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Vollansicht: Russischer Krieg in der Ukraine
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General Failure
ZITAT(Fennek @ 6. Oct 2022, 10:00) *
Die Frage ist eigentlich, sehen wir hier improvisierte Einzellösungen oder gibt es ein integriertes Verfahren um diese Beutewaffen auf ukrainischer Seite systematisch wieder zum Einsatz zu bringen?

Beides. Es gibt sowohl eine zentrale Organisation, wie auch lokale Improvisation & einen geduldeten regen Tauschhandel zwischen den Einheiten - was man direkt gebrauchen kann, wird selbst genutzt; was man lokal sinnvoll eintauschen kann, wird getauscht; alles andere geht nach hinten.
Scipio32
ZITAT
Die "alten Truppen" sind nach 8 Monaten abgekämpft und werden schlecht versorgt und nicht geführt. Die neuen sind nicht ausgebildet, schlecht versorgt und nicht geführt.


Bei solchen Einschätzungen frage ich mich immer wie es wohl auf ukrainischer Seite aussieht? Die dürften ja auch einiges an Verlusten haben und so üppig dürfte es mit der Ausrüstung auch nicht aussehen.
Delta
Ich denke, die geballte Macht des Westens wird - wenn Panzer schon zu schwierig sind - es wenigstens hinbringen, ein paar 100.000 Kälteschutzbekleidungen, Stiefel, Socken, Zelte und sonstiges niedrigschwelliges Feldzeugmaterial zu liefern. Und die UKR wird das schaffen, das über die innere Linie bei weitestgehend intakter logistischer Infrastruktur an die Front zu bringen. Notfalls werden die freiwillig von den Befreiten beschenkt werden, während die RUS Soldaten das stehlen müssen.
Panzerpionier
@ Delta
ZITAT
Diese Armee, "Alte" wie "Neue" geht auf einen ganz harten napoleonischen Winter zu.


Das glaube ich auch. Daran werden auch die schlecht ausgebildeten und schlecht bewaffneten Reservisten nichts ändern können. Die werden nach drei bis vier Monaten in nassen, kalten Schützengräben, bei ständigem Artilleriebeschuss, auch die Schnauze voll haben.
General Failure
ZITAT(Scipio32 @ 6. Oct 2022, 12:34) *
ZITAT
Die "alten Truppen" sind nach 8 Monaten abgekämpft und werden schlecht versorgt und nicht geführt. Die neuen sind nicht ausgebildet, schlecht versorgt und nicht geführt.


Bei solchen Einschätzungen frage ich mich immer wie es wohl auf ukrainischer Seite aussieht? Die dürften ja auch einiges an Verlusten haben und so üppig dürfte es mit der Ausrüstung auch nicht aussehen.

Signifikant besser. Nicht nur ist deren Militär weniger von Korruption & Eigennutz zerfressen, es gibt auch ein großes & gut koordiniertes nationales wie internationales Hilfsnetzwerk. Selbst die lustige Trollarmee der NAFO hat ja ganz nebenbei 250,000$ an Spenden gesammelt, und die Kampagnen für Winterzeugs sind allgemein schon seit Wochen/Monaten im Gange. Während in Rußland spätestens seit der Mobilisierung die Preise für Ausrüstung durch die Decke gehen, weil viele versuchen, mit dem Krieg noch einen guten Schnitt zu machen.
SailorGN
Ich denke, dass der Westen gerade bei der Winterausrüstung deutlich freigiebiger sein wird... weil er es politisch und wirtschaftlich kann. In der Liste der BR steht ja bereits Winter-Paket und auch sonst lässt sich nutzbare Bekleidung und Ausrüstung auch anderweitig akquirieren; Daran wird es nicht scheitern.

Zu den Stellungen: Der einzige Fortschritt auf den Bildern gegenüber bisher bekannten Aufnahmen ist die "Zackung". Es fehlt sehr oft die Verbindung zwischen den "Systemen" und diese sind rein linear ausgelegte "Ein-Graben"-Stellungen. Keine Rundumsicherung, keine zweite/dritte Linie. Dazu per Satellit aufklärbar, d.h. durchgehend nach oben offen und genau dort, wo man sie erwartet. Die Offensive bei Cherson wird seit Monaten(!) angekündigt, da wären ganz andere Maßnahmen möglich gewesen, zumindest teilweise Tarnung/Überdeckung und die Vorbereitung für "Flankenschutz"... gerade, wenn der Graben auf offenem Feld liegt und an 2-3 Seiten des Feldes "Wald" oder dichter Bewuchs existiert.
Wraith187
ZITAT(Sensei @ 5. Oct 2022, 16:40) *
Und Russland greift weiter an!

Und, zur Abwechslung Mal, ist Bakhmut dran wink.gif
https://twitter.com/WarMonitor3/status/1577...ijhi7A&s=19

(Langsam vermute ich auch, dass hier einfach weiter ein verlorener Befehl weiter stumpf ausgeführt wird)

Ich würde vermuten, dass die Wagner-Jungs hier weiter "angreifen" und immer mal wieder "Erfolge" nach Moskau melden, damit man sie nicht an einen anderen Frontabschnitt schickt, wo es ihnen dann ans Leder gehen würde.

= = = = = = = = = = = =

ZITAT(SailorGN @ 6. Oct 2022, 13:24) *
...
Zu den Stellungen: Der einzige Fortschritt auf den Bildern gegenüber bisher bekannten Aufnahmen ist die "Zackung". Es fehlt sehr oft die Verbindung zwischen den "Systemen" und diese sind rein linear ausgelegte "Ein-Graben"-Stellungen. Keine Rundumsicherung, keine zweite/dritte Linie. Dazu per Satellit aufklärbar, d.h. durchgehend nach oben offen und genau dort, wo man sie erwartet. Die Offensive bei Cherson wird seit Monaten(!) angekündigt, da wären ganz andere Maßnahmen möglich gewesen, zumindest teilweise Tarnung/Überdeckung und die Vorbereitung für "Flankenschutz"... gerade, wenn der Graben auf offenem Feld liegt und an 2-3 Seiten des Feldes "Wald" oder dichter Bewuchs existiert.

Wahrscheinlich hast du mit deiner Einschätzung recht, außer falls die Russsen dort eine richtig gute Maskirowka abgezogen haben: Die sichtbaren, wenigen und schlecht ausgebauten Stellungen sind nur Scheinanlagen, während die wahren russischen Stellungen vielzählig, umfangreich und bestens getarnt sind.
dersutter
https://twitter.com/niktwick/status/1577940974281572353

Die Besatzungsverwaltung in Kherson verkündet Schulferien ab sofort bis 21. Oktober. Grund: Sicherheit geht vor. Schulkinder sollen auf die Krim evakuiert werden.

Das nennt sich mal "hitzefrei" sad.gif
goschi
ZITAT(dersutter @ 6. Oct 2022, 16:13) *
. Schulkinder sollen auf die Krim evakuiert werden.

Nein, das nennt sich geiselhaft kotz.gif
Stormcrow
Nicht die ersten Kinder, die nach Russland entführt werden.

Die Aktion Lebensborn 2.0 ist eines der perfidesten Verbrechen der russischen Regierung in diesem an Verbrechen nicht armen Krieg.
St74
Kherson, Lahansk, hier mal eine aktuelle Karte von Rybar zur Situation bei Zaporizhzhia:
Scipio32
Das soll ein Durchbruch der UA sein?
St74
ZITAT(Scipio32 @ 6. Oct 2022, 20:00) *
Das soll ein Durchbruch der UA sein?

Nein!
Immenburg
ZITAT(Scipio32 @ 6. Oct 2022, 20:00) *
Das soll ein Durchbruch der UA sein?


Bitte die Karten Legende lesen. gestrichelt = geplant ( vermutlich Spekulation des Kartenerstellers)
Scipio32
OK, wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Panzerchris
Bei Velyka Lepetykha (linker Bildrand) spekuliert der Ersteller der Karte auf eine amphibische Operation. Da braucht die UA eine Reihe von Pontonfähren, um die Truppen und Versorgungsgüter überzusetzen. Ob sie noch genug davon haben oder von den Russen genug erbeuten konnten?
SailorGN
Das ist nicht die Frage... vielmehr: Warum sollte die Ukraine das tun? Das Ostufer des Dnipro ist die nächste logische russische Linie. Da macht der spekulierte Schwerpunkt gegen Tokmak deutlich mehr Sinn, damit würde eine erneute Verschiebung der immer dünner werdenden russischen Kräfte erforderlich sein... eben weg vom Dnipro. Bisher mussten in den letzten Wochen die russen über jedes Stöckchen springen, was die Ukrainer hingehalten haben... wenn die Verlegung vom Dnipro weg angefangen hat wird so eine Aktion zum "Stoß in den Rücken" oder Verzettelung der russen kommen.... andererseits wissen die Ukrainer deutlich mehr als wir, vieleicht gibts ja gerade unter den Truppen, die sich auf das Ostufer "retten" konnten derartige Wackelkandidaten, das man sowas ernsthaft planen könnte...
Aetius
ZITAT(SailorGN @ 6. Oct 2022, 21:14) *
Das ist nicht die Frage... vielmehr: Warum sollte die Ukraine das tun? Das Ostufer des Dnipro ist die nächste logische russische Linie. Da macht der spekulierte Schwerpunkt gegen Tokmak deutlich mehr Sinn, damit würde eine erneute Verschiebung der immer dünner werdenden russischen Kräfte erforderlich sein... eben weg vom Dnipro. Bisher mussten in den letzten Wochen die russen über jedes Stöckchen springen, was die Ukrainer hingehalten haben... wenn die Verlegung vom Dnipro weg angefangen hat wird so eine Aktion zum "Stoß in den Rücken" oder Verzettelung der russen kommen.... andererseits wissen die Ukrainer deutlich mehr als wir, vieleicht gibts ja gerade unter den Truppen, die sich auf das Ostufer "retten" konnten derartige Wackelkandidaten, das man sowas ernsthaft planen könnte...

Außerdem verläuft durch Tokmak auch die einzige Bahnlinie, die den östlichen und südlichen Kriegsschauplatz direkt verbindet. Wenn die unterbrochen ist, muss man eisenbahntechnisch über die Krim, auf Nebenstrecken...
St74
ZITAT(SailorGN @ 6. Oct 2022, 21:14) *
Das ist nicht die Frage... vielmehr: Warum sollte die Ukraine das tun? Das Ostufer des Dnipro ist die nächste logische russische Linie. Da macht der spekulierte Schwerpunkt gegen Tokmak deutlich mehr Sinn,...

Das hat sich der Ersteller bei der Aktualisierung der Karte wohl auch gedacht.
Rybar geht davon aus, dass die Vorbereitungen der Ukr. für diesen Angriff so gut wie abgeschlossen sind.
Sensei
DAS dort, früher oder später, ein Angriff auf die Südliche Flanke und die Verbindungslinie zur Krim erfolgen wird, war eigentlich schon länger klar.
Es geht praktisch nur um die Frage des wann, nicht des ob.

Ich hätte damit erst nach der Bereinigung des rechtseitigen Dneipr Ufers erwartet.
Ich hätte nicht erwartet, dass Russland genug Reserven für Angriffsformationen an drei Punkten gleichzeitig hat.

Mal sehen, wann hier ein Angriff kommt.
400plus
ZITAT(SailorGN @ 6. Oct 2022, 21:14) *
Das ist nicht die Frage... vielmehr: Warum sollte die Ukraine das tun? Das Ostufer des Dnipro ist die nächste logische russische Linie. Da macht der spekulierte Schwerpunkt gegen Tokmak deutlich mehr Sinn, damit würde eine erneute Verschiebung der immer dünner werdenden russischen Kräfte erforderlich sein... eben weg vom Dnipro.


Das, und wenn man bis Melitopol kommt, ist alles westlich davon gefangen.
Broensen
Ich würde nicht ausschließen, dass man statt direkt auf Melitopol vorzugehen, erstmal von Saporischschja nach Südwesten in Richtung Nowa Kachowka vorstößt und dort den Sack von der anderen Seite her zumacht während man dadurch so ganz nebenbei Enerhodar einkesselt.
PeterPetersen
Frage:
In Internet kursiert über Helmkamera eines UA Soldaten gefilmt. Ich werde es nicht verlinken weil dabei der Tod eines RU Soldaten zu sehen ist.
Ein UA Team rückt durch den Garten eines Privathauses vor. Dort steht ein Häuschen mit verschlossener Tür. Der UA Soldat scheint was zu ahnen und schießt durch die Tür eine Salve ab. Daraufhin "fällt" da ein scheinbar unbewaffneter RU Soldat raus und versucht sich noch aufzurichten, wird aber von unzähligen Kugeln der umherstehenden UA Soldaten durchsiebt. Man erkennt, dass es sich bei dem Häuschen um ein Klo handelt. Der UA Soldat sagt dann: "guckt wie gut ich ihn erraten habe".

Mir ist klar, dass Krieg halt Krieg ist und man oft einfach nur reagiert.
Aber trotzdem würde mich interessieren wie sowas kriegsrechtlich zu werten ist? Hätte er nicht einfach laut rufen können, dass er da rauskommen soll? Es hätte theoretisch auch ein Zivilist drin sein können.

Zusatzfrage:

Wie ist es, wenn man einen Trupp Ru Soldaten bombardiert die einen Verwundeten tragen?
Ich denke das Video ist ok, da kein Gore und scheinbar nur verletzte. “Darf” man das?
https://twitter.com/tpyxanews/status/157831...0rhNkmT9G22usFQ
Mart
ZITAT(Salzgraf @ 6. Oct 2022, 10:53) *
Da im russischen System die Gardeeinheiten besser ausgebildet und ausgerüstet sind,

Ich denke, das kann man von der GSSD spiegeln. Also Gardeeinheiten bekamen neues Material zuerst. Die Ausbildung war aber nicht anders. Höchstens kann man unterstellen, dass mit dem Garde-Titel den Offizieren eine besondere Verpflichtung mitgegeben werden sollte.

ZITAT(Salzgraf @ 6. Oct 2022, 10:53) *
Interessanter Fakt am Rande:
der GSSD waren 1982 12 Garde vs. 7 "normale" Heereseinheiten zugordnet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gruppe_der_So...hland#GSSD_1982

Das ist ja gruselig. Also eigentlich sind alle im Web findbaren Aufstellungen der GSSD (zudem es neben GSSD-unterstellten Truppen auch noch weitere sowjetische Truppen gab) für die Tonne. Die aber besonders, die zählt die 6.GPD für 1982 auf, die wurde aber 79/80 "abgezogen", real fuhr sie einmal um Polen rum und landete in Grodno (Hrodna / Гродна) , wo sie auch heute noch steht. Vermutlicher Bezug war damals ein möglicher Einmarsch in Polen. Aber ich schweife ab.

[Ortsname korrigiert]
SpezPi(Ppl)301
Zu 2. Angriff erfolgte auf Soldaten, die NICHT als San-Personal auftraten oder als solches erkennbar waren. Mit einer roten Kreuz Flagge wäre das zumindest mal eine Rüge wert. Da aber die "letzten" Kombattanten angegriffen wurden......Fair game also.
Zu 1: ich habe gelernt, beim Spatengang die Waffe immer mitzunehemen. Er hätte ja auch bei offener Türe abprotzen können...und ...hätte hätte Fahrradkette...er seine Waffe dabeigehabt und zuerst durch die Türe geschossen, was wäre das? Heimtückische Kriegslist?....... das ist der Mist bei den Videos, man sieht viel, macht sich nen Kopp und sollte doch froh sein, nicht dort zu sein.
Merowinger
SPON zur Instandsetzung der PzH2000 - Slowakei statt Polen
ZITAT
Doch Polen, ein Nato-Land mit Grenze zur Ukraine, verlangt nun, dass der eigene staatliche Rüstungskonzern PGZ die Federführung für die Reparaturen haben solle. Gefordert wird, dem Unternehmen sensible Konstruktions­informationen zu übergeben.
Phade
Interessant. Vor diesem Hintergrund erklärt sich vielleicht auch das deutsche Veto, dass die EU Ausbildungsmission ausschließlich in Polen stattfinden sollte, besser.
Merowinger
Hodges sagt baldigen Kampf um die Krim voraus, Timothy Snyder legt noch einen internen Machtkampf drauf:
ZITAT
"Die militärischen Operationen dazu laufen schon, die Ukrainer stoßen jetzt von Norden aus der Region Charkiw nach Mariupol vor, und sobald die bei Cherson eingeschlossen russischen Truppen besiegt sind, wird die ukrainische Armee aus zwei Richtungen auf die Krim zusteuern können", erklärt Hodges. "Das wird schon in den kommenden Wochen passieren, und sobald die russischen Stützpunkte auf der Krim in Reichweite der ukrainischen Artillerie sind, ist es nur noch eine Frage der Zeit.
[...]
Die Tatsache, dass Kadyrow sich nicht an der Mobilisierung beteiligt, während Prigoschin in Gefängnissen um Rekruten wirbt, deutet Snyder als Versuch der beiden, ihre besten Kämpfer zu schonen [...] "Wenn rivalisierende Kräfte ihre Truppen für einen Machtkampf in Russland zurückhalten, wird es irgendwann keiner Seite mehr logisch erscheinen, die eigenen Kämpfer in der Ukraine töten zu lassen."
https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine...rten-enden.html
Madner Kami
Ich erkenne den militärstrategischen Wert von Mariupol nicht so recht. Verkehrstechnisch ist das ein Straßenknotenpunkt, aber sowas ist für die Langstreckenlogistik der Russen irrelevant. Ich mag mich täuschen, aber Mariupol scheint ostwärts nicht mit Schienen angebunden sein, weshalb die Versorgung von Krim und Kherson schon lange primär über die Krimbrücke abgewickelt werden dürfte, die von einer Rückeroberung Mariupols nicht tangiert ist. Maximal wäre Mariupol für eine Rückeroberung des Donetzk-Oblasts relevant. Könnt ihre meine Wahrnehmung korrigieren?
ramke
Möglich das Melitopol gemeint ist?
Voodoonet
ZITAT(Madner Kami @ 7. Oct 2022, 17:48) *
Ich erkenne den militärstrategischen Wert von Mariupol nicht so recht. Verkehrstechnisch ist das ein Straßenknotenpunkt, aber sowas ist für die Langstreckenlogistik der Russen irrelevant. Ich mag mich täuschen, aber Mariupol scheint ostwärts nicht mit Schienen angebunden sein, weshalb die Versorgung von Krim und Kherson schon lange primär über die Krimbrücke abgewickelt werden dürfte, die von einer Rückeroberung Mariupols nicht tangiert ist. Maximal wäre Mariupol für eine Rückeroberung des Donetzk-Oblasts relevant. Könnt ihre meine Wahrnehmung korrigieren?


vielleicht ist der ideelle Wert von Mariopol vorrangig, nicht zuletzt wegen Azov
Panzerpionier
@ramke

ZITAT
Möglich das Melitopol gemeint ist?


Das war auch mein erster Gedanke.

Nach der Befreiung von Cherson könnte die Ukraine Melitopol einnehmen, dort mit starken Kräften einen Sperrriegel in Richtung Osten aufbauen, um dann von Osten und Westen her die Krim in die Zange zu nehmen.
Ist natürlich nur eine Option von Vielen.
Almeran
ZITAT(PeterPetersen @ 7. Oct 2022, 00:32) *
Frage:
In Internet kursiert über Helmkamera eines UA Soldaten gefilmt. Ich werde es nicht verlinken weil dabei der Tod eines RU Soldaten zu sehen ist.
Ein UA Team rückt durch den Garten eines Privathauses vor. Dort steht ein Häuschen mit verschlossener Tür. Der UA Soldat scheint was zu ahnen und schießt durch die Tür eine Salve ab. Daraufhin "fällt" da ein scheinbar unbewaffneter RU Soldat raus und versucht sich noch aufzurichten, wird aber von unzähligen Kugeln der umherstehenden UA Soldaten durchsiebt. Man erkennt, dass es sich bei dem Häuschen um ein Klo handelt. Der UA Soldat sagt dann: "guckt wie gut ich ihn erraten habe".

Mir ist klar, dass Krieg halt Krieg ist und man oft einfach nur reagiert.
Aber trotzdem würde mich interessieren wie sowas kriegsrechtlich zu werten ist? Hätte er nicht einfach laut rufen können, dass er da rauskommen soll? Es hätte theoretisch auch ein Zivilist drin sein können.
Ich kenne das Video.
Jeder Kombattant (das ist er) darf jederzeit und überall bekämpft werden, außer er hat sich bereits ergeben oder ist kampfunfähig. Beides ist hier nicht der Fall.

Zum Thema "hätte auch ein Zivilist sein können": wir wissen nicht, welche Informationen der Soldat hatte, was vorher passiert ist, wie sich die Situation insgesamt darstellt. Selbst wenn es ein Zivilist gewesen wäre, wäre das wohl unter "Kollateralschaden" gefallen, da man hier keine Absicht unterstellen kann.
St74
Russ. Kanäle berichten, im der Region Kherson seien die russ. Stellungen hinter der ursprünglichen Verteidigungslinie sehr zerstreut (2km + auseinander ) und bestünden jeweils aus 20 bis 30 Soldaten. Nun kommen natürlich die abrückenden/fliehenden russ. Soldaten noch hinzu. Aus dem Osten wird ähnliches berichtet, dort gab es aber weniger und weniger gut ausgebaute Verteidigungslinien der Russen. Trifft die ukr. Artillerie diese Stellungen nicht wirkungsvoll? Nach jeder befreiten Linie von Siedlungen gibt es lange Pausen beim ukr. Vorrücken. Arbeitet die Ukt. da besonders sorgsam, um auch das kleinste russ. Nest in ihrem Rücken oder den Flanken gesichert ausgeschaltet zu haben, bevor das nächste Dorf angegriffen wird? Mir scheint, die Ukr. setzt für jeden Angriff/ für jede Welle nur so viele Soldaten ein, wie unbedingt nötig erscheint. Alle weiteren bereitstehenden Kräfte werden erst bei Erfolg nachgezogen. Das schont die zurückgehaltenen Kräfte, verlangsamt aber den Fortschritt.
Beim vermuteten geplanten Vorrücken der Ukr. Richtung Melitopol wird berichtet, ein Hauptaugenmerk liege dabei auf der Anlage von Verteidigungsstellungen auf Höhe etwa nördlich der jetzigen Kontaktlinie. So will man bei einem Scheitern einer ukr. Offensive einer möglichen Gegenoffensive der Russ. direkt gewappnet sein. Das Kosten natürlich Offensivkräfte.
Ist es Teil der ukr. Strategie, Priorität darauf zu setzen, einmal befreites Gebiet auch halten zu können? Und zweitens Gebietsverluste (oberhalb einer kleintaktischen Ebene) zu verhindern?
SailorGN
Das Tempo hat aus meiner Sicht verschiedene Gründe. Der wichtigste ist: Verlustvermeidung. Man will keine Soldaten in "Husarenstücken" verlieren. Ein weiterer ist Schonung der Kräfte und ordentlicher Nachzug von Ressourcen. Dazu gehört auch, dass man möglichst alle zurückgelassenen Kräfte und Wirkmittel des Gegners neutralisiert. Dann "richtet" man sich ein, zieht Nachschub ran und vor allem den ganzen zivilen Bereich.
Holzkopp
ZITAT(Almeran @ 7. Oct 2022, 22:36) *
ZITAT(PeterPetersen @ 7. Oct 2022, 00:32) *
Frage:
In Internet kursiert über Helmkamera eines UA Soldaten gefilmt. Ich werde es nicht verlinken weil dabei der Tod eines RU Soldaten zu sehen ist.
Ein UA Team rückt durch den Garten eines Privathauses vor. Dort steht ein Häuschen mit verschlossener Tür. Der UA Soldat scheint was zu ahnen und schießt durch die Tür eine Salve ab. Daraufhin "fällt" da ein scheinbar unbewaffneter RU Soldat raus und versucht sich noch aufzurichten, wird aber von unzähligen Kugeln der umherstehenden UA Soldaten durchsiebt. Man erkennt, dass es sich bei dem Häuschen um ein Klo handelt. Der UA Soldat sagt dann: "guckt wie gut ich ihn erraten habe".

Mir ist klar, dass Krieg halt Krieg ist und man oft einfach nur reagiert.
Aber trotzdem würde mich interessieren wie sowas kriegsrechtlich zu werten ist? Hätte er nicht einfach laut rufen können, dass er da rauskommen soll? Es hätte theoretisch auch ein Zivilist drin sein können.
Ich kenne das Video.
Jeder Kombattant (das ist er) darf jederzeit und überall bekämpft werden, außer er hat sich bereits ergeben oder ist kampfunfähig. Beides ist hier nicht der Fall.

Zum Thema "hätte auch ein Zivilist sein können": wir wissen nicht, welche Informationen der Soldat hatte, was vorher passiert ist, wie sich die Situation insgesamt darstellt. Selbst wenn es ein Zivilist gewesen wäre, wäre das wohl unter "Kollateralschaden" gefallen, da man hier keine Absicht unterstellen kann.


Ich habe das Video auch angesehen.
Was für die Beurteilung fehlt ist der Kontext. War den UA-Soldaten ggf. bekannt, dass das Gebäude von Russen besetzt ist, hatten sie ggf. Hinweise, das Feindkräfte in der entsprechenden Richtung bewegen, gab es ggf. einen Hinweis "da rennt einer aufs Klo" (und macht da drin ggf. drei Handgranaten wurffertig)

Ich konnte auf dem Video nicht erkennen, ob der dann Gefallene sich auf dem Lokus in "Gefechtsposition", spricht mit runtergelassener Hose, befunden hat. Wenn der da sogar einen Hinterhalt geplant hat ging das schief.

Das kann natürlich auch ganz anders gewesen sein.

Und die Ukrainer hätten sich ja auch zurückziehen können und einen Feuerschlag auf die Trissebude anfordern können wenn sie mit überlegenem Feind gerechnet hätten. Das Ergebnis wäre das Gleiche gewesen.

Was ich sagen will: ich erkenne da keinen Verstoß gegen das Kriegsrecht, auch wenn der Tod des Russen sicher nicht unvermeidlich war. Das ist ein Gefecht. Und der Feind war in der schlechteren Position.

Alles andere bleibt Spekulation, wir haben schlicht keine Infos dazu.
TheLibrarian
Bezüglich Starlink wird von ukrainischer Seite wohl zunehmend Kritik geäußert. Die Ukrainer vermuten, dass SpaceX/ Musk den Zugang zu dem Netzwerk einstellen könnten. Offenbar in Verbindung mit dem ominösen "Friedensangebot" seitens Musks an Rußland und die Ukraine. Auffällig sind wohl insbesondere "Ausfälle" von Starlink während der Gegenoffensiven bei Charkiw und aktuell Cherson, selbst westliche Beobachter scheinen dies zu bestätigen. Da Starlink wohl auch auf U.S. Initiative initiiert wurde, halte ich solcherlei Anschuldigungen schon für sehr schwerwiegend, sollten sie denn zutreffen. Dass Elon Musk auch schon öfters einmal irrational agiert hat (Twitter) kann man wohl nicht abstreiten, aber so gezielt der Ukraine ein wichtiges Asset zu nehmen, währe schon schwerwiegend. So ganz kann ich diese Nachricht aber noch nicht einordnen, da die Ukraine auch gerne Botschaften auf anderem Wege übermittelt (hier: Musk, halte dich mit Initiativen zurück und stelle mehr Starlink zur Verfügung).

Quelle
Sensei
Längerer Bericht aus russischer Sicht von den 5-monatigen Kämpfern um Dovhenke (südlich von Izyum):
[43 Beiträge, ink. Videos!]

https://twitter.com/ChrisO_wiki/status/1578...6myiGA&s=19
Kampfhamster
Kerch Brücke schwer beschädigt

eek.gif

mehr Infos als diese Bilder habe ich noch nicht gefunden.
Forodir
ZITAT(Kampfhamster @ 8. Oct 2022, 05:44) *
Kerch Brücke schwer beschädigt

eek.gif

mehr Infos als diese Bilder habe ich noch nicht gefunden.


Was zum Teufel brennt da?
Sensei
(offensichtlich) ein Tankwagenzug auf der Schienenbrücke dieser Doppelbrücke.

Auf der benachbarten Autobrücke hat es zumindest ein Fahrbahnsegment auch gelegt - ob durch die Druckwelle oder einen Angriff, ist unklar.
Prinzipiell sieht beides (unter Kräfteeinsatz) reparabel aus. Man muss aber schauen, wie viele strukturelle Schäden das Feuer am Beton angerichtet hat.
Für einzelne Wochen dürfte die Brücke zumindest nur sehr eingeschränkt nutzbar sein.


PS: Guter Treffer für die Ukraine! Bin gespannt, wie sie das erreicht haben - Drohnenbeobachtung, bis endlich mal ein Kesselwagen-Zug einfuhr? Und diesen mit Drohne angegriffen?
K-JAG
Bewegte Bilder

https://twitter.com/Osinttechnical/status/1...605334062473216

Zug mit Kesselwaagen und die Straßenbrücke liegt im Bach
Sensei
Besserer Blick auf die Straßenbrücke: https://twitter.com/DrAlakbarov/status/1578...4722050/photo/1
Ta152
ZITAT(Sensei @ 8. Oct 2022, 07:06) *
< snip >
Prinzipiell sieht beides (unter Kräfteeinsatz) reparabel aus. Man muss aber schauen, wie viele strukturelle Schäden das Feuer am Beton angerichtet hat. < snip >


Ich gehe davon aus das da stundenlang Brennen wird. Da kann man doch nicht sinnvoll löschen. Damit sollte die Eisenbahnbrücke über einige hundert Meter Schrott sein.

SLAP
Dash-Cam-Video vom Einschlag?

Edit: Entfernt. Kann nicht sein, beim "Einschlag" war die Sonne noch nicht aufgegangen.
Sensei
@Ta152:
Eigentlich schon.

Aber man weiß halt nie, mit was für Behelfslösungen die russische Seite versucht, eine eigentlich schon strukturell kaputte Brücke weiterzunutzen.
Wir werden es sehen.

Prinzipell kann man alles, was man bauen kann, auch wieder reparieren. Aber Reparaturbarken ect. wären exzellente HiMars Ziele...

@SLAP:

Das Dash-Cam-Video soll wohl alt/gefälscht sein.
SLAP














Newschoolbiker
Gerade das vorletzte Bild sieht doch aus, wie durch ein Periscope aufgenommen. Das stützt meiner Meinung nach die allgemeine Theorie eines SF Einsatzes.
SLAP
Es sind übrigens beide Autobrücken ab:

Newschoolbiker
Oh wow!
Wenn es jetzt nicht richtig knallt, dann wissen wir, dass auch dieser Krieg konventionell bleiben wird.
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