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Vollansicht: Russischer Krieg in der Ukraine
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Sensei
ZITAT(Madner Kami @ 8. Apr 2023, 09:59) *
Die Zahlen sind falsch. Jede Wette.


Kannst du das ausführen? Inwiefern falsch?
Veraltet? Als absichtliches "Leak" gefälschte Daten in Umlauf gegeben? Falsch von den USA ermittelt?

CNN gibt neben den KIA auch die erwähnten Gesammtverluste (wohl ohne DNR/LNR, Wagner unklar) an:
ZITAT
According to one of the documents, Russian forces had suffered 189,500 to 223,000 casualties as of February, including as many as 43,000 troops killed in action. Ukraine, meanwhile, had suffered 124,500 to 131,000 casualties, with up to 17,500 killed in action, the report says.

https://edition.cnn.com/2023/04/09/politics...foes/index.html

Daraus ließen sich die KIA:WIA Verhältnisse errechnen:

KIA UA : KIA RU
~ 1:3

KIA+WIA UA : KIA+WIA RU
~ 1:1,5

Verhältnis KIA zu WIA UA
~ 1:5

Verhältnis KIA zu WIA RU
~ 1:8


- Die Verhältnisse von Getöteten zu Verwundeten ist hier generell recht hoch. Vermutlich werden also auch eher leichtere Verwundungen mit betrachtet
- Die Anzahl der Getöteten sehen auf beiden Seiten relativ niedrig aus - auch wenn das Jan/Februarwerte sind.
- Sollten die Verluste auf Seiten der Volksrepubliken und/oder Wagner noch nicht bei den Russen enthalten sein, käme hier noch einmal einiges dazu.

-> IMO passen diese Zahlen aber generell ganz gut zu den Erwartungen und zu anderen Berichten (Zählung namentlicher Toter auf RU Seite. Verlustverhältnisse. etc)
Sensei
Wenn die reinen Käfigpanzerungen nicht mehr reichen, pack man halt noch ERA Kacheln drauf hmpf.gif
https://twitter.com/TheDeadDistrict/status/...263336831852545

---

TOS-1 mit Abstandspanzerung:
https://twitter.com/TheDeadDistrict/status/...931556564189188

---

Blick auf UA Grabensystem bei Bachmut. Zumindest von der Anlage und Ausdehnung beachtlich.
(wenn auch auf freiem Feld angelegt und ohne Feuerstellungen für Kpz / ohne Schutz nach oben.
https://twitter.com/RALee85/status/1645205904986611713

---

In Bachmut weicht die UA auf den Bahndamm in der Stadt zurück.
Damit ist das Zentrum der Stadt weitestgehend in der Hand der Russen.

Gleichzeitig sieht das alles recht kontrolliert aus: Es gibt keinen Kollaps von Verteidigungen. Die Stellungen an den Flanken werden gut gehalten.
Außerdem gibt es tendenziell häufiger kleinere Gegenangriffe der Ukrainer.
Madner Kami
ZITAT(Sensei @ 10. Apr 2023, 10:56) *
- Die Anzahl der Getöteten sehen auf beiden Seiten relativ niedrig aus - auch wenn das Jan/Februarwerte sind.


Genau das macht mich stutzig. Fahrzeugkills usw. wirken plausibel, aber genau diese Zahlen wirken auf mich unglaubwürdig niedrig, auf beiden Seiten.
Thomas
@sensei
This tweet is unavailable. Von wegen era.
Freestyler
ZITAT(Sensei @ 10. Apr 2023, 11:27) *
Blick auf UA Grabensystem bei Bachmut. Zumindest von der Anlage und Ausdehnung beachtlich.
(wenn auch auf freiem Feld angelegt und ohne Feuerstellungen für Kpz / ohne Schutz nach oben.
https://twitter.com/RALee85/status/1645205904986611713

Dass die ukrainischen Streitkräfte derartige Grabensysteme (im offenen Gelände, nach oben offen etc) nutzen, sagt einiges über die russische Artillerie, denn das widerspricht sämtlichen Grundsätzen der Stellungswahl und des Stellungsbaus.

Ich meine mich an einen Kommentar bzw. eine Analyse zu erinnern, dass die russische Artillerie keine oder nur weniger Granaten mit Annäherungszünder einsetzt bzw. im Bestand hat. Das würde derartige Stellungen erlauben. Hat jemand noch diese Quelle oder kann das bestätigen?
Sensei
Bei mir gehen alle Links.
Im Zweifel einmal im Inkognito Modus öffnen. Oder auf https://twitter.com/TheDeadDistrict den Post vom 5:12 vorm. · 10. Apr. 2023 heraussuchen.

---
@Madner Kami:

Es sieht für mich aus, als wäre hier ein generell sehr konservativer Analyst am Werk gewesen.
Selbst bei den Fahrzeugverlusten schätzt die Quelle auf oder sogar unterhalb der Oryx Werte - wobei diese aufgrund der Datenlage schon eher konservativ sind.

Bei KIA/Tag käme man hier auf UA: ~40/Tag und RU: ~120/Tag
Phade
Thread der ukrainischen Air Force, weshalb jetzt F-16 benötigt werden - per Twitter. Manches war mir neu:

https://twitter.com/kpszsu/status/164535021...UDtzaV_Vhrw5NBg
Seneca
Es war öfter davon zu lesen, dass Russland reichweitengesteigerte Präzionsgleitbomben in größerer Zahl herstellen könnte. Da braucht es weitreichende Flugabwehr, vom Boden und aus der Luft.
Mich wundert, dass die Ukraine noch keine F-16 erhalten hat. Das wäre ein großer Vorteil für die Ukraine. Irgendwann braucht die Ukraine, wie jedes osteuropäische Land, sowieso westliche Kampfflugzeuge. Ersatzteilbeschaffung und Modernisierung der sowjetischen Jets sind seit 2022 kaum leichter geworden.
Forodir
ZITAT(Freestyler @ 10. Apr 2023, 11:06) *
ZITAT(Sensei @ 10. Apr 2023, 11:27) *
Blick auf UA Grabensystem bei Bachmut. Zumindest von der Anlage und Ausdehnung beachtlich.
(wenn auch auf freiem Feld angelegt und ohne Feuerstellungen für Kpz / ohne Schutz nach oben.
https://twitter.com/RALee85/status/1645205904986611713

Dass die ukrainischen Streitkräfte derartige Grabensysteme (im offenen Gelände, nach oben offen etc) nutzen, sagt einiges über die russische Artillerie, denn das widerspricht sämtlichen Grundsätzen der Stellungswahl und des Stellungsbaus.

Ich meine mich an einen Kommentar bzw. eine Analyse zu erinnern, dass die russische Artillerie keine oder nur weniger Granaten mit Annäherungszünder einsetzt bzw. im Bestand hat. Das würde derartige Stellungen erlauben. Hat jemand noch diese Quelle oder kann das bestätigen?


Es scheint tatsächlich so zu sein das die RU Arty keine ANNZ mehr verschießt, am Anfang konnte man das durchaus noch beobachten, aber gerade bei Bachmut sieht man deutlich das nur Aufschlag/Aufschlag mit Verzögerung eingesetzt wird. Gut möglich, dass die Produktion einfach nicht mehr mitkommt oder dass man die Elektronik woanders dringender braucht.

Hier dieser Twitter Account hat sich mit dem Thema beschäftigt. @TrentTelenko, recht informativ, was insgesamt Artillerie angeht.
Merowinger
ZITAT(Seneca @ 10. Apr 2023, 13:01) *
Mich wundert, dass die Ukraine noch keine F-16 erhalten hat. Das wäre ein großer Vorteil für die Ukraine.
Die Einführung der Technik dauert lange, neulich las ich von 18 Monaten ab Entscheidung für Ausbildung und Vorbereitung. Vor allem aber sind die wenigen ukrainischen Flughäfen nicht gut genug geschützt, während die F-16 nicht einfach über das Land und Autobahnen verteilt werden können (Bodencrew, Bodengeräte ...). Hinzu kommen natürlich politische Erwägungen.

Nachklapp zum Vorfall über dem Schwarzen Meer vor einigen Monaten, auch wenn nicht sonderlich überraschend:
ZITAT
A Russian fighter jet nearly shot down a British surveillance plane last year, according to a leaked U.S. military document circulating online, an incident more significant than was previously disclosed and that could have drawn the United States and its NATO allies directly into the Ukraine war.
[...]
The document, one of dozens in a trove of leaked classified Pentagon documents that has triggered a Justice Department investigation, refers to the incident as a “near-shoot down of UK RJ,” a reference to the “Rivet Joint” moniker common for RC-135 reconnaissance planes.
[...]
One of the Russian jets “released a missile” at a distance, Wallace told lawmakers then - but he did not describe the incident as a near-shootdown, attributed the missile launch to a “technical malfunction,” and said he had spoken with senior Russian defense officials about it.
[...]
The document is labeled “SECRET/NOFORN,” a classification that indicates it is not to be shared with non-U.S. citizens. It details a number of other Russian reactions to surveillance flights by U.S., British and French aircraft between October and the end of February, including one on Dec. 30 in which another British Rivet Joint, accompanied by two British Typhoon fighter jets, was intercepted by Russian jets that came within 100 feet.

In another instance, a U.S. MQ-9 surveillance drone was intercepted on Feb. 22, with Russian aircraft coming within 100 feet.
[...]
A map on the document shows a boundary drawn over sections of the Black Sea to mark where surveillance planes may fly. It appears to begin about 12 miles off the coast of Crimea, adhering to international law. The map also includes a second line about 50 miles from the shore labeled “SECDEF Directed Standoff,” indicating that Defense Secretary Lloyd Austin may have ordered U.S. pilots to keep aircraft farther from the peninsula.
https://www.stripes.com/theaters/europe/202...ne-9751875.html
Denny_Crane
Ein extrem pessimistischer Artikel im Focus bezüglich der LEAK Auswertung.
https://www.focus.de/politik/ausland/ukrain..._190722701.html

43000 Russen sollen bisher getötet worden sein laut diesen Leak Dokumenten. Glaube da sind die ganzen Wagner Toten gar nicht dabei, inklusive DNR und LNR.
Glaube (heisst aber nicht wissen hmpf.gif) dass Russland da schon paar Tote mehr zu beklagen hat.

Der ganze Artikel ist mir auch viel zu pessimistisch. Der klingt eher nach Tag 2 der "Spezialoperation".
Sensei
Die Zahlen hatten wir ja direkt auf dieser Seite schon diskutiert.

ZITAT
Ein Dokument offenbart in dem Zuge eine Karte, auf der gelbe Punkte markiert sind. Sie stehen für Luftverteidigungssysteme, die in der Nähe von kritischer Infrastruktur positioniert sind. Rote Punkte hingegen kennzeichnen ungeschützte Orte.


Uff. Solche Karten möchte man wirklich nicht beim Gegner sehen.
Madner Kami
ZITAT(Sensei @ 10. Apr 2023, 17:57) *
Die Zahlen hatten wir ja direkt auf dieser Seite schon diskutiert.

ZITAT
Ein Dokument offenbart in dem Zuge eine Karte, auf der gelbe Punkte markiert sind. Sie stehen für Luftverteidigungssysteme, die in der Nähe von kritischer Infrastruktur positioniert sind. Rote Punkte hingegen kennzeichnen ungeschützte Orte.


Uff. Solche Karten möchte man wirklich nicht beim Gegner sehen.


Bei sowas fragt man sich: "Wie kann man so dumm sein, sowas zu leaken?" und "Wie kann man als Elter so doof sein, solche Informationen dort liegen zu lassen, wo der geltungssüchtige Spross Zugriff darauf hat und dann natürlich vor seinen Internetfreunden damit angeben kann?!" wallbash.gif
Sensei
Was Bellingcat zum Ursprung gefunden hat:

https://www.bellingcat.com/news/2023/04/09/...s-defence-leak/

Mutmaßlich eine Micro-Community von rund 20 aktiven Leuten auf Discord.
Das schafft ein Gefühl der Vertrautheit.

Mutmaßlich ein (gefühlter) Freundeskreis, der viel teilt. Und sich gerne mit Informationen angibt. Oder in Diskussionen mit hintergrundinformationen auftrumpfen will.
Das sind ganz menschliche Eigenschaften - nicht nur bei Kinder.
Wieviele Geheimnisse wurden denn schon am Stammtisch in der Kneipe alkoholisiert zum Besten gegeben?

Hervorhebungen von mir:

ZITAT
Vakhi did not want to name this person but said they were the original source of the leaked documents. According to Vakhi, and two other users who spoke to Bellingcat but declined to be identified by their usernames, the files that were leaked onto WowMao are only the “tip of the iceberg” compared to the quantity of documents posted onto Thug Shaker Central.
[...]
Their accounts of the server’s general nature also independently coincided. The name of the Thug Shaker server frequently changed, sometimes to that of a racial slur, and had around 20 active users making up a tight-knit community, members said. Posts and channel listings show that the server’s users were interested in video games, music, Orthodox Christianity, and fandom for the popular YouTuber “Oxide”.

This server was not especially geopolitical in nature, although its users had a staunchly conservative stance on several issues, members told Bellingcat. Racial slurs and racist memes were shared widely.
Phade
Die WaPo mit einem sehr ernüchterndem Artikel zu den Erfolgsaussichten der ukrainischen Gegenoffensive. Kurz: Große Geländegewinne gelten laut einer Analyse von Anfang Februar als unwahrscheinlich, ein Erfolg wäre bereits die Bedrohung der Landbrücke zur Krim. Seit der Analyse haben mehrere US Militärs mit den ukrainischen Planern gesprochen und sie gebrieft, realistisch/konservativ zu planen.

https://www.washingtonpost.com/national-sec...unteroffensive/
Merowinger
Zur Illustration ein Zitat aus dem obigen Artikel:
ZITAT
Beyond the leaked document, U.S. officials said the prospects for a modest outcome in the spring offensive also were reinforced in a classified assessment by the National Intelligence Council. That assessment, which was recently briefed to a select group of people on Capitol Hill, found that Ukraine was unlikely to recapture as much territory as Kyiv did last fall in Ukraine’s stunning breakthroughs in the east and south, people familiar with the matter said.
[...]
While severing the land bridge is unlikely to happen, these people said, the United States is hopeful that incremental gains could at least threaten the free flow of Russian equipment and personnel in the corridor, which has been a lifeline for invading forces.
Das ist alles nicht wirklich überraschend, aber jetzt hat es die Öffentlichkeit mehr oder weniger Schwarz-auf-Weiß.
Madner Kami
ZITAT(Merowinger @ 11. Apr 2023, 18:34) *
Zur Illustration ein Zitat aus dem obigen Artikel:
ZITAT
Beyond the leaked document, U.S. officials said the prospects for a modest outcome in the spring offensive also were reinforced in a classified assessment by the National Intelligence Council. That assessment, which was recently briefed to a select group of people on Capitol Hill, found that Ukraine was unlikely to recapture as much territory as Kyiv did last fall in Ukraine’s stunning breakthroughs in the east and south, people familiar with the matter said.
[...]
While severing the land bridge is unlikely to happen, these people said, the United States is hopeful that incremental gains could at least threaten the free flow of Russian equipment and personnel in the corridor, which has been a lifeline for invading forces.
Das ist alles nicht wirklich überraschend, aber jetzt hat es die Öffentlichkeit mehr oder weniger Schwarz-auf-Weiß.


Sehe ich längst nicht so Schwarz-Weiß wie du. Das ist eine konservative Einschatzung. Weist du noch wie diese Einschätzungen Ende Februar 2022 aussahen? Klar darf man nicht so doof sein, immer nur "Watershed-moments" wie den Sturm aus Charkiv zu erwarten, aber das gleiche gilt auch in die andere Richtung. Abwarten und Tee trinken. Auf das Schlimmste vorbereiten und das Beste erhoffen.

Ceterum Censeo: Löst die BW-Panzerabteilungen temporär auf und liefert das Material in die Ukraine.
Merowinger
Der Ukraine drücke ich jedenfalls ganz fest die Daumen!
Freestyler
Wenn die nächste ukrainische Gegenoffensive scheitert, wird sie nicht am Gerät scheitern, sondern eher an der mangelnden, wenn überhaupt vorhandenen Ausbildung der Offiziere und Unteroffiziere. Der Werdegang des inzwischen gefallenen Helden der Ukraine Dmytro Kotsiubailo dürfte für viele Freiwillige symptomatisch sein: seit 2014 eingesetzt als Zugführer, Kompaniechef und zuletzt als Bataillonskommandeur des Freiwilligenbataillons "Da Vinci Wolves" des Rechten Sektors, das als mechanisiertes Infanteriebataillon in die 67. mechanisierte Brigade eingegliedert wurde. Kotsiubailo war nie Soldat der ukrainischen Streitkräfte und hat damit auch nie die Offiziersschule besucht. Die Systematik des militärischen Führungsprozesses und die notwendigen Details der verschiedenen Führungsebenen lernt man aber nicht durch Überleben im Gefecht, sondern nur durch die Teilnahme an militärischen Führungslehrgängen und ständige Weiterbildung/Inübunghaltung.

Letzteres ist auch ein großes Problem der Bundeswehr: zwar hat die Bundeswehr eine große Anzahl von Offizieren in der militärischen Grundorganisation und in der Reserve, aber Fähigkeiten müssen regelmäßig in Übung gehalten werden, was nur rudimentär stattfindet. Selbiges betrifft natürlich auch die Unteroffiziere.
goschi
ZITAT(Freestyler @ 11. Apr 2023, 20:03) *
Die Systematik des militärischen Führungsprozesses und die notwendigen Details der verschiedenen Führungsebenen lernt man aber nicht durch Überleben im Gefecht, sondern nur durch die Teilnahme an militärischen Führungslehrgängen und ständige Weiterbildung/Inübunghaltung.

Das stimmt so auch nicht und ist wieder eine typische bundeswehr-Aussage, die alles nur Theoretisiert, darin dann super ist...

prakttische Erfahrung kann sehr wohl sehr vieles ersetzen und vor allem Ergänzen, reine Theorie bringt niemandem etwas, bzw man bekommt eben eine Bundeswehr.
Selbst ein Offizierslehrgang geht mit ziemlich wenig Theorie und viele davon ist auch jetzt nicht gerade allzu komplex und nah am gesunden Menschenverstand (immerhin verstehen sie sogar Offiziere wink.gif ), das muss man jetzt auch nicht überhöhen zu etwas eiinzigartig komplexem.

"der Bundeswehroffizier" ist eben nicht qua ganz viel Theorie definitiv besser, wenn ihm zugleich jede praktische Führungserfahrung fehlt (und gerade bei Reserveoffizieren istt das noch viel schlimmer)

Und nein, ich bin kein Offizier, aber Feldwebel und habe in der Schweizer Armee alle Ausbildung bis dahin durchlaufen, viel mit (in Ausbildung befindlichen) Offiizieren gedient und als Zeitmilitär auch partiell in der lokalen Offiziersschule in der Ausbildung untrerstützt und damit durchaus einige Einsicht, das ist alles keine Quantenphysik und der Versuch es dazu zu machen, macht die Ausbildung nicht besser, nur zäher.

ja die Ukraine hat Ausbildungsdefizite, dem widerspricht niemand, aber ganz unfähig sind die dann, entgegen deiner Sichtweise, dann doch nicht, die Realität erfordert nur gerne andere Dinge als es die Theorie beschreibt.
Freestyler
ZITAT(goschi @ 11. Apr 2023, 20:20) *
Das stimmt so auch nicht und ist wieder eine typische bundeswehr-Aussage, die alles nur Theoretisiert, darin dann super ist...

prakttische Erfahrung kann sehr wohl sehr vieles ersetzen und vor allem Ergänzen, reine Theorie bringt niemandem etwas, bzw man bekommt eben eine Bundeswehr.
Selbst ein Offizierslehrgang geht mit ziemlich wenig Theorie und viele davon ist auch jetzt nicht gerade allzu komplex und nah am gesunden Menschenverstand (immerhin verstehen sie sogar Offiziere wink.gif ), das muss man jetzt auch nicht überhöhen zu etwas eiinzigartig komplexem.

"der Bundeswehroffizier" ist eben nicht qua ganz viel Theorie definitiv besser, wenn ihm zugleich jede praktische Führungserfahrung fehlt (und gerade bei Reserveoffizieren istt das noch viel schlimmer)

Und nein, ich bin kein Offizier, aber Feldwebel und habe in der Schweizer Armee alle Ausbildung bis dahin durchlaufen, viel mit (in Ausbildung befindlichen) Offiizieren gedient und als Zeitmilitär auch partiell in der lokalen Offiziersschule in der Ausbildung untrerstützt und damit durchaus einige Einsicht, das ist alles keine Quantenphysik und der Versuch es dazu zu machen, macht die Ausbildung nicht besser, nur zäher.

ja die Ukraine hat Ausbildungsdefizite, dem widerspricht niemand, aber ganz unfähig sind die dann, entgegen deiner Sichtweise, dann doch nicht, die Realität erfordert nur gerne andere Dinge als es die Theorie beschreibt.

Du solltest deine Beisreflexe mal neu justieren - wo steht denn da was von Theorie bzw. warum gehst du davon aus, dass der militärische Führungsprozess automatisch Theorie bedeutet? wink.gif In den Verwendungslehrgängen (!) des Heeres bis zur Ebene Kompaniechef dominiert ganz klar die Praxis, weil allen Beteiligten klar ist, dass Führung im Gefecht nur praktisch ausgebildet werden kann.

Die allgemeinen, truppengattungsübergreifenden Laufbahnlehrgänge sind zweifellos sehr theorielastig, die Verwendungslehrgänge für Führungsverwendungen sind es gar nicht.

Edit: Zitat eingefügt.
ewood223
Wie sieht es bei den Ukrainern eigentlich hinsichtlich Nachtkampf - Fähigkeit aus? Ist mit dem gelieferten Material eine deutliche Überlegenheit gegenüber den Russen zu erwarten, bzw. würde es für die Ukraine Sinn machen, den Schwerpunkt von offensiv - Handlungen in die Nacht zu legen?

ZITAT
Der Ukraine drücke ich jedenfalls ganz fest die Daumen!

xyxthumbs.gif
Holzkopp
Wenn man will dass die Ukrainer Erfolge erzielen, dann muss man was dafür tun.

Ich hoffe, da läuft genug im Hintergrund. Aber ich bin skeptisch.

Diesen Krieg in der gegenwärtigen Weise fortzusetzen bis noch drei Russen und fünf Ukrainer übrig sind ist keine Option. Entweder überlässt man den Russen die Beute oder man sieht endlich zu, dass die Ukrainer zu Erfolgen befähigt werden. Am Willen der Ukrainer fehlt es ja nicht.

Die Ukraine hat auch nicht Zeit für zig Offensiven, weder personell noch materiell noch politisch.
goschi
ZITAT(Freestyler @ 11. Apr 2023, 20:29) *
In den Verwendungslehrgängen (!) des Heeres bis zur Ebene Kompaniechef dominiert ganz klar die Praxis, weil allen Beteiligten klar ist, dass Führung im Gefecht nur praktisch ausgebildet werden kann.


Du meinst das, was du so locker munter despektierlich als
ZITAT
lernt man aber nicht durch Überleben im Gefecht

bezeichnest?


ZITAT
Die allgemeinen, truppengattungsübergreifenden Laufbahnlehrgänge sind zweifellos sehr theorielastig, die Verwendungslehrgänge für Führungsverwendungen sind es gar nicht.

Bis Stufe Kompanieführung ist das schlicht nicht im Übermass notwendig, denn (auch in der ukrainischen) Armee, Truppengattungübergreifendes agieren geschieht im Btl-Stab oder darüber.
Freestyler
Nein, du interpretierst in meine Aussagen rein, wie es dir gefällt rolleyes.gif

Das Gefecht überleben (und seinen Auftrag erfüllen) kann ein Soldat durch Glück und Zufall oder durch gute Ausbildung.

Führung im Gefecht praktisch auszubilden bedeutet, theoretische Konzepte systematisch umzusetzen, Fehler zu identifizieren, daraus zu lernen und die im nächsten Durchgang nicht mehr zu machen. Das ganze unter Einsatz modernster Technik usw.

Truppengattungsübergreifende Lehrgänge = Soldaten aller Truppengattungen lernen ein Fach o.ä. zusammen, weil es für alle gleich ist.
goschi
ZITAT(Freestyler @ 11. Apr 2023, 21:27) *
Nein, du interpretierst in meine Aussagen rein, wie es dir gefällt rolleyes.gif

Das Gefecht überleben (und seinen Auftrag erfüllen) kann ein Soldat durch Glück und Zufall oder durch gute Ausbildung.

Führung im Gefecht praktisch auszubilden bedeutet, theoretische Konzepte systematisch umzusetzen, Fehler zu identifizieren, daraus zu lernen und die im nächsten Durchgang nicht mehr zu machen. Das ganze unter Einsatz modernster Technik usw.


du wertest das eine halt sehr undifferenziert ab und überhöhst das andere, nicht zum ersten mal.
Wieso gehst du einfach davon aus, dass es seit 2014 keine Weiterbildung (auch in Eigeninitiative) gab?

ZITAT
Truppengattungsübergreifende Lehrgänge = Soldaten aller Truppengattungen lernen ein Fach o.ä. zusammen, weil es für alle gleich ist.

Und dann sind wir wieder beim Thema aus einfacher Geometrie direkt Quantenphysik zu machen, Dinge höher aufzuhängen und komplizierter darzustellen, als sie sind.
Du meinst also schlicht Grundsätze der Führung, die in jeder Kaderausbildung stattfinden, das ist mehrheitlich viel profaner als es gerne dargestellt wird.
Freestyler
....

Wo habe ich denn aus Geometrie Quantenphysik gemacht? Weil du etwas nicht oder anders verstehst? rolleyes.gif
KSK
ZITAT(Holzkopp @ 11. Apr 2023, 21:16) *
Wenn man will dass die Ukrainer Erfolge erzielen, dann muss man was dafür tun.

Ich hoffe, da läuft genug im Hintergrund. Aber ich bin skeptisch.

Diesen Krieg in der gegenwärtigen Weise fortzusetzen bis noch drei Russen und fünf Ukrainer übrig sind ist keine Option. Entweder überlässt man den Russen die Beute oder man sieht endlich zu, dass die Ukrainer zu Erfolgen befähigt werden. Am Willen der Ukrainer fehlt es ja nicht.

Die Ukraine hat auch nicht Zeit für zig Offensiven, weder personell noch materiell noch politisch.

Ich befürworte dein Drängen auf mwhr Unterstützung, aber was wäre an dieser Option besser als an der aktuellen Lage?
Sensei
@Freestyler: Ich verstehe es auch nicht. Deswegen konkret nachgefragt:

ZITAT
Wenn die nächste ukrainische Gegenoffensive scheitert, wird sie nicht am Gerät scheitern, sondern eher an der mangelnden, wenn überhaupt vorhandenen Ausbildung der Offiziere und Unteroffiziere.


Wie kommst du zu dieser Aussage/Einschätzung?

Wo kommt deine überzeugte Meinung her, dass die Defizite in der Offiziersausbildung gerade so viel schwerer wiegen als fehlendes Material und Kriegsgerät?
Hast du hier Quellen und Erfahrungen, auf die du uns verweisen kannst?



Bisher hatten wir das eine Beispiel von Dmytro Kotsiubailo.
Wobei der nicht als ein Beispiel eines Offiziers ohne reguläre initiative Offiziersausbildung herhalten kann.
NICHT für schlechte (Führungs)leistung. Und nicht für fehlende Teilnahme an Übungen und Fortbildungen.
Holzkopp
ZITAT(KSK @ 11. Apr 2023, 22:44) *
ZITAT(Holzkopp @ 11. Apr 2023, 21:16) *
Wenn man will dass die Ukrainer Erfolge erzielen, dann muss man was dafür tun.

Ich hoffe, da läuft genug im Hintergrund. Aber ich bin skeptisch.

Diesen Krieg in der gegenwärtigen Weise fortzusetzen bis noch drei Russen und fünf Ukrainer übrig sind ist keine Option. Entweder überlässt man den Russen die Beute oder man sieht endlich zu, dass die Ukrainer zu Erfolgen befähigt werden. Am Willen der Ukrainer fehlt es ja nicht.

Die Ukraine hat auch nicht Zeit für zig Offensiven, weder personell noch materiell noch politisch.

Ich befürworte dein Drängen auf mwhr Unterstützung, aber was wäre an dieser Option besser als an der aktuellen Lage?


Diese Option wird zur Zwangsläufigkeit wenn man die Unterstützung nicht hinreichend gestaltet. Es geht da weniger um eine echte Option im Sinne von Wahl als ein vorhersehbares Ergebnis einer nicht ausreichenden Unterstützung.

Damit sind wir halt wieder beim "man muss den Sieg der Ukraine wollen".

Wenn man jetzt in einer nicht ausreichend wuchtigen und erfolgreichen Offensive Material und Soldaten der Ukraine verbraucht fehlen diese Kapazitäten langfristig.

Ob man wirklich mit der Handvoll Leoparden einen stabilen Keil in die russischen Linien bis zum Schwarzen Meer treiben und halten kann - ich weiß es nicht. Ich hoffe sehr das es funktioniert, aber ich habe den Eindruck - nicht die Gewissheit- das es da mehr braucht.

Die Russen sind unsympathisch aber nicht doof. Man wird sie operativ nachhaltig zurückdrängen und dauerhaft schwächen müssen um weitere Optionen zu haben.

Und ich spüre eine gewissen Selbstzufriedenheit bei den Unterstützern: "jetzt muss die Ukraine aber auch mal siegen!" So läuft das Spiel aber nicht.

Thomas
Wie in jeder Nation die sich über mehrere Jahre in Kriegshandlungen verwickelt sieht, werden auch in der Ukraine durchaus Soldaten befördert, die im Friedenbsetrieb nicht befördert würden. So auch diverse Unteroffiziere und Feldwebeldienstgrade, die es trotz ihrer mangelnden Einsicht in andere Zusammenhänge schaffen sich durch wiederholte Demonstration überragender Fähigkeiten auf bestimmten Gebieten für eine Beförderung zu empfehlen.

Dieses sind in der Regel NICHT die Masse der Führungskräfte.
Merowinger
ZITAT(Holzkopp @ 11. Apr 2023, 22:57) *
Wenn man jetzt in einer nicht ausreichend wuchtigen und erfolgreichen Offensive Material und Soldaten der Ukraine verbraucht fehlen diese Kapazitäten langfristig.
Das ist die offene Frage die Kofmann neulich angesprochen hat: Was passiert nach dem Sommer? Dazu gehört die zweite Frage was passiert, wenn bei anhaltendem stale mate Putin Verhandlungen unter schlechten aber irgendwie doch noch denkbaren Bedingungen anbietet: Zerteilt sich dann der unterstützende Westen ™? Im "günstigsten" Fall bliebe das aktive Patt in das Jahr 2024 hinüber bestehen.

Zur nicht ausreichenden Unterstützung: Selbst wenn die Bw ihr Gerät mehr oder minder komplett übergäbe wäre die nötige Munition dafür noch immer nicht da, und das nicht aus bösem oder zögerlichen Willen. Plakativ formuliert: Bei nun gedrosselten drei Schuss pro Tag 152mm braucht es keine weiteren Haubitzen.

Nach wie vor ist mit einem Einsatz von NATO Luftstreitkräften auf Seiten der Ukraine absolut nicht zu rechnen. Forcieren liessen sich demgegenüber die Zahlen der im Ausland auszubildenden ukrainischen Soldaten.
NeWToN
Auf Twitter kursiert anscheinend ein unzensiertes Video das die Köpfung eines lebenden ukrainischen POW durch russische Soldaten zeigt. Hab nicht danach gesucht und kein auch kein verlangen es zu sehen. Zur Kenntnisnahme für alle die regelmäßig in entsprechenden Gegenden des Internets unterwegs sind.
Es ist die zweite mir bekannte köpfung eines ukrainischen Soldaten durch russische Soldaten.
Die Brutalität der russischen Seite lässt mich sprachlos zurück….
PeterPetersen
ZITAT(NeWToN @ 12. Apr 2023, 05:56) *
Auf Twitter kursiert anscheinend ein unzensiertes Video das die Köpfung eines lebenden ukrainischen POW durch russische Soldaten zeigt. Hab nicht danach gesucht und kein auch kein verlangen es zu sehen. Zur Kenntnisnahme für alle die regelmäßig in entsprechenden Gegenden des Internets unterwegs sind.
Es ist die zweite mir bekannte köpfung eines ukrainischen Soldaten durch russische Soldaten.
Die Brutalität der russischen Seite lässt mich sprachlos zurück….

Von wann war denn das erste Video?
Es gibt auch immer wieder Zeugnisse (Bilder Videos), von Leichen AFU Angehöriger mit amputierten Köpfen und Händen.
Es soll das Erkennungszeichen des Battalions Rusich sein.

Manche Teile der RU Orthodoxen Kirche hören sich auch immer mehr wie radikale islamisten an.
ramke
Und wie immer lassen diejenigen nicht lang auf sich warten, die sagen "das ist fake" / "das ist gestellt" / "das ist ein russe der da enthauptet wird". Macht einen sprachlos und wütend.
Ta152
Zu den Erfolgsaussichten der Offensive. Man muß da meiner Meinung nach zwei Phasen untescheiden. Erstens das initiale durchbrechen der Verteilungsstellungen. Man hat ja jetzt seit mehren Monaten einen mehr oder weniger festen Stellungskrieg. Danach ist dann die Frage schaffen es die Russen sich kontrolliert zurückzuziehen (wie letztes Jahr Cherson) oder wird es ein Zusammenbruch wie letztes Jahr bei der Ukrainischen Ost-Offensive. Ich könnte mir vorstellen das die Ukraine deswegen ganz woanders angreift als erwartet, also nicht Richtung Melitopol oder Mariupol. Andersherum hat die Ukraine nicht all zu viele alternativen. Zu beachten ist auch das einen klassisches Sowjetische Taktik ist, den Gegener angreifen lassen und stoppen, dann Gegenangriff. Das darf der Ukraine nicht passieren.
Denny_Crane
ZITAT(Ta152 @ 12. Apr 2023, 10:28) *
Zu beachten ist auch das einen klassisches Sowjetische Taktik ist, den Gegner angreifen lassen und stoppen, dann Gegenangriff. Das darf der Ukraine nicht passieren.


Von dieser Taktik habe ich noch nie was gehört bei den Russen (kann mich natürlich irren).

Wo soll die Sowjetunion denn das praktiziert haben? Im zweiten Weltkrieg? Wenn ja war das sicherlich dort keine Taktik, sondern mehr der Not entsprungen gegen einen anfangs stärkeren Gegner.

Und das im kalten Krieg die russische Taktik war die Nato angreifen zu lassen höre ich auch zum allerersten Mal.
Stormcrow
ZITAT(ramke @ 12. Apr 2023, 09:18) *
Und wie immer lassen diejenigen nicht lang auf sich warten, die sagen "das ist fake" / "das ist gestellt" / "das ist ein russe der da enthauptet wird". Macht einen sprachlos und wütend.

Ich habe kurz zuvor Berichte über russische Truppen gelesen, die abgetrennte Köpfe auf Spießen als "Warnung" aufstellen. Darunter auch die üblichen Kommentare, sass sowas in Kriegen ja üblich sei und immer passieren würde. Als ob alle Kriege von Dirlewangers geführt würden.

Diese Leute sind einfach verloren. Wer sowas relativiert, hat auch kein Problem mit ISIS oder mit Terroranschlägen, solange sie das Ziel nicht mögen.

SpezPi(Ppl)301
Stalins Credo war nach dem 21.06.1941, dass der Feind auf 'seinem' Territorium zu schlagen sei. Der Boden der SU/Russlands durfte nie wieder zum Schlachtfeld werden. Daher auch die Schaffung des 'Cordon sanitaire', also den 'Ostblockstaaten' als Puffer oder Vorfeld. Vtdg bis zum letzten Mann, der letzten Patrone und Gefangene Soldaten waren grundsätzlich Verräter. Über die Widerstandskarft der roten Armee kann ich das Buch 'Dubno 1941' empfehlen. Deutscher Vormarsch durch die Ukraine. Offnet einem schon mal die Augen.
Nite
ZITAT(Thomas @ 11. Apr 2023, 23:23) *
Wie in jeder Nation die sich über mehrere Jahre in Kriegshandlungen verwickelt sieht, werden auch in der Ukraine durchaus Soldaten befördert, die im Friedenbsetrieb nicht befördert würden. So auch diverse Unteroffiziere und Feldwebeldienstgrade, die es trotz ihrer mangelnden Einsicht in andere Zusammenhänge schaffen sich durch wiederholte Demonstration überragender Fähigkeiten auf bestimmten Gebieten für eine Beförderung zu empfehlen.

Wobei das ambivalent zu sehen ist und nicht per se gut oder schlecht ist.
Es kann bedeuten dass mangels Auswahl Leute in entsprechende Positionen befördert werden die für diese Aufgabe nicht geeignet sind ("Bedarf schafft Eignung"), es kann allerdings auch eine Abkehr vom Fridensbetrieb bedeuten, bei dem die erfolgreiche Organisation des Tages der offnen Tür gerne mal relevanter für die Karriere ist als die Gefechtsausbildung des unterstellten Bereichs.

ZITAT(Thomas @ 11. Apr 2023, 23:23) *
Dieses sind in der Regel NICHT die Masse der Führungskräfte.

Auch das kommt ganz drauf an. Sowohl bei der Wehrmacht als auch bei den Amerikanern in Vietnam war der Anteil der ungeeigneten Führungskräfte mit voranschreiten des Krieges so gross dass es sich bemerkbar gemacht hat
Madner Kami
ZITAT(SpezPi(Ppl)301 @ 12. Apr 2023, 11:14) *
Über die Widerstandskarft der roten Armee kann ich das Buch 'Dubno 1941' empfehlen. Deutscher Vormarsch durch die Ukraine. Offnet einem schon mal die Augen.


Inwiefern?
Sensei
Der Sov. Gegenangriff bei dubno (WEST Ukraine) war ein Fiasko für die sovjets...

Ein anderes Beispiel für einen Gegenangriff war die Sov. Belgorod-Charkower Operation nach der Schlacht um Kursk.

Aber eine besondere Strategie, den Gegner erste können zu lassen und dann im Gegenangriff zu schlagen sehe ich beim Russen auch nicht..

Denny_Crane
Nochmal zu den pessimistischen Aussagen zur geplanten ukrainischen Gegenoffensive, wie zuvor schonmal erwähnt, klingt das teilweise so, als ob man an Tag 2 der Spezialoperation erst wäre.

Da war die Ukraine ja schon fast besiegt, Kiew kurz vor dem Fall usw,usw.

Aber wir haben Tag 420 (oder so) und die Ukraine ist kurz davor eine große Gegenoffensive zu starten. Nicht Kiew versuchen zu halten, nein eine große Gegenoffensive zu starten.

Dieses ganze "Ukraine steht extrem schlecht da" kann stimmen, aber genauso auch völliger Mist sein.

Die Ukraine hat die Russen aus der Umgebung von Kiew vertrieben, ihnen in der Region Charkiw den Arsch aufgerissen und Cherson befreit. Komplett ohne westliche Panzer und Schützenpanzer.

Sprich,man könnte genauso auch sagen, die Ukraine ist jetzt noch stärker als damals.

Die Russen haben im kompletten März 70 Quadratkilometer Land erobert.Das ist lächerlich für die angeblich 2t stärkste Armee der Welt.

Und wie ich ein paar Seiten zuvor schon in einem Text vermutete, den niemand gelesen oder gejuckt hat biggrin.gif , habe ich weiterhin nicht das Gefühl oder Aktionen gesehen, dass die Ukraine seit Cherson Eroberung WIRKLICH Gelände zurückerobern wollte. Kleine Ausnahme, wenn es die Gelegenheit gab natürlich, aber dass man wirklich vorwärts kommen wollte, habe ich nicht gesehen. Primär sollten sich die Russen abnutzen.

Lange Rede,kurzer Sinn, ich könnte mir vorstellen, dass die Ukraine jetzt seit Monaten auf diese Gegenoffensive hinarbeitet. Ob und wie erfolgreich sie ist kann ich jetzt natürlich nicht sagen, aber das da nur ein laues Lüftchen kommen wird, so wie es manchmal aktuell klingt bei gewissen Leuten, kann ich mir nicht vorstellen.

Denke da wird ein Hammer kommen. Aber wie weit der Hammer erfolgreich ist,muss man sehen.
Scipio32
Ich weiß es nicht…

Uns bleibt halt nur übrig abzuwarten was passiert.

Und als gelernter Pessimist rechne ich mit nichts gutem…
Salzgraf
Ich setze meine Hoffnung auch auf die ca. 30.000 in GB ausgebildeten Soldaten plus natürlich das Material (Leo2,...).
Sensei
ZITAT(Denny_Crane @ 12. Apr 2023, 11:23) *
Und wie ich ein paar Seiten zuvor schon in einem Text vermutete, den niemand gelesen oder gejuckt hat biggrin.gif , habe ich weiterhin nicht das Gefühl oder Aktionen gesehen, dass die Ukraine seit Cherson Eroberung WIRKLICH Gelände zurückerobern wollte. Kleine Ausnahme, wenn es die Gelegenheit gab natürlich, aber dass man wirklich vorwärts kommen wollte, habe ich nicht gesehen. Primär sollten sich die Russen abnutzen.

Lange Rede,kurzer Sinn, ich könnte mir vorstellen, dass die Ukraine jetzt seit Monaten auf diese Gegenoffensive hinarbeitet. Ob und wie erfolgreich sie ist kann ich jetzt natürlich nicht sagen, aber das da nur ein laues Lüftchen kommen wird, so wie es manchmal aktuell klingt bei gewissen Leuten, kann ich mir nicht vorstellen.

Denke da wird ein Hammer kommen. Aber wie weit der Hammer erfolgreich ist,muss man sehen.


Das.... gilt allseits schon seit Monaten als gesetzt. Wahrscheinlich hat deswegen keiner drauf reagiert.
Sogar im Gegenteil: Es gab eine ellenlange Diskussion darum, ob ein Einsetzen von Elitetruppen zur Verteidigung (von Bachmuth) und dadurch ein Schwächen der gerade aufzubauenden Angriffsreserve ein so guter Zug war.


ZITAT
Nochmal zu den pessimistischen Aussagen zur geplanten ukrainischen Gegenoffensive, wie zuvor schonmal erwähnt, klingt das teilweise so, als ob man an Tag 2 der Spezialoperation erst wäre.


Pessimissmus hat eine große Bandbreite.
Ich bin hier auch eher mild pessimistisch - auch GERADE weil wir wissen, dass wir nicht mehr am Tag 2 der Spezialoperation sind. Auch in Betrachtung der ganzen Entwicklungen.

Man hat gesehen, wie schwer sich beide Seiten mit dem (schnellen) überwinden von passablen Verteidigungen tut.
Die UA Offensive im Osten war die Ausnahme von der Regel. Und der Grund war hier primär die schlechte Aufstellung der Russen, die Schlechte Verteidigung (in tiefe) und die Überraschungsmoment.

Diese schnelle Offensive sollte nicht als Beispiel für die Kommende herhalten: Alle drei Voraussetzung (Überraschungsmoment, fehlende Verteidigung in Tiefe, schlechte Verteidigung ua. wegen Personalmangel) treffen zumindest bei einem Angriff Richtung Mariupol nicht zu.
Und im Norden gibt es nicht viel zu gewinnen. Die UA braucht den Durchbruch zum Asowschen Meer.
Sensei
ZITAT(Merowinger @ 11. Apr 2023, 22:44) *
Zur nicht ausreichenden Unterstützung: Selbst wenn die Bw ihr Gerät mehr oder minder komplett übergäbe wäre die nötige Munition dafür noch immer nicht da, und das nicht aus bösem oder zögerlichen Willen. Plakativ formuliert: Bei nun gedrosselten drei Schuss pro Tag 152mm braucht es keine weiteren Haubitzen.



Deswegen... Muss man ja gerade nicht nur Haubiten liefern. Sondern auch Munition.
UND man muss mit Druck und ZZ die Produktion hochkurbeln!
Was politisch in Deutschland immer noch nicht ausreichend unterstützt oder gar forciert wird.
SpezPi(Ppl)301
Dubno 1941: schlecht geführt, aber 'fanatischer Widerstand', Aussage der WH, sinngemäß: man sei in Frankreich nach 10 Tagen 1000 km weit vorgestossen, hier seien es 100 km.
Slavomir
ZITAT(Salzgraf @ 12. Apr 2023, 12:50) *
Ich setze meine Hoffnung auch auf die ca. 30.000 in GB ausgebildeten Soldaten plus natürlich das Material (Leo2,...).

Die Ukraine hatte jetzt ca. halbes Jahr um die Verbände vorzubereiten und das mit NATO Unterstützung.
Daran solls nicht liegen.
Madner Kami
ZITAT(Sensei @ 12. Apr 2023, 13:01) *
Man hat gesehen, wie schwer sich beide Seiten mit dem (schnellen) überwinden von passablen Verteidigungen tut.
Die UA Offensive im Osten war die Ausnahme von der Regel. Und der Grund war hier primär die schlechte Aufstellung der Russen, die Schlechte Verteidigung (in tiefe) und die Überraschungsmoment.

Diese schnelle Offensive sollte nicht als Beispiel für die Kommende herhalten: Alle drei Voraussetzung (Überraschungsmoment, fehlende Verteidigung in Tiefe, schlechte Verteidigung ua. wegen Personalmangel) treffen zumindest bei einem Angriff Richtung Mariupol nicht zu.
Und im Norden gibt es nicht viel zu gewinnen. Die UA braucht den Durchbruch zum Asowschen Meer.


Sehr richtig. Genau so wenig wie es Sinn macht alles nur Schwarz zu sehen, macht es keinen Sinn alles rosig-blumig zu sehen. Jedem atemberaubendem Erfolg der Ukraine steht ein massiver Fehler der Russen gegenüber. Das Zurückschlagen der Russen vor Kyiv hing auch vor allem am Zusammenbruch der Logistik der Russen und nicht an der militärischen Zerschlagung. Hätten die ihre Logistik im Griff gehabt und "wirklich" Krieg geführt statt nur versucht als Kolonne nach Kyiv zu fahren, wäre das nicht so glimpflich ausgegangen. Der Sturm aus Charkiv lag nicht an guter Vorbereitung der Ukrainer, sondern dem Ergreifen der Chance einer ausgedünnten Defensive. Hätten die Russen nicht alles nach Cherson verlegt oder früher angefangen zu (Zwangs)Rekrutieren, hätten die Ukrainer mit ihren begrenzten Mitteln dort nicht halb so viel Erfolg gehabt. Wie die Situation aussieht wenn die Russen mal nicht einen kompletten Clusterfuck hinlegen, sieht man an Bachmut und Cherson. Cherson haben sie zwar auch verloren, aber es war ein langsamer und für die Ukrainer aufreibender Vormarsch, trotzdem die Russen von Nachschub weitgehend abgeschnitten waren. Bachmut ist ein Verdun 2.0, für beide Seiten, weil keiner von beiden in der Lage ist sich in dem Bereich einen Vorteil zu schaffen oder dem Gegner einen Nachteil zu verpassen.

Im Großen und Ganzen sehe ich bei den Ukrainern einen leichten Vorteil bei Material, Ausbildung und Moral, aber eben auch nichts was sie auf dem Schlachtfeld zur absolut überlegenen Macht macht. Diese Vorteile nicht in Hurra-Aktionen zu verbrennen ist entscheidend und ich denke das weis man bei den Planern in Kyiv auch weitestgehend, auch wenn Sachen wie Bachmut manchmal Zweifel daran aufkommen lassen. Entsprechend erwarte ich eine Auslegung der Planung auf ein langsames Vortasten, ähnlich wie das in Cherson ablief, während man überall sonst nach Gelegenheiten schaut, wie bei Charkiv.
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