ZITAT(sailorGN @ 11. Feb 2015, 08:38)
@Kameratt: Kam diese "Maßnahme" über die Ankündigung hinaus? Nein. Sie wurde nie rechtskräftig, geschweige denn umgesetzt. Deshalb ist es einfach lächerlich, sich immer wieder darauf zu berufen.... achja, auch ein schönes Detail daran: Der Böse Westen, der den Konflikt ja "anheizt", hat sich intensivst dafür eingesetzt, dass es eben nur bei einer Ankündigung blieb^^. Weiteres schönes Detail: Nach den Parlamentswahlen ist vom "Faschismus" ja nicht viel geblieben, schon erstaunlich, wo doch alle Ukrainer (ausser in den sog. "Volksrepubliken") nationalistische Faschisten oder faschistische Nationalisten, aber auf alle Fälle Söldner der USA sind...
Ja, das ganze war wirklich lächerlich. Wenn eine neue (Übergangs(!!!)-)Regierung gleich als eine der ersten Amtshandlungen keine 24-Stunden nach einem Putsch ein Gesetz auf den Weg bringt, der die Minderheitenrechte beschneidet, für die 20 Jahre lang gekämpft wurde, dann ist die Signalwirkung verheerend. Das offenbart dann sogleich, aus welcher Richtung der Wind weht. Im bösen Westen hat man das ja auch erkannt und die Revoluzzer in der Hinsicht zur Mäßigung aufgerufen, weil es ihm klar war, welchen Schaden man damit anrichtet, nur war es an dem Punkt schon zu spät.
ZITAT(Almeran @ 11. Feb 2015, 08:04)
ZITAT(Kameratt @ 11. Feb 2015, 06:48)
Und das war ja völlig unbegründet, weil es auch nicht die erste Maßnahme der neuen Putschregierung war, Russisch zu verbieten und rechte Burschen keinerlei Einfluss gehabt haben.
1. Wenn es um den Einfluss 'rechter Burschen' geht, sollte Russland wirklich mal vor der eigenen Haustür kehren ...
2. Ist auch ein Russisch-Verbot oder rechter Einfluss kein Grund, in der Ukraine einzumarschieren. Da hat sich Russland schlicht rauszuhalten. Das ist nicht mehr die Sowjetunion.
1. Der Einfluss 'rechter Burschen' ist in Russland wesentlich geringer als in der Ukraine.
2. Das stimmt. Dann wären die Proteste auf der Krim und im Osten niedergewalzt worden und es wäre Ruhe.
ZITAT(goschi @ 11. Feb 2015, 11:17)
Welche "entscheidende Rolle" haben denn die "Faschisten" danach gespielt? Welchen relevanten Einfluss auf die Geschehnisse hatten und haben sie denn? Ich meine ausser der Rolle als Rechtfertigung für die russische Propaganda zu dienen...
Ganz konkret bitte sehr und nicht mit "ja also da waren welche in der Übergangsregierung"
Chef des nationalen Sicherheitsrates und der Generalstaatsanwalt waren schon genug.
ZITAT
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Oppositionsbündnis mit Swoboda
Klitschko und die Vaterlandspartei sind ein offizielles Bündnis mit Swoboda eingegangen, die in Deutschland gute Kontakte zur NPD pflegt. So empfing zum Beispiel die NPD-Fraktion im sächsischen Landtag im Mai letzten Jahres eine Swoboda-Delegation.
Swoboda selbst stellt nun mehrere Regierungsmitglieder, darunter den Vizechef der Regierung und den Generalstaatsanwalt. Der Chef des "Rechten Sektor", Dmitrij Jarosch, ist nun Vizechef des nationalen Sicherheitsrates, der wiederum vom Sicherheitsbeauftragten des Maidan, Andrej Parubi, geleitet wird - auch er ein Swoboda Gründungsmitglied. Parteichef Oleh Tjahnibok schimpfte einst über die "russisch-jüdische Mafia", die die Ukraine kontrolliere.
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http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/201...ukraine357.htmlParubij selbst ist ein Paradebeispiel für die Verquickung ukrainischer Nazis mit den "Volksparteien", was auch Anton Schechovzov oft genug unterstrichen hat.
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Kiew - Ein erstes Bataillon der Nationalgarde ist in die Ostukraine entsandt worden. Das meldete der Chef des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Andrej Parubij, auf seiner Facebook-Seite. Die Soldaten seien "sehr kämpferisch" und bereit, die Ukraine "an der Front" zu verteidigen. Der Schritt erfolgte einen Tag, nachdem das Ultimatum der ukrainischen Regierung an die Separatisten abgelaufen ist.
Parubij ist Mitglied der Vaterlandspartei von Julija Timoschenko und war Mitbegründer der rechtsextremen Sozial-Nationalen Partei, aus der die heutige Swoboda-Partei hervorging. Während der Proteste in Kiewwar Parubij als Kommandeur des Maidan bekannt, der eng mit dem Führer des paramilitärischen Rechten Sektors, Dmytro Jarosch, zusammenarbeitete.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukra...n-a-964547.htmlZITAT
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Die Sozial-Nationale Partei der Ukraine
Eine weitere ursprünglich marginale, aber – wie sich später herausstellte – wichtige ukrainische rechtsradikale Gruppierung der 1990er Jahre war die Vorgängerorganisation der unten beschriebenen Allukrainischen Vereinigung »Swoboda« (Freiheit) – die Sozial-Nationale Partei der Ukraine (SNPU), welche den offiziellen Status einer registrierten politischen Partei 1995 erlangte. Die SNPU war 1991 in Lwiw von Jaroslaw Andruschkiw, Andrij Parubij und Oleh Tjahnybok gegründet worden, wobei die beiden letztgenannten, zunächst wenig bekannten Politiker in den vergangenen Jahren zu prominenten öffentliche Figuren der Ukraine avancierten. 1993 wurde die Organisation bekannt durch ihre Ankündigung einer Bildung von »Volkskameradschaften«, deren Mitglieder, in schwarze Uniformen gekleidet, Krawalle vor dem Parlament inszenierten. Anzumerken ist, dass von den hier vorgestellten ukrainischen nationalistischen Parteien die SNPU sich am wenigsten bemühte, bestimmte neofaschistische Aspekte ihrer Ideologie zu verbergen. Die offizielle Bezeichnung der Partei-Ideologie – »Sozial-Nationalismus« – wird von vielen Interpreten als Anspielung auf den Nationalsozialismus, also die Ideologie der NSDAP, verstanden. Das offizielle Symbol der SNPU war eine modifizierte Wolfsangel, wie sie u. a. von der SS-Division »Das Reich« während des Zweiten Weltkriegs sowie von einer Reihe europäischer neofaschistischer Organisationen nach 1945 verwendet wurde bzw. wird. In den Leitlinien der SNPU wurde die spiegelbildliche Wolfsangel im damaligen Parteiwappen als Kombinationen der Buchstaben »I« und »N« gedeutet und zur Abkürzung der Phrase »Idee der Nation« erklärt. Einer der jüngeren Führer der SNPU-Nachfolgepartei »Freiheit« in Lwiw Jurij Michaltschyschyn verwendet den LiveJournal- und Email-Namen nachtigal88 (nur ein »L«). Diese Formel spielt nicht nur auf das sogenannte Bataillon Ukrainische Gruppe Nachtigall der Wehrmacht von 1941, sondern auch auf den rechtsextremen Geheimcode »88« an – also den achten Buchstaben des Alphabets, d. h. »HH« für »Heil Hitler!« Das politische Programm der SNPU zeichnete sich durch seinen offen revolutionären Ultranationalismus aus. Es forderte eine Machtübernahme, falls nötig, mit Gewalt, und sah den russischen Staat als Grund für – so wörtlich im Parteiprogramm – »alle Leiden in der Ukraine«. Darüber hinaus war die SNPU eine Partei, die Neonazi-Skinheads und Hooligans für sich zu gewinnen begann. In der breiten Öffentlichkeit blieb die Unterstützung für die Partei in den 1990er Jahren dagegen gering. Im Vorfeld der Parlamentswahlen von 1998 schloss sich die SNPU mit der Allukrainischen Politischen Vereinigung »Staatliche Unabhängigkeit der Ukraine« (SUU) zum rechtsextremen Wählerblock »Weniger Worte« zusammen. Dieser Block erhielt bei der 1998er Wahl zur Werchowna Rada allerdings nur 0,16 % der Stimmen, wobei der Stimmanteil in keinem Wahlkreis höher als 1 % lag. Trotz des Scheiterns des Blocks auf nationaler Ebene wurde einer der Gründer der SNPU, der spätere Parteichef Oleh Tjahnibok, in Lwiw per Direktmandat ins Parlament gewählt. Dieser damals wenig beachtete Erfolg der SNPU erwies sich als schicksalshaft. War es doch Tjahnibok, der im neuen Jahrhundert die nunmehr als Allukrainische Union »Freiheit« auftretende Partei zu bislang ungekannten Wahlerfolgen für die Rechtsextremisten führte. [...]
http://www.bpb.de/internationales/europa/u...aine-der-1990er