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400plus
Danke! Falls sich jemand fuer die Diskussion in England interessiert:
http://www.theguardian.com/world/2015/jan/...lag-tribute-mps
Dave76
ZITAT
At Least 30 Filipino Police Commandos Killed In Clash With Rebels
AP | By JIM GOMEZ
Posted: 01/25/2015 9:12 am EST

MANILA, Philippines (AP) — More than 30 police commandos were killed in a clash with Muslim insurgents Sunday in the southern Philippines in the biggest single-day combat loss for Filipino forces in many years, officials said.

Dozens of commandos had entered the far-flung village of Tukanalipao at dawn looking for a top terror suspect, but had a "misencounter" with members of the Moro Islamic Liberation Front, Mayor Tahirudin Benzar Ampatuan of Mamasapano town told The Associated Press by telephone.

Other insurgents in the area later joined in fighting the outnumbered police forces, the mayor said.

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400plus
Witzige kleine Geschichte, die mir ein Italiener erzaehlt hat: Nach Giorgio Napolitanos Ruecktritt wird naechste Woche in Italien ein neuer Staatspraesident gewaehlt. In der Zwischenzeit wird das Praesidentenamt vom Praesident des Senates ausgeuebt. Nun ist theoretisch denkbar, dass die Wahl ergebnislos bleibt, woraufhin der Praesident des Senates das Parlament aufloesen koennte.
In diesem Falle wuerde das Amt des Senatspraesidenten wohl auf den aeltesten Senator auf Lebenszeit uebergehen-

das waere dann Giorgio Napolitano biggrin.gif
Schwabo Elite
ZITAT
Bericht des Wehrbeauftragten Elite-Soldaten ohne Hubschrauber

Defekte Fahrzeuge, marode Kasernen: Der Bericht des Wehrbeauftragten zeichnet ein düsteres Bild vom Zustand der Bundeswehr. Das bekommen auch KSK-Soldaten zu spüren. Um der Misere zu entkommen, sieht der aus dem Amt scheidende Hellmut Königshaus nur zwei Möglichkeiten.


http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/...k-13391258.html


Aiphadon21
Richard von Weizsäcker ist verstorben

Im Alter von 94 Jahren ist am heutigen Samstag der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker verstorben. Er war bekannt für seine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte des 3. Reiches. Sein eindrucksvollster Auftritt war die Rede vom 08. Mai 1985.


Rede vom 08. Mai Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5



------
Trennung:

Zwar nicht mehr ganz neu, aber der Bericht des scheidenden Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus zur Lage der Bundeswehr und der deutschen Soldaten im In- und Ausland als .pdf:
Bericht des Wehrbeauftragten
Kameratt
ZITAT
Internationaler Gerichtshof: Serbien und Kroatien vom Vorwurf des Völkermords freigesprochen

Die Richter am höchsten Uno-Gericht in Den Haag haben entschieden: Kroatien und Serbien sind vom Vorwurf des Völkermords während des Balkankriegs freigesprochen worden.
[...]

http://www.spiegel.de/politik/ausland/geno...-a-1016431.html
Kameratt
ZITAT
"Im Kosovo ist es kein Leben mehr"

Enttäuscht von der Regierung, gefrustet von Perspektivlosigkeit: Zehntausende Kosovaren drängen über Ungarns Schengen-Grenze nach Westen. Und alle sind damit überfordert. von Thomas Roser, Belgrad
von Thomas Roser, Belgrad[...]

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-02...n-grenze-ungarn
Schwabo Elite
Bericht der Bild-München:




Kommentar der SZ:

ZITAT
Alle kriegstüchtigen bayerischen Männer treffen sich heute um 17 Uhr mit ihren Pferden & Schwertern am Odeonsplatz!
Aiphadon21
Mehrere Quellen berichten derzeit von mehreren Schießereien gestern Abend in Kopenhagen. Bei einer Diskussionsrunde zum Thema Meinungsfreiheit und Blasphemie wurden bereits gestern Abend ein Mensch getötet und drei Polizisten leicht verletzt. Der Täter schoss von außen in das Kaffee. Die dänische Regierung geht derzeit von einem religiös Motivierten Anschlag aus, der dem Karikaturisten Lars Vilks galt, auf den bereits mehrere Anschläge verübt wurden. Vilks blieb unverletzt.
N-TV
Sueddeutsche Zeitung

Bei der Fahndung nach dem Täter wurden auch deutsche Behörden um Hilfe gebeten
Fahndung

Vor einer Synagoge wurden ebenfalls Schüsse abgegeben und ein Wachmann getötet. Die Polizei erklärte, das ein und derselbe Täter für beide Attentate verantwortlich war, der Mann wurde von Einsatzkräften erschossen.
SPIEGEL
Zeitlinie SPIEGEL
Fotostrecke
K-JAG
Wenn man sich die aktuelle Situation anguckt, gibt eine Entwicklung nicht mit unser Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung vereinbar ist.

Ein Cartoon der mm nach die Situation wiedergibt:
http://www.sakurai-cartoons.de/

MFG K-Jag
Aiphadon21
Heute wurde der Schoduvel in Braunschweig abgesagt. Der Staatsschutz hatte offenbar Hinweise auf eine ernste terroristische Bedrohung, ein Zeuge hat die Behörden informiert, das ein Attentat geplant sei. Die Informationen legen nahe, dass es sich um einen Anschlag aus islamistischen Kreisen handeln soll. Die Umgebung wurde auf Sprengstoff und IED´s durchkämmt, allerdings ohne Ergebnis. Die verdächtigen Gegenstände erwiesen sich als harmlos. Im Moment gibt es keine verdächtigen Personen. Ein Zusammenhang mit den Anschlägen von Kopenhagen (siehe meinen vorherigen Post) besteht laut Polizei und Behörden nicht.

NDR Liveticker mit verschiedenen Videos und Interviews mit verantwortlichen Personen

€: Rechtschreibung
Kameratt
ZITAT
Abschirmdienst warnt vor Islamisten in Bundeswehr

Der Chef des Militärgeheimdienstes fürchtet, dass Terroristen die Truppe zur Ausbildung missbrauchen. 20 Ex-Soldaten schlossen sich dem IS an. Nun fordert der MAD mehr Kompetenz bei der Einstellung.
[...]

http://www.welt.de/politik/deutschland/art...Bundeswehr.html

Im Artikel geht es nicht nur um Islamisten.
K-JAG
Reporter ohne Grenzen: Aktion gegen Zensur

http://www.sueddeutsche.de/digital/reporte...gehen-1.2389934
Madner Kami
Bei sowas wird mir einfach nur schlecht und ich fühle mich fatal an die Geschichte Roms nach dem Ende des Zweiten Punischen Krieges erinnert:

STRATFOR: US-Hauptziel seit einem Jahrhundert war Bündnis Russland+Deutschland zu verhindern
Almeran
ZITAT(Madner Kami @ 14. Mar 2015, 01:29) *
Bei sowas wird mir einfach nur schlecht und ich fühle mich fatal an die Geschichte Roms nach dem Ende des Zweiten Punischen Krieges erinnert:

STRATFOR: US-Hauptziel seit einem Jahrhundert war Bündnis Russland+Deutschland zu verhindern

Das klingt so als hätten die Deutschen die letzten 100 Jahre nichts lieber getan, als ein Bündnis mit Russland einzugehen. Und das ist schlicht Schwachsinn.
ewood223
Ich halte das Video insgesamt für ziemlich fragwürdig, nicht nur, daß es schlecht geschnitten ist (nämlich u.a. kurz nachdem genau der Satz zum Bündnis RU/GER fällt), ich finde die Übersetzungen teilweise etwas unpräzise, und insbesondere inhaltlich schwierig, siehe z.B. die Suggestion, die USA würden Waffen an die Ukranie liefern, weil Ari-Systeme an die Nachbarländer geliefert würden (aus dem Gedächtnis, habe das Video heute morgen im Bett gesehen...)

Für eine genauere Einordnung müßte ich mich erst nochmal mehr mit den Hintergründen befassen, vielleicht kann das sonst auch jemand anderes, Geschichts-affines tun... wink.gif
Schwabo Elite
ZITAT(Almeran @ 14. Mar 2015, 09:26) *
ZITAT(Madner Kami @ 14. Mar 2015, 01:29) *
Bei sowas wird mir einfach nur schlecht und ich fühle mich fatal an die Geschichte Roms nach dem Ende des Zweiten Punischen Krieges erinnert:

STRATFOR: US-Hauptziel seit einem Jahrhundert war Bündnis Russland+Deutschland zu verhindern

Das klingt so als hätten die Deutschen die letzten 100 Jahre nichts lieber getan, als ein Bündnis mit Russland einzugehen. Und das ist schlicht Schwachsinn.


Die Untertitel sind auch an einigen Stellen sehr freie und tendenziöse Interpretationen von dem, was er sagt. So bedeutet "prepositioning" nicht "liefern", im Sinne, das Waffen von Land A an Land B geliefert werden, sondern es geht um Konzepte wie POMCUS, wenn man von "prepositioning" spricht.
Dave76
Warum schaut man sich solche tendenziös zusammengestückelte Videos mit falschen Übersetzungen (Beispiel: er spricht von prepositioning, nicht liefern) von youtube Propaganda-Kanälen an (Deutschland+Russland, wenn man sich nur mal die Titel der Videos dort ansieht, weiß man schon von woher der Wind hier weht)? Ich empfehle den gesamten Original-Vortrag plus Fragerunde von George Friedman anzusehen, anstatt sich solcher fragwürdiger Propaganda auszusetzen.

Zum angeblichen großen Aufreger "STRATFOR: US-Hauptziel seit einem Jahrhundert war Bündnis Russland+Deutschland zu verhindern": man muss das im Kontext sehen, Friedman versucht in wenigen einfachen Worten die ziemlich komplexe Geschichte des Europas des 20. Jahrhunderts und insbesondere die Stellung Deutschlands darin zusammenzufassen. Europa hat von 1914 an über 30 Jahre lang fürchterliche Kriege ausgefochten, Völkermorde begangen, Hungersnöte und Vertreibungen erlebt, mit 100 Millionen von Toten und Opfern, nach dem Ende des 2. Weltkriegs ordneten die Siegermächte, allen voran die USA, Europa neu und zwangen es in ein Geflecht aus Bündnissen und Organisationen, welche schließlich dazu führten, dass sich West-Europa und selbstverständlich allen voran ein Teil Deutschlands pazifizierte und freiheitlich-demokratisch im Westen verortete. Diese Verankerung und Strukturierung wurde konstant durch den geasmten kalten Krieg ausgefochten, und gerade um das geteilte Deutschland, welches ja nicht nur geographisch zerschnitten war, sondern auch ganz konkret die ideologische Bruchlinie verkörperte, wurde der Kampf geführt. Diese Verortung Deutschlands war und ist eines der Hauptanliegen der Außenpolitik der USA.

Edit: Sorry, mein Beitrag lag ein wenig auf Eis, weil ich noch nebenher was anderes zu tun hatte, daher die Wiederholung dessen, was Schwabo schon bezüglich der falschen Übersetzung anmerkte.
Nite
Ergänzend zu Daves Ausführungen kommt noch dazu dass es nicht die eine Ausrichtung der US-Außenpolitik des 20. Jahrhunderts gab.
Genauso wie die Geschichte Europas war die US-Außenpolitik Phasen unterworfen die einerseits rein amerikanische Ursachen hatten, wie der ur-amerikanische Gegensatz zwischen Isolationismus und Interventionismus, andererseits eine Reaktion auf die geopolitische Lage und zum Teil die politische Lage Europas waren.
So darf man beispielsweise auch nicht vergessen dass der Schwerpunkt der US-Außenpolitik phasenweise klar im Pazifik und Südamerika lag.
SailorGN
Wenn es überhaupt eine wirkliche Kategorisierung der europäischen Kontinantalpolitik gab, dann in GB... aber diese Ansichten stammen größtenteils aus dem (späten) 19. Jahrhundert... werden aber sehr gern von "Linken" und "Verschwörungstheoretikern" aufgegriffen und auf die USA projeziert. Dabei wird bewusst vergessen, dass die Ansichten eines Sir Halford Mackinder oder auch Karl Haushofer zwar Einflüsse auf die Politik des 20. Jahrhundert hatten, diese aber entweder nur teilweise (entlang einiger unwiderlegbarer Fakten hinsichtlich der Größe, Gliederung und Ressourcenangebots Eurasiens) aufnahmen oder lediglich instrumentalisierten, um eigene Ansichten "wissenschaftlich" zu machen. Spätestens mit der einsetzenden Globalisierung der Märkte ab den 60iger (Dekolonialisierung), dem "Shift" von der Rohstoff- zur Absatzorientierung und den Erkenntnissen zur "Küstenfixierung" menschlicher Siedlungsschwerpunkte ist die "Heartland"Theorie und alle darauf basierenden Annahmen Geschichte. Nur leider ist das bei vielen noch nicht angekommen...

Darüber hinaus ist Europa als strategisches Gebiet in den USA erst seit dem Ende des WK2 wirklich erstrangig. Gegen den Kriegseintritt im WKI gab es massiven Widerstand, der Völkerbund wurde durch die USA mitgegründet, um Europa ohne die Notwendigkeit amerikanischen Eingreifens zu "befrieden" und der WK2 war hauptsächlich aufgrund der Achse Berlin - Tokyo eine Bedrohung der USA. Bis in die 30iger Jahre hinein waren die USA mit sich selbst und der näheren Umgebung (Südamerika/Pazifik) beschäftigt... selbst der frühe Imperialismus (Amerikanisch-Spanischer Krieg) war weniger ein Kolonialkrieg, als vielmehr die Verdrängung einer europäischen Macht aus dem Hinterhof der USA. Die Monroe-Doktrin besaß selbst in den 50iger Jahren noch Anhänger, als klar wurde, dass der KK ein globaler Konflikt ist und die USA eben keine Insel mehr.
xena
Mich wundert es nicht, dass jeder versucht in der Welt die Dinge so zu steuern, dass er selbst Vorteile daraus erlangt. Ich würde diese Aussage also nicht gleich als das vorrangige Ziel der Amis sehen, sondern als ein Teil eines komplexen globalen Beziehungsgeflechtes. Auch die Briten haben lange ihre Bündnisse in Europa so gestaltet, dass kein einzelnes Land sie bedrohen konnte. Das versuchen sie heute noch durch den GCHQ, durch Informationsvorteile. Eine solche Organisation hat kein anderes europäische Land. Andererseits tun das auch die Franzosen und auch wir Deutschen. Natürlich müssen wir gucken wo wir bleiben. Ich erinnere An Gabriel, der gerade in Katar war und der Deutschland als Wirtschaftspartner beworben hat und kein Wort darüber verloren und keinen Zeigefinger erhoben hat, dass dieses Land Geld in die IS pumpt. Wir sind selbst genau so doppelzüngig und doppelmoralisch wie alle anderen auch. Ja, das ist eben die hohe Diplomatie...

Willkommen im Haifischbecken.
SailorGN
Das Haifischbecken ist jedoch in den letzten 60 Jahren (seit dem WK2) deutlich weniger mörderisch^^ Im "Great Game" und der Kolonialzeit haben die Player einen Sch..ß drauf gegeben, was es dem Gegenüber kostete... und zwar alle, auch so kleine wie bspw Belgien. Insofern ist eine Verbesserung der Lage, der Methoden und der Resultate zu erkennen. Nur manche Mitspieler sind geistig 80 Jahre zurückgeblieben^^
Freestyler
Bei 18:00 spricht Georg Friedman davon, dass die gesamte europäische Integration, angefangen mit der EGKS von den USA mittels des Marschall Plans angestoßen wurde. Kann man das tatsächlich so einfach darstellen?
Schwabo Elite
Nein, er vereinfacht an vielen Punkten stark und muss das im Rahmen einer solchen Rede natürlich auch. Das klassische Problem bei der freien Rede ist nunmal, dass alles sehr stark improvisiert ist und wenige Formulierungen ganz exakt sind. Ich habe mir darum eine inhaltlich identische Rede von ihm vor einigen Wochen vor Google-Publikum als zweite Quelle seiner Ideen angehört. Das hilft dabei zu verstehen, was er meint.

https://www.youtube.com/watch?v=r-8KV_GurLY...ayer_detailpage

Der europäische Einigungsprozess unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg ist jedoch ausgesprochen komplex, allein der Weg von der Potsdamer Friedenskonferenz zu den Verträgen von Rom war so kaum vorhersagbar. Frankreich hat sich ja in der Tat sehr gegen alle paritätischen Einigungsprozesse gesperrt - Stichwort Europäische Verteidigungsgemeinschaft - und zugleich die ökonomischen Abkommen durchaus gefördert. Deutschland hat die Montanunion (EKGS) von Anfang unterstützt, vor allem weil Adenauer jede Chane nutzen wollte Deutschland in ein europäisches (und alle Arten transatlantischer) Bündnissystem zu integrieren. Frankreich war hier aber teilweise gefangen zwischen unterschiedlichen Interessen: Gegen die Reintegration Deutschlands, aber für die Emanzipation von den USA. Letzlich war Frankreich unter de Gaulle die Unabhängigkeit von den USA aber wichtiger, weil die europäische Integrationspolitik langfristig mehr Sicherheit und Prosperität versprach. Gegen Deutschland wäre das wohl nicht machbar gewesen, weil die USA Deutschland vermutlich als Frontstaat auch zu Ungunsten Frankreichs gefördert hätten. So konnte Frankreich mit ins Wirtschaftsboot hüpfen, stieg aber in letzter Konsequenz de Gaulles Politik ja aus den NATO-Strukturen praktisch aus.

Problematisch für Europa seit den 1980ern ist anscheinend vor allem, dass Deutschland wirtschaftlich den anderen Nationen auf seinem Level (Frankreich und das Vereinigte Königreich) wirtschaftlich davonrennt. Das gefährdet natürlich die Prosperität europäischer Staaten und damit langfristig den Frieden in Europa. In einem vereinheitlichten Binnenmarkt, der innerhalb eines vereinigten Staates existiert ist so viel Exportüberschuss eines Gliedstaates kein systemgefährdendes Problem, weil es eine nationale Regierung gibt, die ärmere Regionen gezielt fördern kann. Bestes Beispiel sind die ehemaligen Teile der DDR in Deutschland. Die werden seit 25 Jahren gefördert, damit es ihnen nicht geht wie in der EU Griechenland oder auch nur Nordengland. Dort hat man den Strukturwandel in den 1980ern nämlich dank der neoliberalen, anti-sozialstaatlichen Politik Thatchers nicht so gut geschafft wie im Westen der Bundesrepublik. Dementsprechend berappeln sich die alten Industriereviere zwischen Sheffield und der schottischen Grenze erst allmählich und damit 10-15 Jahre nach dem Ruhrgebiet (hier vergleichbar eher zum nördlichen Saarland).

Nur hat die EU keine nationale Regierung, die etwas politisch erzwingen kann, wenn Deutschland ein paar Länder davon überzeugen kann es nicht zu wollen. Und mit der deutschen Wirtschaftskraft ist es eigentlich immer möglich irgendjemanden zu überzeugen, um zu vermeiden, dass bestimmte Kompetenzen der Nationalstaaten an die EU abgetreten werden müssen. Den Deutschen zu verkaufen, dass sie sich selbst vom Nettozahler in ihrem EU-Binnenmarkt zum Gleidstaat ohne Finanzhoheit und mehr konstitutionellen Einfluss als jeder einzelne der PIGS-Staaten degradieren lassen müssen, damit die EU langfristig überleben kann, dürfte die größte politische Herausforderung der nächsten 10 Jahre sein. Das Beispiel Friedmanns, dass die USA dieses Problem letztlich selbst nur im Sezessionskrieg und die anschließende Besatzungszeit in den Südstaaten erreicht haben, ist für das Europa des 21. Jahrhunderts ebenso unwahrscheinlich wie angsterregend zugleich.
xena
ZITAT(sailorGN @ 14. Mar 2015, 17:33) *
Das Haifischbecken ist jedoch in den letzten 60 Jahren (seit dem WK2) deutlich weniger mörderisch^^ Im "Great Game" und der Kolonialzeit haben die Player einen Sch..ß drauf gegeben, was es dem Gegenüber kostete...


Weniger mörderisch? Nein! Man ist heute genau so mörderisch, nur weniger kriegerisch. Die Methoden haben sich geändert, die Moral hat sich geändert, aber die Moral wird hinten angestellt, wenn es um die Durchsetzung eigener Ziele geht. Die Methoden sind heute ausgefeilter, für viele auch nicht mehr durchschaubar, weil zu viele Faktoren eine Rolle spielen. Da ist es leicht dem Volk mit höherer Moral zu kommen, wenn hinten herum von ganz anderen Akteuren die eigenen Ziele durchgesetzt werden, von denen man es nie erwartet hätte und die nie in den Schlagzeilen auftauchen.

Deutschland macht viel Außenpolitik über die Wirtschaft. Wir sind heute kein militärisch starkes Land mehr. Aber wir können viele mit Geld regelrecht zuscheißen. Wir können Wirtschaften kaputt machen, wir können Länder mit Waren überschwemmen, wir können eigentlich alles machen was wir wollen, wenn wir wollten. Es scheint so, dass das kleine Deutschland wirtschaftlich so stark ist, dass es selbst für die USA ein Thema ist und somit für manche zum Feindbild wird. Das ist gut, weil wir Macht haben. Jetzt gilt es nur noch diese Macht so einzusetzen und zu verteilen, dass andere Europäer davon profitieren und partipizieren können, sonst haben wir selbst in der EU Neider und das ist nicht gut, wie die Vergangenheit gezeigt hat.
Schwabo Elite
ZITAT(xena @ 15. Mar 2015, 02:32) *
Weniger mörderisch? Nein! Man ist heute genau so mörderisch, nur weniger kriegerisch. Die Methoden haben sich geändert, die Moral hat sich geändert, aber die Moral wird hinten angestellt, wenn es um die Durchsetzung eigener Ziele geht. Die Methoden sind heute ausgefeilter, für viele auch nicht mehr durchschaubar, weil zu viele Faktoren eine Rolle spielen. Da ist es leicht dem Volk mit höherer Moral zu kommen, wenn hinten herum von ganz anderen Akteuren die eigenen Ziele durchgesetzt werden, von denen man es nie erwartet hätte und die nie in den Schlagzeilen auftauchen.


Eigentlich sind wir in den letzten 60 Jahren durchaus weniger "mörderisch" gewesen (um mal die stumpfe Polemik beizubehalten). In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind über 100 Millionen Europäer durch Aggressionen ihrer Nachbarn oder politisch-strukturelle Vernichtung im eigenen Land umgekommen. Selbst der Zerfall des Ostblocks dürfte Mühe haben an der 1 Millionen-Marke zu kratzen. Das ist für die zweite Hälfte des Jahrhunderts also eine Reduktion um 99 Prozent.

Klar ist das nicht der Verdienst allein der Europäer. Wenn man mit einer falschen Bewegung einen Nuklearkrieg riskiert, ist das ein Druckmittel. Es sieht auch weniger rosig aus, sobald man auf andere Kontinente wechselt. Aber in Europa selbst hat sich durch die Reduktion der Gewalt viel verändert: Leute sind Kriege nicht mehr gewöhnt und das ist an sich kein Fehler.
SailorGN
Nur um dir, xena, mal ein paar Beispiele zu nennen(Ich bleibe mal im dt. Sprachraum): In den Hochzeiten des Imperialismus hatte Europa und das DR kein Problem, mit Jubel/Trubel/Heiterkeit wegen Lappalien souveräne Länder zu überfallen und sich Putinstyle Teile abzuknapsen (Boxeraufstand). Es war zB Usus, bei störrischen Eingeborenendörfern (die dt. Kaufleuten ihren Scheiss nicht abkaufen wollten) Schulschiffe mit modernen Schnellfeuerkanonen vorbeizuschicken (Mikronesien). Die Niederwerfung des "Hereroaufstandes" mit tausenden Toten wurde belohnt... Heute muss sich ein entsprechender Kommandeur vor Gericht verantworten, wegen "Handelshemmnissen" bombardiert die Marine keine Küstenstädte mehr und Annektion ist gänzlich "BäH!". Schaut man sich bspw Großbritannien an ist die Entwicklung der letzten 50 Jahre noch heftiger... dort hat man gesehen, dass mehr Druck und Gewalt zu mehr Widerstand führt und die eigene Position gänzlich deligitimiert. Somit geht man heute den "sanfteren" Weg, weil gegenseitige Vorteile die Verbindungen und gewünschten Ergebnisse nachhaltiger bringen. Auch "Schattenkriege" bringen eben nix, was zB die USA in Südamerika gelernt haben. Die Erfolge sozialistischer Systeme dort ist zu einem guten Teil eben auf die amerikanischen Maßnahmen zurückzuführen.
Freestyler
Friedmanns Ansatz betrachtet die Europäer als eine Nation, wobei er sich schon kurz danach wieder widerspricht, und die verschiedenen Kulturen, Sprachen usw. bestätigt. Und damit fängt die ganze Vereinfachung und Zusammenfassung von mehreren hundert Jahren europäischer Geschichte aus einer geopolitischen Sicht erst an. Seine (volks-) wirtschaftliche Aussagen sind auch mehr als diskussionswürdig. Und wie die Kriege in Vietnam und im Irak den Gegner aus dem Gleichgewicht gebracht haben, erschließt sich mir auch nicht ganz. Und Rom hat nur an seiner Peripherie versucht Klientelstaaten als Puffer zu errichten, mit der römischen Herrschaft ginge nicht umsonst eine "Romanisierung" einher. Gleiches gilt für Indien, Indirect Rule wurde nur in den Princely States ausgeübt, ansonsten gab es eine britische Verwaltung, selbst wenn diese aufgrund des vergleichsweise guten Bildungssystems einen hohen Anteil Einheimischer hatte.

Zum Thema Geopolitik hat das GIGA erst vor kurzem eine gute Zusammenfassung veröffentlicht:

ZITAT(Dr. Sören Scholvin @ GIGA)
Geopolitik in den internationalen Beziehungen
Nicht nur deutsche Medien warnen angesichts des Ukraine-Konfliktes vor "gefährlichen geopolitischen Spielen". Die Außenpolitik von China wird von Experten der Stiftung Wissenschaft und Politik und der Helmut-Schmidt-Universität als "Rückkehr der Geopolitik" gewertet.

Analyse
Der Begriff Geopolitik wird sowohl in den Medien als auch in weiten Teilen der Politikwissenschaft als Synonym für gewaltträchtige und skrupellose Machtpolitik verwendet. Amerikanische und britische Wissenschaftler verstanden unter Geopolitik ursprünglich hingegen eine Analyse politischer (und wirtschaftlicher) Phänomene, die sich auf geographische Kausalfaktoren konzentriert.

* Die negative Konnotation des Begriffes Geopolitik ergibt sich aus seiner Verwendung in nationalkonservativen Kreisen der Weimarer Republik sowie seiner Prägung in den Vereinigten Staaten durch Henry Kissinger und Zbigniew Brzezinski.

* Geopolitik als Analyse von Politik (und Wirtschaft) in Hinblick auf räumliche Rahmenbedingungen beleuchtet substanzielle Kausalfaktoren, die von zurzeit gängigen Ansätzen in Politikwissenschaft und Politischer Geographie vernachlässigt werden.

* So hängt beispielsweise die geringe wirtschaftliche Verflechtung der südamerikanischen Länder auch mit Entfernungen, physischen Barrieren und unzureichender Verkehrsinfrastruktur zusammen. Geographische Gegebenheiten helfen, Chancen, Grenzen und Motive der Tripartite-Free Trade Area in Afrika zu verstehen.

* Geographische Rahmenbedingungen allein liefern keine überzeugenden Erklärungen. Statt vereinfachender geodeterministischer Ansätze bedarf es einer Betrachtung des Zusammenspiels von räumlichen Grundlagen und sozialen Einflussfaktoren. Dies leistet die "Realistische Geopolitik".

GIGA Focus Global 09/14
400plus
Verrechnet, sorry smile.gif
Madner Kami
ZITAT(Dave76 @ 14. Mar 2015, 13:14) *
Warum schaut man sich solche tendenziös zusammengestückelte Videos mit falschen Übersetzungen (Beispiel: er spricht von prepositioning, nicht liefern) von youtube Propaganda-Kanälen an (Deutschland+Russland, wenn man sich nur mal die Titel der Videos dort ansieht, weiß man schon von woher der Wind hier weht)? Ich empfehle den gesamten Original-Vortrag plus Fragerunde von George Friedman anzusehen, anstatt sich solcher fragwürdiger Propaganda auszusetzen.


Ich schaue mir an was ich will und von wem ich will, bilde mir eine oberflächliche Grundeinstellung und trete dann in Bereichen in eine Diskussion, wo ich relevante Zweitmeinungen zu dem Thema erwarte, die mich in meiner Grundeinstellung bestätigen oder sie ändern. In diesem Sinne: Danke an alle Beteiligten und die weiterführenden Informationen.
sqcic
ZITAT(Schwabo Elite @ 15. Mar 2015, 01:36) *
Problematisch für Europa seit den 1980ern ist anscheinend vor allem, dass Deutschland wirtschaftlich den anderen Nationen auf seinem Level (Frankreich und das Vereinigte Königreich) wirtschaftlich davonrennt. Das gefährdet natürlich die Prosperität europäischer Staaten und damit langfristig den Frieden in Europa.

Diese Einschätzung kann ich nicht nachvollziehen. Erstens läuft Deutschland wirtschaftlich nicht davon. Tatsächlich gibt es nur sehr wenige Staaten, die noch langsamer gewachsen sind als wir. Siehe z.B. hier. Allenfalls hat Deutschland im Zuge der Wiedervereinigung durch bloße Größe an Gewicht gewonnen; also eine rein quantitative Verbesserung bei relativer qualitativer Verschlechterung.
Zweitens ist Handel kein Nullsummenspiel bei dem der Gewinn des Einen der Verlust des Anderen wäre. Die diesbezüglichen Anschuldigungen, die in der gegenwärtigen Diskussion um die Eurokrise herumgeistern, erinnern an merkantilistisches Denken. Deutschland ist zumindest vom Wirtschaftswachstum gesehen auch nicht besser durch die Krise gekommen als UK. Der einzige Vorteil, den wir momentan haben, ist eine stabile Arbeitsmarktsituation, aus der sich folglich politische Stabilität ergibt.

Zum Vortrag Friedmans: Mir scheinen da auch einige sachliche Fehler enthalten zu sein. Er behauptet, die USA wollen einen Cordon sanitaire um Russland herum einrichten. Es waren aber die USA, die 2008 Georgien und der Ukraine eine NATO-Mitgliedschaft in Aussicht stellten. Und es ging maßgeblich auf Deutschlands Rücksichtnahme auf Russlands Einwände zurück, dass diese Aussicht abschlägig beschieden wurde. Es ist also eher umgekehrt: Die USA möchten Russlands Nachbarn ins Lager des Westens holen, während Deutschland zufrieden damit wäre, wenn diese neutrale Pufferstaaten blieben.
Ursprünglich wurden mit Cordon sanitaire jene Staaten bezeichnet, die im Nachgang des ersten Weltkriegs geschaffen wurden und die zwischen Deutschland und Russland lagen. Dies kam maßgeblich auf Bestreben Frankreichs zustande und hatte einzig die Schwächung des deutschen Reiches zum Ziel. Die Begründung der Selbstbestimmung der Völker war vorgeschoben und sollte den Zweck verschleiern. Aus dem Mund eines Kolonialimperiums war es obendrein extrem heuchlerisch. Diese schlechte Begründung wurde dann durch Hitler ausgenutzt mit dem Anschluss Österreichs und des Sudetenlandes, wodurch das Ziel konterkariert wurde.
400plus
ZITAT
Diese Einschätzung kann ich nicht nachvollziehen. Erstens läuft Deutschland wirtschaftlich nicht davon. Tatsächlich gibt es nur sehr wenige Staaten, die noch langsamer gewachsen sind als wir. Siehe z.B. hier.


Die Zahlen enden allerdings 2006- die grosse Disparitaet wuerde ich eher ab 2007 erwarten wink.gif Deutschland laeuft Europa vor allem dahingehend davon, dass es viel und immer mehr exportiert. Etwas, was eigentlich nicht zwingend ein Grund zum Feiern ist, was aber in Deutschland immer wieder bejubelt wird- wobei wir wieder beim von dir monierten merkantilistischen Denken sind, denn dort sind Exportueberschuesse natuerlich super wink.gif
Schwabo Elite
ZITAT(sqcic @ 17. Mar 2015, 12:51) *
Zum Vortrag Friedmans: Mir scheinen da auch einige sachliche Fehler enthalten zu sein. Er behauptet, die USA wollen einen Cordon sanitaire um Russland herum einrichten. Es waren aber die USA, die 2008 Georgien und der Ukraine eine NATO-Mitgliedschaft in Aussicht stellten. Und es ging maßgeblich auf Deutschlands Rücksichtnahme auf Russlands Einwände zurück, dass diese Aussicht abschlägig beschieden wurde. Es ist also eher umgekehrt: Die USA möchten Russlands Nachbarn ins Lager des Westens holen, während Deutschland zufrieden damit wäre, wenn diese neutrale Pufferstaaten blieben.


Ich würde Dir zustimmen, Friedmanns Ausführungen sind an manschen Stellen fehlerhaft. Aber hier verstehst Du den Ausdruck cordon sanitaire offenbar falsch, bzw. nicht, was Friedmann meint. Friedmann meint eben genau das, was Du beschreibst: Die USA wollen seinen Ausführungen nach um Russland einen Kranz aus eigenen Verbündeten haben. Nicht aus Ländern, die neutral sind oder Russland zugetan.

Unter cordon sanitaire versteht man keine "neutrale Zone", denn die ist eben uneindeutig und damit potentiell der anderen Seite zugewandt. Ein cordon sanitaire ist eine Pufferzone aus Alliierten, die der Gegner durchqueren müsste, um an den Hegemon zu gelangen. Und hier ist Friedmann meiner Meinung nach auf dem Holzweg und in Gedanken verfangen, die der Realpolitik des frühen 20. Jahrhunderts entspringen. Die USA wollen natürlich, dass möglichst viele auf ihrer Seite sind. Aber sie akzeptieren Allianzen auf Augenhöhe. Das Konzept des cordon sanitaire ist aber imperialistisch und hegemoniell strukturiert: Ein Kranz um einen Kranzhalter.
Schwabo Elite
ZITAT(400plus @ 17. Mar 2015, 13:00) *
ZITAT
Diese Einschätzung kann ich nicht nachvollziehen. Erstens läuft Deutschland wirtschaftlich nicht davon. Tatsächlich gibt es nur sehr wenige Staaten, die noch langsamer gewachsen sind als wir. Siehe z.B. hier.


Die Zahlen enden allerdings 2006- die grosse Disparitaet wuerde ich eher ab 2007 erwarten wink.gif Deutschland laeuft Europa vor allem dahingehend davon, dass es viel und immer mehr exportiert. Etwas, was eigentlich nicht zwingend ein Grund zum Feiern ist, was aber in Deutschland immer wieder bejubelt wird- wobei wir wieder beim von dir monierten merkantilistischen Denken sind, denn dort sind Exportueberschuesse natuerlich super wink.gif


Erstens das, zweitens war Deutschland schon das Land mit dem Abstand größten BIP vor der Wiedervereinigung. Mit dem Zusammenstreichen des britischen Sozialsystems und Thatcher und der anhaltenden Krise der französisischen Wirtschaft, die gegen die deutsche Exportwirtschaft nicht bestehen konnte (und kann) nahm der Unterschied aber zu. Deutschland hätte ähnliche Probleme, wenn der Mittelstand nicht so produktiv und innovativ wäre. Hier irrt Friedmann übrigens ganz gewaltig. Es gibt kein deutsches Google, aber es gibt dennoch erhebliche deutsche Innovationen. Nicht alles sind deutsche Großkonzerne wie Siemens. Eher im Gegenteil, insbesondere kleine Firmen produzieren hier ja unglaublich viel.
Kameratt
ZITAT
Exclusive: U.S. asks Vietnam to stop helping Russian bomber flights

By David Brunnstrom

WASHINGTON Wed Mar 11, 2015 3:55pm EDT

(Reuters) - The United States has asked Vietnam to stop letting Russia use a former U.S. base to refuel nuclear-capable bombers engaged in shows of strength over the Asia-Pacific region, exposing strains in Washington's steadily warming relations with Hanoi.
[...]

http://www.reuters.com/article/2015/03/11/...N0M71NA20150311
sqcic
ZITAT(400plus @ 17. Mar 2015, 13:00) *
Die Zahlen enden allerdings 2006- die grosse Disparitaet wuerde ich eher ab 2007 erwarten wink.gif Deutschland laeuft Europa vor allem dahingehend davon, dass es viel und immer mehr exportiert. Etwas, was eigentlich nicht zwingend ein Grund zum Feiern ist, was aber in Deutschland immer wieder bejubelt wird- wobei wir wieder beim von dir monierten merkantilistischen Denken sind, denn dort sind Exportueberschuesse natuerlich super wink.gif
Stimmt schon. Ab Ausbruch der Krise gab es Divergenz. Allerdings im Vergleich mit den Krisenländern des Südens. Im Vergleich mit UK hingegen sieht es anders aus. Ich habe auf die schnelle keine Grafik für die Situation ab 2007 gefunden, aber ab 2008. Siehe die fünfte Grafik des Artikels hier ("G7 GDP since financial crisis"). Das geht bis Q1 2014. Und da UK im gesamten Jahr 2014 stärker wuchs als Deutschland, ist UK mittlerweile besser aus der Krise gekommen als Deutschland. Natürlich spielen hier Sondereffekte eine Rolle. Zum Beispiel war Deutschland das EU-Land, welches, abgesehen vielleicht von den Balten, von den Russland-Sanktionen am meisten getroffen wurde, wohingegen UK mit London als Finanzzentrum von der Kapitalflucht aus Russland überdurchschnittlich profitierte.

Was den Außenhandel angeht, ist es nur zu wahr, dass ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht für uns langfristig besser wäre. Aber die Exportstärke Deutschlands hängt auch mit der Nachkriegsordnung zusammen. Man wollte nicht den Fehler von Versailles begehen und die Entwicklung Deutschlands von vornherein durch extreme bzw. unerfüllbare Forderungen beeinträchtigen. So heißt es im Londoner Schuldenabkommen von 1953: "Die Konferenz hat den Grundsatz anerkannt, dass der Transfer der nach dem Regelungsplan vorgesehenen Zahlungen die Entwicklung und die Aufrechterhaltung einer Zahlungsbilanzlage voraussetzt, in der diese Zahlungen wie andere Zahlungen für laufende Transaktionen durch Deviseneinnahmen aus Exporten und unsichtbaren Transaktionen gedeckt worden [sic!] können, so dass eine mehr als vorübergehende Inanspruchnahme der Währungsreserven vermieden wird."
Deutschland wurde bei enger Einbindung in den Westen und in das demokratische Europa zum Nettoexporteur, auch um seine Reparationsverpflichtungen erfüllen zu können. Mit dem Ende der Reparationszahlungen 2010 besteht allerdings kein Grund mehr zur Ausrichtung auf Nettoexport. Letztenendes bedeutet Nettoexport einen Transfer von wirtschaftlichen Werten (hauptsächlich Sachgütern) ins Ausland. Und langfristig besteht immer die Gefahr, dass die Gelder oder die Rückzahlungsversprechen, die man im Gegenzug erhält, eines Tages wertlos werden. Dann hat man seine schönen Autos und Maschinen gegen ein paar Tonnen bedruckter Zellstofffasern eingetauscht. Und in der gegenwärtigen Krise hat Griechenland ja schon zwei Schuldenschnitte zugestanden bekommen. Die Kosten dafür bleiben am Steuerzahler hängen. D.h. wir bezahlen dafür, arbeiten gehen zu dürfen, während das Ausland die Früchte unserer Arbeit genießt.

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ZITAT(Schwabo Elite @ 17. Mar 2015, 13:45) *
Ich würde Dir zustimmen, Friedmanns Ausführungen sind an manschen Stellen fehlerhaft. Aber hier verstehst Du den Ausdruck cordon sanitaire offenbar falsch, bzw. nicht, was Friedmann meint. Friedmann meint eben genau das, was Du beschreibst: Die USA wollen seinen Ausführungen nach um Russland einen Kranz aus eigenen Verbündeten haben. Nicht aus Ländern, die neutral sind oder Russland zugetan.

Unter cordon sanitaire versteht man keine "neutrale Zone", denn die ist eben uneindeutig und damit potentiell der anderen Seite zugewandt. Ein cordon sanitaire ist eine Pufferzone aus Alliierten, die der Gegner durchqueren müsste, um an den Hegemon zu gelangen. Und hier ist Friedmann meiner Meinung nach auf dem Holzweg und in Gedanken verfangen, die der Realpolitik des frühen 20. Jahrhunderts entspringen. Die USA wollen natürlich, dass möglichst viele auf ihrer Seite sind. Aber sie akzeptieren Allianzen auf Augenhöhe. Das Konzept des cordon sanitaire ist aber imperialistisch und hegemoniell strukturiert: Ein Kranz um einen Kranzhalter.
Da hast du natürlich recht. Ich habe das eher an den faktischen Umständen festgemacht. Zwar war z.B. Polen mit den Westalliierten verbündet, konnte sich letztlich dafür aber nix kaufen. Vgl.: 'The Phoney War' und 'Mourir pour Dantzig? Non!'. Damit war Polen de facto auf sich allein gestellt, als wäre es ein neutraler Staat. Und der Ukraine ergeht es momentan ähnlich. Von westlicher Seite gibt es abgesehen von 'deep concern' und ein paar Krediten wenig handfestes.



ZITAT(Schwabo Elite @ 17. Mar 2015, 13:49) *
Erstens das, zweitens war Deutschland schon das Land mit dem Abstand größten BIP vor der Wiedervereinigung.
Auch wahr. Allerdings wiederum zum Teil der größeren Bevölkerung geschuldet.

ZITAT
Mit dem Zusammenstreichen des britischen Sozialsystems und Thatcher und der anhaltenden Krise der französisischen Wirtschaft, die gegen die deutsche Exportwirtschaft nicht bestehen konnte (und kann) nahm der Unterschied aber zu.
Kleiner Einspruch. Thatchers Reformen revitalisierten die britische Wirtschaft und verhalfen ihr zu stärkerem Wachstum. Dadurch wurde der Rückstand zu Deutschland im Pro-Kopf-BIP verkürzt. Diese Aufholjagd setzte sich nach dem Dämpfer der Rezession Ende der 80er/Anfang der 90er, fort. Siehe hier. Der Unterschied wuchs aber dennoch, wiederum maßgeblich durch den Bevölkerungsunterschied, der ja mit der Wiedervereinigung noch einmal größer wurde.

ZITAT
Deutschland hätte ähnliche Probleme, wenn der Mittelstand nicht so produktiv und innovativ wäre. Hier irrt Friedmann übrigens ganz gewaltig. Es gibt kein deutsches Google, aber es gibt dennoch erhebliche deutsche Innovationen. Nicht alles sind deutsche Großkonzerne wie Siemens. Eher im Gegenteil, insbesondere kleine Firmen produzieren hier ja unglaublich viel.
Das stimmt. Es gibt in Deutschland die sogenannten hidden champions, sehr viele KMUs, die in engen Nischen Weltmarktführer sind. Auch finden runde 50% der IT-Wertschöpfung Europas in Deutschland statt. Allerdings ist das immernoch kein Vergleich zur IT-Industrie der USA.
SailorGN
Nur brauchte die USA diese neue Wertschöpfung, um die abwandernde Industrie des sekundären und primären Sektors zu ersetzen... Der IT-Boomhat im nicht-amerikanischen Bewusstsein das Sterben der großen Produktionszentren im NO der USA überdeckt... aber für die USA allgemein war das echt herb. Grundsätzlich sind in den USA die Bedingungen für "start-ups" und Highrisk-Investments bedeutend besser: Höhere Kapitalmengen und professionelles Kapitalmanagement ermöglichen eben Googles und Co, allerdings auf Kosten konventioneller Industrien, die bei weitem nicht die Margen/Renditesätze abwerfen wie Risikoanlagen... da ist Mitteleuropa deutlich konservativer
Nite
ZITAT
Freitag, 20. März 2015
Anti-Terror-Einheit wird aufgebaut
GSG9 bekommt kleine Schwester

Bundesinnenminister Thomas de Maizière will eine neue Anti-Terror-Einheit bei der Bundespolizei aufbauen. Die Einheit solle die Lücken zwischen Bereitschaftspolizei und der Eliteeinheit GSG9 schließen, berichtete der RBB unter Berufung auf Regierungskreise. Im Unterschied zur GSG9 solle die neue Einheit auch für normale Polizeidienste herangezogen werden.
[...]

n-tv
xena
D.h. sie kann nur in Umgebung der Stationierung für normale Polizeiaufgaben eingesetzt werden, Wo bitte soll der Unterschied zur GSG-9 sein?
Camouflage
ZITAT(xena @ 20. Mar 2015, 20:43) *
D.h. sie kann nur in Umgebung der Stationierung für normale Polizeiaufgaben eingesetzt werden, Wo bitte soll der Unterschied zur GSG-9 sein?

Man weiß doch noch gar nicht, wie das genau aussehen soll?!

Vielleicht denkt man einfach daran, vorhandene Einheiten in Teilen wieder mehr paramilitärisch auszubilden und auszurüsten bzw. entsprechend zu ergänzen, so dass man im Fall der Fälle auch in der Fläche zeitnah gewisse Fähigkeiten abrufen und zusammenziehen kann.
Jolly Jack Ketch
ZITAT(xena @ 20. Mar 2015, 20:43) *
D.h. sie kann nur in Umgebung der Stationierung für normale Polizeiaufgaben eingesetzt werden, Wo bitte soll der Unterschied zur GSG-9 sein?


Der Unterschied so wie ich ihn verstanden habe soll wohl in der Ausbildungstiefe und vor allem den Aufgaben liegen. GSG9 wird nämlich nicht "für normale Polizeiaufgaben" eingesetzt. Ich denke mal, damit sind dann so Show-Of-Force Einsätze bei der nächsten Terrorwarnung gemeint.
Wobei es ja schon mal eine paramilitärische Polizeitruppe in der Bundesrepublik Deutschland gab, den Bundesgrenzschutz. Der dann in die Bundespolizei umgewandelt wurde, - also nur ein Zurück zu den Wurzeln? (zumindest für ein Bataillon)
Almeran
ZITAT(Jolly Jack Ketch @ 21. Mar 2015, 15:07) *
ZITAT(xena @ 20. Mar 2015, 20:43) *
D.h. sie kann nur in Umgebung der Stationierung für normale Polizeiaufgaben eingesetzt werden, Wo bitte soll der Unterschied zur GSG-9 sein?


Der Unterschied so wie ich ihn verstanden habe soll wohl in der Ausbildungstiefe und vor allem den Aufgaben liegen. GSG9 wird nämlich nicht "für normale Polizeiaufgaben" eingesetzt. Ich denke mal, damit sind dann so Show-Of-Force Einsätze bei der nächsten Terrorwarnung gemeint.
Wobei es ja schon mal eine paramilitärische Polizeitruppe in der Bundesrepublik Deutschland gab, den Bundesgrenzschutz. Der dann in die Bundespolizei umgewandelt wurde, - also nur ein Zurück zu den Wurzeln? (zumindest für ein Bataillon)

Die GSG9 ist nicht für freilaufende Straßenkämpfe vorgesehen. Bekommen die sicher auch hin, aber dafür sind es dann zu wenig um bspw eine ganze Stadt abzudecken.
Dave76
Ich pack's mal hier rein, da es weder primär um die Ukraine, noch um Russland geht:

ZITAT(nytimes.com)
The Opinion Pages | Op-Ed Contributor
The Gains From Ukraine

By RYAN EVANS - MARCH 19, 2015

WASHINGTON — No doubt the war in Ukraine, which has claimed more than 6,000 lives and internally displaced more than one million people, is a large-scale human tragedy. Yet President Vladimir Putin of Russia’s adventurism and President Obama’s restrained response are not, as some commentators have suggested, evidence that the world’s security architecture is collapsing.

Should the crisis in Ukraine remain in Ukraine, this entire episode would actually signal victory for the international order that the United States has underwritten since World War II.

Much of Europe is more united on security issues today than it has been in years. Germany is finding its feet as the Continent’s foreign policy leader. Although many European countries’ defense budgets fall short of their commitments to NATO, Latvia, Lithuania, Poland, Norway, the Netherlands and Romania have announced that they will increase their defense spending. More needs to be done, but that Europe is taking its defense more seriously is undeniably a good thing for the United States.

In another notable victory for American leadership, just years after rallying support for an international sanctions regime against Iran over its nuclear program, Washington has repeated that diplomatic feat against Russia. It was partly at its behest that the European Union enacted firm sanctions against Moscow. And those, combined with plummeting world oil prices, have left the Russian economy in tatters.

In January, the ratings agency Standard & Poor’s cut Russia’s sovereign credit rating to junk status. Wealthy Russians are leaving the country in droves. Capital flight more than doubled in 2014, to about $151 billion that year alone. Consumer prices are skyrocketing. The International Monetary Fund estimates that Russia’s economy will shrink by 3 percent in 2015.

Mr. Putin, in other words, has bitten off much more than his country can chew. Russia may still be a nuclear-armed regional power with military forces mightier than all its neighbors except China, but it is a shadow of the Soviet Union in terms of power projection. Seizing Crimea and waging war in Ukraine’s eastern provinces has taxed Russia’s armed forces and its treasury, leaving this United States rival weakened, if not chastened.

The Russian government protests that it has no troops operating in Ukraine. This claim is ridiculous, but also significant: It is a bow to international law. If Mr. Putin really was flipping over the geopolitical chessboard, he would not be so dogged about making transparent attempts at obfuscation.

All of this has repercussions well beyond Europe. Some commentators fear that Washington’s failure to react more robustly to Russia’s aggression in Ukraine might encourage China to seize territory from its neighbors in Asia. In fact, the crisis in Ukraine has demonstrated that America’s commitments to its allies remain sacrosanct, and that sends an important deterrent signal to China.

The Chinese Communist Party should be wondering if it would trigger severe reprisals in East Asia should it ever secure disputed reefs or islands in the South or East China Seas. China makes much of its wealth by exporting manufactured goods, and is at least as vulnerable as Russia to international sanctions and other more assertive countermeasures, such as a naval blockade.

For China’s neighbors, too, the crisis in Ukraine should both justify and strengthen the current American-led international order. Ukraine had made itself vulnerable by tolerating corruption and failing to modernize its military forces; Asian states beware. Especially for those not formally allied with the United States, the risks of remaining outside regional security arrangements have become plain. It is no coincidence that Vietnam and Malaysia have been trying to forge stronger relations with the United States.

Ukraine’s fate as a united entity is uncertain, and the ongoing suffering of its people should not be minimized. But as grave as these issues are, they do not threaten the vital strategic interests of the United States. If anything, Russia’s war in Ukraine means net benefits for Washington: NATO allies are recognizing the importance of strengthening their defense capabilities; the states of Europe have drawn closer together; and countries elsewhere are seeing the need to offset regional powers by strengthening their own military forces and forging alliances.

This is a point well worth underlining to the hawks in Washington. Indeed, people in both main parties are insisting that the United States arm Ukraine, even though that course of action risks escalating the conflict into a larger and deadlier war, while undermining the unexpected gains it has brought to date. Mr. Putin’s gambit in Ukraine was a bid to boost Russia’s strength and world standing, but it is only bolstering the American-sponsored world order. Don’t interrupt the enemy while he makes the wrong move.

Ryan Evans is the editor in chief of War on the Rocks, a digital platform on strategy, defense and foreign affairs.

http://www.nytimes.com/2015/03/20/opinion/...raine.html?_r=0

Interessante Sichtweise.
schießmuskel
http://www.spiegel.de/politik/ausland/russ...-a-1024907.html

Russland bedroht Dänemark mit Nuklearem Angriff.

was soll man noch zu Russland sagen facepalm.gif
Kameratt
ZITAT
Internet in China kommt nur aus China

Westliche Medien sind in der Volksrepublik kaum noch erreichbar. Jetzt hat es die "New York Times" und Reuters erwischt. Ob sich jemand daran stört, ist China egal. von Johannes Wendt
[...]

http://www.zeit.de/digital/internet/2015-0...hina-greatfire/
Dave76
ZITAT(swp-berlin.org)
Oliver Tamminga

Hybride Kriegsführung

Zur Einordnung einer aktuellen Erscheinungsform des Krieges

SWP-Aktuell 2015/A 27, März 2015, 4 Seiten

Seit Beginn des Ukraine-Konfliktes und erst recht seit die Krim mit Hilfe »grüner Männchen« annektiert wurde, spricht man in Medien und Politik von hybrider Kriegsführung. Mitunter wird der Eindruck erweckt, es handele sich um eine neue und höchst effektive Form der Kriegsführung, die unterhalb des »Radars« bleibt und damit die europäischen Staaten sowie EU und Nato vor komplexe Herausforderungen stellt. Die Frage ist, worin das »Neue« und qualitativ Andere an dieser Art Kriegsführung besteht und was demgegenüber die Konstanten des Krieges sind.

Zum Volltext (PDF) | 105 K
xena
ZITAT(Kameratt @ 22. Mar 2015, 17:31) *


Habe mal WHQ mit Greatfire getestet. Wird in China nicht gesperrt. biggrin.gif
Schwabo Elite
Der sogenannte goschi-Mao-Pakt. wink.gif
Schwabo Elite
Wenn man kein Midway und keine Flugzeugträger übrig hat, dann baut man sich einen unsinkbaren Träger im Südchinesischen Meer: http://www.washingtonpost.com/world/us-nav...5918_story.html

SailorGN
Hatten wir das nicht schon vor 2 Jahren? Das Foto kommt mir bekannt vor, ebenso die Tatsache, dass alle Nationen, die dort präsent sind, versuchen die "Stellungen" auszubauen, um Ansprüche abzuleiten.
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