ZITAT(Elbroewer @ 21. Jul 2023, 21:24)
Ich halte mich an den Duden. [..] Aber ich habe den Eindruck, dass mir hier was übergestülpt werden soll.
die letzte Rechtschreibereform also angenommen um sie zugleich abzulehnen?
Natürlich ist gendergerechte Sprache "künstlich", sie soll ja ein Problem lösen, das die normale Deutsche Sprache hat, gerade (Berufs-) Bezeichnungen, diese sind nämlich oft bewusst (durch den Duden, bzw dahinterstehende Sprachvereine aktiv gesteuert
) Männlich, also eben sehr exklusiv und nicht inklusiv.
Man kann dazu stehen wie man will, aber man sollte sich schon bewusst sein, dass die Geschlechtsform von Begriffen in der Deutschen Sprache durchaus sehr politisch geprägt wurden, auch in der Vergangenheit.
Gendergerechte Sprache will ja eigentlich nicht beeinflussen wie wir reden, das kann man eh nicht.
Es geht darum wenigstens offizielle Kommunikation inklusiver zu machen.
Niemand verbietet jemandem weiterhin "die Ärzte" zu sagen oder zu schreiben, aber es schadet eben nicht, sich der Sprache etwas bewusster zu sein, die man verwendet, da finde ich auch @Merowingers Lösung schön, einfach erratisch die Geschlechtsform variieren oder, wie ich es gerne machte, bewusst das generische Femininum verwenden
Sprache hat Einfluss auf unser Denken, dazu gibt es viel Forschung und eigentlich wenig fachlichen Widerspruch und darauf zielt gendergerechte Sprache, dies zu durchbrechen, es gibt eben auch Astronautinnen und Fussballerinnen, aber eben auch Pfleger und Kindergärtner.
Übrigens, der Duden ist immer nur eine Verkörperung der Vergangenheit, nie der Zukunft, er hält nur fest was bisher üblich war, denn im Grunde dokumentiert er nur nachträglich die Vergangenheit.
Sich stur nur daran zu halten ist also ein durchaus hinterfragenswertes Vorhaben, wenn man es konsequent durchdenkt.
Aber: der Duden lehnt gendergerechte Sprache nicht ab, er hat sie nur noch nicht amtlich aufgenommen als Rechtschreibevorgabe, weist aber durchaus darauf hin, dass es sie gibt und kritisiert dies auch nicht
https://www.duden.de/sprachwissen/sprachrat...-SprachgebrauchP.S. die einzig lautstarke Minderheit die dahingehend gerade wirklich lautstark mobil macht, ist die die generell Geschlechterneutrale/-offene Sprache verhindern will. Von progressiver Seite wird das Thema eigentlich erstaunlich unaufgeregt behandelt, vor allem so, dass es die allermeisten gar nicht betrifft (ja mei okay, Studierendenparlamentarier:innen in einer einzelnen Uni)