Bericht: China soll von Invasionsplänen gewusst haben21.06 Uhr: Hochrangige chinesische Behörden haben einer Zeitung zufolge russische Regierungsvertreter Anfang Februar gebeten, nicht vor dem Ende der Olympischen Winterspiele in die Ukraine einzumarschieren. Die "New York Times" beruft sich auf Vertreter der US-Regierung und einen aus Europa. Der Bericht deutet demnach darauf hin, dass hochrangige Beamte vor Beginn der Invasion zu einem gewissen Grad über die russischen Angriffspläne informiert waren.
Bericht: Russische Truppen haben Cherson eingenommen21.26 Uhr: Russische Truppen haben nach langen Kämpfen offenbar die südukrainische Hafenstadt Cherson eingenommen. Das berichtet der "New York Times"-Journalist Michael Schwirtz auf Twitter. Der Bürgermeister Igor Kolykhaev habe ihm gesagt, dass er sich heute mit dem russischen Befehlshaber getroffen habe, der die Militärverwaltung der Stadt plane. Cherson – etwas mehr als 100 Kilometer von der besetzten Halbinsel Krim entfernt – ist damit die erste größere Stadt, die unter russische Kontrolle fällt.
UN verzeichnet 227 getötete Zivilisten 21.30 Uhr: Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in der Ukraine bis Dienstag um Mitternacht 227 getötete Zivilisten verzeichnet worden. Zudem seien 525 Verletzte registriert worden, teilt das Hochkommissariat für Menschenrechte mit. Die tatsächlichen Zahlen dürften "deutlich höher" liegen, da Meldungen erst mit Verzögerung einliefen, heißt es weiter.
Bürgermeister meldet massive Angriffe auf Mariupol22.37 Uhr: Die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol steht nach Angaben ihres Bürgermeisters Wadym Boitschenko unter russischem Dauerbeschuss. Die Stadt sei über 14 Stunden ununterbrochen angegriffen worden, sagte Boitschenko. Neben dem Hafen wurden nach Angaben von Behördenvertretern auch zivile Ziele angegriffen, darunter eine Entbindungsstation und eine Schule. 42 Menschen seien verletzt worden.
Die Stadt sei ohne Wasser, Heizung und Strom. "Heute war der härteste aller sieben Kriegstage", sagte Bojtschenko der Agentur Unian zufolge am Mittwoch. Die Energieversorgung der Stadt mit rund 440.000 Einwohnern sei beschädigt worden. "Morgen werden unsere Stadtwerke darangehen, die kritische Infrastruktur wiederherzustellen", sagte er.
Die russische Armee rückt derzeit von zwei Seiten entlang der Küste am Asowschen Meer vor – von der annektierten Halbinsel Krim und von der russischen Grenze aus. Die Einnahme von Mariupol mit seinen knapp 500.000 Einwohnern und der nahegelegenen Stadt Wolnowacha würde einen Zusammenschluss der russischen Truppen erleichtern.
Es gebe Angriffe auf Gebiete, in denen es "keine militärische Infrastruktur" gebe, sagte der Chef der regionalen Militärverwaltung, Pawlo Kyrylenko. Boitschenko warf der russischen Armee vor, Zivilisten am Verlassen der Stadt hindern zu wollen.
Russische Soldaten dringen in Ratsgebäude von Charson ein22.38 Uhr: Dem Bürgermeister der südukrainischen Stadt Cherson zufolge sind russische Soldaten in das Bürgermeisteramt eingedrungen. In einer Erklärung ruft Igor Kolychajew die russischen Truppen in der Stadt auf, nicht auf Zivilisten zu schießen. Diese sollen nur tagsüber und alleine oder zu zweit auf die Straße gehen. "Wir haben keine Streitkräfte in der Stadt, nur Zivilisten und Menschen, die hier leben wollen", heißt es weiter. Die Stadt ist Berichten zufolge von russischen Truppen eingenommen worden.
Internationale Strafgerichtshof leitet Ermittlungen in der Ukraine ein00.01 Uhr: Der Internationale Strafgerichtshofs (IStGH) geht vor dem Hintergrund des russischen Einmarschs in die Ukraine nach dem Antrag von 39 Mitgliedstaaten möglichen Kriegsverbrechen nach. Die Untersuchung werde unverzüglich eingeleitet und umfasse alle früheren und aktuellen Vorwürfe von Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Völkermord, die seit dem 21. November 2013 in irgendeinem Teil des ukrainischen Hoheitsgebiets begangen wurden, sagte der Chefankläger des Haager Gerichtshofs, Karim Khan.
USA: Russische Armee nimmt in Ukraine Zivilisten ins Visier00.45 Uhr: Die russische Armee nimmt nach Angaben der US-Regierung bei ihrem Angriffskrieg in der Ukraine zunehmend Zivilisten ins Visier. Russland bringe "extrem tödliche Waffen" ins Land, sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, am Mittwoch. Dies umfasse Streubomben und Vakuumbomben, die international geächtet sind und "keinen Platz auf dem Schlachtfeld" haben.
Bei der russischen Offensive seien bereits "hunderte, wenn nicht tausende Zivilisten getötet oder verletzt worden", sagte US-Außenminister Antony Blinken. Die Folgen für die Bevölkerung seien "erschütternd". Das russische Militär greife Gebäude und Städte an, die "keine militärischen Ziele sind", betonte er: "Die humanitären Auswirkungen werden in den kommenden Tagen noch zunehmen."
Selenskyj sagt Feinden der Ukraine heftige Gegenwehr an1.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Gegnern seines Landes einen harten Kampf angesagt. "Sie werden hier keinen Frieden haben, sie werden hier kein Essen haben, sie werden hier keine ruhige Minute haben", sagte der 44-Jährige in der Nacht zu Donnerstag in einer Videobotschaft. Besetzer würden von den Ukrainern nur eine Sache bekommen: "Eine solch heftige Gegenwehr, dass sie sich für immer daran erinnern, dass wir das Unsere nicht hergeben."
Innerhalb einer Woche (seit dem Einmarsch Russlands) habe die Ukraine Pläne durchkreuzt, die der "Feind" seit Jahren vorbereitet habe. Selenskyj sprach von fast 9.000 getöteten Russen. Der moralische Zustand der russischen Armee verschlechtere sich. Täglich würden russische Soldaten gefangen genommen. "Und sie sagen nur eine Sache. Sie wissen nicht, wofür sie hier sind", sagte er.
Mit Verweis auf die UN-Vollversammlung, in der sich am Mittwoch in New York die meisten Länder hinter eine Resolution gestellt hatten, die den Angriff Russlands verurteilt, sagte Selenskyj: Für die Ukraine hätten 141 Länder gestimmt, für Russland 4 – Nordkorea, Eritrea, Syrien, Belarus. "Das ist die Liste. Das sind die Freunde."
Ukraine: Mehrere schwere Explosionen in Kiew1.30 Uhr: In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es in der Nacht zu Donnerstag zu mehreren schweren Explosionen gekommen. Der Agentur Unian zufolge wurde Luftalarm ausgelöst. Die Bewohner seien aufgerufen worden, sofort Schutz zu suchen, hieß es. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren mächtige Detonationen zu sehen. Zunächst war unklar, ob es sich etwa um einen Luftangriff handelt und was die Ziele gewesen sein könnten.
Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb im Nachrichtenkanal Telegram: "Der Feind versucht, in die Hauptstadt durchzubrechen."
Ukrainische Medien berichteten zudem über Kämpfe in Vororten der Millionenstadt. Dabei soll ein russisches Flugzeug abgeschossen worden sein. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.
Ukraine: Berichte über Tote und Verletzte bei Luftangriffen
3 Uhr: In der ostukrainischen Stadt Isjum bei Charkiw sind nach Angaben örtlicher Behörden bei einem Luftangriff acht Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Medien zufolge war bei der Attacke in der Nacht zu Donnerstag ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen worden. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.
In der Großstadt Charkiw schlugen demnach zwei Raketen in ein Verwaltungsgebäude ein. Dabei soll auch die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale nicht näher beschriebene Schäden erlitten haben. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt.
In Korosten nördlich der Stadt Schytomyr starben nach Angaben der Verwaltung zwei Menschen bei einem Luftangriff auf einen großen Kontrollpunkt. Fünf Menschen wurden verletzt.
USA warnen: Angriff auf Odessa könnte bevorstehen3.07 Uhr: US-Medienberichten zufolge haben mehrere russische Kriegsschiffe die Krim verlassen und sind auf dem Weg nach Odessa. Demnach warnen die US-Offizielle, dass ein amphibischer Angriff auf die drittgrößte Stadt der Ukraine bereits am Donnerstag erfolgen könnte.
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...en-in-kiew.html