ZITAT(St74 @ 15. Apr 2023, 22:59)
Naja, dafür dass es hier kaum festgeschriebene Regeln gibt, klappt es doch mit der Moderation ganz gut. Eine Art Foren-Konsens plus der Hinnahme der Admin-Macht.
Das ist in der Tat richtig.
ZITAT(General Gauder @ 15. Apr 2023, 23:13)
Ganz ehrlich, kann es sein dass du das Konzept von Satire nicht verstanden hast?
Olaf Scholz ist (ich nehme das jetzt einfach mal an
) kein Mitglied dieses Forums, er ist der Regierungschef Deutschlands und muss sich jederzeit Kritik gefallen lassen.
Es ist geradezu die Aufgabe eines jeden Bürgers in einer Demokratie den Regierungschef ständig zu kritisieren, diese Kritik kann eben auch durch satirische Darstellungen geschehen, das muss man jetzt im Einzellfall nicht gut oder lustig finden es gehört in einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft aber einfach dazu und gerade als derjenige, der die größte Macht im Staate hat, muss man dies schlicht aushalten. Deine indirekte Aufforderung derartige Dinge aber zu verbieten, finde ich dann wiederum im hohen Maße suspekt und um mal eine deiner Formulierungen aufzugreifen, glaube ich, dass ein solches Verbot der freien Meinungsäußerung schlecht für das Ansehen des Forums in der bürgerlichen Mitte der Gesellschaft wäre
€ Noch eine Nachfrage, sollte man deiner Meinung nach Sendungen wie etwa die HeuteShow, ZDF Magazin Royal, Die Anstalt usw. auch verbieten? Weil in diesen Formaten wird eigentlich ständig wesentlich härter ausgeholt und Personen aus Politik, Wirtschaft und dem öffentlichen Leben durch den Kakao gezogen vor einem weit, weit größerem Publikum als es dieses Forum ist. Ich kann schlecht abschätzen wie bekannt das Forum ist ich glaube aber z.B. das ein General Bühler der im MDR einen Podcast hat, das Forum nicht kennt, den ansonsten hätte er es ganz sicher auch erwähnt als er die Kommentar Spalte von AG als hervorragenden Platz zum Meinungsaustausch bezüglich SIPO erwähnte
um nur mal ein Beispiel zu nennen.
Ganz ehrlich, Sinn und Aufgabe der Satire und der demokratischen Meinungsäußerung sind mir durchaus bekannt. Und ganz ehrlich, in der Regel feiere ich die HeuteShow. Das bedeutet nicht, dass ich jeden Beitrag gleich super und korrekt finden muss. Damit sollte auch klar sein, dass ich nichts verbieten will. Ich habe lediglich die transportierte Haltung zur Diskussion gestellt.
Aber ganz ehrlich, ist die öffentliche Diskussion über über Grenzen der Satire bei dir nicht angekommen? Das ist etwas, was eben durchaus diskutiert wird und diskutiert werden muss. Wenn Olaf Scholz in der HeuteShow auftaucht, dann ist das ein Moment in einem Beitrag und eben keine "Dauerausstellung", wie ich es weiter oben bereits nannte. Es ist eben einmal 'lustig' oder sowas aber dann ist auch mal wieder gut. Für mich ist das ein qualitativer Unterschied. Und hier geht es um die Darstellung eines Individuums. Klar, ein Individuum im öffentlichen Raum, aber immerhin demokratisch gewählt. Und ja, vermutlich ist er hier nicht angemeldet, ist also nicht konfrontiert, heißt aber nicht, dass er hier als Dauerbrenner gezeigt werden muss.
ZITAT(Forodir @ 16. Apr 2023, 09:34)
ZITAT(Nightwish @ 15. Apr 2023, 19:49)
ZITAT(Forodir @ 15. Apr 2023, 16:34)
Ich denke, die Grenze ist hier klar die juristische Grenze, beide Beispiele von dir zeigen eben, dass es hier Grenzen gibt und diese nicht beliebig verschoben werden. Persönliche Befindlichkeiten sind kein Grund allen etwas aufdrücken zu wollen, diese "Karen"-Strategie ist mit ein Punkt, warum sich manche wundern, dass ihnen nicht mehr zugehört wird.
Du wirst hier auch nicht herausgeworfen, wenn du eine abweichende Meinung hast, sondern du musst sie eben begründen können und sie darf nicht gegen Gesetzte verstoßen.
Dass man nicht jedes Argument gut findet oder eben nicht stichhaltig ist natürlich dem Weltbild geschuldet und dass du hier unterwegs bist, zeigt mir eben, dass diese Blase, in der dieses Forum sich befindet, groß genug ist, um verschiedenste User zu vereinen und das, obwohl hier teilweise sehr kontroverse Ansichten gerade im PuG geteilt werden.
Nicht jede Meinung wird sich durchsetzen, das mag man als abgebügelt empfinden oder man hat vielleicht einfach keine guten Argumente? Oder man hat eine derart andere Meinung (zum Beispiel in einem Waffenforum die Auflösung von Militär fordern, als extrem Beispiel), dass man darüber nicht diskutieren kann, denn weder die eine noch die andere Seite kann ja von der Kernforderung nicht abgehen. Beide Seiten dürfen natürlich trotzdem ihre Ansicht behalten, dafür wird hier niemand rausgekickt.
Das ist übrigens häufig zu sehen in der politischen Diskussion, ohne eine gemeinsame Basis sind Diskussionen zum Scheitern verurteilt und es kann keinen Kompromiss geben, weswegen Diskussionen zwischen den äußeren Flügeln sinnlos sind, da hier man die Leute nicht mehr erreicht.
Die Moderation hier ist schon auf jeden Fall ordentlich und bisher sieht es auch so aus, dass man sich hier vernünftig streiten kann.
Ich stimme dir in weiten Teilen sogar zu. Und ja, die Blase hier ist recht weit gefasst. Sie hat nur eine sehr große Ausdehnung in den männlich-waffenaffinen Bereich, welcher zum Teil mit großer Fachkenntnis (ohne Frage) seltsam-kindliche Sandkastenspiele (ja ich überspitze) betreibt und dann mit deutlichen Abwehrreflexen auf unliebsame Fragen zu gewissen Heiligen Kühen und eben Sandkastenspielen reagiert. Das sorgt aus einer gewissen Distanz schon für ein schräges Bild. Und ja, ich trolle mich hier auch rum, weil mich militärpolitische und waffentechnische Fragen interessieren. Aber zwischendurch hatte ich hier den Eindruck, dass demnächst der Totale Krieg ausgerufen werden würde.
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Hui, da geht ja einiges vor in deinem Post.
Also, natürlich bewegen wir und in einem Raum, in dem die männlichen Waffenaffinen Teile die Mehrheit sind, das ist ein Fachforum, also ergibt sich das durch das Thema. Das Forum ist eine Blase, da gebe ich dir recht, aber eben nicht ganz so abgeschlossen wie du das darstellst.
Was mich bei dir oft stört, ist, dass du eine moralische Überlegenheit versuchst einzunehmen, die nicht gerechtfertigt ist. Das, was du als "seltsam-kindliche" Sandkastenspiele abtust (und nein, ich habe nicht das Gefühl, dass du überspitzt) kommt aus deiner Wahrnehmung heraus, dass du als einziger hier tatsächlich weißt, was ein Menschenleben wert ist und dass wir in unseren Diskussionen das alles gar nicht erfassen (können). Das ist nichts anderes als intellektueller/moralischer Standes Dünkel.
Ich wage zu behaupten, dass hier jeder versteht, was es heißt, wenn wir über "200", KIA oder casualties und Verluste reden. Die Moderation hat da auch ganz klar oft durchgegriffen, wenn es ein User eben nicht verstanden hat.
Deine Empfindlichkeit gegenüber dem Umgang mit Themen ist genau das, eine Empfindlichkeit. Es ist dir unangenehm, weil es einer Realität entspricht, die dir (zum Glück) fremd ist und die du auch aus Überzeugung ablehnst, was ich auf keinen Fall verwerflich finde. Aber dir muss klar sein, dass du gerade in diesem Forum da eher in der Minderheit bist und trotzdem kannst du schreiben und wir setzten uns mit dir auseinander, ohne dass der Ton unangemessen wird. Leider ist das heutzutage nicht mehr die Norm, ich bin aufgrund meiner Familie in einigen US-Foren unterwegs und dort hat der Ton stark gelitten bzw. eine Trennung stattgefunden, bei der gar kein Austausch mehr stattfindet.
Meine Absicht ist nicht, hier "intellektuelle/moralische Standes Dünkel" zu transportieren, zumal mein Stand hier nie Thema war. Des Weiteren versuche ich auch nicht eine "moralische Überlegenheit" einzunehmen. Ich versuche aber, eine andere, vielleicht moralische, Perspektive aufzuzeigen, die sicherlich etwas verkopft ist. Ich habe auch nicht behauptet, "als einziger hier tatsächlich [zu wissen], was ein Menschenleben wert ist und dass [andere] das alles gar nicht erfassen" können. Ich habe an anderer Stelle geschrieben, dass es ausgeblendet wird (sinngemäß). Und diese Haltung kommt daher, dass es mir eben nicht fremd ist, da liegst du falsch. Und ich hatte auch an andere Stelle geschrieben, dass ich mich da durchaus in einem Dilemma befinde, da ich mich auf der einen Seite für militärpolitische und militärtechnische Dinge interessiere, auf der anderen Seite genau dies mit Soldaten - Menschen - potentiellen Opfern zu tun hat. Und das hat natürlich etwas mit "Empfindlichkeit" zu tun. Die geht eben bei rein - ich nenne es mal 'technisch-taktischer' Betrachtung verloren. Zum Teil eben auch aus Selbstschutz, weil man vielleicht auch nicht selbst zum 'Opfer' bei der Betrachtung eines entmenschlichten Krieges werden möchte. Und ja, das ist eine kriegsphilosophische Diskussion, die es aber schon gibt, seit Krieg medial dargestellt wird. Ich bringe hier also nichts Neues ein.
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ZITAT(Nightwish @ 15. Apr 2023, 19:49)
Da du vermutlich auf meinen Thread anspielst, ich habe nicht die Auflösung von Militär gefordert, ich habe das - in verschiedenen Varianten - diskutiert. Und wenn ich es richtig sehe, hat es keine der westlichen Armeen vermocht, die Invasion Russlands in die Ukraine zu verhindern.
http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...=31041&st=0Ob du jetzt die Auflösung des Militärs forderst oder darüber diskutierst, ist ziemlich das gleiche, nicht wahr? Sonst hättest du es erst gar nicht zu Papier gebracht. Genau das ist jetzt so ein Troll-Punkt. Denn ich bin mir sicher du weißt das es kein stichhaltiges Argument ist. Denn wäre die Ukraine in der NATO gewesen oder in irgendeinem Abkommen zum Schutz hätte Russland die Ukraine nicht überfallen, bzw. selbst die Annexion der Krim wäre nicht möglich gewesen. Russland hat also anscheinend eben doch vor einer Konfrontation mit dem Westen gescheut, obwohl das Militär hier im schlechten Zustand ist.
Ohne Militär wäre auch die Ukraine selbst nie in der Lage gewesen, dem Aggressor zu widerstehen und ohne Militär könnte der Westen die Ukraine nicht unterstützen, den irgendwoher müssen die Waffen und Munition herkommen.
Eine Welt ohne Militär ist bestimmt erstrebenswert aber leider nicht so einfach möglich. Das hat selbst die Friedensbewegung erkennen müssen. Ein Pazifismus, der Gewalt komplett ablehnt, macht sich selbst (und schlimmer noch, andere) zum Opfer.
Nein, es ist nicht das Gleiche. Natürlich hatte ich die
Möglichkeitder Auflösung der Bundeswehr im Kopf. Meine Beweggründe hatte ich auch aufgezeigt. Ebenso die Notwendigkeit einer Projektionsfähigkeit von Macht. Eine Diskussion hat ihren Sinn darin, eine These - also einen Gedanken - aus verschiedenen Perspektiven kritisch zu betrachten. Das ist der übliche (wissenschaftliche) Diskurs. Ohne unkonventionelle oder provokante These gäbe es keine Entwicklung oder Klärung von Positionen oder Fragen. Darüber hinaus wurde die Diskussion ja auch in weiten Teilen konstruktiv geführt. Das hatte ich mir gewünscht, denn es hat mir weitere Perspektiven aufgezeigt, die mich auf jeden Fall weitergebracht haben - vielleicht auch andere User hier im Forum!? Aber das ist eben eine andere Betrachtungsweise als - auch interessante und anspruchsvolle - Heeresstrukturen und Gefechtsverläufe abzuarbeiten.
Im übrigen bin ich noch immer der Meinung, dass es "stichhaltige Argumente" für eine Auflösung der Bundeswehr gibt. Aber klar, es gibt auch Argumente dagegen, das habe ich nie abgestritten. Die von dir angeführte Verteidigung / Verteidigungsfähigkeit der Ukraine hat aber auch nicht so viel mit der Existenz der Bundeswehr zu tun. Ich habe auch nicht abgestritten, dass eine NATO-Mitgliedschaft einen Angriff wahrscheinlich verhindert hätte, auch wenn deine Aussage, "Russland hat also anscheinend eben doch vor einer Konfrontation mit dem Westen gescheut, obwohl das Militär hier im schlechten Zustand ist", ja eben nicht passt, da du eine Annahme als Tatsache darstellst, da die Ukraine ja nicht dem Westen zugehört. Es sei denn, ich deute den Zusammenhang gerade falsch?
Und da spiele ich den Ball mal zurück, deine Sichtweise und Argumentation liegt natürlich auch am Standesdünkel eines aktiven Soldaten. Das kann ich sogar nachvollziehen, aber es wird von einigen hier durchaus auch das transportiert, was du mir vorwirfst, 'ich bin oder war Soldat, deshalb bin ich im Vollbesitzt der militärstrategischen Deutungshoheit'.
Trennung
Ich war gerade kurz draußen und habe mich vollregnen lassen... Was ich noch nachschieben möchte, ich schätze dieses Forum sehr und bin schon sehr lange Mitglied. In der Regel empfinde ich die Diskussionen hier als sehr ausgeglichen und hoch informativ. Die Ausrichtung des Forums ist mir bewusst, das Militärische steht bei mir inzwischen nicht mehr so im Fokus, bzw. aus einer anderen Perspektive, und die Zeit ist auch nicht mehr wirklich da. Deshalb bin ich auch nur noch selten aktiv, lese aber viel passiv mit. Bei mir hat sich - aus verschiedenen Gründen - meine Haltung zu militärischen Fragen durchaus verschoben, wie einigen sicherlich aufgefallen sein dürfte. Ich möchte hier nicht als der 'Belehrer' wahrgenommen werden, aber durchaus als jemand der eine andere Sicht auf die Dinge hat. Da mir das Forum aber am Herzen liegt - man mag es kaum glauben - äußere ich mich eben, wenn mir, als inzwischen eher 'externer' Betrachter, etwas 'auffällt'. Und konträre Meinungen bereichern nach meiner Diskussionsauffassung - müssen bereichern.
EDIT: Zitatrennung, Grammatik, Nachtrag