZITAT(muckensen @ 23. Nov 2022, 18:14) *
Der Artikel ist wirklich sehr interessant, denn die Medienberichterstattung aus der Zeit der Fokusverschiebung von Afghanistan nach Afrika liegt mir heute noch in den Ohren. Noch als Deutschland 2020 die Teilnahme an der Task Force Takuba verweigerte, lautete der mediale Konsens, dass man sich von Paris zu einer Mission habe beschwatzen lassen, die man eigentlich gar nicht wollte, und jetzt nicht mehr herauskomme; so erkläre es sich auch, dass man den vielen Bitten Frankreichs nach mehr Engagement nicht nachkomme.

siehe dazu auch der vorherige Absatz:
ZITAT
Zwar betonte die Berichterstattung deutscher Medien über die Ausweitung der Bundeswehreinsätze in Mali durchweg, nach den Anschlägen auf französischem Boden müsse Deutschland dem Verbündeten Frank­reich zur Seite zu stehen, und außerdem gelte es, Migrationsursachen und Menschenschmuggel einzu­dämmen.37 Diese Argumente spiegelten offenbar die Sprechzettel der deutschen Diplomaten und Offiziere wider, mit denen die Journalisten geredet hatten. Allerdings handelte es sich dabei um eine Ex-post-facto-Rationalisierung.


Man wollte den Einsatz, man wollte Flagge zeigen, aber man wollte sich nicht die Finger schmutzig machen.
muckensen
ZITAT(Nite @ 23. Nov 2022, 18:28) *
Man wollte den Einsatz, man wollte Flagge zeigen, aber man wollte sich nicht die Finger schmutzig machen.
In diesem Satz steht alles, was man über deutsche Außenpolitik wissen muss.
Merowinger
ZITAT(Nite @ 23. Nov 2022, 10:36) *
ZITAT
Vielmehr ging es darum, eine Möglichkeit zu einem Engagement zu identifizieren, das den erklärten Ambitionen in der Dimension und der Präsentierbarkeit gerecht würde.
Danke für SWP Zitat und Link! Dieser Satz klingt auf den ersten Blick nach vdL, wobei das AA der eigentliche Treiber gewesen sein müßte.
Merowinger
ZITAT(muckensen @ 23. Nov 2022, 05:20) *
Was soll bei den Wahlen denn herauskommen, das abgewartet werden müsste? Wäre die Junta an einer Demokratisierung interessiert, hätte sie sofort Wahlen ausgeschrieben und nicht erst Jahre nach ihrem Putsch
In zwei Jahren kann in Mali sehr viel Unvorhersagbares passieren. Man anderes Argument ist noch immer, es Wagner nicht zu einfach zu machen. Wer vor Ort ist, der kann die malische Regierung zumindest nerven und ausbremsen. So meine naive Vorstellung.
Nite
ZITAT(Merowinger @ 23. Nov 2022, 19:02) *
Man anderes Argument ist noch immer, es Wagner nicht zu einfach zu machen. Wer vor Ort ist, der kann die malische Regierung zumindest nerven und ausbremsen.

Macht man es den Russen damit nicht noch einfacher?

Wir können den Einfluss von Wagner in Mali im speziellen, und Afrika im allgemeinen, nicht zurückdrängen weil wir nicht gewillt sind das Minimum dessen was dafür notwendig wäre zu tun.
General Gauder
ZITAT(Nite @ 23. Nov 2022, 19:35) *
ZITAT(Merowinger @ 23. Nov 2022, 19:02) *
Man anderes Argument ist noch immer, es Wagner nicht zu einfach zu machen. Wer vor Ort ist, der kann die malische Regierung zumindest nerven und ausbremsen.

Macht man es den Russen damit nicht noch einfacher?

Wir können den Einfluss von Wagner in Mali im speziellen, und Afrika im allgemeinen, nicht zurückdrängen weil wir nicht gewillt sind das Minimum dessen was dafür notwendig wäre zu tun.

Was wäre das den? Drone strike? biggrin.gif
Nite
ZITAT(General Gauder @ 23. Nov 2022, 19:51) *
ZITAT(Nite @ 23. Nov 2022, 19:35) *
ZITAT(Merowinger @ 23. Nov 2022, 19:02) *
Man anderes Argument ist noch immer, es Wagner nicht zu einfach zu machen. Wer vor Ort ist, der kann die malische Regierung zumindest nerven und ausbremsen.

Macht man es den Russen damit nicht noch einfacher?

Wir können den Einfluss von Wagner in Mali im speziellen, und Afrika im allgemeinen, nicht zurückdrängen weil wir nicht gewillt sind das Minimum dessen was dafür notwendig wäre zu tun.

Was wäre das den? Drone strike? biggrin.gif

Will man den Einfluss von Wagner wirklich zurückdrängen muss man den entsprechenden afrikanischen Staaten ein besseres Angebot machen und dann auch liefern.
Drohnenschläge könnten da durchaus Teil des Angebots sein wink.gif (something something, Schutz, something something)
ramke
Ich frag mich gerade inwiefern Wagner eine bessere Arbeit macht. Das wird doch auch voll in die Hose gehen.
muckensen
ZITAT(ramke @ 24. Nov 2022, 07:08) *
Ich frag mich gerade inwiefern Wagner eine bessere Arbeit macht. Das wird doch auch voll in die Hose gehen.
Langfristig werden die brutalen Methoden dieses Freikorps 2.0 natürlich zu Vergeltungsdrang führen und damit den Konflikt in Mali anheizen. Kurzfristig hingegen dürfte die Methode Vorschlaghammer durchaus eine scheinbare Beruhigung der Lage besorgen. MINUSMA kann nicht einmal ansatzweise hoffen, ähnlich resolut gegen militante Kräfte vorgehen zu dürfen.
Salzgraf
ZITAT(ramke @ 24. Nov 2022, 07:08) *
Ich frag mich gerade inwiefern Wagner eine bessere Arbeit macht. Das wird doch auch voll in die Hose gehen.

für eine Militärjunta ist ein Vorschlaghammer ein naheliegendes Werkzeug. Solange die Junta an der Macht bleibt sind die Folgen (getötete Zivilisten, Raubbau an Ressourcen) irrelevant.
Nite
ZITAT(ramke @ 24. Nov 2022, 07:08) *
Ich frag mich gerade inwiefern Wagner eine bessere Arbeit macht.

Die malischen Streitkräfte wollten beispielsweise jahrelang Mentoring.
Wagner stellt genau das zur Verfügung, wir wollten nicht.

Wenn wir keinen Uhrmacherhammer liefern wollen dürfen wir uns nicht wundern wenn zum Vorschlaghammer gegriffen wird wenn im Baumarkt nichts anderes zu haben ist.
Almeran
ZITAT(Nite @ 24. Nov 2022, 10:56) *
ZITAT(ramke @ 24. Nov 2022, 07:08) *
Ich frag mich gerade inwiefern Wagner eine bessere Arbeit macht.

Die malischen Streitkräfte wollten beispielsweise jahrelang Mentoring.
Wagner stellt genau das zur Verfügung, wir wollten nicht.

Wagner ist es vor allem egal, was die malische Regierung sonst noch veranstaltet, solange Geld fließt.
Nite
ZITAT(Almeran @ 24. Nov 2022, 10:57) *
ZITAT(Nite @ 24. Nov 2022, 10:56) *
ZITAT(ramke @ 24. Nov 2022, 07:08) *
Ich frag mich gerade inwiefern Wagner eine bessere Arbeit macht.

Die malischen Streitkräfte wollten beispielsweise jahrelang Mentoring.
Wagner stellt genau das zur Verfügung, wir wollten nicht.

Wagner ist es vor allem egal, was die malische Regierung sonst noch veranstaltet, solange Geld fließt.

Das ist Teil des besseren Angebots das die Russen gemacht haben.
muckensen
ZITAT(Nite @ 24. Nov 2022, 11:17) *
ZITAT(Almeran @ 24. Nov 2022, 10:57) *
Wagner ist es vor allem egal, was die malische Regierung sonst noch veranstaltet, solange Geld fließt.

Das ist Teil des besseren Angebots das die Russen gemacht haben.
Ob die ausländischen Kräfte bei dem, "was die malische Regierung sonst noch veranstaltet", nun weg- (Russen) oder tatenlos zusehen (insb. Deutschland), kann der Junta doch relativ gleichgültig sein.
Almeran
ZITAT(muckensen @ 24. Nov 2022, 11:23) *
ZITAT(Nite @ 24. Nov 2022, 11:17) *
ZITAT(Almeran @ 24. Nov 2022, 10:57) *
Wagner ist es vor allem egal, was die malische Regierung sonst noch veranstaltet, solange Geld fließt.

Das ist Teil des besseren Angebots das die Russen gemacht haben.
Ob die ausländischen Kräfte bei dem, "was die malische Regierung sonst noch veranstaltet", nun weg- (Russen) oder tatenlos zusehen (insb. Deutschland), kann der Junta doch relativ gleichgültig sein.

Die deutschen Kräfte ziehen halt bei krassen Menschenrechtsverletzungen wieder ab.
Nite
ZITAT(Almeran @ 24. Nov 2022, 11:32) *
ZITAT(muckensen @ 24. Nov 2022, 11:23) *
ZITAT(Nite @ 24. Nov 2022, 11:17) *
ZITAT(Almeran @ 24. Nov 2022, 10:57) *
Wagner ist es vor allem egal, was die malische Regierung sonst noch veranstaltet, solange Geld fließt.

Das ist Teil des besseren Angebots das die Russen gemacht haben.
Ob die ausländischen Kräfte bei dem, "was die malische Regierung sonst noch veranstaltet", nun weg- (Russen) oder tatenlos zusehen (insb. Deutschland), kann der Junta doch relativ gleichgültig sein.

Die deutschen Kräfte ziehen halt bei krassen Menschenrechtsverletzungen wieder ab.

Wobei das die Junta nicht stört
Almeran
ZITAT(Nite @ 25. Nov 2022, 08:56) *
ZITAT(Almeran @ 24. Nov 2022, 11:32) *
ZITAT(muckensen @ 24. Nov 2022, 11:23) *
ZITAT(Nite @ 24. Nov 2022, 11:17) *
ZITAT(Almeran @ 24. Nov 2022, 10:57) *
Wagner ist es vor allem egal, was die malische Regierung sonst noch veranstaltet, solange Geld fließt.

Das ist Teil des besseren Angebots das die Russen gemacht haben.
Ob die ausländischen Kräfte bei dem, "was die malische Regierung sonst noch veranstaltet", nun weg- (Russen) oder tatenlos zusehen (insb. Deutschland), kann der Junta doch relativ gleichgültig sein.

Die deutschen Kräfte ziehen halt bei krassen Menschenrechtsverletzungen wieder ab.

Wobei das die Junta nicht stört

Das Training fällt dann aus. Deswegen sucht man sich jemanden, den das nicht stört, solange Geld fließt.
ramke
Zieht sowas nicht automatisch islamistische Terroristen auf sich?
PzArt
Laut ntv-Newsticker kommt Schwung in die Munitionsbeschaffung. Das Kanzleramt plant wohl einen Sondergipfel mit der Industrie.

ZITAT
Das Kanzleramt will mit einem Munitionsgipfel Schwung in die schleppende Beschaffung von Material für die Bundeswehr bringen. Bundeskanzler Olaf Scholz lade dazu am Montag Vertreter der Rüstungsindustrie und mehrerer Ministerien zu Gesprächen über die Rahmenbedingungen für die Munitionsproduktion ein, berichteten die "Welt" und das digitale Medienhaus Table.Media. Die Bundeswehr leidet unter einem dramatischen Munitionsmangel. Das geplante Treffen wurde aus Regierungskreisen bestätigt. Zuletzt war erklärt worden, dass Munition für 20 Milliarden Euro beschafft werden müsse. Auch für die Unterstützung der Ukraine wird Munition benötigt.
muckensen
ZITAT(Almeran @ 25. Nov 2022, 12:08) *
Das Training fällt dann aus. Deswegen sucht man sich jemanden, den das nicht stört, solange Geld fließt.
Müssten nicht mittlerweile genügend malische Soldaten ausgebildet worden sein, um ihrerseits ohne fremde Hilfe Kameraden auszubilden? Die eigentliche Trainingsmission war zum Zeitpunkt ihres Abbruchs ja auch bereits mehrere Jahre alt.
ZITAT(PzArt @ 25. Nov 2022, 12:28) *
Laut ntv-Newsticker kommt Schwung in die Munitionsbeschaffung. Das Kanzleramt plant wohl einen Sondergipfel mit der Industrie.
Na, wenigstens etwas.
400plus
ZITAT
Bundeskanzler Olaf Scholz macht den dramatischen Munitionsmangel der Bundeswehr jetzt zur Chefsache.


Mich würde mal interessieren, was denn Frau Lambrecht als ihren Aufgabenbereich sieht.
ironduke57
Wochenendausflüge mit der Familie im Diensthubschrauber? biggrin.gif
Madner Kami
ZITAT(400plus @ 25. Nov 2022, 13:03) *
ZITAT
Bundeskanzler Olaf Scholz macht den dramatischen Munitionsmangel der Bundeswehr jetzt zur Chefsache.


Mich würde mal interessieren, was denn Frau Lambrecht als ihren Aufgabenbereich sieht.


Ging mir jetzt auch gerade so durch den Kopf als ich das laß. Was braucht es da einen Sondergipfel mit Kanzler und Bossen? Ware bestellen und ab da sollte es doch eigentlich ein Selbstläufer sein... Was läuft da schief? Verschläft die Frau ihren Job oder wo ist da das fehlende Glied in der Kette?
Elbroewer
@ Muckensen Wie lange bilden wir schon die kleine, überschaubare libanesische Marine aus? Die müssten mittlerweile auf NATO-Standard sein. Wo sind sie wirklich?
Wahrscheinlich ist die bolivianische Marine fitter. Wie sieht denn eigentlich das Bildungsniveau in Mali aus?
muckensen
ZITAT(400plus @ 19. Oct 2022, 08:58) *
Faszinierende Geschichte in der FAZ: Jemand hat einen rumänischen Tagungsband gefälscht, um einem Rechtsmediziner nachträglich ein Plagiat in seiner Dissertation in die Schuhe zu schieben, wahrscheinlich aus Rache:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/plag...e76dbc0282262f8
ZITAT(Salzgraf @ 19. Oct 2022, 09:14) *
das ist ein echter Krimi. Wenn man das weiterverfolgt, scheint es dem Angreifer mehrere Tausend - Hunderttausend Eur wert gewesen zu sein.

hier die Entwicklung durch den "Plagiatsjäger" dargestellt:
https://plagiatsgutachten.com/blog/colchicin-coup/
Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt gegen Rainer Otto Z., den Auftraggeber des Plagiatsgutachtens – in der Tat ein echter Krimi, und er wirft kein gutes Licht v.a. auf Martin Heidingsfelder. Die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' hat recherchiert, dass Z. verschiedentlich als Dr. med. aufgetreten ist, obwohl er nur einen in Österreich erworbenen Dr. med. univ. führen darf, ein Diplomabschluss ohne Dissertation, der keinem regulären Doktor der Medizin entspricht. Aber damit nicht genug, der 1954 geborene Z., ein in Berlin promovierter Biochemiker, ist in vielen Ländern mit, Zitat, "fragwürdigen, gelegentlich strafrechtlich relevanten Aktionen" in Erscheinung getreten sowie mit Behörden und Medizinern aneinandergeraten. Oft geht es dabei um Esoterik und Pfuschvorwürfe.

Seine wissenschaftliche Arbeit und eine medizinische Praxis weisen ihn über die Jahre in verschiedenen Ländern nach, von Hawaii bis Malta. 1996 ist er niedergelassener Arzt in Deutschland, 1999 gründet er eine Firma, die einen "Detoxator" – ein Wasserbad, das den Körper per Elektrolyse entgiften soll – anbietet, ab der Jahrtausendwende wird er als Patentanwalt am Europäischen Patentamt geführt. 2006 erweckt er in Großbritannien binnen zwei Arbeitstagen den Argwohn eines Apothekers, weil er unnötige, unnötig hoch dosierte oder nicht zugelassene Medikamente ohne nachvollziehbare Begründung verschreibt. Nach einer umfangreichen Prüfung wird ihm die Tätigkeit in Großbritannien verboten, daraufhin überzieht Z. den Apotheker und den Chef der Gesundheitsbehörde bis heute mit Vorwürfen, sie hätten Fehlgeburten und Medikamentenabhängigkeiten zu verantworten. Der Vorgang wird sogar im British Medical Journal besprochen.

2020 wird gegen Z. wegen des Verdachts ermittelt, seine Mutter vergiftet zu haben – mit dem Wirkstoff Colchicin, um den es auch in den Plagiatsvorwürfen geht. Die Autopsie ergibt keinen eindeutigen Zusammenhang, das Verfahren wird eingestellt. Doch gegen Z. wird wieder ermittelt, weil dieser zwischenzeitlich das amtliche Sperrsiegel an der Wohnung seiner Mutter gebrochen und eine Krankenakte entwendet haben soll. Z. hat hier Rechtsmittel ergriffen. Dem Institut für Rechtsmedizin in München – wo das Opfer, Matthias Graw, wirkt – wirft Z. vor, den Goldzahn seiner Mutter gestohlen zu haben. (Quelle, Paywall)

In einem Umfeld, in dem jemand wie Z. jahrzehntelang sein Unwesen treiben kann, haben wir noch ganz andere Probleme, als ein paar nicht ordungsgemäß deklarierte Zitate in einer Dissertation. Heidingsfelder scheint es zufrieden zu sein, berufliche Existenzen von Wissenschaftlern zu gefährden, ohne ernstlich zu prüfen, ob der Urheber der Anschuldigungen private oder wirtschaftliche Motive verfolgt.
goschi
ZITAT(muckensen @ 26. Nov 2022, 08:53) *
In einem Umfeld, in dem jemand wie Z. jahrzehntelang sein Unwesen treiben kann, haben wir noch ganz andere Probleme, als ein paar nicht ordungsgemäß deklarierte Zitate in einer Dissertation. Heidingsfelder scheint es zufrieden zu sein, berufliche Existenzen von Wissenschaftlern zu gefährden, ohne ernstlich zu prüfen, ob der Urheber der Anschuldigungen private oder wirtschaftliche Motive verfolgt.

Nein

Sorry, du kannst nicht ohne dumme populistische polemiken im Abgang, oder?
Du verstehst den wissenschaftlichen Betrieb auch nicht und die Relevanz von geprüfter Arbeit.

In diesem Fall ging sehr viel schief, was Heidingsfelder SELBST sofort öffentlich machte!
Aber an der Prüfung von Dissertationen auf Schaffenshöhe, gibt es keine Zweifel.
400plus
ZITAT(goschi @ 26. Nov 2022, 09:05) *
Aber an der Prüfung von Dissertationen auf Schaffenshöhe, gibt es keine Zweifel.


Das stimmt, allerdings ist die "Plagiatsjagd" aber auch ein Rumdoktern an den Symptomen. Die Ursache ist, dass es in Deutschland zu einfach ist, zu einem 08/15-Thema eine Promotion ohne große wissenschaftliche Ansprüche zu schreiben.
goschi
sind aber halt verschiedene Dinge, hängen natürlich gesamthaft zusammen, aber das eine erübrigt das andere nicht.
Luzertof
Das Problem war und ist doch nicht das Ermitteln, egal ob staatlich oder privat, sondern die Veröffentlichung, also die Zugänglichmachung an eine breite und unbestimmte Personengruppe.

Und daran tragen die beiden Plagiatsjäger meiner Ansicht nach alleinige Schuld. Wer andere öffentlich zur Schau stellt, auch in ihren Verfehlungen, der muss eben 110% korrekt arbeiten.


Dass Dissertationen in der Medizin und zum Teil in Jura im Durchschnitt wenig wert sind weiß doch jeder im wissenschaftlichen Bereich.
goschi
ZITAT(Luzertof @ 26. Nov 2022, 09:48) *
Das Problem war und ist doch nicht das Ermitteln, egal ob staatlich oder privat, sondern die Veröffentlichung, also die Zugänglichmachung an eine breite und unbestimmte Personengruppe.

Und daran tragen die beiden Plagiatsjäger meiner Ansicht nach alleinige Schuld. Wer andere öffentlich zur Schau stellt, auch in ihren Verfehlungen, der muss eben 110% korrekt arbeiten.

Natürlich muss dies veröffentlicht werden, wie es im wissenschaftlichen betrieb nunmal üblich ist bei jedweder Publikation (der Name sagt es ja bereits PUBLI...)
und nochmals, gerade das aufarbeiten der eigenen Fehler hat seitens Heidingsfelder und Weber wirklich sofort und transparent funktioniert, ebenso transparentem aufarbeiten der eigenen Arbeitsweisen die zu dem Fehler führen konnten und wie man das in zukunft vermeiden will.

Hier geht es um einen mit extremer krimineller Energie getätigten Angriff, das ist in dem metier wirklich nicht üblich und so auuch nicht einfach abzusehen, das darf nicht passsieren, kann aber passieren und Fehler gehören aufgearbeitet, aber derart stumpf polemisch zu urteilen, wie du es tust ist einfach weit ab der Realität.
Das passt an einen dummen Saufstammtisch, nicht aber in eine vernünftige Diskussion.
muckensen
ZITAT(goschi @ 26. Nov 2022, 09:05) *
Sorry, du kannst nicht ohne dumme populistische polemiken im Abgang, oder?
Kannst Du zwischen Deiner Rolle als Administrator und Diskussionsteilnehmer trennen? Du antwortest auf gefühlt jeden zweiten Beitrag von mir sinngemäß: Höhö, dummer Populist, du. Um Konflikte zu vermeiden, habe ich selten darauf reagiert. Ich wollte mit Dir per PN in Kontakt treten, darauf hast Du nicht reagiert. Aber jetzt reagiere ich. Was soll überhaupt dieser Unfug mit dem Populismus? Populismus ist ein Politikstil, ein demagogischer Opportunismus, um den Massen zu gefallen. Was hat es mit Populismus zu tun, wenn ich zu der persönlichen Einschätzung gelange, dass hier der Anspruch, wissenschaftliche Integrität wahren zu wollen, mit wirtschaftlichen Interessen kollidiert? Dieser Vorwurf ergibt nicht mal Sinn und dient offenkundig nur dazu, mich abzuqualifizieren. Aber er entbehrt auch nicht einer gewissen Ironie, denn Du verteidigst hier Heidingsfelders Internetpranger mit ähnlichen Argumenten, wie es tatsächliche Populisten tun, wenn sie ihre Vorstellungen davon, was richtig ist und was nicht, mit Absolutismen wie dem "Volksempfinden" verteidigen.
ZITAT(goschi @ 26. Nov 2022, 09:05) *
Du verstehst den wissenschaftlichen Betrieb auch nicht und die Relevanz von geprüfter Arbeit.
Ich bin Teil des wissenschaftlichen Betriebs. Ich verstehe die Relevanz von wissenschaftlicher Integrität durchaus. Die Gründe, warum ich zu meiner Einschätzung gelangt bin, habe ich deutlich gemacht. Solche Anwürfe kannst Du Dir schenken.
ZITAT(goschi @ 26. Nov 2022, 09:05) *
In diesem Fall ging sehr viel schief, was Heidingsfelder SELBST sofort öffentlich machte!
Öffentlich gemacht? Er hat seinen Schriftverkehr öffentlich gemacht und auf der Richtigkeit seiner Aussagen beharrt. Du erweckst hier den Eindruck, er hätte selbstkritisch gehandelt, aber gerade dem ist nicht so. Lies Dich noch mal in seinen Schriftwechsel mit Graws Alma Mater ein. Wie nonchalant er die Hinweise des Prüfungsausschusses verwarf. Heidingsfelder hat die Erkenntnisse der Universität, dass das "Beweisstück" gegen Graw gefälscht worden sein dürfte, mit der lapidaren Aussage abgekanzelt, "so wichtig ist Herr Professor Graw nun wirklich nicht, dass wegen ihm Kongressbände gefälscht werden" – und da bringst Du es ernsthaft fertig, mich für meine Kritik an seinem Verhalten persönlich anzugreifen und Dich auf die wissenschaftliche Integrität als unantastbares Allgemeingut zu berufen? Du müsstest Heidingfelder schon dieses Satzes wegen das Recht absprechen, über wissenschaftliche Standards zu urteilen, wenn es Dir mit der Integrität wirklich so ernst ist.

Heidingsfelder verbindet sein ökonomisches Interesse mit dem der Wahrung der wissenschaftlichen Integrität. Das sei ihm unbenommen. Unbenommen ist es mir, zu dem Schluss zu gelangen, dass er sein wirtschaftliches Interesse über die wissenschaftliche Integrität stellt und folglich ein Interesse daran hat, Plagiate eher zu bejahen. Unbenommen ist es mir auch, es generell nicht gut zu finden, wenn potentiell rufschädigende Vorwürfe über das Internet, das nichts vergisst, ausgestreut werden, anstatt in den gesetzlich vorgesehenen Bahnen untersucht zu werden, sine ira et studio. Wenn diese Mechanismen versagen, könnte sich Herr Heidingsfelder ja in Reformbestrebungen einbringen. Er könnte Deinen Ansprüchen auch ohne seinen Pranger genügen.

Und willst Du mir ernsthaft sagen, dass Du kein Problem mit Heidingsfelders Verhalten hättest, hättest Du an Graws Stelle gestanden.? Das kaufe ich Dir nicht ab.
ZITAT(goschi @ 26. Nov 2022, 09:05) *
Aber an der Prüfung von Dissertationen auf Schaffenshöhe, gibt es keine Zweifel.
Habe ich denn Gegenteiliges behauptet? Du legst mir hier Aussagen in den Mund, die ich nie getätigt habe.
Luzertof
ZITAT(goschi @ 26. Nov 2022, 10:06) *
[...]
Natürlich muss dies veröffentlicht werden, wie es im wissenschaftlichen betrieb nunmal üblich ist bei jedweder Publikation (der Name sagt es ja bereits PUBLI...)
und nochmals, gerade das aufarbeiten der eigenen Fehler hat seitens Heidingsfelder und Weber wirklich sofort und transparent funktioniert, ebenso transparentem aufarbeiten der eigenen Arbeitsweisen die zu dem Fehler führen konnten und wie man das in zukunft vermeiden will.

Hier geht es um einen mit extremer krimineller Energie getätigten Angriff, das ist in dem metier wirklich nicht üblich und so auuch nicht einfach abzusehen, das darf nicht passsieren, kann aber passieren und Fehler gehören aufgearbeitet, aber derart stumpf polemisch zu urteilen, wie du es tust ist einfach weit ab der Realität.
Das passt an einen dummen Saufstammtisch, nicht aber in eine vernünftige Diskussion.


Im wissenschaftlichen Betrieb müssen also leidlich geprüfte Vorwürfe mit erheblichem dauerhaftem Schadenspotential in harter Gangart öffentlich gemacht werden?
Und das Ganze zielt auf eine Person bzw. die Ausarbeitung der Person ab, nicht auf die Thematik an sich?
Und da wird sich ohne weitere Anhaltspunkte und Gründe auf ein einziges Nischenbuch vom Ende der Welt gestützt, welches nirgendwo offiziell verfügbar ist?

Keine Socke interessiert Fehleraufarbeitung. Der Ruf des Betroffenen hat meines Erachtens dauerhaft Schaden genommen, irgendein Dreck bleibt immer kleben.


Es geht nicht darum, dass begründete Verdachtsfälle diskutiert werden. Es geht darum, dass hier objektiv betrachtet anhand von quasi gar nichts ein Unbescholtener extrem in seiner Existenz angegriffen wurde. Öffentlich. Vorwürfe lassen sich auch gegenüber z. B. Universitäten vorbringen und diskutieren ohne eine unbestimmte Vielzahl an Unbeteiligten zu involvieren.

Aber daraus würden sich ja unter Umständen weniger zukünftige Geschäftsabschlüsse generieren lassen.



Ich weiß auch nicht warum du ständig mir und anderen stumpfe Polemik und Unwissenheit vorwirfst. Bekenne doch mal Farbe, goschi: Was arbeitest du (Tätigkeit und Branche) und welche akademischen Grade und Titel hast du denn?
goschi
ZITAT(muckensen @ 26. Nov 2022, 10:19) *
Du antwortest auf gefühlt jeden zweiten Beitrag von mir sinngemäß: Höhö, dummer Populist, du.

Dann schreib keinen aufgeregt empörten, polemischen Quark auf dem Niveau des Suffstammtischs...

es ist ganz einfach!

ZITAT(Luzertof @ 26. Nov 2022, 10:36) *
Ich weiß auch nicht warum du ständig mir und anderen stumpfe Polemik und Unwissenheit vorwirfst. Bekenne doch mal Farbe, goschi: Was arbeitest du (Tätigkeit und Branche) und welche akademischen Grade und Titel hast du denn?

Weil du dauern stumpfe Polemiken raushaust vielleicht?
könnte eventuell damit zusammenhängen wink.gif


Abgesehen davon tut der Rest nichts zu der Sache, zu der ich schrieb, aber mei, weil du sonst heulend trötzelst: ich bin in der Mikroelektronischen Industrieproduktion tätig, (mittlerweile) jahrzehntelang als Maschinenführer, Mechaniker und Schichtleiter und mittlerweile in der Entwicklung, ich habe keinen akademischen Background, was ich auch nicht brauche um trotzdem wissenschaftsnah zu sein und wissenschaftliche Herangehensweisen zu verstehen wink.gif



P.S. Trennung User/admin? ist nie möglich, ich bin zwingend beides, aber merke ohne "goschi (admin)" am Ende ist es kein aktiver moderativer Hinweis, sondern der eines etablierten, erfahrenen Forenusers, der trotzdem offen sagen kann, wenn jemand Unsinn schreibt und dies der Diskussion nicht dient.
Luzertof
Unsere Ansichten unterscheiden sich womöglich auch einfach was "stumpfe Polemik" ist. Anstatt das aber ernsthaft und vernünftig auszudiskutieren, ggf. auch via PM, haust du halt - mit Adminbackground - selbst immer wieder einen raus. Das finde zumindest ich schade.


Danke. Ich wollte darauf hinaus:
Du arbeitest jahrelang auf ein Ziel hin. Nimmst teilweise starke finanzielle, familiäre, soziale Entbehrungen auf dich. Klar, so einen Dr. in Medizin kann man auch mal in einem halben Jahr runterrotzen, aber da gibt es natürlich positive Anderbeispiele. Auf diesem Ergebnis, und oft nur darauf, baust du dann deine berufliche Karriere auf. Und aus dem Nichts kommt irgendein Otto und rüttelt an deinem Fundament. Manche fallen, manche bleiben. Da hängen ja nicht nur Einladungen zu Sozialevents dran, sondern womöglich auch Hauskredite, kurze Wege zur Arbeit, Ansehen bei Kollegen und damit etwaige Beförderungen, Buchungen für Seminare, Buchverkäufe usw.
Egal ob man am Ende wirklich Schuld hat oder nicht, es gibt bleibende Risse. Und das alles, so wirkt auf mich das konkrete Beispiel hier, aufgrund einer auf extrem dünnem Eis durchgeführten Prüfung. Anstatt die Sache nämlich erstmal leise zu klären und nach dem Ergebnis einen Bericht zu veröffentlichen wurde hier meines Erachtens bewusst die öffentliche Macht genutzt um vermeintlich langsame oder verschleppte "Ermittlungen" zu beschleunigen.

Kurzum, auf mich als Außenstehenden wirkt es so, als hier bewusst ein Mob erzeugt wurde, um ein Ergebnis herbeizuführen.

So lief das, mein Empfinden, auch in der Vergangenheit bei Politikern und Co. Nur, dass dort eben oft etwas gefunden wurde und dann womöglich der eine oder andere gedacht hat, dass der Zweck die Mittel heiligt.



Es ist nicht mein Verständnis, dass auf derartige Art und Weise an zuerst nun einmal geprüften und bestandenen akademischen Graden und Titeln herumgezerrt wird. Denn die Ergebnisse werden ja gerade nicht in wissenschaftlichen Publikationen diskutiert, aufgegriffen, widerlegt oder formal behandelt, sondern - überspitzt - auf einem dahingeklatstschen Blog mit Server in Lampukistan.

Und das Ziel ist eben meiner Auffassung nach eben nicht die Erhaltung der Wissenschaftlichkeit, die Steigerung der Qualität oder einfach auch nur ein starkes Rechtsempfinden, sondern mittlerweile steckt da bei dem einen oder anderen Akteur auch ein Neben- oder Haupterwerb dahinter.

Das wiederum führt als Konglomerat dazu, dass zumindest ich hier ganz andere Maßstäbe und Anforderungen anlege.


400plus
ZITAT(Luzertof @ 26. Nov 2022, 11:37) *
Es ist nicht mein Verständnis, dass auf derartige Art und Weise an zuerst nun einmal geprüften und bestandenen akademischen Graden und Titeln herumgezerrt wird. Denn die Ergebnisse werden ja gerade nicht in wissenschaftlichen Publikationen diskutiert, aufgegriffen, widerlegt oder formal behandelt, sondern - überspitzt - auf einem dahingeklatstschen Blog mit Server in Lampukistan.

Und das Ziel ist eben meiner Auffassung nach eben nicht die Erhaltung der Wissenschaftlichkeit, die Steigerung der Qualität oder einfach auch nur ein starkes Rechtsempfinden, sondern mittlerweile steckt da bei dem einen oder anderen Akteur auch ein Neben- oder Haupterwerb dahinter.

Das wiederum führt als Konglomerat dazu, dass zumindest ich hier ganz andere Maßstäbe und Anforderungen anlege.


Das ist richtig und ich sehe ich auch so, aber eine der Ursachen dafür ist halt auch wieder, dass viele der Plagiatsfälle der Vergangenheit (der hier gehört natürlich nicht dazu, ist ja auch kein Plagiatsfall) eben reine Titelpromotionen waren, bei denen es nie darum ging, sich dem wissenschaftlichen Wettbewerb zu stellen. Das heißt, dass dann die üblichen Korrektivmaßnahmen (z.B. Peer-Review bei wissenschaftlichen Zeitschriften) weniger greifen, entsprechend ist dann auch mehr Nachfrage nach "Plagiatsjägern" da.
muckensen
ZITAT(goschi @ 26. Nov 2022, 11:25) *
ZITAT(muckensen @ 26. Nov 2022, 10:19) *
Du antwortest auf gefühlt jeden zweiten Beitrag von mir sinngemäß: Höhö, dummer Populist, du.

Dann schreib keinen aufgeregt empörten, polemischen Quark auf dem Niveau des Suffstammtischs...

es ist ganz einfach!
Und dass vielleicht einfach Du Dich mal geirrt hast, Dich im Ton vergriffen hast, Quatsch erzählt hast, kommt Dir nicht einmal als entfernte Möglichkeit in den Sinn?

Es ist nicht einfach, @goschi. Du haust Nutzern wie @merowinger, @Lutzertof und mir solche Einzeiler um die Ohren, die nichts erklären, nichts beheben, nichts rechtfertigen – und weichst dann jeder Diskussion aus, die das Ziel hat, festzustellen, was sich ändern muss? Sicher, hier hast Du den Vorwurf des Populismus nicht wiederholt, vielleicht hat da der Hinweis gewirkt, dass die meisten Menschen unter Populismus einen Politikstil verstehen; bleibt aber immer noch, warum Du mir "Quark auf dem Niveau des Suffstammtischs" vorwirfst – ohne Beleg, ohne Erklärung, um Dich dann zu echauffieren, dass die von Dir geforderte Reaktion ausbleibt?

Wenn Du mich schon für polemisch, aufgeregt, empört hältst, wie sehr müsstest Du dann über Heidingsfelder herziehen?
ZITAT(Martin Heidingsfelder)
Sie schreiben: "Die eingehende Sichtung unter Hinzuziehung von Expert*innen ergab, dass die festgestellten Indizien in der Summe dazu führen, die Echtheit des Buches grundsätzlich und ernsthaft in Frage zu stellen. Es wird nicht als plausible Quelle im Sinne einer sinnvollen Plagiatsprüfung angesehen."

Wenn hier jemand behauptet "Expert*innen" zu sein und behauptet, das auch mir als Hardcopy mit Gebrauchsspuren vorliegende Werk, sei nicht "als plausible Quelle im Sinne einer sinnvollen Plagiatsprüfung" anzusehen, dann haben Sie diese Expert*innen uns gegenüber zu benennen.

Ohne meinen Kollegen gesprochen zu haben oder ihm vorgreifen zu wollen, kann ich sagen: "Wir sehen einer öffentlichen Erklärung Ihrerseits sehr gelassen entgegen."

So wichtig ist Herr Professor Graw nun wirklich nicht, dass wegen ihm Kongressbände gefälscht werden - und Konrad Kujau ist bekanntlich verstorben. Auch wenn Sie in Hamburg wegen der Hitler-Tagebücher grundsätzlich sehr skeptisch und nervös gegenüber alten Büchern sind, habe ich Ihre Email mit einem sehr breiten Grinsen goutiert.
Wo steckt denn in diesen Zeilen die Professionalität, die ich ihm angeblich zu Unrecht abgesprochen habe? Wo steckt da der Wille zur wissenschaftlichen Integrität? In seinem "sehr breiten Grinsen"? Heidingsfelder macht das privat, auf eigene Rechnung, die Universität muss ihm überhaupt nichts liefern, ihn widerlegen. Die Prüfungsordnung ist klar, wenn er beschuldigt, liegt die Beweislast bei ihm!
ZITAT(goschi @ 26. Nov 2022, 11:25) *
Abgesehen davon tut der Rest nichts zu der Sache, zu der ich schrieb, aber mei, weil du sonst heulend trötzelst: ich bin in der Mikroelektronischen Industrieproduktion tätig, (mittlerweile) jahrzehntelang als Maschinenführer, Mechaniker und Schichtleiter und mittlerweile in der Entwicklung, ich habe keinen akademischen Background, was ich auch nicht brauche um trotzdem wissenschaftsnah zu sein und wissenschaftliche Herangehensweisen zu verstehen wink.gif
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus. Wenn Du anderen vorwirfst, sie würden von Wissenschaft nichts verstehen, musst Du schon damit leben, dass man fragt, was Du davon verstehst.

Nebenbei: Wenn Du solche Kommentare raushaust ("heulend trötzelst"), wird es mir noch unbegreiflicher, unverständlicher, nix-kapische, wo eigentlich Dein Problem mit meinem Ton liegt.
ZITAT(Luzertof @ 26. Nov 2022, 11:37) *
Du arbeitest jahrelang auf ein Ziel hin. Nimmst teilweise starke finanzielle, familiäre, soziale Entbehrungen auf dich. Klar, so einen Dr. in Medizin kann man auch mal in einem halben Jahr runterrotzen, aber da gibt es natürlich positive Anderbeispiele. Auf diesem Ergebnis, und oft nur darauf, baust du dann deine berufliche Karriere auf. Und aus dem Nichts kommt irgendein Otto und rüttelt an deinem Fundament. Manche fallen, manche bleiben. Da hängen ja nicht nur Einladungen zu Sozialevents dran, sondern womöglich auch Hauskredite, kurze Wege zur Arbeit, Ansehen bei Kollegen und damit etwaige Beförderungen, Buchungen für Seminare, Buchverkäufe usw.
Egal ob man am Ende wirklich Schuld hat oder nicht, es gibt bleibende Risse. Und das alles, so wirkt auf mich das konkrete Beispiel hier, aufgrund einer auf extrem dünnem Eis durchgeführten Prüfung. Anstatt die Sache nämlich erstmal leise zu klären und nach dem Ergebnis einen Bericht zu veröffentlichen wurde hier meines Erachtens bewusst die öffentliche Macht genutzt um vermeintlich langsame oder verschleppte "Ermittlungen" zu beschleunigen.

Kurzum, auf mich als Außenstehenden wirkt es so, als hier bewusst ein Mob erzeugt wurde, um ein Ergebnis herbeizuführen.

So lief das, mein Empfinden, auch in der Vergangenheit bei Politikern und Co. Nur, dass dort eben oft etwas gefunden wurde und dann womöglich der eine oder andere gedacht hat, dass der Zweck die Mittel heiligt.

Es ist nicht mein Verständnis, dass auf derartige Art und Weise an zuerst nun einmal geprüften und bestandenen akademischen Graden und Titeln herumgezerrt wird. Denn die Ergebnisse werden ja gerade nicht in wissenschaftlichen Publikationen diskutiert, aufgegriffen, widerlegt oder formal behandelt, sondern - überspitzt - auf einem dahingeklatstschen Blog mit Server in Lampukistan.

Und das Ziel ist eben meiner Auffassung nach eben nicht die Erhaltung der Wissenschaftlichkeit, die Steigerung der Qualität oder einfach auch nur ein starkes Rechtsempfinden, sondern mittlerweile steckt da bei dem einen oder anderen Akteur auch ein Neben- oder Haupterwerb dahinter.

Das wiederum führt als Konglomerat dazu, dass zumindest ich hier ganz andere Maßstäbe und Anforderungen anlege.
Wer eine wissenschaftliche Arbeit verfasst, muss diese auch veröffentlichen, und es ist nicht nur in Ordnung, sondern sogar nötig, dass diese Arbeiten diskutiert werden, auch kontrovers diskutiert werden. Und gerne auch Jahrzehnte später, oder sogar zielstrebig für Geld, allein des wirtschaftlichen Interesses wegen. In diesem Zusammenhang hat @goschi völlig Recht.

Wo er offensichtlich Unrecht hat, das sind die Verhältnisse dieses Falles. Heidingsfelder hat offensichtlich nicht geprüft, ob Z. ein wirtschaftliches oder privates Interesse daran hatte, Graw zu schaden – was eigentlich jeder Privatdetektiv in Deutschland täte, jeder Anwalt, jeder Gutachter, jeder, der aufgrund seiner Tätigkeit in einen möglichen Rechtsstreit hineingezogen wird und sich orientieren muss, ob sein Auftraggeber ihn rechtlichen Risiken aussetzt. Wenn @goschi das nicht für nötig hält, bitte, ist er halt anderer Meinung. Dass es "dumme Polemik" und was nicht noch alles sein soll, wenn man es für nötig hält – das ist dumme Polemik.

Wo es absolut abenteuerlich wird, das ist sein Abkanzeln meiner Bemerkung, Heidingsfelder habe nicht sorgfältig gearbeitet. Wenn der oben zitierte Absatz; wenn Heidingsfelders süffisant geäußertes Festhalten an seiner Anschuldigung ohne plausiblen Grund, entgegen anderslautender Hinweise und entgegen der Meinung aller, die sich zu diesem Zeitpunkt mit dem Fall befasst hatten; nicht auf einen Mangel an Sorgfalt hinweist, dann ist es mir völlig schleierhaft, was @goschi unter akademischer Sorgfalt versteht.
Thomas
So gerne ich mich an Luzertof und muckensen mitunter reibe. In diesem Thema stimme ich euch zu. Ursächlich sehe ich hier jedoch die in den letzten 20 Jahren immer weiter fortgeschrittene "Amerikanisierung" der Wissenschaftswelt. Für alles mußt du mitlerweile veröffentlichen. Speziell bei der Verteilung von Geldern geht es hauptsächlich darum wieviel man veröffentlicht. Nicht wie gut. Sondern bitte am besten jedes Jahr. Dabei kommt natürlich eine Menge an "Papiermüll" heraus.

Ein alter Freund aus Kindheitstagen ist theoretischer Physiker. Seit 2015 als Professor in Regensburg tätig. Der war früher mal das Sinnbild eines Sheldon. Unglaublich klug, aber schick ihn besser nicht los ein Pfund Butter kaufen. Das geht schief. Dafür kann er erklären, was ein Spineffekt in einem Halbleiter macht. Keine Ahnung wozu man das braucht. Dann ging er für ein paar Jahre in die USA, um dort an zwei Universitäten zu forschen und zu lehren. Der kam komplett umgekrempelt wieder. Vor ein paar Jahren hatte er dann den Kanal voll von diesem ständigen Publizierwahn und er ergriff die Gelegenheit mit Regensburg, als sie sich bot. Nicht daß er nicht mehr forscht. Aber als wir uns das letzte mal sahen meinte er, lieber weniger Forschungsgelder, aber dafür vernünftig forschen.
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