Moskau meldet Eroberung von Teilen der Stadt Sjewjerodonezk
9.05 Uhr: Kämpfer der prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben nach Angaben aus Moskau Teile der Stadt Sjewjerodonezk eingenommen. "Einheiten der Volksrepublik Lugansk haben den östlichen und südlichen Teil der Stadt blockiert", sagte Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Sonntagmorgen. Zuvor hatte das ukrainische Militär berichtet, dass eine russische Offensive in der Stadt mit 100.000 Einwohnern im Gebiet Luhansk bevorstehe.
Nach russischen Angaben wurde zudem die Offensive nahe der Stadt Popasna bei Luhansk fortgesetzt. Dort hätten die Separatisten die nördlichen Stadtteile besetzt. Zu Wochenbeginn hieß es noch, ukrainische Kräfte seien nahe der Stadt eingekesselt worden. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Viele Tote bei Angriff auf Militärbasis nahe Polen
9.40 Uhr: Bei dem russischen Angriff auf eine Militärbasis in Lwiw in der Nähe der Grenze zu Polen sind offenbar neun Menschen getötet worden. 57 Menschen seien verletzt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Angaben der Behörden. Russland habe rund 30 Raketen auf den Stützpunkt abgefeuert. Einige seien abgefangen worden, teilten Behörden mit. Ein Reporter der britischen Zeitung "Guardian", der sich am Übungsplatz Jaworiw aufhielt, berichtete unter Berufung auf Rettungskräfte von mehr als 20 Toten.
Eigene Meinung: Wenn die Russen nicht aufpassen, landen ihre Raketen noch auf NATO-Gebiet, was dann den Bündnisfall nach Artikel 5 auslösen dürfte.
Ukrainische Armee berichtet von heftigen Kämpfen bei Kiew
10.24 Uhr: Die Gefechte rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew gehen nach Angaben der ukrainischen Armee weiter. Es gebe heftige Kämpfe in Irpin und Makariw im Gebiet Kiew, teilte das Militär am Sonntagmorgen mit. Ähnlich sei die Situation auch in anderen Dörfern, die humanitäre Lage werde immer schlechter. Allein am Samstag wurden etwa aus Butscha, Irpin, Hostomel und Worsel nordwestlich von Kiew etwa 20.000 Menschen evakuiert. Die Rettung von Zivilisten sollte fortgesetzt werden.
Im Gebiet Iwano-Frankiwsk im Südwesten der Ukraine seien in der Nacht zum Sonntag mehrere Explosionen zu hören gewesen, heißt es weiter in dem Militärbericht. Der Bürgermeister schrieb bei Facebook von Angriffen auf einen Luftwaffenstützpunkt. Der Flughafen sei bereits das dritte Mal Ziel gewesen. "Ich bitte Euch, seid so vorsichtig wie möglich und passt auf Euch auf", appellierte Ruslan Marzinkiw an die Einwohner seiner Stadt. Er hatte bereits vorher die Anwohner des Flughafens gedrängt, das Gebiet möglichst zu verlassen.
Laut ukrainischer Armee gab es auch im Nordosten im Gebiet um die Stadt Sumy Angriffe. "Friedliche Dörfer" seien mehrfach beschossen worden. Alle Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Nachtrag:
Neun Tote bei Angriff in Südukraine
10.56 Uhr: Bei russischen Angriffen auf die südukrainische Großstadt Mykolajiw sind nach Behördenangaben mehrere Menschen getötet worden. "Neun Menschen starben infolge der Bombardierung durch die Arschlöcher", schrieb der Gouverneur des Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim, am Sonntag im Nachrichtendienst Telegram. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen. Die Stadt mit knapp 500.000 Einwohnern ist seit Tagen heftig umkämpft. Wenn russische Truppen es schaffen, Mykolajiw zu umgehen oder einzunehmen, stünde ihnen der Landweg in die wichtige südwestukrainische Hafenstadt Odessa offen.
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...n-bei-kiew.html