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Sensei
ZITAT(muckensen @ 13. Jul 2023, 20:48) *
Doch, da gibt es Gestaltungsspielraum. Indem man mit Anreizen arbeitet und nicht mit Verboten. Der Kapitalismus hat sich nicht umsonst auf der Welt durchgesetzt, er ist die einzige Wirtschaftsform, in der gute Ideen eine Chance haben, die wirtschaftliche Aufmerksamkeit einzusammeln, die sie verdienen. Es wird so viel gespottet über die Forderung der FDP nach einem "technologieoffenen" Ansatz, aber die Menschheit hat ihre Probleme immer mit Technologie gelöst, deswegen leben heute mehr Menschen auf der Welt als jemals zuvor, und es gibt so wenig Hunger und Seuchen wie niemals zuvor. Hat sich wirklich die beste Technologie durchgesetzt – und zwar nicht nur querschnittlich, sondern auch im Einzelfall? –, wenn das Bundeswirtschaftsministerium beschließt, kraft welcher Kriterien auch immer, Wärmepumpen seien die einzige zulässige Form der Gebäudeheizung?



Puhh, wo kommt dieser Unsinn her?!

1. Wärmepumpen waren nie als einzige Möglichkeit geplant! Wäre auch Unsinn gewesen.
Wenn du mit Geothermie, Solarthermie oder sauberer Holzverbrennung deine Wohnung heizen willst -Go for it.

2. Jeder ernsthafte Umweltwissenschaftler/Energietechniker wird dir sagen, dass die WP in den Großteil der Fälle die Heizung der Wahl sein wird. Und das eine Wasserstoffheizung unbezahlbar sein wird.

3. Klar, lass den Markt wirken!
250€ pro Tonne CO2 und es regelt sich schon.
ABER dann rufen sie selben Leute auch wieder zeter und mordio! Da gebe ich dir mein Wort drauf.

Conclusio:
Es sind doch die aufgestachelten Gestrigen und die "modernen Welt einfach schlichtweg überforderten".
SpezPi(Ppl)301
Wasserstoff wird der Industrie vorbehalten sein. Und Wärmepumpen 'funktionieren nur in Deutschland nicht'...ist so ein hightech Hack. Dafür überall im Rest der Welt. rofl.gif
SpezPi(Ppl)301
Die Politik (in D!!) pennt weitgehend oder nebelt. Die Industrie investiert Mrd€ in Klimaneutralität, z.B. sind 'klimaneutrale', bzw. deutlich weniger klimaschädliche Sprengstoffe im Zulassungsverfahren, Zuschlag an Recyclingbeton in der Schweiz liegt bei fast 80%, Bayer und Evonik arbeiten wie 'dulle' daran, 2035 klimaneutral zu sein. Zementwerke werden bis zu 500 Mio€ in Klimaneutralität investieren, nicht in Summe, eher pro Unternehmen, als Mittelständler, wohlgemerkt. Die schütteln ob der hiesigen Diskussion nur den Kopf.
Nite
ZITAT(muckensen @ 13. Jul 2023, 20:48) *
Es wird so viel gespottet über die Forderung der FDP nach einem "technologieoffenen" Ansatz,

Liegt daran dass der Lindner-Clan zwar viel von "technologieoffen" redet aber gleichzeitig jede Technologie von denen die fossile Industrie und deutsche Automobilkonzerne nicht unmittelbar profitieren aufs Blut bekämpft (oh the irony). Gerne sind mit "technologieoffen" auch utopische Deux Ex Machina-Technologien wie Fusionsreaktoren oder Replikatoren gemeint, Hauptsache nicht marktreif, womit wir wieder beim "Angriff Wasserstoff" sind.
Kurz: der Begriff wurde systematisch zum inhaltslosen Buzzword entwertet
Madner Kami
ZITAT(Malefiz @ 13. Jul 2023, 20:30) *
]was willst du tun mit Menschen die es auf einen Angriff auf das innerste ihrer Persönlichkeit sehen, wenn du ihnen sagst, das Gasheizung und Verbrennungsmotoren eben keine Zukunft mehr haben?

Da gibt's keinen Gestaltungsspielraum mehr.


Doch, den gibt es meiner Meinung nach sehr wohl. Die Politik der Vergangenheit hat erheblich dazu beigetragen, dass auf privater Ebene bestimmte, jetzt unvorteilhafte und bereits damals absehbar schlechte Entscheidungen getroffen wurden. Vielleicht sollte man als erstes Mal ehrlich mit der eigenen Vergangenheit umgehen. Der nächste Schritt wäre zuzuhören, warum die Leute so aufgebracht sind und da ist ein Thema vorherrschend: Zukunftsangst. Die Leute wissen schlichtweg nicht, wie sie die wiederholten Investitionen aufbringen sollen. Und das leuchtet auch ein. Geld fällt nicht vom Himmel. Also gilt es, dieser Angst den Nährboden zu entziehen. Die offensichtlichste Möglichkeit dafür: Indem finanzielle Anreize und Hilfen aufgestellt werden.
Malefiz
Wenn wir beim Heizungsgesetz bleiben: Da war eine so lange Liste an Ausnahmen drin vorgesehen, die Wahrscheinlichkeit, das ein relevanter Teil von Menschen vor dem Aus ihrer Existenz stehen, weil sie eine Heizungsanlage ersetzen müssten ist verschwindend gering. Aber das ist auch völlig egal. Diese Menschen beziehen ihre Informationen von Telegramm Gruppen oder bestenfalls aus der Springer Presse, was wirklich im Gesetz steht ist völlig egal, das wissen die gar nicht.

Und es ist ja nicht so, als sei diese Zukunftsangst nur bei diesem Vorhaben herausgekommen: Bei den Corona Regeln war es schon genauso. Und was willst du da machen? Finanzielle Anreize fürs Impfen? Was willst du machen mit den Leuten die ein Flüchtlingsheim in ihrem Dorf für den Untergang der Zivilisation halten?

"Wir müssen den Leuten nur zuhören und ihre Sorgen ernst nehmen" ist einfach haltloser Unsinn, sorry.
goschi
ZITAT(Malefiz @ 14. Jul 2023, 14:07) *
"Wir müssen den Leuten nur zuhören und ihre Sorgen ernst nehmen" ist einfach haltloser Unsinn, sorry.

das führt dazu, dass man jeden Scheiss als Ernsthafte meinung toleriert, statt auch klartext zu reden, dass eben dummer Scheiss nur dummer Scheiss ist.

Aber da genug Populisten in unseren Ländern längst das beackern dieser Ängste perfektioniert haben und eben selbst dauernd frische erschaffen und wir die machen liessen, sind wir, wo wir sind.
Thomas
Ich finde es erstaunlich wie massiv hier die Wärmepumpe gehyped wird und Wasserstoff als Energieträger verdammt. In Korea ist es vollkommen normal ein Brennstoffzellenauto an ein Haus anzuschliessen, um damit dieses Haus zu versorgen.

Die gleichen Leute, die vor 20 Jahren lautstark geschrien haben, daß die Batterie billiger und besser wird, sind die gleichen Leute die heute schreien, daß die Brennstoffzelle viel zu teuer sei und zu wenig Leistung habe.


Ich wünscht die Diskussion in Deutschland wäre etwas weniger hysterisch in diesem Bereich.



edit:
Nachklapp. Die AFD will gar nicht die EU verlassen, sondern eine.... neue (?) EU
https://www.n-tv.de/politik/AfD-strebt-geor...le24201766.html
ede144
ZITAT(SpezPi(Ppl)301 @ 14. Jul 2023, 07:48) *
Wasserstoff wird der Industrie vorbehalten sein. Und Wärmepumpen 'funktionieren nur in Deutschland nicht'...ist so ein hightech Hack. Dafür überall im Rest der Welt. rofl.gif

Blöd ist halt, dass die Wärmepumpe nur bei moderaten Temperaturen effizient sind. A7/W35 ist in etwa so, als ob man den Verbrauch der. Autos bei 60 km/h angibt
Sensei
Ich finde es schon erstaunlich, wie krass die Wärmepumpe hier verdammt wird.

Die Propaganda von Bild+AFD + FDP scheint leider ordentlich durchzuschlagen.
---

Eine WP wäre sonst dann noch effizienter, wenn man bei -10 °C den Wasserstoff in einer Brennstoffzelle verstromen und mit dem Strom eine WP antreiben würde.

Zudem:
- die frostigen Tage werden in dtl nurnoch in die Promille gehen
- in Skandinavien ist die WP deutlich verbreiteter
Sensei
ZITAT(Thomas @ 14. Jul 2023, 16:51) *
Die gleichen Leute, die vor 20 Jahren lautstark geschrien haben, daß die Batterie billiger und besser wird, sind die gleichen Leute die heute schreien, daß die Brennstoffzelle viel zu teuer sei und zu wenig Leistung habe.


Ich wünscht die Diskussion in Deutschland wäre etwas weniger hysterisch in diesem Bereich.


Die Batterien SIND deutlich billiger geworden.
Der Weg über H2 Erzeugung > Transport > Strom aus Brennstoffzelle > warmes Haus HAT eine katastrophale Bilanz.
Das hat schon allein physikalische Gründe.
xena
ZITAT(goschi @ 14. Jul 2023, 12:13) *
Aber da genug Populisten in unseren Ländern längst das beackern dieser Ängste perfektioniert haben und eben selbst dauernd frische erschaffen und wir die machen liessen, sind wir, wo wir sind.

So ist es. Und das haben auch Parteien zu verantworten, die solches Geschwätz verharmlosen und selbst tolerieren um Stimmen einzufangen. Diesen Dämon hat man selbst erschaffen.


ZITAT(Thomas @ 14. Jul 2023, 14:51) *
Ich finde es erstaunlich wie massiv hier die Wärmepumpe gehyped wird und Wasserstoff als Energieträger verdammt. In Korea ist es vollkommen normal ein Brennstoffzellenauto an ein Haus anzuschliessen, um damit dieses Haus zu versorgen.

Wasserstoff wird hierzulande nie eine maßgebende Rolle in der Heizung spielen. Dazu ist die Herstellung zu teuer und uneffektiv. Es ist effektiver Strom zu erzeugen und diesen in Wärme umzusetzen, als zuerst Strom zu erzeugen um daraus erst H2 zu erzeugen um dann noch mehr Strom für dessen Lagerung und Transport aufzuwenden um diesen dann wieder zu verbrennen. Eigentlich ein Schwachsinn.

Dann muss man das noch weiter denken. Da gibt es Pläne Wasserstoff dort zu produzieren wo es Sonne im Überfluss gibt. Leider haben diese Gebiete aber kaum Wasser das man dann in H2 aufspalten könnte. Man muss das auch erst irgend wie gewinnen und dort hin transportieren. Dort, wo Wasser eh knapp ist soll es den Menschen weg genommen werden, um unsere Heizungen zu befeuern. Und dann den Wasserstoff, das flüchtigste Zeugs was es überhaupt gibt, das von fast nichts zurückgehalten werden kann, bis auf hochwertigste, teure Edelstähle und wenige andere, in diesen Dimensionen, meist unpraktikable Materialien, über tausende Kilometer nach Europa bringen. Und dann gibt es Nasen, die Abitur haben und Physik in der Schule hatten, die glauben man könne das bisherige Gasnetz für H2 verwenden. Und auf diesem Schwachsinn pocht die FDP als die absolute Lösung unserer aller Probleme. Wie irre wird diese Welt denn noch?
General Gauder
ZITAT(ede144 @ 14. Jul 2023, 17:03) *
ZITAT(SpezPi(Ppl)301 @ 14. Jul 2023, 07:48) *
Wasserstoff wird der Industrie vorbehalten sein. Und Wärmepumpen 'funktionieren nur in Deutschland nicht'...ist so ein hightech Hack. Dafür überall im Rest der Welt. rofl.gif

Blöd ist halt, dass die Wärmepumpe nur bei moderaten Temperaturen effizient sind. A7/W35 ist in etwa so, als ob man den Verbrauch der. Autos bei 60 km/h angibt

Hmm also wir hier bauen zurzeit ja eine neue Erdwärme Pumpe ein und im Vorfeld haben wir allerhand Meinungen eingeholt, unter anderem die eines örtlichen Bauunternehmers der schon seit 30 Jahren mit einer Wärmepumpe sein Haus heißt, er sagte er hätte nie Probleme gehabt nebenbei erwähnt er ist CDU Mitglied und ziemlich konservativ eingestellt ideologische Verblendung kann man also eher ausschließen.
Thomas
Ich habe zu keinem Zeitpunkt behauptet, daß die Batterie nicht billiger und nicht besser geworden ist.


LESEN WAS DA STEHT UND NICHT WAS DU MEINST ZU LESEN!


Dann zu unterstellen, daß die Brennstoffzelle bei industrieller Skalierung nicht billiger wird, oder besser. Ist argumentativ einfach Unsinn. Und auch für das Transportproblem gibt es Lösungen. Nichts was jetzt in diesem Moment Marktreif ist.


Das galt übrigens auch vor 20 Jahren für die Batterie.


Ich habe auch nicht behauptet, daß die WP Müll ist. Ich wünsche mir einfach nur etwas mehr Nüchternheit in der Diskussion.
xena
ZITAT(Thomas @ 14. Jul 2023, 19:56) *
Und auch für das Transportproblem gibt es Lösungen. Nichts was jetzt in diesem Moment Marktreif ist.

Es gibt bereits Lösungen. H2 wird schon seit Jahrzehnten verwendet. Es zeichnet sich nichts besseres ab als das was es schon gibt, nämlich das was ich schon aufgezählt habe: sau teures Edelstahl. Die Erzeugung von diesem ist schon energieintensiv plus die Legierungsmetalle. Das macht es nun mal teuer. Nicht geeignet als Massenlösung Erdöl abzulösen für Antrieb und Heizung für Jedermann. Ich kann diese Träumereien, dass man in wenigen Jahren ja alles neu erfindet und besser machen kann, nicht verstehen. Als ob man in 10 Jahren die Technik und das Wissen total auf den Kopf stellen könnte. Das ist FDP Träumerei, oder besser Verarsche, nur um sich wichtig zu machen.

H2 wird seinen wichtigen Platz bekommen, nämlich in der Industrie. Aber es wird nicht für den Normalbürger zum Heizen oder fürs Auto verwendet werden.
Sensei
ZITAT(Thomas @ 14. Jul 2023, 21:56) *
Ich habe auch nicht behauptet, daß die WP Müll ist. Ich wünsche mir einfach nur etwas mehr Nüchternheit in der Diskussion.


Autsch.

Dann würde es halt helfen, nicht bei Andeutungen zu verbleiben, Strohpuppen zu bekämpfen und dann selbst zu pauschalisieren.

ZITAT
Dann zu unterstellen, daß die Brennstoffzelle bei industrieller Skalierung nicht billiger wird, oder besser.

Ja, sie würden noch einmal wesentlich billiger werden. Und eventuell ein paar Prozente bessere Effizienz bekommen (wobei hier schnell die Physik Grenzen setzt.
ABER:
Wir reden hier vom Heizen von Häusern.
Wenn das mittels H2 passieren soll, dann reden wir meistens vom verbrennen des Wasserstoffs.

Die Hauptkritik beim der Wasserwirtschaft im Hausgebrauch (heizen oder auch Wasserstoffauto ist die, schon rein physikalisch! , schlechte Energiebilanz der Prozesskette. Und damit des Preises der Anwendung.

Wenn jetzt noch, irgendwie, die Brennstoffzelle vs Batterie Diskussion im Auto reingeworfen wird, dann hilft das unserer Diskussion nicht.
Und hilft auch nicht deiner Argumentation:
Die Wasserstofftechnik hatte praktisch die selben 20 Jahre Zeit sich zu verbessern wie die Akkutechnologie. Aber praktisch hat das BEV gewonnen. Und das noch bevor man einen teuren Umstieg bei der Wasserstofferzeugung von Erdgas Basis auf Erneuerbare Basis berücksichtigt.

Wenn hier einer hysterisch ist, dann die Springerpresse mit ihrem verlogenen Grünenbshing und ihrem "Heizungshammer"

Bitte einmal von dir, Wasser bei die Fische:
WO genau wird hier die "WP gehyped"?

ede144
ZITAT(General Gauder @ 14. Jul 2023, 18:57) *
ZITAT(ede144 @ 14. Jul 2023, 17:03) *
ZITAT(SpezPi(Ppl)301 @ 14. Jul 2023, 07:48) *
Wasserstoff wird der Industrie vorbehalten sein. Und Wärmepumpen 'funktionieren nur in Deutschland nicht'...ist so ein hightech Hack. Dafür überall im Rest der Welt. rofl.gif

Blöd ist halt, dass die Wärmepumpe nur bei moderaten Temperaturen effizient sind. A7/W35 ist in etwa so, als ob man den Verbrauch der. Autos bei 60 km/h angibt

Hmm also wir hier bauen zurzeit ja eine neue Erdwärme Pumpe ein und im Vorfeld haben wir allerhand Meinungen eingeholt, unter anderem die eines örtlichen Bauunternehmers der schon seit 30 Jahren mit einer Wärmepumpe sein Haus heißt, er sagte er hätte nie Probleme gehabt nebenbei erwähnt er ist CDU Mitglied und ziemlich konservativ eingestellt ideologische Verblendung kann man also eher ausschließen.

Für deine Erdwärmepumpe gilt mein Satz nicht. Die meisten Wärmepumpen sind allerdings Luftwärmepumpen.

PS Ich verkaufe die Dinger sogar
Sensei
Welche Arbeitszeit ist für dich "nicht mehr effizient"?

Bis ~2 sollte man noch deutlich besser/langfristig günstiger sein als bei verbranntem Wasserstoff.
Thomas
Sensei

Ich zitiere der Einfachheit halber dich:
ZITAT
2. Jeder ernsthafte Umweltwissenschaftler/Energietechniker wird dir sagen, dass die WP in den Großteil der Fälle die Heizung der Wahl sein wird. Und das eine Wasserstoffheizung unbezahlbar sein wird.


Und wer immernoch behauptet, daß Wasserstoff nur in teuren Edelstahltanks transportiert werden kann. Ist alles andere als Technologieoffen. Magnesiumhydridpaste, Amoniak und Methanol spielen da auch rein.
Broensen
Die Technologieoffenheit bei der Energiewende gelangt dort an Grenzen, wo die zu leistenden Dimensionen die erwartbaren Kapazitäten auf absehbare Zeit bei weitem überschreiten. Und das trifft einfach sehr häufig dann zu, wenn es darum geht, bei im Grundsatz gleichbleibenden Verfahren (Verbrennung) die fossilen Energieträger durch erneuerbare zu ersetzen. Es wird viele Bereiche geben, in denen sich zeitnah schlicht keine wirtschaftliche Alternative zum Einsatz von Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen finden wird. Dementsprechend werden wir noch mindestens die nächsten 20-30 Jahre permanent mit einem Mangel an diesen Energieträgern zu tun haben. Dementsprechend wäre es einfach nicht sinnvoll, diese Knappheit noch zu verstärken dadurch, dass man auch dort auf Wasserstoff oder sogar e-fuels zurückgreift, wo auch technisch ausgereifte Alternativen zur Verfügung stehen. Dabei ist es dann völlig unerheblich, ob bei der theoretischen Verfügbarkeit von ausreichend Wasserstoff, die Brennstoffzelle die bessere Lösung wäre als die durchaus kritikwürdige Batterie. Dafür hätte man in den letzten 20 Jahren schon einen entsprechend massiven Kapazitätsausbau betrieben müssen. Wir haben aber real noch nicht die Sahara mit PV/CSP zugepflastert und auch aus Südamerika und Australien erreichen uns noch keine Schiffe mit Magnesiumhydridpaste in großen Mengen. Und selbst wenn wir das irgendwann endlich ans Laufen bekommen, dann wird es über lange Zeit nur dafür genügen, die Industrie zu versorgen, dann folgt die Luftfahrt und die erforderlichen regelbaren Kraftwerke, die wir brauchen werden, um Kohle und Erdgas in unserem Stromnetz durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Außerdem die netzunabhängige Stromversorgung, für die bisher weltweit Unmengen von Dieselgeneratoren zum Einsatz kommen. Sollten wir das alles wider Erwarten Mitte bis Ende des Jahrhunderts tatsächlich geschafft haben, können wir gerne nochmal völlig technologieoffen schauen, wodurch wir zukünftig die Batterien in unseren Elektroautos ersetzen können und ob wir genügenden Biogas zur Beheizung unserer Häuser zusammenbekommen, ohne dafür wertvolle Agrarflächen zu belegen.
Madner Kami
ZITAT(Broensen @ 16. Jul 2023, 14:37) *
Die Technologieoffenheit bei der Energiewende gelangt dort an Grenzen, wo die zu leistenden Dimensionen die erwartbaren Kapazitäten auf absehbare Zeit bei weitem überschreiten. Und das trifft einfach sehr häufig dann zu, wenn es darum geht, bei im Grundsatz gleichbleibenden Verfahren (Verbrennung) die fossilen Energieträger durch erneuerbare zu ersetzen. Es wird viele Bereiche geben, in denen sich zeitnah schlicht keine wirtschaftliche Alternative zum Einsatz von Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen finden wird. Dementsprechend werden wir noch mindestens die nächsten 20-30 Jahre permanent mit einem Mangel an diesen Energieträgern zu tun haben. Dementsprechend wäre es einfach nicht sinnvoll, diese Knappheit noch zu verstärken dadurch, dass man auch dort auf Wasserstoff oder sogar e-fuels zurückgreift, wo auch technisch ausgereifte Alternativen zur Verfügung stehen. Dabei ist es dann völlig unerheblich, ob bei der theoretischen Verfügbarkeit von ausreichend Wasserstoff, die Brennstoffzelle die bessere Lösung wäre als die durchaus kritikwürdige Batterie. Dafür hätte man in den letzten 20 Jahren schon einen entsprechend massiven Kapazitätsausbau betrieben müssen. Wir haben aber real noch nicht die Sahara mit PV/CSP zugepflastert und auch aus Südamerika und Australien erreichen uns noch keine Schiffe mit Magnesiumhydridpaste in großen Mengen. Und selbst wenn wir das irgendwann endlich ans Laufen bekommen, dann wird es über lange Zeit nur dafür genügen, die Industrie zu versorgen, dann folgt die Luftfahrt und die erforderlichen regelbaren Kraftwerke, die wir brauchen werden, um Kohle und Erdgas in unserem Stromnetz durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Außerdem die netzunabhängige Stromversorgung, für die bisher weltweit Unmengen von Dieselgeneratoren zum Einsatz kommen. Sollten wir das alles wider Erwarten Mitte bis Ende des Jahrhunderts tatsächlich geschafft haben, können wir gerne nochmal völlig technologieoffen schauen, wodurch wir zukünftig die Batterien in unseren Elektroautos ersetzen können und ob wir genügenden Biogas zur Beheizung unserer Häuser zusammenbekommen, ohne dafür wertvolle Agrarflächen zu belegen.


Nur wird dann die Argumentation aufkommen, dass man doch schon die ganze Infrastruktur dafür hätte und der Neuaufbau alternativer Strukturen kostentechnisch nicht effizient wäre. Quasi genau die Diskussion, die man bereits jetzt führt (Umstellung von Sprit auf Alternativen). Persönlich denke ich, der Mix wirds machen. Jede Art der Energieversorgung hat ihre Vor- und Nachteile und Parallelstrukturen von vornherein aufzubauen und anzudenken, ist sinnvoller, als sich auf Teufel komm raus auf nur eine Variante einzuschießen.
Thomas
Genau davon spreche ich die ganze Zeit.
Broensen
ZITAT(Madner Kami @ 16. Jul 2023, 15:15) *
Nur wird dann die Argumentation aufkommen, dass man doch schon die ganze Infrastruktur dafür hätte und der Neuaufbau alternativer Strukturen kostentechnisch nicht effizient wäre.

Gerade das hat aber eher wenig mit Technologieoffenheit zu tun. Das Argument wird immer nur gebracht, um eben nichts ändern zu müssen.

Um bspw. das Tankstellennetz weiterhin für die Versorgung unseres Individualverkehrs nutzen zu wollen, kommen eben regenerativ erzeugte Energieträger einfach zu spät in ausreichenden Mengen an. Bis das soweit sein wird, kommen wir -zumindest übergangsweise- nicht am batterieelektrischen Auto vorbei. Auch dafür hätte man natürlich die vorhandene Struktur nutzen können, indem man statt auf Plug-In-Ladetechnik standardisierte Wechselakkus etabliert. Das hat sich aber eben technologieoffen nicht am Markt durchgesetzt. (Leider! Das hätte die Umstellung auf e-Mobilität gerade in Deutschland sehr vereinfacht.) Also wird der Bedarf an Tankstellen in Zukunft sinken und die Gesetze des freien Marktes diese Infrastruktur wohl so stark reduzieren, dass sie einfach nicht mehr in ausreichendem Maße vorhanden sein wird, wenn dann irgendwann mal ausreichen Wasserstoff für den Individualverkehr übrig sein sollte.

Zweites Beispiel sind die Gasnetze. Es wäre natürlich ideal, wenn wir es hinbekommen würden, diese einfach weiter zu nutzen und nur einerseits den eingespeisten Gas-Mix nach und nach auf erneuerbar generierte Gase umzustellen und andererseits die angeschlossenen "Endgeräte" auch dafür tauglich zu machen. Nur auch hier: Es ist einfach unrealistisch, in absehbarer Zeit ein halbwegs ausgeglichenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage regenerativ erzeugter Gase zu erreichen, so dass dies als reguläre Energieversorgung funktionieren kann. Das wird auf lange Sicht nur noch eine Nischenlösung sein können, die nicht für alle Haushalte funktionieren kann, sondern eher für einzelne Abnehmer im Rahmen einer gesamtheitlichen Energieversorgung, also bspw. BHKW zur Deckung von Lastspitzen in Nahwärmenetzen o.ä.


Wir können das natürlich alles immer noch technologieoffen angehen, nur muss man dann halt entweder in Kauf nehmen, dass Energie vorübergehend nahezu unbezahlbar sein wird oder die Klimaziele aufgeben. Für alles andere ist es inzwischen 20 Jahre zu spät.
Thomas
Schwarz-Weiss Malerei ist nie produktiv. Natürlich hat man es viele Jahre lang versäumt entsprechend zu arbeiten. Auch schon unter Rot-Grün in den 90ern. Nutzt es jetzt zu sagen: Das und das ist alternativlos.

Ich denke nicht.
Amorphium
ZITAT(Thomas @ 16. Jul 2023, 20:35) *
Schwarz-Weiss Malerei ist nie produktiv. Natürlich hat man es viele Jahre lang versäumt entsprechend zu arbeiten. Auch schon unter Rot-Grün in den 90ern. Nutzt es jetzt zu sagen: Das und das ist alternativlos.

Ich denke nicht.

Ja, an den 2 Jahren Rot-Grün in den 90ern lag's sicher, hauptsache man hat mal wieder abgelenkt
Malefiz
ZITAT(Thomas @ 16. Jul 2023, 20:35) *
Schwarz-Weiss Malerei ist nie produktiv. Natürlich hat man es viele Jahre lang versäumt entsprechend zu arbeiten. Auch schon unter Rot-Grün in den 90ern. Nutzt es jetzt zu sagen: Das und das ist alternativlos.

Ich denke nicht.


Das ist die falsche Frage: Die Frage ist : Was können wir jetzt tun und ändern um so gut es geht aus dem Schlamassel rauszukommen? Wenn die Antwort darauf davon abhängt, dass noch Technologien noch entwickelt oder industriell skalierbar werden müssen, ist die Antwort schlecht. Es zu spät um jetzt noch Weichen zu stellen.

Das heißt natürlich nicht, dass man diese Technologien komplett vergessen sollte, aber wenn wir unsere selbst auferlegten Ziele auch nur im Ansatz erreichen wollen können wir schlicht keinen Tag mehr warten.

Wollte man es richtig machen müsste man sogar noch viel radikaler vorgehen.
Thomas
@Amorphium
Ad hominem Argumentation. Halt dich raus aus der Diskussion, wenn du nichts sachliches beizutragen hast.

@Malefiz
Auch du verschließt dich wieder anderen Optionen in der Zukunft. Wenn wir JETZT per Gesetz alles Andere ausschließen, dann stehen wir in 30 Jahren wieder vor dem gleichen Dilemma: Wir erkennen, daß wir uns selbst Optionen genommen haben.
Malefiz
Wo spreche ich davon per Gesetz alles andere auszuschließen? Das hatte auch nirgends jemand vor?

Das Problem ist außerdem nicht, dass wir in 30 Jahren merken nur aufs zweitbeste Pferd gesetzt zu haben, sondern dass wir in 30 Jahren merken viel zu spät auf überhaupt ein Pferd gesetzt zu haben.

Wir haben keine Zeit auf Technologien zu warten die nicht heute schon marktreif und skalierbar sind. Natürlich sollen wir nicht alle anderen Technologien verbieten, aber heute müssen wir das Einsetzen was wir heute einsetzen können.
Amorphium
ZITAT(Thomas @ 16. Jul 2023, 22:59) *
@Amorphium
Ad hominem Argumentation. Halt dich raus aus der Diskussion, wenn du nichts sachliches beizutragen hast.

Mach ich gerne sobald mal der Whataboutism aufhört smile.gif
Bisschen weniger Ideologie und dann klappt das alles sicher.
Thomas
ZITAT(Malefiz @ 16. Jul 2023, 21:06) *
Wo spreche ich davon per Gesetz alles andere auszuschließen? Das hatte auch nirgends jemand vor?

Das Problem ist außerdem nicht, dass wir in 30 Jahren merken nur aufs zweitbeste Pferd gesetzt zu haben, sondern dass wir in 30 Jahren merken viel zu spät auf überhaupt ein Pferd gesetzt zu haben.

Wir haben keine Zeit auf Technologien zu warten die nicht heute schon marktreif und skalierbar sind. Natürlich sollen wir nicht alle anderen Technologien verbieten, aber heute müssen wir das Einsetzen was wir heute einsetzen können.


Nicht du willst alles andere per Gesetz ausschließen, sondern aktuell unsere Regierung. Und darum ging es hier urspünglich mal in der Argumentation. Und genau dagegen hat sich die BÖSE FDP gesperrt. Auch wenn die sonst eine Menge Bullshit verzapfen.


Malefiz
Unsere Regierung will sowas wie Wasserstoff basierte Lösungen verbieten? Davon höre ich jetzt aber zum ersten Mal. Was mir bekannt ist, ist das geplante Verbot vom Einbau von Heizungen die auf fossile Energieträger angewiesen sind, das ist auch absolut richtig.
Schweineferkel
Was sollte den explizit verboten werden?
Salzgraf
ZITAT(Thomas @ 16. Jul 2023, 23:16) *
ZITAT(Malefiz @ 16. Jul 2023, 21:06) *
Wo spreche ich davon per Gesetz alles andere auszuschließen? Das hatte auch nirgends jemand vor?

Das Problem ist außerdem nicht, dass wir in 30 Jahren merken nur aufs zweitbeste Pferd gesetzt zu haben, sondern dass wir in 30 Jahren merken viel zu spät auf überhaupt ein Pferd gesetzt zu haben.

Wir haben keine Zeit auf Technologien zu warten die nicht heute schon marktreif und skalierbar sind. Natürlich sollen wir nicht alle anderen Technologien verbieten, aber heute müssen wir das Einsetzen was wir heute einsetzen können.


Nicht du willst alles andere per Gesetz ausschließen, sondern aktuell unsere Regierung. Und darum ging es hier urspünglich mal in der Argumentation. Und genau dagegen hat sich die BÖSE FDP gesperrt. Auch wenn die sonst eine Menge Bullshit verzapfen.

das Gesetz gibt eine Maximalquote für fossile Brennstoffe für neue Heizungen vor. Wie die anderen 65% erbracht werden, ist technologieoffen und das seit Beginn der regierung Ziel:
ZITAT
Der Plan mit den 65%-EE-Anforderungen war bereits Teil des Koalitionsvertrags, dem die FDP zugestimmt hat. Damals aber noch mit dem Startdatum 2025. Im Koalitionsausschuss wenige Tage nach dem russischen Invasionsbeginn in der Ukraine trafen sich die Koalitionspartner aber und beschlossen gemeinsam, das Datum auf 2024 vorzuziehen. Das war gleichzeitig mit der Energiepauschale und Senkung der Steuer auf Sprit, du erinnerst dich sicher.


ZITAT
Das war laut dem erstem Gesetzentwurf, der Anfang 2023 bekannt wurde, bereits möglich: Du darfst jede Heizung behalten, die du hast, auch nach 2024. Du darfst deine Gasheizung auch jederzeit reparieren. D(...) Habeck sagt wörtlich: „Funktionierende Heizungen dürfen weiter genutzt werden und Kaputte dürfen so lange repariert werden, wie man sie reparieren kann.“

Du darfst du auch alles einbauen, was du willst. Die einzige Bedingung: 65 % der Energie muss aus erneuerbaren Energien stammen. So könntest du sogar theoretisch weiter eine Gasheizung betreiben, mit Biogas oder Wasserstoff – aber diese Dinge sind extrem teuer und noch Zukunftsmusik und werden sich ohnehin wahrscheinlich nie vergleichbar rentieren.


ZITAT
„Der FDP-Fraktion liegt kein Entwurf zum Verbot von Öl- und Gasheizungen vor. Dazu wird es auch nicht kommen“.

Der bau- und wohnungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Daniel Föst, verkündete auch, dass ein „generelles Verbot“ schlecht wäre und Hybridheizungen und Wasserstoff ausbremsen, der „falsche Weg wäre“. Dinge, die niemand gefordert hat und bereits in Habecks Heizgesetz drin stehen. Die FDP argumentierte hier gegen einen reinen BILD-Strohmann.


https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/s...ungsgesetz-fdp/
kato
Der Form halber:

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktu...egesetz-2184942

Infoseite der Bundesregierung dazu. Hierauf auch der Gesetzentwurf verlinkt - wenn sich jemand durch den Wust durchlesen will.

Es sind auch ein paar durchaus interessante Punkte im Gesetzentwurf, die ich im öffentlichen Diskurs bisher nicht gesehen hab, weil sie vermutlich auf Bildzeitungsniveau nicht verstanden werden. Darunter beispielsweise auch eine Beschränkung der Verwendung von Futterpflanzen in Biogas-Vergärungsanlagen, einen Zwang zum Heizungs-Neubau und damit den neuen Regelungen bei Ein-/Zweifamilienhäusern bei Eigentümerwechsel (viel Spaß beim Erben dann), sehr seltsam anmutende Ausnahmeregelungen für Wohnungseigentümer über 80 Jahren (viel Spaß beim Übertragen des Wohneigentums auf die Eltern) oder auch mal wirklich seltsame Regelungen zu Kosten bei Betrieb von Heizungen mit Biogas oder Wasserstoff (die dafür sorgen dass kein Eigentümer je welche einbauen wird, weil er kaum Einbaukosten umlegen darf und vor allem Betriebs-/Treibstoffkosten über eine Strompreisabhängige Deckelung hinaus selbst zu tragen hat).
Madner Kami
Genau hier ist das Verbot dieser Heizmethoden durch die Hintertür:

ZITAT
Du darfst du auch alles einbauen, was du willst. Die einzige Bedingung: 65 % der Energie muss aus erneuerbaren Energien stammen. So könntest du sogar theoretisch weiter eine Gasheizung betreiben, mit Biogas oder Wasserstoff – aber diese Dinge sind extrem teuer und noch Zukunftsmusik und werden sich ohnehin wahrscheinlich nie vergleichbar rentieren.


Diese spezielle Heizungsmethode wurde warum gewählt? Weil Gas und Öl billig waren. Wird die Versorgung jetzt merklich teurer, kann das für so manche Heizung das faktische Aus bedeuten. Hier rächt sich die Politik der vergangen Jahre, die den Leuten Anreize gegeben hat sich für Öl und Gas zu entscheiden.
xena
Es war schon vom Vorgängergesetz so bestimmt, dass Ölheizungen spätestens ab, ich glaube 2026, nicht mehr neu eingebaut werden dürfen. Das neue Gesetz hält sich strikt daran. Es gab auch vorher schon die Pflicht alte Heizungen durch modernere, effektivere zu ersetzen. Hier wird ein Riesen Bohei gemacht um nichts. Im Prinzip geht dieses Gesetz nur den logischen Schritt weiter um um den Weg weiter zu beschreiten, der schon in der großen Koalition beschlossen und in ein Gesetz gegossen wurde. Ja, will man das Klima noch retten, muss man etwas tun und so langsam merkt es jeder. Dass es jetzt so knall hart wird, hängt mit der Bummelei der großen Koalition zusammen. In anderen Ländern, wo im Winter kräftig geheizt werden muss, wie in Skandinavien, ist man schon viel weiter. Dieses Querschießen der Union ist unredlich, weil sie mit dabei waren, die den Weg zu dieser Verschärfung geebnet haben.
Malefiz
ZITAT(Madner Kami @ 17. Jul 2023, 13:51) *
Diese spezielle Heizungsmethode wurde warum gewählt? Weil Gas und Öl billig waren. Wird die Versorgung jetzt merklich teurer, kann das für so manche Heizung das faktische Aus bedeuten. Hier rächt sich die Politik der vergangen Jahre, die den Leuten Anreize gegeben hat sich für Öl und Gas zu entscheiden.



Aber was soll das jetzt für die Zukunft bedeuten? Was haben die Verfehlungen der vergangenen Jahren mit "Technologieoffenheit" und Aufbauen von Parallelstrukturen für die Zukunft zu tun?
goschi
wer Technologieoffenheit fordert meint damit idR doch nur "hauptsache ich muss jetzt nichts ändern"
Das ist ja vor allem in der FDP, aber auch Teilen der Union das Buzzword um jetzt nichts zu tun, weil ja irgendwann die Deus Ex Technologia kommen wird, die alle Probleme löst und wenn nicht, ist es anderer ihr Problem.

Nein, Technologieoffenheit einfordern geht nicht, wenn die Rahmenbedingungen so kritisch sind, wie sie betreffend Klima längst sind! Ja es gibt keine perfekte lösung, aber sehr wohl sehr viele offensichtlich, nachweisbar schlechte und die gilt es zu stoppen.

Daher ist dieses gerede um Technologieoffenheit doch nur ein Strohmann, man hofft auf die übernächste Revolution, die die meisten Technik-Experten sagen dass sie gar nicht möglich ist (und nein, Technologie fällt nicht vom Himmel) oder nutzt es primär als Ausrede, weil man weitermachen will wie bisher.

Wir können ziemlich gut Extrapolieren, was in den nächsten 10-30 jahren technologisch möglich sein wird, da kommen keine totalen Überraschungen auf uns zu und daher kann man auch sagen, was mit Potential versehen ist und was nicht.
Zudem muss man gesetze für jetzt beschliessen, nicht für in 30 jahren, denn die kacke brodelt wortwörtlich jetzt schon (gerade zB bei mir mit 37°C)
Madner Kami
ZITAT(goschi @ 17. Jul 2023, 16:46) *
Wir können ziemlich gut Extrapolieren, was in den nächsten 10-30 jahren technologisch möglich sein wird, da kommen keine totalen Überraschungen auf uns zu und daher kann man auch sagen, was mit Potential versehen ist und was nicht.
Zudem muss man gesetze für jetzt beschliessen, nicht für in 30 jahren, denn die kacke brodelt wortwörtlich jetzt schon (gerade zB bei mir mit 37°C)


Da gehts dir ja noch gut. Das Außenthermometer meiner Wetterstation verweigert bei 50°C+ den Dienst. Das habe ich bei mir auf dem Balkon (dank "Milchplexiglas" als Überdachung) spätestens ab etwa 14Uhr erreicht und das hält bis gut 19 Uhr so an. Jedenfalls, die traurige Wahrheit ist, dass wir jetzt die Zeche für die letzten Jahre und Jahrzehnte an Nichtstuns zahlen und das auch zahlen müssen. Zynischerweise muss man auch sagen, dass diejenigen die die damaligen Regierungen gewählt haben, jetzt mit am meisten Aufheulen.
Thomas
Ein Beispiel zu Technologieoffenheit. Und ja. Weil ich gerade müde bin, bemühe ich den Wasserstoff, weil ich DIESES EINE Beispiel auswendig abrufen kann. Und nein. Noch einmal zum mitmeisseln: Wasserstoff ist nicht das allein seligmachende Heilmittel. Auch die WP hat ihre Berechtigung.

Eine Menge Wasserstoffprojekte die gerade in industriellem Maßstab angelegt werden, sind blaue Wasserstoffprojekte. Siehe auch RedIIGreen von Shell. Diese sind jedoch so angelegt, daß sie grünen Wasserstoff produzieren werden, sobald der entsprechende Strom vorhanden ist. Und auch dafür gibt es konkrete Pläne.

Den genauen Wortlaut aus der letzten Vorlage hierzu kenne ich noch nicht. In der vorletzten war blauer Wasserstoff jedoch explizit ausgeschlossen. Damit würde eine weitere Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet verhindert bzw. mangels industriellem Interesse soweit runtergefahren, daß hier auf lange Zeit keine Fortschritte erzielt würden.

DAS ist Technolgieoffenheit. Nicht "weiter Öl verheizen".


Und spätestens im Herbst wird es richtig Zoff geben. AFAIR will man dann nämlich blauen Wasserstoff zu grünem erklären, wenn er mit Atomstrom gemacht wird. Weil ja Atomstrom grün ist. Dank Taxonomie. Eine der dämlichsten Ideen der letzten Jahre.
Nite
ZITAT(goschi @ 17. Jul 2023, 16:46) *
wer Technologieoffenheit fordert meint damit idR doch nur "hauptsache ich muss jetzt nichts ändern"
Das ist ja vor allem in der FDP, aber auch Teilen der Union das Buzzword um jetzt nichts zu tun, weil ja irgendwann die Deus Ex Technologia kommen wird, die alle Probleme löst und wenn nicht, ist es anderer ihr Problem.

Diejenigen die immer von Technologieoffenheit reden sind dieselben die ausnahmslos jede neue Technologie bekämpfen sobald sie marktreif wird und ernsthaft das Potential für Veränderungen hätte wink.gif
Broensen
ZITAT(Madner Kami @ 17. Jul 2023, 17:02) *
ZITAT(goschi @ 17. Jul 2023, 16:46) *
(gerade zB bei mir mit 37°C)
Da gehts dir ja noch gut. Das Außenthermometer meiner Wetterstation verweigert bei 50°C+ den Dienst. Das habe ich bei mir auf dem Balkon (dank "Milchplexiglas" als Überdachung) spätestens ab etwa 14Uhr erreicht und das hält bis gut 19 Uhr so an.

Liebe Grüße aus dem verregneten Ruhrpott mit derzeit 16° Außentemperatur. thefinger.gif

ZITAT(Thomas @ 17. Jul 2023, 18:24) *
In der vorletzten war blauer Wasserstoff jedoch explizit ausgeschlossen. Damit würde eine weitere Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet verhindert bzw. mangels industriellem Interesse soweit runtergefahren, daß hier auf lange Zeit keine Fortschritte erzielt würden.

Mangels industriellem Interesse??? Im Vergleich zum zeitnah sich abzeichnenden Bedarf an Wasserstoff für die Industrie, spielen die paar H-ready Gasheizungen, die jetzt ggf. nicht verbaut werden dürfen, diesbezüglich nun wirklich keine relevante Rolle.

Das ganze Thema "H-ready" Gasheizungen ist sowieso eigentlich nur für Anlagen mit eigenem Gastank wirklich relevant, denn dass die Stadtgas-Verteilernetze in absehbarer Zeit auf Wasserstoff umgestellt werden, ist eine unrealistische Erwartung, die nur aufrecht erhalten wird, um eben diese Infrastruktur noch möglichst lange mit Erdgas weiter nutzen zu können. Es werden aktuell immer noch neue Gasheizungen eingebaut, für die man mit einer Nutzungsdauer von 30 Jahren kalkuliert. Was meinst du, was los wäre, wenn jetzt die Stadtwerke in fünf Jahren anfangen, alle Anschlüsse zu sperren, die keine H-ready-Geräte haben, damit sie auch tatsächlich Wasserstoff einleiten können? Dagegen wäre der aktuelle populistische Aufruhr noch vergleichsweise harmlos.
Nite
#neuland auch bei den US-Streitkräften:
ZITAT
POLICY/SECURITY/TECH
‘Millions’ of sensitive US military emails were reportedly sent to Mali due to a typo
/ A Dutch entrepreneur says he’s been trying to alert US military officials to the leak for a decade.

For over 10 years, millions of emails associated with the US military have been getting sent to Mali, a West African country allied with Russia, due to a typo, according to a report from the Financial Times. Instead of appending the military’s .MIL domain to their recipient’s email address, people frequently type .ML, the country identifier for Mali, by mistake.
[...]
Zuurbier won’t be able to intercept these emails for much longer, however. Once his 10-year contract with Mali ends on Monday, authorities in Mali will be able to gain access to the emails.
[...]

The Verge
Thomas
ZITAT(Broensen @ 17. Jul 2023, 18:37) *
ZITAT(Madner Kami @ 17. Jul 2023, 17:02) *
ZITAT(goschi @ 17. Jul 2023, 16:46) *
(gerade zB bei mir mit 37°C)
Da gehts dir ja noch gut. Das Außenthermometer meiner Wetterstation verweigert bei 50°C+ den Dienst. Das habe ich bei mir auf dem Balkon (dank "Milchplexiglas" als Überdachung) spätestens ab etwa 14Uhr erreicht und das hält bis gut 19 Uhr so an.

Liebe Grüße aus dem verregneten Ruhrpott mit derzeit 16° Außentemperatur. thefinger.gif

ZITAT(Thomas @ 17. Jul 2023, 18:24) *
In der vorletzten war blauer Wasserstoff jedoch explizit ausgeschlossen. Damit würde eine weitere Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet verhindert bzw. mangels industriellem Interesse soweit runtergefahren, daß hier auf lange Zeit keine Fortschritte erzielt würden.

Mangels industriellem Interesse??? Im Vergleich zum zeitnah sich abzeichnenden Bedarf an Wasserstoff für die Industrie, spielen die paar H-ready Gasheizungen, die jetzt ggf. nicht verbaut werden dürfen, diesbezüglich nun wirklich keine relevante Rolle.

Das ganze Thema "H-ready" Gasheizungen ist sowieso eigentlich nur für Anlagen mit eigenem Gastank wirklich relevant, denn dass die Stadtgas-Verteilernetze in absehbarer Zeit auf Wasserstoff umgestellt werden, ist eine unrealistische Erwartung, die nur aufrecht erhalten wird, um eben diese Infrastruktur noch möglichst lange mit Erdgas weiter nutzen zu können. Es werden aktuell immer noch neue Gasheizungen eingebaut, für die man mit einer Nutzungsdauer von 30 Jahren kalkuliert. Was meinst du, was los wäre, wenn jetzt die Stadtwerke in fünf Jahren anfangen, alle Anschlüsse zu sperren, die keine H-ready-Geräte haben, damit sie auch tatsächlich Wasserstoff einleiten können? Dagegen wäre der aktuelle populistische Aufruhr noch vergleichsweise harmlos.



Schöneer Gedankengang deinerseits. Reiner Spekulatius auf vielen Ebenen.

Wie war das noch mit Argumenten und Whataboutism?
Seneca
Studie der HWR Berlin: Für eine größere und bessere Bundeswehr würden die Bürger mehr zahlen. Die Forscher haben 1800 repräsentativ ausgewählte Bürger befragt: Würden Sie persönlich zusätzlich mehr Geld für die Aufrüstung der Bundeswehr, eine europäische Armee und einen Raketen-Abwehrschirm bezahlen – und wenn ja, wie viel? Damit die Bundeswehr 25 Prozent mehr Soldaten und Ausrüstung bekommt, würden die Befragten im Schnitt 83,40 Euro pro Jahr bezahlen - also 3,4 Extra-Miliarden. Zusätzlich würde die Bürger Geld für einen Raketenschutzschirm und eine EU-Armee geben.
Interessant: AfD-Wähler und Linke-Wähler würden fast nichts geben. (Meine Einschätzung: Vermutlich geht deren Spendengeld -wenn sie überhaupt was geben- lieber nach Moskau.)

ZITAT
Die aggregierten Zahlungsbereitschaften haben offenbart, dass weite Teile der Bevölkerung einer Anhebung von Steuern und Abgaben zur Finanzierung weiterer Maßnahmen zur Steigerung von Sicherheit und Verteidigung aufgeschlossen gegenüberstehen. Für eine Anhebung der Truppenstärke, die Gründung einer europäischen Armee und die Installation eines europäischen Schutzschirms könnten jährlich zusätzlich mehr als 11 Mrd. Euro verausgabt werden – den Präferenzen der Bevölkerung entsprechend.

https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jah...rteidigung.html
Malefiz
ZITAT(Thomas @ 17. Jul 2023, 21:57) *
Schöneer Gedankengang deinerseits. Reiner Spekulatius auf vielen Ebenen.

Wie war das noch mit Argumenten und Whataboutism?


Das war kein Spekulatius, es waren mehrere Argumente und nirgendwo kam Whataboutism vor.

Deutschland ist übrigens ziemlich weit drin im Wasserstoff Game. Da wird jede Menge investiert, auch von der Politik. Es bleibt aber dabei, dass auf absehbare Zeit nicht ausreichen grüner Wasserstoff / e-Fuels zur Verfügung stehen werden um private Bedürfnisse damit abzudecken. Damit sind diese Dinge für die mittelfristige Planung schlicht raus. Langfristig ist das etwas anderes, aber damit brauchen wir uns aktuell nicht befassen. Da kann man dann drüber nachdenken, wenn zB diskutiert wird Gasinfrastruktur zurückzubauen, die H2 tauglich wäre.
Sensei
PLUS:
Das Heizen mittels H2 wird auch weiterhin, rein prinzipienbedingt, 2-5x so energieintensiv und teuer wie mittels WP sein.

Aber es verbietet dir ja niemand einen H2 Tank in den Garten zu stellen...
Nite
ZITAT(Sensei @ 17. Jul 2023, 23:01) *
PLUS:
Das Heizen mittels H2 wird auch weiterhin, rein prinzipienbedingt, 2-5x so energieintensiv und teuer wie mittels WP sein.

Mehr zahlen um es den Grünen so richtig zu zeigen wink.gif
Auf dem Niveau ist man doch auch in D-Land mittlerweile angekommen smile.gif
Broensen
ZITAT(Thomas @ 17. Jul 2023, 21:57) *
Schöneer Gedankengang deinerseits. Reiner Spekulatius auf vielen Ebenen.

Wie war das noch mit Argumenten und Whataboutism?
Ergänzend zu Malefiz:
ZITAT(Thomas @ 17. Jul 2023, 18:24) *
Damit würde eine weitere Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet verhindert bzw. mangels industriellem Interesse soweit runtergefahren, daß hier auf lange Zeit keine Fortschritte erzielt würden.
Und das ist also hingegen eine Fakten-basierte Aussage ohne Spekulation deinerseits?


ZITAT(Sensei @ 17. Jul 2023, 23:01) *
Das Heizen mittels H2 wird auch weiterhin, rein prinzipienbedingt, 2-5x so energieintensiv und teuer wie mittels WP sein.
Luft/Wasser-Wärmepumpen sind nicht überall eine gute Lösung. Sie können nur eine begrenzte Temperaturerhöhung generieren und kommen deshalb nur dort in Frage, wo geringe Vorlauf-Temperaturen kein Problem darstellen. Das ist aber nicht überall gegeben. Bspw. in denkmalgeschützten Fachwerkhäusern lassen sich kaum Flächenheizungen installieren, die mit niedriger Vorlauf-Temperatur arbeiten können, wobei es selbst dazu Lösungen gibt. In meiner schönen mittelalterlichen Altstadt hier ist aber auch das Aufstellen/-hängen von Außengeräten untersagt. Und da logischerweise in den engen Gassen wenig Potential für Geothermie-Bohrungen besteht, ist die Wärmepumpe hier somit keine Option.

Aber das ist und bleibt ein Sonderfall, der auf mittlere Sicht über Nah- und Fernwärmenetze gelöst werden muss, während wenige Einzelobjekte wahrscheinlich dann langfristig von Gas auf Wasserstoff umgestellt werden. Aber das sind verschwindend geringe Anteile. Die absolute Mehrheit der Gebäude in Deutschland wird so nachgerüstet werden müssen, dass sie regenerativ-elektrisch beheizt werden können, in den allermeisten Fällen unterstützt durch Wärmepumpentechnik. Die Alternative dazu wird der teure Sonderfall sein.
Xizor
ZITAT
A US soldier is being held in North Korea after crossing the border without authorisation, the US military has confirmed
The soldier was being escorted back to the US for disciplinary reasons before he turned around at the airport and joined a border tour, an official tells CBS News
A witness who was part of the same tour group tells CBS the soldier laughed before running towards North Korea
"I thought it was a bad joke at first, but when he didn't come back, I realised it wasn't a joke," the witness says
US officials tell CBS the man is Private 2nd Class Travis King, who was earlier named in South Korean media
A spokesperson for the US military said they "are working with our Korean People's Army (KPA) counterparts to resolve this incident”

https://www.bbc.com/news/live/world-asia-66234882
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