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Madner Kami
ZITAT(muckensen @ 20. Oct 2022, 23:54) *
ZITAT(Madner Kami @ 20. Oct 2022, 15:25) *
ZITAT(Merowinger @ 20. Oct 2022, 15:01) *
Es hilft nix: Die Briten brauchen ein neues Wahlsystem.


Ohne, dass die Wahlschafe aufwachen, wird es eh nichts. Ist bei uns ja auch nicht anders. Wie CDU und SPD immernoch die größten Parteien sein können, wird sich mir nie erschließen, außer durch Gewohnheitswählen ohne Selbstkritik.
Nichts für ungut, aber das ist schon etwas herablassend, andere für ihre politischen Entscheidungen als Schafe zu bezeichnen und ihnen die Fähigkeit zur Selbstkritik abzusprechen.


Durchaus bewusste Wortwahl meinerseits. Jeder schimpft und meckert und ändern am Wahlverhalten tut sich... wenig. Kleptokratische Skandale über Skandale (Hallo CDU, CSU, SPD, FDP) ; einseitige, extremismusfördernde Politik (Hallo insbesondere an die CDU Sachsen); Einflussnahme religiöser Gemeinschaften auf eine säkulare und multireligöse Gesellschaft und Begünstigung religiöser Organisationen zum Schaden aller Arbeitnehmer (Hallo CDU/CSU) und und und und und. Gerade wenn es um Korruption geht, stehen CDU, CSU und SPD ganz weit vorne und es erschließt sich mir schlicht nicht, warum diese Parteien immernoch so viel Zuspruch finden, außer der Unfähigkeit viel zu vieler Wähler mal über den Tellerand zu schauen. Gerade die Geschichte der Grünen sollte ein gutes Beispiel dafür sein, wie aus einer Klientelgruppe eine Volkspartei werden kann, wenn sich nur einfach genug Wähler finden. Dieses ewige Plattlatschen der ausgetretenen Pfade, während sich zeitgleich darüber aufgeregt wird, dass sich der Ausblick nicht ändert ist ermüdend und stressinduzierend, insbesondere wenn die einzige Reaktion des Wählers darin besteht, rechte Extremisten zu Protestwählen. Kritik am Wähler, auch harsche, ist notwendig.
Salzgraf
ZITAT(muckensen @ 21. Oct 2022, 00:22) *
Das sagte ich nicht. Ich sagte, dass die Grünen Naturschutzinteressierte aller Couleur ansprechen können, denen ihre "Heimatparteien" nicht genug für den Umweltschutz tun, was sie geringfügig mehrheitsfähiger macht als z.B. die FDP. Dennoch ist der Umweltschutz ihr Markenkern. Jenseits dessen offenbart sich die Programmatik der Grünen an ihrer Wählerschaft. Der durchschnittliche Grünenwähler ist weiblich, um die Dreißig, akademisch gebildet, verdient überdurchschnittlich gut und wohnt im Speckgürtel der Großstädte (vornehmlich in Nordwest- und Südwestdeutschland). Solche (und sinnverwandte) Merkmale treffen eben nur auf einen Teil der Bevölkerung zu. Ihre politische Ausrichtung setzt ihrem Wachstum natürliche Grenzen.

DIe kulturelle Fragmentierung der Gesellschaft läßt (neue) Parteien mit dauerhaft 30%+ Wahlstimmen extrem unwahrscheinlich werden. In den 50er/60er war der Kirchgang oder der Gewerkschaftsabend noch kulturprägend für relevante Teile der Gesellschaft. Ausgehend von diesen Kernen gab es Milieus aus denen die Volksparteien schöpfen konnten. Aus dieser Stärke heraus war die (im Gegensatz zu GB/USA) typisch deutsche Koalitionskultur (Bund/Länder)gesellschaftsstabilisierend. Die Herausforderung unserer Zeit ist mit identitätsgetriebenen Projekten (FDP, Linke, Grünen) einen gesellschaftstabiliserenden Modus zu finden.
muckensen
ZITAT(Madner Kami @ 21. Oct 2022, 01:06) *
Jeder schimpft und meckert und ändern am Wahlverhalten tut sich... wenig.
Nichts für ungut, aber solche Verallgemeinerungen halte ich, vorsichtig ausgedrückt, für überflüssig und wenig zielführend. Natürlich gibt es Wähler, die mit den Altparteien zufrieden und von ihnen überzeugt sind.
ZITAT(Madner Kami @ 21. Oct 2022, 01:06) *
Kleptokratische Skandale über Skandale (Hallo CDU, CSU, SPD, FDP)
Korruption kennt kein Parteibuch, nur Gelegenheiten. Auch unser Landwirtschaftsminister hat es schon mit Bonusmeilen auf Steuerzahlerkosten nicht genau genommen; oder man denke an einen gewissen Berliner Bürgermeister, der neulich einen Posten einem Parteifreund zuschanzte und dann den unterlegenen Bewerber mit Geld ruhig stellen wollte.
ZITAT(Madner Kami @ 21. Oct 2022, 01:06) *
einseitige, extremismusfördernde Politik (Hallo insbesondere an die CDU Sachsen); Einflussnahme religiöser Gemeinschaften auf eine säkulare und multireligöse Gesellschaft und Begünstigung religiöser Organisationen zum Schaden aller Arbeitnehmer (Hallo CDU/CSU) und und und und und. Gerade wenn es um Korruption geht, stehen CDU, CSU und SPD ganz weit vorne und es erschließt sich mir schlicht nicht, warum diese Parteien immernoch so viel Zuspruch finden, außer der Unfähigkeit viel zu vieler Wähler mal über den Tellerand zu schauen.

Gerade die Geschichte der Grünen sollte ein gutes Beispiel dafür sein, wie aus einer Klientelgruppe eine Volkspartei werden kann, wenn sich nur einfach genug Wähler finden. Dieses ewige Plattlatschen der ausgetretenen Pfade, während sich zeitgleich darüber aufgeregt wird, dass sich der Ausblick nicht ändert ist ermüdend und stressinduzierend, insbesondere wenn die einzige Reaktion des Wählers darin besteht, rechte Extremisten zu Protestwählen. Kritik am Wähler, auch harsche, ist notwendig.
Kann es sein, dass Du vielleicht eher ein Grünen-Anhänger bist, der mit der Politik der von Dir kritisierten Parteien nichts anfangen kann und enttäuscht ist, dass die von Dir bevorzugte Partei nicht mehr Zuspruch gewinnt? Das ist keine Fangfrage, kein Flamebait, sondern mein ehrlicher Eindruck – etwa angesichts Deiner Kritik an der Religionspolitik von CDU/CSU.

Du scheinst mir dabei ein wenig zu nonchalant mit folgender Tatsache umzugehen: Eine Regierungsmehrheit hat ein demokratisches Mandat auch für eine Politik, die Du für unzeitgemäß hältst, sofern sie den potentiellen Wählern angekündigt worden war. Das sei Dir unbenommen, aber da ich Deine Beiträge insgesamt sehr schätze, halte ich es für bedauerlich, dass Du Dich in diesem Punkt auf ein solches Niveau herablässt. Ich für mein Teil würde z.B. niemals die SPD wählen, aber es mir auch nicht anmaßen, deren Wähler für ihre Wahlentscheidung herabzuwürdigen. Nein, Madner Kami, Olaf Scholz ist nicht nur deshalb Kanzler, weil seine Wähler unfähig waren, "mal über den Tellerrand zu schauen".

Und das ist meiner Meinung nach keine Kritik mehr, das ist paternalistische Herablassung. Ein Phänomen, das in meinen Augen die Achillesferse vieler Parteien und Organisationen links der Mitte darstellt, und ihr Wachstum vermutlich ebenfalls limitiert. Wenn ich nicht so viele Stimmen bekomme, wie ich hoffte, muss ich mit mir selbst ins Gericht gehen und nicht mit dem Wähler. Entweder gebe ich mich mit dem Ergebnis zufrieden, oder ich passe meine Politik an. Was ganz gewiss nicht passieren muss, ist, dass sich der Wähler ändert. Und diese Aussage treffe ich als absoluter Pessimist, der täglich an seinen Mitmenschen verzweifelt.
400plus
Bojo 2.0 bleibt uns (vorerst?) erspart: Rishi Sunak wird Premierminister
Madner Kami
ZITAT(400plus @ 24. Oct 2022, 15:19) *
Bojo 2.0 bleibt uns (vorerst?) erspart: Rishi Sunak wird Premierminister


"Die zweite Pestwelle bleibt uns erspart, stattdessen haben wir jetzt Cholera!" rofl.gif
muckensen
Immerhin haben sie einen gefunden, der zählen kann. Was offenbar auch unter Etonians nicht mehr selbstverständlich ist.
Scipio32
Die NZZ hat ein paar Hintergründe zum Käufer der Chipfabrik in Deutschland:

ZITAT
Deutsche Chipfabrik Elmos soll nach China verkauft werden – an einen Mann mit engen Verbindungen zu Partei und Militär
Die Bundesregierung befürwortet den Verkauf offenbar. Die Käuferfirma Sai Microelectronics wurde dank Subventionen und dem Verkauf von Militärprodukten gross. Ein Lehrstück zu Chinas Technologie-Strategie.


Quelle: https://www.nzz.ch/amp/technologie/der-fall...taer-ld.1710277
xena
Deutsche Politik lernt einfach nichts dazu. Es ist zum verzweifeln...
Madner Kami
ZITAT(xena @ 3. Nov 2022, 14:30) *
Deutsche Politik lernt einfach nichts dazu. Es ist zum verzweifeln...


Warum sollte sie? Der Fehler liegt bei denjenigen die das Kreuzchen aller vier Jahre machen.
Almeran
ZITAT(Madner Kami @ 3. Nov 2022, 15:27) *
ZITAT(xena @ 3. Nov 2022, 14:30) *
Deutsche Politik lernt einfach nichts dazu. Es ist zum verzweifeln...


Warum sollte sie? Der Fehler liegt bei denjenigen die das Kreuzchen aller vier Jahre machen.

Das greift zu kurz. Ich kann bei einer Wahlentscheidung nicht jede Krise antizipieren oder politische Entscheidungen jeder Art bis 15 Jahre in die Zukunft durchdenken. Da sind die Politiker in der Verantwortung, nicht der Wähler. Das Kreuz gibt nur eine grobe Richtung vor.
Cuga
ZITAT(Madner Kami @ 3. Nov 2022, 15:27) *
ZITAT(xena @ 3. Nov 2022, 14:30) *
Deutsche Politik lernt einfach nichts dazu. Es ist zum verzweifeln...


Warum sollte sie? Der Fehler liegt bei denjenigen die das Kreuzchen aller vier Jahre machen.


Wen soll ich denn wählen, um diese Probleme zu verhindern?
Einen Tod muss ich sterben und kann mir schon vorher sicher sein, dass ich mit der kommenden Regierung unzufrieden sein werde. Die Entscheidung beeinflusst nur noch den Grad der Unzufriedenheit.
Madner Kami
ZITAT(Almeran @ 3. Nov 2022, 15:30) *
Das greift zu kurz. Ich kann bei einer Wahlentscheidung nicht jede Krise antizipieren oder politische Entscheidungen jeder Art bis 15 Jahre in die Zukunft durchdenken. Da sind die Politiker in der Verantwortung, nicht der Wähler. Das Kreuz gibt nur eine grobe Richtung vor.


Wenn es nicht so viele Gewohnheitswähler gäbe, sondern die Gesellschaft allgemein alternativenfreundlicher wäre oder gar selber politisch aktiv werden würde, wäre schon viel gewonnen. Solange die Mehrheit aller Wähler aber von der Wiege bis an die Bahre das Kreuz immer nur dort macht wo man es sich angewöhnt hat, wird das halt schwierig. Auf "die Politker" zu verweisen ist nicht hilfreich. Die etablierten profitieren von der Situation und werden den Teufel tun was zu ändern. Der Bock ist der Gärtner, solange der Wähler da keinen Riegel vorschiebt.

@Cuga: Was die Alternative wäre, kann ich dir nicht sagen. Es gibt eine Masse an Randparteien, die bisher noch nicht in Korruptionsskandale und dergleichen verstrickt sind. Vielleicht sollte man sich da mal orientieren. Wäre jedenfalls besser als das ewige "Weiter so!".
Almeran
ZITAT(Madner Kami @ 3. Nov 2022, 17:05) *
ZITAT(Almeran @ 3. Nov 2022, 15:30) *
Das greift zu kurz. Ich kann bei einer Wahlentscheidung nicht jede Krise antizipieren oder politische Entscheidungen jeder Art bis 15 Jahre in die Zukunft durchdenken. Da sind die Politiker in der Verantwortung, nicht der Wähler. Das Kreuz gibt nur eine grobe Richtung vor.


Wenn es nicht so viele Gewohnheitswähler gäbe, sondern die Gesellschaft allgemein alternativenfreundlicher wäre oder gar selber politisch aktiv werden würde, wäre schon viel gewonnen. Solange die Mehrheit aller Wähler aber von der Wiege bis an die Bahre das Kreuz immer nur dort macht wo man es sich angewöhnt hat, wird das halt schwierig. Auf "die Politker" zu verweisen ist nicht hilfreich. Die etablierten profitieren von der Situation und werden den Teufel tun was zu ändern. Der Bock ist der Gärtner, solange der Wähler da keinen Riegel vorschiebt.

@Cuga: Was die Alternative wäre, kann ich dir nicht sagen. Es gibt eine Masse an Randparteien, die bisher noch nicht in Korruptionsskandale und dergleichen verstrickt sind. Vielleicht sollte man sich da mal orientieren. Wäre jedenfalls besser als das ewige "Weiter so!".

Keine dieser Randparteien ist rein personell in der Lage, Deutschland zu regieren. Daran würde sogar eine FDP scheitern, wenn die auf einmal Kanzler:in und eine Mehrheit der Ministerien stellen müsste. Außer SPD und Union schaffen das wahrscheinlich nur die Grünen, dem Rest fehlen die Strukturen und Personal. Dazu kommt: Politiker ist effektiv ein Ausbildungsberuf, da kann man nicht jeden hinsetzen und erwarten, dass da bessere Ergebnisse rauskommen. Es ist naiv anzunehmen, dass eine Abkehr vom Berufspolitikertum oder ein Austausch des aktiven Personals zu einer Verbesserung führen würde, weil auf einmal der gesunde Menschenverstand regiert. Das Gegenteil wäre der Fall.

Politik ist wie Fußball: alle glauben, es besser machen zu können, die wenigsten wären tatsächlich dazu in der Lage oder überblicken ansatzweise die zugrundeliegende Komplexität.
Scipio32
Wozu dann überhaupt noch wählen gehen?
Madner Kami
ZITAT(Almeran @ 3. Nov 2022, 17:19) *
Keine dieser Randparteien ist rein personell in der Lage, Deutschland zu regieren. Daran würde sogar eine FDP scheitern, wenn die auf einmal Kanzler:in und eine Mehrheit der Ministerien stellen müsste. Außer SPD und Union schaffen das wahrscheinlich nur die Grünen, dem Rest fehlen die Strukturen und Personal. Dazu kommt: Politiker ist effektiv ein Ausbildungsberuf, da kann man nicht jeden hinsetzen und erwarten, dass da bessere Ergebnisse rauskommen. Es ist naiv anzunehmen, dass eine Abkehr vom Berufspolitikertum oder ein Austausch des aktiven Personals zu einer Verbesserung führen würde, weil auf einmal der gesunde Menschenverstand regiert. Das Gegenteil wäre der Fall.

Politik ist wie Fußball: alle glauben, es besser machen zu können, die wenigsten wären tatsächlich dazu in der Lage oder überblicken ansatzweise die zugrundeliegende Komplexität.


Ach, wenn ich mir manche Politker und ihre "Nebenverdienste" ansehe, dann scheitert deine Bewertung als "Vollzeitausbildungsberuf" an der Realität. Von dem flächendeckendem Mangel an Fachkompetenz können wir obendrein alle ein Lied singen. Wie gesagt, ohne das zu ändern, wird es nicht besser. Öffentlicher Druck baut sich nicht, kaum oder selten auf und wenn doch mal, dann bestenfalls punktuell. Solange sich da nichts ändert, bleibt alles beim gleichen. Der Verweis auf "nicht genug Personal" ist zwar richtig, aber das ist ja das was ich sagte: Solange alle nur zu den etablierten strömen, können keine Alternativen wachsen. Die Altparteien haben ein Monopol und die Wählerschaft hat großflächig augenscheinlich kein echtes Interesse daran, dieses Monopol zu brechen. Man macht es sich bequem in der "Ich kann ja eh nichts ändern"-Mentalität und ich nehme mich da nicht mal aus.
Thomas
ZITAT(Madner Kami @ 3. Nov 2022, 17:38) *
Die Altparteien haben ein Monopol und die Wählerschaft hat großflächig augenscheinlich kein echtes Interesse daran, dieses Monopol zu brechen. Man macht es sich bequem in der "Ich kann ja eh nichts ändern"-Mentalität und ich nehme mich da nicht mal aus.


Das sehe ich ehrlich gesagt anders. Hättest du einem jungen Joschka Fischer damals prohezeit eines Tages Bundesminister zu sein. Ich bin mir sicher er hätte dich ausgelacht.
Broensen
Ich sehe einen Kern des Problems darin, dass sich keine Alternative in "der Mitte" durchsetzen kann. Um eine neue Partei erfolgreich gegen Union und SPD zu positionieren, braucht es klar abweichende Positionen oder bekannte Namen. Letzteres ist in Deutschland glücklicherweise deutlich unüblicher als bspw. in den USA oder Italien. Und ersteres führt dann immer aus der Mitte heraus und man landet bei AfD u.ä.

Die Grünen sind da ein besonderer Fall. Sie haben sich mit von den etablierten Parteien abweichenden Positionen erst selbst etabliert und sich dann der Mitte angenähert, während sich aber auch die Mitte der Gesellschaft insgesamt in Richtung der grünen Positionen bewegt hat. Hierbei muss man aber auch feststellen, dass die Grünen dafür vor allem die Aspekte ihrer DNA zurücknehmen mussten, die man klassisch als "links" bezeichnet, während sie sich insbesondere mit dem durchsetzen konnten, das sie von allen anderen unterschieden hat. Und das eben dadurch, dass die Mitte sich dieser Position angenähert hat, nicht umgekehrt.
Ob wir so etwas noch einmal so bald erleben werden...? Ich glaube es eher nicht. Die Piraten hatten kurze Zeit eine solche Chance, eine neue gesellschaftliche Strömung aufzugreifen, die sich nur bedingt in ein links/rechts-Muster einordnen lässt. Aber die haben's halt selbst versaut. Und die AfD? Zu den Anfangszeiten hätte es tatsächlich in eine solche Richtung gehen können, wenn die Euro-Skepsis sich in der Gesellschaft weiter vertieft hätte. Aber das haben EU und GroKo bekanntlich verhindern können, womit sich diese vermeintliche Chance erledigt hatte.
Panzerchris
Die bulgarische Politik ist nach wie vor von russlandtreuen Geheimdienstler aus Zeiten des KK durchsetzt. Dies stellt ein Problem sowohl für Bulgarien selbst als auch für die EU und die NATO dar.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/polit...5195160c2e964dd
Almeran
ZITAT(Madner Kami @ 3. Nov 2022, 17:38) *
ZITAT(Almeran @ 3. Nov 2022, 17:19) *
Keine dieser Randparteien ist rein personell in der Lage, Deutschland zu regieren. Daran würde sogar eine FDP scheitern, wenn die auf einmal Kanzler:in und eine Mehrheit der Ministerien stellen müsste. Außer SPD und Union schaffen das wahrscheinlich nur die Grünen, dem Rest fehlen die Strukturen und Personal. Dazu kommt: Politiker ist effektiv ein Ausbildungsberuf, da kann man nicht jeden hinsetzen und erwarten, dass da bessere Ergebnisse rauskommen. Es ist naiv anzunehmen, dass eine Abkehr vom Berufspolitikertum oder ein Austausch des aktiven Personals zu einer Verbesserung führen würde, weil auf einmal der gesunde Menschenverstand regiert. Das Gegenteil wäre der Fall.

Politik ist wie Fußball: alle glauben, es besser machen zu können, die wenigsten wären tatsächlich dazu in der Lage oder überblicken ansatzweise die zugrundeliegende Komplexität.


Ach, wenn ich mir manche Politker und ihre "Nebenverdienste" ansehe, dann scheitert deine Bewertung als "Vollzeitausbildungsberuf" an der Realität. Von dem flächendeckendem Mangel an Fachkompetenz können wir obendrein alle ein Lied singen. Wie gesagt, ohne das zu ändern, wird es nicht besser. Öffentlicher Druck baut sich nicht, kaum oder selten auf und wenn doch mal, dann bestenfalls punktuell. Solange sich da nichts ändert, bleibt alles beim gleichen. Der Verweis auf "nicht genug Personal" ist zwar richtig, aber das ist ja das was ich sagte: Solange alle nur zu den etablierten strömen, können keine Alternativen wachsen. Die Altparteien haben ein Monopol und die Wählerschaft hat großflächig augenscheinlich kein echtes Interesse daran, dieses Monopol zu brechen. Man macht es sich bequem in der "Ich kann ja eh nichts ändern"-Mentalität und ich nehme mich da nicht mal aus.

Da wirfst du jetzt aber ein paar Dinge durcheinander. Nur weil es Nebenverdienste bei Bundestagsabgeordneten gibt, ist das politische Geschäft nicht mal eben beherrschbar. Nochmal anders sieht das aus bei Ministern, Kanzler, etc., da gibt es keine Nebenverdienste. Auch den flächendeckenden Mangel an Fachkompetenz kann ich so nicht erkennen - weil man kein Fachexperte sein muss, um ein guter Politiker zu sein und andersrum ein Fachexperte nicht zwingend einen guten Politiker abgibt. Da sind die zuarbeitenden Beamten und Staatssekretäre gefragt. Natürlich gibt es dazu noch Leute, die weder gut im Fach noch in der Politik sind - aber man kann davon nicht auf den gesamten politischen Betrieb schließen.

Es ist auch falsch, dass es im politischen System keine Veränderung gibt und "Altparteien" ein Monopol hätten. Wir sind von 3 Parteien auf 4, dann 5, mittlerweile 6. Die SPD hat sich mehr als halbiert. Die CDU ist ebenfalls weit von alter Stärke entfernt. Aus der grünen Nischenpartei sind Kanzleranwärter geworden. Die AfD hat innerhalb von 10 Jahren den Sprung in alle deutschen Länderparlamente + den Bundestag geschafft und könnte demnächst in einem der östlichen Bundesländer stärkste Kraft werden. Wenn die "Nischenparteien" tatsächlich andere Lösungen und Ideen hätten, die eine signifikante Gruppe der Bevölkerung vorzieht, dann würden sie wachsen. Die AfD hat das geschafft. Die Grünen auch. Die WASG/Linke war auch mal groß. Die Piraten waren mal kurz vor dem Durchbruch.

Wenn die anderen Parteien in der Nische bleiben, dann haben sie entweder keine wirklich besseren Ideen oder sie kommunizieren sie nicht vernünftig. Beides ist nicht die Schuld des Wählers.
Nite
ZITAT(Almeran @ 4. Nov 2022, 10:33) *
Beides ist nicht die Schuld des Wählers.

In gewisser Weise schon.
Der Wähler bekommt die Politiker, und damit die Politik und die Krisen, die er verdient.
Forodir
Sollte ja eigentlich klar sein, das es eine Wechselwirkung gibt, das ist ja gewollt im demokratischen Prozess. Ich kriege das, was ich wähle. Aber natürlich darf man auch von der Politik erwarten, dass sie selbst (also die durchführenden) am Schaffensprozess mitarbeiten und eben auch Dinge berücksichtigen die in der Gesellschaft gerade eben nicht on top sind.
Ein guter Politiker ist eben nicht einfach nur ein Erfüllungsgehilfe seiner Wähler (auch wenn das hier einige so sehen), sondern auch jemand, der ein Gesamtziel hat und das versucht zu erreichen und seine Wähler da mitzunehmen.
Nite
ZITAT(Forodir @ 4. Nov 2022, 16:00) *
Sollte ja eigentlich klar sein, das es eine Wechselwirkung gibt, das ist ja gewollt im demokratischen Prozess. Ich kriege das, was ich wähle. Aber natürlich darf man auch von der Politik erwarten, dass sie selbst (also die durchführenden) am Schaffensprozess mitarbeiten und eben auch Dinge berücksichtigen die in der Gesellschaft gerade eben nicht on top sind.
Ein guter Politiker ist eben nicht einfach nur ein Erfüllungsgehilfe seiner Wähler (auch wenn das hier einige so sehen), sondern auch jemand, der ein Gesamtziel hat und das versucht zu erreichen und seine Wähler da mitzunehmen.

Bei über 60% bei der letzten Bundestagswahl für Union, SPD und FDP zeigt sich aber dass über die Hälfte der deutschen Wähler genau das nicht will, sondern eine Verwaltung des Status Quo.
Almeran
ZITAT(Nite @ 4. Nov 2022, 15:54) *
ZITAT(Almeran @ 4. Nov 2022, 10:33) *
Beides ist nicht die Schuld des Wählers.

In gewisser Weise schon.
Der W�hler bekommt die Politiker, und damit die Politik und die Krisen, die er verdient.

Da haben wir ein Henne-Ei-Problem. Wenn der Wähler seine Alternativen nicht kennt, kann er sich auch nicht für sie entscheiden. Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass der mündige Wähler gefälligst alle Parteien und Positionen zu recherchieren hat. Man kann aber auch die Parteien in die Pflicht nehmen und von ihnen erwarten, ihre Positionen vernünftig zu kommunizieren, damit sie entdeckt und gewählt werden können.

Ich bin mir auch immer noch nicht sicher, wer diese unbekannten, programmatisch und personell signifikant besser aufgestellten Alternativparteien sein sollen, denen der Wähler den Erfolg und damit dem Volk eine vernünftige Politik verwehrt. Ich behaupte von mir, einen guten Überblick über die Parteienlandschaft zu haben und mir fällt außer Volt und eventuell den Humanisten niemand ein, der auch nur ansatzweise eine umfassende progressive Vision hat. Man kann sich nicht hinstellen und über die "Altparteien" jammern, die die Wahlstimmen monopolisieren, und über den Wähler, der nur sein Gewohnheitskreuz macht, ohne tatsächlich eine aktuell wählbare Alternative zu benennen.
Forodir
Auch der Status quo ist durchaus ein Ziel und es ist ja nicht so, als würde in den letzten Jahren gar nichts gemacht worden sein. Ich bin da bei Almeran. Die verfügbaren Optionen sind nicht, die besten, aber wo sind die besseren? Wechsel in der deutschen Geschichte dauert halt, oder es passiert sehr explosionsartig und wir lassen mal wieder die ganze Welt an unserem gesellschaftlichen Wandel teilhaben. Wenn wir uns die Positionen der Parteien über die letzten Jahrzehnte anschauen, ist da sehr wohl ein Prozess der Anpassung zu erkennen und anscheinend auch erfolgreich, denn Deutschland ist durchaus immer noch ein reiches Land und prosperierend. Dass nicht jede Entscheidung gut war,..meh.
Panzerchris
Auf der dänischen Insel Bornholm hat man Angst vor einer russischen Invasion, weil dort kaum noch Militär vorhanden ist. Bornholm ist für die Kontrolle der westlichen Ostsee von Bedeutung.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/...04d0ee834df8112
muckensen
Bei den US-amerikanischen Zwischenwahlen zeigt sich nun ein Sieg der regierenden Demokraten im Senat, während die Republikaner im Repräsentantenhaus wohl nur eine dünne Mehrheit gewinnen konnten. Die "rote Welle" ist ausgeblieben, eine Entwicklung, deren Bedeutung gar nicht überschätzt werden kann. Denn die Midterms dienen als traditionelles Stimmungsbarometer für die Regierung, sie führen fast immer zu einem Sieg der Opposition; und Joe Biden hat einige der niedrigsten Beliebtheitswerte aller Zeiten, und mit den steigenden Lebenshaltungskosten oder dem Afghanistan-Desaster politische Betonschuhe an den Füßen. Es hätte eine Red Wave geben müssen. Das merken auch die Republikaner, und sogar Trump-treue Medien wie Fox News wenden sich von ihm ab: Republicans are ready to move on without Donald Trump, Ron DeSantis is the new Republican Leader.

Trotz allen Schadens, den er der amerikanischen Demokratie zugefügt hat, muss man Donald Trump wohl dafür danken, was er am 06.01.21 angerichtet hat. Denn selbst wenn er überhaupt noch von der Parteibasis nominiert werden sollte, stehen seine Chancen auf eine Wiederwahl 2024 nach diesen Midterms ungeheuer schlecht. Er hat sich mit seiner Legende von der "gestohlenen Wahl" im psychologischen Sinne sabotiert. Denn als was sieht er sich, als was sehen ihn seine Anhänger? Als Boss, als erfolgreichen Tycoon, dem die Frauen zu Füßen liegen, als Macher – als Gewinnertyp, als Alphamännchen. Allein, welcher Gewinnertyp lässt sich von "Sleepy Joe", dem Verlierertypen, die Wahl stehlen? Welches Alphamännchen lässt sich von einem Beta wie Joe Boden übertrumpfen, um dann hilflos auf Twitter zu greinen? Trump zeigte sich nicht nur als schlechter Verlierer, und die meisten Leute hassen schlechte Verlierer. Er zeigte sich als ohnmächtig. Nichts konnte seiner Marke mehr schaden.
Seneca
Bei den Republikanern werden immer mehr Stimmen gegen Trump laut. Der jetzt gewählte Kongressabgeordnete Mike Lawler/ New York wünscht sich eine Zukunft für die Republikanern ohne Trump.

Mike Lawler hat übrigens eine Ehefrau mit moldawischen Wurzeln und spricht sich klar für eine starke Unterstützung der Ukraine aus.
https://nypost.com/2022/11/10/time-to-ditch...ke-lawler-says/
Madner Kami
ZITAT(muckensen @ 13. Nov 2022, 09:37) *
Joe Biden hat einige der niedrigsten Beliebtheitswerte aller Zeiten,


Citation needed. Biden fliegt bei den meisten Umfragen irgendwo so bei 41% Approval Rating rum. Zu Gestalten wie Truman, Nixon, Carter, Bush und auch Trump hat er noch gewaltigen Abstand.

Und die Republikaner natürlich. Man flüchtet von einem ConMan und sucht sein Heil bei einem Christfaschisten.
Salzgraf
Das Aufrüstungsprogramm soll ausgesetzt sein:
https://www.moscowtimes.eu/2022/11/11/tsb-z...facebook-a26300

Aus dem Text geht nicht hervor, ob eines der Projekte Armata, modernste SU- Flugzeuge... endgültig eingestellt wird resp. gestreckt.

maschinell übersetzter Teil:
ZITAT
De facto hat Putin das staatliche Rüstungsprogramm (SAP), den Grundplan, nach dem der militärisch-industrielle Komplex in den letzten Jahren gearbeitet hat, ausgesetzt. Der derzeitige SAP ist kein Dokument mehr, mit dem Waffen vom militärisch-industriellen Komplex gekauft und finanziert werden , sagte eine Quelle in der Nähe des Verteidigungsministeriums und ein Top-Manager eines Unternehmens der Verteidigungsindustrie gegenüber Wedomosti .

Tatsächlich wurde auch die Entwicklung des neuen SAP, das auf 22 Billionen Rubel geschätzt wurde, ausgesetzt, heißt es in einer der Quellen der Veröffentlichung. Der Grund dafür ist seiner Meinung nach, dass es notwendig sei, „die Prioritäten zu überarbeiten“, basierend auf den Erfahrungen des Wahlkampfs in der Ukraine.
Salzgraf
ein Schlaglicht darauf, wieviel Geheimdienstoperationen man auf dem zivilen Markt einkaufen kann am Beispiel Katar und die Fussball-WM:
https://www.srf.ch/news/schweiz/projekt-gna...ab-global-de-DE

Ta152
Daten von Thales wurden anscheinend veröffentlicht.


ZITAT
Die Digital-Erpresser von Lockbit haben eine große Menge Daten veröffentlicht, die angeblich von einem Einbruch bei Thales stammen. Vergangene Woche wurde bekannt, dass Lockbit behauptet, bei dem Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen eingebrochen zu sein.

https://www.heise.de/news/Lockbit-veroeffen...ng-7339461.html
muckensen
ZITAT(Madner Kami @ 13. Nov 2022, 11:07) *
Citation needed. Biden fliegt bei den meisten Umfragen irgendwo so bei 41% Approval Rating rum. Zu Gestalten wie Truman, Nixon, Carter, Bush und auch Trump hat er noch gewaltigen Abstand.
Ich sagte doch, "einige der niedrigsten", nicht die niedrigsten. Außerdem: Bidens niedrigster gemessener Wert mit 37,5% liegt nun auch nicht "gewaltig" weit von Donald Trumps oder George W. Bushs 34% entfernt.
ZITAT(Madner Kami @ 13. Nov 2022, 11:07) *
Und die Republikaner natürlich. Man flüchtet von einem ConMan und sucht sein Heil bei einem Christfaschisten.
Wir hatten eine solche Diskussion schon mal, warum ich solche Etiketten nicht für sinnvoll halte, darum will ich das nicht weiter aufwärmen.

Aber eine Beobachtung aus europäischer Perspektive: Ron DeSantis als ehemaliger Soldat und Jurist hält sich immerhin an gewisse grundlegende Spielregeln; er stört sich an Werten, die das System angeblich korrumpieren, nicht am System selbst; und er hat bei diversen Auslandsverwendungen die Luft internationaler Kooperation geschnuppert. Als Präsident würde er genauso wie Trump einen America First-Kurs fahren, aber nicht wie der Elefant im Porzellanladen umherirren. Er wäre nicht der Präsident, der die Premierminister verbündeter Staaten (wortwörtlich) beiseite stößt. Er würde nicht nur in naiven Milchmädchenrechnungen denken und sich ständig um sein Image als Alpha-Männchen sorgen, sondern – anders als Trump – z.B. verstehen, dass (und warum!) es keinen Sinn macht, ein Militärbündnis aufzubauen und dann Sätze zu sagen wie: "Ich weiß nicht, ob ich für so ein kleines Land meine Jungs opfern will."

Was die transatlantische Kooperation angeht, macht mir DeSantis (zumindest bisher) keine Sorgen.

Ich gehe davon aus, dass DeSantis Joe Biden schlagen kann. Bidens Alter ist eine Hypothek, die auch die Demokraten wahrnehmen, zumal aus dem linken Flügel dieser Partei die Schmähbezeichnung "alter weißer Mann" kommt. Sollten sie aber töricht genug sein, die gewaltig unbeliebte Kamala Harris zu nominieren, wird er sogar mit Sicherheit gewinnen. Doch es wird letztlich darauf ankommen, ob sich die Republikaner wirklich um DeSantis scharen und auch gegen Trump mauern, wenn dieser durch eine eigene Kandidatur die Wählerbasis zu spalten droht. Man darf Trump zutrauen, dass es ihm egal ist oder er gar nicht begreift, dass er den Demokraten damit zum Wahlsieg verhelfen würde.
ramke
Trump wäre bei der Wahl im November 2024 auch fast genau so alt wie Biden bei der Wahl 2020. Ich halte Biden auch zu alt für den Job in der nächsten Legislaturperiode, aber zu sagen, er wäre schon 2020 zu alt für den Job gewesen der sollte auch beachten, dass Trump 2024 eben genau so alt ist.

Ansonsten stimme ich 100% deinem Beitrag zu.
muckensen
Donald Trump ist einer der größten Mistkerle, der dieses Amt in jüngerer Zeit innegehabt hat, aber er ist definitiv in einer besseren körperlichen Verfassung – auch für sein Alter – als Joe Biden. Europäische Medien haben diese Beobachtung in meinen Augen zu Unrecht kritisiert, verharmlost oder als persönliche Attacke gedeutet. Man kann nicht so tun, als wäre es brandgefährlich, einem so einfältigen und ungesund lebenden Menschen wie Donald Trump die Verantwortung für Atomwaffen zu übertragen, und dennoch ignorieren, dass Joe Biden bei fast jedem öffentlichen Auftritt Anzeichen geistigen und körperlichen Verfalls zeigt. Er hat offenkundige Probleme mit seinem Gleichgewichtssinn, und er hat die typischen Aussetzer in puncto Aufmerksamkeit und Beredsamkeit, die man an vielen alten Menschen beobachten kann, wenn sich der natürliche Alterungsprozess zu einem stetigen Abbau beschleunigt. Ich glaube nicht, dass er 2024 noch mal kandidieren sollte, und täte er es doch, wäre ich sehr erstaunt, wenn er die Amtsperiode zu einem regulären Ende führen könnte.
Merowinger
Joe Biden kann noch immer ziemlich gut frei lange (!) reden, ohne Teleprompter - hat Obama mWn nie getan. Biden könnte mit Gretchen Whitmer als neue VP antreten und dann mit Ansage in der Mitte der Amtszeit übergeben. Wenn Trump der Gegenkandidat wird, dann wird es für ihn leichter als gegen DeSantis, der vorher von Trump in schönster Manier in den tiefsten Schmutz gezogen worden wäre.
Malefiz
ZITAT(muckensen @ 14. Nov 2022, 20:13) *
Donald Trump ist einer der größten Mistkerle, der dieses Amt in jüngerer Zeit innegehabt hat, aber er ist definitiv in einer besseren körperlichen Verfassung – auch für sein Alter – als Joe Biden.


Das ist eine mutige Vermutung. Nicht nur ist Trump knackig übergewichtig, ein sehr relevanter Risikofaktor für so allerlei unliebsame Gebrechen des Alters, er war auch während seiner gesamten Amtszeit nicht in der Lage kohärente Sätze aneinanderzureihen. Alles was er nicht ablesen konnte war kurz vor gedanklicher Zerfahrenheit.
muckensen
ZITAT(Malefiz @ 14. Nov 2022, 20:29) *
Nicht nur ist Trump knackig übergewichtig, ein sehr relevanter Risikofaktor für so allerlei unliebsame Gebrechen des Alters,
Die müssen trotzdem erst mal eintreten. Und anders als Biden, der seit Beginn seiner Amtszeit schon ein halbes Dutzend Mal beim Treppensteigen vor laufenden Kameras gestürzt ist, betreibt Trump u.a. Golfen (was beileibe nicht so gemütlich ist, wie es aussieht) und Schwimmen. Physisch ist er definitiv in einer besseren Verfassung, daran habe ich keinen Zweifel.
ZITAT(Malefiz @ 14. Nov 2022, 20:29) *
war auch während seiner gesamten Amtszeit nicht in der Lage kohärente Sätze aneinanderzureihen. Alles was er nicht ablesen konnte war kurz vor gedanklicher Zerfahrenheit.
Das konnte Trump noch nie. Schon in Interviews aus den 1980ern und 1990ern hört man ihn so reden. Der Mann ist schlicht und ergreifend ein Bullshit-Artist, der mangelnde intellektuelle Fähigkeiten durch überbordendes Selbstbewusstsein ausgleicht. Die wenigsten Menschen sind wirklich selbstbewusst, weswegen wir dazu neigen, das Selbstbewusstsein anderer für bare Münze zu nehmen; man kann die Leute tatsächlich davon überzeugen, dass man der beste, klügste, schönste ist, wenn man es ihnen nur oft genug vorsagt. Auf dem politischen Parkett kam Trump noch zugute, dass seine PR-Manager es verstanden, sein begrenztes Vokabular als Bodenständigkeit zu verkaufen. Die Redensweise der meisten Politiker hebt sich leider allzu sehr von der Lebenswirklichkeit des Durchschnittswählers ab.
Broensen
ZITAT(muckensen @ 14. Nov 2022, 20:13) *
Man kann nicht so tun, als wäre es brandgefährlich, einem so einfältigen und ungesund lebenden Menschen wie Donald Trump die Verantwortung für Atomwaffen zu übertragen, und dennoch ignorieren, dass Joe Biden bei fast jedem öffentlichen Auftritt Anzeichen geistigen und körperlichen Verfalls zeigt.

Der geistige Verfall Joe Bidens könnte noch einige Jahre so weitergehen, ohne auch nur annähernd das geistige Niveau eines Donald Trump zu erreichen.
muckensen
Auch wieder wahr. biggrin.gif
Radar
Rheinmetall kauft den spanischen Munitionshersteller Expal Systems.

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/in...e/28806920.html

Der größte Teil des Artikels ist jetzt hinter der Bezahlschranke aber heute morgen konnte man dort noch lesen, dass man dort wohl auch Munition für den Gepard herstellen könnte.

Broensen
Das mit der Gepard-Munition ist doch wieder ein typischer Einwurf für die Presse. Als ob man die nicht auch woanders genauso produzieren könnte, wenn denn gewollt.

Der Aufwuchs der Rheinmetall-Kapazitäten für Artilleriegranaten um bis zu 300.000 ist schon eine Hausnummer. Aber sind denn die angeblichen 80.000 Kapazität bei Rheinmetall bisher realistisch? Kommt mir im Vergleich etwas wenig vor für den gesamten Konzern.
Panzerchris
Die Bundesregierung hat sich darauf geeinigt die Bw bis Ende 2023 die in Mali stationierten Truppen zurückzuholen.

https://www.t-online.de/nachrichten/deutsch...r-aus-mali.html
Broensen
ZITAT(Broensen @ 16. Nov 2022, 17:02) *
Aber sind denn die angeblichen 80.000 Kapazität bei Rheinmetall bisher realistisch? Kommt mir im Vergleich etwas wenig vor für den gesamten Konzern.

Ich hätte natürlich auch vor meinem Beitrag recherchieren können: Twitter
Holzkopp
Sind das Jahreskapazitäten?

Wenn man das für Artilleriemunition mal runterbricht kämen dabei knapp 1000 Schuss pro Tag raus.

Die Ukraine verbraucht wohl zu Spitzenzeiten 6000 Artilleriegeschosse pro Tag.
ironduke57
Die Frage ist auch ob sich die Werte auf Friedensbetrieb oder Kriegsbetrieb beziehen.
400plus
Das sind die Zahlen, die man jetzt produzieren kann.
muckensen
ZITAT(Panzerchris @ 16. Nov 2022, 18:33) *
Die Bundesregierung hat sich darauf geeinigt die Bw bis Ende 2023 die in Mali stationierten Truppen zurückzuholen.

https://www.t-online.de/nachrichten/deutsch...r-aus-mali.html
Bis Ende 2023? Warum? Wer hat sich das wieder ausgedacht? Warum sollen die Jungs und Mädels da unten noch ein ganzes Jahr Däumchen drehen? Was spricht dagegen, dem Beispiel Frankreichs und Großbritanniens zu folgen und diesen nutzlosen Einsatz sofort zu beenden? Nur dieses Schwachsinnsargument aus dem Entwicklungshilfeministerium, "dürfen nicht Russland das Feld überlassen". Geschenkt.

Wenn wir so mit unseren Soldaten umgehen, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass das mit der Trendwende Personal nichts wird. Auch für €141 pro Tag will niemand, der noch bei Verstand ist, bei 40°C im Schatten nutzlos herumsitzen und sich für nichts und wieder nichts ansprengen lassen. In den sozialen Medien deutet sich schon seit Monaten an, dass der Mali-Einsatz Soldaten regelrecht rausekelt aus der Bundeswehr.
Giftpanscher
Ich weiß ja nicht ob mir das Wort dementiert nicht geläufig ist, aber ich lese unter dem Link einen inhaltlich anderen Artikel.
Es scheint noch nichts wirklich entschieden.

ZITAT
Ministerien dementieren Bericht über Bundeswehrabzug aus Mali

Der Einsatz war zuletzt immer mehr in die Kritik geraten: Eine Einigung auf einen Abzug soll es offiziell aber weiter nicht geben.

Die Bundesregierung prüft weiter einen Abzug der Bundeswehr aus Mali. Einen Bericht der Nachrichtenagentur AFP, wonach sich die Regierung bereits im Grundsatz auf einen Abzug im kommenden Jahr verständigt habe, wiesen mehrere Ministerien am Mittwochabend zurück.
muckensen
Der Artikel wurde zwischenzeitlich aktualisiert. @Panzerchris und ich hatten die alte Fassung gelesen.
Broensen
ZITAT(Holzkopp @ 16. Nov 2022, 21:24) *
Sind das Jahreskapazitäten?

Dem Handelsblatt-Artikel nach: ja.
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