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Kameratt
ZITAT(Schwabo Elite @ 18. Feb 2016, 10:11) *
ZITAT(Kameratt @ 18. Feb 2016, 08:39) *

Bis 1991 waren diese Staaten ein Teil der Sowjetunion und folglich konnte sie dort schalten und walten, wie sie wollte (auch wenn den Republiken in der Verfassung formal ein Austrittsrecht eingeräumt wurde). Ein anderer Staatsmann anstelle Gorbatschows hätte die Provinzen mit Panzerrrn einfach plattmachen können und die ganze Welt hätte das zu akzeptieren gehabt. Es ist aber eben anders gekommen, weil in Moskau Politiker an der Macht waren, die anders tickten, als es Morgenthau & Co für möglich hielten.
Wenn du eine gewaltsame Unterdrückung für etwas besseres hälst als eine Finnlandisierung oder Österreichisierung (die du scheinbar überlesen hast), dann weiß ich auch nicht weiter. Das sind eigentlich ziemlich gute Beispiele für Staaten, die es geschafft haben, die eigene Souveränität zu wahren, ohne dabei ein Problem für die angrenzenden Großmächte/Militärbündnisse darzustellen. Das Ergebnis ist eben eine wirklich nachhaltige außenpolitische Stabilität.

Die Neutralität Österreichs hat nun wirklich gar nichts mit der Finnlandisierung zu tun. Da solltest Du die Umstände genauer differenzieren.

Österreich wurde während des Zweiten Weltkriegs besetzt und hatte so die Chance als ein geteiltes Land wie Deutschland zu enden. Mit vollem Programm wie Mitgliedschaft im Warschauer Pakt, RGW und einer bewachten Grenze mitten im Land. Und es zeigt eben, dass man mit einer Neutralitätspolitik auch ziemlich gut fahren und sogar Vorteile aus der Kooperation mit allen Großmächten ziehen kann.
ZITAT(Schwabo Elite @ 18. Feb 2016, 10:11) *
Und Finnland ist eben kein Staat, der es geschafft hat seine Souveränität zu wahren. Der Begriff "Finnlandisierung" drückt ja genau das aus. Finnland wurde von der UdSSR gezwungen sich pro-sowjetisch in der Verteidigungs- und in der Wirtschaftspolitik auszurichten, um einer Besatzung und letzlich einer Annexion zu entgehen. Mehr noch als die Staaten des Warschauer Paktes war Finnland daher zwar offiziell neutral und unabhängig, aber die gesamte finnische Politik im Kalten Krieg zielte darauf ab die UdSSR nicht zu verärgern, weil sonst eine Okkupation oder gar Annexion drohte.

Das soll doch wohl ein Witz sein, dass Finnland weniger souverän als die WaPa-Staaten war? Finnland konnte über sein politisches System frei bestimmen, war kapitalistisch, unterhielt selbstständig Beziehungen zu westlichen Staaten und hatte keine fremden Truppen im Land. Davon konnten die WaPa-Staaten nur träumen.
ZITAT(Schwabo Elite @ 18. Feb 2016, 10:11) *
Und genau das ist das Problem bei Deiner Sicht auf russische und sowjetische Außenpolitik. Indem Du die Unfreiheit der Balten und der Finnen als rechtmäßig oder gar als Freiheit definierst, legitimierst Du den Imperialismus der Sowjetunion und Russlands. Du heißt damit Putins Vorgehen gut, nichts anderes. Sonst würdest Du die Annexion des Baltikums nicht als rechtens und die Knebelung Finnlands nicht als Souvernänität bezeichnen.

Dann sind wohl auch solche Größen der internationalen Politik wie Kissinger und Brzezinski in Wahrheit sowjetische Imperialisten, weil sie sich für eine Finnlandisierung der Ukraine aussprechen.
ZITAT(Schwabo Elite @ 18. Feb 2016, 10:32) *
ZITAT(Kameratt @ 18. Feb 2016, 08:39) *
Also bitte, die Baltischen Staaten hätte man noch viele Jahrhunderte halten können, wenn man es gewollt hätte. Und hätte es wahrscheinlich auch getan, wenn man gewusst hätte, dass keine 15 Jahre später dort die NATO sein wird. Weiterhin war es ja auch nicht so, dass alle Republiken die Auflösung der SU wollten. Weißrussland musste man fast schon mit Gewalt dazu zwingen und die Sowjetunion bestand dort im Kleinen noch viele Jahre weiter. Eine Auflösung als Frontbegradigung ist wie aus Angst vor dem Tod Selbstmord zu begehen...
Nein, die UdSSR Bestand nicht "jahrelang" weiter. Die Balten erklärten zwar 1990 ihre Unabhängigkeit, aber diese wurde erst 1991 anerkannt. Die UdSSR löste sich noch im gleichen Jahr, am 26. Dezember, auf. Zuvor hatte aber z. B. der Oberste Sowjet von Litauen bereits die Unrechtmäßigkeit der Okkupation und Annexion erklärt, was Gorbatschow so akzeptierte. Allerdings hinderte das die Hardliner im KGB nicht daran baltische Grenzsoldaten zu ermorden, um die beginnende Losläsung von der UdSSR zu stoppen.

Im nächsten Schritt erklärten im März 1991 die verbliebenen Sowjetrepubliken im Sowjetreferendum, dass die UdSSR erhalten bleiben solle. Aber Jelzin hatte andere Pläne, spätestens mit dem Militärputsch im August 1991 war dann klar, dass die UdSSR dem Untergang geweiht war. Denn die UdSSR-HArdliner hatte durch diese Aktion des eigenen Militärs Gorbatschows Legitimiation stark beschädigt, in Russland war aber Jelzin nun vom Volk in Wahl und Straße als unantastbar etabliert worden. Mit dem de facto Austritt Russlands aus der UdSSR blieb Gorbatschow nichts anderes übrig als die UdSSR als aufgelöst zu erklären. Da war Weißrussland aber schon ein paar Monate ausgetreten. Übrigens noch deutlich vor Russland und nur einen Tag nach der Ukraine.

Nein, da irrst du dich.
Weißrussland verkündete zwar nach dem Augustputsch seine Unabhängigkeit, nicht jedoch den Austritt aus der Sowjetunion. Wie auch Russland blieb das Land in der Union bis zu ihrer formalen Auflösung im Dezember 1991.
Und die UdSSR bestand und besteht in Belarus teilweise immer noch in dem Sinne, dass nach der Auflösung der SU in dem Land, im Gegensatz zu anderen ehemaligen Sowjetrepubliken, keine tiefgreifenden politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Reformen durchgeführt wurden. Es erfolgte keine Privatisierungswelle, die großen Industriebetriebe blieben im staatlichen Besitz und auch die unsäglich unproduktiven Kolchosen funktionierten auch weiterhin. Auch juristisch orientierte man sich an sowjetischen Normen und Begrifflichkeiten. Die weißrussische Sowjetverfassung galt ebenfalls bis 1994, als man sich eine neue verschaffte. Deshalb ist Weißrussland auch heute noch das sowjetischste Land unter der ehemaligen Sowjetunion.
Das war auch während der frühen Umbruchsphase so. Z.B. machte das Land nach seiner Souveränitätserklärung 1990 kaum Anstalten, sich von der UdSSR abzukoppeln und stattdessen selbstständige staatliche Strukturen aufzubauen. Man wollte auch kein eigenes Währungssystem und die unionistischen Einstellungen waren in der politischen Führung stark vertreten. Das äußerte sich unter anderem in der zustimmenden Haltung zum Putsch in Moskau, dem lediglich die zahlenmäßig kleine Opposition des obersten Rats ablehnend gegenüber stand.

ZITAT(schießmuskel @ 18. Feb 2016, 15:45) *
Das die UDSSR die baltischen Staaten noch Jahrhunderte hätte halten können, ist jawohl ein ganz schlechter Witz. Klar hätte man Panzer ins Baltikum schicken können und ein paar hundert oder tausend Balten töten können, aber im Endeffekt können auch noch so viele Truppen nicht verhindern, was nicht verhindert werden kann. Die UDSSR war am ENDE und es hat nicht mal 70 Jahre gedauert überhaupt Russland selbst, als zentralen Stützpfeiler der UDSSR zu halten. Die Russen selbst hatten die Schnaunze voll und da kommt du und willst uns weiss machen, dass man das Baltikum noch ein paar Jahrhunderte hätte halten können.

Die UdSSR war am Ende, nicht jedoch Russland, das ja selbst maßgeblich an der Auflösung der Sowjetunion beteiligt war. Und natürlich hätte man das Baltikum weiter halten können, wie es ein Russland auch zwischen ca. 1700 und 1918 getan hat. Aber dafür gab es ja keinen Anlass, weil man keine Expansion der Nato zu befürchten hatte... Selbst wenn einige namhafte sowjetische Dissidenten bereits einer anderen Meinung waren.
ZITAT(schießmuskel @ 18. Feb 2016, 15:45) *
Fakt ist, dass Russland das letzte Kolonialreich war und sich dazu noch Satellitenstaaten gehalten hat. Diese Staaten und Völker wurden 70 Jahre lang von Moskau okkupiert, annektiert, bevormundet, unterdrückt, deportiert oder ermordet.

Osteuropa als Kolonien darzustellen zeugt von historischem Unwissen. Man könnte vielleicht Sibirien oder Zentralasien als Kolonien bezeichnen - das Erste wäre dann unter Zeitalter der Entdeckungsfahrten, das letzte unter Höchstphase des Kolonialismus im 19 Jhr. zu verbuchen - nicht jedoch Osteuropa. Die russischen und später sowjetischen Westgrenzen wurden ausschließlich durch die europäische Mächtekonstellation determiniert.
Wenn du meinst, dass Estland oder die Ukraine Kolonien waren, dann kann man mit gleichem Erfolg auch behaupten, dass Schottland, Irland, Okzitanien, Korsika und viele weitere Regionen europäischer Staaten Kolonien sind.
ZITAT(schießmuskel @ 18. Feb 2016, 15:45) *
Nachdem diese dunkle Epoche nun endlich zu Ende war, weil die UDSSR am Ende war und sich den Abgang von der Weltbühne noch schön hat vergolden lassen, echaufiert man sich jetzt, dass eben genau diese Völker sich einem anderen System zu wenden und dort Schutz finden.

Worin bestand eigentlich die "Vergoldung"?
ZITAT(schießmuskel @ 18. Feb 2016, 15:45) *
Wenn es nach dir geht Kammeratt und deinen Konsorten, hätte man alles östlich der Oder weiter Russland überlassen sollen, denn Russland ist ja eine Großmacht und hat Anspruch auf eine Einflussspähre, da müssen Balten , Polen Georgier etc. halt mit Leben. pillepalle.gif

Du liest scheinbar nicht genau oder ziemlich selektiv. Ich habe nirgendwo was davon geschrieben, dass man etwas Russland überlassen sollte, sondern dass man nach 1990 mit einer strikten Neutralitätspolitik wahrscheinlich nicht die heutigen Probleme und Konfliktsituationen verursacht hätte.

ZITAT(SailorGN @ 18. Feb 2016, 11:23) *
@Kameratt: Wie die SU/Russland das Baltikum noch "Jahrhunderte" halten konnte, hat man ja am Vilniuser Blutsonntag gesehen... Nicht mal mit dem Überrollen unbewaffneter Menschen durch Panzer und OMON-Truppen haben sie den Putsch geschafft. Ist nur das letzte Beispiel von "Souveränität achten", auch vorher hat man gern mal Militär als Wahlersatz genommen, DDR 53, Ungarn 56 (sehr schön, weil man aus dem WP austrat und die Rote Armee zum Verlassen des Landes aufrief^^), Tiflis 56, Prag 68... Deutlichere Einschränkungen der Souveränität gibt es nicht. Immer wenn die direkte und indirekte Macht der SU bedroht war, rollten Panzer... die Ukraine jetzt ist nur das letzte Glied einer langen und blutigen Kette solcher Ereignisse.

Ah ja, eine anrückende Division Fallschrimjäger hat 13 Menschen umgebracht (die Hälfte davon wohl unbeabsichtigt überfahren) und zog unverrichteter Dinge wieder ab. Die hat sicherlich alles in ihrer Macht stehende getan.
Tiflis '56? Da solltest du genauer nachschlagen, worum es den Genossen in Stalins Heimat wirklich ging. Aber ich gebe zu,"Stalinisten vs. Sowjetunion" ist auch kaum glaubwürdig zu vermitteln.
Stefan Kotsch
ZITAT
...sondern dass man nach 1990 mit einer strikten Neutralitätspolitik wahrscheinlich nicht die heutigen Probleme und Konfliktsituationen verursacht hätte.


Einem Staat durch Übereinkunft dritter Staaten eine Neutralität zu verordnen ist aber das alte Blockdenken, in dem sich beide Seiten einvernehmlich ihre Einflussgebiete abstecken, in denen man dann nach belieben schalten und walten darf wie man will. Entweder man verweigert seinen "Enflussstaaten" die uneingeschränkte Souverenität oder die Staaten sind wirklich frei eigene Vorstellungen unangefochten zu verwirklichen.
Seneca
Retrospektiv interessant was man auf google maps findet:

1,3 km von der ukrainischen Grenze entfernt richten 5 russische Panzerhaubitzen (verm. 2S19) ihre Rohre Richtung Ukraine, Ostnordost von Luhansk.

Es gibt vom Sommer 2014 zahlreiche Berichte von Artillerieangriffen auf ukrainische Verbände , ausgehend von russischem Territorium.
Die Satellitenaufnahmen sollen vom September 2014 stammen. Es sind die derzeit aktuellen Aufnahmen, jederzeit auf google maps anzuschauen.


https://www.google.de/maps/@48.6308729,39.7...#33;3m1!1e3

https://twitter.com/DajeyPetros/status/702503545975787520
schießmuskel
@kamerratt Die UDSSR war das letzte Kolonialreich,welche Teilrepubliken und Satelliten du jetzt dazu rechnen willst und welche nicht, ist völlig Wumpe. Davon abgesehen, wurden die Osteuropäischen Staaten von Russland mit blanker Gewalt in ihre UDSSR gezwungen oder zu ihren Satelliten gemacht , ziviler Widerstand mit Panzern und Waffengewalt gebrochen. Ich kann mich nicht erinnern, dass in den letzten 50 Jahren amerikanische Panzer in Westeuropäischen Hauptstädten aufgefahren sind um linke Studenten und Arbeiterproteste niederzuschlagen. Anlässe gab es genug, spätestens seit 68. So und nun Frag dich mal warum Russland vom Baltikum bis zum Kaukasus verhassten ist und warum so ziemlich jedes Land in Osteuropa in die NATO gedrängt hat bzw drängt. Muss wohl irgendwie mit Russland zu tun haben. In Warschau und Bukarest sind nämlich keine grünen Männchen aufgetaucht die die Menschen haben zu obskuren Referenden haben antreten lassen.

Ich kann dir ausserdem keine genaue Summe nennen, da es nicht alles veröffentlicht wurde , aber Deutschland und die USA , haben Russland für Wiedervereinigung, Abrüstung und Hilfen hunderte Milliarden gezahlt.
Was die Ukraine angeht , hat Putin richtig tief ins Klo gegriffen. Die Ukraine war eins der wenigen osteuropäischen Länder, deren Verhältnis zu Russland nicht völlig zerrüttet war. Nennen wir es zumindest ambivalent. Jetzt ist es total feindlich und für Generationen vergiftet. Dazu kommt der massive außenpolitische Schaden und Russland muss tief in die Tasche greifen um die Krim zu finanzieren und es müssen Milliarden in den Donbass fließen sonst wird diese Region ein pseudo failed State. Am besten wie in Tschetschenien wo man auch schon zig Milliarden hat investiert nur damit ein kleiner brutaler Despot das Geld verschleudert und Putins Stadthalter spielt.
rekrats
ZITAT(schießmuskel @ 24. Feb 2016, 22:45) *
Ich kann dir ausserdem keine genaue Summe nennen, da es nicht alles veröffentlicht wurde , aber Deutschland und die USA , haben Russland für Wiedervereinigung, Abrüstung und Hilfen hunderte Milliarden gezahlt.
Was die Ukraine angeht , hat Putin richtig tief ins Klo gegriffen. Die Ukraine war eins der wenigen osteuropäischen Länder, deren Verhältnis zu Russland nicht völlig zerrüttet war. Nennen wir es zumindest ambivalent. Jetzt ist es total feindlich und für Generationen vergiftet. Dazu kommt der massive außenpolitische Schaden und Russland muss tief in die Tasche greifen um die Krim zu finanzieren und es müssen Milliarden in den Donbass fließen sonst wird diese Region ein pseudo failed State. Am besten wie in Tschetschenien wo man auch schon zig Milliarden hat investiert nur damit ein kleiner brutaler Despot das Geld verschleudert und Putins Stadthalter spielt.


Woher kommt die Annahme das Putin "richtig tief ins Klo" gegriffen hat und Janukowytsch nicht auch absichtlich fallen gelassen wurde, bzw. Russland ihn zumindest absichtlich nicht geholfen hat? Russland hat nach eigenem Bekunden in den letzten Jahren über direkte Zahlungen, billiger Energie und auch durch indirekte Unterstützung über den Handel relativ große Summen in die Ukraine transferiert, wirtschaftlich selbständig wurde die Ukraine aber nicht wirklich. Das BIP ist zwar gestiegen aber die Entwicklung eher verhalten. Dagegen ist die Krim mit ihren ca. 2 Millionen Einwohnern sicher wesentlich günstiger zu erhalten bzw. mit vermutlich relativ wenig Geld kann die Halbinsel durchaus mit annehmbaren Wachstum versehen werden. Nicht kurzfristig in den nächstne 1-2 Jahren aber langfristig sicher. Im Gebiet um die Krim liegen auch relativ große Vorräte an Erdgas welche aktuell nicht gefördert werden da zu teuer, aber der Ölpreis bleibt nicht immer so günstig.

Der Donbass wiederum ist kein Teil Russlands sondern ein Teil der Ukraine. Damit hat Russland zwar aktuell Kosten weil es die Russen dort unterstützt aber man muss aus dem Donbass kein prosperierendes Gebiet machen. Solange in der Ukraine kein massives Wirtschaftswachstum über viele viele Jahre herrscht wird auch die Differenz im BIP/Kopf zwischen dem Donbass um dem Rest der Ukraine nicht problematisch werden. Wachstum ist für die Ukraine auch aktuell nicht absehbar. Die EU wird die notwendigen Zahlungen nicht tragen können und Kapital wird in die Ukraine nur fließen wenn die Arbeitskosten dort erheblich günstiger wie in den EU-Mitgliedern Rumänien und Bulgarien sind. Defakto bedeutet dies dass die Lohnkosten in der Ukraine ca. auf dem aktuellen Niveau bleiben werden müssen um konkurrenzfähig zu sein. Dies verspricht für die Zukunft kein berauschendes Wachstum und im Gegensatz zu Russland und damit der Krim wird kein steigender Ölpreis früher oder später helfen.

Ich würde nicht ausschließen dass es bei Zeiten eine "Gegenrevolution" oder einen weiteren Putsch gibt. Vermutlich nicht wirklich Pro-Russisch da ich bezweifle dass die Russen die Ukraine wieder "subventionieren" möchten. Ich glaube es wird eher die nationalistische Ecke werden und ob die dann noch so Pro-EU sein wird wird sich zeigen.
Crazy Butcher
@schießmuskel
UdSSR=/=Russland
Auch wenn es dein Weltbild schön einfach macht.
schießmuskel
Russland war der zentrale Stützpfeiler der UDSSR.
Russlands war demographisch, geographisch, ökonomisch, kulturell, politisch, militärisch usw. in jeder Hinsicht die mit Abstand dominierende Macht in diesem Gebilde.

Die Hauptstadt war Moskau und russisch war die Amtssprache und Russland ist der völkerrechtlich der Nachfolgestaat der UDSSR. Von daher kann man Russland durchaus mit der UDSSR asozieren, weit mehr als jeden anderen Staaten.
Crazy Butcher
Da lässt sich drüber streiten, aber das Thema hatten wir auch schonmal.
Madner Kami
ZITAT(Crazy Butcher @ 25. Feb 2016, 12:11) *
Da lässt sich drüber streiten, aber das Thema hatten wir auch schonmal.


Nein darüber lässt sich nicht streiten. Eine UdSSR hätte es ohne Russland nicht gegeben und die Polen, Tschechen und Ungarn hätten historisch verbrieft lieber ohne die Overlords aus Moskau gelebt, als als einfache Vasallenstaaten, geduldet und gelenkt von Moskaus Gnaden. Aber leb du ruhig weiter in deiner alternativen Weltgeschichte, in der die slawischen Brudervölker (und die DDR-Deutschen und Ostasiatischen Völkerschaften) sich gerne Pläne aus Moskau verordnen liesen, nach denen sie zu leben hatten.
Crazy Butcher
Nun, das habe ich zwar so nicht gesagt, aber das interessiert ja nicht sonderlich, wenn man sich alles schon vorher zurechtgelegt hat.
PS: Eine UdSSR hätte es auch ohne Deutschland nicht gegeben wink.gif
Stefan Kotsch
gelöscht, da nicht ganz am Thema ... rolleyes.gif
Praetorian
ZITAT(Stefan Kotsch @ 25. Feb 2016, 19:05) *
gelöscht, da nicht ganz am Thema ... rolleyes.gif

Och keine Sorge. Das interessiert hier ohnehin nur noch am Rande.
Kameratt
Einige Meldungen der letzten Woche:

26.02.
Rechter Sektor blockiert eine Bankfiliale in der zentralukrainischen Stadt Tscherkassy. Der Grund sind Meinungsverschiedenheiten über die Behandlung von einigen Konten der Organisation.
http://korrespondent.net/ukraine/3635126-v...oval-pryvatbank

25.02.
Vertreter des Regiments Asow blockieren die Sendezentrale des Senders "Inter", um - so die Aussagen - die weitere Austrahlung von Kremlpropaganda zu unterbinden.
http://korrespondent.net/ukraine/3634514-A...y-ofys-yntera#1

20.02.
Am Jahrestag der Maidanproteste ist es in Kiew zu Ausschreitungen gekommen. Nationalistische Gruppen demolierten im Stadtzentrum mehrere Filialen russischer Banken. Dabei kam es auch zu Diebstählen.
http://korrespondent.net/city/kiev/3632269...nka-y-sberbanka
http://korrespondent.net/ukraine/events/36...fony-y-koshelek
http://korrespondent.net/ukraine/politics/...-s-sylovykamy
Alligator
Gestern meldete RBC-Ukraine unter Berufung auf Quellen aus der Regierungskoalition, dass der Premierminister, Arsenij Jazenjuk, bereit ist, freiwillig seinen Posten zu verlassen:
https://www.rbc.ua/rus/news/tsenyuk-soglasi...1456503197.html
Der neue Premierminister soll nun Natalija Jaresko, die derzeitige Finanzministerin, werden.
Stefan Kotsch
ZITAT(Kameratt @ 26. Feb 2016, 12:59) *
200 Bilder aus einer Einheit der Volksrepublik Donezk.


Aus der Volksrepublik Donezk. Klingt ja schon, als wäre das ein anerkannter Staat. Ok, was mir einfiel. Was wird denn mit der ganzen Bewaffnung und dem schweren Gerät wenn irgend einmal die Ukraine wieder die volle Hoheit über auch dieses ukrainische Staatsgebiet zurückerlangt. Aus Russland wurde ja gemäß Kreml garnichts niemals geliefert. Eine Parallelarmee wird es sicher nicht geben. Würde dann wohl ein netter Zuwachs sein. Wahrscheinlich lösen sich die Kampfpanzer, SPz, Geschütze und Munitionsberge überraschend in Luft auf ...
Crazy Butcher
Die werden einfach über die Grenze nach Russland fahren und dort in Empfang genommen. Sind ja nicht (mehr) Teil der ukrainischen Armee. Tue doch nicht so naiv.
Kameratt
ZITAT(Stefan Kotsch @ 27. Feb 2016, 16:55) *
Aus der Volksrepublik Donezk. Klingt ja schon, als wäre das ein anerkannter Staat. Ok, was mir einfiel. Was wird denn mit der ganzen Bewaffnung und dem schweren Gerät wenn irgend einmal die Ukraine wieder die volle Hoheit über auch dieses ukrainische Staatsgebiet zurückerlangt.

Uff... Warum sollte das passieren? Russland bezahlt die Beamten, Lehrer und Ärzte im Donbass nicht, damit er zurück an die Ukraine kommt. Und die Separatisten werden ihre Traktoren und Mähdrescher sicherlich nicht abgeben, solange Gefahr besteht, dass sie von den ukrainischen Truppen eines Tages überrannt werden.
Also aktuell dürfte sich mit dem Problem noch niemand befassen...
vonFeilitzsch
ZITAT(Crazy Butcher @ 27. Feb 2016, 17:57) *
Sind ja nicht (mehr) Teil der ukrainischen Armee.


Waren es zu großen Teilen auch nie...
Crazy Butcher
Deswegen auch die einschränkenden Klammern. Überlesen hast du es ja nicht. rolleyes.gif
Stefan Kotsch
ZITAT(Crazy Butcher @ 26. Feb 2016, 17:57) *
Die werden einfach über die Grenze nach Russland fahren und dort in Empfang genommen. Sind ja nicht (mehr) Teil der ukrainischen Armee. Tue doch nicht so naiv.

Der ironische Unterton "in Luft auflösen"wurde sicher nicht wahrgenommen... smokin.gif

Aber guter Hinweis. Da kann sich der Kreml ja als echter Friedensbringer gerieren, wenn man sich großzügig und selbstlos bereit erklärt die Entspannung durch Übernahme der Separatisten-Bewaffnung zu fördern. Ich denke vorsichtig schon man an den Friedensnobelpreis. Das wird wohl noch dauern. Und vielleicht werden auch russische Friedenstruppen zwischen die Fronten geschoben.
Crazy Butcher
Na ja, irgendwie nicht lustig und irgendwie auch ohne großen Mehrwert für den Thread. Müssen wir das noch weiter diskutieren?
Stefan Kotsch
Oh, ich denke, das ist durchaus nicht aus der Luft gegriffen.
Crazy Butcher
Es ist vor allem Spekulation. Man kann gerne ein Paar Zukunftsszenarien entwickeln sobald Bewegung in die Geschichte kommt und irgendwelche Tendenzen sichtbar werden. Aktuell sieht es absolut nicht danach aus als stünde zeitnah die Wiedererlangung der Kontrolle durch die ukrainische Seite bevor.
Alligator
Selten so gelacht: https://www.youtube.com/watch?v=rssNp1dmWYk - Scharij berichtet über einen versehrten ukrainischen Kriegsveteran mit Swastika-Tattoo, der vom ukranischen Sender TSN dazu eingeladen wurde, am Projekt "Переможці" - Sieger teilzunehmen. Die Fotos werden dann im Rahmen der ukrainischen Woche im EU-Parlament ausgestellt. Das Video ist mit englischen Untertiteln.
Der Sender veröffentlichte gestern dazu folgenden Artikel (auf russisch): http://ru.tsn.ua/ukrayina/zayavlenie-1-1-o...nte-588343.html
ZITAT
Мы убеждены, что материалы, которые появились в прессе и блогосфере, являются ничем иным, как информационными фабрикациями и попытками сорвать выставку

"Wir sind davon überzeugt, dass die Bilder, die in der Presse und Blogosphäre aufgetaucht sind, digitale Erfindungen sind, mit denen man versucht, die Ausstellung zu verhindern"

Hier das originale Video vom TV-Sender: https://www.youtube.com/watch?v=afX9PKnJjxY ab 1:03 sieht man sein Tattoo ganz gut.
Man beachte auch sein T-Shirt bei 0:52.
Ich zitiere ihn aus dem bereits oben verlinkten Artikel des TV-Senders:
ZITAT
"Я никогда не был фашистом или нацистом, а только человеком, который ставит любовь к своей стране жизненным приоритетом.

"Ich war niemals ein Faschist oder ein Nazi, ich bin nur ein Mensch, der die Liebe zu seinem Land, zur obersten Priorität erhoben hat."
ZITAT
Все мои тату или посты в социальных сетях - откровенный троллинг боевиков, которые регулярно называют нас то фашистами, то бандеровцами".

"All meine Tattoos oder Posts in sozialen Netzwerken sind ein offensichtliches Trolling der Terroristen, die uns ständig als Faschisten oder Banderovtsy bezeichnen."

Die Fotos von ihm wurden übrigens im EU-Parlament ausgestellt: https://www.youtube.com/watch?v=43Dx8t4DV0g ab 0:07 sieht man sie
Scharij sagt dann weiter, dass sie dann still und leise wieder entfernt wurden.
Madner Kami
"Banderovtsy" bedeutet was genau?
Schwabo Elite
http://www.dailytimes.com.pk/foreign/29-Ma...e-russia-crisis

Google und so. wink.gif

"Banderovtsy" sind angebliche Anhänger von Stephan Bandera, der umstrittenen Identifikationsfigur der nicht-sowjetischen, anti-sowjetischen oder oft auch nationalen bis nationalistischen Ukrainer. Der Begriff war als Schlagwort vor der Invasion Russlands wenig gebräuchlich außerhalb von anti-nationalistischen Kreisen, wird aber seit Beginn des (Propaganda-)Krieges stark politisiert gebraucht und von pro-russischen Kräften und insbesondere aus Russland kommend als Kampfbegriff verwendet. Es ist aber weitestgehend, soweit ich weiß, keine Eigenbezeichnung. Da bin ich aber nicht so auf dem Laufenden. Vielleicht nutzen nationalistische Kräfte mittlerweile den Begriff auch selbst. Obiges Zitat legt aber nahe, dass der Begriff weiterhin beiderseits der Fronst als Verunglimpfung verstanden wird.
Crazy Butcher
ZITAT(Schwabo Elite @ 1. Mar 2016, 16:50) *
"Banderovtsy" sind angebliche Anhänger von Stephan Bändern...

Stepan Bandera war ein Opfer der Autokorrektur ukrainischer Nationalist und dient einigen der o.g. Persönlichkeiten als Identifikationsfigur.

-edit-
8000 panik.gif
Alligator
ZITAT(Schwabo Elite @ 1. Mar 2016, 17:50) *
http://www.dailytimes.com.pk/foreign/29-Ma...e-russia-crisis

Google und so. wink.gif

"Banderovtsy" sind angebliche Anhänger von Stephan Bandera, der umstrittenen Identifikationsfigur der nicht-sowjetischen, anti-sowjetischen oder oft auch nationalen bis nationalistischen Ukrainer. Der Begriff war als Schlagwort vor der Invasion Russlands wenig gebräuchlich außerhalb von anti-nationalistischen Kreisen, wird aber seit Beginn des (Propaganda-)Krieges stark politisiert gebraucht und von pro-russischen Kräften und insbesondere aus Russland kommend als Kampfbegriff verwendet. Es ist aber weitestgehend, soweit ich weiß, keine Eigenbezeichnung. Da bin ich aber nicht so auf dem Laufenden. Vielleicht nutzen nationalistische Kräfte mittlerweile den Begriff auch selbst. Obiges Zitat legt aber nahe, dass der Begriff weiterhin beiderseits der Fronst als Verunglimpfung verstanden wird.

Die ganzen Fakelmärsche und Denkmäler für diese "umstrittene" Identifikationsfigur werden also von "angeblichen" Anhängern durchgeführt und aufgestellt oder wie soll ich das verstehen? rofl.gif
Der Begriff war seit jeher in der Ukraine und Russland gebräuchlich, auch vor Beginn der Krise im Jahre 2014. rolleyes.gif
Es ist wird auch als Eigenbezeichnung verwendet, hier singen z.B. die Schulkinder anlässlich der Abschlussfeier, "Wir sind Banderovtsy": https://www.youtube.com/watch?v=wLRluSzZ474
Oleg Tjagnibok, Anführer der Swoboda-Partei, sagte im Interview, wir sind stolz drauf, dass wir so bezeichnet werden:
ZITAT
кто-то называют нас бандеровцами из злости, другие говорят нам: «Да вы бандеровцы», и думают, что мы обижаемся. Да мы гордимся этим!

"Manche bezeichnen uns als Banderovtsy aus Boshaftigheit, andere sagen uns: "Ihr seit doch Banderovtsy", und denken sich, dass wir uns beleidigt fühlen. Im Gegenteil, wir sind stolz drauf!"
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Währenddessen:
ZITAT
The press attaché of the Embassy of Russia in Mongolia, Lhagvasuren Namsrai, has confirmed the information about the country’s Parliament receiving an official letter from the Verkhovna Rada of Ukraine with the requirement to pay compensation for the destruction of Kiev by the troops of Batu Khan.

“The Verkhovna Rada of Ukraine wrote an official letter to the State Great Khural (our Parliament) that said in the thirteenth century Batu Khan (Golden Horde, the grandson of Genghis Khan) organized the genocide of the Ukrainian people. Ukrainians demand the payment of compensation. Both Russian and Mongolian websites have written about it”, said Namsrai on the 29th February in an interview with radio station “Vesti FM”.

“Then our correspondent asked our Chairman of the State Great Hural: the letter is factual? And our Chairman of the State Great Hural replied that, generally, in the history of the Middle ages it was the Kievan Rus, the Ukrainian State did not exist then. But if the Verkhovna Rada writes all the names of the Ukrainian citizens who died as a result of genocide, and their families, we will be ready to pay”, — said the press attaché.

http://www.therussophile.org/embassy-of-mo...parations.html/
Hier das Originalinterview: http://radiovesti.ru/episode/show/episode_id/38270
Ab 3:45 redet der Attaché darüber (auf russisch).
Vor einem Jahr wurde dies noch als Fake auf stopfake.org bezeichnet:
ZITAT
On May 18, Russia’s REN-TV falsely reported that Ukrainian parliament had adopted a resolution regarding the alleged “genocide against the Ukrainian nation in the 13th century by the criminal regime of the Mongol Empire.” According to the report, Ukraine has demanded that the Mongolian government pay compensation for Batu Khan demolishing Kyiv. The Mongolian government is then to have replied that “the world never knew any Ukrainian nation or heard about it.”

http://www.stopfake.org/en/fake-ukraine-de...ntury-invasion/
hmpf.gif
Madner Kami
ZITAT(Schwabo Elite @ 1. Mar 2016, 16:50) *
http://www.dailytimes.com.pk/foreign/29-Ma...e-russia-crisis

Google und so. wink.gif

"Banderovtsy" sind angebliche Anhänger von Stephan Bandera, der umstrittenen Identifikationsfigur der nicht-sowjetischen, anti-sowjetischen oder oft auch nationalen bis nationalistischen Ukrainer. Der Begriff war als Schlagwort vor der Invasion Russlands wenig gebräuchlich außerhalb von anti-nationalistischen Kreisen, wird aber seit Beginn des (Propaganda-)Krieges stark politisiert gebraucht und von pro-russischen Kräften und insbesondere aus Russland kommend als Kampfbegriff verwendet. Es ist aber weitestgehend, soweit ich weiß, keine Eigenbezeichnung. Da bin ich aber nicht so auf dem Laufenden. Vielleicht nutzen nationalistische Kräfte mittlerweile den Begriff auch selbst. Obiges Zitat legt aber nahe, dass der Begriff weiterhin beiderseits der Fronst als Verunglimpfung verstanden wird.


Danke. Habs nicht gegooglet, weil ich das nicht als Namensbezug verstanden und eine unzureichende Transliteration für eine Gruppenbezeichnung erwartet habe. Bevor ich da groß Schnitzeljagd spiele und riskiere zum einen Zeit zu verschwenden und zum anderen vielleicht doch nur ein False Positive finde, frag ich da einfach. Jemanden fragen der die Antwort weis, gilt übrigens als ziemlich intelligente und effiziente Art und Weise Wissen zu erwerben und eine Unterhaltung zu führen wink.gif

@Alligator: Fahr die Krallen ein. "Angeblich" meint Schwabo im Sinne von, dass das Wort auch als Verunglimpfung benutzt wird, auch für Leute auf die diese Gruppenzuteilung nicht zutrifft. rolleyes.gif
Alligator
ZITAT(Madner Kami @ 1. Mar 2016, 20:54) *
@Alligator: Fahr die Krallen ein. "Angeblich" meint Schwabo im Sinne von, dass das Wort auch als Verunglimpfung benutzt wird, auch für Leute auf die diese Gruppenzuteilung nicht zutrifft. rolleyes.gif

Das ist Quatsch mit Soße, denn diejenigen, auf die diese Gruppenzuteilung nicht zutrifft, werden generell als "Khokhol" beschimpft/bezeichnet.
Schwabo Elite
ZITAT(Alligator @ 2. Mar 2016, 09:03) *
ZITAT(Madner Kami @ 1. Mar 2016, 20:54) *
@Alligator: Fahr die Krallen ein. "Angeblich" meint Schwabo im Sinne von, dass das Wort auch als Verunglimpfung benutzt wird, auch für Leute auf die diese Gruppenzuteilung nicht zutrifft. rolleyes.gif

Das ist Quatsch mit Soße, denn diejenigen, auf die diese Gruppenzuteilung nicht zutrifft, werden generell als "Khokhol" beschimpft/bezeichnet.


Genau. Denn der Konflikt zwischen ukrainischen und russischen Nationalisten wird so chirurgisch präzise von russischer Seite geführt, dass eine Fehlzuschreibung nicht passiert.

Merke: Wenn ein russischer Nationalist Dich irgendwie verunglimpft, dann mit der terminologischen Präzision eines kritischen Rationalisten von Popper'schem Format. wallbash.gif
Alligator
ZITAT(Schwabo Elite @ 2. Mar 2016, 13:24) *
ZITAT(Alligator @ 2. Mar 2016, 09:03) *
ZITAT(Madner Kami @ 1. Mar 2016, 20:54) *
@Alligator: Fahr die Krallen ein. "Angeblich" meint Schwabo im Sinne von, dass das Wort auch als Verunglimpfung benutzt wird, auch für Leute auf die diese Gruppenzuteilung nicht zutrifft. rolleyes.gif

Das ist Quatsch mit Soße, denn diejenigen, auf die diese Gruppenzuteilung nicht zutrifft, werden generell als "Khokhol" beschimpft/bezeichnet.

Genau. Denn der Konflikt zwischen ukrainischen und russischen Nationalisten wird so chirurgisch präzise von russischer Seite geführt, dass eine Fehlzuschreibung nicht passiert.
Merke: Wenn ein russischer Nationalist Dich irgendwie verunglimpft, dann mit der terminologischen Präzision eines kritischen Rationalisten von Popper'schem Format. wallbash.gif

Klar werden sich die ganzen Deppen nicht viel Mühe bei Beschimpfungen der jeweils anderen Seite geben, dazu muss man nicht studiert haben, um auf diesen Gedankenblitz drauf zu kommen.
Nur werden in der Praxis diese Begriffe Khokhol/Bandervotsy äußerst selten durcheinander gebracht oder gar als Synonyme verwendet, denn während man auf den ersten Begriff "Khokhol" mit einem "Katsap/Moskal" entgegnen kann, riskiert man für den zweiten Begriff eine Faust ins Gesicht zu bekommen, falls derjenige sich nicht gerade als Anhänger Banderas betrachtet.
Kameratt
Chochol und Moskal sind eigentlich ziemlich alte Bezeichnungen, während der Banderaquatsch erst seit 1945 breitgetreten wird. Der Unterschied ist in etwa wie zwischen Saupreiß und Scheißnazi.
Luzertof
So lange Russland einen illegalen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt können die Ukrainer von mir aus auch die volle Nationalismustour fahren - da bin ich dann tolerant, immerhin muss die Stärke des Gegners ja irgendwie kompensiert werden.
Crazy Butcher
Und sobald das alles überstanden ist, legt man einen Schalter um und die Weltoffenheit und Toleranz kehren wie von Zauberhand zurück.
So werden bei den Luzertofs Zuhause Krisen gemeistert xyxthumbs.gif
Kameratt
ZITAT(Alligator @ 1. Mar 2016, 10:20) *
Selten so gelacht: https://www.youtube.com/watch?v=rssNp1dmWYk - Scharij berichtet über einen versehrten ukrainischen Kriegsveteran mit Swastika-Tattoo, der vom ukranischen Sender TSN dazu eingeladen wurde, am Projekt "Переможці" - Sieger teilzunehmen. Die Fotos werden dann im Rahmen der ukrainischen Woche im EU-Parlament ausgestellt. Das Video ist mit englischen Untertiteln.

Wenn man bedenkt, dass jeder dahergelaufene Vermummte in Camo-Klamotten in der präsentierten Öffentlichkeit derzeit als Patriot gilt, der über dem Gesetz steht, ist es nicht weiter verwunderlich, dass es in der Redaktion niemandem aufgefallen ist. Der Poroschenko-Sender strahlt sein Programm ja auch mit einem "Ukraine über alles"-Logo aus.

Amnesty International gab übrigens in einem jüngst veröffentlichten Jahresbericht bekannt, dass es in der Ukraine gefährlich geworden sei, prorussische Ansichten zu vertreten.
http://112.ua/obshchestvo/amnesty-internat...ady-293994.html
schießmuskel
Wen soll das jetzt wundern????

In der Tschechei wäre es unmittelbar nach 1938 auch gefährlich geworden prodeutsche Ansichten zu vertreten.
Schwabo Elite
ZITAT(schießmuskel @ 2. Mar 2016, 22:33) *
Wen soll das jetzt wundern????

In der Tschechei wäre es unmittelbar nach 1938 auch gefährlich geworden prodeutsche Ansichten zu vertreten.


Streiche 1938, setze 1945. Gut waren die Beneš-Dekrete dennoch nicht. wink.gif
Luzertof
ZITAT(Crazy Butcher @ 2. Mar 2016, 20:29) *
Und sobald das alles überstanden ist, legt man einen Schalter um und die Weltoffenheit und Toleranz kehren wie von Zauberhand zurück.
So werden bei den Luzertofs Zuhause Krisen gemeistert xyxthumbs.gif


Das Zeitfenster für Weltoffenheit und Toleranz in der Ukraine gegenüber Russland ist geschlossen. Ist ja auch verständlich, wer will schon mit so einer unfähigen Bande von Aggressoren zu tun haben.
Crazy Butcher
Viele Alternativen bleiben da nicht übrig:
Juncker schließt Beitritt der Ukraine für Jahrzehnte aus
Kameratt
ZITAT(Schwabo Elite @ 3. Mar 2016, 10:28) *
ZITAT(schießmuskel @ 2. Mar 2016, 22:33) *
Wen soll das jetzt wundern????

In der Tschechei wäre es unmittelbar nach 1938 auch gefährlich geworden prodeutsche Ansichten zu vertreten.


Streiche 1938, setze 1945. Gut waren die Beneš-Dekrete dennoch nicht. wink.gif


Außerdem heißt es nicht mehr Tschechei, sondern Tschechien. Tschechei empfinden viele Tschechen diskriminierend.
Luzertof
ZITAT(Crazy Butcher @ 3. Mar 2016, 19:44) *
Viele Alternativen bleiben da nicht übrig:
Juncker schließt Beitritt der Ukraine für Jahrzehnte aus


Manche Staaten wollen auch einfach nur ihre Ruhe haben. Aber keine Sorge, das hat man auch im Kreml noch nicht geblickt.
SailorGN
Die Ukraine ist und bleibt auf anbsehbbare Zeit eine Baustelle. Die jetzigen Probleme haben viele, vor allem auch strukturelle Ursachen und die EU hat genug eigene Baustellen. Spätestens seit der übertriebenen Euphorie hinsichtlich der Aufnahme von Bulgarien und Rumänien wird man es sich in Brüssel zweimal überlegen, ob man diesen "Klotz" will. Und dabei ist Russland noch nicht mal mit in der Rechnung... Langfristig (also 10 Jahre plus) halte ich die Ukraine für einen vielversprechenden Kandidaten, wenn sie die Probleme in den Griff bekommen. Dabei hat die EU die Chance a) ihren eigenen Mist in Griff zu bekommen und b) der Ukraine so bei ihren Problemen zu helfen, dass sie besser in die EU passt als Rumänien und Bulgarien.
Kameratt
Westukrainische Militärstaatsanwaltschaft stellt die Namen von fahnenflüchtigen Personen online und bittet die Bevölkerung um Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort.
http://www.vpzhr.gp.gov.ua/ua/actual_vpzhr...c&id=169531
PeterPetersen
ZITAT
ZITAT
The press attaché of the Embassy of Russia in Mongolia, Lhagvasuren Namsrai, has confirmed the information about the country’s Parliament receiving an official letter from the Verkhovna Rada of Ukraine with the requirement to pay compensation for the destruction of Kiev by the troops of Batu Khan.

“The Verkhovna Rada of Ukraine wrote an official letter to the State Great Khural (our Parliament) that said in the thirteenth century Batu Khan (Golden Horde, the grandson of Genghis Khan) organized the genocide of the Ukrainian people. Ukrainians demand the payment of compensation. Both Russian and Mongolian websites have written about it”, said Namsrai on the 29th February in an interview with radio station “Vesti FM”.

“Then our correspondent asked our Chairman of the State Great Hural: the letter is factual? And our Chairman of the State Great Hural replied that, generally, in the history of the Middle ages it was the Kievan Rus, the Ukrainian State did not exist then. But if the Verkhovna Rada writes all the names of the Ukrainian citizens who died as a result of genocide, and their families, we will be ready to pay”, — said the press attaché.

http://www.therussophile.org/embassy-of-mo...parations.html/
Hier das Originalinterview: http://radiovesti.ru/episode/show/episode_id/38270
Ab 3:45 redet der Attaché darüber (auf russisch).
Vor einem Jahr wurde dies noch als Fake auf stopfake.org bezeichnet:
ZITAT
On May 18, Russia’s REN-TV falsely reported that Ukrainian parliament had adopted a resolution regarding the alleged “genocide against the Ukrainian nation in the 13th century by the criminal regime of the Mongol Empire.” According to the report, Ukraine has demanded that the Mongolian government pay compensation for Batu Khan demolishing Kyiv. The Mongolian government is then to have replied that “the world never knew any Ukrainian nation or heard about it.”

http://www.stopfake.org/en/fake-ukraine-de...ntury-invasion/
hmpf.gif


Der Attache der mongolischen Botschaft in Russland gräbt eine alte Trollnachricht aus für die es immernoch keine Bestätigung aus offiziellen Quellen gibt (Regierungen der Mongolei oder Ukraine) und schon ist es für dich wahr?
Alligator
ZITAT(PeterPetersen @ 5. Mar 2016, 12:29) *
Der Attache der mongolischen Botschaft in Russland gräbt eine alte Trollnachricht aus für die es immernoch keine Bestätigung aus offiziellen Quellen gibt (Regierungen der Mongolei oder Ukraine) und schon ist es für dich wahr?

Der mongolische Attaché ist für dich keine "offizielle Quelle"? mata.gif
PeterPetersen
ZITAT(Alligator @ 5. Mar 2016, 13:49) *
ZITAT(PeterPetersen @ 5. Mar 2016, 12:29) *
Der Attache der mongolischen Botschaft in Russland gräbt eine alte Trollnachricht aus für die es immernoch keine Bestätigung aus offiziellen Quellen gibt (Regierungen der Mongolei oder Ukraine) und schon ist es für dich wahr?

Der mongolische Attaché ist für dich keine "offizielle Quelle"? mata.gif


Wenn er es beiläufig als Anekdote im Radio erzählt und es sich nirgends bestätigen lässt, dann halte ich es für sehr fragwürdig.
TrueKosmos
ZITAT(Crazy Butcher @ 2. Mar 2016, 20:29) *
Und sobald das alles überstanden ist, legt man einen Schalter um und die Weltoffenheit und Toleranz kehren wie von Zauberhand zurück.
So werden bei den Luzertofs Zuhause Krisen gemeistert xyxthumbs.gif

vorallem sind da Ursache und Wirkung vertauscht, 1991 war die Mehrheit der Bevölkerung im Osten der Ukraine für ukrainischen Staat (nicht gegen UDSSR aber gegen eine Aufteilung der Ukraine) dass 2014 dann im Osten so viele nichts gegen eine Aufteilung hätten war Ergebniss genau dieses ukrainischen Nationalismus, besser gesagt west ukrainischen Nationalismus.
Die "pro europäer" haben es geschafft ukrainischen Staat zu einem Instrument der Ukrainisierung nach west ukrainischen Muster zu machen und damit über Jahre hinweg es fertig gebracht dass der Osten lernt ukrainischen Staat auch nur so wahrzunehmen...

Russland hatte für Tscheschenien Geld für Aufbau aber auch defacto Anerkennung der durch den Krieg veränderte ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung und es gab keine Versuche für Russifizierung usw. Hauptsache Verbleib in RF und Herstellung der Ordnung.

Ukrainische Nationalisten haben dagegen kein Geld und ihre Ideologie fordert ja die Ukrainisierung des Ostens nach west ukrainischen Muster, also gibt es im Grunde keine Alternativen bei Wahl der Mittel für die "Wiedervereinigung". Daher sind ATO, Krieg, Terror und verschiedene Blokaden ala Krim einfach alternativlos, andere Mittel sind nicht drin.
goschi
"der, den, das, den, der, das, die, usw..."
Hier ist eine Handvoll Artikel, nur für dich, verwende sie sinnvoll...

Gib dir doch etwas Mühe mit der Orthographie, du hast es auch schon besser hingekriegt, liest sich so wie direkt aus dem russischen Gulag übermittelt rolleyes.gif


goschi (admin)
PeterPetersen
ZITAT(Alligator @ 5. Mar 2016, 12:49) *
ZITAT(PeterPetersen @ 5. Mar 2016, 12:29) *
Der Attache der mongolischen Botschaft in Russland gräbt eine alte Trollnachricht aus für die es immernoch keine Bestätigung aus offiziellen Quellen gibt (Regierungen der Mongolei oder Ukraine) und schon ist es für dich wahr?

Der mongolische Attaché ist für dich keine "offizielle Quelle"? mata.gif

Siehe auch eine neue Meldung dazu hier:
http://www.stopfake.org/en/ukraine-is-not-...f-kyiv-in-1240/
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